6 minute read

SPIDER-MAN

SPIDER-MAN

Release am 07.09.2018 für PlayStation 4.

Advertisement

EINLEITUNG

Ich erinnere mich noch daran, wie ich in Ausgabe #020 das letzte Review rund um den schwungvollsten Comic-Helden geschrieben hatte. Damals bekämpfte ich in „The Amazing Spider- Man 2“ die Bösewichte noch auf der PlayStation 3 und hangelte mich mehr oder weniger durch die Story des gleichnamigen Filmes. Nun ist seit letzten Herbst ein neues Abenteuer exklusiv für die PlayStation 4 zu haben. Ob mich Insomniacs Spiel in Spider-Mans Netz gefangen hielt, lest ihr hier!

STORY

Entgegen dem letzten Serienableger ist die Story von „Marvel’s Spider-Man”, so der offizielle Titel vom letztjährigen Spiel, gänzlich neu und allein an den Comics angelehnt - trotz der erfolgreichen Neuintegrierung in das Marvel Cinematic Universe. Peter Parker, der bereits seit einiger Zeit als Spider-Man aktiv ist, arbeitet in Doktor Octavius’ Labor und verdient sich damit mehr schlecht als recht seinen Lebensunterhalt, während die beiden Männer versuchen, durch Roboterprothesen Menschen in Not ein besseres Leben zu ermöglichen.

Währenddessen leistet Tante May in einem Obdachlosenheim als stellvertretende Leiterin ihren eigenen Beitrag für Manhattan und Mary- Jane bringt sich als Reporterin immer wieder in Gefahr. Ihre Beziehung mit Peter ist dabei angespannt, sie waren bereits ein Paar, hatten sich dann aber getrennt und sind „nur noch Freunde”. Soviel zum Setting vor Spielbeginn, der bereits mit einiger Action und Schlagzeilen aufwartet. Eure erste Heldentat als menschliche Spinne ist es, Wilson „Kingpin“ Fisk hinter Gitter zu befördern und damit dem organisierten Verbrechen in Manhattan ein Ende zu bereiten.

Zumindest der erste Teil des Plans gelingt, doch schon bald wird das Machtvakuum, das Fisk hinterlässt, von düsteren Mächten gefüllt und eine neue Gangstergruppe – angeführt von Mister Negative - sorgt für Chaos. Und dann ist da noch das neue Projekt eures Mentors, Dr. Octavius, der mit ansehen muss, wie sein Lebenswerk von einem Tag auf den anderen vom Bürgermeister Norman Osborn zerstört wird.

“Spider-Man”-Fans werden hier schon einige Namen wiedererkannt haben und ihnen sei direkt gesagt, dass noch eine ganze Reihe anderer Charaktere auftauchen werden. Dieses Star- Ensemble von bekannten Charakteren wird zusätzlich noch durch namhafte Synchronsprecher unterstützt. Fans der Show „Critical Role“ dürfen sich über Laura Bailey als MJ und Travis Willingham als Kingpin freuen, während Spielleiter Matt Mercer ausnahmsweise nur eine kleine Nebenrolle spricht. Darüber hinaus treffen „RWBY”-Sprecher Yuri Lowenthal und Tara Platt erneut als schlagkräftiges Duo aufeinander: Yuri als Peter Parker und Tara als dessen Kontakt bei der New Yorker Polizei, Yuri Watanabe.

GAMEPLAY

Nach diesem Namenssalat wird es nun Zeit für das wirklich Wichtige in diesem Spiel: das Gameplay, allem voran die Frage, wie gut sich das Herumschwingen durch Manhattan anfühlt. Als Fan der „Assassin’s Creed”-Reihe, die wohl berühmt für sein Parkour-Gameplay ist und in den letzten Ablegern den Freeflow immer mehr perfektioniert hat, kann ich zum neuen „Spider- Man“ nur eines sagen: es ist atemberaubend. Selten hat es mir so viel Spaß gemacht, einfach nur über die Karte zu sausen, jeden kleinen Winkel auszukundschaften und die Existenz der

Schnellreisefunktion so stark gemieden, dass es mich geradezu Überwindung gekostet hat, die damit verbundene Trophäe freizuschalten. Und dabei braucht man für diese nur schlappe FÜNF Schnellreisen! Der Parkour als Spider-Man macht unglaublichen Spaß und ist damit nur ein wenig besser als das Kampfsystem, das an Rocksteadys „Arkham”- Reihe erinnert. Einfache Schlagkombinationen führen schnell zu actionreichen Szenen und ermöglichen den Einsatz verschiedener Super- Attacken, die man in den jeweiligen Anzug installieren kann. Darüber hinaus schaltet man während des Spiels auch immer weitere Gadgets frei, die neue Spielweisen zulassen.

Apropos freischalten: Haben viele Open-World- Spiele das Problem, dass sie den Spieler schnell mit unzähligen Markierungen auf der Karte überhäufen, werden diese in „Spider-Man“ tatsächlich erst nach und nach eingeführt. Und damit die Spieler diese zumindest einmal ausprobieren, gibt es immer wieder Brüche und Pausen in der Story, in denen Peter frei heraus sagt, es sei einmal wieder an der Zeit, durch die Stadt zu patrouillieren. Das System funktioniert bestens und war für mich eine erfrischende Abwechslung zu bisherigen Varianten, bei denen man Kartenbereiche aufdeckt und direkt mit lauter Markierungen überschwemmt wurde, so dass man die Hauptmission nicht mehr findet.

FEATURES

Neben so viel Story und einem so guten Gameplay gibt es eigentlich wenig, was man sich als Spieler noch wünschen kann. Das Spiel ist als reines Singleplayer-Spiel konzipiert, damit sich Developer Insomniac ganz auf das Wesentliche konzentrieren konnte. Kein unnötiger Ballast, einfach nur die Freude am Spiel. Einzig die DLC-Reihe „Die Nacht, die niemals schläft“, bestehend aus drei Mini-DLCs, gibt es für all diejenigen, die noch nicht genug kriegen konnten. In diesem werden einige Charaktere aus der Story nochmals aufgegriffen und ihre eigene Geschichte etwas

ausgebaut. Definitiv einen Blick wert für absolute Fans, aber sicher kein absolutes Muss. Und muss ich nach der Liste von erstrangigen Synchronsprechern noch viel über den Sound verlieren? Er passt ideal ins Spiel und macht einfach nur Laune. Zusammen mit der großartigen Grafik bietet „Spider-Man“ einfach alles in einem perfekten Paket, was man sich wünschen kann.

FAZIT

Am Ende des Tages stellt sich mir eigentlich nur noch eine Frage: Wann kommt der zweite Teil? Das Spiel ist für mich eines der besten Spiele der letzten Jahre und zeigt herausragend, dass Singleplayer-Spiele immer noch das höchste Lob verdienen, auch wenn sie totgeglaubt sind. Sony bietet hier einen Exklusivtitel, der den Kauf einer PS4 bereits im Alleingang rechtfertigt. Wer von dem Überfluss an Marvel-Filmen in den letzten Jahren noch nicht genug hat und noch tiefer in die Materie eintauchen will, sollte hier definitiv zuschlagen. Und wer einen guten Actiontitel à la „Assassin‘s Creed“ oder „Arkham City“ sucht, liegt hier ebenfalls goldrichtig.

Euer lvl39nerd

This article is from: