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Mutant Year Zero: Road to Eden
from KRYSCHEN #037
by KRYSCHEN
MUTANT YEAR ZERO: ROAD TO EDEN
Release am 04.12.2018 für PlayStation 4, Xbox One und Windows. Ab dem 25.06.2019 auch für Nintendo Switch.
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Die Entwickler „The Bearded Ladies“ haben mit „Road to Eden“ ein Strategie-RPG basierend auf dem gleichnamigen Tabletop Spiel veröffentlicht.
STORY
Die zwei Mutanten Dux und Bormin haben mit der Ark ein neues Zuhause gefunden. Dieser Ort dient sowohl für Menschen als auch Mutanten als Zuflucht. Denn außerhalb der Ark ist das Gebiet von zahllosen Ghouls, feindlichen Robotern und anderen Überbleibsel der einst fortschrittlichen menschlichen Zivilisation überschwemmt.
Eigentlich ist die Aufgabe unserer beiden Helden in der Zone als „Stalker“ nach Gütern zu suchen, welche für das Überleben der Ark notwendig sind. Doch nun müssen die beiden erfahren, dass eine Ark-Führungsperson auf einer seiner Expeditionen verschollen ist. Der Ark-Älteste schickt sie deshalb auf eine Rettungsmission, auf welcher sie letztendlich herausfinden, dass der Ark ein noch viel größeres Problem erwartet …
GAMEPLAY
Bedient sich „Mutant: Year Zero“ in erster Linie einem rundenbasierten Kampfsystem, so darf man nicht außer Acht lassen, dass man sich zwischen den Kämpfen in Echtzeit bewegt. Dies erlaubt es, Gegner zu überraschen, indem man sie umgeht. Oder man bringt seine Charaktere in strategisch günstige Positionen. Dieser Übergang
von Echtzeit zum Rundenmodus erfolgt nahtlos. Nach einem erfolgreichen rundenbasierten Kampf bekommen die Helden genretypisch Erfahrungspunkte zum Freischalten einer neuen Fertigkeiten oder einzelner Charakter-Werte. Man erkundet mit seinen Helden die Welt komplett zu Fuß. Später können dann besuchte Ziele auch per Schnellreise angewählt werden. Auf der Weltkarte werden nur relevante Punkte für das Weiterkommen in der Story angezeigt.
Wer also die Zone komplett erkunden möchte, kann dies gerne tun, muss dann aber damit rechnen, auf Gegner zu treffen, die einen weitaus höheren Level als die eigenen Charaktere haben. Wer immer ungebremst in eine Gruppe von Gegnern rennt wird feststellen, dass „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ keine Fehler verzeiht. Hier setzt die Spielmechanik stark auf Stealth- Action. Bevor es also zum rundenbasierten Kampf kommt sollten einzelne Gegner, welche
sich auf Patrouille befinden (und sich somit von der Gruppe entfernen) nach und nach erledigt werden. Da sowohl die Höhe der Deckung als auch der Höhenunterschiede zu den Kontrahenten berücksichtigt wird, sollte man somit schon vor Beginn des Feuergefechts die Umgebung erkunden und die Helden in möglichst günstige Positionen bringen.
Beginnt man einen Kampf aus der Deckung und mit Stealth-Waffen werden andere Einheiten erst alarmiert, wenn der getroffene Gegner am Zug ist. Somit empfiehlt es sich definitiv mit schallgedämpften Waffen in Kombination mit speziellen Fertigkeiten der Charaktere den Feind gleich in einer Runde zu erledigen. Oder zumindest betäubt in seine Runde zu entlassen, wodurch der gegnerische Zug übersprungen wird. Neue Waffen können immer wieder in der Zone
gefunden oder in der Ark gegen Geld erworben werden. Das gleiche gilt auch für Waffenteile, welche zur Verbesserung dienen. Weitere Modifikationen können durch Perks erreicht werden. Zum Beispiel durch eine Flamme am Lauf, welche eine Fifty-fifty Chance gewährt gegnerische Einheiten in Brand zu setzen.
GRAFIK UND SOUND
Als rundenbasiertes Strategiespiel macht „Mutant: Year Zero – Road to Eden“ einen guten Eindruck. Die post-apokalyptische Welt ist glaubwürdig und überholt selbst den Genre-Klassiker „XCOM“. Die Bewegungsabläufe der Charaktere laufen sauber und rund, die Zwischensequenzen wirken wie aus Filmen von großen Animationsstudios und die Szenarien wurden mit viel Liebe zum Detail ausgeschmückt. Akustisch bietet das Spiel mit guten Synchronsprechern eine solide Vertonung – jedoch ausschließlich in Englisch, dafür sind die Bildschirmtexte und Untertitel auf Deutsch.
FAZIT
Wenn man sich die Qualität der Kämpfe und die Detailverliebtheit der Grafik anschaut, dann können aktuell nur wenige Strategiespiele „Mutant Year: Zero“ das Wasser reichen. Schon lange bin ich nicht mehr durch solch „schöne“ Settings geschlichen. Doch im Vordergrund steht hier das nackte Überleben – und dafür muss man auch etwas tun. Hier ist wirklich Planung, Geschick und Improvisation auf hohem Niveau gefordert. Nur dann erfährt man alle Details der spannenden Handlung rund um die Ark-Siedlung und dessen eigene Herkunft … samt epischem Ende!
Doch keine Angst: Auch Neueinsteiger können ohne Hindernisse, mit einem einfach und gut erklärtem Regelwerk, zum „Stalker“ werden. Für Rollenspiel-Fans, die auf Freaks stehen und sich gerne in einem postapokalyptischen Setting bewegen, gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung. Doch wer Mutanten abstoßend findet, sich in einer postapokalyptische Welt nie zuhause fühlen wird und auf einen hohen Wiederspielwert besteht, ist hier falsch.
Euer Kryschen