Ko-Pilot 12 - Durchblick: Schule - und dann?

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Ausgabe 12· Mai 2008 I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Nistkästen aus Püsselbüren S. 8

Volleyballturnier S. 8

Durchblick: Schule – und dann?

Schwarzlicht und Illusionen S. 6


Inhalt

Inhalt 3

Impressum

3

Editorial

An die Teller, fertig, los! Die Kolpingjugend startet ein Kochduell. Infos auf Seite 7

Einblick – Kolpingjugend intern 4

Was macht eigentlich … die OtMar?

6

Schwarz-weiß und trotzdem bunt Schwarzlicht und das Spiel mit Illusionen verzaubert

7

16

Kompetenzchecks

17

JA! – Ab heute ist morgen

Diözesanverband Münster ermittelt Fähigkeiten

Jung und Alt

Jugend und Arbeitsweltkampagne der

Operation: Lila Flanellläppchen

Kolpingjugend

Gruppenleitungsgrundkurs vom 25.03. bis zum

18

29.03.2008 in Westerkappeln 7 8

Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsmappe

Schwingt den Löffel, seid dabei! Die Kolpingjugend kocht

und Co. 20 Wenn es nicht so läuft, wie es soll

Neues aus der Region Kolpingjugend Lohne St. Josef zum 3. Mal

Bewerben – aber wie?

Abbrechen oder Weitermachen? 21

Aller Anfang ist schwer

Turniersieger

Studenten und Auszubildende berichten von

„Kids World“ in Vechta

ihren ersten Gehversuchen

Nistkastenbau der Kolping-Kids Püsselbüren

22 Bafög, Studiengebühren und Co. Wie finanziere ich mein Studium? 23 Paradiesisch: Arbeit 24 Jugend ohne Beruf - Praxistipp

Durchblick: Schule… Und dann? 9

Schule… Und dann?

Ein Planspiel für 14 bis 35 Spieler

Ausblick – FIT durch TIPps

Eine Einführung 10

Schule… Und dann? Umfrage zur beruflichen Entwicklung nach dem

26 Termine und Wettbewerbe und Surftipps

Schulabschluss 12

Du suchst einen Ausbildungsplatz?

Culcha Cundela beim Katholikentag 2008. Mehr dazu im Ausblick ab Seite 25

Wir haben keinen! Ausbildungsplatzmangel in Deutschland 13

Über Ziele und Barrieren

14

Woher weiß ich, was ich will?

15

Zivi, FSJ oder vielleicht doch Bundeswehr?

Was kann ich? Was will ich? Wer bin ich überhaupt? Die schwierige Frage der Berufsfindung Erfahrungsberichte junger Männer

2

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Editorial

Impressum

Ko · Pilot Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V. Anschrift: Kolpingjugend DV Münster · Ko · Pilot-Redaktion Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414 info@kolpingjugend-ms.de www.kolpingjugend-ms.de

Es ist schon wieder Mai.

Die ersten vier Monate des Jahres sind wie im Flug vergangen. Man glaubt es kaum. Drei Monate sind es noch bis Anfang August. Dann beginnen die ersten Schulabgänger mit ihrer Ausbildung.

lich muss man nur noch das Lernen, was einem Spaß macht und hat – größtenteils – die Freiheit, selbst seinen Stundenplan zusammen zu stellen. Außerdem warten natürlich viele neue Gesichter darauf, kennen gelernt zu werden. Es gibt sicherlich auch diejenigen, die noch gar nicht wissen, was sie in Zukunft machen wollen. Ausbildung, Stu-

Redaktion:

dium, Zivildienst, freiwilliges soziales

Dorothee Barenbrügge, Christoph

Jahr oder weiter zur Schule gehen. Es

Jürgens, Tim Schlotmann, Petra Schulze Ising (V.i.S.d.P.), Johanna

Wer bereits die Zusage für einen Ausbil-

Weppel, Sandra Woeste

dungsplatz hat, kann sich glücklich schätzen. Für die anderen beginnt nun

Autoren:

der Endspurt: Stellenangebote suchen,

Benedikt Albustin, Martin Kitten,

Bewerbungen schreiben und dann… ab-

Christoph Kühling, Heinrich Plaß-

warten. Erfolgt die Einladung zum Vor-

mann, Wolfgang Rahe, Stefan

stellungsgespräch oder kommt doch

Riedmann

wieder eine Absage? Solch ein Bewerbungsmarathon kostet Nerven.

Layout: co·operate, Münster Druck: Druckerei Burlage, Münster Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezugspreis: abgegolten in der jährlichen Kostenpauschale Jahres-Abo: 8 € Auflage dieser Ausgabe: 1500 Stück

Aber auch diejenigen, die sich für ein Studium entschieden haben, erwarten aufregende Wochen. Die letzten Tage in der Schule und dann beginnt ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Vielleicht steht sogar ein Wohnortwechsel bevor.

ist nicht gerade einfach zu entscheiden, wie man sein Leben verbringen will und was man beruflich machen könnte. Manchmal braucht eine Entscheidung auch einfach Zeit und man macht erstmal eine Rucksacktour durch Australien und geht als Au-Pair in die USA. Die Entscheidung über die berufliche Zukunft sollte sorgfältig gefällt werden. Der Sommer wird also spannend. Ich wünsche Euch allen viel Erfolg und drücke beide Daumen, dass Ihr wisst, was Ihr machen wollt und dass sich das auch umsetzen lässt. Liebe Grüße, Eure

Und dann folgt die große Freiheit. End-

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Titel: www.pixelio.de /Müller

Ko·Pilot Nr. 13 erscheint am 4. August 2008:

Aberglaube Habt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema? Dann meldet Euch bis zum 27. Juni 2008 bei der Redaktion unter ko-pilot@kolpingjugend-ms.de.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

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Einblick

Was macht eigentlich … die OtMar?

Benedikt Albustin leitet die OtMar. Wer sich genau dahinter versteckt, was die OtMar macht und warum sie unersetzbar für die Kolpingjugend im Diözesanverband Münster ist, erfahrt Ihr hier im Interview.

Benedikt, wer oder was ist eigent-

12 an. Da können sich die Teilnehmer

lich die OtMar?

zunächst einmal mit ihren Fähigkeiten

OtMar steht für Orientierungstage-Mit-

und Interessen auseinander setzen, um

Insgesamt haben wir mehr als 70 Kurse

arbeiterrunde.

von da aus zu gucken, welche Berufs-

pro Jahr. Mehr als die Hälfte davon sind

felder zu ihnen passen könnten. Für

allein die Orientierungstage, die viele

tionen über Ausbildung/Studium/Beruf.

diejenigen, die schon eine genaue Vor-

als „Tage religiöser Orientierung“ an ih-

Und was macht das Team genau?

stellung davon haben, was sie nach der

rer Schule kennen. Hier geht es ganz

Klingt vielleicht komisch, wenn ich sa-

Schulzeit machen wollen, steht der

viel um die eigene Persönlichkeit: Die

ge, „so etwas ähnliches wie Adolph

zweite Schritt schon sofort an: Informa-

Teilnehmer haben die Möglichkeit, zu

Kolping“. Aber genau wie er damals ar-

dem von ihnen bestimmten Thema zu

beiten wir daran, jungen Menschen Ori-

arbeiten. Das können ganz unterschied-

entierung zu geben und sie bei der Ent-

liche Themen sein, denen Fragen zu-

wicklung ihrer Persönlichkeit und Zu-

grunde liegen, wie: Wie will ich später

kunftsplanung zu unterstützen.

leben? Wie bin ich zu dem Menschen geworden, der ich jetzt bin? Woran

Ich will das mal etwas ausführlicher er-

glaube ich und woran glauben die an-

klären: Am Interessantesten ist es wohl,

deren? Was macht mein Leben lebens-

dass wir für die Kolpingjugend und Kol-

wert?

pingsfamilien vor Ort Bewerbungstraining und Berufsorientierung anbieten. Beim Bewerbungstraining wollen wir Jugendliche fit machen für die Bewerbung. Dazu gibt es viele praktische Übungen. Die intensivste Übung ist ein simuliertes Vorstellungsgespräch mit Videoanalyse, in dessen Genuss jeder Teilnehmer kommt. Berufsorientierung bieten wir für die Jahrgangstufe 9 und

4

Benedikt Albustin Alter: 38 Jahre Aufgaben im Jugendreferat: Begleitung der OtMar, Kooperation mit Schulen, Jugend und Beruf e-mail: albustin@kolping-ms.de Telefon: 02541 803-466

Gibt es noch weitere Angebote im Programm? Oh ja. Klassengemeinschaftstage haben das Ziel, dass die Gemeinschaft gefördert wird und das, was dabei stört, benannt und geklärt werden kann. Wir machen Kooperations- und Vertrauensübungen, die Spaß machen und

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Kolpingjugend intern

gleichzeitig der Gruppe eine Menge

An den Angeboten für Schulen kann

Die Mitarbeit in solch einem Team

bringen. Kennenlerntage richten sich an

man nur teilnehmen, wenn man auf ei-

macht sicherlich Spaß, ist aber be-

Berufskollegs: Die finden statt, wenn

ner Schule ist, die mit uns kooperiert.

stimmt auch viel Arbeit. Wieviel

die Klassen neu gebildet werden und

Meistens geht dabei die Initiative von

Engagement und Zeit muss ich

sich die Schüler noch gar nicht kennen.

den Lehrern aus. Es kommt aber auch

aufbringen, wenn ich bei Euch mit-

Da geht es darum, dass die Leute von-

mal vor, dass Eltern unser Info-Materi-

arbeiten will?

einander erfahren und dabei unterstützt

al anfordern und es geht auch, dass

Ich erwarte die Teilnahme an 2 Fortbil-

werden, eine gute Gemeinschaft bilden

Schüler auf ihre Lehrer zugehen und

dungswochenenden und an den monat-

zu können.

ihnen die Idee mitgeben, man könnte

lichen Teamsitzungen, darüber hinaus

doch mal ein Bewerbungstraining oder

die Mitarbeit in 6 Kursen. Weniger geht

einen Kurs zur Berufsorientierung in-

nicht, mehr ist immer möglich und vie-

nerhalb der Schulzeit durchführen. In-

le nutzen das. Diejenigen, die hier sehr

fomaterial kann man im Jugendreferat

aktiv sind, lernen wahnsinnig viel für ihr

Wo findet man eigentlich die An-

bekommen und unter www.kolpingju-

späteres Leben, ob sie später Lehrer

gebote der OtMar und wie kann

gend-ms.de gibt es weitere Möglich-

werden oder in irgendwelchen anderen

man daran teilnehmen?

keiten, sich zu informieren.

Kontexten mit Menschen zu tun haben.

Suchtprävention machen wir mit der Klasse 7. Da kommt kein Referent mit einem Drogenkoffer und erzählt, wie welche Droge wirkt. Da gehen wir stattdessen mit den Teilnehmern der Frage nach, wie muss ein Mensch sein, damit er nicht von irgendwas süchtig wird und wie werde ich so ein Mensch. Das ist im Großen und Ganzen das, was die OtMar macht. Und, was ich nicht vergessen will, zu erwähnen: die OtMar macht natürlich einiges zur eigenen Fortbildung, damit wir in den Kursen auch gute Arbeit machen können.

Zum Bewerbungstraining gibt es immer

Zudem muss man bei der Arbeit mit

mal wieder Hinweise, zum Beispiel im

Schulklassen Zeit innerhalb der Woche

Jahresprogramm. Die Berufsorientie-

Wieviel kosten die Kurse und kann

haben. Deshalb sind auch alle Leute in

rung taucht da noch nicht auf, weil das

ich irgendwie finanzielle Unter-

der OtMar Studierende.

jetzt erst einmal ein Pilotprojekt war.

stützung bekommen?

Was mir an der Stelle aber einfällt:

Die genauen Preise hängen von mehre-

Wenn Ihr in Eurer Kolpingjugend ir-

ren Faktoren ab und sind deshalb nicht

Sucht Ihr überhaupt Verstärkung?

gendwelchen Bedarf seht oder eine

immer gleich. Bei Veranstaltungen für

Wir sind zwar zurzeit mit 25 Personen

Idee habt, wo Ihr Referenten aus der

die Kolpingjugend, die ohne Über-

gut besetzt, aber Verstärkung durch mo-

OtMar brauchen könntet, fragt einfach

nachtung einen ganzen Tag gehen,

tivierte und engagierte Leute können wir

an! Beide Angebote richten sich nicht

stehen die Kosten bei 10 Euro pro Teil-

eigentlich immer gebrauchen. Also:

an einzelne, sondern erst einmal an ei-

nehmer. Da ist eine finanzielle Unter-

Wenn Du Spaß hast, im Team zu arbei-

ne ganze Kolpingjugend. Die organisiert

stützung durch Zuschüsse vom Land

ten, dazu lernen möchtest und Interesse

vor Ort die Räume und ich kümmere

NRW schon einkalkuliert. Eine weitere

hast, mindestens 2 Jahre diese Kursar-

mich um Referenten und das notwendi-

finanzielle Unterstützung ist vielleicht

beit zu machen, dann melde Dich bei mir!

ge Material. Vor Ort muss nur genü-

durch die Kolpingsfamilie möglich –

gend Werbung gemacht werden, damit

ich würde das auf jeden Fall versu-

Benedikt, vielen Dank für Deine

mindestens 8 Teilnehmer dabei sind.

chen.

Antworten.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

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Einblick

Schwarz-weiß und trotzdem bunt

Von Wolfgang Rahe

Schwarzlicht und das Spiel mit Illusionen verzaubert Jung und Alt Dunkelheit und Licht, schwarz und weiß,

ner Ideen mit großem Effekt haben nach

jung und alt, optische Effekte und Expe-

diesem Wochenende einen bleibenden

rimente, Überraschung und Verzaube-

Eindruck bei den Teilnehmern hinterlas-

rung, Geschichten und Träume, Span-

sen, die in einer generationenübergrei-

nung und Magie – die Teilnehmerinnen

fenden Gruppe zwischen fünf und 73

und Teilnehmer des „Schwarzlicht-Wo-

Jahren ausprobiert, gespielt, gelacht

chenendes“ standen zwei Tage lang auf

und gestaunt haben. Das Ausprobieren,

der Bühne und waren doch unsichtbar.

das „auf-der-Bühne-stehen“ und faszi-

Auch wenn das lang ersehnte Frühlings-

nierte Zuschauen standen dabei beson-

wetter mit strahlendem Sonnenschein

ders im Mittelpunkt.

nach draußen lockte, so hat es die Ak-

Nach einem Besuch im Schwarzlicht-

teure immer wieder in den vollkommen

Zirkus und einer Schulunterrichtsstunde

abgedunkelten Bühnenraum der Kol-

deres Licht setzte. Dabei schwebte Un-

mit Tarnkappe feierte die Theatergruppe

ping-Bildungsstätte in Coesfeld gezo-

gewohntes frei auf der Bühne, die

zusammen mit dem Diözesanpräses

gen, der Formen und Bewegungen ver-

Schwerkraft wurde aufgehoben und

Heiner Plaßmann einen ganz besonde-

schwinden ließ, dafür aber Spinnennet-

großes Staunen machte sich breit.

ren Abschlussgottesdienst, bei dem bib-

ze, weiße Hände in der Luft, Bälle,

Die Vielfalt des Schwarzlichttheaters

lische Gedanken in einem neuen Licht

Tücher und vieles andere in ein beson-

und auch die gute Umsetzbarkeit eige-

betrachtet werden konnten.

Operation: Lila Flanellläppchen Gruppenleitungsgrundkurs vom

Von Christoph Kühling

Etwas ungläubig schauten die zukünfti-

z.B. „werfen“, „rennen“, „paarweise“ und

siert wurde sich mit Leitungsstilen, Grup-

gen Gruppenleiter schon, als sie erfuh-

„Tuch“ (die berühmten lila Flanellläpp-

penprozessen und Kommunikationsarten

ren, was sie als nächstes zu tun hatten:

chen) unter dem Thema „Bergbau“. Eine

auseinander gesetzt,

Im Rahmen der „Spiele-Erfinder-Werk-

Aufgabe, die nach anfänglicher Irritation

trockenen Themen Recht und Finanzie-

statt“ sollten sie zu dritt ein Spiel ent-

bravourös mit viel Phantasie und Kreati-

rung wurden heiß diskutiert. Beim

wickeln, planen und durchführen.

vität gemeistert wurde.

„Rechtsjeopardy“ und beim „Finanzie-

Als wäre das noch nicht schwierig genug,

Neben der Spielpädagogik wurden den

stellt werden, wie fit man bezüglich dieser

mussten sie dabei fünf zufällig zusammen

Kursteilnehmern auch andere Grundlagen

in der Jugendarbeit nicht ganz unwichti-

gewürfelte Vorgaben bezüglich Spiel-

vermittelt, die für die Gruppenleitertätig-

gen Themen bereits ist. Auch die Be-

struktur, Material und Thema erfüllen, wie

keit wichtig sind. Engagiert und interes-

schäftigung mit religiösen Themen kam

die scheinbar

rungstabu“ konnte dann unter Beweis ge-

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Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Kolpingjugend intern

Schwingt den Löffel, seid dabei! Die Kolpingjugend kocht Das Kochduell der Kolpingjugend Diöze-

ren Kolpingjugenden kennen und habt ei-

sanverband Münster ist eine Aktion im

ne Menge Spaß

Von Sandra Woeste

Rahmen des Jubiläums 2009. Trefft Euch mit anderen Kolpingjugenden und tretet

Eine Jury wird die Gerichte bewerten. Die

gegen sie beim Kochduell an. Wir stellen

besten Kolpingjugenden treten dann im

die Zutaten und Rezepte – jede Gruppe

Rahmen des Familientages des 150-

ist für einen Gang zuständig: Am Ende

jährigen Diözesanjubiläums am 14. Juni

des Abends wird ein komplettes Menü

2009 in Münster gegeneinander an.

auf dem Tisch stehen. Wer?

Eure Gruppe mit maximal 8

Habt Ihr noch Fragen? Ihr wollt Euch

Und hier die Tourtermine:

anmelden? Dann meldet Euch im Ju-

18. Mai 08 Ahaus / 15. Juni 08 Riesen-

Teilnehmern (Mindestalter: 16 Jahre)

gendreferat bei: Wolfgang Rahe, Tele-

beck / 17. August 08 Dülmen / 14. Sep-

Wann?

fon: 02541/803463, E-Mail: rahe@kol-

tember 08 Werne / 05. Oktober 08 Land

ping-ms.de.

Oldenburg / 02. November 08 Altendorf

An einem festgelegten Termin

zwischen Mai 2008 und Juni 2009 Wo?

In einer geeigneten Küche in

Ulfkotte / 07. Dezember 08 Warendorf /

Eurer Nähe

Weitere Informationen findet Ihr auf der

18. Januar 09 Land Oldenburg / 15. Fe-

Kosten? 20 Euro pro Gruppe für Zutaten

Internetseite zur Aktion: www.kolping-

bruar 09 Stromberg / 15. März 09 Kleve /

Warum? Lernt die Leute aus den ande-

kocht.de

14. Juni 09 Münster Finale

25.03. bis zum 29.03.2008 in Westerkappeln nicht zu kurz, ebenso wenig wie die mit

machte sich das nicht nur durch die ho-

Adolph Kolping und dem Kolpingwerk.

he Motivation während der Einheiten,

Die kreative Auseinandersetzung mit den

auch danach hatten alle, nicht zuletzt

Leitsätzen Kolpings bescherte unter ande-

durch den Munkelbaum, in den jeder

rem einen dreistrophigen Rap, der dann

Gerüchte, Halbwahrheiten und natürlich

abends dem Kurs vorgetragen wurde.

wahrste Wahrheiten eintragen konnte, jede Menge Spaß. Auch wenn wohl nie

Zahlreiche Aufwärm- und Kooperations-

jemand erfahren wird, ob jetzt Christoph

spiele lockerten die ohnehin schon gute

besser ist oder Theo, wird dieser Kurs

Stimmung auf und schweißten die Kurs-

allen Teilnehmern in guter Erinnerung

teilnehmer

bleiben.

zusammen.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

Bemerkbar

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Einblick

„Kids World“ in Vechta Kinder stellten biblische Wundergeschichte mit Playmobilfiguren dar Von Stefan Riedmann

Unter dem Titel

blinden Bettlers Bartimäus erzählt, die als

ren zahlreich vorhanden, so dass die Er-

„Kids World“ veranstaltete die Kolpingju-

Vorlage für das Programm des nächsten

gebnisse, die man abends als Diashow

gend Land Oldenburg im Februar ein Wo-

Tages dienen sollte.

präsentierte, mit Begeisterung aller ange-

chenende für 8- bis 12-Jährige zum The-

Um das Wochenende auch kreativ zu ge-

schaut wurden. Der weitere Abend wurde

ma Bartimäus auf dem Jugendhof Vechta.

stalten, hatten die Kinder zusammen mit

mit vielen Spielen gestaltet. Den Sonntag-

Für die 22 Kinder standen zunächst Spiele

den Gruppenleitern die Aufgabe, die Bar-

morgen

zum Kennenlernen auf dem Plan, bevor

timäusgeschichte mit Playmobilfiguren,

draußen bei Sonnenschein mit Gelände-

man sich dem Thema Bartimäus widmete.

die jedes Kind mitgebracht hat, in einer

spielen. Gegen Mittag endete das Wo-

Am Abend wurde den Kindern anhand ei-

Abfolge von Bildern darzustellen und

chenende, das bei den Kindern viele posi-

ner Spielkette die Wundergeschichte des

nachzuerzählen. Die Ideen der Kinder wa-

tive Eindrücke hinterließ.

verbrachten

die

Teilnehmer

KJ Lohne St. Josef zum 3. Mal Sieger Von Stefan Riedmann Viel Spaß beim Volleyballturnier der Kolpingjugend Land Oldenburg In Bakum fand für alle Kolpinggruppen im Offizialatsbezirk das 19. Landesvolleyballturnier statt. Los ging es für die 90 Jugendlichen mit den Vorrundenspielen, in denen sich die elf Mannschaften für die Aund B-Runde qualifizierten. Auch bei diesem Turnier stand nicht nur der sportliche Erfolg im Vordergrund. In diesem Jahr hatten die Mannschaften die kreative Auf-

Die Mannschaft der Kolpingjugend Lohne St. Josef: Johannes Kröger, Christian Fahling, Florian Häusler, Christoph Lehmann, Matthias Aumann, Werner Nordlohne, Corinna Brämswig, Christoph Middendorf

gabe, mit einer selbstentworfenen Fahne

spiele statt. In der A-Runde standen wie

II, wobei die Bakumer von Anfang an das

anzutreten. Mit dem Kreativpreis wurde

schon in den letzen beiden Jahren die Kol-

Spiel bestimmten und damit deutlich als

am Ende die Kolpingjugend Garrel geehrt,

pingjugend aus Scharrel und aus Lohne

Sieger hervorgingen. Den dritten Platz in

deren Fahne mit dem Motto „Wir essen

St. Josef im Finale. Zum Ende hin konnten

der B-Runde belegte die Kolpingjugend

DEIN Knoppers schon um 9!“, neben den

die Lohner mit drei Punkten Vorsprung das

aus Garrel.

anderen gut gelungenen Fahnen, am be-

Spiel für sich entscheiden und sicherten

Als Dank für die großartige Organisation

sten gefiel. Abends feierten die Kolpinger

sich somit zum dritten Mal in Folge den

des Turniers überreichte Mechthild Koop-

mit Kaplan Wolfgang Pille eine Jugend-

Turniersieg.

mann ein neues Banner mit dem Logo der

messe zum Thema Gemeinschaft.

Das Finale in der B-Runde bestritten die

Kolpingjugend an die Gastgeber der Kol-

Am Sonntag fanden die Entscheidungs-

Kolpingjugend Bakum II und Langförden

pingjugend Bakum.

Nistkastenbau Kolping-Kids Püsselbüren Von Martin Kitten

Mit großer Begeiste-

mit der ANTL (Arbeitsgemeinschaft für

rung und viel Eifer waren 16 Kinder im Al-

Naturschutz Tecklenburger Land e.V.) wur-

ter von fünf bis zehn Jahren dabei, für den

de begeistert angenommen. Es wurde

eigenen Garten einen schönen Nistkasten

nicht nur fleißig gewerkelt, auch prakti-

zu basteln. Das Angebot der Kolpingsfa-

sches Hintergrundwissen wurde von den

milie Püsselbüren in Gemeinschaftsarbeit

Referenten fachkundig vermittelt. Am 04.

8

April bot die Kolpingsfamilie Püsselbüren eine weitere Veranstaltung für Kinder im Grundschulalter an. Da lautete das Motto „Einweisung in die Kleintierzucht – Kaninchen & Co.“

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


pixelio.de/rebel

Kolpingjugend intern

Schule – und dann?

gibt es Hilfe. Berufsberatungen vermitteln Kenntnisse darüber, was einen in dem favorisierten Job erwarten kann.

Eine Einführung

Von Petra Schulze Ising

Auch ein Praktikum kann hilfreich sein, um zu testen, ob das wirklich der ersehnte Traumberuf ist. Wer nicht auf Anhieb das richtige fin-

Es fängt so einfach an: Ein schöner

es diejenigen, die sich schon von klein

det, sollte den Mut nicht aufgeben. Fle-

Schulranzen und eine Schultüte ver-

auf als Arzt berufen fühlen oder diejeni-

xibilität heißt das Zauberwort. Es kann

süßen den Start ins Schulleben. Es

gen, die schon immer wussten, dass sie

sein, dass ich mich nicht sofort richtig

scheint, als würde der Weg bis zum

Kindergärtnerin werden wollen. Das ist

entscheide, aber ich kann auch immer

Schulabschluss ewig dauern. Zehn Jah-

ein Glücksfall. Für die anderen wird es

noch den Kurs wechseln und einen an-

re…. Bis zum Abitur sogar noch länger.

schwerer. Die müssen etwas finden, das

deren Weg einschlagen.

Doch dann ist er plötzlich da: der

ihren Talenten und Fähigkeiten ent-

Schulabschluss. Quasi von jetzt auf

spricht. Aber zunächst einmal muss

Selbst wenn der passende Job gefun-

gleich soll man entscheiden, was man

man wissen, wie man herausbekommt,

den wurde, ist auch das heute keine Ga-

sein weiteres Leben lang gerne machen

was man gut kann. Dann muss man

rantie mehr, dass diese Tätigkeit auch

möchte. Die Jahre der Schulzeit, die ei-

wissen, was mit diesen Fähigkeiten

ausgeübt werden kann. Es gibt viele Ju-

nem gerade noch so lang vorkommen,

denn beruflich machen kann und dann

gendliche, die Arbeit suchen und gera-

sind wahnsinnig kurz im Vergleich da-

muss man diesen Job auch noch gut

de so genannte Traumjobs sind heiß be-

zu, dass man sich nun für sein ganzes

finden.

gehrt. Hier ist Durchhaltevermögen ge-

Leben festlegen soll.

fragt. Es gilt weiterhin gute BewerbunDieser Selbstfindungsprozess ist nicht

gen zu schreiben oder sich nebenbei

Und die meisten fühlen sich überrum-

einfach. Vielleicht verrennt man sich

weiter zu qualifizieren, um dann doch

pelt. In den seltensten Fällen steht

auch mal in eine Idee oder stellt auf

den Job für´s Leben zu finden. Egal, in

schon in der Kindheit fest, was man

einmal fest, dass einem doch etwas an-

welcher Phase Ihr Euch gerade befin-

gerne machen möchte. Sicherlich gibt

deres besser liegen würde. Allerdings

det: Viel Glück!

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

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Durchblick

Schule… Und dann? Umfrage zur beruflichen Entwicklung nach dem Schulabschluss Von Dorothee Barenbrügge, Petra Schulze Ising und Sandra Woeste

Wer macht was und warum? Wie kommt es dazu, dass einer Veranstaltungskaufmann wird und die Andere zur Versicherung geht. Manchmal läuft es auch anders, als man es sich vorgestellt hat. Aber

Mirijam Baumeister, 27 Jahre Bildungsreferentin

das muss nicht schlecht sein. Lest hier, wer sich warum wie entschieden hat und wie es den Befragten heute mit dieser Entscheidung geht.

Burkhard Barenbrügge, 21 Jahre Ausbildung als Veranstaltungskaufmann Mir gefallen meine Aufgabengebiete sehr gut, außerdem

ist

Nach meinem Ethnologie-Studium habe

Hauptjob

ich begonnen, bei der KJG in Aachen als

(die Ausbildung

Bildungsreferentin für Eine-Welt-Arbeit

als

mein

Veranstal-

und die Kinderstufe zu arbeiten. Keine

tungskaufmann)

klassische Stelle für Ethnologen, aber

mit meiner Ne-

für mich die Gelegenheit mein Interesse

bentätigkeit

als

für andere Kulturen mit der Kinder- und

DJ einfach gut

Jugendarbeit zu verbinden und mich

kombinierbar. Mir

gleichzeitig für eine gerechtere Welt ein-

gefällt es, Leute

zusetzen. Die Arbeit macht wahnsinnig

zu begeistern, sei

viel Spaß. Mich begeistert, dass Kinder

es durch die Artisten im Varieté oder durch meine Musik auf Festen. Wiederum mag

sich für ihre Interessen einsetzen und

ich irgendwie die wechselnden Arbeitszeiten, den Stress und die Abwechslung. Doch

gemeinsam Verantwortung überneh-

das Privatleben sowie Beziehungen leiden oft darunter. homepage: www.dj-debug.de

men.

10

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Schule – und dann?

Verena Brandhoff, 25 Jahre

stellen konnte, diesen Beruf auszuüben.

Erzieherin und Heilerziehungspflegerin

ner Gruppe mit Menschen mit psychi-

Im Januar 2008

beendete ich erfolg-

reich meine Ausbildung. Ich arbeite in eischen und geistigen Behinderungen.

„Schule geschafft….und wie geht es

Nach anfänglicher Skepsis eine zweite

jetzt weiter?“ Nach der Realschule habe

Ausbildung zu machen, bin ich im Nach-

ich mir innerhalb einer einjährigen Be-

hinein froh darüber. Meine Aufgabe ist

rufsfachschule Gedanken dazu gemacht

es, diese Menschen im Alltag zu beglei-

und mich somit über einige Berufe infor-

ten und mir macht es sehr viel Spaß ih-

miert. Ich bin zu dem Entschluss gekom-

nen Hilfestellungen zu geben, damit sie

men, eine Ausbildung als Erzieherin zu

ihren Alltag gut bewältigen.

machen. Innerhalb der Realschulzeit hatte ich bereits ein Praktikum im Kindergarten absolviert, welches mir sehr viel Spaß machte. Nach der Ausbildung ging es nun darum eine Stelle zu finden. Das klappte jedoch leider nicht. Also stellte sich erneut die Frage „Wie geht es weiter?“. Ein halbes Jahr später fing

Heinrich Plaßmann, 42 Jahre

ich eine berufsbegleitende Ausbildung

Diözesanpräses und Pfarrer

ziehungspflegerin ist, einiges über das

(Vicarius Cooperator) in der Gemeinde

Berufbild erfahren habe und es mir vor-

zur Heilerziehungspflegerin an, da ich durch eine Bekannte, die selber Heiler-

St. Lamberti, Coesfeld Bei mir stand nie eine Wahl zwischen

Warum, das kann ich mit dem Abstand

Aneta Pietronietz, 28 Jahre

der Jahre eigentlich gar nicht mehr ge-

Versicherungskauffrau und Diplom-Medienwirtin

ernsthaften Alternativen an. Seit früher Jugendzeit wollte ich Priester werden.

nau sagen. Aber dieser Berufswunsch hat sich immer mehr verfestigt, wurde

“Wer nichts wird, wird Wirt. Und ist ihm das auch nicht gelungen, versucht er es in

immer ernsthafter. Und heute übe ich ei-

Versicherungen”. Diese Lebensweisheit sollte nicht Anwendung auf einen Wasser-

nen "Beruf" aus, den ich in seiner Viel-

mann- Charakter wie mich finden. Versicherungskauffrau bin ich auch nur geworden,

fältigkeit nicht missen möchte. Oben-

weil ich ja „was Anständiges“ machen sollte. Trotz der Berufswahl wollte ich schon

drein bin ich überzeugt, dass das, was

mein ganzes Leben lang etwas Kreatives machen. Es musste daher was her, was zur

ich tue, Sinn macht: Das Evangelium -

mir passt und mir Spaß macht. Aus diesem Grund habe ich mich für ein berufsbe-

die Frohe Botschaft - in die Welt zu tra-

gleitendes Studium entschieden, das ich

gen! Als Herausforderung empfinde ich

im Frühjahr erfolgreich beendet habe.

es, diese "Gute Nachricht" in unsere Zeit

Ich arbeite heute in der Vertriebsunter-

zu übersetzen. Die Orte und Formen

stützung einer Krankenversicherung und

dafür sind vielfältig: in der Gemeinde,

stelle fest, dass die bodenständige Aus-

beim Kolpingwerk... bei den Feiern "von

bildung und die kreative Weiterbildung

der Wiege bis zur Bahre" ebenso wie im

als Ausdruck meiner Persönlichkeit für

Bereich des Handwerks oder der Bil-

meine tägliche Arbeit gar nicht so ver-

dung...

kehrt ist. Es war der richtige Weg!

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

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pixelio.de/balzer

Durchblick

Du suchst einen Ausbildungsplatz? Wir haben keinen! Von Dorothee Barenbrügge

Ausbildungsplatzmangel in Deutschland

Noch immer streben die meisten Jugendlichen nach der Schule eine betriebliche Ausbildung an.

dungsstelle als noch vor einigen Jahren.

Ausbildungsplatzangebotes hängt stark

In diesen Angaben von der Bundes-

von der wirtschaftlichen Entwicklung in

agentur für Arbeit sind jedoch nicht alle

Deutschland ab. Bei einem anhaltenden

Ausbildungsplatzsuchenden

momentanen

erfasst.

wirtschaftlichen

Auf-

Daher ist die Ausbildungslücke noch viel

schwung wird die Zahl der besetzten

größer als es die Arbeitsagentur offiziell

Ausbildungsplätze zunehmen und die

angibt. Zu der Zahl der Ausbildungs-

Arbeitslosenzahl weiter sinken. Eine

platzsuchenden kommen noch die nicht

schlechte wirtschaftliche Entwicklung

Nach Informationen des Instituts für Ar-

bei der Bundesagentur für Arbeit gemel-

hat entsprechende Folgen für das Aus-

beitsmarkt- und Berufsforschung der

deten Personen und außerdem Jugend-

bildungsplatzangebot. Geht man von ei-

Bundesagentur für Arbeit, dem Bun-

liche, die alternativ zur Lehrstelle job-

nem anhaltenden wirtschaftlichen Auf-

Einen Platz dafür zu finden ist manchmal gar nicht so einfach.

pixelio.de/meister

desinstitut für Berufsbildung und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geht die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsver-

schwung aus, wird die Zahl der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze im Jahr 2008 bei 598.000 liegen. Einen Einfluss hat auch die Zahl der Schulab-

träge seit Jahren zurück. Die gute wirt-

gänger. Sie geht in den nächsten Jahren

schaftliche Entwicklung in den letzten

nicht großartig zurück. In den Jahren

Jahren wirkte sich zwar etwas positiv

2011 und 2013 wird es wegen der dop-

aus, allerdings ist in den vergangenen

pelten Abiturjahrgänge (durch die Ver-

Jahren die Zahl der Schulabgängerin-

kürzung der Schulzeit bis zum Abi auf

nen und Schulabgänger gestiegen.

ben, ein Praktikum machen, an berufs-

12 Jahre) eine große Anzahl von Perso-

Außerdem tummeln sich noch die Ju-

vorbereitenden Maßnahmen teilnehmen

nen geben, die möglicherweise eine Be-

gendlichen auf dem Lehrstellenmarkt,

oder wieder zur Schule gehen, weil ihre

rufsausbildung machen möchten.

die in den vergangenen Jahren keine

Bewerbung um ei-

Stelle erhalten haben.

ne Lehrstelle erfolglos war. Für

In den Jahren 1992 bis 1996 gab es

das Jahr 2006

stets mehr Stellen als Bewerber. Von

wurde die Zahl der

2000 bis 2002 war das Angebot an

Bewerberinnen

Lehrstellen genauso groß wie die Nach-

und Bewerber, die

frage. Doch zwischen 1996 und 2000

noch keine Ausbil-

und seit dem Jahr 2002 gab und gibt es

dungsstelle hat-

durchgehend mehr Bewerber als Ausbil-

ten, auf 160.000

dungsstellen (siehe Tabelle). Allerdings

geschätzt.

Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen 1992 - 2007

ist dieser Bewerberüberschuss zurzeit ein wenig rückläufig, d.h. es bekommen

Die

wieder mehr Bewerber eine Ausbil-

Entwicklung des

zukünftige Datenquelle: Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und BIBB-Erhebung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge

12

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Schule – und dann?

Über Ziele und Barrieren

Von Tim Schlotmann

Was kann ich? Was will ich? Wer bin ich überhaupt?

Vielleicht waren es seine Beharrlichkeit

langen? Zuweilen fällt es jungen Men-

Gerade das Umfeld und die Schreckens-

und sein zielstrebiges Voranschreiten,

schen erst während der Ausbildung oder

meldungen aus den Medien können

die ihn letztlich zum Vorbild ganzer Ge-

weit jenseits des Studienbeginns wie

manche ehrgeizige Seele erschüttern

nerationen, ja zum Seligen einer welt-

Schuppen von den Augen: Genau dieses

und manchen verwirklichten Traum im

umspannenden Gemeinschaft werden

Talent ist bei mir äußerst ausgeprägt,

Keim ersticken. Das gilt für nahezu alle

ließen. Seine jungen Mitstreiter werden

genau damit kann ich mich weiterent-

Berufszweige und die verschiedensten

schließlich nicht schlecht gestaunt ha-

wickeln und dieses Terrain erobern.

Wege, das Berufsziel zu erreichen.

ben, als ihnen der junge Schuster

Adolph Kolping erfuhr gemischte Reak-

Adolph Kolping offenbarte, er wolle ein

Der rechte Weg, die eigenen Talente zu

tionen, als er seine Pläne, seinen neuen

neues Ziel verfolgen und Priester wer-

entdecken und in die weit verzweigte

Weg, den Weg ins Priesteramt offen

den.

Struktur des gegenwärtigen Arbeits-

legte. Der Rest der Geschichte ist be-

marktes zu integrieren, bereitet noch

kannt. Kolping blieb unbeirrt und ging

immer und besonders jungen Menschen

seinen Weg. Er kannte seine Talente und

Ängste und Sorgen. Gerade dann, wenn

ließ die Menschen davon profitieren.

die Aussichten in jenem Arbeitsfeld aussichtslos erscheinen, das man sich aus-

Vielleicht ist gerade er das beste Bei-

erkoren hatte. Da gibt es leidenschaftli-

spiel für junge Menschen, die sich aus

che Anglisten mit besonderen Sprach-

welchen Gründen auch immer scheuen,

kenntnissen, die sich scheuen, ins Eng-

ihre Ziele zu verfolgen. Wie formulierte

lisch-Studium einzutreten, weil „es ja zu

er es doch selbst in seiner unnachahm-

viele Anglisten und kaum noch Stellen

lichen Art so treffend: „Anfangen, wirk-

für Englisch-Lehrer gibt“. Da schreckt

lich anfangen, das ist die Hauptsache.

die Sportskanone davor zurück, das

Anderen Mut gemacht, selbst tapfer

Studium zu wagen, weil die Aussichten

voraus gegangen, und Gott wird hel-

mit einem Sport-Studium doch eher

fen."

dürftig

zu

sein

scheinen. Und da pixelio.de/hofschlaeger

nimmt der passionierte Archäologe Kolping verfolgte seine Ziele konsequent

Abstand

Wie der Kerpener im 19. Jahrhundert

großen Traum, weil

stellen sich auch heute noch viele junge

das Umfeld seine

Menschen an den Wendepunkten ihrer

beruflichen Vorha-

Entwicklung die alles entscheidenden

ben mit erstaunten

Fragen: Was möchte ich überhaupt?

bis

Was sind meine hervorstechenden

Blicken zur Kennt-

Fähigkeiten? Was kann man damit er-

nis nimmt.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

vom

verstörten

13


Durchblick

Woher weiß ich, was ich will? Die schwierige Frage der Berufsfindung

Von Sandra Woeste

Einfach mal würfeln, das tun, was der beste Freund auch macht, oder auf Mama und Papa hören? Soll ich dem Bauch oder besser dem Kopf vertrauen? Woher weiß ich, welcher Beruf zu mir passt und womit ich möglichst lange glücklich bin?

sein, die eigenen Hobbys genau unter

oder gegen einen bestimmten Beruf

die Lupe zu nehmen. Das bedeutet nicht

sprechen abzuwägen und sich vor Au-

gleich, sein Hobby zum Beruf machen zu

gen zu führen.

wollen, was nicht immer funktionieren kann. Aber an den eigenen Leidenschaf-

Ist die Wahl für einen Beruf, eine Ausbil-

ten lässt sich ableiten, was einem Spaß

dung oder ein Studium gefallen, geht es

macht und einem liegt und was nicht.

daran, sich über Ausbildungsstellen zu

Außerdem sollten die Eltern, Freunde,

informieren, bzw. sich Informationen

Bekannte, Lehrer einbezogen werden,

über Hochschulen zu besorgen. Beliebte

wie sie die eigenen Fähigkeiten ein-

Studiengänge werden an vielen Hoch-

schätzen.

und

schulen angeboten. Auch da muss wie-

Schwächen können andere oft objektiver

der eine Wahl getroffen werden. Hier

bewerten, als man selbst. Praktika in der

sollten nach Möglichkeit die örtlichen

Jeder, der seine Schullaufbahn schon

Schule und in den Ferien können zudem

Hochschultage genutzt werden, um sich

beendet hat oder auf bestem Wege dort-

jedem Einzelnen in der Berufsfindung

Hochschule und auch die Stadt anzuse-

hin ist, kennt diese Fragen. Auch die oft

enorm weiterhelfen, gerade auch, wenn

hen. Vielleicht stellt man da schon fest,

löchernden Fragen der Eltern und Be-

unterschiedliche Bereiche ausgetestet

dass man sich an einem Ort überhaupt

kannten „Und, was machste nun nach

werden.

nicht wohl fühlt. Eine große Stadt kann

Vor

allem

Stärken

photocase.de

der Schule?“ kennen bereits viele. Oft

zunächst sehr reizend sein, man kann

folgt ein ratloses Kopfschütteln. Wie soll

Wichtig ist es bei der Berufswahl, nicht

sich aber auch verloren darin vorkom-

man sich auch orientieren, in der Viel-

unbedingt Trends und Moden zu folgen.

men. Und da kommt es wirklich auch auf

zahl an Möglichkeiten, die einem offen

Der gewählte Beruf soll ja nach Möglich-

das Bauchgefühl an.

stehen. Ausbildung oder Studium, Büro-

keit ein Leben lang Freude bereiten. In-

job oder Handwerk, oder, oder, oder…

formationen gibt es auch im Berufsinfor-

Wichtig bei der Berufswahl ist es, ein-

mationszentrum (BIZ) der örtlichen

fach auf die eigenen Talente, Interessen

Wichtig ist es, sich früh genug damit

Agentur für Arbeit. Sie bieten Berufsbe-

und Wünsche und Fähigkeiten zu hören,

auseinander zu setzen und sich zu infor-

ratungen an und man kann sich über die

dabei das Umfeld mit einzubeziehen und

mieren. Zunächst einmal über sich

Vielzahl an Berufen informieren. Jedoch

sich gut zu informieren und das am be-

selbst. Wer bin ich? Was kann ich? Wo

sollte man sich auf keinen Fall nur dar-

sten schon frühzeitig. Das ist natürlich

liegen meine Stärken und Schwächen?

auf beschränken. Hilfreich kann es auch

keine Garantie für den lebenslangen

Was mach ich gerne und was kann ich

sein, sich eine „Für“ und „Wider“ - Liste

Traumjob, aber damit kommt man ihm

überhaupt nicht? Hier kann es hilfreich

anzulegen, um sich die Gründe, die für

auf jeden Fall ein gutes Stück näher.

14

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Schule – und dann?

Zivi, FSJ oder vielleicht doch Erfahrungsberichte junger Männer Bundeswehr? Von Tim Schlotmann

Für viele ist es ein verlorenes Jahr. Andere sehen darin das Kreuz, das eben nur eines der beiden Geschlechter zu tragen hat. Viele junge Männer zerbrechen sich Jahre im Vorfeld bereits den Kopf darüber, wie sie die Hürde umgehen können. Doch zahllose junge Mänpixelio.de/vogel

ner, die es selbst erlebt haben, schauen voller Zufriedenheit und Dankbarkeit zurück. Die Rede ist vom Wehrdienst oder dem unlängst viel populärer gewordenen Ersatzdienst.

Diözesanleiter Benedikt Vollmer momentan. Er bestreitet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) mit pädagogischem Hintergrund. „Ich habe diese Form bewusst ge-

„Ich hätte damals eine Menge

pixelio.de/JaQue BuBu

wählt, weil ich mich auf diesem Wege ein ganzes Jahr mit dieser Arbeit voll identifizieren kann und weil es meinen beruflichen Vorstellungen entspricht“, individuellen Reifepro-

sagt Benedikt. Dafür nimmt er sogar in

zess sei die Zeit immens

Kauf, dass er im FSJ weniger Geld ver-

werden“, gibt Michael zu, „Heute

bedeutend gewesen, er-

dient als gleichaltrige Zivildienst- oder

aber sehe ich meinen Zivildienst

zählt Michael weiter und

als eine Lebenserfahrung an, die

blickt auf viele unvergessli-

ich unter keinen Umständen mehr

che Momente in jenen neun

Den unbedingten Willen, ins soziale Ar-

missen

dafür gegeben, ausgemustert zu

möchte.“

In

einer

Wehrdienstleistende.

Monaten zurück, die er ur-

beitsfeld hinein zu schnuppern, verspür-

Schule für Körperbehinderte

sprünglich ganz anders ge-

te auch Lukas (21), der mittlerweile in

hat der 21-Jährige unmit-

plant hatte.

Münster studiert. Er arbeitete an einer

telbar nach seinem Abitur

Einrichtung für Behinderte und erfüllte

im Sommer 2006 seinen Zivil-

Noch mehr als neun Mo-

sich damit einen lang gehegten Traum.

dienst begonnen. Als eine Zeit

nate im sozialen Dienst

„Ich hätte an dieser Einrichtung auch ge-

der Orientierung und für seinen

absolviert Kolpingjugend-

arbeitet, wenn sie mich ausgemustert

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

15


Durchblick

hätten. Dann wäre ich als FSJler dort hin gegangen“, denkt Lukas an seine AbiZeit zurück, als er die Entscheidung über seine unmittelbar bevorstehende Zu-

Kompetenzchecks

Von Petra Schulze Ising

Diözesanverband Münster ermittelt Fähig-

kunft zu treffen hatte.

pixelio.de/Alexander_Hauk

keiten

Eine echte Seltenheit ist jener Weg geworden, den Tobias aus Menden eingeschlagen hat. Er begann nach seinem Abitur im Sommer 2004 seine Grundausbildung bei der Marine im schleswigholsteinischen Plön. „Ich wollte nach meinem Abitur einfach mal was anderes sehen, Deutschland erkunden und ganz neue Erfahrungen sammeln“, blickt Tobias zurück. Und seine Erwartungen wurden erfüllt. Der 22-Jährige, der mittlerweile zwar ein ziviles Studium absolviert, aber als Reserveoffizier der Marine erhalten geblieben ist, ist viel herumgekommen. Nach Aufenthalten in Hamburg, auf Sylt, in Flensburg und in Rostock-Warnemünde beendete er seine Zeit im staatlichen Dienst nach mehr als zwei Jahren in Köln. „Die Lebenserfahrung ist wirklich empfehlenswert“, so sein unumwundenes Fazit. Thorsten aus Heede brauchte keinen derartigen Dienst absolvieren. Er ist nach einer Operation in seiner Jugendzeit vom Kreiswehrersatzamt ausgemustert worden. Interessiert ihn zwar, in welcher Form ihn ein sozialer Dienst hätte begeistern können, ist er doch froh, direkt und unmittelbar mit dem Studium begonnen haben zu können. „Ich trauere dieser Zeit nicht hinterher, da bin ich ehrlich“, gibt der 21-jährige Student heute zu.

16

Die eigenen Kompetenzen richtig einzuschätzen ist ein wichtiger Schritt, um den Traumberuf zu finden. Interessen, Neigungen und Stärken müssen klar sein, um sich den idealen Job zu suchen. Das Kolping-Bildungswerk Münster hilft dabei.

Diverse

praktische

Übungen

und

schriftliche Test müssen die Teilnehmer der Kompetenzchecks in Einzel- oder auch Gruppenarbeit bearbeiten. Basisund Schlüsselqualifikationen stehen dabei im Mittelpunkt. Geprüft werden dabei Pünktlichkeit, Disziplin, Zuverlässigkeit, Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Problemlösungskompetenz. Aber auch Übungen zum logischen sowie räumlichen Denken, Fragen zur Allgemeinbildung, Mathematik, Deutsch und Abstraktionsfähigkeit stehen auf dem Programm. Neben einer Selbsteinschätzung können die Jugendlichen die Ergebnisse der Übungen in einem Stärkenprofil einsehen. Die Ergebnisse werden im Anschluss diskutiert. Was bedeutet das für mich? Wo muss ich noch an mir arbeiten? Was kann ich besonders gut? Nähere Informationen zu diesem Programm gibt es bei Josef Vortmann, Tel.: 02541-803452, Email: vortmann@kolping-ms.de.


Schule – und dann?

JA! – Ab heute ist morgen

Von Sandra Woeste

Jugend und Arbeitsweltkampagne der Kolpingjugend

„Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen“ – diese Aussage aus dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland szeht in einer Li-

findung, in der Eure Selbsteinschätzung, Eure Talente und Interessen mit der Berufskunde zusammen geführt werden.

nie mit dem Wirken Adolph Kolpings, der die Nöte der Zeit im 19. Jahrhundert erkannt hat und jungen Handwerksgesellen in ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung geholfen hat. Und auch die Kolpingjugend versucht zwei Jahrhunderte später die Nöte der Zeit zu erkennen. Sie setzt sich mit der Situation junger Menschen in der Arbeitswelt auseinander und versucht gezielt auf die

Bewerbung Ist die Berufsfindung abgeschlossen, geht es daran, die eigenen Bewerbungsunterlagen zusammen zu stellen. Anregungen zu Anschreiben, Lebenslauf und ein Unterlagencheck sind auf der Seite zu finden.

Berufswahl und den Berufseinstieg vorzubereiten.

Training Vor jeder Einstellung gibt es ein Vorstellungsgespräch, teilweise auch Einstellungstests. Um die Nervosität und AnAuf der Bundeskonferenz im Februar in

schiedenen Schwerpunkten zur Thema-

Düsseldorf wurde die Jugend und Ar-

tik Jugend und Arbeitswelt gestalten

beitsweltkampagne feierlich eröffnet.

könnt:

und Beruf im Blick, der aufgrund der gegenwärtigen Arbeitsplatzsituation in unserem Land nicht einfach ist. Zu diesem Themenschwerpunkt werden verschiedene Projekte entwickelt. Ein Ziel ist es, unter anderem neue Möglichkeiten und Chancen für die eigene Berufsplanung aufzuzeigen. Dazu ist eine Arbeitshilfe zusammengestellt worden, die unter

gezielt darauf vorbereiten. Auch hierzu finden sich auf der Seite zahlreiche Tipps und mögliche Tests, die Euch er-

Dabei hat sie vor allem die Situation junger Menschen im Übergang von Schule

spannung zu mindern, kann man sich

warten können.

Orientierung Zunächst einmal geht es um die Orientierung. Wie schätze ich mich selbst ein? Welche Fähigkeiten habe ich? Wo liegen meine Stärken und Schwächen? Um das heraus zu finden, gibt es zahlreiche Praxistipps und kleine Tests. Anschließend gibt es Anregungen, wie Ihr an Informationen zu Euren Traumberufen kommt und

wer

Euch

weiterhelfen

kann.

Schließlich geht es dann um die Berufs-

Geistreiche Impulse Hier gibt es Anregungen und Vorschläge das Thema Jugend und Arbeitswelt in einen Gottesdienst, eine Andacht oder andere Gestaltungsformen einzubinden. Es gibt eine Auswahl an Gebeten, biblischen Texten und Fürbitten, die Impulse geben sollen und gekürzt, erweitert oder verändert werden können.

www.jugend-arbeitswelt.de für

Für

alle Interessierten zugänglich

schaut doch einfach mal auf

ist. Hier gibt es viele Tipps und

der Seite vorbei und dann viel

Anregungen für Eure Gruppen-

Spaß bei der Umsetzung in

stunden, wie Ihr sie zu ver-

Euren Gruppenstunden!

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

weitere

Informationen

17


Durchblick

Bewerben – aber wie?

Von Benedikt Albustin und Petra Schulze Ising

Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsmappe und Co.

Ein tolles Jobangebot ist gefunden, nun muss eine Bewerbung her. Nur wie? Was gehört in eine Bewerbungsmappe, wie verfasse ich ein Anschreiben und was kommt im Vorstellungsgespräch und im Eignungstest auf mich zu? Fragen über Fragen. Einige wichtige Aspekte zeigt der Ko·Pilot hier auf.

führlich: Im Praktikum x habe ich das gemacht und Teamfähigkeit, Flexibilität in folgenden Situationen. Für das Anschreiben gewichte ich dann: Was ist das wichtigste „Argument“? Das kommt nach vorne. Dann das nächst wichtige usw. Ein Anschreiben soll auf eine Din A4 Seite passen. Wer mehr schreibt, kann sich nicht kurz fassen. Man muss ja nicht Schriftgröße 12 wählen, es ist o.k. auch 11 oder 10 zu nehmen.

Das Schriftliche Bei

einer

schriftlichen

Bewerbung

Das fängt ja gut an

Das Wort „Bewerbung“ kann man bei

kommt es besonders auf die Sorgfalt an.

Mit dem Abschicken eines netten Brie-

der Zusammenstellung der Unterlagen

Rechtschreibfehler sind ebenso tabu wie

fes und den Kopien einiger Zeugnisse

wörtlich nehmen. Ich be – werbe mich

Lücken im Lebenslauf. Im Lebenslauf

ist es nicht getan. Eine gute Bewer-

selbst. Ich stelle einer fremden Person

werden die wichtigsten persönlichen Da-

bung braucht mehr und beginnt auch

die Informationen zusammen, die sie

ten mit den bisherigen (beruflichen) Er-

schon eher. Wichtig ist es, sich

braucht, um mich kennen zu lernen und

fahrungen zusammen aufgelistet. Diese

zunächst einmal grundsätzlich Gedan-

die sie davon überzeugen, dass genau

Liste muss unbedingt komplett sein, da

ken darüber zu machen, was man gut

ich die richtige Besetzung für den Job

Lücken Irritationen auslösen. Natürlich

kann und was man machen möchte.

bin. Im Fernsehen werden in 30-Sekun-

sieht es nicht so gut aus, wenn bei-

Wer kein Blut sehen kann, eignet sich

den-Spots die Vorteile eines Produktes

spielsweise ein halbes Jahr Arbeitslosig-

nicht wirklich als Arzthelferin, Pollenal-

dargestellt. Darum geht es auch in einer

keit auftaucht. Allerdings kann man hier

lergiker haben es als Gärtner auch eher

schriftlichen Bewerbung: Innerhalb einer

eventuell eine Fortbildung angeben, die

schwer. Wer gut mit Zahlen umgehen

kurzen Zeit die eigenen Vorzüge heraus-

man in dieser Zeit absolviert hat und

kann, sich für Anlagestrategien interes-

stellen. Eine schriftliche Bewerbung

schon sieht es viel besser aus. Im Le-

siert und all das auch noch anderen gut

kann somit durchaus als Werbespot ver-

benslauf stehen die Stationen der schu-

erklären kann, ist vielleicht als Bank-

standen werden. Jetzt kann man fragen,

lischen Ausbildung sowie Fortbildungen

kaufmann gut aufgehoben. Es ist sinn-

„was will die fremde Person denn für In-

und Stationen des bisherigen Arbeitsle-

voll, eine ehrliche Stärken-Schwächen-

formationen und wie präsentiere ich

bens. Dabei sollten kurz die wichtigsten

Analyse zu Beginn des Bewerbungs-

mich denn?“ Dafür nimmt man ein Blatt

Aufgaben zu den einzelnen Stationen er-

prozesses durchzuführen. Eventuell

Papier und mache zwei Spalten. In die

wähnt

auch mit Hilfe von Freunden oder Fami-

linke Spalte all das eintragen, was bei

„11.2006 – 04.2007: Praktikum beim

lienangehörigen. Wer hier gründlich

der Stellenausschreibung gefordert wird.

Kolping“ besagt rein gar nichts darüber,

analysiert und notiert, leistet eine gute

Auf die rechte Seite das schreiben, was

was man tatsächlich gemacht hat und

Vorarbeit für den späteren Bewer-

man davon mitbringt und zwar nicht nur

bringt somit den Personalchef nicht wei-

bungsprozess.

in Form eines Häkchens, sondern aus-

ter. Zwar steht das auch nochmal aus-

18

werden,

denn

der

Hinweis

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Schule – und dann?

führlich in den Zeugnissen, aber unter

Sinnvoll, aber nicht notwendig, ist ein

läufen und interne Regelungen des Un-

Umständen liest der Personaler gar nicht

Deckblatt für die Bewerbungsmappe.

ternehmens sind durchaus erlaubt. Nicht

so weit. Wer schon sehr viel gemacht

Dann erscheint nicht als erstes der Le-

gut an kommen Fragen zu Urlaubsrege-

hat, sollte sich die Brille des Personalers

benslauf. Beim Deckblatt sollte das Foto

lungen.

aufsetzen und schauen, ob diese oder je-

in der Mitte des Blattes gesetzt werden.

ne Sache vielleicht von Bedeutung sein

Das darf dann auch etwas größer sein,

Der Praxistest

könnte oder nicht. Praktika, etc., insbe-

als wenn es oben rechts auf dem Le-

Eignungstests kommen immer häufiger

sondere wenn sie ins Arbeitsfeld passen,

benslauf klebt. Dazu gehören dann Na-

vor. Nur heißen sie jetzt neudeutsch:

ausführlich, Sport/Hobbies und ähnli-

me und Kontaktdaten (Adresse, Telefon-

Accessment-Center. In handwerklichen

ches kurz und knapp (weil inhaltlich

nummer, evtl. E-Mail-Adresse). Das An-

Berufen geht es darum, zu testen, ob der

nicht so relevant – es sei denn es passt

schreiben liegt auf der Mappe oben

Bewerber tatsächlich die Fähigkeiten be-

ideal zum Beruf).

drauf.

sitzt, die für den Beruf notwendig sing. Maurer sollten beispielsweise eine gera-

In die Bewerbungsmappe kommen nach

Das Mündliche

de Wand hochziehen können und Flori-

dem Lebenslauf die Zeugnisse und Be-

Sollte die schriftliche Bewerbung erfolg-

stinnen sollten handwerkliches Geschick

scheinigungen sowie bei Bedarf auch

reich gewesen sein, erfolgt die freudige

beim Blumenbinden beweisen. Für ande-

Arbeitsproben. Wer beispielsweise Jour-

Nachricht über die Einladung zum Vor-

re Stellen sind abstrakte Eigenschaften,

nalist werden möchte und im Anschrei-

stellungsgespräch bzw. bei Bedarf auch

wie Teamfähigkeit, Konfliktverhalten und

ben betont, wie kreativ er schreiben

zum Einstellungstest. Das Vorstellungs-

Kritikfähigkeit oder Führungsvermögen,

kann, der sollte das mit Textproben bele-

gespräch dient dazu, dass sich Unter-

besonders wichtig. Auch hierfür gibt es spezielle Übungen. Grundsätzlich sollte man vor einem Eignungstest nicht in Panik verfallen und man selbst bleiben. Auch wenn mal etwas nicht klappt, sollte man souverän bleiben, denn es gibt auch Aufgaben, die man gar nicht lösen kann.

So wird’s was Sorgfalt, Genauigkeit, Kreativität und ein gesundes Maß an Selbstvertrauen sind die Eigenschaften, die für eine gute Be-

pixelio.de/berwis

werbung notwendig sind. Und natürlich gilt der Grundsatz: Übung macht den Meister! Im Laufe der Zeit fällt einem das Bewerben immer leichter. Und auch wenn es nicht auf Anhieb klappt: Nicht verzagen. Der richtige Job kommt noch. gen. Überhaupt ist es gut, wenn im An-

nehmen und Bewerber gegenseitig ken-

Und wer sich ausgiebig mit der eigenen

schreiben nicht die Fähigkeiten aufgeli-

nen lernen. Es geht hier nicht um das

Stärken-Schwächen-Analyse auseinan-

stet werden, sondern dargestellt wird, in

Ausfragen des Bewerbers. Während das

der gesetzt hat, hat bereits eine gute

welchen Situationen man bestimmte

Unternehmen herausfinden will, ob sich

Grundlage für weitere Bewerbungen ge-

Fähigkeiten gezeigt hat. Anders ausge-

der Bewerber für die Stelle tatsächlich

schaffen.

drückt: Dem Gegenüber nicht erklären,

eignet und ob er ins Team passt, kann

dass man der geeignete ist, sondern er-

auch der Bewerber Fragen zum Unter-

Das alles ist nur ein kurzer Abriss. Wer

zählen, was man zur Zeit macht und ge-

nehmen stellen. Das zeigt auch, dass er

mehr und ausführlichere Infos möchte-

macht hat und der Personaler kommt zu

Interesse hat. Natürlich sollten es die

meldet sich bitte bei Benedikt Albustin,

dem Schluss: Das ist einer, der die ge-

„richtigen“ Fragen sein. Fragen nach den

albustin@kolping-ms.de,

forderten Fähigkeiten mitbringt.

genauen Aufgabengebieten, Arbeitsab-

Tel.: 02541 - 803 466.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

19


Durchblick

Wenn es nicht so läuft, wie es soll Abbrechen oder Weitermachen?

Paulchen K. quält sich aus dem Bett. Der Wecker hat geklingelt und gleich muss er sich mit dem Fahrrad durch den Regen quälen, um zu seinem Ausbildungsbetrieb zu gelangen. Eigentlich hat er gar keine Lust. Ein Chef, der ihn herum kommandiert und mit ihm unzufrieden ist, wartet auf ihn, das Arbeitsklima ist angespannt. Wie soll er da noch die ihm bevorstehenden zweieinhalb Jahre durchstehen…

Von Sandra Woeste

nen über den Beruf, eine fehlende Arbeitsrealität. Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt der Autor der Studie, Klaus Schöngen, möglichst viele Praktika im Vorfeld durchzuführen, auch um Verhaltensmuster entwickeln zu können, die Konflikte zwischen Auszubildenden und Ausbildern zu vermeiden helfen. Manchmal hilft aber schon ein klärendes Gespräch, in dem das geäußert wird, was einen unglücklich macht. Vielleicht sind es nur Kleinigkeiten, die einfach

Eine gute Frage. Der ein oder andere, der

um anschließend auch selbst etwas än-

aus dem Weg geschafft werden können.

bereits eine Ausbildung absolviert hat

dern zu können. Und als Auszubildender

Der Ausbilder kann aber nicht unbedingt

oder gerade mittendrin steckt, kennt

steht man nicht alleine da: Berufsschul-

immer erahnen, wo der Schuh drückt.

vielleicht diese Gedanken. Der eigentli-

lehrer können helfen, die jeweiligen

Indem man sich mit der Situation aus-

che Traumjob entpuppt sich doch nicht

Kammern beschäftigen Ausbildungsbe-

einandersetzt, können aber Möglichkei-

als solcher oder es kommt zu Konflikten

rater, die in Konfliktfällen als Vermittler

ten gefunden werden, die angespannte

mit Kollegen oder gar dem Arbeitgeber.

oder Schlichter auftreten, und in einem

und unzufriedene Situation

Nicht alles sind Gründe, eine Ausbildung

Unternehmen kann auch der Betriebsrat

zu entschärfen, damit

direkt abzubrechen. Kleine Tiefs, Un-

um Unterstützung gebeten werden.

auch Paulchen K.

stimmigkeiten und Konflikte wird es im-

sich nicht auf

mer und überall geben. Auch wenn bei

Greifen die Probleme und Konflikte aller-

Dauer

der Entscheidung zu einem Beruf so viel

dings so tief, kann der einzige Ausweg

Morgen aus

Mühe und Einsatz an den Tag gelegt

auch ein Abbruch der Ausbildung sein.

dem

wurde, gibt es keine Garantie für einen

Bis es so weit kommt, sollten allerdings

quälen

problemlosen Ausbildungsverlauf. Unzu-

die Vor- und Nachteile deutlich abgewo-

muss.

friedenheiten kann es auf beiden Seiten

gen werden. Und man sollte sich klar

geben, der des Auszubildenden und der

darüber werden, wie es danach weiter

des Ausbilders. Das beste Mittel: Reden.

gehen soll. Nach einer Studie des Bun-

jeden Bett

über 60 % auch weiterhin im Aus-

schen Tür und Angel, sondern indem

bildungssystem, wechseln also

man sich einen Termin mit dem Ausbil-

nur den Betrieb oder den Be-

der oder dem Chef vereinbart und sich

rufszweig, führen aber eine

vorher Gedanken und Notizen macht,

Art der Ausbildung weiter.

was alles zur Sprache kommen soll.

Ein häufiger Grund für den

Äußert man Kritik, sollte man auch sel-

Ausbildungsabbruch sind

ber kritikfähig sein und darauf eingehen,

nicht fehlende Informatio-

20

pixelio.de/Vollmert_3

desinstituts für Berufsbildung bleiben Aber nicht mit Wut im Bauch oder zwi-


Schule – und dann?

„Schule und Universität – das ist ein himmelweiter Unterschied“, hat Klaus festgestellt. Der 22jährige Theologie-Student aus

Aller Anfang ist schwer Studenten und Auszubildende berichten von ihren ersten Gehversuchen Von Tim Schlotmann

Uedem am Niederrhein hat sein erstes Semester an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster hinter sich und strotzt vor neuen Eindrücken. Ob er mit dem eingeschlagenen Weg zufrieden ist? Das betont Klaus ohne Umschweife: „Klar, ich habe mir frühzeitig dieses Ziel gesetzt und möchte meinen Weg nun auch zielstrebig verfolgen.“

den Punkt: „Die Schule war mit ihren

Weltstadt Köln umgezogen ist. Eine

klar abgesteckten Strukturen sicher be-

neue Umgebung? Das birgt doch sicher

quem. So wird es aber nie wieder. Des-

Schwierigkeiten. Klaus aus Uedem

halb ist es wichtig, dass man sich auf

kennt das auch. „Man wird erstmal zum

das neue Umfeld einlässt und sich wei-

Einzelkämpfer und muss sich selbstän-

terentwickelt.“

dig um Anschluss bemühen.“ Ralf, der in seiner sauerländischen Heimat eine

Schon seit der neunten Klasse stand für

Ausbildung begonnen hat, war damals

Klaus fest, dass er studieren möchte.

glücklich über die Entscheidung, dem

Auch sein Studienfach katholische

Elternhaus zunächst treu zu bleiben.

Theologie mit dem Abschlussziel Di-

„Zum Einstieg habe ich es richtig ge-

plom hat der Niederrheiner sich frühzei-

macht. Ich hatte vor allem genügend

tig als Ziel auserkoren. Später möchte er

Möglichkeiten, mir über meine späteren

Pastoralreferent werden oder aber alter-

Ziele Gedanken zu machen und habe

nativ auch als Theologe in der Wirt-

mich auch erst nach reiflicher Überle-

schaft arbeiten. Ein Jahr als Zivildienst-

gung entschieden, nach meiner Ausbil-

leistender war für ihn in seiner persönli-

dung noch ein Studium zu beginnen.“

chen Entwicklung enorm wichtig. „Ich

Ralfs Weg macht bereits seit einiger Zeit

Anne aus Oelde hat nach der Schule ei-

konnte noch einmal praktische Erfah-

Schule und wird immer populärer. Der

nen anderen Weg eingeschlagen. Die

rungen sammeln und bin nicht direkt

Blick in die Statistiken verrät: Immer

19-jährige hat eine Ausbildung zur Kin-

mit dem Abitur ausgerissen.“ In diesem

mehr Unternehmen bauen auf junge Ar-

derkrankenschwester im Münsteraner

Punkt gehen die Ziele und Pläne junger

beitskräfte, die nicht nur eine akademi-

Clemenshospital begonnen. „Ich war

Menschen bisweilen sehr weit ausein-

sche Reife erlangt haben, sondern auch

schon im Grundschulalter an diesem

ander. Während viele unmittelbar nach

bereits praktische Berufserfahrungen

Beruf interessiert. Daher war ich natür-

der Schule Pläne fassen, den ange-

sammeln konnten. Entsprechend steigt

lich froh, direkt nach der Schule mit der

stammten Wohnsitz zu verlassen und

auch bei vielen Auszubildenden das In-

Arbeit anfangen zu können“. Trotz teil-

neues Terrain zu erkundschaften, bauen

teresse, mit dem erfolgreichen Ab-

weise harter Arbeitseinheiten ist Anne

zahllose Andere auf die heimischen Ge-

schluss der Ausbildung neu mit einem

nach einem guten halben Jahr an neuer

filde und einen Berufseinstieg in ge-

Studium zu beginnen und damit neue

Wirkungsstätte zufrieden. In einem

wohnter Umgebung. „Für mich war es

Möglichkeiten zu entdecken. „Erfahrun-

Punkt sind sich der Student und die

wichtig, etwas neues zu sehen und das

gen sammeln, neue Leute kennenlernen,

Auszubildende einig. „Wenn man einen

besondere Flair einer Großstadt hat

den Horizont erweitern, das muss für

neuen Lebensabschnitt beginnt, muss

mich magisch angezogen“, erzählt etwa

den jungen Menschen das Ziel sein. Da

man sich erstmal akklimatisieren. Das

Michael, der für seine Ausbildung zum

ist es ganz egal, ob er oder sie ein Stu-

geht nicht von heute auf morgen.“ Anne

Fotografen vom Münsterland aus in die

dium oder eine Ausbildung beginnt“, formuliert Klaus das, was für ihn wie für

schwierig, den normalen Alltag hinter

viele junge Menschen in der Zeit unmit-

sich zu lassen. Ich habe rund vier Mona-

telbar nach seinem Schulabschluss An-

te gebraucht, um mich umzugewöh-

trieb war. Man muss etwas wagen. Wohl

nen.“ Klaus bringt es ganz deutlich auf

wahr.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

pixelio.de/Steinbrich

erinnert sich an die Anfangszeit. „Es ist

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Durchblick

BaFöG, Studiengebühren und Co. Wie finanziere ich mein Studium? Von Christoph Jürgens

Bereits vor dem Studium stellt sich die Frage nach der Finanzierung, die eine zweite wichtige Komponente neben der Wahl des Studiengangs darstellt. Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Was muss gezahlt werden und was gilt es zu beachten?

Neben dem normalen Lebensunterhalt werden mittlerweile in vielen Bundesländern Studiengebühren erhoben, welche jedes Semester (also jedes halbe Jahr) gezahlt werden müssen und in der Regel 500 Euro pro Semester betragen.

Zusätzlich fällt der normale Semester-

men der Eltern. Eine Antragsstellung

beitrag an, welcher an jeder Hochschule

lohnt sich in jedem Falle, weil man dann

variiert und die Kosten beinhaltet, die

sicher weiß, ob man eine Unterstützung

für den Verwaltungsaufwand der Hoch-

und in welcher Höhe vom Staat be-

schule, das Semesterticket und die So-

kommt. Dies ist ein wenig Bürokratie,

zialbeiträge für den Allgemeinen Studi-

welche sich aber am Ende auszahlen

enausschuss (Asta) und das Studenten-

kann. Weiterführende Informationen

werk des jeweiligen Hochschulstandor-

zum Bafög gibt es unter www.das-neue-

tes anfallen. Wie können diese Kosten

bafoeg.de.

bewältigt werden? In Kombination zum Bafög kann noch Grundsätzlich gibt es mehrere Möglich-

ein Studienbeitragsdarlehn bei den Lan-

keiten. Die bekanntesten sind wohl

desbanken der Bundesländer beantragt

Bafög (Bundesausbildungsförderungs-

werden, welcher die Belastung in Höhe

gesetz) und der Studienkredit.

der Studiengebühren abfängt. Dieser kann jedoch auch unabhängig vom

Das Bafög kann unter anderem dann be-

Bafög beantragt werden.

antragt werden, wenn man einen Studienplatz zugesichert und somit zukünftig

Für alle diejenigen, die nicht auf das

an einer Hochschule studieren wird. Um

Bafög zurückgreifen können, gibt es die

Zugang zum Bafög zu bekommen, muss

Möglichkeit, einen Studienkredit zu be-

zunächst ein Antrag bei dem

antragen. Dieser ist im Grunde ein ge-

angeschlossenen Stu-

wöhnliches Kreditangebot, welches von

dentenwerk der je-

vielen Banken angeboten wird. Hier ist

weiligen Hochschule

besonders wichtig, auf die Zinsbela-

gestellt werden. Nach

stung zu gucken. Kreditkonditionen

dem Ausfüllen des Antra-

können am besten verglichen werden,

ges mit den für diesen not-

in dem man die Gesamtsumme, die am

wendigen Daten wird dann ge-

Ende zurückgezahlt werden muss, ge-

prüft, ob und in wel-

genübergestellt. Dies erspart das Ge-

cher

Höhe

genrechnen der monatlich anfallenden

Bafög gezahlt

Kreditraten und kann ohne tieferes

wird. Die Höhe

Fachwissen erfolgen.

pixelio.de/Kellermeister

richtet sich unter ande-

Also keinen Schreck bekommen, es gibt

rem nach

immer Möglichkeiten und Wege, sich

dem Ein-

den Traum des Studiums zu erfüllen –

kom-

22

auch aus finanzieller Perspektive.

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Schule – und dann?

Paradiesisch: Arbeit

E

s war einmal... das Schlaraffenland: Alles ist dort im Überfluss vorhanden. Statt

Wasser fließen Wein, Milch und Honig. Die Häuser bestehen aus Kuchen und Von Heinrich Plaßmann

Wäre so ein Leben

statt Steinen liegt Käse herum. Wenn

eine wichtige Aus-

eine

wünschens-

man Hunger hat, sperrt man den Mund

sage über die Wür-

werte Perspektive

auf und die gebratenen Tauben fliegen

de des Menschen,

für die Zeit nach

hinein. Im Schlaraffenland gelten harte

hochaktuell in Zei-

der Schule? Aber

Arbeit und Fleiß als Sünde. Und dem Al-

ten von hoher (Ju-

das

ter hilft man mit dem Jungbrunnen ab.

gend-) Arbeitslo-

Schlaraffen-

land ist nicht das

sigkeit, in der zum

„Paradies“. Es unterscheidet sich grund-

Beispiel immer wieder Menschen der

legend vom „Garten Eden“, von dem die

Börse bzw. den Aktienkursen geopfert

Bibel in folgender Weise erzählt (Gene-

und für den Arbeitsmarkt „freigesetzt“

sis 2):

werden. Nein, das Schlaraffenland er-

Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und

wartet wohl niemand! Aber wenigstens

Himmel machte, gab es auf der Erde

doch ein „Fleckchen Paradies“: einen

noch keine Feldsträucher und wuchsen

Arbeitsplatz.

noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde noch nicht

Was kann ich? Wo liegen meine Bega-

regnen lassen und es gab noch keinen

bungen? Was will ich überhaupt? Das

Menschen, der den Ackerboden bestell-

sind Fragen, die vor dem Einstieg in Be-

te; aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde

rufsleben oder Studium geklärt werden

auf und tränkte die ganze Fläche des

müssen. Durch Kompetenzchecks, Be-

Ackerbodens. Da formte Gott, der Herr,

rufsorientierung, Bewerbungstrainings

den Menschen aus Erde vom Ackerbo-

versucht KOLPING konkrete Hilfestel-

den und blies in seine Nase den Lebens-

lung in dieser wichtigen Entscheidungs-

atem. So wurde der Mensch zu einem le-

phase zu geben und denen zur Seite zu

bendigen Wesen. Dann legte Gott, der

stehen, die sich mit der Einschätzung

Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an

ihrer Fähigkeiten schwer tun.

und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte... Gott, der Herr, nahm al-

Ich wünsche allen, die in diesem Jahr

so den Menschen und setzte ihn in den

die Schule verlassen, dass sie ihr

Garten von Eden, damit er ihn bebaue

„Fleckchen Paradies“ finden, den Platz,

und hüte.

an dem sie sich – ihren Fähigkeiten und Talenten entsprechend – einbringen und

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

Eine Aussage dieses Textes ist mir erst

an dem sie schaffen können. Aus

in den letzten Jahren bewusst gewor-

ganzem Herzen wünsche ich den Ju-

den: ... und setzte ihn in den Garten von

gendlichen die wichtige Erfahrung, ge-

Eden, damit er ihn bebaue und hüte!

braucht zu werden, denn weder erzwun-

Zum Paradies gehört die Arbeit! Der

genes Nichtstun noch das Schlaraffen-

Mensch hat eine Aufgabe! Er hat etwas

land können uns auf Dauer glücklich

zu tun! Die Bibel macht an dieser Stelle

machen.

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Durchblick

Jugend ohne Beruf nach einer Idee von Jutta Wissing und Peter Witte

Ein Planspiel für 14 bis 35 Spieler

nicht ausbildungsfähig – ein Vorwurf, der sich an die Schulen wendet. Diese aber sehen die Schuld in der Politik des Bürgermeisters, der zuwenig Geld für die Schulen zur Verfügung stelle. Dabei hatte der Bürgermeister im Wahlkampf versprochen, die Arbeitslosenzahlen in der Stadt zu senken, was die Gewerk-

Coesfeld, 1. Juni 2008 – die ganze Stadt ist nach einem Artikel in der Lokalzeitung Coesfeld Courier in Aufruhr: Die Kolpingjugend hat nämlich herausgefunden, dass von den rund 400 Schulabgängern noch immer 100 weder einen Ausbildungsplatz noch eine Zusage an einer Berufsbildenden Schule haben. Die Zeit drängt, denn am 1. August beginnt auch in der 40.000-Einwohner-Stadt das neue Ausbil-

schaften auch regelmäßig anmahnen. Und dann gibt es da noch die Sozialarbeiter vom Jugendzentrum, die auf die sozialen Folgen hinweisen, wenn 100 Jugendliche auf der Straße stehen sollten, und die Kolpingjugend, die in ihrem Projekt „Jugend und Arbeitswelt“ überhaupt erst auf das Dilemma aufmerksam gemacht hat.

dungsjahr, aber bisher schieben sich die beteiligten Gruppen lediglich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.

Per Brief können die verschiedenen Gruppen miteinander in Kontakt treten, um Verbündete für die eigene Idee zu suchen oder die anderen Gruppen zum Umdenken und Handeln zu bewegen.

Dies ist die Ausgangssituation für das

Sozialarbeiter schlüpfen. Da sind die

Das Spiel endet zu einer vorgegeben

Planspiel „Jugend ohne Beruf“, das je

Arbeitgeber, die versichern, dass sie

Zeit mit einer Pressekonferenz, bei der

nach Herkunftsort der Mitspieler und

schon jetzt „über Bedarf“ ausbilden.

ein Vertreter jeder Gruppe ein ein-

dessen Einwohnerzahl natürlich auch

Außerdem seien viele Jugendliche gar

minütiges Statement abgeben kann.

umgeschrieben und angepasst werden kann. Die Mitspieler werden in sieben

Das komplette Planspiel kann auf http://www.jugend-arbeitswelt.de/pdfs/orien-

Gruppen aufgeteilt, die bei diesem

tierung/01_Planspiel_Jugend_ohne_Beruf.pdf heruntergeladen werden. Hier fin-

Spiel in die Rollen von Arbeitgeber,

den sich auch Infos zu den Rollenbeschreibungen, weitere Anregungen und

Kolpingjugend, Bürgermeister, Schu-

Briefvordrucke für die Kommunikation der Gruppen untereinander.

len, Lokalzeitung, Gewerkschaft und

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Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Ausblick

Aufsichtspflicht, Haftung und Versicherung für Jugendgruppenleiter Literaturtipp

Culcha Candela kommen zum Katholikentag Culcha Candela, die HipHop- und Reggae-Formation, tritt während des 97. Deutschen Katholikentags im Osnabrücker Schlossgarten auf. Für das große Jugendkonzert „Osnabrück rockt für 1 Welt“ am Freitag, 23. Mai 2008, um 19 Uhr konnte der Deutsche Katholikentag zusammen mit Misereor und dem Bund der Deutschen Ka-

Unter

Berück-

tholischen Jugend (BDKJ) die Berliner Erfolgsband gewinnen.

sichtigung der aktuellsten

Culcha Candela steht wie keine andere Gruppe für das Miteinander verschiedener

Rechtsprechung

Kulturen und setzt sich für ein respektvolles Miteinader aller Nationen ein. Mit ihrem

ist

neuer

Mix aus HipHop, Dancehall, Reggae und Salsa liefern sie eine mitreißende Bühnen-

ein

Ratgeber

zur

show ab. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger wollen sie die Welt verändern, son-

Aufsichtspflicht,

dern sie wollen mit Musik Vorurteile abbauen und Chancen für alle Jugendliche auf

Haftung

dieser Welt aufzeigen. Weitere Infos unter www.katholikentag.de.

und

Ve r s i c h e r u n g für Jugendgruppenleiter erschienen. In diesem Buch wird dargestellt, mit welchen Handlungen ein Gruppenleiter sich strafbar machen und wie Schäden oder Unfällen bei Zeltlagern oder Gruppenstunden vorgebeugt werden kann. Der Autor erläutert, wie man Schadensfälle regelt, wann Versicherungen haften und welche Versicherungen zwingend notwendig sind. Fallbeispiele und die Darstellung vieler Gerichtsentscheidungen machen die zahlreichen rechtlichen Vorschriften und Hinweise um einiges verständlicher. Günter Mayer: Aufsichtspflicht Haftung Versicherung für Jugendgruppenleiter. Praxisratgeber für Jugendorganisationen. 3., aktualisierte Auflage. Regensburg Berlin 2008. 128 Seiten. EUR 15,50. ISBN 978-3-8029-7438-0

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

Bildquelle: Styleheads GmbH

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photocase.de

Ausblick

Terminkalender ----------------------------------------WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG ----------------------------------------06.09.2008 – 07.09.2008: BAUSTEIN Spielebörse Jugendburg Gemen, Borken-Gemen 06.10.2008 – 10.10.2008: GruppenleitungsGRUNDkurs Oktober 2008 Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld 06.10.2008 – 10.10.2008: GruppenleitungsAUFBAUkurs 2008 Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld 07.11.2008 – 09.11.2008: Herbst-DiKo 2008 Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld

Weltbessermacher 2008 gesucht Seid Engel, Held, Retter, Heilige oder Fee! Die Weltbessermacher helfen durch ihren Einsatz Straßenkindern in Delhi. „Engel“ sammeln Spenden, „Helden“ zeigen Ungerechtigkeiten auf und informieren andere zum Thema. In der eigenen Umgebung zu helfen und Gutes zu tun, liegt den „Rettern“ am Herzen. Religiöse Aspekte bringen die „Heiligen“ ins Spiel und „Feen“ versuchen, andere für gemeinsame Projekte

zu

gewinnen.

Unter

www.weltbessermacher.de werden Gruppen und Aktionen vorgestellt. Ebenso sind das Spielfeld und der Spielstand zu sehen. Die Aktionen bringen nicht nur Spaß, es gibt auch viele spannende Gewinne.

Neue Internetseite von Youth Partnership

Internetportal zum Weltjugendtag 2008

Youth Partnership ist ein Kooperationsprojekt für die Jugend von der Europäischen Kommission und dem Europarat. Die Partnerschaft existiert zusätzlich zu den Programmen der zwei Institutionen und deren Partnern. Sie fördert die Kooperation und Zusammenarbeit und verbessert die Wirkung der jugendorientierten Strategien und Aktivitäten in Europa und darüber hinaus. Weitere Infos unter www.youth-partnership.net.

Unter www.weltjugendtag2008.de gibt es Informationen rund um den Weltjugendtag vom 14. bis 20. Juli 2008 in Sydney / Australien. Die offizielle Homepage bietet neben Tipps für Teilnehmer auch Impulse zur geistlichen Vorbereitung.

Freistellung für ein Ehrenamt Die Kolpingjugend interessiert sich für Eure unterschiedlichsten Erfahrungen zum Thema „Freistellungen für Freizeiten, Seminare und Kurse“. Die Bundeskonferenz der Kolpingjugend fordert unter anderem Akzeptanz für Freistellungs- und Sonderkönnt Ihr an jugend@kolping.de schicken.

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pixelio.de/Hofschlaeger

urlaubsanträge für ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter. Eure Erfahrungsberichte

Ko·Pilot 12 · Mai 2008


Viele Köche verderben den Brei? Ausprobieren! Ab dem 19. April 2008! Die Fakten: Wer? Eure Gruppe mit maximal 8 Teilnehmern

Trefft Euch mit anderen Kolpingjugenden und tretet gegen sie beim Kochduell an.

(Mindestalter: 16 Jahre)

Das Kochduell der Kolpingjugend Diözesanverband Münster ist eine Aktion im Rahmen des Jubiläums 2009.

Wann? An einem festgelegten Termin zwischen

Habt Ihr noch Fragen? Ihr wollt Euch anmelden?

Mai 2008 und Juni 2009

Dann meldet Euch im Jugendreferat bei: Wolfgang Rahe, Telefon: 02541/803463, E-Mail: rahe@kolping-ms.de.

Wo? In einer geeigneten Küche in Eurer Nähe

Weitere Informationen findet Ihr auf der Internetseite zur Aktion: www.kolpingkocht.de

Kosten? 20 Euro pro Gruppe für die Zutaten Warum? Lernt die Leute aus den anderen Kolpingjugenden kennen und habt eine Menge Spaß

Ko·Pilot 12 · Mai 2008

Die Tourtermine: 18. Mai 08

Ahaus

15. Juni 08

Riesenbeck

17. August 08

Dülmen

14. September 08

Werne

05. Oktober 08

Land Oldenburg

02. November 08

Altendorf Ulfkotte

07. Dezember 08

Warendorf

18. Januar 09

Land Oldenburg

15. Februar 09

Stromberg

15. März 09

Kleve

14. Juni 09

Münster Finale

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