Jahresbericht 2014 Krebsliga Wallis
Gemeinsam gegen den Krebs
Bericht des Präsidenten Dr. Reinhard Zenhäusern
Gemeinsam gegen Krebs ist der Slogan der Krebsliga. Krebsbetroffene sehen sich oft nicht nur mit medizinischen, sondern auch mit finanziellen und organisatorischen Problemen konfrontiert. Solche Belastungen können die Krankheitssituation zusätzlich verschlechtern. Die Komplexität der Probleme führt zu Ueberforderung der Betroffenen und deren Familien. Professionelle Hilfe ist unabdingbar und muss angeboten werden. Die Mitarbeiterinnen der Walliser Krebsliga (WKL) engagieren sich seit Jahren erfolgreich in diesem Bereich und sind oft der rote Faden auf dem schwierigen Weg der Behandlung und Ratgeber bei schwierigen psychosozialen Situationen. Eine wirksame Hilfe ist aber nur gemeinsam möglich, es braucht die Zusammenarbeit unserer Fachpersonen, es braucht eine enge Vernetzung mit den Spitälern und anderen Institutionen und es braucht die Partnerschaft mit den Patienten. In all diesen Bereichen ist die Walliser Krebsliga aktiv, pflegt die Partnerschaften, lanciert oder unterstützt innovative Projekte zum Wohle der Patienten. Allen Mitarbeitenden und Partnern gebührt ein grosses Dankeschön für ihren täglichen Einsatz. Die Zeit steht nicht still, die Entwicklung sowohl medizinisch, wie auch gesellschaftlich geht vorwärts, das „Krebssystem“ wird zunehmend komplexer, wir müssen am Ball bleiben. Aus diesem Grunde hat das Komitee der WKL entschieden einen Geschäftsleiter zu suchen, welcher unsere Organisation weiter entwickeln und verstärken soll. Wir hatten das Glück in der Person von Herrn Franck Moos einen profunden Kenner des Gesundheitswesen als Direktor engagieren zu können. Seit dem 1. Oktober 2014 leitet Herr Moos erfolgreich die WKL, dies zu voller Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Komitee.
Es gibt aber auch einen Abgang zu beklagen. Nach dreizehnjähriger Tätigkeit hat Frau Karis Bagnoud Lengen per Ende November 2014 die WKL verlassen um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Frau Bagnoud hat durch ihre Fachkompetenz und Engagement den psychosozialen Dienst der WKL über viele Jahre geprägt. Wir wünschen Ihr in der neuen Tätigkeit viel Erfolg und Zufriedenheit. Die WKL hilft den Krebspatienten und deren Familien. Ohne Solidarität der freiwilligen Helfer und der Walliser Bevölkerung ist dies nicht möglich. Allen Mithelfern, den zahlreichen Spenderinnen und Spendern gebührt ein herzliches und riesiges Dankeschön für ihre grosszügige Unterstützung.
Grusswort des Direktors Franck Moos
Seit Oktober 2014 leite ich die Krebsliga Wallis. Zunächst einmal möchte ich die Direktion für ihre Arbeit würdigen. Durch die vom Vorstand angestellten und validierten Überlegungen konnte eine Direktion einberufen werden, die die Liga auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet und für das Team, das hervorragende Arbeit leistet, optimale Arbeitsbedingungen schafft. In den ersten Monaten meiner Arbeit konnten die Aktivitäten der Krebsliga Wallis an verschiedenen Anlässen präsentiert werden. Am 15. November 2014 fand der Galaabend „Fashion against cancer“ statt, der vom jungen Walliser Damien Formaz, einem ehemaligen Mister-Westschweiz-Kandidaten, auf die Beine gestellt worden war. Dieser Abend wurde auf private Initiative hin ehrenamtlich organisiert und diente ausschliesslich dazu, die Krebsliga Wallis zu unterstützen. Mit dem Galaabend sollten Mittel beschafft werden, um die Aktivitäten der Liga zu unterstützen und ihre Wahrnehmung zu verbessern. Dank diesem Anlass konnte die Öffentlichkeit für Aktivitäten rund um die Krankheit sensibilisiert werden, wie die psychologische Unterstützung und die Hilfe für Patienten und deren Angehörige, aber auch für die Pflege, den Transportdienst, die Organisation von verschiedenen Workshops und Kursen für die Patienten sowie Präventionsmassnahmen. Bemerkenswerte Tatkraft und wertvolles Know-how wurden in die Waagschale geworfen, um die Krebsliga Wallis zu unterstützen.
Aber auch andere bedeutende Events fanden statt. So z. B. der Informationsabend über Brustkrebs im Oktober 2014 in Visp mit dem Dokumentarfilm „Rope of Solidarity“ als Schwerpunkt und die Umsetzung eines gemeinsamen Projekts der Westschweizer Ligen mit einem Stand an der Messe „Planète Santé“ vom 13. bis 16. November 2014. Ziel dieser Aktion war es, die Wahrnehmung der anwesenden Organisationen zu stärken. Die Anzahl Patienten, die unseren psychosozialen Dienst nutzen, nimmt stetig zu: 2013 waren es noch 335 Patienten, 2014 bereits 380. Erwähnenswert ist auch das neue Angebot der Krebsliga Wallis: das Job-Coaching für IV-Bezüger. Schliesslich möchte ich allen Mitarbeitenden, dem Vorstand, den freiwilligen Helfern und den Spendern für ihre Unterstützung und ihr Engagement herzlich danken. Ein Dank geht ebenfalls an unsere Leistungsempfänger für die positiven Rückmeldungen bezüglich der Qualität unserer Leistungen, die uns darin bestärken, unsere Aufgabe weiterzuführen.
KOMITEE Dr. Reinhard Zenhäusern, Präsident Repräs. Walliser Ärzteverband Dr. Pierre-Yves Lovey, Vizepräsident Repräs. der Walliser Onkologen Dr. Christian Ambord Kantonalarzt Mario Desmedt Repräs. Spital Wallis Christian Dessimoz Treuhandbüro Martine Francioli Wuilloud Repräs. Walliser Apothekerverein Valérie Legrand-Germanier Repräs. Santésuisse Wallis Reinhard Venetz Repräs. Walliser Alters-und Pflegeheime Valérie Vouillamoz Repräs. Walliser Vereinigung der sozialmedizinischen Zentren DIREKTIONSBÜRO Dr. Zenhäusern, Christian Dessimoz, Mario Desmedt, Valérie Vouillamoz DIREKTION Franck Moos (Eintritt 01.10.14) PSYCHOSOZIALER DIENST Zentrale Sitten Karis Bagnoud Lengen (Austritt 30.11.14) Anne-Lise Bezençon Sierro Büro Monthey Tania Reist Büro Brig Caroline Kreuzer-Pfammater STOMATHERAPIEZENTRUM Zentrale Sitten Sarah Boissard Erika Quinodoz Pralong
Büro Brig Andrea Salzmann SEKRETARIAT Sabine Rast-Perret Marlyse Zambaz Rey-Mermet Josiane Dubosson
Finanzen
Christian Dessimoz
Rund 85% unserer Einnahmen stammen aus der umfassenden und grosszügigen Unterstützung der Öffentlichkeit, die sehr wertvoll ist und für die wir sehr dankbar sind. Verschiedene Veranstaltungen wurden organisiert, um die breite Öffentlichkeit für unser Anliegen zu sensibilisieren. Die Einnahmen dieser Events, die sich 2014 auf rund CHF 135 000.00 beliefen, kamen vollumfänglich unserer Organisation zugute. Dank dieser grosszügigen Unterstützung konnten wir unsere Mission erfüllen und den Personen in schwierigen Situationen noch besser unter die Arme greifen. Auch wenn die Tätigkeiten im Jahr 2014 wie in den vorhergehenden Jahren weitergeführt wurden, ist ein Ereignis besonders erwähnenswert, nämlich die Anstellung eines Direktors. Wir heissen Franck Moos ganz herzlich willkommen. Er ist ja kein unbekanntes Gesicht, da er bereits viele Jahre im Vorstand mitwirkte. Sein Stellenantritt während des Jahres verlieh unseren verschiedenen Aktivitäten neue Impulse und stellte für die Mitarbeitenden und insbesondere für die Vorstandsmitglieder eine grosse Erleichterung und Unterstützung dar, da sie bis anhin für die Leitung verantwortlich waren – allen voran der Präsident.
Was die Zahlen angeht, so übernimmt das Spital Wallis die Hälfte der Kosten für den Bustransport der Oberwalliser Patienten. Zudem verlangen wir von den Patienten, die mit den Freiwilligentransporten ins Unterwallis gefahren werden, eine Entschädigung. Aufgrund verschiedener Indikatoren konnten wir Ende des Jahres 2014 unseren grossen Wertschriftenbestand in Bargeld umwandeln. Im Hinblick auf die Turbulenzen auf den Finanzmärkten zu Beginn des Jahres 2015 war dies eine gute Entscheidung. Ein grosser Dank gebührt unseren Mitarbeitenden, die in ihren Aufgaben aufgehen, den freiwilligen Helfern, die einen wichtigen Beitrag leisten, und unseren Spendern, dank deren grosszügiger Unterstützung wir unsere Aktivitäten immer mehr ausweiten können.
Psychosozialer Dienst Ziele Hilfe, Unterstützung und Begleitung Krebspatienten und ihre Angehörigen.
für
Zahlen Individuelle psychosoziale Unterstützung 380 Patienten haben sich an die Sozialarbeiterinnen des psychosozialen Dienstes gewendet mit der Bitte um eine mittel- und/oder langfristige Unterstützung. 36 Patienten haben den Dienst für Informationen und Ratschläge genutzt. Psychosoziale Gruppenbetreuung Eine Sozialarbeiterin der Liga leitet zusammen mit einer Psychologin der psycho-onkologischen Abteilung des Spitals Sitten eine Selbsthilfegruppe für Krebskranke und deren Angehörige. Finanzhilfen für Patienten Fonds der KLW: CHF 148 250.00 für 148 Gesuche zur finanziellen Unterstützung KLW-Spezialfonds für Kinder: CHF 12 540.75 für 40 Gesuche zur finanziellen Unterstützung Fonds der Krebsliga Schweiz: CHF 29 400.00 Private Mittel: CHF 49 365.00 für 65 Gesuche zur finanziellen Unterstützung Gesamtbetrag der Finanzhilfen für Patienten CHF 239 555.75 Kurse und Workshops für Patienten • Workshop „déco-nature“: 2 Kurse – 12 Teilnehmer • Mouvement et sport en cas de cancer: 2 Kurse – 13 Teilnehmer • Seminar zur Rehabilitation – Crans: 1 Kurs – 11 Teilnehmer • Körperliche Aktivität bei Krebs: 1 Kurs – 3 Teilnehmer Job-Coaching für IV-Bezüger Die ersten Coachingmassnahmen sind im Sommer 2014 angelaufen. Im Fokus stehen Krebskranke, die sich wieder ins Berufsleben eingliedern wollen. Die Sozialarbeiterinnen der Liga wurden von der IV-Stelle damit beauftragt, das Job-Coaching in den Unternehmen zu gewährleisten.
Fünf Massnahmen wurden bei verschiedenen Firmen des privaten und öffentlichen Sektors umgesetzt. Besondere Aktivitäten - 2014 wurde das Projekt Oncoreha-vs, das in Zusammenarbeit mit dem Spital Wallis durchgeführt wird, im Rahmen von Weiterbildungen fortgesetzt. Die drei aktiven Arbeitsgruppen „berufliche Wiedereingliederung“, „Physiotherapie – Reha-Training“ und „Onkologie und Sexualität“ wurden dabei tatkräftig unterstützt. - Teilnahme an den multidisziplinären Kolloquien der Spitäler Sitten, Martinach und Monthey. - Teilnahme an Sitzungen, Arbeits- und Studiengruppen in Zusammenarbeit mit der Krebsliga Schweiz und den kantonalen Ligen. - Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen (VCA, ARFEC, KKO – Walliser Vereinigung der Kehlkopflosen, „Les Pinceaux magiques“, GMO, „Lernen mit Krebs zu leben“, Marraines Cancer du sein usw.). Zusammenarbeit mit „Bénévoles Valais“. - Beteiligung an den Kursen „Lernen mit Krebs zu leben“ in Siders und Martinach. - Lernenden und Fachleuten des Gesundheitsund Sozialwesens die Aktivitäten der KLW vorstellen. - Zusammenarbeit mit der HES-SO für ein Sozialarbeiterinnenpraktikum. Transportdienst Im Jahr 2014 wurde für die Transportkosten der Patienten eine Finanzhilfe eingerichtet. Ab 2014 beteiligt sich auch das Spital Wallis an den Transportkosten. Unterwallis 45 freiwillige Helferinnen und Helfer haben die Patiententransporte durchgeführt. 136 Patienten haben den freiwilligen Transportdienst der Liga genutzt. 108 554 Kilometer wurden dabei zurückgelegt. Oberwallis Für die Oberwalliser Patienten, die für ihre Strahlentherapie nach Sitten müssen, wird ein Bus organisiert.
Prävention
SlowUp – 1. Juni 2014
La Montheysanne – 24. August 2014
• Was kann man tun, um das Krebsrisiko möglichst gering zu halten? Im neuen Bus der Krebsliga werden Krebsprävention und -vorsorge auf verständliche Art erklärt. Durch einen interaktiven und individuellen Parcours erhalten die Besucher konkrete Ratschläge für eine gesundheitsbewusste Lebensweise und Empfehlungen für die Krebsvorsorge.
• Teilnahme an La Montheysanne, einem reinen Damenwettlauf.
• Zu diesem Anlass führte der Verein einen Stand mit Informationsbroschüren, beriet und bot denjenigen ein offenes Ohr, die über ihre Erfahrungen sprechen wollten.
• Die grossen und kleinen Sportler konnten ihre Muskelkraft unter Beweis stellen und mit dem Velo „Shaker“ einen Fruchtsaft pressen, indem sie in die Pedale traten.
• In Monthey, dem Austragungsort des Rennens, wurde ein begehbares Brustmodell ausgestellt in Zusammenarbeit mit den freiwilligen Helfern der Liga, die interessierte Besucher durch das Modell führten und es erklärten.
• Verschiedene Broschüren über Sonnenschutz und die Früherkennung von Hautkrebs wurden aufgelegt. • Den Teilnehmern und Besuchern wurde Sonnencreme verteilt.
Der Erlös dieses Tages ging grösstenteils an die KLW. Der Verein bietet Frauen mit Brustkrebs kostenlose Aktivitäten an: info@lamontheysanne.ch. Wir danken Magaly Lambert, Präsidentin von La Montheysanne, ganz herzlich für ihre Unterstützung.
Prävention
„Planète Santé“ in Lausanne: 13. bis 16. November 2014
„Rope of Solidarity“ im Kino Astoria in Visp: 27. Oktober 2014
• Teilnahme an der ersten Messe „Planète Sante“ im Swiss Tech Convention Center der ETH Lausanne neben den Ligen der französischen Schweiz und der Krebsliga Schweiz. Am Stand wurde den Besuchern interaktive Aktivitäten angeboten, mit denen sie sich auf spielerische Weise mit den verschiedenen Facetten des Vereins vertraut machen konnten: Solidarität, Prävention, Vorsorge, persönliche Hilfe und Beratung, Unterstützung in allen Krankheitsphasen.
• Anlässlich des Brustkrebsmonats wurde im Kino Astoria in Visp der Film „Rope of Solidarity“ von Andrea Schärer zum Zeichen der Solidarität mit den Krebskranken vorgeführt.
Simplon Center in Glis: September 2014 • Zusammen mit der Organisation „Gesundheitsförderung Wallis“ führte der Verein einen Stand über Ernährung, Bewegung und Sport, mit einem Wettbewerb und der Herstellung von Smoothies mit einem Velo.
Stomatherapiezentrum
Ziele:
Material:
- Gewährleisten einer qualitativ hochstehenden Betreuung der Stomapatienten.
Beim Materialverkauf wurden insgesamt CHF 767 955.00 fakturiert.
- Begleiten und Unterstützen der Betroffenen in einer schwierigen Lebensphase. - Beraten und Eingreifen in den Spitälern, Heimen, Rehabilitationszentren usw. - Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren im Gesundheitsbereich: Ärzten, Krankenschwestern usw. - Zusammenarbeit im Netz mit den SMZ für die Betreuung zuhause. - Lieferung von Stomamaterial.
Zahlen: Beratung und Pflege: Rund 593 Patienten wurden in Bezug auf Pflege und allgemeine Fragen beraten: • 523 im Unterwallis • 70 im Oberwallis
• 113 Frischoperierte im Wallis • 123 neue Patienten Für Beratung und Pflege wurden insgesamt CHF 49 210.00 fakturiert.
Ausblick: Im Laufe des Jahres 2014 hat die Arbeitsgruppe, die sich aus unseren wichtigsten Partnern zusammensetzt, ihre Überlegungen über die künftige Rolle der Stomatherapie im Wallis abgerundet. Daraus geht hervor, dass für das Unterwallis ein einziges Stomatherapiezentrum wünschenswert wäre, und zwar mit Standort im Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis in Sitten. Entsprechende Schritte zur Prüfung der Machbarkeit dieses Projekts werden eingeleitet.