UM!SCHAU September 2022

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Das Motto der Anna Karenina Fast wie aus einer Disskusion zur AHv reform

2 Joseph Bologne und der anonyme Liebhaber 4 Zwei AbendKammerspielekomödiantischeaneinem 5 Anna Karenina - das Rin gen um Freiheitt 6 Weltklassegeigerin Baiba Skride spielt Sibelius 7 Das Sinfonie Orchester Biel Solothurn zu Gast in der Tonhalle 8 Fazil Say - eine nahmeerscheinungAus im Klassikbetrieb 9 Im neuen Kinderstück gehen eine Ente und ein Huhn auf Reisen 10 Kurz und knackig notiert 11 Dank an unsere Sponsoren 12 Veranstaltungskalender September 2022 Jede Theater- und Konzertsaison ist anders, jede hat ihre Besonderheiten. Die Spielzeit 2022/2023, die wir gerade in Angriff nehmen, ist aber noch etwas spezieller. Es wird die letzte in unserer Ersatzspielstätte UM!BAU sein, denn die Sanierung und Erweite rung des Theatergebäudes schreitet voran und wird im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein. Gleich zeitig darf ich Sie zum letzten Mal zusammen mit meinen Direktionskol legen in der jetzigen Zusammenset zung zu einer neuen Saison begrüs sen. Damit steht in der Geschichte von Konzert und Theater St.Gallen eine markante Zäsur bevor.

Noch aber ist es nicht so weit. Wir werden jetzt nicht ein Jahr lang auf Wehmut und Abschied machen. Vielmehr stürzen wir uns, wie jedes Jahr um diese Zeit, mit neuem Elan in eine neue Saison mit neuen Projekten. Schon der September wird fulminant. Er startet mit einem Doppelabend in der Lokremise, an dem die renom mierte deutsche Dramatikerin There sia Walser einen satirischen Einblick in das Innere der Theaterwelt gibt. Auf der grossen Bühne im UM!BAU zeigt das Schauspielensemble eine gestraff te Bühnenversion von Leo Tolstois unsterblichem 1000-Seiten-Roman Anna Karenina. Im Kinderstück Lahme Ente, blindes Huhn strebt ein ungleiches Paar nach der Erfüllung seiner geheimen Wünsche. Die erste Opernpremiere ist – über 240 Jahre nach der Uraufführung – eine Schwei zer Erstaufführung: Der anonyme Liebhaber von Joseph de Bologne, der als Sohn eines französischen Planta genbesitzers auf Guadeloupe und einer senegalesischen Sklavin die Pariser Musikwelt des ausgehenden 18. Jahrhunderts eroberte. Bereits Ende August hat die Konzert saison begonnen. Die zwei Gratiskon zerte unseres Sinfonieorchesters unter dem Motto Musique d'été haben sowohl in der Tonhalle wie auch im Verrucano-Saal in Mels das Publikum bezaubert. Den Reigen der Tonhalle konzerte eröffnet eine Weltklassegei gerin. Die aus Lettland stammende Baiba Skride ist zusammen mit dem Sinfonieorchester St.Gallen unter Chefdirigent Modestas Pitrenas im Violinkonzert von Jean Sibelius zu Allhören.diese Vorstellungen und Konzerte finden im September statt, wohlver standen. Sie sehen also, schon im ersten Monat dieser mehrfach beson deren Saison ziehen wir alle Register. Ich freue mich, Sie im UM!BAU, in der Tonhalle und in der Lokremise zu einer spannenden Spielzeit begrüssen zu GeschäftsführenderWernerdürfen.Signer

Vorwort

Direktor

Ein junger Adeliger ist heimlich in seine beste Freundin verliebt – traut sich jedoch nicht, ihr seine Liebe zu gestehen. Stattdessen umschwärmt er sie als heimlicher Verehrer, schickt ihr Briefe, Gedichte und überhäuft sie mit extrava ganten Geschenken. Diese Geschichte erzählt die Oper Der anonyme Liebhaber von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges», die am 17. September 2022 nach ihrer Uraufführung 1780 im Theater von Madame de Montesson in Le Raincy zum ersten Mal wieder in einem europäischen Theater auf die Bühne gebracht wird. Der britisch-nigerianische Regisseur Femi Elufowoju jr erzählt

Er gilt als erster bekannter Schwarzer Komponist der Musikgeschichte und war ein Universaltalent. Trotz zahlreicher Widerstände gelang es ihm, die gesellschaftli chen Rassenschranken zu durchbrechen und in Frankreich zum gefeierten Star der Musikwelt des Ancien Régime aufzusteigen. Nach seinem Tod geriet Mozarts schillernder Zeitgenosse allerdings schnell in Vergessenheit.

Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges» (Porträt von Mather Brown, 1787)

DERLIEBHABERANONYME

diese romantische (Tragik-)Komödie als Geschichte Joseph Bolognes, für den es im 18. Jahrhundert als Person of Color unmöglich war, eine weisse Europäerin zu heiraten. Von der Karibik nach Europa Geboren wurde Joseph Bologne 1745 auf der Karibikinsel Guadeloupe als illegitimes Kind des gut situierten französischen Plantagenbesitzers George de Bologne de Saint-Georges und der aus dem Senegal stammenden Sklavin Nanon. Im Gegensatz zu den meisten anderen Grossgrundbesitzern, die mit ihren Sklavinnen Kinder gezeugt hatten, erkannte Josephs Vater seinen Sohn an und war darum bemüht, ihm den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Weil der 1685 von König Ludwig XIV. erlassene Code Noir der Schwarzen Bevölkerung in den französi schen Kolonien starke Restriktionen u. a. bezüglich Religionsfreiheit, Heirat und Handel auferlegte, übersiedelte George de Bologne 1753 mit seinem 7-jährigen Sohn und dessen Mutter nach Frank reich. Zwar mussten sich Joseph und Nanon dort auch als Schwarze bei der Polizei registrieren lassen, aber Vermö gen und Ansehen des Vaters ermöglich ten Joseph einen privilegierten Lebens stil und eine exzellente Ausbildung. Begabter Sportler Mit 13 Jahren wurde Joseph Schüler am prestigeträchtigen Eliteinternat Acadé mie royale polytechnique des armes et de l'équitation und erhielt dort Unter richt in traditionellen akademischen Fächern sowie in Musik, Tanz und im Fechten. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Bologne dort unter dem berühmten Fechtmeister Nicolas Texier de La Boëssière zu dessen vielverspre chendstem Schüler. Bald bestritt er erfolgreich Wettkämpfe und triumphier te über die besten Fechter Europas wie Alexandre Picard, der Bologne abfällig als «La Boëssières Mulatte» bezeichnet und damit die Öffentlichkeit provoziert hatte: Vor einem wettfreudigen Publi

kum, das aus Abolitionisten und Sklaverei-Befürwortern bestand, gewann Bologne den Match. Fechten war jedoch nicht der einzige Sport, den Joseph Bologne herausragend beherrschte. Er soll darüber hinaus auch ein guter Boxer, (Eis-)Läufer, Schütze und Schwimmer gewesen sein, der angeblich im Winter mit einem auf den Rücken gebundenen Arm die Seine durchschwamm. Seine sportlichen Erfolge, seine tänzerischen Fähigkeiten,

Wer war Joseph Bologne?

2MUSIKTHEATER

Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de PremiereSaint-Georges» Samstag, 17. September 2022 19 Uhr, UM!BAU Einführungsmatinee Sonntag, 4. September 2022 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei Leitung Musikalische Leitung: Kazem Abdullah Inszenierung: Femi Elufowoju jr Bühne und Kostüm: ULTZ Licht: Charles Balfour Choreografie: Elenita Queiroz Choreinstudierung: Franz Obermair Dramaturgie: Christina Schmidl Regieassistenz: Sebastian Juen Besetzung Joseph: Joshua Stewart Léontine: Florina Ilie Ophémon: Äneas Humm Dorothee: Libby Sokolowski Jeannette: Jennifer Panara Colin: Christopher Sokolowski Schülerinnen der Theatertanzschule Chor des Theaters St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen Weitere Vorstellungen 25. September 2022 2./5. Oktober 2022 7./9./17./20. November 2022 2./9. Dezember 2022

tes in Paris zwei Monate lang im gleichen Haus wie Bologne wohnte und angeblich auf die Erfolge seines gefeier ten Nachbarn äusserst eifersüchtig gewesen sein soll.

Geigenvirtuose, Komponist und Musiklehrer Marie-Antoinettes 1766 wurde Joseph Bologne nach seinem Abschluss an der Académie zum Offizier König Ludwigs XV. ernannt und der Titel Chevalier des Saint-Georges verliehen.

Als am 8. März 1780 L’Amant Anonyme (Der anonyme Liebhaber), Bolognes dritte und einzige erhaltene von insgesamt sechs Opern, aufgeführt wurde, befand sich der Komponist auf dem Höhepunkt seiner Karriere, verfügte über Geld, Ruhm und gesell schaftliches Ansehen. Danach begann der Stern des Chevalier de Saint-Georges allerdings langsam zu sinken: 1781 löste sich sein Ensemble Le Concert des Amateurs aufgrund fehlender finanziel ler Mittel auf, vier Jahre später starb sein Gönner, der Herzog von Orléans, und für Bologne versiegte damit eine weitere wichtige Einkommensquelle. Auch die jährlichen Zuwendungen aus dem Besitz seines Vaters wurden mit steigender Inflation immer weniger. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, wandte sich Bologne wieder vermehrt dem Fecht sport zu und bestritt zahlreiche Wett kämpfe im In- und Ausland. In England fand 1787 im Carlton House einer der berühmtesten Kämpfe des Jahrhunderts statt, bei dem Bologne den legendären Chevalier d’Eon besiegte, der in seinen früheren Jahren als Diplomat und Spion für Aufsehen sorgte und später als «Meisterfechterin» in Frauenkleidern.

3MUSIKTHEATER

Fortan nutzte er seine gesellschaftlichen Verbindungen und die grosszügige finanzielle Unterstützung durch seinen Vater dazu, um eine Karriere als Musiker und Komponist zu starten – denn er war nicht nur ein talentierter Sportler, sondern auch ein begabter Geiger, der u. a. von Jean-Marie Leclair und Fran çois-Joseph Gossec unterrichtet wurde. 1769 wurde Bologne Konzertmeister des von seinem Lehrer Gossec neu gegründe ten Ensemble Le Concert des Amateurs. Anders als der Name suggeriert, handelte es sich bei den rund 70 Mitgliedern dieses Orchesters nicht um Laien, sondern um die besten Musiker der Stadt. In den Konzertreihen des Concert des Amateurs trat Bologne schliesslich auch erstmals als Solist seiner eigenen virtuosen und technisch äusserst anspruchsvollen Violinkonzerte in Erscheinung. 1773 verliess Gossec das Concert des Amateurs, und Bologne übernahm seinen Posten als Direktor. Neben der oberen Pariser Gesellschaft besuchte auch Königin Marie-Antoinette regelmässig die Konzerte des Concert des Amateurs und ernannte Bologne schliesslich zu ihrem Musiklehrer, mit dem sie auch bei privaten Anlässen zusammen musizierte. 1776 setzte sich die Königin für die Ernennung Joseph Bolognes zum neuen Direktor der Académie Royal de Musique (später Opéra de Paris) ein, doch zwei Sopranistinnen und ein Tänzer be schwerten sich beim Königspaar über die Wahl, denn sie wollten keine Anweisun gen von einem «Mulatten» akzeptieren. Daraufhin beschloss Ludwig XVI., den Direktorenposten nicht neu zu besetzen, und Bologne blieb Direktor des Concert des Amateurs. Begegnung mit Mozart 1777 nahm Joseph Bologne die Stellung des Lieutenant de Chasses de Pinci am Hof des Herzogs von Orléans an. Dort war er weniger dafür zuständig, die fürstliche Jagd zu beaufsichtigen als für Madame de Montesson, die morganati sche zweite Frau des Herzogs, Theater unterhaltung zu produzieren. Zu dieser Zeit lernte Bologne den elf Jahre jüngeren Wolfgang Amadeus Mozart kennen, der während seines Aufenthal

Französische Revolution Hatte Bologne bisher den meisten Teil seines Lebens Freundschaften und Beziehungen zur Aristokratie gepflegt und verdankte er den Grossteil seines Erfolges und Wohlstandes der Monar chie, so änderten sich mit dem Beginn der Französischen Revolution seine Loyalitäten. Zunächst trat er als Haupt mann in den Dienst der Garde Nationale, 1792 erhielt er den Oberbefehl über die Légion Nationale des Américains et du Midi (später auch Légion Saint-Georges genannt), ein aus ca. 1000 Schwarzen –vor allem aus der Karibik stammenden – freiwilligen Soldaten bestehendes Regiment, in dem auch der Schriftsteller Alexandre Dumas der Ältere kämpfte. Nach dem Sieg der Légion Saint-Georges über die Österreicher in Lille wurde Bologne für eine kurze Zeit als Kriegs held gefeiert. Dann jedoch begann sich die Revolution gegen ihre eigenen Mitstreiter zu wenden und Bologne wurde aus fadenscheinigen Gründen als Verräter verhaftet. Zwar kam er nach rund einem Jahr Gefangenschaft frei, schaffte es allerdings nicht, seine Militärkarriere wiederaufzunehmen oder in der Musikwelt wieder Fuss zu fassen. 1795 brach er nach Santo Domingo auf, um bei einem Aufstand der Sklaven gegen die spanischen Kolonialherren aufseiten der Schwarzen Bevölkerung zu kämpfen. Nur knapp entkam Bologne dabei seiner Hinrichtung und kehrte 1797 nach Paris zurück. Es gelang ihm, sich dort wieder als Musiker zu etablieren, und er wurde zum Leiter des neu gegründeten Orchesters Le Cercle de l’Harmonie ernannt. In den folgenden Jahren hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 1799 starb Joseph Bologne verarmt im Alter von 53 Jahren an einem Blasengeschwür. (cs)

Legendäres Fechtduell zwischen Joseph Bologne und dem Chevalier d'Eon 1787 (Gemälde von Charles Jean Robineau)

sein gutes Aussehen und sein Charme öffneten Bologne schnell die Türen zur gehobenen Pariser Gesellschaft, in der er aber immer wieder aufgrund seiner Hautfarbe als Kuriosität betrachtet wurde und rassistischen Anfeindungen ausgesetzt war.

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Premiere

Liz

Die hohe Kunst des So-tun-als-ob. Die hohe Kunst, so zu tun, als ob man jemand anderer sei, zum Beispiel der Prinz von Homburg oder die Ama zonenkönigin Penthesilea oder eine Schiffsstewardess namens Yvonne oder ein Diktator namens Adolf Hitler – darum geht es in Theresia Walsers komödiantischen Kammerspielen Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm und Nach der Ruhe vor dem Sturm.

Jonas

Apropos Schauspielerin. Vorhang auf für Nach der Ruhe vor dem Sturm: Die altgedienten Schauspielerinnen Irm König und Liz Hansen sind zu einer Talkshow geladen, um aus ihrem Leben zu plaudern. König hat 36 Jahre lang als Chefhostess Yvonne in der Kreuzfahrt schmonzette Das Glücksschiff reüssiert und schreibt jetzt ihre Memoiren, Hansen war in grossen Frauenrollen am Theater zu sehen und beherrscht den Selbstmord Penthesileas noch immer aus dem Effeff. Die Damen warten im TV-Studio auf den Start der Talkshow, während der ebenfalls anwesende Ulli Lerch diverse Möbelstücke weg schleppt, weil sie, wie er sagt, «abge spielt» sind bzw. «aus einem anderen Stück» stammen. In Erwartung der Talkshow reden sich die betagten Diven schon mal warm, wobei so manche brennende Frage heiss diskutiert wird: Braucht das Theater neue Männerrol len? Wie geht man als Schauspielerin würdig von der Bühne ab? Und warum wird es eigentlich immer schwieriger, die Welt so zu zeigen, wie sie gar nicht ist? In einem Interview (oder war es eine Talkshow?) hat die Dramatikerin The resia Walser über ihre Sturm -Stücke gesagt: «Schauspielerinnen und Schau spieler vergrössern etwas, was wir alle bestens kennen: den Tanz um das Begehren nach Anerkennung, Geliebt werden, Bewunderung. Jeder Mensch ist ein Theater für sich, und das erleben wir wahrscheinlich am intensivsten im Theater selbst. Die Schauspieler sind unsere Vergrösserungsspiegel. Sie spie len uns das Spielen vor.» (aa)

Musik: Patrik

Dramaturgie: Anita Augustin Regieassistenz: Sina

Das Spielen spielen Zwei Stücke an einem Abend. Mit Pause. Vor der Pause erleben wir drei Schauspie ler, die drei Schauspieler spielen. Nach der Pause erleben wir zwei Schauspielerinnen und einen Schauspieler, die zwei Schauspielerinnen und einen Schauspieler spielen. In der Pause trinken wir Sekt im Foyer und fühlen uns ein bisschen wie ein Publikum, das ein Publikum spielt. bisschen Ruhe vor dem St rm | Nach der Ruhe vor dem St rm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser Mittwoch, 14. September 2022 20 Uhr, Lokremise Einführungsmatinee Sonntag, 11. September 2022 11 Uhr, Lokremise, Eintritt Inszenierung: Anja Horst, Knecht Ausstattung: Franziska Rast Zeller Wider König: Bücker Hansen: Diana Dengler Ulli Lerch: Julius Schröder Peter Söst: Marcus Schäfer Franz Prächtel: Bruno Riedl Weitere Vorstellungen 20./23./28. September 2022 2./7./23. Oktober 2022 4./6. November 2022

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4SCHAUSPIEL

RUHE VOR DEM STURM

Ein

Birgit

Vorhang auf für Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm: Die altgedienten Schau spieler Franz Prächtel und Peter Söst sind zu einer Talkshow geladen, um aus ihrem Leben zu plaudern, eben so der deutlich jüngere Kollege Ulli Lerch. Prächtel und Söst dürfen sich rühmen, im Zuge ihrer Karriere bereits «das Böse an sich» gespielt zu haben (Hitler), Lerch hingegen hat es nur bis zum Minister des Bösen gebracht (Goebbels). Die Herren warten im TVStudio auf den Start der Talkshow und reden sich schon mal warm, wobei die eine oder andere Frage heiss diskutiert wird: Darf man über Goebbels lachen? Ist das Theater ein einziger «Naturalis musschwindel»? Braucht ein Schau spieler einen Regisseur? Und müsste es heutzutage nicht heissen: Braucht ein/e Schauspieler:in eine/n Regisseur:in?

frei Leitung

Besetzung Irm

Russland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Während die der Industrialisierung wie auch im Westen rasches Wachstum, Arbeitsfelder sowie gesteigerte Produktivität in Industrie und Landwirtschaft bewirkten, der Fortschritt im gesellschaftlichen Leben aus heutiger Sicht hinterher. Es war eine restriktive Zeit für den russischen Adel. Strenge Vorgaben und Normen beschnitten die Freiheit der Menschen – gerade Frauen liessen die rigiden Rollenbilder kaum Spiel raum für ein selbstbestimmtes Dasein. In dieser Zeit (1873–1878) schuf Leo Tolstoi seinen Literaturklassiker Anna Karenina und damit eine der bekann testen Frauenfiguren der Weltliteratur. Ihr erfolgloses Ringen um Freiheit und Chancengleichheit in einer von Männern dominierten Welt und ihre Entscheidung, eine aussereheliche Ver bindung öffentlich zu leben, stempeln sie als «amoralische Frevlerin» ab, sie wird von der Gesellschaft geächtet. Schliesslich treiben sie die Umstände und die vermeintlich abhanden ge kommene Zuneigung ihres Geliebten in den Suizid. Tolstoi ist ein Meister von akkurat gezeichneten Charakteren, de ren Hoffnungen und Sehnsüchte, aber auch Verzweiflung und Scheitern sich anhand der einfühlsamen Beschreibun gen beim Lesen tief einbrennen.

hinkte

Regisseurin Mirja Biel, die letzte Spielzeit Julia und Romeo im UM!BAU inszenierte, schuf für ihre Bühnenfas sung des Romans eine Überschreibung mit entschlackter Handlung, die den Inhalt des über tausendseitigen Ro mans in stark zusammengefasster Form transportiert. Dazu entschied sie sich, lediglich fünf Protagonist*innen auf der Bühne sichtbar werden zu lassen. Sie thematisieren auch die Positionen weiterer wichtiger Figuren im Roman, wechseln zwischen Dialog- und Erzähl texten und wenden sich dabei immer wieder in direkter Ansprache an das Publikum. Das Bühnenbild von Frauke Löffel besteht aus einer überdimensio nalen Folie, einem Segel, das in unter schiedliche Positionen im gesamten Bühnenraum gebracht werden kann. Darüber hinaus dient es als Projek tionsfläche für Videoeinspieler und Live-Videos. Eine beachtliche Menge an Wind-Ventilatoren bringt das Segel in Bewegung, treibt das Geschehen auf der Bühne voran und schafft eine Soundkulisse, die neben der Live-Musik von Réka Csiszér zu einem integrativen Bestandteil des Bühnenbilds wird. So phie Rebles Kostüme unterstützen die Vielseitigkeit der Figuren und schlagen anhand von historischen Elementen eine visuelle Brücke zur damaligen Zeit. Ulrich Schmid ist Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands an der Universität St.Gallen. Für die Arbeit an Anna Karenina steht er uns mit seinem Expertenwissen beratend zur Seite. Schmid hat auf seinem Gebiet zahlreiche Publikationen und Bü cher veröffentlicht, so auch die Biografie Lew Tolstoi. Drei Fragen an den TolstoiKenner: Anna Karenina war bereits zur Zeit der Erstpublikation enorm erfolgreich. Was machte diesen Erfolg aus? Die russische Gesellschaft des 19. Jahr hunderts war extrem konservativ. Eine Geschichte, die den Ehebruch einer sympathischen, wenn auch tragischen Protagonistin thematisierte, war ein aufre gender Tabubruch. So funktionierten viele russische Romane aus früherer Zeit, auch bei Dostojewski (Schuld und Sühne – der Protagonist ist ein Mörder) oder Nabokov (Lolita – die Geschichte wird aus der Sicht eines Pädophilen erzählt).

Der Reiz dieser Literatur entstand aus Themen, die ge sellschaftlich absolut verpönt waren. Das funktionierte sowohl in Russland als auch im Westen. Die Entstehung des Romans dauerte fünf Jahre, die einzelnen Kapitel wurden regelmässig vorab veröffentlicht. Warum dieses Vorgehen? Die russischen Adligen langweilten sich auf ihren Landgütern. Es gab ein paar dicke Zeitschriften, das war das Fern sehen des 19. Jahrhunderts. Da war alles drin, von künstlerischer Literatur und Gedichten über Landwirtschafts-Tipps bis hin zu Schnittmustern der neusten Mode aus Paris. In einem dieser Magazine ver öffentlichte Tolstoi nach und nach die neu entstandenen Kapitel von Anna Karenina jeden Monat, vergleichbar mit einer Net flixserie. So entwickelte sich ein einheitli cher Diskurs, die Menschen konsumierten Stück für Stück dieses Literaturangebot und tauschten sich anschliessend darüber aus. Inwiefern handelt es sich bei den Prota gonist*innen um archetypische Charak tere der damaligen Zeit?

5SCHAUSPIEL Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel Premiere Donnerstag, 29 September 2022 19 30 Uhr, UM!BAU Einführungsmatinee Sonntag, 25 September 2022 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei Leitung Inszenierung: Mirja Biel Bühne: Frauke Löffel Kostüm: Sophie Reble Licht: Andreas Enzler Musik: Réka Dramaturgie:CsiszérStefan Späti Regieassistenz: Maren Watermann Besetzung Anna Blumer, Tabea Buser, Pascale Pfeuti, Tobias Graupner, Fabian Müller Weitere Vorstellungen 30 September 2022 3 /6 / 7 /9 / 23 Oktober 2022 6 /8 /10 November 2022 14 /18 / 21 Dezember 2022 KARENINAANNA

neue

Auswirkungen

Das Ringen um Freiheit

Alle Figuren in Anna Karenina sind auto biografisch inspiriert und widerspiegeln verschiedene Aspekte von Tolstois eigener Persönlichkeit. So verkörpert Wronski als Verführer und Offizier einige seiner We senszüge, die er später strikt ablehnte, die jedoch natürlich trotzdem noch vorhanden waren. Auch Lewin verfügt als «pflügen der Graf» über Charakterzüge, die Tolstoi eindeutig auch selbst aufwies. Die Figur der Anna Karenina ist inspiriert von einer Nachbarin, die sich das Leben nahm, in dem sie sich vor den Zug warf – allerdings nicht, weil sie selber fremdging, sondern als ultimative Bestrafung ihres untreuen Ehemanns. Tolstoi war so fasziniert von dieser Tragödie, dass er zur Obduktion des Leichnams ging: Der zerfetzte Körper stand für ihn wohl als Sinnbild für die moralische Katastrophe durch Annas Entscheidung, sich ihren Leidenschaften Dashinzugeben.Gespräch führte Stefan Späti

Weltklassegeigerin

Prokofjew.DielettischeGeigerin Baiba Skride zählt zu den profiliertesten Geigerin nen unserer Zeit. Seit dem Gewinn des Queen Elisabeth Wettbewerbs in Brüssel 2001 hat sie sich diesen Ruf erarbeitet und in den vielen Jahren seither immer wieder bestätigt. Um sie kommt man nicht herum, und das ist ausschliesslich positiv gemeint, spielt sie doch mit den hochkarätigsten Orchestern überhaupt, von den Berliner Philharmonikern über das Concertgebouworkest und das Orchestre de Paris bis hin zum London Symphony oder dem Sydney Symphony Orchestra. Eine besonders intensive Zu sammenarbeit verbindet sie mit ihrem Landsmann Andris Nelsons, dem Chef dirigenten sowohl des Boston Sympho ny Orchestra als auch des Gewandhaus orchesters Leipzig. Als Solistin spielt sie alle grossen Klassiker der Literatur, sie setzt sich aber auch für neuere Werke ein, in jüngster Zeit insbesondere für jene von Sofia Gubaidulina. Baiba Skride wuchs in einer Musiker familie in Riga auf und ist auch heute noch eng verbunden mit ihren musizie renden Schwestern. Mit ihrer jüngeren Schwester, der Pianistin Lauma Skride, gründete sie das Skride Quartett. Dar über hinaus ist sie ebenfalls kammer musikalisch aktiv, etwa zusammen mit dem Pianisten Bertrand Chamayou, dem Bratschisten und Komponisten Brett Dean, der Cellistin Sol Gabetta oder dem Harfenisten Xavier de Maistre. Bilder aus Musik Eine nebelverhangene, einsame Land schaft an einem frühen Wintermorgen. Die Sonne scheint zaghaft auf die eisige Natur, spiegelt sich in der kristallen glitzernden Luft. Noch hält die Stille den Tag in Schach. Solche und ähnliche Bilder vermag der berühmt gewordene Anfang des Violinkonzerts d-Moll op. 47 von Jean Sibelius hervorzurufen, wenn über einem geheimnisvollen Strei cherteppich die Solovioline mit einer schlichten Melodie anhebt. Diese Takte scheinen ausserdem auch Sibelius’ In nerstes zu verkörpern, seine Sehnsucht nach Einsamkeit, in die der finnische Komponist oft flüchtete. «Meine Kunst fordert ein anderes Milieu», so Sibelius vor der Komposition des Violinkonzerts über sein Bedürfnis, Helsinki (wo er ein recht ausschweifendes Künstlerleben lebte) zum Arbeiten zu verlassen: «In Helsinki starb aller Gesang in mir. Ich sehne mich nach Stille und Ruhe.»

Ein baltisches Stelldichein In der Einsamkeit der finnischen Land schaft fand Sibelius seine Kreativität tatsächlich wieder und schuf eines der heute populärsten Solokonzerte für Violine überhaupt. Doch es hatte eine schwere Geburt: Sie begann damit, dass der deutsche Geiger Willy Burmester, der in den 1890er-Jahren Konzert meister in Helsinki war und das Werk uraufführen sollte, wegen Terminkol lisionen von dem unter finanziellem Druck stehenden Sibelius kurzerhand übergangen wurde. Der Ersatzgeiger war den hohen technischen Anforderungen dann allerdings bei Weitem nicht ge wachsen, und die Uraufführung geriet zum Fiasko. Sibelius zog das Werk nach diesem Misserfolg sofort wieder aus dem Verkehr und überarbeitete es in den folgenden zwei Jahren. Burmester, der sich in der Zwischenzeit von der Beleidigung erholt hatte, meldete sein bestehendes Interesse bei Sibelius, doch die Uraufführung der zweiten Fassung spielte erneut ein anderer. Sie fand im Oktober 1905 in Berlin mit dem Solisten Karl Halíř und der Staatskapelle (mit dem Dirigenten Richard Strauss) statt. Burmester übrigens konnte Sibelius nicht verzeihen und führte das Konzert nie auf. Weitere 25 Jahre vergingen, ehe das Konzert aus seinem Dornröschen schlaf geweckt wurde. Es war einer der prägenden Geiger des 20. Jahrhunderts, der es wachküsste: Jascha Heifetz. Seine Einspielung, eine der frühesten dieses Werks, machte das Konzert weltbe rühmt. Damit schliesst sich ein Kreis: wie unser Chefdirigent und unsere Solistin in diesem Tonhallekonzert, stammte auch der 1901 im damals zum russischen Kaiserreich gehörenden Vilnius geborene Heifetz aus dem Bal tikum. «Lobgesang auf den freien Menschen» Sergei Prokofjews fünfte Sinfonie mit der Opuszahl 100 ist neben der Sym phonie Classique die bekannteste Sin fonie des russischen Komponisten und neben jener auch die zugänglichste. Sie entstand 1944, wurde im Januar 1945, nur Stunden nach der Verkündigung des Sieges der Sowjetunion, in Moskau uraufgeführt und zeugt von den neuen Lebensumständen Prokofjews: Nach der Oktoberrevolution 1918 verliess dieser, wie viele Künstlerkollegen auch, Russ land in Richtung USA. Anders als viele andere kehrte er aber 1936 zurück. Die erste Sinfonie in der alten Heimat war seine insgesamt fünfte, komponiert 14 Jahre nach der vierten. Dass die Fünfte den avantgardistischen Tonfall ihrer Vorgängerwerke hinter sich liess, kam nicht von ungefähr: Mit der Rückkehr in die Sowjetunion hatte Prokofjews Schaffen dem Geschmack Stalins zu ent sprechen. Äusserlich ist die 5. Sinfonie denn auch klassisch aufgebaut mit vier Sätzen, stilistisch ist sie in der klassischromantischen Tradition verhaftet (mit einem 1. Satz, der sich fast schon über deutlich an die Sonatenhauptsatzform zu klammern scheint), und die Orches terbesetzung dient einem grossen, heroischen Klang. Deutlich klingen Pro kofjews Erfahrungen als Theater- und Filmmusikkomponist darin an. Doch wie «theatralisch» die Sinfonie ist, darü ber herrschte Uneinigkeit. Entspricht sie den propagandistischen Dogmen, denen sich Künstler in Stalins Russland unter werfen mussten? Oder versteckt sich hinter ihrem Optimismus nicht eher so etwas wie befohlene Freude? Gewidmet ist das Werk jedenfalls dem «Triumph des menschlichen Geistes, als Lob gesang auf den freien und glücklichen Menschen» – ein Motto so uneindeutig wie die Sinfonie selbst: Singt sie ein Loblied auf die Sowjetunion als wahre Menschheitsbefreierin, oder ist sie eine Botschaft für den Frieden und gegen den Krieg? Es ist wohl eine absichtliche Mehrdeutigkeit; eine von jener Art, wie sie auch dem Kollegen Schostakowitsch das (Über)Leben als Künstler in der Sowjetunion ermöglichte. (ff) Auftakt Licht | Tonhallekonzert Donnerstag, 22. September 2022 19.30 Uhr, EinführungTonhalleum18.30 Uhr Modestas Pitrenas, Leitung Baiba Skride, Violine Jean Sibelius, Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 Sergei Prokofjew, Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100

6KONZERT AUFTAKT

Licht Sie spielt mit Orchestern von Weltruhm und zählt zu unseren langjährigen Wunschsolistinnen. Nun wird der Traum Wirklichkeit: Baiba Skride interpretiert im ersten Tonhallekonzert der neuen Saison das lichtdurchflutete Violinkonzert von Jean Sibelius. Wie es sich für einen gebührenden Auftakt gehört, steht Chefdirigent Modestas Pitrenas am Pult und zeichnet somit auch für die Gestaltung des zweiten Werks im Programm verantwortlich, der imposanten 5. Sinfonie von Sergei

Die Baiba Skride

Strawinski. Mit der Musik zum Stück über das Märchen von Iwan Zare witsch, der mit Hilfe des magischen Feuervogels den bösen Zauberer Kastschej besiegt, gelang Strawinski der Durchbruch als Komponist. Stra winskis ausserordentlich farbige und rhythmisch differenzierte Ballettmusik bildet den dritten Programmteil des Gastkonzerts und schliesst dieses «Fest der Moderne» eindrucksvoll ab. (ff)

Magischer Feuervogel Mit dem 1910 in Paris uraufgeführten Ballett Der Feuervogel mit Musik von Igor Strawinski wurde die französische Hauptstadt einmal mehr zum Schau platz der musikalischen Moderne. Es war die erste Zusammenarbeit zwi schen der berühmten Kompanie Ballets Russes und ihres Impresarios Sergei Djagilew mit dem damals 28-jährigen Prélude Tonhallekonzert – Gastkonzert Sinfonie Orchester Biel Solothurn Freitag, 30. September 2022 19.30 Uhr, EinführungTonhalleum18.30 Uhr Yannis Pouspourikas, Leitung Viviane Hagner, Violine Sinfonie Orchester Biel Solothurn Claude Debussy, Prélude à l’après-midi d’un faune Christian Jost, Concerto noir, Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Igor Strawinski, Der Feuervogel Viviane Hagner interpretiert den Solopart des Concerto noir.

7KONZERT ZU GAST

Prélude

Das 2. Tonhallekonzert der Saison steht im Zeichen des jüngst wiederbelebten Schwei zer Orchesteraustausches. Für das Sinfonie Orchester Biel Solothurn ist es nicht nur des Gastauftritts in der Ostschweiz wegen ein besonderes Programm: Es ist das erste unter dem neuen Musikdirektor Yannis Pouspourikas.

Titelbild des Programmhefts zur Ballettversion von Debussys Prélude (Léon Bakst, 1912)

Für den Einstand programmierten der französische Dirigent und das Sinfonie Orchester Biel Solothurn ein «Fest der Moderne»: Eröffnet wird das Gast konzert mit Claude Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns). Die gut zehnminütige Sinfonische Dichtung ist eine sehr freie Vertonung («très libre illustration») des Gedichts L’Après-midi d’un faune des französischen Schrift stellers Stéphane Mallarmé und eines der Schlüsselwerke der Moderne. Mit der flirrenden, schwebend-eleganten Musik, die stets vage – impressionis tisch – bleibt, war Debussy etwas ganz Neuartiges gelungen.

Concerto noir – Klang des Lockdowns Claude Debussys Prélude beeinflusste Europas Musik seit seiner Uraufführung an der Schwelle des 20. Jahrhunderts ganz entscheidend. Insofern ist es in diesem Konzertprogramm ein «Pré lude» in mehrfacher Hinsicht, geht es doch einem zeitgenössischen Werk voraus, dem Concerto noir von Chris tian Jost, Composer in residence in dieser Saison beim Orchester aus Biel/ Solothurn. Ursprünglich sollte das zweite Violinkonzert des 1963 in Trier geborenen Komponisten den gleichen Titel tragen wie seine Oper Reise der Hoffnung , die in Genf uraufgeführt wer den sollte. Die Proben mussten jedoch aufgrund der Coronapandemie abge brochen werden. Jost machte aus der Not eine Tugend und fing noch einmal ganz von vorne an: «Die Komposition vollendete ich quasi mit dem Ende des Shutdowns, und da dieser in Farbe und Ton eher ein dunkel gefärbtes Werk entstehen liess, schien mir der Titel Concerto noir perfekt.» Die Solistin der Schweizer Erst- und Zweitaufführung von Josts Violinkonzert in Biel und St.Gallen ist die deutsche Geigerin Viviane Hagner.

Fazil Say – Minetti Quartett

«Konzerte mit diesem Künstler sind andere Konzerte. Sie sind direkter, offener, aufregender, kurz gesagt: Sie treffen ins Herz.» Selten ist man mit Beschreibungen von Agenturbiografien so restlos einverstanden wie im Fall von Fazil Say. Er ist eine Ausnahmeerscheinung im Klassikbetrieb. Fazil Says beeindru ckendes Können, seine intuitiven Inter pretationen und seine charismatische Art machen Konzerte mit ihm zu einzig artigen Erlebnissen. Regelmässig führt der in Ankara geborene Pianist und Komponist auch eigene Werke auf, so etwa das Klavierkonzert Silk Road oder Yürüyen Köşk (Das verschobene Haus), das in der Version für Klavierquartett in St.Gallen zur Aufführung kommt. Darin verarbeitete Say eine herzerwärmende Geschichte, die in seinem Heimatland alle kennen: 1930 liess der Gründer der modernen Türkei Mustafa Kemal Atatürk am Ufer des Marmarameers eine Villa erbauen. Eine Platane, die in der Nähe stand, stiess nach einiger Zeit immer stärker an der Hausfassade an. Was weichen musste, war nun aber nicht etwa der Baum, sondern die Villa. Atatürk liess sie kurzerhand einige Me ter weiter weg versetzen. Mit solchen Kompositionen, in denen morgenländi sche Musiktraditionen aufscheinen, hat sich Fazil Say den Ruf als Brückenbauer zwischen den Kulturen und Stilen ge schaffen.

Die mit dem Türkischen Marsch Lange ersehnt wurde Fazil Says Auftritt im Rahmen der St.Galler MeisterzyklusKonzerte; nicht nur, weil seine Agenda dicht gefüllt ist, auch die höhere Virus macht hatte in der Vergangenheit ihre Hände mit im Spiel. Ganz zu Beginn des Programms wird Fazil Say in der Kla viersonate A-Dur KV 331 von Wolfgang Amadeus Mozart, besser bekannt unter dem Titel Alla turca, solistisch zu hören sein. Sie ist eine der bekanntesten Klaviersonaten Mozarts, ja gar eines der bekanntesten klassischen Stücke über haupt. Zu verdanken hat sie das dem Thema des dritten und letzten Satzes. Ein Marsch im eigentlichen Sinne ist es aber nicht, sondern ein Rondo «im tür kischen Stil», das von der Begeisterung für die Janitscharenmusik zeugt und dem Satz den Charakter eines Raus schmeisser-Finales in schönster Manier verleiht. Das Thema wird immer wieder von Couplets abgelöst, die ganz nach dem Gusto der Zeit türkische Musik imitieren. Es ist ein Finale einer nicht ganz gewöhnlichen Sonate, die weder «türkisch» noch für die Zeit konventio nell beginnt: mit einem Variationen satz, dessen wundervolles, schlichtes «grazioso»-Thema fast ebenso viel Potenzial fürs Berühmtsein hat wie das Alla-turca -Finalthema. Auch das dritte Werk im Programm, Franz Schuberts A-Dur-Quintett für Klavier, Violine, Vio la, Violoncello und Kontrabass, wurde durch ein Thema berühmt, das Sie beim Abwaschen vor sich her pfeifen könn ten. Es stammt aus dem Schubert-Lied

(ff)

Im Anschluss «Auf einen Drink» mit Fazil Say und dem Minetti Quartett Pianist, Komponist, Brückenbauer: Fazil Say Fazil Says musikalische Partner*innen: die Mitglieder des Minetti Quartetts

Die Forelle nach dem gleichnamigen Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart und bildet das Thema der Variationen im vierten Satz. Etabliertes junges Quartett Das Minetti Quartett konzertiert seit über zehn Jahren auf der ganzen Welt und arbeitet dabei eng mit einer Reihe von Kammermusikpartnern wie eben Fazil Say oder Jörg Widmann zusam men. Die in Wien ansässige Formation hat sich einen festen Platz unter den jungen Streichquartetten erarbeitet. Ihr Name bezieht sich auf ein Schauspiel des Schriftstellers Thomas Bernhard, der lange Zeit in Ohlsdorf im Salz kammergut lebte, wo auch die beiden Geigerinnen des Quartetts aufwuchsen. Dieses Meisterzyklus-Konzert hat also Verschiedenstes zu bieten: die Begeg nung mit einem jungen, aber etablier ten Quartett, einen Weltklassekünstler und ein Programm mit musikalischer Horizonterweiterung und Werken, die den Weg aus dem Ohr so schnell nicht finden.

ALLA TURCA

8KONZERT

Alla turca | Meisterzyklus-Konzert Dienstag, 4. Oktober 2022 19.30 Uhr, Tonhalle Fazil Say, Klavier Minetti Quartett Maria Ehmer, Violine Anna Knopp, Violine Milan Milojicic, Viola Leonhard Roczek, Violoncello Josef Gilgenreiner, Kontrabass Wolfgang Amadeus Mozart, Klaviersonate A-Dur KV 331 Alla turca Fazil Say, Klavierquintett Yürüyen Köşk (Das verschobene Haus) Franz Schubert, Klavierquintett A-Dur D 667 Forellenquintett

Fazil Say & Minetti Quartett

über La traviata op. 76 Alfred Grünfeld, Soirée de Vienne op. Paraphrase56 über Die Fledermaus für Klavier GeorgessoloBizet, Entracte aus Carmen François Borne, Carmen-Fantasie Improvisation (Klavier solo) Pjotr I. Tschaikowski, Lenskis Arie aus Eugen Onegin Christoph Willibald Gluck, Reigen seliger Geister aus Orpheus und Eurydike Gioachino Rossini, Andante und Allegro Mischa Cheung Daniela Uhlig

BRUNCHOPERN-

der Probenarbeit.

Premiere Mittwoch, 21. September 2022 14 Uhr, Lokremise Leitung Inszenierung: Christian Hettkamp Bühne: Christian Hettkamp Kostüm: Bernhard Duss Musik: Nico Dramaturgie:FeerAnja Horst Besetzung Huhn: Robi Tissi Graf Ente: Paul Furtwängler Weitere Vorstellungen 24./28. September 2022 8./22. Oktober 2022 2./5. November 2022 Theater mobil Buchung: Alissa kbb@theatersg.ch,Davidson,071242 05 11 Brunch-Konzert Opern-Brunch Sonntag, 25. September 2022 10 Uhr, GiulioMischaDanielaKonzertbeginnUM!BAU-Foyer11UhrUhlig,FlöteCheung,KlavierBriccialdi,Fantasie

LAHMEBLINDESENTE,HUHNGeflügel auf Reisen

Unterschiedlicher als Ente und Huhn könnten zwei Charaktere kaum sein. Und beide haben so ihre Schwächen. Das blinde Huhn irrt abenteuerlustig durch die Weltgeschichte und ist auf der Suche nach einem geheimen Ort, an dem alle Wünsche in Erfüllung gehen, als es buchstäblich über die lahme Ente stolpert. Die wiederum ist wirklich nicht gut zu Fuss und möch te es sich gerne in ihrem Hinterhof bequem machen, schliesslich ist die Welt da draussen auch voller Gefahren. Doch das quirlige Huhn kennt da kein Erbarmen: «Nix da, du hältst die Augen für mich auf und dafür stütze ich dich», verkündet es, hakt sich bei der über rumpelten Ente ein, und schon geht die wilde Reise los. Lahme Ente, blindes Huhn ist das neus te Kinderstück des bekannten Kinder buchautors Ulrich Hub, dessen Best seller An der Arche um acht bis heute zu den meistverkauften Kinderbüchern zählt. Mit viel Wortwitz, Situationsko mik und Zärtlichkeit erzählt Hub eine lebhafte Geschichte über die Kraft der Freundschaft und der Fantasie, die aus ungleichen Temperamenten ein starkes Team entstehen lässt.

Der Schauspieler Christian Hettkamp setzt das mobile Geflügelabenteuer, das auch für das Schulhaus oder den Gemeindesaal gebucht werden kann, mit einfachsten Mitteln und viel Musik in Szene. (ah) Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+]

beiden ergänzen im

Hochschule

Künste Bern für ein halbes Jahr unser Schauspielensemble und spielen die lahme Ente und das blinde Huhn.

9KONZERT / SCHAUSPIEL

Graf

Paul Furtwängler und Robi Tissi bei Die Rahmen der Kooperation mit der der

KlavierfürOpernhaftesFlöteund

An vier Sonntagvormittagen in dieser Saison bespielen Musiker*innen aus dem Sinfonieorchester St.Gallen und Gäste in Duo-Formationen das Foyer des Theaterprovisoriums UM!BAU. Die Programme dauern ungefähr eine Stun de und folgen auf ein gemütliches Früh stück, das vom Team des Restaurants Concerto angeboten wird. Den Auftakt im ersten Brunch-Konzert der Saison machen die Flötistin des Sinfonieor chesters St.Gallen Daniela Uhlig und Pianist Mischa Cheung. Die beiden lies sen sich für ihr Programm vom ausser gewöhnlichen Konzertort in unmittel barer Nähe zur Opernbühne inspirieren und tauchen ein in die Welt der Oper. Mit Fantasien über La traviata und Die Fledermaus lassen sie gar die vergange ne und die aktuelle St.Galler Theatersai son anklingen. Ab 10 Uhr begrüssen wir Sie zum Brunch im UM!BAU-Foyer, um 11 Uhr beginnt der musikalische Teil mit diesem Opernprogramm für Flöte und Klavier. (ff)

Traktanden nach Noten Christian Jott Jenny und das Zürcher Freitag,Staatsorchester28.Oktober 2022 19.30 Uhr, Tonhalle

Theatertanzschule [4–104] Ballett, Breakdance, Contemporary, Fu sion, Hip Hop, Jazz, Jazz Styles, Lyrical, Tanz & Spiel, Tanztheater, Yoga. Schnupperlektion nach Vereinbarung Theaterkurse für Kinder [8–12] jeweils ein Wochenende, Termine unter theatersg.ch/kinder Jugendtheaterclub I [13–15] Kurs 1: 26. Oktober bis Mitte Dezember, Kurs 2: 22. Februar bis Mai, Mittwoch nachmittag Jugendtheaterclub II [16–20] November bis Ende Mai, ein Abend pro Woche und weitere Tage

Szene aus SANDKoRN, der Produktion der Theatertanzschule im Mai 2022

Campus3.ErfolgreicherMusical3303

Die Voyeur*innen [15–30] Zusammen ins Theater gehen und kritisch darüber diskutieren, Donners tagabend, Einstieg jederzeit möglich Junge Theaterkritiker*innen [16+] Premieren besuchen und schriftlich kritisieren, Einstieg jederzeit möglich Infos und Anmeldung Gina Besio, g.besio@theatersg.ch 071 242 05 theatersg.ch/mitmachen25

Die neue ninow-CDRachma-istda

10AUSSERDEM

Anfang September ist die zweite CD des Rachmaninow-Zyklus von Anna Fedorova mit dem Sinfonieorchester St.Gallen unter Modestas Pitrenas erschienen. Nach der erfolgreichen Einspielung von 2020 mit dem 1. Klavierkonzert und den «PaganiniVariationen» liegt nun Fedorovas Interpretation von Rachmaninows Klavierkonzerten Nr. 2 und Nr. 4 auf CD vor. Im November gelangt der dreiteili ge Zyklus der ukrainischen Pianistin und Rachmaninow-Spezialistin mit Aufnahmen des Klavierkonzerts Nr. 3 zum Abschluss. Gelegenheit, dieses Konzert live zu erleben, erhält man ebenfalls im November im Rahmen des Tonhallekonzerts «Nostalgie II». Rachmaninow – Klavierkonzert Nr. 2 und 4 Mit Anna Fedorova, Klavier Sinfonieorchester St.Gallen Modestas Pitrenas, Leitung Channel Classics 2022

Dank der Kooperation der Gemeinde Silvaplana mit dem Theater St.Gallen findet seit 2019 jeweils im Juli der Musical Campus 3303 in Silvaplana statt. In diesem sechstägigen Meister kurs vertiefen Musicaldarsteller*innen in der inspirierenden Hochgebirgskulis se des Oberengadins unter der Leitung von international renommierten Dozierenden ihr Können in den Fächern Gesang, Schauspiel und Interpretation. Der Musical Campus ist der einzige seiner Art im deutschsprachigen Raum. Den krönenden Abschluss bildete auch in diesem Jahr die «not dal musical», das grosse Abschlusskonzert auf der Plazza dal Güglia in Silvaplana. Die 15 teilnehmenden Musicaldarsteller*innen und eine sechsköpfige Liveband präsentierten die schönsten Melodien aus der Welt des Musicals: von berüh renden Duetten aus den Musicals J ekyll & Hyde, Chicago, Dracula, Bonnie & Clyde und Phantom der Oper bis hin zu den berühmten Musicalhits Ich gehör nur mir aus Elisabeth oder Maybe This Time aus Cabaret, erlebte das Publikum die gesamte Bandbreite des Musical Undgenres.auch der Wettergott gab sein Bestes, Sonnenschein und milde Temperaturen bescherten einen einma ligen Openair-Konzertabend. Dabei platzte der Dorfplatz von Silvaplana fast aus allen Nähten, über 500 Menschen folgten der Einladung zur Nacht des Musicals und belohnten die überwältigenden Stimmen der 15 Sänger*innen am Schluss mit stehen den Ovationen. (sr) Christian Jott Jenny gastiert in der Tonhalle Christian Jott Jenny und das Zürcher Staatsorchester laden zum fortgesetz ten Liederabend. Jenny – zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust – kommt herunter von seinem hohen Engadiner Ross und berichtet im musikalischen Hofnarrativ direkt aus den sich auftu enden Gräben des Landes. Von der Geburt bis zum Tode – irgendein Amt ist immer zuständig. Und darum: Unlizenziertes Life-Coaching mittels Musik und Gesang. Der Gemeindetenor pickt Perlen des internationalen Liedguts und parliert über innere und äussere Abgründe. Aufgefrischt mit diesem und jenem und garniert mit Anekdoten eines Oszillierenden. Zwischen St. Moritz und Zürich, zwischen Gemeindepräsident und Tenor, zwischen St.Moritz und Zürich, zwischen Gemeindepräsident und Tenor, zwischen Gemeindeversamm lung und Gala-Auftritt.

JetztOstschweiz:Schultheatertageanmelden

An den neunten Schultheatertagen Ost schweiz zeigen sich Klassen [3.-10. Schuljahr] gegenseitig ihre selbstent wickelten Theaterstücke. Dabei kommen sie in den Austausch mit Theaterschaffenden und anderen theaterbegeisterten Schüler*innen. Die Schultheatertage bieten die Chance, auf einer Theaterbühne aufzutreten, und fördern das Interesse und die Freude an Theater. Nach einem Einführungsworkshop im Januar geht’s mit der Klasse an die Erarbeitung eines Stücks zum Thema GRÜN. Bei diesem Prozess werden die Lehrpersonen punktuell von Theater schaffenden begleitet. Im Mai/Juni 2023 zeigen sich die Schulklassen an jeweils einem Tag ihre Stücke und geben sich gegenseitig Rückmeldun gen. Dieser Tag bildet den Höhepunkt und ermöglicht die Begegnung mit und den Austausch über Theater. Mit grosszügiger Unterstützung von den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Glarus, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und weiteren Förderstellen. (mf) Veranstaltungstage 2023 25./26. Mai: Lokremise St.Gallen 1./2. Juni: Theaterhaus Thurgau 5./6.WeinfeldenJuni:Fabriggli Buchs Details und Anmeldung (bis 28. kklick.chSeptember)

Mitmachen statt zuschauen Vom Parkett auf die Bühne! Nicht nur dasitzen und zuschauen, sondern selber aktiv sein. Spielen, bewegen, entdecken, fantasieren, improvisieren, trainieren, experimentieren, interagie ren, präsentieren. In unseren Theaterund Tanzkursen steht die Freude am gemeinsamen Tun im Vordergrund. Bei den ersten Versuchen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, spielen alle eine wichtige Rolle! Die Theatertanzschule bietet für alle Altersgruppen und Niveaus wöchentli che Kurse an. Das Besondere ist der direkte Bezug zum Theater St.Gallen: Viele Dozierende sind oder waren Mitglieder der Tanzkompanie und die Schüler*innen zeigen einmal jährlich ihr Können auf einer Bühne des Theaters. Bevorzugst du trotzdem die Publikumsperspektive und willst noch öfter ins Theater? – Dann übe dich im Theaterkritiken-Schreiben oder erkunde mit den Voyeur*innen die Tanz- und Theaterlandschaft der Region. Nach den Vorstellungen tauscht ihr euch kritisch über das Gesehene aus und trefft auch immer wieder mal Theaterprofis. (mf)

Kurz und knackig

NOTIERT

Das Openair-Konzert als begeisterndes Finale des Musical Campus 3303. Statisterie und Opernchor [18+] Zusammen mit Profis proben und auf der Bühne stehen

11HerausgeberDANK Theater St.Gallen Sinfonie orchester St.Gallen Redaktion Beda Hanimann (bh) Texte Anita Augustin (aa) Mario Franchi (mf) Franziska Frey (ff) Anja Horst (ah) Susi Reinhardt (sr) Christina Schmidl (cs) Stefan Späti (sts) Fotos Seite 1: Jos Schmid Seite 6: Marco Borggreve Seite 7: Timm Koelln Seite 8: Marco Borggreve Julia Wesely Seite 9: Balint Hrotko Jos ChristianSchmidHettkamp Seite 10: Anna-Tina Eberhard Susi Reinhardt Illustration Seite 1: Jasmin Kast Konzept Chantal Maag Produktion Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach Auflage 5000 Stück / 30. Jahrgang ISSN 2673-5989 (Print) ISSN 2673-5997 (online) Bitte richten Sie Ihre Adress änderungen an info@theatersg.ch oder 071 242 05 05 Tickets theatersg.ch / kasse@theatersg.chsinfonieorchestersg.ch/0712420606 Billettkasse Montag–Freitag 10–19 Uhr Samstag 10–14 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der VorverkaufVeranstaltungam VBSG-Schalter im Rathaus St. Montag–FreitagGallen,8–18.30 Uhr Hotline Ticketportal 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz) Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210. IMPRESSUM vorbehalten.RechteAlle2020.UBS© UBS Switzerland AG St. Leonhardstrasse 33 9000 St. Meisterklasseubs.com/schweizGallenWirsinddabei,wenndieKulturunserLebenbereichert.AuchbeiKonzertundTheaterSt.Gallen.GeniessenSiemitunsunvergesslicheMomente. 37981-Inserat Konzert-D-131x181-2020-10-01.indd 1 01/10/2020 16:57 HERZLICHEN DANKProduktionsunterstützungen Mit grosszügiger Unterstützung von Der anonyme Liebhaber Opern-Brunch Fazil Say Jutta StiftungMarxer Offizieller Fitnesspartner Anna Karenina Lahme Ente, blindes Huhn Auftakt FondsMüller-Lehmann- St.GallenSinfonieorchesterFreundeskreis

Matinee: Anna Karenina Einführung in das Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 11 Uhr, LOK, Eintritt frei Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de 19Saint-Georges»Uhr,UM!BAU Mi 28 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 Uhr, LOK Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Do 29 PREMIERE Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU Fr 30 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU KONZERT Prélude Gastkonzert Sinfonie Orchester Biel Solothurn | Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle

September

12VERANSTALTUNGSKALENDER SPIELPLAN So 04 Matinee: Der anonyme Liebhaber Einführung in die Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges» 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei So 11 Matinee: Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Einführung in die zwei komödiantischen Kammerspiele von Theresia Walser 11 Uhr, LOK, Eintritt frei Mi 14 PREMIERE Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Sa 17 PREMIERE

So 02

Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de 19Saint-Georges»Uhr,UM!BAU Di 20 Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Mi 21 PREMIERE Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 Uhr, LOK Do 22 KONZERT Auftakt Licht | Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle Fr 23 Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Sa 24 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 Uhr, LOK So 25 KONZERT Opern-Brunch Konzertbeginn10Brunch-KonzertUhr,UM!BAU-Foyer11Uhr

Mi 05 Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de Saint-Georges»19.30Uhr,UM!BAU Do 06 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU Fr 07 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Sa 08 Lahme Ente, blindes Huhn Kinderstück von Ulrich Hub [5+] 14 Uhr, LOK So 09 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 14 Uhr, UM!BAU Oktober

Der anonyme Liebhaber Oper von Joseph Bologne «Chevalier de 17Saint-Georges»Uhr,UM!BAU Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm | Nach der Ruhe vor dem Sturm Zwei komödiantische Kammerspiele von Theresia Walser 20 Uhr, LOK Mo 03 Anna Karenina Schauspiel nach dem Roman von Leo Tolstoi in einer Theaterfassung von Mirja Biel 19.30 Uhr, UM!BAU Di 04 KONZERT Fazil Say & Minetti Quartett Alla turca | Meisterzyklus-Konzert 19.30 Uhr, Tonhalle

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