Ko-Pilot 15 - Durchblick: Essen & Trinken

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Ausgabe 15 · Februar 2009

I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R

Mit der DiKo hoch hinaus S. 4

Durchblick: Essen & Trinken Was Kolpinger leisten S. 10

Gruppenleitungsgrundkurs S. 12


Inhalt

Inhalt 3

Impressum

3

Editorial

Im Center Parc ist der Kolping los!

Einblick – Kolpingjugend intern

19

4

20 „Alles is(s)t gut, was man gerne tut!˝

Manieren bei Tisch Was zu tun und zu lassen ist

„Mit der DiKo hoch hinaus“ Sandra Neitemeier aus Wadersloh in die Diözesanleitung gewählt

6

Orange night und Familientag Jubiläum 2009 hat einiges zu bieten

8

Kolpingjugend startet Punktemarathon Gaby Münzebrock ist wiedergewählt Michael Meyer ist neuer Landesleiter

9

„Uns schickt der Himmel“ 72 Stunden Aktion 2009 – Anmeldungen noch möglich

10

„Was Kolpinger für Kolpinger leisten“ 1700 Mitglieder aus dem DV Münster im Center Parc

11

wegweisend Anmeldung für die Kolpingjugendwallfahrt gestartet

12

Kreislauf und Kreativität

Ernährungsirrtümer im Blick 22 Arbeiten im Schlemmerland Berufe rund ums Essen und Trinken 24 Von guten und schlechten Zutaten Kochsendungen im Fernsehen 25 Wenn der Kevin K. sein Brot schmiert Prominente in der Nahrungsmittel-Werbung 26 Der Wahn mit den Diäten Warum nicht mal wieder richtig genießen? 27 Schwerwiegender Konsum Nahrungsüberfluss und seine Folgen 28 Alles aus Zwang Süchte rund ums Essen und Trinken 29 Von Mahlzeiten und persönlicher Stärke Ein geistlicher Impuls

Gruppenleitungsgrundkurs in Coesfeld 12

Beratungsteam berät sich selbst Teamwochenende in Porta Westfalica

13

An die Töpfe, fertig, los Kochaktion läuft an

Ausblick – Fit durch Tipps 30 Termine und Wettbewerbe und Surftipps 31 Bilder von der Kochaktion

Durchblick – Essen und Trinken 14

Essen und Trinken

15

Wer isst wann, was und wo?

16

Was haben unsere Vorfahren auf dem Teller

An die Löffel, fertig, los!

Eine Einführung Essgewohnheiten gehabt? Ein kleiner Blick in die Geschichte der Esskultur 18

Trinken – Eine schwierige Sache Sitt sein und so.

2

Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Editorial

Impressum

Gute Vorsätze für ’s neue Jahr

Ko · Pilot

Viele von Euch kennen das si-

Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im

cherlich: Silvester wird um Mit-

Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.

ternacht das neue Jahr begrüßt

Anschrift:

und ab diesem Zeitpunkt nimmt

Kolpingjugend DV Münster · Ko · Pilot-Redaktion

man sich mehr oder weniger

Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

gute Vorsätze vor. Neben dem

Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414 info@kolpingjugend-ms.de

Verzicht auf Zigaretten steht ge-

www.kolpingjugend-ms.de

rade auch das Abnehmen bei

Redaktion: Dorothee Bruns,

Barenbrügge,

Jens

Effkemann,

Klaus Tim

Schlotmann, Ricarda Schnieder,

vielen Menschen ganz oben auf

ger Alkohol trinken. Aber auch Vorsätze der anderen Art kann man angehen. Beispielsweise mehr in der Kolpingjugend mitmischen. Aber auch der Einsatz für andere kann ein guter Vorsatz sein. Das Durchsetzen dieser Vorsätze ist definitiv in der Gruppe einfacher als alleine. Und Gelegenheit bietet dieses Jahr ausreichend. Im Mai startet die 72Stunden-Aktion, bei der sich Gruppen unter anderem für soziale Projekte engagieren können. Hier heißt es: Mach mit. Aber es wird noch mehr geboten: Auch

der Liste.

zwei Diözesankonferenzen stehen 2009

Petra Schulze Ising (V.i.S.d.P.),

wieder auf dem Programm. Hier kann

Johanna Weppel, Sandra Woeste

man mitmischen, Entscheidungen über die Zukunft der Kolpingjugend treffen,

Autoren:

Spaß haben und neue Leute kennen ler-

Andreas Brockmann, Dirk Holt-

nen. Es lohnt sich vorbei zu schauen.

mann, Thomas Mollen, Sandra Neitemeier, Stefan Riedmann, Julia Wehofsky Layout: co·operate, Münster Druck: Druckerei Burlage, Münster Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezugspreis: abgegolten in der jährlichen Kostenpauschale Jahres-Abo: 8 € Auflage dieser Ausgabe: 1500 Stück

Gute Vorsätze lassen sich also überall Jeder weiß natürlich auch, dass das Ein-

finden. Es müssen nicht immer die klas-

halten der guten Vorsätze nicht immer

sischen Ideen sein, sondern es darf

einfach ist. Gewohnheiten ändern sich

auch gerne mal was anderes sein. Ich

weder schnell noch einfach. Es ist aber

wünsche Euch viel Erfolg beim Durch-

auch schwierig, dem Schokoriegel an

halten.

der Supermarktkasse zu widerstehen. Vorsätze rund ums Essen und Trinken

Liebe Grüße,

sind sehr beliebt. Weniger essen, weni-

Eure

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Titelfoto: www.pixelio.de/Harry Hautumm

Ko·Pilot Nr. 16 erscheint am 4. Mai 2009:

Jubiläum Habt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema? Dann meldet Euch bis zum 27. März 2009 bei der Redaktion unter ko-pilot@kolpingjugend-ms.de.

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Einblick

“Mit der DiKo hoch hinaus”

Von Tim Schlotmann

Sandra Neitemeier aus Wadersloh in die Diözesanleitung gewählt

Manch einer dürfte zunächst gerätselt haben, als er die Einladung zur Herbst-Diözesankonferenz der Kolpingjugend in den Händen hielt. „Mit der DiKo hoch hinaus“ stand dort zu lesen, ein Gipfelkreuz zierte zudem die Karte. Während der Konferenz schließlich ließen die Verantwortlichen erkennen, dass es für die Mitglieder und Begleiter der Kolpingjugend in näherer Zukunft gleich in mehrerlei Hinsicht hoch hinaus gehen soll.

Hoch hinaus gingen die Kolpingjugend-

fahrenen

verantwortungsvollen

mit Sandra Neitemeier aus Wadersloh

lichen während der Konferenz aber

Kräften. Dass solche Kräfte auch in der

erneut eine Kandidatin in das oberste

zunächst im wahrsten Sinne des geflü-

Kolpingjugend zu Hauf ihren Platz ge-

ehrenamtliche Leitungsgremium des

gelten Wortes am Samstagnachmittag.

funden haben, zeigte sich während der

Diözesanverbandes der Kolpingjugend

In einer Kletterhalle in Senden-Bösen-

Wahlen, die am Sonntagmorgen den

gewählt werden konnte.

sell wagten sich einige der Konferenz-

Schwerpunkt bildeten. So freuten sich

teilnehmer

schwindelerregende

der Wahlausschuss und die Diözesanlei-

Sandra Neitemeier hatte ursprünglich

Höhen – begleitet und umsorgt von er-

tung (DL) ganz besonders darüber, dass

vorgehabt, für den Diözesanarbeitskreis

4

in

und

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Kolpingjugend intern

(DAK) zu kandidieren, sich dann aber wenige Tage vor der Konferenz zur Kan-

während des „Kolping-Familienduells“

ter Witte sorgte

noch einmal gesondert hervorgehoben.

als Tagesleiter

Inhaltlich ging es bei der Diözesankonfe-

der Konferenz

renz allen voran noch um das unmittel-

dafür, dass nie-

bar bevorstehende Jubiläum des Kol-

mand mehr in

pingwerkes Diözesanverband Münster.

Ruhe

Die „orange night“ und der Familientag,

Orange

die beide an einem Wochenende Mitte

kann, ohne an

Juni 2009 stattfinden werden, wurden

die

denken.

zesanarbeitskreis seinerseits wird künftig durch Andrea Gibmeyer-Hülsbusch

Weitere inhalt-

und Andreas Brockmann verstärkt wer-

liche Schwer-

den, die ebenfalls ein eindeutiges Votum

punktthemen

der Versammlung erhielten.

waren die Regionalisierung, die Jugendwallfahrt „wegweisend“ 2009 in Köln,

Eine Sandra kommt, eine andere bereiteAbgang vor. Am Samstagabend nahmen

bevorste-

hende Party zu

didatur für die DL entschieden. Der Diö-

te hingegen langsam ihren schweren

eine essen

die 72-Stunden-Aktion des BDKJ, die durch die Hauptverantwortlichen Bene-

Kochaktion, der Wettbewerb „Adolph

dikt Vollmer und Thorsten Schulz an-

Kolping heute“ sowie die Bearbeitung

hand kurzweiliger Präsentationen vorge-

des Rechenschaftsberichtes und die

stellt. Der ehemalige Diözesanleiter Pe-

anschließende Entlastung der DL.

die Hauptverantwortlichen Abschied von Sandra Woeste, die nach vier langen und ereignisreichen Jahren ihre Tätigkeit als Diözesanleiterin beendete. Die 26jährige aus Enniger stammende Herzblut-Kolpingerin hatte unmittelbar zuvor ihr Referendariat in Rheine angetreten. Sandra erhielt neben vielen Geschenken und Dankesworten eine kleine Ko·PilotSonderausgabe und wurde schließlich

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Einblick

Orange night und Familientag

Von Tim Schlotmann

Jubiläum 2009 hat einiges zu bieten

dass sich vor nunmehr 150 Jahren die Gesellenvereine des Bistums Münster zu einem

Warum feiert die Jugend eine zusätzliche Party?

Diözesanverband zusammenschlossen. Die 150 stolzen Lenzen sind sowohl für den

Thorsten: Wir wollen, dass jedes Mitglied

Gesamtverband wie auch für die Kolpingjugend Diözesanverband Münster Grund ge-

sich in Angeboten zum Jubiläum wieder-

nug, seine Mitglieder zu einem großen Jubiläumswochenende nach Münster einzula-

findet und Programmpunkte hat, die sei-

den. Doch was erwartet die Mitglieder im Juni 2009 wirklich? Wer ist eingeladen? Der

nen Interessen entsprechen. Die Party ist

Ko·Pilot hat die beiden Diözesanleiter Benedikt Vollmer und Thorsten Schulz befragt.

nicht als zusätzliche Party zu sehen, viel-

Sie sind nicht nur im Bereich der Jugend aktiv, sondern seit kurzem auch die beiden

mehr ist die Party ein Warm Up für den

leitenden Köpfe des Arbeitskreises, der den Familientag organisiert.

Familientag: Wir feiern rein!

Dem Mut und dem Tatendrang des Gesellenvaters höchstselbst ist es zu verdanken,

Welche Veranstaltungen sind zum 150-jährigen Jubiläum des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster geplant?

Warum trägt die Party den Titel „Orange Night“?

Benedikt: Neben einer großen Familien-

in unserem Verbandszeichen für Lebens-

wallfahrt und dem CenterParcs-Wochen-

freude steht, so ist es die richtige Farbe

ende, welche schon im vergangenen Jahr

für die Party zum Jubiläum.

Benedikt: Orange ist bei Kolping doch Programm, oder? Wenn die Farbe Orange

stattgefunden haben, wollen wir am 14. Juni 2009 in Münster einen großen Fager aus allen Kolpingsfamilien im Bistum

Was erwartet die Besucher der „Orange Night“?

Münster werden dazu nach Münster

Benedikt: Um 18:59 Uhr, zur symboli-

kommen. Insbesondere für die Mitglieder

schen Uhrzeit, nachdem der Diözesanver-

der Kolpingjugend, aber auch die „Jung-

band im Jahr 1859 gegründet wurde, be-

gebliebenen“ findet am Vorabend, dem

ginnt die Party mit einem Sektempfang.

13. Juni 2009, die Party „Orange Night“

Im Anschluss an ein Grillbuffet spielt die

in Münster statt.

Partyband Steam.

milientag feiern. Mehrere tausend Kolpin-

6

Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Kolpingjugend intern

Wo findet der Familientag genau statt?

Jugendliche auf Ihre Kosten kommen. Es

Top-40-Bands im norddeutschen Raum. Es gibt also genug Gelegenheit zu feiern

Thorsten: Im Jahr 1852 hat Adolph Kol-

geräten einige Möglichkeiten geben, ge-

und zu tanzen, miteinander zu sprechen

ping persönlich den ersten Gesellenver-

meinsam Spaß zu haben, sich kennenzu-

und neue Leute kennenzulernen.

ein im Bistum Münster in einem Gebäu-

lernen und auszutauschen.

de am heutigen Adolph-Kolping-Platz

Thorsten: Unsere Kochaktion „Kolping

Thorsten: Steam ist eine der populärsten

wird also an Kletterwand und Aktions-

gegründet. Auf dem Gelände und in Sei-

Kocht!“ kommt zudem beim Familientag

Gibt es Übernachtungsmöglichkeiten in Münster?

tenstraßen um dieses Gebäude, mitten

mit einem großen Finalduell zum Ab-

in Münster auf dem Aegidiikirchplatz,

schluss.

Thorsten: Selbstverständlich bieten wir

feiern wir am 14. Juni 2009 den Famili-

allen Besuchern der Party die Gelegen-

entag. Also: ein Festplatz mit Geschich-

heit, kostengünstig in Münster zu über-

te!

nachten. Für 5 Euro kann man Isomatte, Luftmatratze und den Schlafsack ausrol-

Die Kochaktion läutet also auch das Jubiläum ein? Welche Gelegenheiten gibt es sonst sich im Vorfeld zu beteiligen?

erhält zum Start am Sonntag ein Früh-

Wird der Familientag auch Angebote für Jugendliche bieten?

stück. Das Ganze zentral, in Nähe zur Par-

Benedikt: Natürlich! Als Kolpingjugend

Ko 2008 läuft die Kochaktion, hier ste-

ty, dem Uferlos, und dem Veranstaltungs-

lassen wir es uns natürlich nicht neh-

hen noch ein paar Aktionen in unter-

ort am Sonntag, dem Aegidiikirchplatz.

men, verschiedene Stände und Aktionen

schiedlichen Orten im gesamten Bistum

durchzuführen, bei denen Kinder und

aus.

len, in einer Schule übernachten und man

Thorsten: Richtig, seit der Frühjahrs-Di-

Benedikt: Bei der Herbst-DiKo 2008 ha-

Wie viel müssen die Besucher bezahlen? Benedikt: Der Eintritt zur „Orange Night“ ist gestaffelt nach Altersgruppen. Durch günstige Preise für die jüngeren Mitglieder wollen wir allen die Möglichkeit geben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre. Zwischen 16 und 22 Jahren beträgt der Eintrittspreis 14 Euro, ab 23 Jahren beträgt der Eintrittspreis 17 Euro. Enthalten ist Eintritt zur Veranstaltung, Sekt beim Empfang und das Grillbuffet, sowie das eine oder andere Freigetränk. Beim Familientag ist der Eintritt frei, hier fallen nur Kosten für das Essen und die Getränke an, alle weiteren Programmpunkte, egal ob Konzert der 6-Zylinder, Aktionsgeräte, Quizshow und weiteres sind kostenlos.

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

Was? Wann? Wo? 13.06.2009 Orange night im Uferlos mit der Partyband Steam, Beginn: 18:59 Uhr Eintritt: Zwischen 16 und 22 Jahren: 14 EUR, ab 23 Jahren: 17 EUR Übernachtungsmöglichkeiten

ben wir ein weiteres Projekt vorgestellt: Alle Kolpingjugenden können an einer Malaktion teilnehmen und den Teil eines großen Portraits von Adolph Kolping oder das Kolping-K ausmalen. Beim Familientag werden die Einzelteile dann zum großen Bild zusammengefügt. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Kolpingjugenden teilnehmen.

für 5 EUR 14.06.2009 Familientag in Münster mit vielen verschiedenen Attraktionen Anmeldungen ab dem 13.02.2009 unter www.orangenight.kolpingjugendms.de oder bei Jens Effkemann im Jugendreferat

Wie kann ich mich anmelden und teilnehmen? Benedikt: Der offizielle Start der Anmeldung ist der 13. Februar 2009. Anmeldungen sind ab dann auf der Internetseite

http://orangenight.kolpingjugend-

ms.de möglich. Weitere Informationen gibt es, wie immer, natürlich auch im Jugendreferat bei Jens Effkemann.

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Einblick

Kolpingjugend startet Punktemarathon Gaby Münzebrock ist wiedergewählt Von Stefan Riedmann Michael Meyer ist neuer Landesleiter

Im November trafen sich die Delegierten der Kolpingjugend Land Oldenburg zu ihrer jährlichen Versammlung im BDKJ Jugendhof in Vechta. Am Freitag begann die Versammlung für die 50 Jugendlichen mit einem Jugendgottesdienst und einem Casinoabend.

aus dem Glauben steht. Die Kolpingjugend wird mit Aktionen und Veranstaltungen vor Ort und auf Landesebene das Projekt unterstützen. Höhepunkt der Versammlung war der Start des Punktemarathons. Alle Kolpinggruppen können bis zum 104. Kolpingtag am 7. Juni 2009 in Garrel in den vier Themengebieten „Jugend und Arbeitswelt“, „Glaube“, „Internationalität“ und „Kolping aktiv!“ je drei Aufgaben bewältigen. Je nach Schwierigkeit der Aufgabe gibt es 10, 30 und 50 Punkte. Für Pressearbeit gibt es 15 Bo-

Die Vorsitzende der Kolpingjugend Land Oldenburg Mechthild Koopmann (Emstekerfeld) gratuliert Landesleiterin Gaby Münzebrock (Schwichteler) zur Wiederwahl und Landesleiter Michael Meyer (Langförden) zur Neuwahl

nuspunkte. Für die Teilnahme an der 72-Stunden-Aktion vom 7. bis 10. Mai 2009 gibt es 100 Punkte. Die Mannschaft, die am Ende des Marathons die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt eine Nintendo Wii Spielekonsole. Am Samstag fand die eigentliche Versammlung der Kolpingjugend statt. Vor-

Bei den Wahlen wurde Gaby Münze-

mittags blickten die Delegierten auf das

brock aus Schwichteler, die bereits auf

vergangene Geschäftsjahr zurück und

eine vierjährige Amtszeit zurückblicken

diskutierten über zukünftige Veranstal-

kann, für weitere zwei Jahre als Landes-

tungen, Aktionen und Entwicklungen.

leiterin in den Vorstand gewählt. Außer-

Außerdem wurde in vier Workshops

dem wählten die Delegierten den

zum Thema „Jugend und Arbeitswelt“

17jährigen Michael Meyer aus Langför-

gearbeitet. So wurde zum Beispiel an

den als Landesleiter in den Vorstand.

der Rhetorik für das Bewerbungsge-

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe,

spräch gefeilt oder mit einem Fähigkei-

besonders auf den Kontakt mit vielen

tencheck Hilfen für die Berufwahl ange-

jungen Leuten in den Kolpingsfamilien“,

boten. Am Nachmittag informierten

so Michael Meyer nach seiner Wahl.

sich die Delegierten über das neue Offi-

Damit konnte der Vorstand bestehend

zialatsprojekt „Würdenträger“, das sich

aus zwei Vorsitzenden, sechs Landeslei-

gegen

tern und der Geistlichen Begleitung

rechtsradikale

Einstellungen

richtet und für ein entschiedenes Leben

8

wieder komplett besetzt werden.

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Kolpingjugend intern

„Uns schickt der Himmel“ 72 Stunden Aktion 2009 – Anmeldungen noch möglich

Mit dem neuen Jahr hat die heiße Anmeldephase für die 72-stündi-

Von Thomas Mollen

ge Sozialaktion der katholischen Jugend im Bistum Münster begonnen. Über 2.500 Kinder und Jugendliche aus 70 Gruppen haben das zweistufige Anmeldeverfahren bereits abgeschlossen, weitere 2.500 haben sich über die Internetseite www.72stunden.de vorangemeldet.

Die Sozialaktion unter dem Motto „72 Stunden – Uns schickt der Himmel“ findet vom 7. bis 10. Mai im ganzen Bistum Münster und darüber hinaus in 13 weiteren katholischen Diözesen statt. Zur Teilnahme sind alle Jugendgruppen eingeladen, die bereit sind, sich in ihrem Umfeld zu engagieren. Ab dem 7. Mai um 17.07 Uhr haben sie 72 Stunden Zeit, eine soziale, ökologische oder politische Aufga-

„Wir freuen uns über diese großartige

am 28. Februar, erläutert Meyerrose,

be zu lösen. Dabei können sie im Vorfeld

Resonanz“, erläutert die Diözesanvorsit-

und insbesondere seit Jahresbeginn ge-

auswählen, ob sie sich selbst ein ge-

zende des Bundes der Deutschen Katho-

he die Zahl der angemeldeten Gruppen

meinnütziges Projekt überlegen oder sich

lischen Jugend (BDKJ), Hauke Meyerro-

steil nach oben. Erwartet werden zur

beim Startschuss mit einer unbekannten

se. „Mit den bis jetzt gemeldeten 5.000

bislang größten Sozialaktion der katholi-

Aufgabe überraschen lassen möchten.

Teilnehmerinnen und Teilnehmern liegen

schen Jugend alleine im Bistum Münster

wir voll auf Kurs!“ Noch seien es rund

rund 12.000 Aktive – deutschlandweit

In den vergangenen Jahren haben die

sechs Wochen bis zum Anmeldeschluss

sollen es etwa 100.000 werden.

Verantwortlichen in der katholischen Jugendarbeit schon mehrfach solche Aktionen erfolgreich gestartet – allerdings immer nur in einzelnen Bistümern, wie 2001 im Bistum Münster unter dem Titel „Big Bagger“. Dabei haben die Kinder und Jugendlichen Spielplätze in Kindergärten hergerichtet, Feste in Behinderteneinrichtungen organisiert oder Kräuterbeete in Altenheimen angelegt. „Die Aktion war mit rund 15.000 Teilnehmenden und Hunderten von umgesetzten Projekten ein voller Erfolg, an den wir jetzt anknüpfen wollen“, meint Hauke Meyerrose. Weitere Informationen gibt es unter www.72stunden.de.

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

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Einblick

„Was Kolpinger für Kolpinger leisten“ 1700 Mitglieder aus dem DV Münster im Center Parc Von Tim Schlotmann

Auf

der

Diözesanversammlung

im

Herbst 2007 hatte das Organisatorenteam den mutigen Schritt gewagt und das Mammutprojekt erstmalig propagiert. Eine gewisse Teilnehmerzahl sollte schließlich binnen kürzester Zeit erreicht werden. Dies gelang und die Planungen gewannen über das ereignisreiche Jahr mehr und mehr an Konturen. Mit Autos,

Wenn am oberen Zipfel der Republik, an der Nordseeküste, wo man bisweilen die Diaspora anzutreffen erwartet, an einem Sonntagmorgen im November mitten in einem Freizeitpark ungezählte schwarz-orange Banner zum Gottesdienst ziehen, dann muss etwas Besonderes stattfinden. Einen Monat vor Weihnachten machte das Kolpingwerk DV Münster ein kleines Wunder wahr: 1700 Kolpinger begingen gemeinsam drei heitere Tage im Center Parc an der Butjadinger Küste.

aber auch mit Bussen reisten die Kolpinger aus nahezu allen Gebieten der Diözese zwischen Werne, Wachtendonk und Wadersloh schließlich während des Freitags an. Im Park kamen besonders die Jüngsten auf ihre Kosten. In dem attraktiven Freizeitbad boten sich zahllose Möglichkeiten zum Austoben. Wer es ruhiger mochte, der konnte einen Spaziergang am Deich wagen oder sich auf die eigene kleine Hütte zurückziehen, wer es gar

„Es ist schon erstaunlich, was Kolpinger für Kolpinger zu leisten vermögen“, brachte es Ulrich, Familienvater aus einer der insgesamt 62 angereisten Kolpingsfamilien nach drei Tagen schließlich auf den Punkt. Nur einen Tisch weiter bewerteten Familien das Großprojekt als ein „Vorzeigemodell“ für viele andere Diözesanverbände. Positiver Resonanzen aus den Reihen der Familien konnte sich das Organisationsteam um Andreas Lanksch, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Holtwick, also wieder und wieder sicher sein.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Kolpingjugend intern

wegweisend Anmeldung für die Kolpingjugendwallfahrt Von Dorothee Barenbrügge

noch ausgelassener haben konnte, der hatte die Gelegenheit sich am Programm direkt zu beteiligen und konnte an breit gefächerten spielerischen An-

Vom 18.-20. September 2009 findet in Köln die Kolpingjugendwallfahrt statt. Anmelden können sich ab sofort alle ab 14 Jahren online über die Homepage der Jugendwallfahrt.

geboten teilnehmen. Gemeinsam mit dem erst eine Woche zuvor eingeführten Diözesanpräses Dirk Holtmann feierte die große Reisegruppe am Sonntagmorgen zum Abschluss eine Messe der ganz besonderen Art. wegwei-

Im

meer trug sich an diesem Sonntag in

trag von 39 Euro

send im Beruf,

die Geschichte des Ferienparks ein.

sind

wegweisend im

Auch die zahllosen Kinder, die Präses

ein ÖPNV-Ticket, der

Verband

Holtmann während seiner Predigt zum

Eintritt zu allen Ver-

wegweisend im

Mitmachen einlud, stellten eine bewe-

anstaltungen,

ein

Glauben. Als be-

gende Atmosphäre her.

Programmheft und

sonderer Höhe-

die Übernachtung in

punkt verspricht

„Mit der Idee haben wir genau ins

Turnhallen

enthal-

die

Schwarze getroffen und damit das

ten.

werden

tungsgruppe am

langjährige Diözesanmotto ‚Entschie-

1.500 Teilnehmerin-

Samstagabend

den für Familie‘ lebendig werden las-

nen und Teilnehmer

Gottesdienst

sen“,

vorwiegend im Alter

bejubelte

Andreas

Lanksch

Teilnehmerbei-

ben,

Nicht nur das schwarz-orange Banner-

Verpflegung,

Es

und

Vorberei-

und Party an ei-

schließlich die Aktion, über dessen

von 16-25 Jahren aus ganz Deutschland

nem Ort. Im Theater am Tanzbrunnen

Wiederholung während des Wochenen-

erwartet.

wird erst gebetet und dann gefeiert. Leute, die danach immer noch nicht genug

des noch keine zukunftsweisenden Aussagen getätigt wurden. Zunächst mal

An allen drei Tagen soll das Motto „weg-

bekommen haben, können anschließend

richten sich schließlich alle Blicke auf

weisend“ bei vielfältigen Veranstaltungen

die Nacht des Glaubens zum Tage ma-

den 14. Juni 2009 und den großen Fa-

und Angeboten präsent sein. Nach der

chen. Die Jugendwallfahrt endet am

milientag im Zentrum von Münster.

offiziellen Eröffnung, Mitmachangeboten

Sonntag mit einem Abschlussgottes-

Treffender als es Präses Dirk Holtmann

und Musik am Freitagabend können sich

dienst in der Kölner Minoritenkirche.

in seiner Predigt formulierte, ging es

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am

wohl kaum: „Wenn ihr alle im Juni noch

Samstag bei Workshops, Podien und Ak-

Weitere Informationen zur Jugendwall-

drei Leute mitbringt, feiern wir ein ein-

tionen mit vier verschiedenen Themen

fahrt gibt es auf der Internetseite:

maliges Fest.“

auseinandersetzen. Wegweisend im Le-

www.wegweisend.kolpingjugend.de

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

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Einblick

Von Andreas Brockmann

Kreislauf und Kreativität Gruppenleitungsgrundkurs in Coesfeld Wenn ein Dutzend junger Kolpingjugendliche wie verrückt im Kreis läuft, sich freiwillig zusammen auf nur zwei Stühle drängt oder sich ständig fragt, was denn eigentlich ein „Umpf“ sei, dann ist man nicht etwa in einem Irrenhaus, sondern mitten im Gruppenleitungsgrundkurs, der Anfang Oktober in der Kolpingbildungsstätte Coes-

Kreativität wurde hingegen beim Erfinden eigener Spiele gefordert, Spontaneität beim Improtheater und viel Geduld, als sich die angehenden Gruppen-

feld stattgefunden hat.

leiter als Streitschlichter ausprobieren durften. So konnten die Jugendlichen

Neben einer ganzen Reihe an Spielen

bereitet und vieles mehr. Die Jugendli-

nach einer Woche mit einigen neuen Er-

lernten die Jugendlichen dabei auch,

chen aus vier verschiedenen Gemeinden

fahrungen und einem ganzen Schwung

welche rechtlichen Grundlagen sie bei

mussten dabei ein hohes Maß an Kom-

voll neuer Ideen für ihre Gruppenstun-

ihrer Tätigkeit zu beachten haben, wie

munikations- und Kooperationsbereit-

den wieder in ihre Gemeinden zurück

sie in Konfliktsituationen angemessen

schaft mitbringen, wenn es etwa darum

fahren. Vielleicht wird sich der ein oder

reagieren können, welche Kompetenzen

ging, gemeinsam eine Menschenpyra-

andere ja wiedersehen, zum Beispiel auf

sie als Gruppenleiter mitbringen müs-

mide zu bauen, oder sich durch ein en-

dem Gruppenleitungsaufbaukurs vom

sen, wie man eine Gruppenstunde vor-

ges Spinnennetz tragen zu lassen.

12. bis 16. Oktober 2009.

Beratungsteam berät sich selbst Teamwochenende in Porta Westfalica

Von Andreas Brockmann

Passender hätte wohl die Location für das Teamwochenende des Beratungsteams nicht ausgesucht werden können: Bei dichtem Nebel und völliger Dunkelheit erklimmen die Autos den 240 Meter hohen Berg bis zur Wittekindsburg bei Porta Westfalica. Rechts geht es hunderte Meter steil bergab, vor einem können selbst die Scheinwerfer des Passats nicht mehr viel ausrichten. Man sieht nur einige Meter weit und im Auto herrscht beängsti-

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Kolpingjugend intern

gende Stille. Wäre jetzt der Tank leer gegangen, hätte dies das Ende bedeu-

An die Töpfe, fertig, los

tet! Besser würde selbst Stanly Kubrick diesen Halloween-Abend nicht inszenieren können. Dass schließlich doch alle Beratungsteamer gesund und heil auf der Burg angekommen sind, grenzt

Kochaktion läuft an Von Julia Wehofsky und Sandra Neitemeier

an ein Wunder. Abgeschnitten von der Außenwelt auf 240 Metern Höhe wurde dann aber doch an diesem Wochenende konstruktiv gearbeitet und ein gelungenes

Teamerwochenende

durchgeführt.

„Kolping kocht!“ hieß es am 02. November 2008 in Altendorf-Ulfkotte. Auch wenn der offizielle Startschuss bereits auf der letzten Frühjahrs-DiKo gefallen

Im Mittelpunkt der drei Tage stand da-

war, ging es doch jetzt erst so richtig los.

bei sowohl die Optimierung der Arbeit im Team, als auch die Frage, wie wir

15 große und kleine Köche hatten sich

als Sieger die Altendorfer Küche verlas-

unser Programm noch weiter verbes-

zum Teil mit professioneller Hilfe vorbe-

sen können und damit den 1. offiziellen

sern und reibungsloser durchführen

reitet, so dass einem gelungenen Mahl

Kolping-kocht-Pokal überreicht bekom-

können. Der Austausch untereinander,

nichts mehr im Wege stand. Auf dem

men? Es war eine knappe Entscheidung,

als auch die Beschäftigung mit den

da beide Teams ihr bestes gegeben und

Belangen des Beratungsteams konnte

ihrer Kreativität freien Lauf gelassen hat-

dabei intensiv durchgeführt werden.

ten: sei es eine Frikadelle in Form eines

Dabei blieb jedoch genügend Zeit, den

Kolping-K’s oder ein herrlich auf einem

sehenswerten Attraktionen der Umge-

mit Kakao bestäubten Teller angerichte-

bung Beachtung zu schenken. Neben

tes Tiramisu! Letztendlich hatte die Kol-

einem

pingsfamilie

ausgedehnten

Spaziergang

aus

Altendorf-Ulfkotte

durch das Wiehengebirge stattete das

hauchdünn die Nase vorn und durfte

Team außerdem Kaiser Wilhelm einen

den Pokal mit nach Hause nehmen.

Besuch ab, dem dort in Überlebens-

Menüplan standen eine marmorierte To-

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass

größe ein Denkmal gesetzt wurde. Un-

matensuppe, Frikadellen mit Käsespätz-

das Essen lecker, die Aktion gelungen

term Strich ein erfolgreiches Wochen-

len und zum Nachtisch ein Brownie-Tira-

ende, das dem Team viel gebracht hat

misu.

und das nun gut aufgestellt in das Jahr 2009 blicken kann.

Zwischen Töpfen und Pfannen wurde geschält, geschnitten, gerührt, gemixed, gewürzt und auch viel gelacht. Nach viel Anstrengung und auch einigen Tränen, die allerdings auf den Gebrauch von Zwiebeln zurückzuführen waren, fand man sich – die Nerven zum Zerreißen

war und durchaus eine Fortsetzung ver-

gespannt – im Essenraum ein, um das

dient. Deshalb: Seid dabei, wenn es

Urteil der Jury zu erfahren. Wer würde

wieder heißt: Topf, die Wette gilt!

Die nächsten Tourdaten sind: 15. Februar 2009 in Stromberg · 15. März 2009 in Kleve 14. Juni 2009 das große Finale auf dem Familientag in Münster

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

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Durchblick

Essen und Trinken Eine Einführung

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. So heißt es zumindest in einer alten Volksweisheit. Essen und Trinken ist demnach mehr – mehr als nur die reine Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit, die der Körper zum Überleben braucht. Essen und trinken gibt auch der Seele mehr. Aber was ist dieses mehr?

Gute Vorsätze, die durchaus mal ausprobiert werden könnten. Aber noch immer bleibt die Frage nach der Seele. Essen und trinken tut der Seele gut. Wirklich? Der schön angerichtete Vorspeisenteller, die Mutter, die jeden Mittag für einen kocht und der man beim gemeinsamen Essen noch schnell den aktuellen Schulfrust erzählen kann. Die Oma, die den wunderbaren Kuchen backt und der Bruder, der einem schnell noch vor der nächsten Party erzählt,

Hunger in der Welt und Nahrungsmit-

wovon man besser nicht zu viel trinken

telüberfluss in hoch entwickelten Indu-

soll. Hier geht es um mehr als essen

strieländern. Bulimie und Fresssucht.

und trinken an sich. Das „sich küm-

Alkoholabhängigkeit und Wasserman-

mern“ steht im Mittelpunkt. Andere

gel. Das Thema „Essen und Trinken“

kümmern sich um mich und ich küm-

scheint mehr Probleme aufzufahren, als

mere mich um meinen Körper. Und

der Seele gut tut. Es sind große Proble-

wenn dem Körper ein Stück Schokolade

me, die sich um das Thema ranken und

gut tut, dann sollte das Hirn spätestens

sie können sicherlich nicht von heute

jetzt die Kalorienanzahl ausschalten und

auf morgen gelöst werden. Aber sie

das Stück Schoki sollte als das gesehen

müssen angegangen werden – und

werden, was es ist. Ein Genuss. Wie

zwar schnell. Hier heißt es hinsehen

heißt es auch so schön: Liebe geht

und handeln.

durch den Magen. Die Liebe zu sich selbst und die Liebe zu den Anderen.

Aber jeder kennt auch die Situation,

Verwöhnt Euch und die Anderen ruhig

dass das mittägliche Essen, nicht dem

mal wieder. Also, haltet Leib und Seele

entspricht, was man sich erwünscht

zusammen. Viel Erfolg dabei.

hat. Mit einem groben „mag ich nicht“ wird der Teller weg geschoben. Der Hinweis, dass sich arme Kinder in der Dritten Welt über dieses Essen gefreut hätten, bewegt auch nicht dazu, mehr davon zu essen. Und das löst das Problem nicht. Dann schon eher der Vorschlag, auf „faire“ Waren umzuwww.pixelio.de/Hofschlaeger

steigen oder den Einkauf von Süßigkeiten drastisch zu reduzieren und das gesparte Geld zu spenden.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

Wer isst wann, was und wo? Essgewohnheiten

Von Klaus Bruns

Je nachdem, was ein jeder gerade schulisch oder beruflich macht, unterscheiden sich auch dessen Essgewohnheiten. Zum Einem geben finanzielle Gründe, zum An-

Als Bewohner eines münsterschen Studentenheims mit eigenem Speisesaal, in dem von montags bis frei-

deren zeitliche den Hauptausschlag für Essenszeiten und -orte. Manchmal hat neben der Zeit auch der familiäre Hintergrund

Mensen gehen, er-

Im Großen und Ganzen muss man sagen,

freuen

sich

Im -

dass der Trend definitiv in Richtung

und

schnellen, günstigen Essens geht, da die

Schnellrestaurants

Zeit bei den meisten oftmals sehr knapp

gerade in der Mit-

bemessen ist und man es nicht nach

tagszeit

bissbuden

eines

Hause schafft, um dort zu essen. Somit

größeren Umsat-

ist es nicht unüblich mittags entweder

che gefüllt werden, muss ich ehrlich zu-

zes durch Personen, die sich nicht zu ko-

schnell was Warmes zu essen, oder dies

geben, einen gewissen Luxus zu ge-

chen imstande sehen (gerade bei so

erst abends nachzuholen – sei es nun

nießen. Während ich zwischen 12:45

manchem Studenten sind Nudeln mit

dank der Bekochung durch den Lebens-

Uhr und 14 Uhr gemütlich im hausinter-

Ketchup die Gren-

nen Speisesaal Platz nehmen kann, was

ze des Möglichen)

ich wohl auch viel zu selten zu schätzen

oder ganz einfach

weiß, geht es längst nicht jedem (Stu-

den Angeboten der

denten) so gut.

Schnellrestaurants

tags rund 90 Bäu-

einen Einfluss.

nicht widerstehen Viele Kommilitonen gehen in der glei-

können.

chen Zeit in die Mensa, nutzen also die

Abendstunden hin-

Zeit zwischen den Vorlesungen um sich,

gegen lassen sich,

zumeist schnell und hektisch, dort in ei-

so mein Eindruck,

nem angemessen Preis-Leistungsver-

durchaus gut ge-

hältnis zu ernähren. Gerade samstags,

füllte Restaurants

also am Wochenende, sieht man in den

entdecken. Gerade

Mensen Münsters allerdings nicht nur

nach

Studenten, da auch andere das Essen

strengenden Arbeitswoche lassen sich

partner oder aus zeitlichen Gründen. Die

und die schnellen, unkomplizierten Ab-

Arbeitnehmer, die es sich in Zeiten der

Zeit wird jedoch aller Voraussicht nach

läufe dort für sich entdecken und zu nut-

Deflation leisten können und wollen

genau wie der Kostenpunkt, ganz abge-

zen wissen.

(warum auch nicht?), dort von den kuli-

sehen von Berufs- sowie Ausbildungs-

narischen Leckerbissen oder auch von

und Familienstand, eine immer größere

An den Wochenenden, wenn die arbei-

Hausmannskost verwöhnen und die Wo-

Rolle spielen bzw. nie an Bedeutung ver-

tende Bevölkerung nicht in die Firmen-

che angenehm und entspannt ausklin-

lieren, was die Wahl des Gerichts und

kantine und die Studierenden nicht in die

gen.

des Ortes der meisten Menschen betrifft.

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

einer

den

www.pixelio.de/H. E. Balling

In

an-

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Durchblick

Was haben unsere Vorfahren auf dem Teller gehabt? Von Tim Schlotmann

Ein kleiner Blick in die Geschichte der Esskultur

Wie wird es sich wohl entwickeln, das Essverhalten der Menschen? Werden die Ressourcen in absehbarer Zeit knapper werden oder verändern sich die Bedürfnisse der Menschen auf der Erde? Werden McDonald´s und Co. einst nicht mehr bestehen können oder ist die Landwirtschaft langfristig zum Scheitern verurteilt? Der Blick in die Geschichte der Nahrungsaufnahme in den verschiedenen Epochen und Kulturen der Erde lässt uns erahnen, wie aufregend die Frage nach der Zukunft des Es-

www.pixelio.de/Cornerstone

sens und Trinkens im Kern ist. Ein Blick zurück:

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Weizen, Gerste und Hirse waren die be-

die Esskultur ihren ersten großen nach-

deutsamsten Nahrungsmittel zur Zeit

christlichen Paradigmenwechsel. Die

des Alten Roms. Durch Abgaben dieser

sogenannten

Nahrungsmittel an die ärmsten Schich-

überfluteten Europa. Goten, Alemannen,

ten der Bevölkerung ersuchten die

Vandalen und Franken waren selbstän-

Machthaber, die Armut als schwerwie-

dige und unabhängige Völker, die große

gendes gesellschaftliches Problem zu

Teile von Europa beherrschten. Zu die-

lindern und damit die Macht, die Größe

ser Zeit existierte kaum mehr Handel,

und die Stärke des Imperiums weiter

auch die Landwirtschaft ebbte enorm ab

auszubauen. Innerhalb wohlhabenderer

und verlor radikal an Bedeutung. Die

Schichten waren die Römer bekannt für

Mahlzeiten der Barbaren bestanden

ihre Soßen und Gewürze.

hauptsächlich aus Milch, Käse, und viel

barbarischen

Stämme

Fleisch. Erst das Jahr 1000 nach ChriNach dem Sturz des Römischen Rei-

stus, wenn gewöhnliche Bürger von den

ches um 476 nach Christus erlebte auch

kleinen Ansiedlungen aufs Land zogen,

Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

stellte sich ein altes Bild wieder her und

Wenngleich sich über Geschmäcker ja

die Landwirtschaft kehrte in eine Blüte-

auch epochenübergreifend nicht strei-

periode zurück. Die Zahlen sprechen für

ten lässt, weil sie eben doch verschie-

sich: Innerhalb von wenigen Jahrzehn-

den sind, hat ein europäisches Land für

ten wurden fast 90 Prozent der Leute

viele die Nase weit vorne, wenn es um

des Mittelalters Bauern.

die gute Küche geht: Gemeint ist natürlich Italien. Wann hat jedoch der Sie-

Wer hätte das gedacht? Es waren auch

geszug italienischer Kochkunst seinen

die hart umkämpften Nahrungsmittel,

Anfang genommen? Dazu muss man

die Kreuzzüge und den sogenannten

zurückkehren in die Renaissance. Als

heiligen Krieg mit verursachten. Um

Marco Polo vom Fernen Osten wieder

1097, als selbst das Christentum schon

nach Italien zurückkam, begann ein neu-

seine erste einschneidende Teilung voll-

es Zeitalter italienischer Gaumengenüs-

zogen hatte, waren viele Männer ar-

se. Der berühmte Händler und Eroberer

beitslos und unruhig, folglich ohne Nah-

brachte viele Gewürze und neue Lebens-

rung. Die Städte waren in ungeahnter

mittel von China und die wertvollen An-

Weise auf den Handel mit dem Osten

weisungen, wie man Speisen anders ko-

angewiesen. Um die Reiserouten zu be-

chen und würzen kann. Seit dieser Zeit

schützen und um den Männern Arbeit

begannen die Leute Fleisch und andere

zu geben, erklärte der Papst schließlich

Gerichte mit Obst und Wein und Gewür-

den Krieg gegen die Moslems im Heili-

zen langsam zu garen. Eine andere Idee

gen Land. Eine folgenschwere Entschei-

von China war das Mahl mit einem

dung, die dem westlichen Abendland

Stück Obst zu beginnen.

zwar hier und da neue Wege der Nahrungsmittelerschließung schenkte, der

Bis ins 20. Jahrhundert haben sich

Welt aber unendlich viel Blutvergießen

abermals viele verschiedene Wendezei-

bescheren sollte.

ten ergeben, die jedes Mal jedoch deutlich unter Beweis zu stellen vermochten,

Obwohl das Kochen nach Rezepten zur

welchen Stellenwert die Nahrung im ge-

Zeit des Mittelalters sehr schwierig war,

sellschaftlichen Kontext einzunehmen

wurde das erste Kochbuch seit Men-

vermochte – und vermag. Heute sind

schengedenken im Jahre 1375 veröf-

Supermärkte in vielen weiter entwickel-

fentlicht. Es hieß "Le Vaiandier de Tail-

ten Staaten ein Symbol des Überflus-

levent". Allerdings brachte dieses Koch-

ses. Die ersten Supermärkte entstanden

buch kaum Veränderungen für die ge-

in den vierziger Jahren des 20. Jahr-

wöhnlichen Leute, da sie immer alle

hunderts. Viele lange und hohe Regale

Nahrungsmittel in einem Kessel (pot au

stellen die Unmengen von Lebensmittel

feu) kochten. Alles was essbar war,

zur Schau, die uns heute zur Verfügung

wurde in diesen Kessel gegeben und

stehen. Schon lange kümmern sich die

daraus entstand ein Eintopfgericht. In

meisten Menschen nicht mehr um die

guten Zeiten wurde dazu ein Stück

eigene Herstellung der Nahrungsversor-

Fleisch oder eine Art Weizenpudding

gung. Vielmehr ist verstärkt den Men-

serviert. Dieser Weizenpudding war

schen kaum mehr bewusst, woher die

sehr populär, weil er gut zum Eintopf

Lebensmittel kommen. Wer weiß, wie es

passte.

weitergeht?

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

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Durchblick

Trinken – Eine schwierige Sache Sitt sein und so.

Ein Mensch muss trinken. Ausreichend trinken. Aber er darf kei-

von Petra Schulze Ising

neswegs ein Trinker sein. Es ist schon eine schwierige Sache mit dem Aufnehmen von Flüssigkeit. Ein paar Dinge sollte man beim Trinken durchaus beachten. Weitere Erfahrungen zum Thema trinken? Nun ja, die ersten Erfahrungen mit Alkohol. Noch heimlich, dann mal ausschweifend. Jeder kennt hier wohl die ein oder andere Geschichte, die einem entweder die Sorgenfalten auf die Stirn treibt oder ein Schmunzeln auf die Lippen. Aber was soll denn nun diese Seite füllen? Selbst Bräuche zum Thema trinken drehen sich meistens um Alkohol. Der Sekt mit dem Silvester angestoßen wird, das Feierabend-Bier oder das Glas Wein zum Abendessen. Aber nur www.pixelio.de/Claudia Hautumm

um das Thema Alkohol soll sich dieser Artikel nicht drehen, sondern ums Trinken allgemein. Vor einigen Jahren wurde der Versuch gestartet, dem Trinken mehr Bedeutung zu geben. Es wurde sogar ein Wort gesucht, dass dem Wort „satt“ entspricht und „nicht mehr Zwei bis drei Liter Flüssigkeit, am be-

Wasser und wenig Alkohol zu trinken.

durstig“ bedeutet. Schnell war das

sten Wasser sollte der Mensch täglich

Aber über was soll dann informiert

Wort „sitt“ gefunden. Durchgesetzt hat

zu sich nehmen. Keine leichte Sache so

werden. Alles, was einem zum Thema

es sich jedoch nicht. Es ist halt schwie-

viel zu trinken. Zu viel soll der Mensch

trinken lustig erscheint, scheint mit al-

rig mit dem Trinken.

auch wieder nicht trinken, zumindest

koholischen Getränken zusammen zu

nicht zu viel Alkoholisches.

hängen. Außer natürlich die Kindheits -

Zum Schluss muss doch noch ein gut-

erfahrung, mit dem Strohhalm immer

er Rat her. Der „richtige“ Umgang mit

Einen Text über das Trinken zu schrei-

größere Luftblasen in den Saft zu pu-

dem Trinken ist gefragt. Viel Wasser

ben, ist schwieriger als gedacht. Es soll

sten. Das ging aber immer nur so lan-

oder Saftschorlen, ein „gesunder“ Um-

ja um mehr gehen, als um den erhobe-

ge bis die Mutter einem das Glas kopf-

gang mit alkoholischen Getränken und

nen Zeigefinger, der dazu mahnt, viel

schütteln weggenommen hat.

schon läuft alles rund.

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Essen und Trinken

Manieren bei Tisch Was zu tun und zu lassen ist Zusammengestellt von Dorothee Barenbrügge

Jeder kennt wohl die guten Ermahnungen seiner Eltern bei Tisch: Sitz gerade, mach dies und lass das. Was sich am Tisch gehört und was nicht, hat der Ko·Pilot zusammen gestellt. Dabei gilt: Obwohl man sich an alles halten könnte, muss man es nicht unbedingt.

TUN: • Aufrecht sitzen ohne unruhig hin und her zu rücken, dabei ungefähr eine Handbreit Abstand zum Tisch einhalten, die Beine nebeneinander stellen • Beide Hände gehören bis zum Handgelenk auf den Tisch • Weingläser am Stiel anfassen • Brot immer einzeln in mundgerechten Stücken abbrechen www.pixelio.de/M.Franke

• Das Besteck am unteren Ende des Griffes umfassen, das Messer in der rechten Hand halten. Das gilt auch für Linkshänder • Salat nur mit der Gabel essen

• Das Besteck immer zum Mund führen, nicht den Mund zum Besteck • Nach dem Essen das Besteck parallel nebeneinander auf den rechten Tellerrand legen. D.h. man ist mit dem Essen fertig, der Kellner räumt den Teller ab • Die Serviette nur für den Mund benutzen und auf dem Schoß platzieren, sobald man Platz genommen hat • Nach der Mahlzeit die Serviette gefaltet links neben den Teller legen • Zahnstocher nur hinter vorgehaltener Hand oder Serviette benutzen

LASSEN: • Jacken und Mäntel auf Stühle legen

• Brot und Salat schneiden

• Handtasche, Handy und Schlüssel auf

• Kartoffeln und Soße vermengen

den Tisch legen

• Suppe durch Pusten abkühlen

• Ellbogen auf den Tisch aufstützen

• Mit dem Besteck herumfuchteln

• die Serviette in den Hemdkragen oder

• Löffel beim Trinken in der Tasse

die Knopfleiste des Hemdes stecken • Rülpsen, Schmatzen, Schlürfen,

lassen • Nase laut putzen

Pupsen, hinter vorgehaltener Hand

• Finger ablecken

flüstern, in der Nase bohren, mit

• Den letzten Schluck im Stehen

vollem Mund sprechen

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

trinken

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Durchblick

„Alles is(s)t gut, was man gerne tut!˝ von Jens Effkemann

Ernährungsirrtümer im Blick

Als Bildungsreferent der Kolpingjugend DV Münster ist man bekanntlich viel unterwegs. Von Steinfurt nach Recklinghausen, von Borken nach Warendorf bewegt man seinen Organismus inklusive seinem oft geschundenen Verdauungstrakt. Geregelte Mahlzeiten? Fehlanzeige. Das Frühstück fällt öfter aus. Wohl den Tagen, an denen man wenigstens mittags in der Kolpingbildungsstätte eine geregelte Mahlzeit zu sich nimmt! Und zu allem Überfluss noch die Frage nach dem richtigen und falschen Essen.

Es ist eine Misere mit der Ernährung, wie es Professor Harald Förster von der Universität Frankfurt einst treffend zusammenfasste: „Es kann als gesichert angesehen werden, und dazu bedarf es keiner Aufklärung: Ernährung ist tödlich! Denn jeder, der sich lange genug ernährt hat, ist bislang gestorben.˝ Wie kann man gleichwohl das Sterben durch die Ernährung möglichst lange verzögern, wie es uns Ernährungsberater schon seit Jahren suggerieren? Indem man beim Essen mal wieder mehr auf die freundlichen Hinweise seines Appetits und seines gesunden Menschenverstands hört, wie es die Autoren des Buches „Lexikon der

www.pixelio.de/chocolat01

populären Ernährungsirrtümer˝ betonen. Udo Pollmer und Susanne Warmuth spielen in ihrem Buch Leuten wie mir in die Hände, die sich wenig um Ernährungstipps kümmern und sich bis dahin als sehr ungesunde Esser bezeichnet haben. Sie decken in ihrem Lexikon Ernährungsirrtümer und -missverständnisse von Alkohol bis Zucker auf, von denen ich hier ein paar exemplarisch nennen möchte.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

Abends essen macht dick Aufatmen für alle Spätesser und Leute wie mich, die schon einmal das Frühstück

Zitronensäure kommt aus der Zitrone

stehen lassen. „Fürs Gewicht ist nur entscheidend, wie viel man am Tag isst, und

Und zu guter Letzt noch etwas Absur-

nicht wann. Eine Studie über zehn Jahre mit mehr als 7000 Frauen und Männern

des! Die uns bekannte Zitronensäure

zeigte im Hinblick auf das Gewicht keinen Unterschied zwischen Früh- und Spät-

kommt nicht aus der Zitrone, wie ihr Na-

essern – sonst müssten zum Beispiel Spanier mit ihrem späten Abendessen die

me es vermuten lässt, sondern sie wird

dicksten und ungesündesten Europäer sein.˝

wie viele andere Nahrungsbestandteile aus einer völlig anderen Quelle gewonnen. Die Zitronensäure (diese Plastikzi-

Frischgemüse ist besser als tiefgekühltes

Spinat enthält viel Eisen

Erneutes Aufatmen für mich, denn Tief-

schaftler hervorgerufen wurde, der sich

kühlprodukte sind wahrhaft besser als

schlichtweg verrechnet hat.

Ein Irrglauben, der durch einen Wissen-

ihr Ruf. Als ehemaliger verantwortlicher

bestätigen, dass Tiefkohlkost sogar gesünder sein kann. „Das Gemüse wird oft frisch vom Feld schockgefroren. Wichtige, licht- und luftempfindliche Vitamine bleiben so erhalten. Tiefkühlkost zu essen ist deshalb nicht nur bequem, sondern auch gesund.˝

aus der natürlichen Zitronenfrucht) wird heutzutage biochemisch aus dem gentechnisch veränderten Schimmelpilz Aspergillus niger (Schwarzschimmel) gewonnen. Na dann, Prost, Mahlzeit!

Tiefkühlexperte einer bekannten Supermarktkette aus der Region kann ich nur

trone, die suggeriert wir kaufen etwas

Vitamin C beugt Erkältungen vor Studien konnten keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin C

Um es mit den Worten von Professor

und der Prävention von Erkältungen

Förster abschließend und tröstlich zu

feststellen. Es konnte lediglich eine Ver-

sagen: „Wer […] aufhört sich zu

kürzung der Krankheitsdauer festge-

ernähren, kann zumindest nicht an den

stellt werden.

Folgen der Ernährung sterben.˝

Kaffee entwässert

Süßstoffe machen schlank

Entwarnung. Die Auffassung, dass das

Bleiben wir beim Kaffee und kommen wir zu einem interessanten Irrtum, der mit dem

Kaffeetrinken dem Körper Wasser ent-

Süßstoff und unserer menschlichen Lust zum Süßen zusammenhängt. Wissen-

zieht, stimmt so nicht. Erkenntnissen

schaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass unsere Lust auf Süßes, im Zuge der Evolu-

von Ernährungs- und Sportwissen-

tion, biologisch Sinn machte, jedoch in der uns bekannten Überflussgesellschaft zu

schaftlern der Universität Paderborn zu-

unangenehmen Effekten wie Fettleibigkeit etc. führt. „Die Rechnung scheint so ein-

folge haben drei bis vier Tassen Kaffee

fach: Ein Stück Würfelzucker enthält 10 Kilokalorien, eine Süßstofftablette, die den

täglich keinen negativen Einfluss auf die

gleichen Süßeindruck hervorruft, keine einzige. Also spare ich einige Kilokalorien,

Flüssigkeitsbilanz des Körpers. Im Ge-

wenn ich meinen Kaffee […] mit Süßstoff statt mit Zucker süße.˝ Falsch gedacht,

genteil, das Getränk Kaffee liefert sogar

denn der Süßstoff löst auf der Zunge eine körperliche Reaktion aus, bei der Insulin

einen wichtigen Beitrag zur täglichen

ausgeschüttet wird, im Irrglauben daran, dass Zucker aufgenommen worden ist. In

Gesamt-Wasserzufuhr.

der Folge wird Blutzucker abgebaut, welcher gleichwohl nicht wieder ersetzt wird und zu einem Sinken des Blutzuckerspiegels führt. Der gesunkene Blutzuckerspiegel führt schlussendlich zu Hungergefühlen und zu dem abschließenden Fazit: Süßstoff macht hungrig, welches durch verschiedene Studien bereits erhärtet werden konnte.

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Durchblick

Arbeiten im Schlemmerland Von Ricarda Schnieder

Berufe rund ums Essen und Trinken

Küchenhilfe Kartoffeln

schälen,

Fleisch

klein

schneiden und Kohl waschen – das sind einige Aufgaben von Küchenhilfen.

Koch werden wie Alfred Biolek

Sie erledigen meist einfache und zuar-

und Tim Mälzer? Sicherlich ein

beitende Tätigkeiten, um den Köchen die Arbeiten zu erleichtern. Küchenhil-

Traumberuf für viele. Doch es

fen werden in Restaurants, Hotels oder

gibt noch viele weitere Berufe

auch in Tagesstätten angestellt. Eine Ausbildung ist nicht nötig. Meistens

rund um das Thema Essen und

werden Küchenhilfen direkt am Ar-

Trinken.

beitsplatz eingewiesen. Erfahrung in Gastronomie und Küche können jedoch nicht schaden. Vorraussetzung: Man sollte mit Messern umgehen können, sonst ist der erste Finger schnell ab.

Koch Hast Du schon früher immer in Muttis Kochtöpfe gelinst? Dann ist Koch sicherlich ein passender Beruf. Köche bereiten die unterschiedlichsten Gerichte zu. Angefangen bei einer Kartoffelsuppe über den saftigen Schweinebraten bis hin zum Schokoladenpudding – das Aufgabenfeld eines Kochs ist breit gefächert. Neben dem Kochen gehört das Anrichten der Speisen zum Berufsalltag. Kreativität ist gefragt, wenn das Aufstellen von Speiseplänen sowie das Einkaufen der Zutaten fallen in den Arbeitsbereich eines Kochs. Vorteil: Es gibt immer irgendwas zum Naschen, Abschmecken und Probieren. Alternativen: Schiffskoch: Absolutes No-Go: Seekrankheit – mit der Übelkeit schwindet auch der Appetit und das erschwert das Abschmecken an Bord. Großküchenkoch: 200 Kilogramm Gehacktes, 30 Zwiebeln und 50 Liter Gemüsebrühe – wem bei solchen Mengen nicht schlecht wird, der wird sich in einer Großküche wohl fühlen.

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www.pixelio.de/Joachim Schiemenz

neue Speisen zusammengestellt werden sollen. Und auch


www.pixelio.de/Claudia Hautumm

Essen und Trinken

Barkeeper/Barmixer/Barmaid

Ernährungs- und Fitnessberater

Barkeeper bereiten alkoholische und

Wer eine Nahrungsmittelallergie hat, kennt die Frage: Was darf ich eigentlich es-

nichtalkoholische Cocktails zu und

sen? Ernährungsberater helfen, das Problem zu klären. Sie informieren über eine

servieren sie. Oft gehört auch das Zu-

gesunde Ernährung, spezielle Ernährungsweisen und Diäten. Wenn Ernährungs-

bereiten von kleinen Snacks zu ihren

berater im Bereich Gesundheit und Sport tätig sind, kümmern sie sich zusätzlich

Aufgaben. Das Vermischen der einzel-

um ausreichende Bewegung. Kurz gesagt: Sie helfen ihren Kunden, ein gesünde-

nen Getränke im Cocktail-Shaker wird

res Leben zu führen. Durch eine Weiterbildung kann man diesen Beruf ergreifen

auch gerne mit einer kleinen Show

und dann beispielsweise in einem Krankenhaus oder in Verbraucherorganisatio-

verbunden. Arbeit finden Barkeeper

nen arbeiten.

fast überall, wo es Getränke gibt –

Vorteil: Man weiß selbst automatisch ganz genau Bescheid, wie man sich fit hält.

zum Beispiel in Restaurants, Hotelbars werden, muss man lediglich eine Weiterbildung absolvieren. Vorraussetzung: Durchhaltevermögen für Partys, denn Cocktails werden nicht nur nachmittags angefordert!

www.pixelio.de/Paul-Georg Meister

oder Diskotheken. Um Barkeeper zu

Bäcker Brot, Kleingebäck, Feinbackwaren, Torten und Desserts sowie Backwaren snacks – das sind nur einige Produkte, die ein Bäcker herstellt. Auch die duftenden Sonntagsbrötchen kommen vom Bäcker nebenan. Die Ausbildung zum Bäcker dauert drei Jahre. Arbeit gibt es

Restaurantleiter

sowohl in normalen Bäckereien, aber auch in der Gastronomie. Nachteil: Als

In jedem Betrieb muss es jemanden ge-

Bäcker muss man FRÜH aufstehen –

ben, der auf die Umsätze achtet. Diese

kein Beruf für Langschläfer!

Aufgabe übernehmen Restaurantleiter im Gastronomiegewerbe. Sie führen einen Restaurantbetrieb fachlich, kaufmännisch und verantwortlich und über-

Servicekraft

nehmen die Präsentation in der Öffentlichkeit. Üblicherweise arbeiten Restau-

Servicekräfte betreuen und bedienen Gäste und übernehmen Aufgaben im Bereich

rantleiter in Hotels, Restaurants und

Reinigung und Verkauf. Mit einem netten Lächeln wird das frisch zubereitete Essen

Gaststätten. Eine Weiterbildung oder

serviert. Auch der Getränkeservice gehört zu den typischen Aufgaben. Mit einer

ein Studium des Hotel- und Gaststät-

zweijährigen Ausbildung kann man Servicekraft werden. Arbeit finden sie übli-

tengewerbes ist erforderlich. Vorraus-

cherweise in Hotels, Gaststätten und Restaurants. Aber auch im Lebensmittelhan-

setzung: Der gekonnte Umgang mit

del, in Privathaushalten oder auf Kreuzfahrtschiffen sind Servicekräfte tätig. Nach-

Zahlen. Damit die schwarzen Zahlen

teil: Der Kunde ist König! Ein nettes Lächeln ist Pflicht, auch wenn die Gäste nicht

nicht plötzlich rot werden.

immer nett sind.

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

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Durchblick

Von guten und schlechten Zutaten Kochsendungen im Fernsehen

Von Klaus Bruns

Wie Johann Lafer es einmal selbst bemerkte, ist „Lafer! Lichter! Lecker!“ ein „Klassiker im ZDF“. Aber was ist es, was diese Sendung so beliebt macht? Wo liegt der Reiz von Kochsendungen im Allgemeinen? Schauen wir uns die Köche und ihre Zutaten ein bisschen genauer an. Ein kleiner ausgewählter Überblick.

meist ebenfalls aus dem Fernsehen bekannten Gästen. Das „ARD Buffet“ ist eher eine zuschauernahe Ratgeber-Sendung, in der diesem neben praktischen Rezepten zum Mitkochen und Bastelideen, durch individuelle Gäste aus verschiedenen Fachbereichen telefonisch Auskunft zu Fragen der Anrufer gegeben wird.

„Lafer, Lichter, Lecker“. Zwei Männer,

dert es kaum, dass auch Markus „Lanz

eine Sendung. Schon Wilhelm Busch

kocht!“. Markus Lanz, der, nebenbei be-

Auch bei Tim Mälzers „Schmeckt nicht,

sagte: „Wer einen guten Braten macht,

merkt, „Und plötzlich guckst du bis zum

gibt’s nicht“, auch durch die Comedy

hat auch ein gutes Herz“. Auf Horst

lieben Gott. Die zwei Leben des Horst

Serie „Switch reloaded“ einem umfas-

Lichter und Johann Lafer trifft dies

Lichter“ in Zusammenarbeit mit Letzte-

senderem Publikum bekannt, wird dem

durchaus zu, bieten die beiden authenti-

rem verfasste, trägt ebenfalls zum Er-

Zuschauer durch präzise Kochanleitun-

schen Köche dem Zuschauer doch eine

folg der Kochsendungen bei. Beide Sen-

gen die Möglichkeit zum Mitkochen ge-

durchaus lehrreiche, ge-

dungen bestechen durch clevere, nützli-

geben. Somit wird gerade Kochanfän-

schmackvolle sowie un-

che Kochideen und, mindestens genau-

gern durch das Medium Fernsehen auf

terhaltsame Sendung

so wichtig, durch interessante, gesalze-

einfache und anschauliche Art ein Ein-

im ZDF. So verwun-

ne sowie spaßige Dialoge mit ihren,

stieg in den Bereich Kochen gegeben.

www.pixelio.de/wrw

Neben vielen positiven Kochsendungen, deren Anfänge unweigerlich mit Alfred Biolek und seinem allseits bekannten „Hmm“ in Verbindung gebracht werden (müssen), gibt es natürlich, wie in nahezu jedem Genre, negativ auffallende Formate. So schrecken zumindest mich Kochsendungen wie das „Perfekte Promi Dinner“ ab, in denen sich sowohl der Bekanntheitsgrad der „Prominenten“ sowie der meiner Meinung nach niedrige Anspruch dieser und ähnlicher Sendungen (mit ebenso ähnlichen Titeln) in nichts nachstehen. Wie sagt es ein bekanntes Sprichwort doch so schön: viele Köche verderben den Brei. Wohl wahr.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

Wenn der Kevin K. sein Brot schmiert Prominente in der Nahrungsmittel-Werbung

„Mmmmhhh,

schmeckt

.pixe www

lio .de

/ Mary

Von Tim Schlotmann

Love

Wahl-Amerikaner Gottschalk reicht wohl allerhöchstens noch Mrs.

prrrrima“ – viele kennen

„Blubb“ heran. Verona Pooth

ihn, den ersten Werbeauf-

sorgte – charmant wie eh und je – schon vor Jahren dafür,

tritt jenes Mannes, der heu-

dass ihr Produkt von den Al-

te auf eine lange Karriere wer-

pen bis zur Küste allerorts in aller Munde war. Im

bewirksamer Einlagen zurückblicken

Jahr 2000 warb die

kann. Als Kaiser Franz Beckenbauer

Exfrau Bohlen

Deutschland zu Beginn der 70-er Jahre zum

von

Dieter

übrigens

zeitgleich für sieben

Genuss einer kräftigen, die Körperkonstitution stärkenden

Produkte.

Tütensuppe einlud, ahnte noch niemand, wie viele Prominente, vornehmlich Sportler, es ihm im Verlauf der Jahrzehnte gleichtun sollten.

Wenn die Quantität stimmt und Otto Normalverbraucher der Tendenz auf dem Werbemarkt Folge leisten darf, dann steht das Essen übrigens deutlich vor

Dass zwei groß gewachsene, durchtrai-

lichkeit wie der Ex-Nationalspieler Kevin

dem Fasten. Denn Kampagnen für Diät-

nierte und als Boxer bekannt gewordene

K. aus Gelsenkirchen Beckers Part über-

mittel, wie wir sie einst etwa vom nie-

Brüder aus der Ukraine als Vorbilder gel-

nommen hat und den Schokoladenbelag

derländischen Showmaster Harry Wijn-

ten, wenn es um Nahrung geht, scheint

werbewirksam zart auf dem Frühstücks-

voord vor Augen geführt bekamen, be-

einzuleuchten. So ist es den Marketing-

brot verstreicht.

sitzen heuer Seltenheitswert. Doch nicht

Verantwortlichen einer butterweichen

nur, wenn es ums Essen geht, sind Pro-

Schokoladen-Milchkombination tatsäch-

"Noch nie war Promi-Werbung so wirk-

minente beliebte Werbeträger. Bis zu ei-

lich gelungen, eine würdige Nachfolge

sam", bilanzierte bereits vor zehn Jahren

nem gewissen Umfang hat sich auch die

für die Heidelberger Tennisspielerin Anke

die Gesellschaft für Kommunikationsfor-

Getränkeindustrie ihre Identifikationsfi-

Huber zu finden, die einst ihr charman-

schung (GfK) in Nürnberg. Seither setzt

guren geschaffen. Ob „Weizen-Waldi“

tes Lächeln für den wohlschmeckenden

sich

prominenter

oder der unlängst zur Kultfigur avancier-

„Sportler-Snack“ hingab. Hubers

einstiger

die

Erfolgsstory

Schleckermäuler und ihrer Essens -

te „Isch abe gar kein Auto“-Italiener und

empfehlungen vor der Kamera beharrlich

sein Cappucino – mit den Köpfen steht

„Arbeitskollege“,

fort. Die prominenteste Werbekampagne

und fällt vielmals der Erfolg der Inszenie-

Deutschlands früherer Tennis- und heuti-

führt wohl ein Bonner Süßwarenherstel-

rung. Zu gerne denkt man doch beim

ger Klatschmagazinstar Nummer eins

ler, der seit Jahr und Tag mit Deutsch-

Genuss eines bayerischen alkoholischen

aus Leimen warb hingegen für einen Ar-

lands beliebtestem Entertainer Thomas

Erfrischungsgetränks an den „Kaiser“,

tikel, der sich heute bundesweit nahezu

Gottschalk

markigen

dessen Karriere einst mit einer einfachen

einmütiger Beliebtheit erfreut, obwohl

Sprüchen um die Gunst der Konsumen-

Suppe begann. Ein Ende dieser Entwick-

eine längst nicht unumstrittene Persön-

ten buhlt. An den medial omnipräsenten

lung ist nicht in Sicht.

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

und

dessen

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Durchblick

Der Wahn mit den Diäten Warum nicht mal wieder richtig genießen?

Von Sandra Woeste

24 Punkte für das kleine Schnitzel, 15 Punkte für die Salatsoße. Da

nimmt, zu achten? Überall werden uns

sitzen die 25 Punkte für den Vanillepudding nicht mehr drin, nicht einmal mehr ohne Sahne. Ein Apfel passt so gerade noch ins Menü. Wo macht das Essen vor lauter Punkte zählen denn bitteschön noch Spaß?

Menschen vorgehalten mit Traumfiguren: im Fernsehen, auf Werbeplakaten, in Prospekten. Gerade jetzt in der Winterzeit greift jede Zeitschrift das Thema auf und behauptet am besten zu wissen, wie man fit in den Frühling starten und die angesammelten Winterpfunde abbauen kann.

Was Diäten angeht, verfüge ich eigentlich über keinerlei Erfahrungswerte.

Ist denn nicht viel wichtiger wie man

Meine Gene meinen es gut mit mir und

sich selber dabei fühlt? Ein bisschen

ich musste mir bisher keine ernsthaften

mehr auf den Rippen zu haben, bedeu-

Gedanken darüber machen, ob ich jetzt

tet doch noch lange nicht, auch zu ir-

noch ein Stück Schokolade essen darf

gendeiner Diät greifen zu müssen!

oder es dann doch zu sehr auf die Hüf-

Wenn ich bei jedem Essen darauf ach-

ten schlägt. Trotzdem ist es ein Thema,

ten muss, wie viele Kalorien darin

welches allgegenwärtig ist und

stecken und mich frage, ob es auch ja

auch mich fast dazu verleitet,

nicht zu fettig ist, wo bleibt dann die

jeden Tag mindestens

Freude am Essen und der Genuss?

einmal auf die Waage zu steigen.

Genau das ist doch auch das Schöne am Essen und Trinken. Wir essen nicht

Ob

Schlank-

nur der Nahrungsaufnahme wegen, son-

heitsdrinks,

dern weil es uns schmeckt und all unse-

Punkte zählen

re Sinne anspricht. So etwas passiert

oder

Obst-

nicht bei einem Fast-Food-Essen ir-

und Kohltage ein-

gendeiner Kette oder dem Fertiggericht

legen, jeder hat im-

aus dem Tiefkühlregal. Wichtig ist doch,

mer neue Tipps parat und

was wir essen und wie wir essen. Bei ei-

die Freundin testet gera-

nem bewussten Umgang ist auch nor-

de die 10. Methode und

malerweise keine Diät nötig. Solange

hofft auf Erfolg. Ist es

wir in Maßen genießen und wir uns

www.pixelio.de/

chocolat01

heutzutage

nicht

Wohlfühlen brauchen wir auch keine

schon fast zu einem

Schlankheitsdrinks und Punktetabellen.

Zwang geworden, un-

Ich werde auch beim nächsten Essen

bedingt irgendeinem

das zu mir nehmen, wonach mir ist und

Maß entsprechen zu

das dann mit allen Sinnen genießen.

müssen und auf seine Ka-

Punkte hin oder her, Hauptsache es

lorien, die man zu sich

schmeckt!

Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

Schwerwiegender Konsum

Von Dorothee Barenbrügge

Nahrungsüberfluss und seine Folgen In den Ländern der Europäischen Union ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO momentan jeder zweite Erwachsene und jedes fünfte Kind stark übergewichtig. Konkret heißt dies, dass sie mit der Nahrung mehr Energie aufneh-

ders in den letzten Jahren stieg die Anzahl der Fettleibigen gewaltig.

www.pixelio.de/by sassi

men als sie verbrauchen. Beson-

Die Gründe dafür sind überwiegend auf

Neben diesen ungünstigen Ernährungs-

den Wandel der Ernährungsgewohnhei-

gewohnheiten fehlen oft gleichzeitig

ten zurückzuführen. Die Anzahl der zur

Bewegung und körperliche Aktivität.

Verfügung stehenden Nahrungsmittel

Die Fortbewegung mit dem Auto und

hat sich vervielfacht. Dadurch wird au-

die Ausübung vieler Tätigkeiten im Sit-

tomatisch mehr konsumiert. Die Zahl

zen verhindern, dass die mit der Nah-

der zu sich genommenen Kalorien ver-

rung aufgenommenen Kalorien wieder

größert sich. Immer weniger Wert wird

verbrannt werden können.

auf das Essen als Nahrungsaufnahme gelegt. Heutzutage muss alles schnell

Die Folgen der Fettleibigkeit sind gra-

gehen. Man greift auf Fast Food und

vierend. Ein starkes Übergewicht im

Fertigprodukte zurück, die viel Fett und

Kindesalter führt fast automatisch zu

dick machende Zusatzstoffe beinhalten.

einem starken Übergewicht im Erwach-

Obst und Gemüse werden dagegen im-

senenalter. Wer fettleibig ist, ist öfter

mer weniger verzehrt. Darüber hinaus

krank und wird voraussichtlich deutlich

enthalten viele Lebensmittel übermäßig

früher sterben.

viel Zucker, der sich bei der Verdauung

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

in Kohlenhydrate umwandelt, die wie-

Als gesundheitliche Folgen von Über-

derum als Fett im Körper gespeichert

gewicht können Rheuma, Diabetes,

werden, wenn nicht so viele Kohlenhy-

Herzerkrankungen bis hin zu Herzin-

drate gebraucht werden wie aufgenom-

farkt, Bluthochdruck, Krebs sowie psy-

men wurden.

chosoziale Probleme eintreten.

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Durchblick

Alles aus Zwang Von Johanna Weppel

Essen und Trinken als Sucht? Für die meisten Menschen undenkbar. Jeder hat natürlich ein Lieblingsgetränk, oder ein Leibgericht, aber süchtig danach sein? Viele verbinden Essen und Trinken mit Genuss, für diejenigen, die von Essstörungen oder Alkoholsucht betroffen sind, hat beides meistens nichts mehr mit Genuss zu tun.

Süchte rund ums Essen und Trinken

Abhängigen sind nicht mehr in der Lage

ist die häufigste Essstörung in Deutsch-

ihren Alkoholkonsum zu kontrollieren.

land, sie betrifft rund 2 Prozent der Be-

Dadurch werden auch vielfach andere

völkerung. Hierbei neigen die Betroffe-

Interessen in den Hintergrund gerückt,

nen zu Heißhungerattacken, wobei un-

zum Beispiel geraten soziale Kontakte

geheure Mengen an Nahrung aufgenom-

aus dem Blickfeld der Abhängigen. Fol-

men werden. Dadurch nimmt der Körper

ge: Durch den steten und oft auch star-

tausende Kilokalorien auf. Allerdings er-

ken Alkoholkonsum wird der Körper

brechen sich die Betroffenen später

stark belastet. Entzugssymptome wie

nicht, wie bei der Bullimie. Die Fress-

Herzrasen, Unruhe, starkes Schwitzen

sucht führt dadurch zu starkem Überge-

oder Zittern sind da nur der Anfang.

wicht und die dadurch bedingten Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt, Dia-

Der Unterschied zwischen der Trinksucht

betes mellitus und Arthrose. Die Gründe

und den verschiedenen Essstörungen

für diese Essstörung sind meist psy-

besteht darin, dass die Trinksucht als

chisch bedingt, wie zum Beispiel ein ge-

stoffabhängige Sucht bezeichnet wird,

ringes Selbstwertgefühl. www.pixelio.de/Paul-Georg Meister

und die Essstörungen als stoffunabhängige Süchte. Es gibt viele verschiedene Essstörungen. Die wohl bekannteste ist die Magersucht. In letzter Zeit stark in den Vordergrund gerückt durch die Diskussion über Models, die sich schlank hungern und dabei ihr Leben riskieren. Magersüchtige versuchen ihr Hungergefühl vollkommen unter ihre Kontrolle zu bringen, damit sie nur noch so wenig wie möglich essen müssen. Dadurch wird ihr Körpergewicht meistens sehr schnell stark reduziert. Allerdings wird Bei Partys oder Geburtstagen gehört der

das Gewicht so stark reduziert, dass der

Gerade auch die psychischen Belastun-

Alkohol für viele Jugendliche und Er-

Körper darunter leidet. Die Knochen

gen führen zu einem Teufelskreis, aus

wachsene schon automatisch dazu. Das

werden geschädigt und Organe nehmen

dem der Betroffene aus eigener Kraft

heißt allerdings nicht, dass jeder, der ab

irreparable Schäden. Diese Schäden

und ganz ohne Hilfe meistens nicht

und zu mal am Wochenende ein Bier-

sind auch ein Grund, warum rund 15

mehr entkommen kann. Aber für viele

chen trinkt, gleich alkoholsüchtig ist.

Prozent der Betroffenen sterben. Viele

Betroffene ist der erste Schritt in ein

Gefährlich ist es erst dann, wenn der Be-

verhungern, oder ihre Körper haben zu

neues Leben der wichtigste, erkennen,

troffene ohne Alkohol seinen Tagesab-

starken Schaden genommen.

dass man krank ist und auf die Hilfe an-

lauf nicht mehr alleine meistern kann.

derer angewiesen ist, zum Beispiel mit-

Diese Entwicklung entsteht durch Ge-

Schaden nimmt der Körper auch bei der

tels einer Suchtberatungsstelle oder in

wöhnung an den Alkohol. Die meisten

gegenteiligen Sucht – der Fresssucht. Es

Selbsthilfegruppen.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009


Essen und Trinken

Von Mahlzeiten und persönlicher Stärke Ein geistlicher Impuls

Zwei Männer unterhalten sich. Der eine sagt: "Jetzt bin ich schon so

Von Dirk Holtmann

oft zur Kirche gegangen, habe unendlich viele Predigten gehört, habe so oft die Heilige Kommunion empfangen. ABER verändert hat sich in meinem Leben nichts." Der andere antwortet ihm: "Ich bin jetzt schon über 25 Jahre verheiratet. Wie viele Mahlzeiten mir meine Frau zubereitet hat, kann ich beim besten Willen nicht sagen, tausende müssten es sein. An die wenigsten kann ich mich heute noch erinnern. ABER das eine weiß ich: durch all diese Mahlzeiten gestärkt konnte ich meinen Dienst tun. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich elendig verkümmert!"

nicht immer das Außergewöhnliche. Die liebevolle Zuwendung im Alltäglichen gibt letztendlich die Kraft für das, was zu tun ist.

www.pixelio.de/Hans-Jörg F. Karrenbrock

Wenn wir bei der Feier der Heiligen Messe die Kommunion empfangen, dann ist das rein äußerlich betrachtet eine Kleinigkeit. Aber innerlich geschieht doch etwas Gewaltiges, für unseren menschlichen Verstand kaum Fassbares! Der große Gott macht sich ganz klein, um in unser Innerstes zu gelangen, um uns mit seiner Gegenwart zu erfüllen. Auch wenn wir kaum etwas von Veränderung spüren, kann sich dennoch viel wandeln. Halten wir die Treue und wir werden spüren, dass wir von Gott getraVielen von Euch mag es so gehen wie

gen sind. "Durch all diese "Mahlzeiten"

dem ersten Mann: immer zur Kirche ge-

gestärkt konnte ich meinen Dienst tun.

hen und doch nichts von Veränderung

Ohne sie wäre ich wahrscheinlich elen-

spüren. Nichts Gewaltiges passiert dort,

dig verkümmert!"

eigentlich immer dasselbe. Warum also gehe ich da überhaupt noch hin?

Ich wünsche Euch für Euer Leben, dass Ihr genau das einmal sagen könnt: "Ge-

Ko·Pilot 15 · Februar 2009

Die Antwort des zweiten Mannes kann

stärkt durch die Gemeinschaft mit Gott

uns - auch wenn die Szene etwas altmo-

kann ich mein Leben führen. Er steht mir

disch daherkommt - wachrütteln! Es

zur Seite. Er will bei mir Wohnung neh-

braucht nicht immer das Spektakuläre,

men." Lassen wir ihn hinein!

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Schwerpunkt

photocase.de

Starschnitt von Adolph Kolping Auf der DiKo wurde jede Kolpingjugend dazu aufgerufen, ein Starschnitt-Stück eines riesigen Banners von Adolph Kolping nach Hause mitzunehmen und mit der ganzen Gruppe vor Ort zu gestalten. Es geht darum einzelne Stoffstücke am Familientag des Diözesanverbandes zu einem großen Bild zusammen zu fügen.

Terminkalender

Die Kolpingjugenden aus Ascheberg, Bocholt-Zentral, Enniger, Ennigerloh, Lippetal,

-----------------------------------------

Gruppenstunde oder während einer Leiterrunde zu gestalten, der sollte sich bei Jens

WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG

Effkemann im Jugendreferat unter der E-Mail: effkemann@kolping-ms.de oder Tele-

-----------------------------------------

fonnummer: 02541 / 803 462 melden.

Münster und Wadersloh sind bereits dabei. Wer noch Interesse hat, ein Stück in der

27. bis 29. März 2009 Frühjahrs-DiKo Jugendgästehaus am Aasee, Münster 05. bis 12. April 2009: Karwoche und Ostertage Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld 14. bis 18. April 2009 GruppenleitungsGRUNDkurs Jugendburg, Borken-Gemen 07. bis 10. Mai 2009: 72 Stunden-Aktion

„Bio find' ich kuh-l“ Wettbewerb Der bundesweite Schülerwettbewerb

die Trophäe Kuh-le Kuh in Gold und kön-

Bio find ich kuh-l lädt alle Schülerinnen

nen sich über eine dreitägige, erlebnis-

und Schüler der Klassen 3 bis 10 ein,

reiche Berlin-Reise im Juni 2009 freuen.

sich mit dem Biologischen Landbau aus-

Als weitere Preise gibt es die Kuh-len

einanderzusetzen. Schwerpunkt ist das

Kühe in Silber und Bronze für die Zweit-

Thema Biologischer Landbau und Natur-

und Drittplatzierten, Tagesausflüge und

schutz. Das Motto lautet „Bio und Natur

jede Menge kuh-ler Sachpreise und

– ein starkes Team“. Den Teilnehmern ist

Überraschungskisten. Alle Teilnehmer

die Art des Beitrags freigestellt - Plakat,

erhalten ein kleines Dankeschön.

Website, Spiel oder selbst geschriebe-

deutschlandweit 20. bis 21. Juni 2009 Baustein Spielebörse

nes Lied u.v.m. Die Beiträge können als

Einsendeschluss ist der 24. April 2009.

Klassen-, Gruppen- oder Einzelarbeit

Mehr Infos unter

eingereicht werden. Die Sieger erhalten

http://www.bio-find-ich-kuhl.de

Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld 27. bis 28. Juni 2009 Zusammenspiel: zwei Spieltage für Jung und Alt

www.pixelio.de/kleinod-co-at

Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld

Mit AUKTIBUS den Bus für die Freizeit mal anders mieten Auf dem Online-Portal www.auktibus.de lassen sich Busse in Form von Auktionen mieten. Wer einen Bus benötigt, startet einfach eine neue Auktion, gibt Start- und Zielort sowie die Uhrzeit und die zu befördernden Personen ein. Auf die auf dieser Internetplattform eingestellten Transportdaten bewerben sich dann die angeschlossenen Busunternehmen und man selbst sucht sich dann das passende Angebot aus. Die Vorteile gegenüber der herkömmlichen Busanmietung liegen darin, dass man keine Preisverhandlungen führen muss, da es sich ja um eine Auktion handelt. Durch die starke Konkurrenz unter den Busanbietern erhält man ein optimales Preis-Leistungsverhältnis und kann das beste Angebot auswählen.

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Ko·Pilot 15 · Februar 2009




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