31.10.2006
15:15 Uhr
Seite 1
Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen-Spinnbündten
Mathias Schmidheiny
Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 1
umschlag_def
Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 1
Mathias Schmidheiny Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen-Spinnbündten
Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 1
Beiträge zur Schaffhauser Archäologie 1 Schaffhausen 2006
Die Publikation haben durch Beiträge ermöglicht: Kanton Schaffhausen Lotteriefonds Pro Iuliomago-Gesellschaft für Archäologie im Kanton Schaffhausen Sigpack Systems AG Beringen Clientis BS Bank Schaffhausen FMS-Technik AG Beringen Impressum: Redaktion: Markus Höneisen, Daniel Gerbothé Gestaltung: Katharina Bürgin Fundtafeln: Mathias Schmidheiny Lithos, Satz und Druck: XXXXX
© 2006 Baudepartement des Kantons Schaffhausen, Kantonsarchäologie ISBN 3-9521868-5-6
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
4
1.
5
2. 2.1 2.2 2.3 2.4
Einleitung und Forschungsgeschichte
Das Gräberfeld Ausdehnung Grabformen Störungen und Grabraub Feuerstelle über Grab 22
6 6 7 8 8
3. Grabfunde und Datierung 3.1 Nordgruppe 3.2 Südgruppe 3.3 Streufunde 3.4 Textilreste
9 9 11 23 24
4. 4.1 4.2 4.3 4.4
Anthropologischer Bericht (W. Scheffrahn) Präliminarien (M. Schmidheiny) Bevölkerungsgrösse Geschlechtsaufbau und Altersstruktur Beschreibend-morphologische Merkmale
24
5.
Belegungsabfolge
6.
Gedanken zur sozialen Struktur und Bevölkerungsgrösse
7.
Andere frühmittelalterliche Fundstellen in Beringen
7.1 7.2 7.3 7.4
Das Gräberfeld von Beringen-Am Rain Die Dorfkirche Der angebliche Höhlenbewohner aus der Teufelsküche Fazit zur frühmittelalterlichen Besiedlung in Beringen
8.
Regionale Einbettung
28
9.
Die Gräbergruppe B im Rahmen der frühmittelalterlichen Separatbestattungen
30
26
10. Zusammenfassung
32
25
Anhang Anmerkungen Abkürzungen Abbildungs- und Quellennachweis Literatur
33 33 38 39 42
25
Katalog der Gräber Tafeln Tabellen
47 56 68
Vorwort
Die Ausgrabung des Gräberfelds von Beringen-Spinnbündten zählt zu den archäologischen Pionierarbeiten, die in der Schweiz unter staatlicher Ägide durchgeführt wurden. Als das Schweizerische Landesmuseum 1910 systematische Ausgrabungen in Beringen-Spinnbündten aufnahm, waren die meisten grossen frühmittelalterlichen Gräberfelder noch nicht entdeckt oder waren gerade im Begriff, ausgegraben zu werden. Auch wenn das Gräberfeld klein ist, darf seine Bedeutung für die Geschichte der archäologischen Bodenforschung in der Schweiz nicht gering eingeschätzt werden, weil es jene frühen Grabungen waren, mit denen die verantwortlichen Archäologen wertvolle Erfahrungen sammeln und die Standards der archäologischen Dokumentation erhöhen konnten. Schon unmittelbar nach Ende der Grabungsarbeiten gelangte das Gräberfeld in der Flur Spinnbündten aufgrund seiner bemerkenswerten Funde rasch zu einiger Bekanntheit. Der Friedhof selbst geriet jedoch nur sehr vereinzelt ins Zentrum des Interesses; und so ist es wohl auch zu erklären, dass nach David Violliers Vorbericht aus dem Jahr 1911 keine umfassende Vorlage des Fundmaterials mehr vorgenommen wurde. Die zahlreichen Studien zum Frühmittelalter, die in den letzten 30 Jahren zum Raum des Hochrheins veröffentlicht wurden, worunter in erster Linie die Grabungen und Auswertungen von Gräberfeldern in der näheren Umgebung aufzuzählen sind, ermöglichen es heute, auch so genannte Altgrabungen, die in ihren Dokumentationsstandards mit modernen archäologischen Untersuchungen nicht mithalten können, besser interpretieren zu können. Dies gilt in besonderem Masse für einige Grabinventare aus Beringen-Spinnbündten, deren Reichtum sich heute viel besser mit grossen, repräsentativen Gräberfeldern vergleichen und bemessen lässt. Ich möchte daher Markus Höneisen meinen Dank für sein Angebot aussprechen, das Material von Beringen-Spinnbündten zu bearbeiten, als ich auf der Suche nach einem geeigneten Thema für eine Semesterarbeit war, die im Januar 2005 bei Herrn Prof. Dr. Georges Descoeudres, Dozent für Mittelalterarchäologie und an der Universität Zürich eingereicht wurde. Bei Herrn Descoeudres möchte ich mich für seine kompetente und zuvorkommende Betreuung meiner Arbeit bedanken. Ein grosses Dankeschön gilt auch dem Schweizerischen Landesmuseum Zürich und dessen MitarbeiterInnen, die mir Zugang zum Fundmaterial von Beringen-Spinnbündten gewährten und mir vielerlei Hilfestellungen boten: Heidi Amrein, der ich auch zahlreiche fachliche Hinweise verdanke, Eva Carle4
varo, Thomas Cavelti, Anne Kapeller, Silvia Kotai sowie auch Marie Soarès. Herrn Hans Wäschle vom Ortsmuseum Beringen verdanke ich ferner Zugang zum dort ausgestellten Fundmaterial erhalten zu haben. Weitere fachliche Hinweise erhielt ich ausserdem von Kurt Altorfer, Markus Höneisen und Katharina Müller. Zuletzt möchte ich den Verantwortlichen meinen Dank aussprechen, die es ermöglichten, vorliegende Arbeit zu veröffentlichen. Mein grösster Dank gilt dem Schaffhauser Kantonsarchäologen und Initiant der Publikation, Markus Höneisen, sowie den an der Finanzierung beteiligten Institutionen: dem Kanton Schaffhausen, dem Lotteriefonds, Pro Iuliomago-Gesellschaft für Archäologie im Kanton Schaffhausen, Sigpack Systems AG Beringen, Clientis BS Bank Schaffhausen, FMS-Technik AG Beringen. Für die redaktionelle Überarbeitung waren Markus Höneisen und Daniel Gerbothé, für die graphische Gestaltung Katharina Bürgin verantwortlich.
Mathias Schmidheiny
1. Einleitung und Forschungsgeschichte
4 5
3 1 2 6
Die Ortschaft Beringen liegt wenige Kilometer westlich von Schaffhausen – zwischen die beiden Randenanhöhen Breitenbühl und Biberich eingebettet – auf einem Schuttfächer am Ausgang des Lieblosentals zum Klettgau (Abb. 1).1 Dreissig Höhenmeter über dem heutigen, erstmalig unter dem Namen «Peringen»2 erwähnten Dorfzentrum befindet sich auf einer Terrasse an den Hängen des Breitenbühls die Flur «Spinnbündten»3 mit dem 1910 ausgegrabenen Gräberfeld (Abb. 2).4 Ein weiteres frühmittelalterliches Gräberfeld mit bisher sieben dokumentierten Bestattungen liegt an der Strasse nach Schaffhausen in der Flur «Am Rain», am südlichen Hangfuss des Breitenbühls.5 Die erste offizielle Mitteilung von frühmittelalterlichen Grabfunden in der Flur Spinnbündten erfolgte an Ostern 1909, als ein «alamannisches» Grab, das später als Grab 23 bezeichnet wurde, nach seiner Aufdeckung durch den Grundeigentümer vom Altertumsforscher G. Wanner untersucht wurde. Allerdings waren schon in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts sieben Gräber anlässlich von Aushubarbeiten für ein Haus zum Vorschein gekommen und weitere – offenbar alle beigabenlos – im zugehörigen Garten nebenan.6 Im folgenden Jahr ergriff das Schweizerische Landesmuseum die Gelegenheit, systematische Ausgrabungen durchzuführen, nachdem der Grundeigentümer, B. Tanner, demselben besonders wertvolle Fundstücke, auf die er Ende Oktober 1910 während Grabarbeiten für ein Silo gestossen war, zum Kauf angeboten hatte.7 Die archäologischen Untersuchungen, in deren Verlauf weitere 26 Gräber entdeckt wurden, dauerten vom 5. November bis zum 13. Dezember 1910 und fanden unter der Leitung von Fernand Blanc statt.8 Da einige der nahe der benachbarten Strasse liegenden Gräber gekappt vorgefunden wurden, liegt die Vermutung nahe, dass bereits zu Beginn des 19. Jahr-
Abb. 1: Frühmittelalterliche Fundstellen im Oberklettgau. 1-3 Beringen SH: 1 Gräberfeld «Spinnbündten»; 2 Gräberfeld «Am Rain»; 3 Fma.(?) Kirche mit Bestattungen(?). 4-5 Löhningen SH: 4 Gräber beim «Widder»; 5 Gräberfeld «Im Einfang». 6 vermuteter Verlauf der röm. Landstrasse. Ausschnitt aus LK 1:25000, Blatt 1031. Abb. 2 (oben): Das Gräberfeld Beringen «Spinnbündten» heute.
hunderts etliche Gräber anlässlich von Strassenarbeiten aufgedeckt und unbeobachtet von den Bautrupps zerstört worden waren (Taf. 9A).9 Die Dokumentation der Grabbefunde wie auch die Grabungsweise entsprechen den Standards des beginnenden 20. Jahrhunderts und sind demnach nicht an modernen archäologischen Untersuchungen zu messen, weil nach damaligem Usus nur von wenigen Gräbern Pläne und Photographien aufgenommen wurden, was bei einigen ausgesprochen interessanten Befunden beklagenswert ist. Gleichwie die Grabgrubenmasse nur in Ausnahmefällen angegeben wurden schweigt sich Fernand Blanc auch über das grabungstechnische Vorgehen und die Grabungsgrenzen aus,10 weshalb einerseits nicht auszuschliessen ist, dass schlecht erkennbare Grabgruben unvollständig ausgenommen wurden und dadurch Funde im Boden verblieben, andererseits der Interpretation des Gräberplans Grenzen gesetzt sind.11 Dennoch sind Blancs Beobachtungen für sich präzise und seine Interpretationen meist plausibel. Zudem muss betont werden, dass die Ausgräber während der Freilegungsarbeiten sorgfältig vorgingen, weil auch sehr kleine Fundobjekte geborgen wurden. Das Gräberfeld wurde aber offensichtlich nicht in seiner ganzen Ausdehnung untersucht, weil auch in den folgenden Jahren in der selben Flur immer wieder Gräber an den Tag kamen, deren Beigaben, «Geschirr, Perlenketten usw.», vom Grundeigentü5
mer jedoch stets als nicht wertvoll weggeworfen wurden.12 Ein letztes Grab wurde 1952 entdeckt und undokumentiert zerstört.13 Als 1974 anlässlich eines geplanten Neubaus die der 1910 gegrabenen Fläche gegenüberliegende Parzelle untersucht werden sollte,14 stiess man auf keine neuen Bestattungen, sondern fand in den Fundamentgruben des abgerissenen Hauses Skelettreste, die allem Anschein nach von den sieben Gräbern stammten, die in den 1860er Jahren beim bereits erwähnten Hausbau entdeckt und undokumentiert zerstört worden waren.15 Bis heute sind im Beringer Gräberfeld somit weit mehr als die 41 sicher bekannten Gräber aufgedeckt worden. Seit den archäologischen Ausgrabungen von 1910 stand vor allem das Frauengrab 1 mit seinen kostbaren Beigaben im Mittelpunkt des Interesses, und schon früh schien klar zu sein, dass mit dem Gräberfeld von Beringen-Spinnbündten keines der üblichen Reihengräberfelder entdeckt worden war, sondern eher der einem Herrenhof angehörende Sonderfriedhof einer begüterten Familie.16 Leider zeigte sich im Rahmen der Fundaufnahme, dass sowohl unter den Fundkomplexen wie auch unter den Skelettresten in den letzten hundert Jahren Vertauschungen stattgefunden hatten. Dank einiger Befundphotographien, der Grabungsdokumentation und D. Violliers illustriertem Vorbericht konnten die meisten der Funde aber wieder korrekt zugeordnet werden, während dies heute bei den Skeletten nicht mehr möglich ist.
Abb. 3: Beringen-Spinnbündten. Frühmittelalterliches Gräberfeld.
6
2. Das Gräberfeld 2.1 Ausdehnung Das Gräberfeld in der Flur Spinnbündten nimmt eine Fläche von mindestens 1000 Quadratmetern ein und dürfte einst schätzungsweise zwischen 60 und 100 Bestattungen umfasst haben, wobei die genauen Friedhofsgrenzen bis auf den heutigen Tag im Unklaren bleiben. Bislang sind 41 Gräber bekannt,17 weshalb der Beringer Friedhof mit Sicherheit kein grosses Reihengräberfeld bildete (Abb. 3). Vielmehr lassen sich anhand des Gräberplans zwei voneinander deutlich abgesetzte Gräbergruppen unterscheiden, während eine dritte – vielleicht ein Ausläufer der nördlichen Gräbergruppe – westlich des Ziegelhüttenwegs im Grundstück 396 lag. Die nördliche, grössere Gräbergruppe umfasst 20 Grabstellen, während die südliche aus neun Gräbern besteht. Die dritte, westliche Gruppe umfasst mindestens 11 sichere Bestattungen. Obwohl die Kartierung der Grabstellen im Übersichtsplan grundsätzlich (d.h. auf 1–2 m genau) korrekt sein dürfte, lassen sich manchmal minimale Widersprüchlichkeiten zwischen dem von Viollier publizierten Plan und den Befundphotographien ausmachen.18
2.2 Grabformen Gräber ohne Steinumrandung
die manchmal zumindest partiell mit Steinplatten ausgekleidet waren, während in anderen nur der Kopf der bestatteten Person auf einer steinernen Unterlage zu liegen kam (Taf. 11B, 12B).22
Angesichts der summarischen Aufzeichnungen Fernand Blancs können heute nicht mehr alle Befundsituationen befriedigend geklärt werden. Tatsächlich scheinen die Ausgräber jedoch um die Erfassung von Sargresten bemüht gewesen zu sein und haben solche Beobachtungen auch vermerkt; die Ausdehnungen der Grabgruben sind dagegen nirgends erwähnt.19 Zwölf Gräber wiesen keinerlei Sargreste auf. Da sich die Gliedmassen der Bestattungen 3 und 24 eng an den Torso schmiegten und keinerlei Hinweise auf hölzerne Sargreste vorlagen, ist zu vermuten, dass die Leichname für die Beisetzung in ein Tuch eingewickelt worden waren (Taf. 11A, 12D).20 In drei Gräbern liessen sich gemäss Blanc noch Reste von Holzsärgen bzw. Totenbrettern nachweisen, wobei weitergehende Fragen heute aufgrund fehlender Planaufnahmen in keinem Fall mehr schlüssig beantwortet werden kann. In Grab 19 kam ein – heute verschollener – Eisennagel zum Vorschein, der allenfalls von einem Sarg herrühren könnte. Einen besonderen Befund stellt das Doppelgrab 28/29 dar, weil hier nach Ausweis des Ausgräbers der Nachweis erbracht werden konnte, dass die beiden Leichname in demselben Sarg bzw. auf einem einzigen Totenbrett bestattet wurden, dessen Holzreste anscheinend noch so gut erhalten waren, dass F. Blanc mit Sicherheit Eiche als Bauholz bestimmen konnte.
Nur in zwei Fällen, Grab 15 und 22, konnte eine Abdeckung mit Steinplatten nachgewiesen werden. Für Grab 15 ist eine aufwändige Abdeckung aus flachen, unregelmässigen Steinplatten und -blöcken in situ belegt, während die waagrechten Platten im gestörten Grab 22 einen Sarg bedeckt haben könnten (Taf. 12A). Die beiden Gräber 8 und 27 fallen mit einer mächtigen Grabverfüllung aus Kies und Schotter aus dem Rahmen. Während Grab 8 eine trocken gemauerte, aus mindestens 3–4 Steinlagen bestehende Umrandung aufwies (Abb. 4), ist eine solche für Grab 27 nicht nachgewiesen. Umso massiver ist die Schüttung, die nach Schätzung F. Blancs mehr als 2 m3 betragen haben dürfte. In Grab 27 ist zudem ein Sarg bzw. Totenbrett nachgewiesen, während im Fall von Grab 8 hölzerne Grabeinbauten trotz vereinzelt in der Verfüllung beobachteter Holzkohlekonzentrationen fraglich sind. Für Grab 22, das im Bereich des Skeletts ebenfalls Holzkohlekonzentrationen aufwies, ist die Frage nach Sargeinbauten gleichermassen schwierig zu beantworten. Einige Steinkisten des Friedhofs, die Grabstellen 5, 7, 9 und 15, wurden mehrfach benutzt, wobei Grab 5 offenbar mehrere Nachbestattungen barg, deren Vorgänger ausserhalb der Steinkiste, entlang der Aussenwände platziert wurden.
Gräber mit Steinumrandung
Grabmasse und Orientierung
Die Steinkisten des Gräberfelds bilden keine in sich homogene Gruppe. Neben trocken gemauerten Gräbern (Typ A) finden sich auch solche, die nur eine einfache Umrandung aus Steinen besitzen (Typ B).21 Beide Typen, die als charakteristisch für Gräber des 7. Jahrhunderts gelten, halten sich in Beringen die Waage (Tab. 1). Desgleichen sind auch die Grundformen nicht einheitlich, wobei man sowohl ovalen und trapezoidalen als auch rechteckigen Grabformen begegnet,
Nur von wenigen Gräbern – durchwegs Steinkisten – waren die Abmessungen dokumentiert worden. Ihre Länge übertrifft mit 140–190 cm die des Leichnams nur wenig; zudem sind sie mit einer Breite von 50–70 cm vergleichsweise schmal und gemeinhin nur wenig in den Boden eingelassen.23 Von einigen Bestattungen des Friedhofs abgesehen, die mit 30–40 cm Tiefe kaum unterhalb der Pflugtiefe angetroffen wurden, kam der Grossteil der Gräber in einer Tiefe zwischen 70–100 cm
Abb. 4: Beringen-Spinnbündten. Befundpläne. M. 1:50.
7
zum Vorschein. Nur die Gräber 15, 16 und vielleicht Grab 2724 waren mit 1.25–1.6 m tiefer angelegt (Taf. 12B). Allgemein sind die Steinkisten somit etwas tiefer angelegt worden als die einfachen Erdbestattungen. Im Vergleich zu anderen Gräberfeldern fallen besonders die geringen Grabtiefen der reichen Bestattungen der Südgruppe auf. Gesetzt selbst, dass erosive Prozesse oder landwirtschaftliche Tätigkeit die Gräber ihrer Überdeckung teilweise beraubt hätten, waren diese Bestattungen wohl kaum je viel tiefer als manche der einfacheren Gräber der Nordgruppe in den Boden eingelassen und entsprechen dem Durchschnitt grosser Gräberfelder wie Schleitheim-Hebsack.25 Darin könnte sich, wie schon verschiedentlich bemerkt wurde, die Tendenz niederschlagen, dass im 7. Jahrhundert flachere Grabgruben ausgehoben wurden als zuvor.26 Auch die innerhalb eines Gräberfeldes unterschiedliche Bodenbeschaffenheit konnte ausschlaggebend für die Grabtiefe sein, was in Beringen jedoch weniger der Fall gewesen sein dürfte.27 Die Toten sind durchwegs geostet und in gestreckter Rückenlage ins Grab niedergelegt worden. Drei Gräber der Südgruppe, Grab 8, 12 und 21, weichen mit einer WSW-ENE bzw. SW-NE Orientierung geringfügig von dieser Regel ab. Als einziger echter Ausreisser des Gräberfelds ist die Doppelbestattung 28/29 nach der Achse NW-SE orientiert, wodurch sich ihr Charakter einer Sonderbestattung auch in der Grab orientierung manifestiert. Abgesehen von Grab 13, dessen Unterarme angewinkelt in den Schoss gelegt wurden, waren die meisten Leichname mit seitlich angelegten Armen ins Grab niedergelegt worden. In der Doppelbestattung 28/29 waren die Arme so angewinkelt, dass die Hände auf Brust und Schulter zu liegen kamen. Eine weitere Doppelbestattung liegt möglicherweise in den Gräbern 17/18 vor, die niveaugleich angelegt wurden, doch kann hier die Frage nach gleichzeitiger Bestattung nicht beantwortet werden.
2.3 Störungen und Grabraub Von den 3128 im Jahre 1910 ausgegrabenen Grabstellen waren mindestens 18 sekundär gestört, darunter 11 stark. Bestattungen, die in neuerer Zeit in Mitleidenschaft genommen wurden, liegen in den Gräbern 20 und 26 vor, die im 19. Jahrhundert während Strassenarbeiten29 angeschnitten worden waren, derweil die Gräber 1, 2 und 23 durch Grabarbeiten des Grundeigentümers B. Tanner um 1910, weitere Bestattungen in der Zeit davor, bei Feldarbeiten gestört wurden.30 Sechs Störungen sind mit Sicherheit Sekundärbestattungen und Grabüberlagerungen zuzuschreiben, weitere fünf können mit Grabraub in Zusammenhang gebracht werden. Der Nachweis einer Beraubung ist per se schwierig zu erbringen, kann in mehreren Fällen jedoch vermutet werden. Allein die Tatsache dass in keinem der Männergräber mehr eine Spatha gefunden wurde, spricht eine deutliche Sprache. Zumindest für die Gräber 2 und 27 ist eine solche vorauszusetzen. Auch Grab 14 war allem Anschein nach geplündert worden, weil die Knochen wirr verstreut in der Grabgrube lagen und die Funde aus unterschiedlichen Niveaus der Verfüllung zu Tage traten. Grab 27 war unzweifelhaft beraubt, weil sowohl die vielteilige Gür8
telgarnitur als auch die Spathagarnitur unvollständig sind und nur noch marginale Skelettreste in situ angetroffen wurden. Dass das wertvolle Bronzebecken (Taf. 8/1) vom Raub verschont blieb, ist keineswegs erstaunlich, weil die Mehrzahl der gefundenen Bronzegefässe aus gestörten Bestattungen stammt und für Grabräuber offenbar nur von bedingtem Inter esse oder mit religiösen Tabus belegt war.31 Das Inventar von Grab 21 scheint ebenfalls unvollständig zu sein; einige Indizien deuten vielmehr auf eine Störung im Bereich des Unterkörpers hin. Weiter fällt auf, dass ausser der Goldfibel unter dem Kinn, der Schnalle und Gehängeringen keine weiteren Funde aus dem Grab vorliegen, was angesichts der Qualität der Fibel erstaunt. Vielleicht wurde die Fibel aufgrund ihrer Kreuzsymbolik im Grab belassen (Taf. 12C). Aus diesem Grund ist nicht ganz auszuschliessen, dass auch Grab 1 trotz reicher Funde beraubt ist, stellt doch die Ehrfurcht von Grabräubern vor mit christlicher Symbolik verzierten Gegenständen ein häufig belegtes Phänomen der Merowingerzeit dar.32 Einen Problemfall stellt Grab 2 dar, dessen Inventar mit Sicherheit nicht vollständig ist und das vielleicht schon vor seiner tumultuarischen Aufdeckung geplündert worden war. Beraubung fand sicherlich auch im Zusammenhang mit Nachbestattungen statt. In solchen Fällen kann jedoch nicht von gezieltem Diebstahl gesprochen werden, sondern von einer kompletten Ausräumung. Im Fall von Grab 5 wurden dabei die Knochen der Erstbestattungen seitlich ausserhalb des Grabes deponiert.
2.4 Feuerstelle über Grab 22 Im Laufe der Arbeiten entdeckten die Ausgräber eine Feuerstelle, die direkt über Grab 22 angelegt worden war.33 Leider kann die genaue chronologische Stellung dieses Befundes nicht mehr präzisiert werden, doch bildet die Bestattung mit Sicherheit den Terminus ad oder post quem für die Feuerstelle, der in der Zeit um 700 anzusetzen ist. Fehlende C14-Daten sowie die ungenügende Dokumentation lassen jedoch keine weitergehenden Schlüsse zu, weshalb auch eine nachmerowingerzeitliche Datierung nicht ausgeschlossen werden kann. Hinweise auf Zeremonien mit Feuern und Ascheeinstreuungen sind nicht nur in Beringen-Spinnbündten fassbar, sondern zum Beispiel auch in Beringen-Am Rain, Grab 7 und mehrfach in Beggingen-Löbern.34
3. Grabfunde und Datierung Da sich die Nord- und die Südgruppe des Gräberfeldes hinsichtlich der Beigabenqualität voneinander markant unterscheiden, werden die Beigaben der Nordgruppe und jene der Südgruppe gesondert aufgeführt. Einleitend muss erwähnt werden, dass in den vergangenen hundert Jahren einige Fundobjekte die Grabinventare getauscht haben, währenddessen sich der Streufundkomplex SLM 21934 über die Jahre hinweg vergrössert hatte. Glücklicherweise konnten die meisten dieser Unpässlichkeiten anhand der Grabungsdokumentation und Violliers illustriertem Vorbericht wieder korrigiert werden, so dass nur noch wenige Funde unzuweisbar sind.
3.1 Nordgruppe Grab 3 Grab 3 enthielt einen beschlagenen Gürtel mit daran befestigtem Breitsax und vermutlich eine Gürteltasche.35 Der Sax liegt im Überlappungsbereich von massiven Kurzsaxen und leichten Breitsaxen (Taf. 2/3.1).36 Letztere, zu welchen auch das Exemplar aus Grab 3 zu zählen ist, tauchen ab 600 massiert auf und weisen oftmals sog. «Blutrillen» auf, die als eingravierte Zierrillen dem Klingenrücken und deren Mitte entlang verlaufen.37 Die dreiteilige, untauschierte Gürtelgarnitur mit glockenförmigem Beschläg lässt sich in die Gruppe C8 der Gürtelbeschläge aus dem Kaiseraugster Gräberfeld einordnen, unter welchen verzierte Exemplare dieAusnahme bilden (Taf. 2/3.2– 4).38 Garnituren dieses Typs charakterisieren eine jüngere Phase von Schicht 2 und setzen am Beginn des 7. Jahrhunderts ein.39 Während der Silex vermutlich als Feuerstein verwendet wurde, ist der Gusstropfen als Kuriosum in die Tasche gelangt (Taf. 2/3.5–6). Ein Bronzezapfen, auch aus Grab 3 stammend, ist nicht näher anzusprechen und könnte angesichts seines ganz offensichtlich hohen Bleigehalts auch neuzeitlichen Datums sein (Taf. 2/3.7). Grab 3 datiert wahrscheinlich aus dem 1. Drittel des 7. Jahrhunderts.
Grab 4 Die vierkantigen Pfeilspitzen aus Grab 4 zählen aufgrund ihrer fast nadelartigen Form eindeutig zu den Kriegswaffen und waren eigens darauf ausgerichtet, die schweren Ketten- und Lamellenpanzer der adeligen Krieger des Frühmittelalters zu durchschlagen (Taf. 2/4.2–3).40 Das Eisenmesser mit stark gebogenem Rücken, das zwischen Becken und Oberschenkel liegt, ist ungewöhnlich gross und spricht für eine späte Datierung des Grabes (Taf. 2/4.1). Nach seiner Lage zu schliessen, bildete es einst vielleicht das Beimesser zu einer Schwertwaffe, die später der Beraubung anheim fiel.41 Eine Schnalle mit bichromer Spiraltauschierung, die im Bereich des Beckens lag, stellt ein Altstück aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts dar (Taf. 2/4.4). Das vermutlich als Gürtelschnalle verwendete Stück war aller Wahrscheinlichkeit nach einst Bestandteil einer Spathagarnitur vom Typ Civezzano gewesen, bevor es
zweckentfremdet wurde. Ein fast identisches Stück ist in Grab 26 des Giengener Gräberfeldes, das aus der Mitte des 7. Jahrhunderts datiert, mit einer Spathagarnitur genannten Typs vergesellschaftet.42 Nach Ausweis der Beigaben, vor allem auch des sehr grossen Messers, wurde Grab 4 vermutlich in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts angelegt.43
Gräber 6, 10B und 13: Drei sehr ähnlich ausgestattete Bestattungen Perlenketten: Die gelbe Perlenkette aus Grab 6 lässt sich zeitlich grob ins 7. Jahrhundert setzen (Taf. 3/6.3; Taf.8/6). Eine genauere Einordnung dieser Perlen entfällt aufgrund der über das ganze 7. Jahrhundert grossen Häufigkeit der «gelben Massenware». Sie setzt in Schleitheim-Hebsack bereits in Perlenstufe 8 (600/610–630/640) ein und bleibt bis zum Erlöschen der Beigabensitte dominant.44 Die Perlenketten aus den Gräbern 10B (Taf. 8/7) und 13 (Taf. 9) lassen sich aufgrund des Vorhandenseins je einer mehrfach segmentierten grünen Perle45 sowie von facettierten Bernsteinperlen in die Schleitheimer Perlenstufe 9 (630/40– 670/80) stellen (Taf. 3/10.3a; 4/13.3).46 Zwei Perlen der Kette aus Grab 10B bestehen aus aufgeschmolzenem römischem Altglas und wurden nur notdürftig in Form gebracht (Taf. 3/10.3a.9,24). Ergänzt werden die Perlen durch ein punziertes Pressblech47 und einen Perlmuttanhänger (Taf. 3/ 10.3a.18,6.3b). Die Perlenkette aus Grab 13 (Taf. 9) ist sehr heterogen und beinhaltet einige Altstücke, begegnet man doch einer Millefioriperle und einer durchsichtigen Melonenperle (Taf. 4/13.3.52,56). Auf Grund ihrer Einordnung in Stufe 9 dürften die Ketten aus den Gräbern 10B und 13 im mittleren Drittel des 7. Jahrhunderts entstanden sein.48 Ohrringe: Drahtohrringe tauchen in Schleitheim gegen Ende der Perlenstufe 8, ab dem 2. Viertel des 7. Jahrhunderts auf und sind charakteristisch für weibliche Grabinventare des mittleren und späten 7. Jahrhunderts.49 Die Beringer Ohrringpaare finden in Schleitheim mit ihren teilweise recht grossen Durchmessern von bis zu 7 cm ihre besten Parallelen in Gräbern der Perlenstufe 9 (630/40–670/80), wobei die besonders grossen Exemplare mit Schleifenverschluss aus Grab 10B vermutlich vom Ende dieser Stufe datieren (Taf. 3/10.1–2).50 Vergleichbare Ohrringe wie auch solche mit stabförmigem Ende, die den Stücken aus den Gräbern 10B und 13 entsprechen, sind vor allem im südwestdeutschen, «alamannischen» Raum und der Nordschweiz verbreitet, wobei die stabendigen Exemplare noch stärker auf das rechtsrheinische Gebiet konzentriert sind als Ohrringe mit Schleifenverschluss, die eher im Oberrheingebiet verbreitet sind (Taf. 3/10.1–2; 4/13.1–2).51 Drahtohrringe mit Ösenverschluss, zu denen die Stücke aus Grab 6 zuzuordnen sind, haben dagegen eine weiter reichende geographische Verbreitung innerhalb Süddeutschlands (Taf. 3/6.1–2).52 Die fein ziselierten Rillengruppen auf den Ohrringen sind ebenfalls charakteristisch für das umrissene Verbreitungsgebiet.53
9
Individuell hervorstechende Beigaben: Alle drei Gräber warten mit individuellen Beigaben auf, die als «Statussymbole niederen Ranges» angesprochen werden können und die Bestattungen aus der Masse der einfachen Bestattungen herausheben. Die Tote in Grab 6 besass am linken Arm eine Spindel, von der noch der scheibenförmige Wirtel aus Lavez erhalten ist, ein Utensil, das gemeinhin mit einer gehobeneren Tätigkeit innerhalb der Textilmanufaktur in Zusammenhang gebracht wird (Taf. 3/6.7).54 Das weibliche Individuum in Grab 10B besass nebst einem feinen, bandförmigen Bronzefingerring an der linken Hand auch eine bronzene Ringfibel im Beckenbereich (Taf. 3/10.4–5). Diese Gewandschliesse gehört einem in Mitteleuropa seltenen Typus an, der bereits von Y. Reich anhand eines vergleichbaren Exemplars im Gräberfeld von Villigen AG in einen grösseren Zusammenhang gestellt worden ist.55 Mit ihrem leicht konischen, mit Strichbündeln verzierten bronzenen Ringblech und einer Eisennadel ist die Ringfibel sehr gut mit englischen Stücken vergleichbar.56 Beachtenswert ist insbesondere die Fundlage an der rechten Hüfte. Ob die Fibel im Rahmen einer Störung verlagert, oder tatsächlich an der Hüfte befestigt war, muss leider unklar bleiben. Anhaftende Gewebereste auf der Fibelunterseite lassen erkennen, dass die Nadel das Gewebe durchstossen hat und nicht eingeöst war (Taf. 8.4). Das in Grab 13 bestattete weibliche Individuum indes besass ein Messer am Gürtelgehänge, dessen Scheide von zahlreichen Bronzenieten zusammengehalten wurde (Taf. 4/13.5–6).
Abb. 5: Gürtelgarnituren vom Typ Bern-Solothurn. A Vuippens FR-La Palaz, Grab 70; B Fridingen an der Donau BW-Spital, Grab 105. M. 1:2.
10
Datierung: Alle drei Gräber dürften innerhalb eines kurzen Zeitraums angelegt worden sein. Am schwierigsten ist Grab 6 einzuordnen, das nur grob ins mittlere oder spätere 7. Jahrhundert datiert werden kann, während Grab 10B sicher in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts, vermutlich Ende des 3. Viertels angelegt wurde. Die Funde aus Grab 13 lassen eine sichere zeitliche Einordnung in das mittlere Drittel des 7. Jahrhunderts zu.
Grab 14 Das vollkommen durchwühlte Grab enthielt immerhin noch einen massiven Kurzsax und eine Eisenschnalle mit recht eckigem Bügel (Taf. 4/14.1–2). Aus Grab 208 des Gräberfelds von Fridingen a. d. Donau stammt eine ähnliche Schnalle, die mit einem frühen bandförmigen Reitsporn der Schicht 2 nach Christlein vergesellschaftet ist.57 Ähnlich massive, rechteckige Schnallenbügel sind vereinzelt auch an Gürtelschliessen mit Beschläg der Schicht 2 anzutreffen.58 Der massive Kurzsax fällt durch seine Masse etwas aus dem üblichen Rahmen. Saxe dieses Typs treten in den Schichten II und vereinzelt IIIa auf.59 Somit ist Grab 14 am ehesten ans Ende des 6. Jahrhunderts zu datieren, wofür auch das Verhältnis der Klingenbreite zur Klingenlänge des Saxes spricht.60
Grab 24 Dem waffenlosen Grab 24 war ein Gürtel mit zugehöriger Tasche beigegeben worden. Die dreiteilige Garnitur aus Eisen zählt zur Gürtelform C7 des Gräberfelds von Kaiseraugst, die, eine Variante des Typs Bülach darstellend, sich von diesem durch das abgewandelte Schwalbenschwanzende unterscheidet (Taf. 5/24.1–6).61 Garnituren vom Bülacher Typ charakterisieren eine jüngere Phase von Schicht 2 und datieren aus dem 1. Drittel des 7. Jahrhunderts.62 Zwei zungenförmige, einfache Ösenplättchen dienten der Befestigung der Gürteltasche (Taf. 5/24.5–6). Während Pfriem, Messer und Silices häufig als Tascheninhalte aus Gräbern überliefert sind, sind Schleifsteine wie derjenige aus Grab 24 weitaus seltener anzutreffen (Taf. 5/24.7–11). In grösseren Gräberfeldern der Umgebung sind sie in etwa 5–10% der Gürteltaschen vertreten.63 Es fällt auf, dass der Stein mit Ausnahme einer Schmalseite auf allen Seiten fein geschliffen ist. Die Gürtelgarnitur erlaubt eine grobe Datierung von Grab 24 ins 1. Drittel des 7. Jahrhunderts.
Die Gräber 7, 9B und 15/16 Ein Grossteil der Gräber der Nordgruppe enthielt keine oder kaum Beigaben, die eine Datierung ermöglichen würden. Aus den Gräbern 7 und 9B stammen je ein bzw. zwei Messer (Taf. 3/7.1; 9.1–2). Während das Klingenfragment aus Grab 7 formal unbestimmbar ist, datiert das Messer mit stark gekrümmtem Rücken aus Grab 9B aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts.64 Beim zweiten Messerfragment, das noch Reste einer Tuchumwicklung und einen eingesattelten Klingenrücken aufweist, handelt es sich mit Sicherheit um ein mit einem Rasiertuch umwickeltes Rasiermesser.65 Ein grosser, hohl gegossener Bronzeniet mit kästchenförmiger Wölbung und Kerbrand, der ursprünglich vielleicht von einer Bestattung des Grabes 15 stammend in der Verfüllung von Grab 16 aufgefunden wurde, könnte als Saxscheidenniet angesprochen werden (Taf. 4/15/16.1). Ähnliche kästchenförmige Niete mit Kerbrand treten ab der Mitte des 7. Jahrhunderts häufiger auf und sind in der Regel mit schweren Breitsaxen und Langsaxen vergesellschaftet.66 Aufgrund seiner Grösse könnte der Niet aus Grab 15 durchaus zur Scheide eines schweren Breit- oder Langsaxes gehört haben und datiert vermutlich aus Schicht 3c–4.67 Ähnlich grosse Niete besitzen beispielsweise auch die Langsaxscheiden aus Grab 27568 von Weingarten, Grab 17 in der Kirche von Schöftland69 sowie Grab 29 aus Aesch-Steinacker.70 Ein ebenfalls aus Grab 16 stammendes Eisenobjekt, das sich angeblich71 auf dem rechten Oberschenkel des Skelettes befand, entpuppte sich erst nach einer Röntgenaufnahme als Rest einer tauschierten Gürtelschnalle (Taf. 4/15, 16.2). Das auffälligste der nur noch in Ansätzen erkennbaren Dekorelemente ist der Rest eines leiterförmig tauschierten Flechtbands und von feinen Schlaufenbändern; feinste Silberspuren können ferner als Indiz für eine ganzflächige Tauschierung der Zwischenräume gewertet werden. Die geringe Breite des Beschlägs72 und dessen stark gestreckte Proportionen weisen das Stück als später Vertreter der mehrteiligen Schnallen vom Typ Bern-Solothurn aus,73
das vermutlich in Schicht 3b–c bzw. in Moosbrugger-Leu’s Stilstufe 4 zu datieren ist (Abb. 5a–b).74 Da sowohl Grab 15 wie auch Grab 16 gestört sind und in der Verfüllung von Grab 16 Knochenbruchstücke aus Grab 15 gefunden wurden, wage ich keine definitive Zuweisung der beiden Objekte zu einer der beiden Grabstellen vorzunehmen, vor allem auch deshalb, weil Grab 15 nachweislich mehrfach belegt wurde.
3.2 Südgruppe Grab 1 Perlenkette (Taf. 1/1.a–b): Die Perlenkette aus Grab 1 zeichnet sich durch ein auffallend homogenes und auf Symmetrie bedachtes Perlenspektrum aus und erweckt fast schon den Eindruck einer Auftragsarbeit, sind doch sowohl die fünf Millefioriperlen als auch besonders die Langzylinder ganz offensichtlich abgezählt (Taf. 1/1a; 8/5).75 Zu den Perlen gesellt sich, vermutlich als Pendentif, ein tropfenförmig in der Art von Amethysten geschliffener, durchbohrter Bergkristall (Taf. 1/1b). Das Spektrum der in der Kette vorhandenen Perlentypen ist in die Stufe 6 der am Gräberfeld von Schleitheim erarbeiteten Perlenchronologie einzureihen, für die vor allem Millefioriperlen und fadenverzierte Langzylinder typisch sind.76 Diese Stufe wurde von Y. Reich mittels Vergleichen unter münz- und dendrodatierten Gräbern in die Zeit zwischen 540/550 und 570/580 gesetzt.77 Die Perlenkette aus Grab 1 dürfte daher bald nach der Mitte des 6. Jahrhunderts hergestellt worden sein. Almandinscheibenfibel (Taf. 1/1.2; 7/1): Die Gewandschliesse aus Grab 1 zählt zu den interessantesten Objekten aus dem Gräberfeld Spinnbündten und ist einer Gruppe eng verwandter Fibeln mit engzelligem, aber eher einfachem Cloisonné zuzuordnen, die aus Gräbern der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts stammen. Datierungsgrundlage bildet das Grab der Arnegundis in der Basilika von Saint-Denis, das ein Paar ähnlicher Almandinscheibenfibeln mit engzelligem Stegwerk beinhaltete und vermutlich gegen 580 angelegt wurde.78 Die besten Vergleiche zur Fibel aus Grab 1 stammen aus Schretzheim Grab 513,79 Hüfingen-Auf Hohen Grab 268,80 Güttingen Grab 3881 (alle D) sowie aus einem Grab in Belluno (I)82 (Abb. 6a–d). Wichtige Merkmale dieser erstmals von G. Fingerlin unter dem Typ Güttingen83 zusammengefassten Fibeln sind eine vierpassförmige Mittelzelle und eine streng radiale Anordnung der geraden und gezackten Stege, die sich auf gleichmässig breiten Zonen verteilen.84 Das Beringer Exemplar liegt mit 4.4 cm Durchmesser am oberen Rand dieses bisher 7 Exemplare umfassenden Granatscheibenfibeltyps,85 zu dessen unmittelbaren Vorläufern zwei Scheibenfibeln unbekannten Fundorts86 zu zählen sind (Abb. 6a). Die perfekt polierten Almandine der Scheibenfibel aus Grab 1 sind dreizonig in 56 Zellen eingepasst und farblich aufeinander abgestimmt.87 Die Mitte wird von einem mit grünem Glas gefüllten Kreuz eingenommen, an dessen Arme sich je ein ursprünglich mit Bein gefülltes Oval anschliesst, deren Füllung sich lediglich in einem Cloison erhalten hat.88 Die 11
A
B
C
D
E Abb. 6: Engzellig cloisonnierte Scheibenfibeln. A und B unbekannter Fundort, Fibelpaar; C Belluno (Veneto); D Schretzheim (Bayern), Grab 513; E Güttingen (Baden-Württemberg), Grab 38. M.1:1.
12
durch Mehrfarbigkeit hervorgerufene kreuzförmige Betonung der Fibelmitte findet sich auch auf anderen Granatscheibenfibeln89 wieder und erlaubt Rückschlüsse auf andere Stücke, die ohne erhaltene Einlagen aufgefunden wurden, zu diesem Zeitpunkt dagegen noch Spuren einer Füllmasse aufwiesen (Taf. 7.1a).90 Neben Glas und Bein ist unter anderem auch an Horninkrustationen oder Emaileinlagen zu denken.91 Die Rückseite ist kaum weniger beachtenswert (Taf. 7.1b). Sowohl Nadelhalterung als auch Nadelrast sind beide unsanft herausgerissen worden, an deren Stelle jetzt unschöne Löcher im Goldblech klaffen. Eine Goldöse, dereinst zur Befestigung eines Sicherungskettchens bestimmt, war zudem mittels einer Zange gekappt worden.92 Bereits davor – evtl. bereits während der Herstellung der Fibel93 – musste direkt neben der heute ausgerissenen Nadelrast eine Fehlstelle mit einem Goldplättchen kaschiert oder verstärkt werden, was auf die ausserordentlich dünne Goldfolie zurückgeführt werden kann.94 Wohl unmittelbar nachdem die Nadelhalterungen und die Öse entfernt worden waren, wurden sechs Löcher durch den Fibelrand getrieben, die vermutlich dazu dienten, die Fibel mittels Fäden auf einem Gewebe zu befestigen. Es ist wahrscheinlich, dass dies erst im Zusammenhang mit der Grablegung erfolgte, weshalb sich die Frage aufdrängt, ob die zweckentfremdete Gewandschliesse allenfalls das zentrale Element eines Stoffkreuzes95 auf einem Totentuch gebildet hat und demnach als «echte» Grabbeigabe zu werten wäre. Falls dies zuträfe, wäre dies ein weiterer, sehr früher Beleg für die im sog. «langobardischen Horizont» aufkommende Beigabe von Folienkreuzen.96 K. Vielitz hat in ihrer Arbeit über die Granatscheibenfibeln der Merowingerzeit herausgearbeitet, dass der Fibeln mit engzelligen Mustern umfassende Typ H, zu denen auch der Typ Güttingen (Typ H1) zählt, zu den exklusivsten Almandinscheibenfibeln überhaupt gehört. Sie treten mit wenigen Ausnahmen nur in sehr reich ausgestatteten Gräbern, Christleins Qualitätsgruppe C, auf, was sich allein schon in der Tatsache offenbart, dass auch die Grundplatten der Fibeln meist aus Gold bestehen.97 Obwohl die Mehrzahl der Fibeln vom Typ Güttingen aus Gräbern zwischen Hochrhein und Donau stammt, ist eine Herkunft aus Norditalien ebenso wahrscheinlich, weil zahlreiche Grabinventare mit engzellig cloisonnierten Fibeln vom Typ H noch weitere aus Italien stammende Beifunde beinhalten.98 Bemerkenswert ist, dass weniger als die Hälfte der Fibeln des Typs Güttingen Almandineinlagen aufweisen, die - von Beringen abgesehen – dazu noch in Italien liegen.99 U. v. Freeden führt die «leeren» Cloisonnéfibeln, die aus Gräbern der Zeit um und nach 580 stammen, auf historische Ereignisse zurück, indem sie auf die Ablösung des engzelligen Cloisonnés durch das Goldfiligran verweist. Byzanz, das über gute Beziehungen zu Äthiopien seinen enormen Bedarf an Almandinen über den Seehandel mit Indien100 gedeckt habe, sei nach Mitte des 6. Jahrhunderts von den Sas saniden die Kontrolle des See- und Karawanenhandels über die Arabische Halbinsel entzogen worden. Nach Jahren langer Konflikte101 hätten diese gegen 570 die Ostküste Jemens und den Bãb al Mãndab unter ihre Kontrolle gebracht, infolgedessen sich die Almandine in Europa massiv verteuert hätten.102 A. Lennard widerspricht dieser These jedoch vehement, und auch K. Vielitz führt Fibeln ohne erhaltene Einlagen nicht
zwingend auf den Mangel von Almandin zurück, sondern vermutet einen Geschmackwechsel, der sich 100 Jahre zuvor schon bei Männerbestattungen der westlichen Francia vollzogen habe.103 Dennoch bleibt die These einer rasch versiegenden Almandinzufuhr aus dem Orient eine interessante These, die nicht kategorisch verworfen werden darf, zumal sich die zeitlich oszillierende Häufigkeit von Importgütern in ähnlicher Weise auch an den Kaurischnecken der Art Cypraea pantherina nachweisen lässt, die alle aus dem südlichen Roten Meer stammen.104 Bügelfibelpaar (Taf. 1/1.3–4; 8/3–4): Die beiden Bügelfibeln vom Typ Cividale bestehen aus Silber und weisen noch Überreste einer Feuervergoldung auf, die mit Ausnahme der mit Dreiecken punzierten Grate einst die ganze Schauseite bedeckte. Kennzeichnend für Gewandschliessen des nach seinem eponymen Fundort105 benannten Fibeltyps sind eine von einem durchbrochenen Fries gesäumte rechteckige Kopfplatte und eine Fussplatte, an deren Ende eine anthropomorphe Maske sitzt, die von einem durchbrochenen Bogenfries umrandet wird.106 Der Typ Cividale gilt als eine Variante der «Fibeln vom nordischen Typ», deren Vorläufer skandinavischen Vorbildern107 verpflichtet sind und sich in drei Varianten gliedern lassen, wobei die Beringer Fibeln zu Typ 2 mit schraffiertem Innenfeld auf der Fussplatte gehören.108 Die Entstehungszeit der beiden Bügelfibeln dürfte um die Mitte des 6. Jahrhunderts anzusetzen sein.109 Die formgleichen Fibeln weisen kleine Unterschiede auf, die im Zuge der Überarbeitung der Rohlinge entstanden sind und zeigen deutliche Spuren einer längeren Tragdauer, wofür nebst der grossenteils abgeriebenen Vergoldung auch Abnutzungsspuren an den Bügeln und der Kopfplatte sprechen, die bei Fibel 1.4 (Taf. 8/4) besonders stark ausgeprägt sind.110 Interessanterweise stammt aus dem reichen Grab 7 des Gräberfeldes von Güttingen (D) eine identische Bügelfibel, die mit Sicherheit mit jenen aus Grab 1 werkstatt-, höchstwahrscheinlich sogar modelgleich ist (Abb. 7).111 Die geringe geographische Distanz der beiden Fundorte von knapp 30km Luftlinie legt nahe, dass die Beringer und Güttinger Exemplare in Süddeutschland vielleicht durch einen Wanderhandwerker112 oder, noch wahrscheinlicher, in einer Zentralsiedlung hergestellt wurden, eine Frage, die aufgrund der sehr unterschiedlichen sozialen Position von Goldschmieden nur schwierig zu beantworten ist.113 In der kontrovers diskutierten Frage, ob die östlichen Fibeln des Typs Cividale in Südwestdeutschland oder in Pannonien und anschliessend in Italien entstanden, schwingt daher das Pendel, zumindest von Variante 2 zu Gunsten des ersteren als Herkunftsraum aus, zumal gemäss H. Roth mit dem Typ Cividale nichts spezifisch Langobardisches in Verbindung gebracht werden kann.114 Das Güttinger Grab 7 ist zeitlich jedoch später anzusetzen und datiert aus dem beginnenden 7. Jahrhundert, 115 weshalb diese Fibel, die während ihrer Tragzeit einmal geflickt werden musste, vermutlich als wertvolles Erbstück ins Grab gelangte.116 Der Materialwert der beiden Bügelfibeln ist im Vergleich mit anderen Bügelfibeln sehr hoch, betrug ihr ursprüngliches Gewicht mit je etwa 85 g Silber117 doch ganz wenig mehr als 3 römische unciae zu 27.2875 g, womit beide Fibeln zusammen mehr als ein halbes römisches Pfund wogen.118 Dass die Bü-
gelfibeln sehr häufig dem römisch-byzantinischen Gewichtssystem entsprechen, konnte M. Martin am Beispiel des Gräberfelds von Altenerding überzeugend aufzeigen.119 Mit einem Gewicht von gegen 170 g Silber entsprachen die Fibeln dem Materialwert von etwa 10–14 g Gold bzw. 2–3 solidi zu 4.55 g.120 Datierung: Grab 1 wird übereinstimmend in die Zeit um 580 datiert.121 Nach der unlängst von U. Koch erstellten Chronologie der Merowingerzeit in Süddeutschland ist der Grabkomplex in die Stufe SD 7122 (ca. 580–600) zu stellen, am ehesten wohl an deren Beginn.123 Alle Fundstücke des Grabes wurden um oder kurz nach der Mitte des 6. Jahrhunderts hergestellt. Berücksichtigt man die Gebrauchsspuren an den Bügelfibeln und der Goldscheibenfibel, die auf eine längere Tragzeit hinweisen, kann dieser Zeitansatz bestätigt werden. Ein viel späterer Zeitansatz für die Grablegung als 580 scheint aufgrund der typologisch homogenen Perlenkette – kein Element der Schleitheimer Perlenstufe 7 ist vertreten – eher unwahrscheinlich zu sein.
Abb. 7: Bügelfibel vom Typ Cividale aus Güttingen (Baden-Württemberg), Grab 7. M. 1:1.
13
Grab 2 Bewaffnung: Grab 2 ist das einzige, das sichere Belege für einen Schild geliefert hat. Der Schildbuckel, der aus ungewöhnlich starkem Eisenblech gefertigt wurde, ist fast vollständig erhalten und weist eine breite, der Schildwölbung angepasste, leicht geschrägte Krempe auf, die mit fünf teilweise verlorenen Bronzenägeln bzw. -niet am hölzernen Schild befestigt war (Taf. 1/2.1a).124 Auf der Haube des Buckels sind an zwei Stellen schmale und tiefe Dellen zu erkennen, vermutlich Spuren von Kampfhandlungen oder ritueller Beschädigung. Die Schildfessel ist ebenfalls zu grossen Teilen erhalten (Taf. 1/2.1b). Gute Vergleichsstücke finden sich aus Grab 25 von Giengen a. d. Brenz125 und Kirchheim-am Ries, Grab 414.126 Schildbuckel ohne Spitzenknopf treten in Schretzheim an der Wende von Stufe 3 zu Stufe 4 auf und datieren somit an den Übergang des 6. zum 7. Jahrhundert.127 Beim Sax aus Grab 2 handelt es sich vermutlich um einen Kurz- oder Schmalsax (Taf. 1/2.2). Neben der ovalen Knaufplatte, die der Griffangel aufgeschoben ist, spricht vor allem auch max. Breite der 7 Klingenfragmente von 3 cm für eine solche Ansprache. Schmal- und Kurzsaxe waren während grosser Abschnitte des 6. Jahrhunderts in Gebrauch.128 Ein winziges Eisenfragment wiederum könnte den letzten Rest einer Lanzentülle darstellen, die ganz offensichtlich aus dem Grab geraubt wurde (Taf. 1/2.3). Pfeile/Bogen (Taf. 1/2.4–5): Als einzige Überreste eines Bogensets sind zwei im Oberschenkelbereich gefundene blattförmige Pfeilspitzen mit Tüllenschäftung erhalten. Die beiden schweren, blattförmigen Spitzen dienten vermutlich eher Kriegs- als Jagdzwecken.129 Riemenzunge (Taf. 1/2.6): Die bronzene Riemenzunge aus Grab 2 hat schon verschiedentlich zu falschen zeitlichen Einordnungen von Grab 2 geführt, u.a. auch deshalb, weil es schwierig ist, wirklich gute Vergleichsfunde zu eruieren.130 Mit ihrem schwach ausgeprägten Entenschnabel und langschmalen Proportionen ähnelt sie Riemenzungen von sog. «langobardischen» Gürtelgarnituren, deren Hauptverbreitungsgebiet in Norditalien131 liegt, die aber auch nördlich der Alpen zahlreich vertreten sind.132 Eine Herkunft des Beringer Exemplars aus Norditalien scheint daher theoretisch möglich,133 doch sind auch eiserne, silbertauschierte Riemenzungen aus der Burgundia mit dem Exemplar aus Grab 2 vergleichbar, die mit Gürtelbeschlägen vom Typ Bern-Solothurn vergesellschaftet sind, aber sehr lange Proportionen aufweisen (Abb. 5a).134 Allen genannten Vergleichsobjekten fehlt jedoch die charakteristische Treppung der Beringer Riemenzunge, die sich auch auf einigen silbernen bzw. silbervergoldeten Riemenzungen mit profilierter Kante wiederfindet, die ans Ende des 6. Jahrhunderts datieren, sich von dieser im Übrigen jedoch stark unterscheiden.135 Sehr gute Vergleichsstücke findet das Beringer Exemplar jedoch in den beiden bronzenen Riemenzungen aus Gondorf136 und Stammheim (Lkr. Calw), Grab 66137 sowie in einem tauschierten Exemplar aus Grab 437 von München-Aubing.138 Die genannten Stücke lassen eine Datierung der Riemenzunge in die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts zu.139 Deren Funktion muss unklar bleiben; denkbar 14
wäre neben einem Beschlag für einen Gürtel auch eine Deutung als Riemenzunge eines Taschenverschlusses. Jedenfalls kann die Länge der Riemenzunge nicht als Argument für eine Spätdatierung angeführt werden, findet sich doch in Beggingen-Löbern, Grab 19, auch eine sehr lange Riemenzunge, die mit Gürtelbeschlägen des Bülacher Typs verge- sellschaftet ist und sicher noch in Schicht 2 einzuordnen ist.140 Gürteltasche: Der Tascheninhalt setzt sich aus einem Silex und einem Feuerstahl zusammen, die ein Feuerzeug bildeten (Taf. 2/2.7–8). Bestandteile eines Halfters (Taf. 2/2.9–11): Mehrere Eisenobjekte, die zu Füssen des Toten gefunden wurden, sind schwierig zu deuten. Auf den ersten Blick ähneln sie Bestandteilen von römischen Wagenketten141 oder gar Kesselgehängen.142 Die dafür in Frage kommenden Objekte aus Grab 2 sind dafür mit ursprünglichen Stabdurchmessern von 4–6 mm jedoch zu filigran. Das stark korrodierte Objekt (Taf. 2/2.10) ist vermutlich als sog. Wirbel anzusprechen, der sich durch freie Drehbarkeit auszeichnet. Vergleichbare Stücke finden sich vor allem in Gräbern mit Hundeleinen bzw. Halftern für Lockhirsche (Abb. 8).143 Da solche Wirbel sowohl in Hundeleinen als auch Hirschhalftern Verwendung fanden, kann die Ansprache in der Regel nur mit Hilfe von anbei gefundenen Tierknochen bestimmt werden. Die Leine aus Grab 2 kann daher mangels dokumentierter Tierknochen nicht klar als einer dieser beiden Tierarten zugehörig bezeichnet werden, doch sprechen m. E. mehr Argumente zu Gunsten einer Hundeleine. Ein vermutlich der Leine zugehöriger Eisenring (Taf. 2/2.9) weist Korrosionsreste auf, die vielleicht zu einer Riemenschlaufe ergänzt werden können. Die miteinander zu einem Klumpen zusammenkorrodierten Stangenglieder des zweiten Objekts (Taf. 2/2.11) dürften vermutlich ebenfalls Teil des Halfters gewesen sein und bildeten wahrscheinlich den Verschluss des Halsbands (Abb. 9–10). Die Krempe und die drei aufgeschweissten Ringe des einen Stangenglieds dürften dazu gedient haben, dass die aufgeschobenen Ringe des zweiten Objekts einigermassen fixiert waren. Durch die Öse führte wahrscheinlich ein vom Wirbel ausgehender, in Ansätzen erhaltener Haken. Vermutlich lagen noch weitere, evtl. vollständig korrodierte Bestandteile in unmittelbarer Nähe.144 Ob hier Einflüsse aus Nordosten, namentlich dem thüringischen Raum fassbar sind, wo Tierbestattung besonders häufig geübt wurde, muss unklar bleiben, zumal sich in Grab 2 keine Tierreste befanden.145 Dennoch könnte hier ein pars pro toto vorliegen, ohne dass ein wertvolles Tier hätte getötet werden müssen.146
Exkurs: Die silbernen Pressbleche: Eine Neudeutung (Taf. 2/2.13a–b; 10/5–6). Bis dato galten die silbernen Pressblechfragmente aus Grab 2 als Überreste eines silbernen Blattkreuzes und waren mit der Ende des 6. Jahrhunderts von der alamannischen Elite aus dem langobardischen Raum übernommenen Tradition in Zusammenhang gesetzt worden, den Leichnamen ebensolche als christliches Glaubensbekenntnis ins Grab mitzugeben.147 Diese an sich durchaus plausible Interpretation muss revidiert werden, weil sich im Rahmen der Materialaufnahme weitere, bislang unberücksichtigte Pressblechfragmente ausmachen liessen, die diese These widerlegen. Einerseits zeigte sich, dass die Pressbleche niemals ein Ganzes gebildet haben, sondern einzeln appliziert waren. Zwei silberne Niete (Taf. 2/ 2.13b), deren Durchmesser den Löchern in den Blechen entsprechen, entkräften die These eines aufgenähten Blattkreuzes vollends und erlauben nun eine andere Deutung: Mit einer Länge von 6 mm dienten die Niete mit grösster Wahrscheinlichkeit der Befestigung der Lamellen auf einem harten – vermutlich hölzernen – Untergrund, wofür auch der vergleichsweise kleine Durchmesser der Nietköpfe spricht. Da die Bleche nicht oder ehedem nur schwach gewölbt waren, zierten sie vermutlich eine Schachtel oder vielleicht ein Holzkreuz. Vor allem aus dem pannonischen Raum sind awarenzeitliche Folienkreuze bekannt, die mit Nägeln auf einem hölzernen Träger appliziert waren, doch datieren diese aus dem ausgehenden 7. Jahrhundert.148 Eine andere Möglichkeit wäre, die Bleche als kreuzförmige Taschenappliken zu interpretieren.149 Da jedoch weder die ursprüngliche Zahl vor handener Pressblechlamellen noch andere Angaben zur Fundlage in Bezug zum Leichnam als «im Bereich des Oberkörpers»150 gemacht werden können, was den Beckenbereich, der vom Finder teilweise angegraben worden war, von vornherein nicht ausschliesst, wird die Frage nach Funktion und Art der Applikation der Lamellen bewusst bei Seite gelassen. Abb. 8 (Mitte): Hundekette aus Eschwege-Niederhone (Hessen), Grab 1. M. 1:2. Abb. 9 (unten): Rekonstruktionsvorschlag für die Schirrung eines Jagdhunds mittels der in Grab 2 angetroffenen Metallbestandteile. Abb. 10 (oben): Orbe, Wochengöttermosaik, Randfries (Ausschnitt). Mit Saufeder bewaffneter Jäger auf Wildschweinjagd. Der Spürhund ist angeleint, während die schnelleren Hetzhunde auf die fliehende Wildsau lospreschen (Anfang 3. Jh.).
15
Abb. 11: Henkelkreuze, Bandeinsatz, 4. Jh. Moskau, Puschkin-Museum, Inv. Nr. 5819. Abb. 12: Neapel (Campania), Baptisterium. Mittelmedaillon des Kuppelmosaiks mit bekränztem Christogramm. 5.-6. Jh. Abb. 13: Merowingische Trientes mit bekränztem Kreuz. A Sittener Prägung des Monetars Gratius; B Lausanner Prägung des Monetars Floricius. Um die Wende des 6./7. Jh.
16
Ikonographische Analyse:151 Umso stärker drängt sich nun aber die Frage auf, wie die eindeutig christliche Symbolik auf den Pressblechen zu deuten ist, die sich – worauf schon G. Haseloff152 hingewiesen hat – mit anderen Blattkreuzen in fast nichts vergleichen lässt. Die beiden grossen Lamellenfragmente sind mit Sicherheit auf demselben Model gepresst worden wobei die hohe Komplexität der Ornamentik ins Auge sticht, jedoch keineswegs ohne Parallelen dasteht.153 Allerdings muss eingedenk der Kleinheit der Motive, der manchmal etwas paradox anmutenden Kombination von extrem stilisierter Darstellungsweise und überraschend feiner Binnenzeichnung der Motive sowie der unbekannten Applizierung der Pressbleche bei der Interpretation mit Umsicht vorgegangen werden. Aus diesem Grund sollen vielmehr unterschiedliche Deutungsvarianten anhand bestehender Parallelen nebeneinander aufgezeigt werden. Das oberste Register wird von einem Andreaskreuz dominiert, das mit einem Kreisauge oberhalb über einen Steg verbunden vermutlich ein stilisiertes Christogramm darstellt. Die Zwickel des Bildfelds sind mit Kreisaugen und Punkten geschmückt. Ob es sich hierbei um reine Füllornamente handelt, ist unklar. Die Punkte könnten zum Beispiel auch stilisierte Sterne154 darstellen, wie dies oft der Fall ist, während die Kreisaugen vielleicht auch als clipei eines das mutmassliche Christogramm rahmenden Kranzes interpretiert werden könnten.155 Auch das mittlere Register wird von einem Kreuz dominiert. In seiner Form ist es – darauf hat schon Viollier 1911 hingewiesen – am ehesten als Ankh-Kreuz bzw. als crux ansata anzusprechen, das vor allem bei den koptischen Christen verbreitet ist (Abb. 11).156 Andererseits ist es genauso wahrscheinlich, dass das Kreisauge ein stilisiertes Rho oder gar eine Bekränzung darstellt (Abb. 12). Die beiden das Kreuz flankierenden Winkel wurden von Viollier als A und ω interpretiert, was zwar sehr verlockend ist, weil Alpha und Omega das Christogramm stets an ähnlicher Stelle rahmen, doch bleibt dies eine reine Vermutung.157 Es ist durchaus vorstellbar, dass sog. pseudoimperiale Münzprägungen dem dargestellten Motiv Pate gestanden haben (Abb. 13).158 Eine anthropomorphe Figur, die mit angewinkelt erhobenen Armen und gespreizten Fingern in ihrer Haltung eindeutig als ein Orant angesprochen werden kann, ist das zweite zentrale Motiv des mittleren Registers.159 Um den Unterkörper schlängeln sich zwei stilisierte, jeweils in einer Traube endende Weinranken. Objekt der Verehrung für den Oranten bildet vermutlich das Kreuz oberhalb. Von besonderem Interesse sind auch die vier Vögel, die den Oranten und das Kreuz flankierend160 auf bzw. unterhalb je eines baumartigen Gewächses stehen, die durchaus auch als Palmzweige interpretiert werden können, zumal die Palme161 als Symbol sieghafter Vollendung häufig mit dem Lebensbaum gleichgesetzt wurde und ein gängiges Attribut von Märtyrern darstellt.162 Vögel zählen in frühchristlicher Zeit zu den häufigsten Bildmotiven, wobei in der Regel Darstellungen von Tauben, Pfauen, Kranichen oder etwas seltener Phönixen bevorzugt wurden.163 Auf den Pressblechen aus Grab 2 können sie wegen ihrer Stilisierung nur allgemein als «Wasser- oder Sumpfvögel» angesprochen werden. Zu den Vogeldarstellungen gesellen sich Kreisaugen, wobei unklar ist, ob diese rein ornamental ge-
dacht sind. So sind die Darstellungen des Phönix im byzantinischen Raum häufig mit einem Strahlenkranz und Nimbus kombiniert (Abb. 14).164 Die Deutung, dass es sich bei den Vögeln um stilisierte Darstellungen des Phönix handeln könnte, der seit seiner ersten christlichen Deutung im Physiologus 7165 als Symbol des Opfertods und der Wiederauferstehung Christi gilt, findet teilweise auch Bestätigung in diversen Texten der Antike.166 Gleichgültig, ob es sich bei den dargestellten Vögeln um Phönixe handelt oder nicht: die Anlehnung an frühchristliche Paradiesdarstellungen im mittleren Register ist ganz offensichtlich, indem, antike Vorstellungen des «locus amoenus»167 aufnehmend, in erster Linie Pflanzen und Tiere allein,168 gelegentlich aber auch zusammen mit Oranten dargestellt sind.169 Die Kombination von Oranten mit Paradiesdarstellungen nimmt vermutlich Bezug auf die Passage der 144’000 Erwählten in der Offenbarung des Johannes (Abb. 15).170 Das untere Register ist aufgrund der schlechten Erhaltung schwieriger zu deuten. Eine zentrale Figur mit ausgebreiteten Armen ist mit ihren flügelartigen Fortsätzen an den Schultern am ehesten als ein in Bewegung befindlicher Engel zu deuten. Dazu passt, dass die Figur in ihrer Rechten einen Stab in Kreuzesform hält, der sie als Gottesboten171 ausweist. In der Darstellung lehnt sich der Engel äusserst eng an antike und frühmittelalterliche Viktoriendarstellungen172 an und findet seine besten Parallelen auf der Stirnplatte eines langobardischen Lamellenhelms aus Val di Nievole sowie byzantinischen bzw. pseudobyzantinischen173 und burgundischen174 Münzprägungen (Abb. 16). Die weit gespreizten Beine werden von den sehr fein gezeichneten Ranken eines Weinstocks umspielt, die am linken Rand des Registers in Trauben enden. Sie finden Entsprechung in einer Traube auf der Gegenseite, die an einem vom oberen Registerrand ausgehenden Zweig hängt. Dem Engel zur Linken ist eine anthropomorphe, in Dreiviertelansicht dargestellte Figur zugewandt, die, offenbar Empfängerin einer Botschaft, in leicht erhöhter Position auf einem klappstuhlartigen Möbel sitzend, mit Nimbus gekenn-
Abb. 14: Thessalonike, Hagios Georgios. Phönixdarstellung ausserhalb des Mittelmedaillons des Kuppelmosaiks. Um 500. Abb. 15: Thessalonike, Hagios Georgios. Der Kriegerheilige Eukarpion in Orantenhaltung im Kuppelmosaik. Um 500. Abb. 16: Viktoriendarstellungen. A Solidus des Kaisers Zeno (474-491) mit Prägeort Konstantinopel; B Victoria auf der Stirnplatte eines Lamellenhelmes aus Val di Nievole (Toscana). Um 600.
17
zeichnet ist, wodurch sie als Heiligendarstellung anzusprechen ist. Leider ist die Figur in der Mitte durch ein Nietloch beeinträchtigt. Die wahrscheinlichste Deutung des Bildinhalts ist eine Verkündigungsszene, vermutlich die Annuntio Mariae, in welcher der Erzengel Gabriel Maria die frohe Botschaft ihrer bevorstehenden Schwangerschaft überbringt und in zahlreichen sehr ähnlichen Darstellungen in der frühchristlichen Kunst auftaucht (Abb. 17, 18).175 Es scheint, dass kein weiteres Register unterhalb folgte, wofür die mittige Nietlochung am unteren Rand des einen Pressblechfragments spricht. Die Darstellungen auf den Pressblechen rücken somit vor allem eschatologische Aspekte ins Zentrum: allein der christliche Erlösungsgedanke findet in diesen Blechen ihren Ausdruck und dürfte anlässlich der Grablege auch eine apotropäische Funktion besessen haben.176
Herstellungsort: Nicht nur bezüglich ihrer Motivik ergeben sich starke Unterschiede zu anderen Pressblechen, sondern auch in Bezug auf manche technische Details. Während frühmittelalterliche Pressbleche, zu denen auch die sog. «Goldblattkreuze» gehören, ein stark gefurchtes und unruhig wirkendes, auf Verflechtung ausgerichtetes Relief aufweisen, sind die Motive auf den Beringer Pressblechen von betonter Flächigkeit, die Einzelmotive möglichst nebeneinander liegend dargestellt. Dadurch unterscheidet sich die Ornamentik in wesentlichen Punkten von jener der Folienkreuze, indem einerseits figürliche Elemente dominieren, in streng hierarchischer Gliederung auftreten und im Gegensatz zu reich verzierten Kreuzen, wie z.B. aus Rodano (I),177 jegliche Anklänge von Tierstilornamentik vermissen lassen (Abb. 19). Nur ganz wenige handwerklich exquisite Stücke, die ebenfalls jedwel-
Abb. 17 (links oben): Annuntioszene auf einem goldenen Enkolpion des 5. Jh., im 6./7. Jh. in ein Halsgeschmeide integriert, gefunden in Antinoe (Tomet bei Assiut, Ägypten). Abb. 18 (links unten): Annuntioszene, Ausschnitt eines Wandbehangs. Rom, aus dem Schatz von Sancta Sanctorum, um 800. Abb. 19 (oben): Goldblattkreuz aus Rodano bei Melzo (Lombardia). In Tierstilornamentik (Stil IIB2) und mit bärtigen Köpfen verziertes Kreuz. 1. Hälfte 7. Jh.
18
cher Flechtbandornamentik entbehren und vielleicht ostmediterrane Vorlagen178 rezipieren, weisen mit den Beringer Pressblechen auch nur entfernt vergleichbare, frontalansichtige Ganzfiguren auf (Abb. 20).179 Somit stellen sich auch Fragen nach der Stilistik bzw. der Herkunft der Pressbleche. Die besten Vergleiche finden sich auf Objekten ostmediterranen Einflusses. Besonders die Pressblechverzierungen auf den Randsäumen prächtiger Spangenhelme lassen sich mit den Darstellungen auf den Beringer Silberblechen technisch und motivisch ausgezeichnet vergleichen. Auf den meisten dieser Friese begrenzen Perlstäbe die Bildfelder, die zur Mehrzahl von sich kreuzenden, Trauben tragenden Ranken eingenommen werden. Die Zwischenräume werden meist von stilisierten Vogeldarstellungen besetzt, die entweder gleichläufig einen Reigen bildend180 oder - sehr viel häufiger - gegenständig um eine Traube oder Weinstock gruppiert dargestellt sind (Abb. 21),181 Motive, die bekanntlich in allen Bereichen der damaligen Kunst häufig anzutreffen sind und besonders auch auf Kesselbeschlägen im Bereich der Francia182 auftreten. Interessanter ist, dass auf den Stirnblechen häufig auch Kreisaugen mit Punkt183 anzutreffen sind und einige der hin und wieder auf den Helmen anzutreffenden anthropomorphen Maskendarstellungen184 stilistisch mit den Beringer Pressblechen korrespondieren, wie auch das tendenziell auf Flächigkeit ausgerichtete Relief der Stirnreife sich mit diesen gut vergleichen lässt. Im Merowingerreich lassen sich vereinzelt mit figürlich verzierten Pressblechen geschmückte Behältnisse anführen, jedoch stammen viele von ihnen aus Werkstätten, die – zeitlich vor die Beringer Pressbleche datierend – spätantiken Traditionen folgen und nur bedingt mit diesen vergleichbar sind. Zwar sind die Bildszenen auch dort mittels Rahmungen aus Perlstäben voneinander separiert, doch sind die Figuren zumeist im Kontrapost und in Dreiviertelansicht dargestellt.185 Da Viollier das Kreuz des mittleren Registers als crux ansata gedeutet, hat, muss dieser Interpretationsansatz mittels Vergleiche aus Nordafrika überprüft werden, zumal besonders W. Holmqvist sehr dezidiert starke kulturelle Einflüsse aus Ägypten auf das frühmittelalterliche Europa postulierte, deren Träger er im christlichen Glauben vermutete.186 Die besten Parallelen zu den Darstellungen auf den Pressblechen finden sich auf ägyptischen Textilien des 6. und 7. Jahrhunderts, deren Bilddarstellungen im koptischen Stil ausgeführt sind. Der keinesfalls einheitliche koptische Stil zeichnet sich dadurch aus, dass gänzlich auf das erzählende Element verzichtet wird und alle bekannten Motive als Bestandteile ungeachtet ihrer natürlichen Grösse einer rein ornamentalen Ordnung unterworfen werden, wodurch die Komposition dynamisiert wird.187 Auf das mittlere Register trifft diese Aussage durchaus zu. Gerade die Oranten der Pressbleche und das als crux ansata gedeutete Symbol finden zahlreiche ähnliche Darstellungen auf koptischen Textilien und Reliefs (Abb. 22).188 Allerdings lassen sich ähnliche, im Orantengestus dargestellte, oft stark stilisierte Figuren fast im gesamten frühchristlichen Raum nachweisen, die es erschweren, Herkunftsbestimmungen vorzunehmen, zumal N. Åberg die Ansicht vertrat, dass sich besonders langobardische Künstler stark nach koptischen Vorbildern orientierten.189 Die nächsten Vergleiche für Oranten treten auf D-Schnallen der Burgundia190 auf, welchen die Dar-
Abb. 20: Goldblattkreuze mit frontalansichtigen Ganzfiguren. A Cividale (Friuli), 6./7. Jh.; B Leno (Lombardia), 7. Jh. Abb. 21: Planig, Adelsgrab. Vergoldeter Stirnreif des Spangenhelms mit Vogeldarstellungen und Rebstöcken. 1. Drittel des 6. Jh.
19
stellungen auf dem Pfahlheimer Holzkästchenfragment nahe stehen (Abb. 23, 24).191 Die starken stilistischen und ikonographischen Verbindungen zum ostmediterranen Zierstil werden auch dadurch unterstützt, dass die Orantenschnallen in besonderem Masse mit «koptischen» Vorlagen, in erster Linie Textilien in Zusammenhang gesetzt wurden, wobei jedoch berücksichtigt werden muss, dass die Häufigkeit koptischer Textilien auf gute Erhaltungsbedingungen zurückgeht.192 Die angestellten Vergleiche lassen vermuten, dass es sich bei den silbernen Pressblechen um in die Alamannia eingeführtes Fremdgut handelt. Die Ikonographie verrät deutlich eine christliche Werkstatt, die um den Bedeutungssinn der dargestellten Motive und Szenen wusste. Maria, auf einem Sessel sitzend und in Dreiviertelansicht, der Erzengel Gabriel mit dem Kreuzesstab in der einen Hand, die andere zum Grussgestus erhoben – allein diese Elemente im unteren Register erlauben den Schluss, dass die Matrize für die Pressbleche nur von Handwerkern geschaffen werden konnte, die mit der Ikonographie dieser spezifischen Szene vertraut waren, weil wir hier deren inhaltliches Kondensat dargestellt sehen, das trotz aller Stilisierung und Komprimierung193 seine Aussagekraft bzw. seinen Erkennungswert bewahrt hat. Auch die Kombination der Register zeugt vom Verständnis für das Darzustellende. Dass zudem jegliche Anklänge an den germanischen Tierstil fehlen, muss wiederum betont werden. K. Böhner hat jedoch einige zuvor als in Italien hergestellt geltende Objekte nachträglich als alamannische Erzeugnisse bezeichnet, wofür er die gegenüber italienischen Erzeugnissen stärkere Stilisierung ins Feld führte.194 Aus diesem Grund möchte ich neben einer Herkunft aus Italien nicht ausschliessen, dass die Pressbleche aus Grab 2 in einer nordalpinen Werkstätte – ich denke dabei am ehesten an die Burgundia195 oder Rätien196 – entstanden sind. Eine Datierung der Pressbleche ist jedoch sehr schwierig vorzunehmen. Aufgrund der gemachten Vergleiche vermute ich jedoch eine Herstellung gegen Ende des 6. Jahrhunderts. Datierung von Grab 2: Schildbeschläge, Sax und Riemenzunge lassen eine grobe Datierung von Grab 2 in die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts zu, wobei insbesondere die Waffen eher in die Zeit um 600 zu datieren sind.
Grab 8
Abb. 22: Fayum. Grabstele der Rhodia aus Kalkstein. Orantin, in einer Aedicula stehend, deren Giebelfeld mit einer Crux Ansata geschmückt ist. 6. Jh. Abb. 23: Lutry VD-Bois de Lachaux, Granges-Du-Four. Bronzene DSchnalle vom Typ Lutry mit drei aneinander gereihten Oranten. 1. Hälfte 7. Jh. M. 2:3. Abb. 24: Tolonchenaz VD-Bourg de Martheray. D-Schnalle, Typ T. Orant mit herabhängenden Gewandborten. 1. Hälfte 7. Jh. M. 2:3.
20
Die Beigaben aus Grab 8 sind auffallend klein und wahrscheinlich – eingedenk der geringen Dimensionen des Grabes – auf die Körpergrösse eines Kindes ausgerichtet.197 Das Messer lag in Grabmitte und dürfte direkt auf dem Schoss des nicht mehr nachzuweisenden Leichnams gelegen haben (Taf. 3/8.1). Da auch die Gürtelbeschläge miniaturisiert sind, ist nicht auszuschliessen, dass das Messer in der Funktion eines Saxes beigegeben wurde (Taf. 3/8.2–3).198 Die bronzene Gürtelschliesse und die zugehörige Riemenzunge sind in ähnlicher Art in Sporen- oder Schuhgarnituren oder an der Spathaaufhängung anzutreffen.199 Das Beschläg der Schnalle datiert aus einer jüngeren Phase von Schicht 2. Das Glasgefäss aus Grab 8 zählt zu den niedrigen Tummlern mit ausladender Mündung und glatter Wand, die vor allem vom Ende des 6. bis zur Mitte des
7. Jahrhunderts in die Gräber gelangt sind (Taf. 3/8.4; 10/2).200 Die Lage am Fussende des Grabes ist typisch für merowingerzeitliche Gräber, fanden sich doch rund zwei Drittel aller Glasgefässe im Fussbereich.201 Der als Sondergabe ins Grab gelegte Tummler indiziert einen hohen sozialen Rang des mutmasslichen Kindes. Grab 8 datiert aufgrund des Gürtelbeschlägs und des Tummlers grob aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts.
A
Grab 21 Grab 21 ist durch die goldene Filigranscheibenfibel zweifelsfrei als Bestattung der Qualitätsgruppe C nach Christlein ausgewiesen. Auf Grund des fast vollständigen Fehlens weiterer Beigaben scheint eine Beraubung wahrscheinlich, zumal vom Gürtelgehänge nur die Befestigungsringe erhalten blieben und das Skelett gestört scheint.202 Filigranscheibenfibel (Taf. 4/21.1): Die Fibel aus Grab 21, die im Halsbereich der Bestatteten angetroffen wurde, war vermutlich einzeln ins Grab beigegeben worden. Neben der Almandinscheibenfibel aus Grab 1 stellt die Filigranscheibenfibel aus Gold das wertvollste Objekt aus dem Beringer Gräberfeld dar, deren Qualität in erster Linie durch die silberne Grundplatte und die Feinheit der tordierten Filigranfäden mit Stärken von 0.2–0.3 mm unterstrichen wird (Taf. 7/2). Sie ist Typ I.2 der merowingischen Filigranscheibenfibeln nach Thieme zuzuordnen, der sich durch seine kreisrunde Form, einen Mittelbuckel sowie ein ebenes äusseres Zierfeld auszeichnet (Taf. 7/2).203 Filigranscheibenfibeln vom Typ I.2 treten vor allem in Christleins Stufe II auf und stammen somit aus Grabinventaren der Zeit um 600.204 Dass dieser Fibeltyp eine frühe Form darstellt, bezeugen auch die noch vergleichsweise geringen Durchmesser von 2.7–4.2 cm.205 Das Dekor des Mittelbuckels mit dem vom Filigran ausgesparten und dadurch betonten Mittelkreuz findet innerhalb von Typ I.2 gute Parallelen (Abb. 25).206 Bemerkenswert ist jedoch, dass die Mitte des Buckels nicht wie üblich von einem Stein gekrönt ist, sondern von einem Goldkügelchen, das von einem Filigrandraht spiralig umkreist ist, der ursprünglich von einem Kranz von Goldkügelchen umrahmt war. Ungewöhnlich innerhalb von Typ I.2 ist auch der kreisförmige Grat, der das flache äussere Zierfeld in eine mit konzentrisch angeordneten Motiven verzierte Innenfläche, hier mit Girlanden im frühen Tierstil II und eine radial verzierte Aussenfläche teilt.207 Dadurch weist die Filigranscheibenfibel aus Grab 21 Elemente auf, die sich auch in Thiemes Typen I.1, I.3 und I.4 wiederfinden.208 Nach den von ihr herausgearbeiteten geographischen Unterschieden zwischen Goldscheibenfibeln, kann das Exemplar aus Grab 21 als «alamannisch»209 angesprochen werden. Neben der konzentrischen Anordnung der Zierzonen und stark dominierender Filigranornamentik, die höchstwahrscheinlich norditalische Vorbilder rezipieren, gilt vor allem auch der – in Grab 21 nur fragmentarisch erhaltene – Goldkügelchenkranz um den Mittelpunkt als charakteristisch für Fibeln des südwestdeutschen Raums.210 Mit Tremolierstichen erzeugte Muster auf der Fibelrückseite fanden sich bisher nur in der Alamannia, was als weiteres Indiz für eine Herstellung
B
C
D
Abb. 25: Filigranscheibenfibeln. A Sontheim an der Brenz (Baden-Württemberg), Grab 162; B Andernach, Rheinland-Pfalz, Einzelfund; C Köln, Dom, Frauengrab B808; D Gammertingen (Baden-Württemberg), Grabfund (1902). M. 1:1.
21
der Fibel in Süddeutschland gelten kann, zumal sich ein sehr ähnliches Dekor auch auf der etwas jüngeren Fibel aus Grab 1 des Güttinger Gräberfelds findet.211 Schnalle (Taf. 4/21.2): Die Schilddornschnalle aus Bronze mit facettiertem Bügel und kreisaugenverziertem Dorn dürfte um die Mitte des 6. Jahrhunderts entstanden sein, wofür einerseits der Dorn spricht, der sich am ehesten mit solchen von massiven Schilddornschnallen vergleichen lässt, während der Bügel Ähnlichkeiten mit Stücken der 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts aufweist.212 Die Kreisaugenverzierung auf dem Dorn findet ebenfalls gute Vergleiche im 6. Jahrhundert bzw. den Schretzheimer Stufen 2 und 3.213 Gürtelgehänge (Taf. 4/21.3–6): Die Gehängeringe aus Eisen und Bronze lassen sich nicht genauer chronologisch einordnen. Sie gehören jedenfalls zu einem linksseitig getragenen Gürtelgehänge, deren gut datierbare Elemente (Messer, Zierringe, Zierscheibe, etc.) aufgrund einer Störung im Unterschenkelbereich, die vermutlich von einer Beraubung herrührt, fehlen. Datierung: Schnalle und Fibel sprechen für eine Datierung an den Übergang von Schicht 1 zu Schicht 2 nach Christlein, die durch das Grab von Sontheim a. d. Brenz gestützt wird.214 Allerdings ist aufgrund des Fehlens weiterer datierender Funde eine spätere Datierung des Grabes in die Schicht 2 nicht auszuschliessen. Grab 21 datiert somit vermutlich aus der Zeit kurz vor 600.
Grab 22 Von den beiden im Grab angetroffen Messern ist nur das zu Füssen des Leichnams gefundene erhalten, das sich durch eine gerade Schneide und einen ausserordentlich stark gekrümmten Klingenrücken auszeichnet. Messer dieses Typs sind späten Datums und kommen erst nach der Mitte des 7. Jahrhunderts in grösserer Zahl auf (Taf. 4/22.1).215 Grab 22 ist die einzige Bestattung des Friedhofs, aus der Keramikfragmente überliefert sind. Sie stammen allerdings von mehreren Gefässen und erwecken den Eindruck, als wären sie bereits als Bruchstücke ins Grab gelangt. Die Fragmente sind mehrheitlich sicherlich frühmittelalterlich, weshalb vermutet werden muss, dass die Gefässe im Rahmen des Leichenbegängnisses rituell am Grab zerschlagen wurden und einzelne Fragmente in die noch offene Grabgrube gelangten oder vielmehr gestreut wurden.216 Die These einer bewussten, vermutlich zeremoniellen Einstreuung ist umso wahrscheinlicher, als unter der Annahme, dass die Scherben Siedlungsabfall darstellten, weitere Fragmente auch in benachbarte Gräber gelangt wären. Die drei eindeutig als frühmittelalterlich identifizierbaren Gefässindividuen stammen von zwei Kammstrichtöpfen und einem Topf, der zur rauwandigen Drehscheibenkeramik gehört. Die beiden kammstrichgerauten Gefässe sind Hübeners «Ostgruppe» zuzuordnen, eine in spätmerowingischer Zeit vor allem im südalamannischen Raum verbreitete Tonware, die 22
gegen Ende des 6. Jahrhunderts aufkam und bis ins 8. Jahrhundert gebräuchlich war (Taf. 4/22.2).217 Die Fragmente des dritten Topfes, können der rauwandigen Drehscheibenware «Donzdorfer Art» zugewiesen werden (Taf. 4/22.3).218 Das Randfragment besitzt zwar den an Wölbwandtöpfen häufig anzutreffenden aussen verdickten Rand, doch fehlt die für ältere Gefässe typische Kehlung auf der Innenseite,219 ein Merkmal, das gegen 700 von Gefässen «Donzdorfer Art» verschwindet.220 Zudem ist unterhalb des verdickten Rands ein schwach ausgeprägter Hals ausgebildet, der ebenfalls ein jüngeres Element darstellt.221 Zusammenfassend kann Grab 22 mit Sicherheit in die 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts, eher noch gegen dessen Ende, datiert werden, zumal Scherbeneinstreuungen im Hochrheingebiet für die spätmerowingische Zeit charakteristisch sind.222
Grab 27 Spathagarnitur vom Typ Civezzano (Taf. 5/27.2–4): Grab 27 ist das einzige innerhalb des Gräberfelds, das eindeutige Hinweise auf eine Spatha geliefert hat. Von dieser ist allerdings nur ein kleines Griffangelfragment mit anhaftenden Holzresten überliefert, das unter Umständen aber auch von einem Sax stammen könnte (Taf. 5/27.2). Sichere Hinweise auf eine Spatha liegen hingegen in den Überresten eines Schwertgurts vom Typ Civezzano vor, der – wie auch die Garnitur des Leibgurts – unvollständig überliefert ist. Nur noch zwei bichrom tauschierte Beschläge, von denen eines quadratisch, das andere leicht rhomboid ist, waren den Grabräubern entgangen (Taf. 5/27.3–4). Die beiden mit tordierten Tauschierdrähten eingelegten Beschläge sind von sehr hoher Qualität und finden ausgezeichnete Entsprechungen in reichen Bestattungen des 2. und 3. Viertels des 7. Jahrhunderts.223 Ein weiteres Eisenfragment könnte ebenfalls zum Spathagurt gehören (Taf. 5/27. 5).224 Ob die Schnalle, die in Grab 4 zu Tage kam, in Verbindung mit der Spathagarnitur aus Grab 27 in Zusammenhang gebracht werden kann, muss unbeantwortet bleiben. Schild (Taf. 5/27.1): Aus demselben Grab stammt auch ein kreisrundes Nietfragment, das von einem nicht mehr erhaltenen Schildbuckel oder einer –fessel stammen könnte. Beschläge einer vielteiligen Gürtelgarnitur (Taf. 5/27.6–9): Obwohl Grab 27 fast vollständig beraubt angetroffen wurde, fanden sich im Beckenbereich noch vier tauschierte Plättchen einer vielteiligen Gürtelgarnitur. Zwei sind als Beschläge von Riemenzungen anzusprechen (Taf. 5/27.8–9), ein weiteres als Gürtelbeschläg (Taf. 5/27.7), während das vierte am ehesten als Öse zum Wehrgehänge interpretiert werden kann (Taf. 5/27.6).225 Drei Plättchen sind auf der Schauseite flächig mit Silber tauschiert, in deren Aussparungen messingtauschierte Motive im Tierstil II eingefügt sind, während die Beschlägränder bichrom mit Messing und Silber tauschiert sind. Das Rückenbeschläg fällt aus diesem Rahmen, weil die Oberfläche nicht flächig mit Silberdrähten tauschiert, sondern mit einem ganzflächigen Silberblech belegt ist. Die besten Vergleiche für die
Beringer Garnitur stammen aus den Gräberfeldern von Kirchheim am Ries,226 Dittenheim227 und aus dem jüngsten der drei Stiftergräber in der Kirche Thuggen,228 wobei diese qualitativ jedoch höher einzustufen sind. Die Beschläge lassen sich stilistisch ausgezeichnet einordnen. Im Tierstil II verzierte vielteilige Garnituren sind charakteristisch für die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts. Die Gürtelbeschläge aus dem Grab 27 datieren aufgrund der flächigen Tauschierung und der Länge der Nebenriemenzungen von deutlich weniger als 5 cm ans Ende von Christleins Schicht 3A,229 wahrscheinlich aus der Mitte des 7. Jahrhunderts, wobei daran erinnert werden muss, dass nur wenige Gürtelbeschläge den Grabräubern entgangen sind und deshalb keine sichere stilistische Einordnung möglich ist.230 Bronzebecken: Das bronzene Henkelbecken231 aus Grab 27 wies zum Zeitpunkt seiner Niederlegung zwei Flickungen auf, wovon eine am Bauch und eine am Boden. Die einstmals vorhandenen Henkelattachen waren vor der Beisetzung bereits entfernt worden, weshalb vermutet werden darf, dass bewusst ein altes Haushaltsgerät beigegeben wurde, das einen Teil seines einstmals hohen Werts bereits verloren hatte.232 Das gleichmässig getriebene Flickblech auf der Gefässinnenseite weist feine und regelmässige Ziselierrillen auf, die vermuten lassen, dass dasselbe von einem getriebenen Bronzegefäss stammt, das zu Reparaturzwecken zerschnitten worden war (Taf. 10/1). Getriebene Gefässe mit kantig verdicktem Rand und Henkelattachen sind charakteristisch für die Zeit ab dem mittleren 6. und das 7. Jahrhundert.233 Somit sind sie zeitgleich mit den wesentlich wertvolleren und selteneren gegossenen Gefässen, die allgemein unter dem Überbegriff «koptische Gefässe» subsumiert werden.234 Dass jedoch auch die getriebenen Becken in zentralen, mitunter auf Export ausgerichteten Werkstätten hergestellt wurden, ist stark anzunehmen, wobei für das Becken aus Grab 27 eine Herstellung in Oberitalien vermutet werden darf, für die kantige, verdickte Ränder, gegossene Henkelattachen und hohe Standringe charakteristisch sind.235 Weil sowohl Attachen als auch Standring am Beringer Exemplar fehlen, bleibt diese Zuweisung jedoch unsicher. Leider ist der Inhalt des Beckens verschollen, der nach F. Blanc aus Hüttenlehm und Holzkohle bestanden haben soll.236 Es ist zu vermuten, dass auf einem Feuer Votiva, vielleicht Speisebeigaben, Kräuter oder gar Weihrauch237 verbrannt wurden und hernach zusammen mit dem Becken ins Grab gelangten.
3.3 Streufunde Bügelfibel mit winkligem Kerbschnittdekor (Taf. 5/A1): Obgleich von dieser Fibel nur die Kopfplatte und der Bügelansatz erhalten geblieben sind, kann sie typologisch gut eingeordnet werden (Abb. 26). Fibeln dieser Form werden unter dem Überbegriff der Bügelfibeln mit rechteckiger Kopfplatte und einzeln eingezapften Knöpfen subsumiert, wobei das vorliegende Fragment zur Untergruppe der Fibeln mit winkligem Kerbschnittdekor zählt.238 Wie viele in dieser Gruppe anzutreffende Fibeln ist sie von hoher handwerklicher Qualität. Die Kerbschnittmäander sind – obwohl die Motive nicht ganz regelmässig arrangiert sind – sehr scharfkantig und präzise gearbeitet, die niellierten Dreieckpunzen ausserordentlich fein. Obwohl der Bügel nur im Ansatz erhalten ist, kann mit Sicherheit gesagt werden, dass die seitlichen Grate ebenfalls mäandroide Motive bildeten, die mit solchen auf den Bügelfibeln von Klepsau, Grab 33, zu vergleichen sind.239 Zahlreiche, von U. Koch zusammengestellte, unserem Exemplar hinsichtlich Fertigungsqualität und Grösse vergleichbare, teils mit Drahtraupen verzierte Fibeln, deren Mäanderswastiken in Kerbschnitt deutlich auf langobardische Vorbilder verweisen, lassen vermuten, dass das Fibelfragment aus Beringen in demselben Umfeld entstanden ist, zumal eingezapfte Fibelknöpfe als charakteristisch für den östlichen Reihengräberkreis gelten.240 Die Kerbschnittverzierung der Kopfplatte weist keine Swastikamotivik auf und ist am besten mit einem Exemplar aus Belgien vergleichbar.241 Eine einstige Drahtraupenapplikation an den Bügelenden kann nicht ausgeschlossen werden, doch liegen keinerlei Indizien dafür vor. Ob es sich bei dem Beringer Fibelfragment um ein langobardisches Erzeugnis handelt, muss deshalb offen bleiben, auf jeden Fall handelt es sich um eine Fibel von sehr hoher Qualität, wofür allein auch die silbernen Achsspiralen auf der Unterseite der Kopfplatte sprechen. Analog zur Datierung der Fibelpaare aus Grab 418 unter St. Servatius in Maastricht242 und Grab 7 aus dem Klepsauer Gräberfeld,243 dürfte die Beringer Fibel am Übergang von AM II zu AM III, d.h. im 3. Viertel des 6. Jahrhunderts, noch in Schicht 1 nach Christlein entstanden und nur kurze Zeit darauf ins Grab gelangt sein, weil die Kopfplatte kaum abgerieben und die Vergoldung in weiten Teilen erhalten geblieben ist.244 Da jedoch die Fussplatte verloren ist, können keine prä-
Datierung: Die Beschläge des Spathagurts und der vielteiligen Gürtelgarnitur erlauben eine Datierung von Grab 27 in die Mitte des 7. Jahrhunderts bzw. an den Übergang von Schicht 3A zu 3B nach Christlein.
Die Gräber 11, 12 und 26 Mit Ausnahme von Grab 11, das eine heute verschollene Eisenschnalle besass, sind aus diesen Gräbern keine Funde an den Tag getreten. Ob dies auf Grabraub, Störungen oder schlicht auf eine beigabenlose Bestattung zurückgeführt werden kann, ist jedoch unklar.
Abb. 26: Beringen SH-Spinnbündten. Bügelfibel, Streufund. Rekonstruktionsversuch. M. 2:3.
23
ziseren Angaben zur Datierung gemacht werden.245 Es ist denkbar, dass dieser Fibelrest aus einem unerkannt zerstörten Grab (der Südgruppe?) stammt. Die übrigen Streufunde können nicht genauer eingeordnet werden und sind teilweise auch neuzeitlichen Datums.246
3.4 Textilreste An einigen Eisenobjekten haben sich auf Grund der Korrosion Spuren von Textilien erhalten. Mit Ausnahme zweier Fragmente, die Grab 27247 zugewiesen werden können, eines feinen Rippenköpers (Taf. 8/3) und Textilresten in Lein- wandbindung auf der Ringfibel aus Grab 10 (Taf. 8/4) handelt es sich stets um kleine Überreste bzw. Abdrücke von selten mehr als 1 cm2 Fläche, wodurch die Aussagemöglichkeiten sehr stark eingeschränkt sind. Die wenigen Gewebereste lassen grosso modo zwei Tuchqualitäten erschliessen. Zur einen Gruppe gehören Gewebe aus feinem Garn, die in Leinwandbindung oder Köperbindung mit Fadendichten zwischen 15 und 20 Fäden/cm2 gewoben sind, während wirklich grober Stoff nur in einem Fall vorliegt (Tab. 2).
4. Anthropologischer Bericht (W. Scheffrahn)
4.1 Präliminarien Die Knochenfunde des Gräberfelds von Beringen werden heute im Anthropologischen Institut der Universität Zürich verwahrt, von wo auch ein kurzer anthropologischer Bericht vorliegt, der um 1970 vom damaligen Assistenten, Wolfgang Scheffrahn, verfasst wurde. Leider hat sich gezeigt, dass die anthropologischen Bestimmungen der Knochenfunde in fast keinem Fall mit den von den Ausgräbern beschriebenen Grabsituationen übereinstimmen, so dass angenommen werden muss, dass in den letzten 100 Jahren erhebliche Vertauschungen stattgefunden haben müssen. Wegen dieses Sachverhalts sowie der schlechten Erhaltung der Knochen wurde von einer ausführlichen Neubestimmung der Knochenreste abgesehen, weshalb im Folgenden der Bericht W. Scheffrahns wiedergegeben wird.
4.2 Bevölkerungsgrösse In den 21 Gräbern des alamannischen Gräberfeldes von Beringen konnten mit Hilfe anthropologischer Untersuchungsmethoden die Skelettreste von mindestens 34 Individuen nachgewiesen werden (Tab. 3).
24
4.3 Geschlechtsaufbau und Altersstruktur Die Untersuchung der Geschlechtsstruktur und des Altersaufbaues dieser numerisch relativ kleinen Population war erschwert durch das zumeist unvollständige, d.h. bruchstückhafte Vorliegen der Skelettreste. Wie aus der detailliert aufgeführten Übersicht hervorgeht, konnten häufig nur grobe Angaben hinsichtlich des Geschlechtes und des Alters gegeben werden. Trotz dieser gravierenden Behinderung in der Befunderhebung lassen sich die folgenden Angaben machen. Es kann mit hinreichender Sicherheit gesagt werden, dass sich unter den 34 Individuen mindestens 5 Männer und 6 Frauen befinden; bei den verbleibenden 23 Individuen konnte das Geschlecht mit genügender Wahrscheinlichkeit nicht bestimmt werden (Klassifizierung «fraglich»), oder eine Geschlechtsbestimmung war nicht durchführbar, weil es sich in dem einen Falle um ein kindliches oder jugendliches Skelett handelte sowie in dem anderen Falle die Skelettreste zu bruchstückhaft vorhanden waren. Die Population setzt sich nachweislich aus 22 Erwachsenen, 6 Kindern (0–13 Jahre) und 3 Jugendlichen (13–21 Jahre) zusammen. Die erwachsenen Altersklassen lassen sich zwar noch weiter differenzieren, so in 6 adulte (21–40 Jahre) und 2 mature (40–60 Jahre) Personen sowie in 1 matures bis seniles Individuum, erlauben jedoch wegen der geringen Zahl keine weiter reichenden Schlüsse auf die Altersstruktur dieser alamannischen Bevölkerung.
4.4 Beschreibend-morphologische Merkmale Für die deskriptiven Merkmale am Hirnkopf und Ganzgesicht steht lediglich der Schädel aus dem Grab 0 (Bezeichnung vom Autor; das Grab hatte vom Ausgräber keine Bezeichnung erhalten) zur Verfügung. Aus den an diesem Individuum erhobenen Befunden kann jedoch nicht auf die Gesamtpopulation geschlossen werden. Bei Aufsicht von oben erscheint der Hirnkopf längenbetont, d.h. die Hirnkopflänge dominiert auffallend gegenüber der Hirnkopfbreite. Darüber hinaus ist die Hirnkopfoberansicht elliptisch konfiguriert. Bei Seitenansicht ist der Profilscheitel kurz und in sich mässig stark durchgebogen; die hintere Scheitelkontur verläuft oberhalb der Occipitalschuppe flach. Hinterhaupt starkbogig ausladend und merklich abgesetzt («Chig non»). Bei Vorderansicht ist die Scheitelkontur stark bogig betont. Das Ganzgesicht ist etwa rautenförmig konturiert; dabei laden die Wangenbeine mittelstark aus der Gesichtskonturlinie aus. Betonung der Unterkieferwinkel mässig. Proportionierung der Nase bei Vorderansicht: hoch und mittelbreit. Orbitae rechteckig und horizontal gelagert. Zusammenfassend kann nach dieser Befundkonstellation in den Merkmalsbereichen des Hirnkopfes und des Ganzgesichtes gefolgert werden, dass sich der matur/senile Mann aus dem Grab 0 in die Variationsbreite frühmittelalterlicher Bevölkerungen einfügt.
5. Belegungsabfolge Das Fragment einer Bügelfibel mit winkligem Kerbschnittdekor, das als Streufund aus einer gestörten Bestattung stammt und aus der Mitte des 6. Jahrhunderts datiert, könnte den Belegungsbeginn des Beringer Gräberfelds markieren. Grab 21 und das reiche Grab 1, das vermutlich um 580 angelegt wurde, stellen die frühesten datierbaren Gräber des Friedhofes dar (Abb. 29). In der Südgruppe ist in der Folge eine kontinuierliche Belegung fassbar. Grab 2 wurde wohl als nächstes um 600 angelegt, dem in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts Grab 8 folgte. Grab 27, das wohl kurz nach 650 angelegt wurde, stellt das späteste reich ausgestattete Grab der Südgruppe dar. Die Gräber 11, 12 und 22 dürften bereits dem späten 7. Jahrhundert angehören, während das massiv gestörte Grab 26 undatierbar ist. Zudem muss angenommen werden, dass einige Bestattungen dieser Gräbergruppe zerstört wurden, als im 19. Jahrhundert der heutige Neuweg angelegt wurde. Auch die Gräber der Nordgruppe sind angesichts weniger datierender Funde schwierig in eine chronologische Abfolge zu bringen. Grab 14 stellt vermutlich das älteste beigabenführende Grab dar und datiert ans Ende des 6. Jahrhunderts. Die Gräber 3 und 24 folgten anfangs des 7. Jahrhunderts und wurden vermutlich nur kurz nacheinander angelegt. Weitere gut datierbare Inventare liegen in den Gräbern 6, 10B und 13 vor, die zwischen 630 und 680 angelegt wurden. Grab 10B dürfte aufgrund der grossen Drahtohrringe schon in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts angelegt worden sein. Es scheint, als habe sich die nördliche Gräbergruppe von Süden nach Norden und Nordwesten hin ausgebreitet, wo die, nach ihren Beigaben zu urteilen, jüngsten Gräber liegen. Aufgrund von Überlagerungen und Nachbestattungen muss vermutet werden, dass die nördliche Gräbergruppe noch bis in die Zeit um 700 als Bestattungsplatz benutzt wurde. Leider fehlen jedoch Funde, die eine derart späte Datierung stützen würden. Da aber wahrscheinlich weniger als die Hälfte der Gräber des Friedhofs überhaupt dokumentiert wurde, können keine abschliessenden Angaben über die Belegungsdauer desselben gemacht werden.
6. Gedanken zur sozialen Struktur und Bevölkerungsgrösse Das Gräberfeld von Beringen zählt mit ursprünglich schätzungsweise 60–80 Bestattungen zu den eher kleinen Friedhöfen des Frühmittelalters, womit feststeht, dass hier in den knapp 100–150 Jahren seines Bestehens kein Dorf seine Toten niederlegte, sondern bestenfalls ein Weiler. Ausgehend von den demographischen Daten aus dem Schleitheimer Gräberfeld und der vermuteten Gräberzahl von Beringen ist die Lebendbevölkerung des frühmittelalterlichen Beringen auf etwa 20–25 Personen zu schätzen.248 Vorausgesetzt, dass auf einem Gehöft 10–30 Personen gelebt haben, dürfte das Gräberfeld nur einer bis maximal drei Hofstellen als Bestattungsplatz gedient haben.249 Im Unterschied zu anderen kleinen Nekropolen, die durchaus den Charakter von Reihengräberfeldern besitzen, ist der Friedhof in Beringen in eine nördlichere Gräbergruppe mit eher ärmlichen Beigaben und eine kleine Gruppe im Süden aufgeteilt, die sich sowohl räumlich als auch durch ihre exklusiven Beigaben vom restlichen Friedhof absetzt (Tab. 4). Zudem ist zu bemerken, dass innerhalb der Südgruppe kein einziges Grab durch eine Nachbestattung gestört wurde, während es im Norden mindestens deren fünf sind (Abb. 28). In Beringen fallen generell markante Parallelen zwischen einzelnen Bestattungen auf, die allem Anschein nach nicht auf Zufälligkeiten beruhen. So gehören drei der südlichen Gräber der von R. Christlein definierten Ausstattungsgruppe C an, die gemeinhin mit einem adelsähnlichen Sozialstatus gleichgesetzt wird, an deren Seite zwei Gräber mit Sondergaben gestellt werden. Die durch Christlein erfolgte Zuweisung von Abb. 27: Beringen SH-Spinnbündten. Verteilung der überdurchschnittlich ausgestatteten Gräber. Abb. 28: Beringen SH-Spinnbündten. Verteilung der vermutlich antik gestörten Bestattungen. Abb. 29: Beringen SH-Spinnbündten. Belegungsabfolge des Gräberfelds. Zeitstufen nach Ament.
25
Grab 2 zur Ausstattungsgruppe C kann nicht mehr aufrecht erhalten werden, weil es sich bei den Eisenobjekten zu Füssen des Leichnams nicht um Trensenbestandteile handelt, sondern um eine Halfterung für ein für die Jagd verwendetes Tier und somit das definierende Element entfällt.250 Die räumliche Separierung der Gräbergruppe wird zusätzlich durch die besondere Qualität der Beigaben unterstrichen, die eingedenk der Tatsache, dass die Mehrzahl der Gräber der Plünderung anheim fiel, umso eklatanter erscheint (Abb. 27– 28). Leider wurde die südliche Gräbergruppe beim Bau des Weges in Mitleidenschaft gezogen, was weitergehende Überlegungen verunmöglicht. Auf jeden Fall kann gegenwärtig keine lückenlose Generationenfolge rekonstruiert werden, weil reiche Männergräber des 6. Jahrhunderts und reiche Frauengräber des 7. Jahrhunderts fehlen. Aber auch die nördliche Gräbergruppe zeigt interessante Parallelen zwischen einzelnen Gräbern auf. Solche zeigen zum Beispiel die Gräber 3 und 24: beide sind sehr schlicht ausgestattet und wurden, in ein enges Tuch gewickelt anfangs des 7. Jahrhunderts in freier Erde bestattet. Als Beigabe erhielten beide nur einen Gürtel mit wenigen Gegenständen in der Tasche. Einziger Unterschied bildet der Sax aus Grab 3. Eine weitere Gruppe bilden die Gräber 6, 10B und 13, die auch räumlich eng beisammen liegen. Alle drei sind mit bronzenen Drahtohrringen, Perlenketten und einem einzelnen Messer am Gürtelgehänge ausgestattet. Dadurch sind sie am unteren Rand der Qualitätsgruppe B nach Christlein anzusiedeln.251 Grab 6 besass ferner einen Spinnwirtel aus Lavez, Grab 10B eine seltene Ringfibel und einen Bronzefingerring, während Grab 13 eine mit Bronzenieten versehene Messerscheide am Gehänge besass. Grab 10B und 13 besassen zudem Perlenketten mit grossen Bernsteinperlen. Die drei Bestattungen sind in eine enge zeitliche Nähe zu stellen und datieren aus dem mittleren Drittel des 7. Jahrhunderts. Vielleicht spiegeln sich darin enge verwandtschaftliche Bindungen. Innerhalb der Gräber der postulierten «Gefolgschaft» lassen sich somit trotz Standardisierung auch Unterschiede ausmachen. Da jedoch ein grosser Teil der Bestattungen gestört ist, fällt es schwer, weitere grabübergreifende Bezüge festzustellen. Tauschierte Beschläge aus den gestörten Gräbern 4 und 15 sprechen jedoch auch für einen gewissen – eher bescheidenen – Wohlstand einiger in der Nordgruppe bestatteter Personen. Unklar ist jedoch, ob das als Gürtelschnalle wieder verwendete Schnällchen einer Spathagarnitur in Grab 4 anlässlich eines Grabraubs oder als Geschenk in die Hände des Bestatteten gelangt war.252 Da die Grabausstattungen der Nordgruppe sehr markant vom Beigabenreichtum der Südgruppe abfallen, ist es am wahrscheinlichsten, dass der Friedhof, wenn wir die Anzahl Bestattungen berücksichtigen, zu einem einzigen, bedeutenden, vermutlich im heutigen Dorfzentrum liegenden Herrenhof gehörte, dass hier also der Bestattungsplatz einer führenden Familie mitsamt ihrer Gefolgschaft vorliegt, was sich besonders darin zeigt, dass, nachdem die führende Familie den Friedhof verlassen hatte, der separate Gräberbezirk in das Friedhofsareal miteinbezogen wurde, wofür vereinzelte späte und locker gestreute Gräber im Areal Zeugnis ablegen.253
26
7. Andere frühmittelalterliche Fundstellen in Beringen 7.1 Das Gräberfeld von Beringen-Am Rain Das kleine Gräberfeld in der Flur Am Rain (Abb. 1/2) liegt auf einem sanft geneigten Terrain aus randglazialen Schwemmlehmen und lehmigen Moränen direkt an der Schaffhauserstrasse in Richtung der Klus Engi. 1933 wurden sieben frühmittelalterliche Gräber anlässlich eines Hausbaus254 notdürftig gehoben und dokumentiert (Abb. 30–31), die nach Ausweis der Funde aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts datieren (Taf. 6). Da K. Sulzberger, seinerzeit kantonaler Konservator, die meisten Funde (vor allem der Gräber 1–5) mit Hilfe der an der Zerstörung beteiligten Arbeiter nachträglich zuweisen musste, sind nur die Inventare von Grab 6 und 7 einigermassen gesichert (Abb. 31). Es ist anzunehmen, dass die Bestattungen zu einem kleinen Gehöft gehörten, das am römischen Verkehrsweg zum Rheinfall lag, von dem 1984 60 m nordöstlich ein Trassenstück beobachtet worden war.255 Die ursprüngliche Friedhofsgrösse kann momentan kaum abgeschätzt werden, dürfte jedoch klein gewesen sein. Die bisher aufgedeckten Bestattungen lassen bisher auf eine eher einfache Bewohnerschaft schliessen, weil alle Bestattungen der Qualitätsgruppe A angehören, die zudem mit der Belegung von Beringen-Spinnbündten zeitgleich waren (Tab. 5).256 Funde und Datierung (Taf. 6): Grab 2: Die Perle mit gekreuzten Wellen und Punkten aus Grab 2 lässt eine Datierung für dieses Grab in die Mitte des 7. Jahrhunderts vermuten, weil Perlen dieses Typs in SchleitheimHebsack erst ab Perlenstufe 9 (ca. 630/640–670/680) auftreten.257 Die Aussage, dass etliche gelbe Perlen dabei gelegen hätten, würde diesen Zeitansatz stützen. Da der betreffende Perlentyp sowohl in Schretzheim258 als auch in Weingarten259 schon ab 600 auftritt, möchte ich jedoch nur eine grobe Datierung in die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts vornehmen. Grab 3: Der Knickwandtopf aus Grab 3 gehört der feintonigen Drehscheibenware mit Glättung an und findet zahlreiche Vergleichsstücke in der Region, die zuweilen auch ein eingeglättetes Schraffendekor aufweisen.260 Aufgrund von Vergleichen dürfte das Gefäss in die Zeit um 600 datieren, wofür die eher gedrungene Form und die scharfe Profilierung des Bauchumbruchs sprechen.261 Grab 6: Der leichte bis mittelschwere Breitsax262 und die Reste der Gürtelbeschläge,263 die vermutlich mit einer dreiteiligen Gürtelgarnitur in Zusammenhang gebracht werden können, lassen vermuten, dass Grab 6 in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts bzw. in Schicht 2 nach Christlein angelegt wurde.264 Auch das im Tierstil ornamentierte Bronzebeschläg, das ursprünglich vielleicht zu einer Schuhgarnitur gehörte, fügt sich gut in diesen Horizont ein.265 Die fragmentierte Pfeilspitze mit langem tordiertem Schaft kann als Jagdgeschoss interpretiert werden, das eine breite Spitze mit Widerhaken aufwies und einen sehr häufigen Pfeiltypus darstellt.266 Grab 7: Der leichte Breitsax aus Grab 7 befindet sich im Überlappungsbereich von Kurz-, Leicht- und Breitsaxen267 und da-
tiert grob aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts.268 Ob die dreiteilige Gürtelgarnitur einst tauschiert war, bleibt unklar, weil die starke Restaurierung allfällige Spuren entfernt hat.269 Das Schnallenbeschläg lässt sich am besten mit der Garnitur in Schleitheim-Hebsack, Grab 524270 oder jener aus Grab 7271 von Beggingen-Löbern vergleichen. Die beiden Eisenstäbe und das Bronzeblech mit Nieten könnten allenfalls mit einer Gürteltasche im Zusammenhang stehen. Die Garnitur datiert aufgrund ihrer immensen Breite vermutlich noch in die Zeit um 600 und lehnt sich an dreieckige Beschläge der Francia und Burgundia an.272 Grab 7 dürfte daher im 1. Drittel des 7. Jahrhunderts angelegt worden sein. Die Gräber 1, 4 und 5, die kaum oder keine diagnostischen Funde erbracht haben, sind zeitlich nicht genauer einzuordnen. Es ist jedoch zu vermuten, dass auch sie im 7. Jahrhundert angelegt wurden. Zu den sieben bekannten Bestattungen dürften sich noch weitere gesellt haben, weil weibliche Bestattungen des frühen 7. Jahrhunderts etwas untervertreten scheinen. Die bisher entdeckten Gräber lassen auf eine Belegung zwischen 600 und etwa 650 schliessen, womit für Beringen-Am Rain eine mit dem Gräberfeld in der Flur Spinnbündten zeitgleiche Belegung erwiesen ist.
7.2 Die Dorfkirche Die archäologisch beobachteten Bodeneingriffe im Bereich der 1231273 erstmals belegten Kirche (Abb. 1/3), die einst vielleicht St. Georg274 geweiht war, sind bisher noch gering. 1990 konnte die Kantonsarchäologie Schaffhausen entlang der Aussenmauern Untersuchungen an den Fundamenten der Kirche vornehmen, in deren Verlauf neben den Fundamenten von Vorgängerbauten auch Belege für eine römische Siedlungstätigkeit nachgewiesen werden konnten.275 Eine Grube mit Brandrötung enthielt neben Keramik des 2. und 3. Jahrhunderts auch eine mittelalterliche Randscherbe sowie ein Glasfragment mit herausgekniffener Warze, das durchaus auch frühmittelalterlicher Zeitstellung sein könnte.276 In diesem Fall stammte das Fragment wahrscheinlich aus einem reichen, zerstörten frühmittelalterlichen Grab. Ein frühmittelalterlicher Vorgängerbau der heutigen Kirche ist somit zurzeit zwar noch nicht nachgewiesen, aber durchaus denkbar.277 Um zu weiterführenden Informationen zu gelangen, müsste allerdings eine Grabung im Kirchenschiff vorgenommen werden.278
7.3 Der angebliche «Höhlenbewohner» aus der Teufelsküche Aus der ehem. Sammlung Willy Roost stammt ein Schädel, der mit vier Pfeilspitzen vergesellschaftet ist. Da aus der Teufelsküche nie von frühmittelalterlichen Funden berichtet wurde, liegt es nahe, das Grabinventar mit dem verschollenen Inventar von Grab 23 gleichzusetzen, wenngleich der Beweis nicht erbracht werden kann. Drei Pfeilspitzen sind blattförmig, während die vierte mit einem tordierten Schaft zu einer Jagdspitze mit Widerhaken gehört. Für eine genauere Datierung des Grabinventars als das 6./7. Jahrhundert liegen somit zu wenige Anhaltspunkte vor.
Abb. 30: Beringen-Am Rain, Gräberplan. Abb. 31: Beringen-Am Rain, Befundpläne. M 1:50.
27
Abb. 32: Verbreitungskarte von frühmittelalterlichen Gräberfeldern und an Reichtum herausragenden Bestattungen im östlichen Hochrheingebiet. Wenn Hochrechnungen für die Gesamtgrösse eines Gräberfelds vorlagen, wurden diese auf die Karte übertragen. Fundort- und Quellennachweis S. 40. 2 = Beringen-Spinnbünthen.
7.4 Fazit zur frühmittelalterlichen Besiedlung in Beringen Vermutlich lag die frühmittelalterliche Siedlung Beringen im Bereich des heutigen Ortskerns, und es wäre zweifellos verlockend, das Gehöft der reichen Sippe aus der Südgruppe des Gräberfelds am Dorfbach, in der Nähe des «Schlosses» zu suchen, dem Edelsitz der seit 1090279 belegten Edlen von Beringen, der in 200 m Entfernung genau in der Luftlinie zwischen Kirche und Gräberfeld liegt, doch gibt es hierfür keine Anhaltspunkte.280 Genauso hypothetisch bleibt die Vermutung, dass im Bereich der Dorfkirche ein frühmittelalterlicher Vorgängerbau – am ehesten aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts – zu suchen sei. Das Gräberfeld in der Flur Am Rain wiederum gehörte vermutlich zu einem Gehöft am Weg nach der Klus Engi. Offenbar gehörte dieses nicht unmittelbar zur Hauptsiedlung von Beringen, weil die Toten nicht auf dem Gräberfeld in der Flur Spinnbündten beigesetzt wurden. Warum dies nicht der Fall war, muss unklar bleiben. Sicherlich gehörten die Bewohner jedoch nicht zur engeren familia der im nahegelegenen Friedhof bestatteten Personen.
28
8. Regionale Einbettung Im Gebiet des Kantons Schaffhausen finden wir viele bedeutende frühmittelalterliche Fundstellen; das grosse Gräberfeld von Schleitheim-Hebsack sticht besonders hervor. Aber auch aus Beggingen und Hallau sind Friedhöfe bekannt, die als typische Reihengräberfelder zu bezeichnen sind. Schleitheim bildete dabei im Frühmittelalter ein kleinregionales Zentrum, das seine Bedeutung nicht zuletzt aus der verkehrsgeographisch günstigen Lage am Verbindungsweg zwischen Rhein und Donau zog, von wo aus eine weitere Route in Richtung des Schwarzwalds abzweigte (Abb. 32).281 Von Schleitheim ausgehend zogen zwei Verkehrsstränge durch den Klettgau: im Westen verlief die auf der Tabula Peutingeriana aufgeführte römische Heerstrasse in Richtung Zurzach,282 während die zweite Route in östlicher Richtung über Beringen in Richtung Rheinfall führte. Beringen hatte als Platz ebenfalls eine gewisse Bedeutung, weil von hier aus der Weg durch die Klus Engi kontrolliert werden konnte. Auch aus der Nachbargemeinde Löhningen sind zwei Bestattungsplätze bekannt, die vermutlich zwei verschiedenen Gehöften angehörten.283 Ihre reichen Beigaben lassen unter Umständen separierte Hofgrablegen im Sinne von Lauchheim-Mittelhofen284 vermuten, zumal das Frauengrab aus dem Dorfkern, obwohl gestört, der Qualitätsgruppe C nach Christlein zuzuordnen ist.285 Auch aus Siblingen liegen frühmittelalterliche Grabfunde vor, wodurch die Bedeutung des alten Verkehrsweges von Neuhausen durch den Klettgau nach Schleitheim unterstrichen wird.
Eine weitere sehr bedeutende Route verlief von Tiengen durch das Wutachtal und zweigte, bevor das Tal unpassierbar wurde, nach Schleitheim ab, von wo aus der Weg über Beggingen nach Hüfingen an der Donau führte.286 Entlang dieser Hauptroute finden sich denn auch auffallend viele Gräberfelder (Abb. 32). Bestattungen, die sich in ihrem Reichtum mit den Beringer Gräbern messen können, sind im Kanton Schaffhausen selten anzutreffen. Im Friedhof von Beggingen findet sich zwar eine beachtliche Zahl überdurchschnittlich ausgestatteter Gräber; Gold- und Sonderbeigaben fehlen jedoch, was vielleicht auch auf die hohe Beraubungsquote der Gräber zurückgeführt werden kann.287 Ob die Nekropole bei Barzheim ebenfalls zu einer adeligen Hofstatt gehört hat, bleibt unklar, weil sie am Rand einer Kiesgrube zum Vorschein kam und manche Bestattungen unbeobachtet zerstört wurden. Das aus Kanne und Stielpfanne bestehende «koptische»288 Bronzegeschirr (Abb. 33), das aus dem stark in Mitleidenschaft gezogenen Grab 4 stammt, war mit eisernen Kästchenbeschlägen vergesellschaftet und lässt jedenfalls auf ein überaus bedeutendes Grab schliessen.289 Vielleicht stammen vereinzelte Grabfunde in der Umgebung von Stein am Rhein ebenfalls aus separierten Hoffriedhöfen, wie zum Beispiel ein heute verschollener goldener Fingerring aus Ramsen-Moosäcker (Abb. 34), silberne Bügelfibeln vom Typ Nikitsch aus Stein am Rhein (Abb. 35) selber sowie der reiche Grabschmuck aus einem Frauengrab auf dem Gemeindegebiet von Eschenz TG (Abb. 36).290 Am bedeutsamsten ist jedoch die Adelssepultur in der Kastellkirche von Stein am Rhein-Burg,291 die vermutlich mit der strategischen Bedeutung der Lage am Ausfluss des Untersees im Zusammenhang steht, von wo aus eine wichtige Verkehrsachse über den Hegau zur Donau führte. Die reichen Bestattungen aus der Kirche Schleitheim, in erster Linie das Grab 30,292 stehen diesem Reichtum kaum nach, obwohl einige der Gräber geplündert und nur noch anhand weniger Beigaben ihren einstigen Reichtum erahnen lassen.293 Besonders auffällig sind die zahlreichen Bezüge der reichen Bestattungen aus Beringen-Spinnbündten zu den Gräberfeldern von Güttingen und Hüfingen (beide D). Diese sind am besten im Grab 1 zu erkennen, das mit dem etwas jüngeren Grab 7 von Güttingen modelgleiche Bügelfibeln teilt.294 Die Scheibenfibel aus Grab 21 von Beringen findet zudem in vielerlei Hinsicht vergleichbare Fibeln in den Gräbern 1 und 100 von Güttingen. In Grab 38, der bedeutendsten Güttinger Grablege, und im Hüfinger Kammergrab 268 fanden sich zudem mit Grab 1 vielleicht werkstattgleiche Almandinscheibenfibeln.295 Allerdings übertreffen diese, zusammen mit einigen anderen Bestattungen aus den grossen Gräberfeldern von Güttingen296 und Hüfingen297 den Beigabenreichtum der sehr stark gestörten Beringer Gräber bei weitem, wobei auch das trotz Beraubung besonders reiche Grab 1 im Separatfriedhof von Hüfingen-Gierhalde298 zu erwähnen wäre. Es scheint somit, dass die reiche, in der Südgruppe bestattete Personengruppe in engem Kontakt mit Familien stand, mit denen sie auf einer vergleichbaren Ebene verkehrte und ihre Luxusgüter aus ähnlicher (oder gar derselben?) Quelle deckte und wohl am ehesten als regionale Oberschicht angesprochen werden kann.
Abb. 33: Barzheim-Risgibüel SH. «Koptisches» Bronzegeschirr. Abb. 34: Ramsen-Moosäcker SH. Goldener Fingerring mit gefasstem Stein. Abb. 35: Stein am Rhein-Rathaus SH. Silbervergoldete Bügelfibeln vom Typ Nikitsch. Abb. 36: Eschenz TG. Adelsgrab, gefunden 1829.
29
9. Die Gräbergruppe B im Rahmen der frühmittelalterlichen Separatbestattungen Bereits D. Viollier vermutete im Friedhof von BeringenSpinnbündten angesichts der bedeutenden Funde keines der gängigen frühmittelalterlichen Reihengräberfelder, sondern eher den Bestattungsplatz einer vermögenden Sippe samt ihres Anhangs.299 R. Christlein griff 1973 diesen Ansatz auf, als er drei Bestattungsphänomene der in seinem Artikel über Besitzabstufungen in der Merowingerzeit definierten Beigabengruppe C vorstellte. Beringen wurde darin als Beispiel für seinen dritten Friedhofstyp verwendet, der Gräbergruppen mit überdurchschnittlichen Beigaben umfasst, die abseits von den Reihengräberfeldern liegend ein adelsähnliches Gepräge aufweisen.300 Gräbergruppen dieses Zuschnitts werden in der Forschung häufig auch als so genannte Separatfriedhöfe bezeichnet, deren zentrales Element neben einer reichen Grabausstattung vor allem auch das Erbbegräbnis darstellt.301 H. W. Böhme hat in seiner Arbeit über den Adel im Merowingerreich überzeugend dargelegt, dass die Entstehung adeliger Separatfriedhöfe, zu denen auch die abgesonderte Beisetzung in Kirchenbauten gehört, im 6. Jahrhundert vom Zentrum des Merowingerreiches in Nordgallien ausging, während zur selben Zeit reiche Bestattungen in der Alamannia meist noch inmitten der Reihengräber anzutreffen waren.302 Allerdings wird dieser Sachverhalt dadurch relativiert, dass im rechtsrheinischen Gebiet schon früh separierte Gründergrablegen zu fassen sind, die sich von den nachfolgenden Reihengräberfeldern deutlich absetzen. Was ihnen jedoch fehlt, ist der für Separatfriedhöfe typische dynastische Charakter.303 Die Grundlagen dafür, dass einflussreiche Familien sich von der Restbevölkerung absondern konnten, musste – worauf schon verschiedentlich hingewiesen worden ist – über eine besondere Stellung dieser Sippen gewährleistet sein.304 Dass nach 550 im rechtsrheinischen Gebiet nun immer mehr solche Friedhöfe auftraten, ist keineswegs Zufall. Der verstärkte fränkische Einfluss, der in den Gräberfeldern fassbar ist und die Ausbreitung dieser Separierung sprechen dafür, dass das merowingische Königshaus von Anfang an einen massgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte. Einflussreiche Familien wurden enger an die merowingische Königsfamilie gebunden, indem ihnen dynastisch weitergegebene Vorrechte zugesichert wurden.305 Dieser auch als «Nobilifizierungsprozess»306 bezeichnete Wandel, der mit der erblichen Bindung eines Amtes an eine Familie sowie der Ausprägung einer sich durch die Anlage von Separatfriedhöfen betont von der Allgemeinheit absetzenden adelsgleichen Schicht einherging, war vermutlich auch eine Folge des sich rasch vergrössernden fränkischen Reichs, das die Bildung einer grossräumig operierenden Oberschicht zur Reichssicherung und -verwaltung notwendig machte, in erster Linie auch in den rechts rheinischen Gebieten, wo nicht mehr auf spätantike Verwaltungsstrukturen zurückgegriffen werden konnte.307 Die hohe Störungsquote im Gräberfeld von Beringen-Spinnbündten und die wenig detaillierte Dokumentation erlauben keine weitergehenden Schlüsse zur sozialhistorischen Einordnung der reichen Gräber in der Südgruppe. Es kann als unbe30
streitbar gelten, dass die hier beigesetzten Personen nicht einfach der «Spitze einer bäuerlichen Gesellschaft»308 angehörten, wie sie laut Christlein in vielen C-Gräbern fassbar ist, sondern deutlich die sichtbar gemachte soziale Abgrenzung gegenüber einer weniger vermögenden Allgemeinheit veranschaulichen.309 Das mutmassliche Kind in Grab 8, das mit auf seine Grösse angepassten Beigaben und einem Tummler als Sondergabe beigesetzt wurde, unterstreicht somit noch viel stärker als die reichen Erwachsenenbestattungen ein familienbezogenes Standesbewusstsein, das vornehmlich in Kirchensepulturen seine höchste Steigerung erfährt.310 Die innerhalb der Alamannia vergleichsweise frühe Anlage eines Sonderfriedhofs in Beringen noch im 6. Jahrhundert lässt auf eine bedeutende Sippschaft schliessen, zumal die reichsten Gräber in Spornlage über dem Lieblosental und dem Klettgau liegen. Dass hier ein Zusammenhang mit der strategischen Situation am Verkehrsweg vom Rheinfall nach der Donau besteht, ist sehr wahrscheinlich, weil auch in Süddeutschland frühmittelalterliche Separatfriedhöfe und Gräber der Qualitätsgruppe C nach Christlein vornehmlich an strategisch bedeutsamen Orten und Wegen wie den alten Kastellorten, Römerstrassen und Flüssen anzutreffen sind, was auch auf Abb. 32 deutlich wird.311 Als besonders gutes Beispiel für die Besetzung strategisch wichtiger Schlüsselpositionen durch fränkische Militärabteilungen gilt seit längerer Zeit das Gräberfeld von Ebringen (D) im Wutachtal.312 Schon mehrfach wurde dargelegt, dass zahlreiche Separatfriedhöfe oft nur sehr kurze Belegungszeiten von zwei bis drei Generationen aufweisen und danach unvermittelt abbrechen, ein Faktum, das allgemein auf eine zunehmende Konkurrenz von Reihengräberfeldern bzw. Grabhügeln und Kirchen- bzw. Kirchhofbestattungen zurückgeführt wird.313 Ähnliches ist auch im Fall von Beringen-Spinnbündten zu vermuten, weil es scheint, dass nach Grab 27 keine reichen Gräber mehr angelegt wurden. Daher liegt die (noch) nicht beweisbare Vermutung nahe, dass die reiche Familie der Südgruppe im Laufe des 7. Jahrhunderts ihre Angehörigen in einer oder mehreren Eigenkirchen zu bestatten begann. Am ehesten wäre dabei an die Beringer Dorfkirche zu denken, die unmittelbar westlich des Friedhofs am gegenüberliegenden Hangfuss liegt und deren vermutetes – freilich nicht aktenmässig überliefertes – Georgspatrozinium314 eine frühmittelalterliche Entstehung in keiner Weise ausschliesst, wie dies auch am Beispiel der Georgskirche von Elgg vermutet wird.315 Da bisher noch keine Grabung im Kirchenschiff vorgenommen wurde, kann dies jedoch nur vermutet werden.316 Ein Glasfragment, das umgelagert in einer Grube an der Aussenfassade gefunden wurde und vielleicht frühmittelalterlicher Zeitstellung ist, könnte jedoch für reiche Kirchenbestattungen sprechen.317 Gestützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, dass die vermutlich aus dem späten 7. Jahrhundert datierenden Gräber 11, 12 und 22 beigabenlos bzw. ausserordentlich ärmlich ausgestattet waren. Offenbar muss für die führende Familie nach der Mitte des 7. Jahrhunderts kein Bedarf mehr für diesen Begräbnisplatz vorhanden gewesen sein, was nichts weniger bedeutet, als dass sie entweder den Ort verlassen hat oder sich zumindest eine andere, noch prestigeträchtigere Grablege erwählt hat.318 Somit reiht sich Beringen-Spinnbündten in jene Gruppe kleiner Gräberfelder ein, die sich durch eine kurzzei-
tige Belegung durch die Oberschicht auszeichnen und nach deren Auszug von der «einfachen» Bevölkerung weiter genutzt wurde.319 In einigen Gräberfeldern wurde auch eine translatio der «adeligen» Leichname nachgewiesen, die exhumiert und wahrscheinlich an eine neue kirchliche Familiensepultur ad sanctos transferiert wurde.320 Die reichen Beringer Bestattungen in der südlichen Gräbergruppe gehören zweifellos nicht zu den herausragendsten ihrer Zeit, auch wenn sie teilweise dem Grabraub anheim gefallen sind und einzelne Beigaben von ausserordentlich hoher Qualität sind. So war das Bronzebecken aus Grab 27 schon bei der Beigabe arg beschädigt und wurde absichtlich im Grab belassen, als die Plünderer ihr gründliches Werk verrichtet hatten.321 Selbst Grab 1 steht als reichste Bestattung des Friedhofs in starkem Kontrast zu ähnlichen Bestattungen der Zeit um 600. Neben der Erklärung mit Beraubung könnte die Diskrepanz zwischen Beigabenqualität und –anzahl als ein Indiz für die unterschiedlich rasche Aufnahme der Beigabenreduktion gesehen werden, wäre für den rechtsrheinischen Raum jedoch ausserordentlich früh und damit eher unwahrscheinlich. Entscheidend bleibt die Differenzierung von sog. «echten» und somit variablen sowie von «unechten» Grabbeigaben, die als Trachtbestandteile unweigerlich ins Grab gelangten.322 Der hohe Status der reichen Beringer Familie kann mithin allein schon dadurch belegt werden, dass die Grabinventare 1, 2, 8 und 27 Sonderbeigaben von hohem Wert enthielten bzw. Beigaben vorhanden waren, die auf eine der Oberschicht vorbehaltene Tätigkeit verweisend eine Zeigerfunktion hatten. Besonders hervorzuheben ist, dass obwohl fast alle reichen Bestattungen den Eindruck erwecken, als wären sie gestört, wertvolle, in Kreuzornamentik verzierte oder mit christlicher Symbolik belegte Gegenstände vielleicht aus religiöser Furcht im Grab belassen worden waren.323 Eine weitere Vermutung ist, dass einige Gräber der separierten Südgruppe im Rahmen von Bauarbeiten unbeobachtet zerstört wurden, weil die Generationenfolge nicht lückenlos ist und das Bügelfibelfragment (Taf. 5/A1) aus einem unbekannten Grab noch etwas vor das Inventar aus Grab 1, vielleicht sogar noch aus dem 3. Viertel des 6. Jahrhunderts datiert.324 Somit ist auch nicht ganz klar, ob die ältesten bekannten Gräber des Friedhofs überhaupt die Gründergeneration repräsentieren. Verallgemeinert kann jedoch gesagt werden, dass der Hochadel, der selber eine hochrangige Gefolgschaft aufwies, eine noch viel grössere Freiheit bei der Wahl der Bestattungsplätze hatte als die Sippe aus Beringen, die sich besonders in Kirchen mit einzeln auftretenden reichen Stiftergräbern manifestiert. Die mehrfach nachgewiesene «einmalige Belegung»325 bzw. unvollständige Generationenfolge einer Sepultur lässt grosse, auf Streubesitz basierende Herrschaftsgebiete vermuten, wobei als Beispiele an die Adelsbestattungen unter St. Severin in Köln326 oder den 1869 in der Hauptapsis der mittleren Kirche des Kathedralkomplexes von Genf entdeckten Sarkophag327 erinnert sei, der in der Mittelapsis liegend ganz offensichtlich durch die gesamte Architektur des Kultbaus hervorgehoben wurde und vermutlich einem dem Hochadel entstammenden Kleriker gehörte. Allerdings sind gerade auch aus dem Schweizer Mittelland328 zahlreiche weitere derartige, wenngleich auch schlichtere Kirchenbestattungen bekannt.
Häufig zeigt die ab der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts immer plastischer fassbare Elite starke Bezüge zum fränkischen und langobardischen Raum auf, die in mehreren Fällen auf eine Zuwanderung aus betreffenden Regionen schliessen lassen.329 G. Graenert spricht sich deutlich für eine erhebliche Zuwanderung von Langobarden am Ende des 6. Jahrhunderts in Süddeutschland aus, wofür sie neben Trachtbestandteilen in erster Linie die Sitte, Folienkreuze ins Grab zu legen als Argument anführt.330 Zahlreiche Langobarden liessen sich um 568, als Alboin mit dem Grossteil des Volkes ins Friaul zog, im ostfränkischen Reich nieder.331 Vor allem das bayrische Herzogsgeschlecht der Agilolfinger besass in der nachfolgenden Zeit sehr enge Verwandtschaftsbeziehungen zu den langobardischen Königen Italiens.332 Für das Gräberfeld Spinnbündten lassen sich solche Fragen nicht beantworten. Freilich finden sich in den Grabinventaren ebenfalls Bezüge nach Oberitalien, unter Umständen auch nach Thüringen, doch spricht zu wenig dafür, in den auf dem Gräberfeld bestatteten Personen eine andere ethnische Zugehörigkeit als eine alamannische zu postulieren, zumal schwierig einzuschätzen ist, in welchem Masse Fremdeinflüsse auf Migrationsbewegungen zurückgehen. Das Inventar aus Grab 1 weist, wie viele andere Gräber Süddeutschlands auch, eine durchaus langobardische Prägung auf, allerdings müssen diese Befunde angesichts der Tatsache, dass im nahen Friedhof von Güttingen eine bis aufs Detail identische Bügelfibel des doch eher seltenen Typs Cividale gefunden wurde, noch sehr zurückhaltend interpretiert werden und eher als Indiz für regionale Kontakte gewertet werden. Allein die Bügelfibel mit eingezapften Knöpfen, die in den östlichen Reihengräberkreis verweist und als Trachtbestandteil vermutlich kein Handelsgut darstellte, könnte auf den Zuzug einer Ostgermanin, vielleicht einer Langobardin hindeuten.333 Da sich indes die Situation so präsentiert, als wäre der Friedhof und damit vermutlich auch die Siedlung Beringen um die Mitte des 6. Jahrhunderts ex nihilo entstanden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die reiche Beringer Gründerfamilie unter der Ägide der fränkischen Reichspolitik zugewandert ist und sich im Umkreis einer aufgelassenen römischen Siedlung niedergelassen hat, deren Reste vermutlich auf dem Kirchhügel lagen, wie es eine kleine Anzahl kaiserzeitlicher Funde vermuten lässt. Die Anlage eines Separatfriedhofes in prominenter Lage bezeugt jedenfalls den hohen Status einer Sippe, deren Absonderung im Bestattungswesen ein wichtiges Element sozialer Inszenierung darstellt. Gleichzeitig könnte sie für einen Bedeutungszuwachs von Familienverbänden allgemein innerhalb der Gesellschaft sprechen. Es bleibt jedoch ein schwieriges Unterfangen, die verschiedenen Ausprägungen dieser sich im Laufe des 6. und 7. Jahrhunderts verstärkenden, unter dem Begriff «Nobilifizierung» zusammengefassten Prozesse zu vergleichen, die gleichzeitig auch mit der verstärkten Hinwendung der Oberschicht zum Christentum einhergehen. Die hohe Beraubungsquote frühmittelalterlicher Gräberfelder, vor allem des 7. Jahrhunderts sowie die im Schweizer Mittelland herrschende Beigabenarmut der au tochthonen romanischen Bevölkerung erschwert gerade im Hochrheingebiet die Sachlage. So kam M. Martin am Gräberfeld von Basel-Bernerring zum Schluss, dass sich die fränki31
sche Adelsfamilie rasch der restriktiven Beigabensitte der einheimischen romanischen Bevölkerung angepasst habe.334 Wohl ist ab dem 7. Jahrhundert eine deutliche Zunahme alamannischer Komponenten335 in der Nordschweiz zu fassen, doch scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, dass von der Nordschweiz aus, auf deren Kastellorte336 und Bischofssitze337 sich die fränkische Reichsverwaltung massgeblich stützte, umgekehrt auch romanische Einflüsse in die Alamannia strömten.338 Die Schwierigkeit, vom Totenbrauchtum bzw. dessen archäologisch fassbaren Reste Rückschlüsse auf die Welt der Lebenden zu ziehen, ist ein weiteres, altbekanntes Problem, das besonders schwer wiegt, sobald sich, wie in spätmerowingischer Zeit, die Beigabensitte wandelt und allmählich im 8. Jahrhundert aufgegeben wird. A. Burzlers Versuch einer Synchronisierung der Ausstattungsstufen zwischen Männerund Frauengräbern im zeitlichen Wandel, ist dabei sicher ein Weg in die richtige Richtung.339 Beispiele von weiblichen Bestattungen, in denen Trensen-, Gefäss- und Kettenpanzerfragmente zweckentfremdet als Teile des Gürtelgehänges Verwendung fanden, zeigen allerdings die Grenzen solcher Modelle auf, wenn im Gräberfeld Männerbestattungen mit entsprechenden Beigaben fehlen.340 Als Gehängebestandteile könnten sie dennoch als sichtbares Statussymbol den hohen sozialen Rang der Trägerin indiziert haben.341 Alle Versuche, eine mittels statistischer, historischer und archäologischer Methoden erzielte Sozialgliederung in Gräberfeldern zu erzielen, können zwar normative Bestattungsmuster aufzeigen; allein sie müssen stets an den individuellen Möglichkeiten einer sich partiell darüber hinwegsetzenden Oberschicht versagen, besonders wenn, wie im Fall von Beringen-Spinnbündten, nicht mehr nachgeprüft werden kann, welche Gräber einer Beraubung zum Opfer gefallen waren.342 Gegen Ende des 7. Jahrhunderts zeichnen sich immer deutlichere Hinweise auf ein erstarkendes Selbstverständnis dieser Führungsschicht ab, das vermutlich mit einer Abschwächung der fränkischen Zentralmacht einherging, eine Tendenz, die sich besonders deutlich in jenen Kirchenbestattungen offenbart, bei welchen grössere zeitliche Intervalle in der Belegung bzw. extrem reiche Einzelgrablegen auf mehrere Bestattungsplätze schliessen lassen.343 Diese ab dem mittleren 6. Jahrhundert bruchlos verlaufende Entwicklung, die sich, parallel zum Zerfall der fränkischen Zentralmacht, um 700 in den beiden antithetischen Polen Kirchensepulturen kontra Grabhügelnekropolen ad ultimum kulminiert, kann als ein wesentliches Merkmal der «alamannischen» Oberschicht in der jüngeren Merowingerzeit angesehen werden, die erst um 746 mit dem Blutgericht von Cannstatt eine Zäsur erfuhr, als das alte alamannische Herzogtum zerschlagen und unter karolingischer Suprematie nach fränkischem Vorbild in Alamannien die comitatus unter Verwaltung von Grafen eingerichtet wurden.344
32
10. Zusammenfassung Die 1910 im Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten vom Schweizerischen Landesmuseum vorgenommene archäologische Untersuchung konnte 29 Gräber nachweisen, deren ursprüngliche Zahl etwa das zwei- bis dreifache betragen haben dürfte. Die Funde aus den Gräbern 1, 2, 8, 21 und 27 rückten schon früh in den Blickpunkt der Forschung, weshalb eine detaillierte Untersuchung des Gräberfelds als Ganzes stets ein Desiderat blieb. Auf dem Gräberplan zeichnen sich deutlich zwei räumlich separierte Gräbergruppen ab, deren nördliche eher beigabenarme, die südliche indes reich ausgestattete Bestattungen der Qualitätsgruppe C nach Christlein oder mit Sonderbeigaben umfasst. Obwohl die Dokumentation sehr rudimentär ist, kann gesagt werden, dass die Bestattung in Steinkisten vor allem im Zusammenhang mit späten Gräbern auftritt und mehrfach auch für Nachbestattungen wiederverwendet wurde. Neue Erkenntnisse erbrachten vor allem die Funde aus den Gräbern 1 und 2: Die Almandinscheibenfibel aus Grab 1 gelangte nicht als Trachtbestandteil ins Grab, sondern bildete mit grosser Wahrscheinlichkeit das Mittelstück eines Stoffkreuzes, während für die beiden Bügelfibeln aus derselben Bestattung in Grab 7 des Gräberfelds von Güttingen im Hegau ein nicht nur werkstatt-, sondern modelgleiches Exemplar ausfindig gemacht werden konnte. Die silbernen, bis anhin als Teile eines Blattkreuzes angesprochenen Pressbleche aus Grab 2 müssen ebenfalls neu gedeutet werden. Sie bildeten stets Einzellamellen und waren niemals aufgenäht, sondern mittels silberner Nieten als Appliken auf einem harten organischen Untergrund befestigt. Einige bis anhin rätselhafte Eisenobjekte aus demselben Grab können zudem mit einer Schirrung in Zusammenhang gebracht werden, die vielleicht für einen Lockhirsch, eher aber noch für einen Jagdhund bestimmt war. Die Belegung des Gräberfelds setzte in der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts ein und dauerte bis ans Ende des 7. Jahrhunderts. Dass die reichen Bestattungen im mittleren 7. Jahrhundert abbrechen, kann als Indiz dafür gewertet werden, dass diese Familie ihren Bestattungsplatz wechselte, während in der Südgruppe danach nur noch vereinzelt einfache Gräber angelegt wurden, die sich locker über das freigewordene Areal verteilen. Ein weiteres, sehr kleines Gräberfeld war 1933 in der Flur Am Rain im Rahmen von Bauarbeiten entdeckt worden. Nur noch zwei Gräber (6 und 7) wurden in situ angetroffen. Die sieben Bestattungen lassen sich in die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts datieren und waren mit dem Gräberfeld in der Flur Spinnbündten sicher zeitgleich. Die recht ärmlich ausgestatteten Gräber dürften zu einem kleinen Gehöft am Weg von Neuhausen nach Schleitheim gehört haben.
33
Anmerkungen
1
2
3 4
5 6
7
8
9
10
11
12
14 15 13
16 17
18
19
20
21
22
23
24
25
27 26
Mein Dank für Hinweise und Hilfestellungen geht an M. Höneisen, D. Gerbothé, K. Bürgin (KASH); Prof. Dr. G. Descoeudres (Univ. Zürich); Dr. H. Amrein, Eva Carlevaro, T. Cavelti, A. Kapeller, S. Kotai, Dr. M. Soares (alle SLM); H. Wäschle (Ortsmuseum Beringen); K. Altorfer; K. Müller. Frauenfelder 1960, 23. Die Echtheit der Öhninger Urkunde, die auf das Jahr 965 datiert, ist nicht verbürgt und könnte aus dem 12. Jh. stammen. Heute verlaufen dort der Ziegelhütteweg und der Neuweg. Aus vielleicht ähnlichen Gründen war schon in der Spätbronzezeit in knapp 100 m Entfernung ein Urnengrab angelegt worden; vgl. Altorfer, K. (1998) Löhningen-Bachtel und Beringen-Zimmerberg: Zwei bronzezeitliche Siedlungsplätze im Oberklettgau. Unpubl. Seminararbeit, Universität Zürich, 93. JbSGU 23,1932, 97 und JbSGU 26, 1934, 77. ASA N.F. 11, 1909, 365; JbSGU 2, 1909, 143; Viollier 1911, 21; auf dem originalen Übersichtsplan von F. Blanc ist von insgesamt 11 Gräbern die Rede, die in der Umgebung des Hauses aufgedeckt worden sein sollen. Grab 1 und 2, die durch den Bodeneingriff gestört wurden. Viollier 1911, 20; JbSLM 19, 1910, 52ff. JbSGU 3, 1910, 144; JbSGU 4, 1911, 202. Viollier 1911, 20f. So bleibt unklar, welche Methoden bei der Sondierung nach Gräbern angewandt wurden. Dies wäre vor allem dann zu befürchten, wenn in Beringen überlange Grabgruben wie z.B. in Krautheim-Klepsau, Grab 8, 9 und 12 vorgelegen hätten. Koch 1990, Abb. 22, 24, 27. JbSGU 23, 1932, 97. Notiz von W. U. Guyan vom 23.3.1956. Es handelt sich dabei um Grst. 396. Schriftliche Mitteilung von R. Degen an W. U. Guyan vom 26.11.1973. Viollier 1911, 36f.; Christlein 1973, 167f.; Böhme 1993, 447f. Die Nachbestattungen eingerechnet, dürften in den 41 Gräbern schätzungsweise 50 Personen gelegen haben. So sind z.B. Grab 15 und 16 auf dem Plan weiter auseinander gezeichnet, als sie es effektiv sind. Häufig ist vermerkt, dass keine Anzeichen eines Sarges beobachtet worden waren («en pleine terre»). Vgl. auch Stork 1997b, 419f., Abb. 473 – der dort aufgeführte Befund ist jedoch einiges älter und für die damalige Zeit in Südwestdeutschland fremdartig. Die beiden Typen beziehen sich auf die für das Gräberfeld von Schleitheim-Hebsack definierten Steinkistentypen A-C; vgl. Ruckstuhl 2002a, 74–77. Partielle Auskleidungen sind in den Gräbern 4 und 15 zu fassen; in den Gräbern 5 und 16 lag allein der Kopf auf einer Steinunterlage. Immerhin wurden meistens die Skelettlängen der Bestattungen angegeben. Tiefe nicht gemessen, die angegebene Schotterverfüllung von 2 m3 lässt jedoch auf keine geringe Grabtiefe schliessen. Ruckstuhl 2002a, 68f., Abb. 50. Stork 1997b, 422. Dies ist besonders im Gräberfeld von Elgg gut nachvollziehbar (Windler 1994, 15). – Auch das sehr reich ausgestattete Grab im Dorfzentrum von Löhningen SH-Hirschen kam in nur 50 cm Tiefe zum Vorschein (JbSGU 12, 1919/1920, 136).
28
Grab 9A und 10A wurden als separates Grab gezählt. Hierbei handelt es sich um den heutigen Ziegelhüttenweg. 30 Dies ist für die Gräber 9A und 10A zu vermuten – dazu zähle ich auch das Ausheben von Pflanzgruben. 31 Roth 1978, 70; Christlein 1973, Abb. 3 und 4. – Dass für die Grabräuber im Anblick solcher Becken vielleicht Assoziationen mit zeremoniellen Handwaschungen oder dem liturgischen Gerät der Patene aufkamen, kann nicht ausgeschlossen werden. 32 Roth 1978, 68f.; Stork 1997a, 307f. 33 Leider ist Blanc hier zuwenig präzise in der Beschreibung der Lage der «Feuerstelle». 34 Wobei es sich hier auch um Sargreste handeln könnte (Guyan 1958, 10). 35 Ob die Saxscheide bei der Grablege tatsächlich am Gürtel befestigt war, kann heute nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden. 36 Wernard 1998, Abb. 3; vor allem die «Blutrillen» waren dabei entscheidend für die Zuordnung. 37 Wernard 1998, 750; Leicht 2002, 130. 38 Martin 1990, 105ff.; sie entsprechen R. Martis Typ 5a (Marti 2000, 87f.; Abb. 42, 44). 39 Diese Datierung erfolgte über Vergleiche tauschierter Exemplare dieses Typs mit münz- und dendrodatierten Grabinventaren. Leicht 2002b, 145, 149; Martin 1990, 269–274, Abb. 138. 40 Riesch 2002, 58–62. 41 Manchmal finden sich solch grosse Messer auch am Gurt ohne Kombination mit Waffen (i.e. auch ohne Pfeilspitzen). M. Martin konnte in einigen dieser Fälle Bestattungen von Klerikern oder Schreibern glaubhaft machen, indem er die Messer als cultelli, als Teile des Schreibbestecks deutete (vgl. Martin 1988, 161–164). 42 Paulsen/Schach-Dörges 1978, Taf. 5.10. 43 Marti 2000, 124ff., Abb. 75; extrem lange Messer am Gürtel oder als Beimesser finden sich dort in den Stufen M4 und vor allem M5, was den Stufen JM II und JM III entspricht. 44 Reich 2002, 257f. 45 In Weingarten treten im Gegensatz zum Schleitheimer Gräberfeld solche Stücke bereits in Kombinationsstufe D (570–610) auf (Sasse/ Theune 1996, 212f., 221). 46 Reich 2002, 250, 253, 258. 47 Gemäss Fundakten waren es einst zwei (vgl. auch Viollier 1911, Abb. 16). 48 Stufe 9 ist in die Zeit zwischen 630/640 und 660/670 datiert (Reich 2002, 258). 49 Leicht 2002, 170; von Freeden datiert die Ohrringe allgemein nach JM II und JM III (von Freeden 1979, 391–397). 50 Vgl. z.B. die über Perlenketten datierten Gräber 337, 346 und 497 von Schleitheim-Hebsack (Burzler et al. 2002, Taf. 22.337.2, 23.346.1–2, Taf. 59.497.1–2). 51 Freeden 1979, 402f., Abb. 19–20. 52 Freeden 1979, 400ff., Abb. 18. 53 Marti 2000, 50f.; Freeden 1979, 405. 54 Marti 2000, 126. 55 Reich 1996, 78–80. Dazu gesellt sich ein weiteres Exemplar aus dem Grab 116 von Baar-Früebergstrasse (freundliche Mitteilung von Katharina Müller). 56 Reich 1996, 80. 57 Schnurbein 1987, 38; Taf. 46.2. 58 Bsp. Kaiseraugst; vgl. Martin 1991, 104; Martin 1976, Taf. 22 C1, Taf. 4 C1, Taf. 28 A1, Taf. 62 H1 29
33
59
Wernard 1998, 775ff.; Abb. 3. Die Klingenbreite nimmt 21% der Klingenlänge ein und findet am ehesten Parallelen in Schicht 2a; vgl. Wernard 1998, Abb. 4. 61 Martin 1991, 101–104; entsprechend R. Martis Typ 4a; Marti 2000, 87. 62 Leicht 2002b, 145, 149; Martin 1990, 269–274, Abb. 138; Windler 1993, 60; Marti 2000, 29f. 63 In Elgg 6% (Windler 1993, Abb. 93), in Kaiseraugst 3% (Martin 1990, Abb 76a), in Fridingen zwischen 9 und 12% (Schnurbein 1987, 66f., Tab.8) und in Schleitheim ca. 5% der Tascheninhalte (Burzler et al. 2002, Tab. 62–64). 64 Marti 2000, 125. 65 Werner 1953, 17; Marti 2000, 125, Taf. 100,9,21; Paulsen, Taf. 16.11 – vgl. auch funktionsgleiche Klappmesser: Paulsen/Schach-Dörges 1978, Taf. 29, A3. 66 Windler 1993, 41f. 67 Formal gut vergleichbar, aber einiges kleinere Niete: Elgg, Grab 222, 235 und 244; Windler 1993, Taf. 62.222.1b, 66.235.1b,67.244.1b.; Martin datiert die sehr grossen Niete aus Grab 17 in Schöftland-St. Mauritius sehr spät: Martin et al. 1980, 41. 68 Roth/Theune 1995, Taf. 98, 1a. 69 Martin et al. 1980, Abb 8.3d. 70 Marti 2000, Taf. 12, 29, 3–7. 71 Gemäss Viollier 1911, 33, Abb. 19. 72 Sie ist aus den Nieten zu erschliessen. 73 Martin 1986, 107; Werner 1953, 34f. 74 Ähnliche Schnallen liegen z.B. auch aus Laubenheim, Mertloch, Burgdorf, Niederhasli Grab 10, Illnau Grab 7 (Werner 1953, Taf. 30,6; 31,2; 32,3–4.6; 33,6) Fridingen a. d. Donau. Grab 105 (Schnurbein 1987, Taf. 23, 1–3), Stetten a. d. Donau, Grab 127 (Weis 1999, Taf. 31,6) und, nur entfernt vergleichbar, Baar-Zugerstrasse, Grab 1997/1 (Horisberger et. al. 2004, Taf. 11, 1971, 1–4) vor. Zur Datierung vgl Martin 1991, 270f., Abb. 138; Schnurbein 1987, 45; Moosbrugger-Leu 1971, 77, 88, 116. 75 So sind sowohl die rot- als auch die schwarzgrundigen Perlen in sich homogen. Nur je eine Perle fällt mit einem runden Querschnitt aus dem Rahmen. – Die Fundzeichnung gibt die Perlen in Anordnung wieder, wie sie heute auf dem Faden aufgezogen sind. 76 Reich 2002, 242f., 256f. 77 Reich 2002, 256f. 78 France-Lanord/Fleury 1962, 359; Vielitz 2003, 80, Anm. 576 (mit zahlreichen Verweisen). 79 Koch 1977, Taf. 194.24–25. 80 Fingerlin 1985, Abb, 620; Vielitz 2003, Abb. 51. 81 Fingerlin 1964, 18ff.; Fingerlin 1971, Taf. 38.2; Vielitz 2003, Abb. 51. 82 Åberg 1923, 155, Abb. 128; Fuchs/Werner Taf. 36 C3. 83 Fingerlin 1964, 18ff. 84 Vielitz setzt den Typ Güttingen mit ihrer Gruppe H1 merowingerzeitlicher Granatscheibenfibeln gleich (Vielitz 2003, 53). 85 Die sieben Stücke stammen aus Schretzheim, Grab 513; Güttingen, Grab 38; Hüfingen, Grab 268; Beringen, Grab 1; Weizen, aus Belluno sowie einem unbekannten Fundort; vgl. Vielitz 2003, Abb. 97 (die 4.2 cm Durchmesser für Beringen in der Tabelle sind falsch). 86 Sie stammen wohl aus derselben, leider unbekannten Fundstelle, obwohl einst wie für die berühmten Funde aus Domagnano mit Adlerfibel Cesena als Fundort angenommen wurde (Rupp 1937, 59; Menghin 1983, 26ff.) Heute wird für die beiden Scheibenfibeln des Typs C6 eine nordalpine Herkunft nicht ausgeschlossen (Vielitz 2003, Anm. 608) – Rupp, 1937, Taf. 11,4.6. 87 Es sei daran erinnert, dass die Almandinplättchen normalerweise beidseitig poliert sind (Arrhenius 1985, 76). 88 Für die Analysen möchte ich mich ganz herzlich bei M. Soares (SLM) bedanken. 89 Altenerding, Grab 265; Mengen, Grab 131 (Vielitz 2003, 98). 90 Vielitz 2003, Anm. 360; vgl. besonders die ähnliche Fibel aus Güttingen, Grab 38, wo noch eine schwarze Füllmasse beobachtet werden konnte (Fingerlin 1964, 18f.). – In einigen Fällen konnte eine Paste aus Kalzit und Wachs nachgewiesen werden (Arrhenius 1985, 180ff.). 91 Vielitz 2003, 20f., 56f.; manche Einlagen bestanden vermutlich aus qualitativ schlechtem, nach byzantinischen Vorbildern kopiertem Email, vgl. Freeden 2000, 107f.; Arrhenius 1985, 178ff. 60
34
92
Auf der Fibel aus Schretzheim, Grab 513, ist diese noch vorhanden (Koch 1977, Taf. 194.24). 93 Das Plättchen ist wie der Fibelrand nebenan stark abgerieben, was vom Öffnen und Schliessen der Fibel herrührt. 94 Allerdings darf die Möglichkeit nicht ausser Betracht gezogen werden, dass solche Goldfolienappliken auch den Zweck hatten, bei der Herstellung übriggebliebenes Gold aufzubrauchen und dem Auftraggeber zurückzuerstatten. 95 Dabei handelte es sich vielleicht um Seide, aus der auch das Textilkreuz von Seitingen-Oberflacht besteht, vgl. Hundt 1978, 49f., Abb. 12–14; Christlein 1975, 76f., Abb. 4; vgl. auch Roth 1974, 648. 96 Vgl. Martin 1981, 47f.; Martin/Sennhauser/Vierck 1980; Martin 2002, 301f.; Christlein 1975, 76. – Zu Goldblattkreuzen im «langobardischen Horizont» vgl. Graenert 2000, 431ff. – Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass die Fibel auf ein sog. cingulum genäht war. E. Riemer hält die Beigabe von Folienkreuzen für eine genuin langobardische Sitte. Im ostmediterranen Raum treten Folienkreuze nur in einem koptischen Gräberfeld auf. Vgl. Riemer 1999, 623. 97 Vielitz 2003, 56, 120. 98 Vielitz 2003, 95f., 100f.; G. Graenert geht stark davon aus, dass sich im letzten Drittel des 6. Jhs. zahlreiche Langobarden in der Alamannia niederliessen. Vgl. Graenert 2000, 432–434. 99 Nur die Fibel aus Belluno und eine Fibel unbekannten italienischen Fundorts, Vgl. Vielitz 2003, Abb. 97. 100 Diese Annahme wird durch neue archäometrische Untersuchungen an süddeutschen Cloisonnéarbeiten gestützt, wonach bis Ende des 6. Jhs. va. indisch-singhalesische Almandine, ab 650 dann vor allem die kleinen, für flächiges Cloisonné kaum verwendbaren böhmischen Pyrope verwendet wurden. Vgl. Quast/Schüssler 2000, 89f.; Abb. 2; vgl. auch zusammenfassend Kessler 2001, 121ff. 101 Freeden 2000, 116. 102 Freeden 2000, 117f. 103 Lennarz führt v.a. historische Argumente ins Feld; vgl. Lennarz 2001, 270ff.; Vielitz 1997, 56f.,101, Anm. 683. 104 Banghard 2002, 270ff. 105 Aus Cividale (Friuli) liegen zwei solcher Fibelpaare vor (Fuchs/Werner 1950, Taf. 29, A107/108, Taf. 30, A109, A110). 106 Kühn 1940, 315; Göldner 1987, 247ff.; Koch 1998, 335f. 107 RGA VIII (1994) 530–533, s. v. Fibel und Fibeltracht, §35a–b (L. Jørgensen). 108 Roth 1973, 111. 109 Vor allem die Bügelfibeln aus Grab 18 von Hegykö am Neusiedler See waren ausschlaggebend für eine Vordatierung der Fibeln vom Typ Cividale ins 6. Jh. (Werner 1962, 70f.); A. Koch vermutet eine Laufzeit des Fibeltyps zwischen den vierziger Jahren des 6. Jahrhunderts bis etwa 590, vgl. Koch 1998, 339. 110 Allerdings ist unklar, wie stark die Fibeln im Rahmen der Restaurierung gesäubert und poliert wurden. 111 Fingerlin 1971, Taf. 6.2; Garscha 1970, Taf. 34.9. 112 Zu Goldschmieden als Wanderhandwerker vgl. Werner 1961, 316– 319; vgl. jedoch die eingehende Gegendarstellung von Preidel (Preidel 1965, 28–32). 113 Roth 1994, 522; Aufleger 1996, 619; Amrein/Binder 1997, 361ff. – vgl. auch die verwirrende Sachlage, dass das Bleimodell einer Bügelfibel nordischen Typs unter der Kathedrale St. Pierre die meisten Vergleichsstücke in Ostengland findet, vgl. Bonnet/Martin 1982, Abb. 6–11. 114 Den älteren Forschungsstand zusammenfassend: Roth 1973, 106– 113. Aus Lauchheim, Grab 911, stammt ein weiteres Exemplar, das wie die Fibeln der «pannonischen» Variante C ein mit Spiralranken verziertes Fussinnenfeld besitzt, wodurch auch Argumente für eine pannonisch-italische Variante des Typs Cividale abgeschwächt wird (Stork 1997a, Abb. 318). 115 Die Perlenkette lässt sich am ehesten in Stufe 8 (ca. 610–630) des Schleiheimer Gräberfelds stellen (gestreckt tonnenförmige und segmentierte opake Perlen), weist aber überwiegend Elemente der vorherigen Stufen 6 und 7 auf (gekämmte Perlen, Reticellaperlen, mit engem Wellenband verzierte Perlen); vgl. Reich 2002, 242–245., 257f.; Garscha 1970, Taf. 33,2. 116 Derart grosse und späte Stücke wie Fibeln des Typs Cividale waren besonders stark von Abnutzung gefährdet, weshalb auch die Sicherungsösen aufkamen (Martin 1987, 276ff.).
117
Dieses Gewicht wurde geschätzt, wobei ich etwa 2–4 g für fehlende Bestandteile wie den abgebrochenen Vogelprotom und die abgefallenen Kettösen rechnete. 118 Das römische Pfund beträgt 327.45 g (Leicht 2002b, 167.) – viel schwerere Fibeln stammen aus Cividale und Donzdorf, deren Fibelpaare 9 bzw. 10 unciae wogen (Martin 1987, 270). 119 Martin 1987, 269ff.; Martin stellt jedoch die berechtigte Frage, inwiefern bzw. ob der Silbergehalt in das Gewicht einberechnet wurde. 120 Das Wertverhältnis von Gold zu Silber betrug im FMA zwischen 1/12 und 1/15 (Steuer 1997b, 392). 121 Martin 1986, Anm. 160; Burzler 2000, 268; Koch 1998, 338. 122 Koch 2000, 79. 123 Zu den Leitfunden von SD 7 zählen engzellige Cloisonnéfibeln (Typ X 31) und grosse nordische Bügelfibeln X63 (Koch 2000, 46). Insbesondere Typ Güttingen dürfte jedoch zu den frühesten Varianten der Cloisonnéfibeln gehören. 124 Bei einem Stück handelt es sich tatsächlich um einen zugespitzten Nagel, die anderen Niete bzw. Nägel sind alle abgebrochen. 125 Paulsen/Schach-Dörges 1978, Taf. 21.4. 126 Neuffer-Müller 1983, Taf. 86,12. 127 Koch 1977, 25, 115; vgl. auch Koch 2000, 63; Typ Y 32 in SD 7 (580–600). 128 ZS C und D in Kaiseraugst (ca. 510–610) Martin 1991, 142; Wernard 1998, 774f.; Koch 2000, 61 (Typ M41) SD 6–7 (555–600). – Knaufplatten treten auch in Bülach stets an Kurz- oder Schmalsaxen auf (Werner 1953, Taf. 35, 1–3; 37,2). 129 Solche massereichen Spitzen waren vor allem geeignet, feindliche Schilde kampfuntauglich zu machen, weil sie kaum aus dem Holz herauszuziehen waren (Riesch 2002, 60f.). 130 Vgl. Christlein 1975, 111, Kat. Nr. 51, der das Grab ans Ende des 7. Jhs. datierte; vgl. auch Burzler, die Grab 2 massgeblich wegen der Riemenzunge in ihre Zeitstufe 2b einordnet (2. Viertel 7. Jh.) (Burzler 2000, 268). 131 Hessen 1971, 29, Taf. 40–43; weitere Varianten in: Hessen 1975, Taf. 10.1–2, 23,1–2, 31.5 und Hessen 1976, Taf. 39,3–4, 38.1, Taf. 41. 5, Taf. 45,2–3, Taf. 47.5. 132 Fingerlin 1971, 116f.; ausserhalb Italiens treten Beschläge von langobardischen Gürtelgarnituren oft als Einzelstücke auf; vgl. Hessen 1971, 31. 133 Vgl. eine nur bedingt vergleichbare Riemenzunge aus Testona (Hessen 1971, Taf. 35, 288.), oder auch im Museo Nazionale Etrusco in Chiusi (Hessen 1975, Taf. 21,17). 134 Bsp. La Grande Oye à Doubs, Grab 261 (Urlacher et al. 1998, Taf. 21.5); Vuippens, La Palaz, Grab 70 (Schwab 1979, Abb. 32). 135 Bsp. Krefeld-Gellep, Grab 1782 (Pirling 1974, Taf. 62, 13–16), Gammertingen (Groebbels, Taf. 8.7), Thuna, Grab 14 (Arrhenius 1980, 236–242); vgl. auch Menghin 1983, 41ff. 136 Schulze-Dörrlamm 1990, Taf. 57,1. 137 Damminger 2002, Taf. 58,6.9. 138 Dannheimer 1998, Taf. 46,F7. Ein ähnliches Stück, vielleicht als Derivat zu bezeichnen, stammt aus Untergrombach (Damminger, Taf. 62,A4). 139 Dafür sprechen einerseits die Tauschierung des Grabes aus MünchenAubing, andererseits auch die Datierungsansätze bronzener Garnituren mit profilierten Beschlägen (Koch 1982, 31; Neuffer-Müller 1983, 83; Damminger 2002, 36). 140 Guyan 1958, Taf. 3/19,5. 141 Vgl. Künzl 1993/1, 311f., Abb. 20; Künzl 1993/4, Taf. 508–509, 506. F260–507. 142 Vgl. Künzl 1993/1, 238; Künzl 1993/3, Taf. 274–286. – W. Christlein hielt die Objekte für Trensenbestandteile. 143 Dobiat 1996, 721f.; Menke 1986, 47 – vgl. auch eine Halfterkette, aus Grab 3c in Niederstotzingen, die seit neuem als Martingal eines Pferdegeschirrs interpretiert wird (Nawroth 2001, 76). Da in Grab 3 jedoch auch zwei Hunde (Kleinschmidt 1967, 33) bestattet wurden, ist eine Deutung als Hundeleine, deren Eisenglieder in der Summe fast gleich funktionieren wie ein Wirbel dennoch nicht auszuschliessen (Paulsen 1967, 185.9, Taf. 2.19). 144 Originaler Wortlaut von F. Blanc: «un amas de fer très oxidé impossible à déterminer». 145 Martin 1976a, 135; Müller-Wille 1996, 209f. – Ich verzichte hier auf eine Zusammenstellung von Hunde- oder Hirschbestattungen, weil aus Beringen kein direkter Nachweis vorliegt.
146
Laut Lex Alamannorum war ein Jagdhund 3–12 solidi wert, ein Lockhirsch 12 solidi (Steuer 1997b, 393). 147 Christlein 1975, 76f.; Riemer 1997, 447f.; Riemer 1999, Abb. 3 und Liste 1 Nr.6. 148 Knaut 1994, 323f. 149 Vgl. Knaut 1994, 328ff., die Taschenbeschläge stammen fast nur aus Frauengräbern; vgl. auch: Werner 1950, 53; Martin 1990, 126f. – auch Grab 1136 des Gräberfelds von Kaiseraugst dürfte - entgegen Knaut - eine weibliche Bestattung (anthropolog. Best.: Kind) darstellen (Martin 1976b, 88f.). 150 Viollier 1911, 26. 151 Beschreibung im Katalogteil. 152 Haseloff 1975, 38 (Anm. 8a). 153 Darauf hat schon Viollier hingewiesen (Viollier 1911, 26). 154 Bsp. Ravenna, Mausoleum der Galla Placidia, Kuppelmosaik (Engemann 1997, Abb. 48); Albenga, Baptisterium, Nischenwölbungsmosaik (Engemann 1997, Abb. 53); Neapel, Baptisterium, Mittelmedaillon des Kuppelmosaiks (Engemann 1997, Abb. 67). 155 Bsp. Cambridge, Trinity-College, Ansicht des Sockels der Arkadiussäule (Engemann 1997, Abb. 110,111); Erewan, Codex Etschmiadzin, Diptychon (Volbach 1976, Nr. 142); Paris, Diptychon (Volbach 1976, Nr. 145). 156 Viollier 1911, 27; LThK VI (1961) 606 s. v. Kreuz (J. Hasenfuss). 157 Viollier 1911, 26. 158 Ähnlichkeiten weisen v.a. die trientes aus den Prägestätten Lausanne, Sion und St. Maurice auf, die in Kreuzachse ein auffälliges Kreisaugenornament, verm. den Clipeus eines Kranzes, aufweisen (Geiger 1979, Abb. 2). 159 LThK VII (1962) 1189ff. s. v. Orans (F. Zoepfl). 160 Eines der schönsten Beispiele mit Darstellungen von das Kreuz flankierenden Vögeln: Ravenna, S. Appollinare in Classe, TheodorusSarkophag (Åberg 1945, Abb. 5). 161 LThK VIII, (1963) 12f. s. v. Palme II (O. Feld). 162 Vgl. auch die Gürtelschnalle aus Plaissans (Roth 1979, Nr. 58a). 163 Bsp, Hemmaberg (Glaser 1997, Abb. 8, 9); Thessalonike, Hagios Georgios, Kuppelmosaik (Kourkoutidou-Nikolaïdou/Tourta 1997, Abb. 63); Kobern-Gondorf, Chorschrankenplatte (Roth 1979, Nr. 218); Ravenna, S. Vitale, Mosaikschmuck im Presbyterium (Engemann 1997, 119–121); Trier (Nauerth 1978, Abb. 60); Vochem, Grabstein der Rignedrudis (Päffgen/Ristow 1996, Abb. 606); Lyon, SaintJust, Grabstein (Reynaud 1998, Abb. 69). 164 Bsp. Thessalonike, Hagios Georgios, Kuppelmosaik (KourkoutidouNikolaïdou/Tourta 1997, Abb. 70). 165 RE XX 1 (1941) 1080f. s. v. Phoinix (B. P. Perry). 166 Siehe auch: Ov. met. 15,395–405; Mela 3,83f. Herodot Hist. 2,73; Isidor v. Sevilla Etym. 12,7; Tacitus Ann.6,28. 167 Zur Problematik der Deutung von Paradiesdarstellungen vgl. auch die beschrifteten Mosaiken in Nikopolis, Hagios Demetrios (Engemann 1997, 147ff., Abb. 126). – Oft handelt es sich primär um ornamentale Kombinationen, die aus der Verschmelzung der antiken Landschaftsidylle des sog. locus amoenus und Paradiesesvorstellungen hervorgegangen sind; vgl. LthK X (1965) 832 s. v. Vogel (J. H. Hemminghaus). 168 Meist handelt es sich um Weinranken, Palmzweige, Bäume und Vögel. 169 Oranten: Thessalonike, Hagios Georgios (Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Nr. 1); Ferentillo, Hilderich-Altar (Priester 2004, Abb. S. 190). – Trotzdem wurden vereinzelt auch szenische biblische Darstellungen in der gleichen Art wiedergegeben, wie z.B. das Apsismosaik vom S. Appollinare in Classe bei Ravenna (I), dessen Bildaussage durch die Abstraktion stark verunklärt wird Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Nr. 7. 170 Offb. 7,3–16; dies träfe dann besonders zu, wenn es sich bei den beiden baumartigen Gewächsen des mittleren Registers tatsächlich um Palmen oder Palmzweige handeln sollte. 171 Lat.: angelus, von Griech.: άγγελος, Bote; vgl. RAC V (1962) 53f. s. v. Engel I (J. Michel) – Hebr. מלאך, mal‘ak = Bote; vgl. RAC V (1962) 60ff. s. v. Engel II (J. Michel). 172 Eine Gleichsetzung spätantiker Viktorien mit Engeln ist unwahrscheinlich. Vielmehr handelte es sich hierbei um allegorische Figuren; vgl. auch RAC V (1962) 305–308 s. v. Engel X (T. Klauser). 173 Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Nr. 103b; Gilles 1996, 510, Abb. 386; Geiger 1979, 185, Abb. 1. – Die Victoriae auf Münzen hal-
35
Schrift: Alpha,
ten jeweils in einer Hand einen Kreuzstab, in der anderen eine mit Kreuz versehene Weltkugel. 174 Die burgundischen Prägungen lehnen sich ihrerseits eng an byzantinische Vorbilder an (Geiger 1979, 185f.). 175 Brustschmuck in Berlin (Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Nr. 74); Monza, Domschatz, Pilgerampulle mit Leben Jesu-Zyklus (Engemann 1997, Abb. 134); Elfenbeinarbeiten: vgl. Volbach 1976, Nr. 128, 130, 140, 145. – Sehr ähnlich: Verkündigung an die Hl. Anna, Diptychon in Leningrad (Volbach 1967, Nr. 129). 176 Dies etwa im Vergleich zu anderen Pressblechen mit Darstellungen aus dem Leben Christi wie z.B. in Lavoye, Grab 319; Joffroy (1974), Abb. 76, Taf. 32.17. 177 Fuchs 1938, Kat. Nr. 71, Taf. 20 und 21; vgl. weitere südalpine Folienkreuze aus Mailand, Monza, Civezzano, Zanica und Fornovo (Hübener 1975, Taf. 12a, 12c, 19.3, 20.1–2); nordalpine Kreuze aus Ulm, Sontheim a. d. Brenz und Wurmlingen (Hübener 1975, Taf. 26.1, 26.3, 28.1). 178 Roth 1973, 195; Fuchs 1938, 36. 179 Cividale (Fuchs 1938, Nr. 2–3); Turin (Fuchs 1938, Nr. 98) und Leno (Roth 1979, Nr. 94b). 180 Bsp. Gammertingen, Gültlingen (oberes Register) und Batajniza (Böhner 1994, Abb. 11a, 12, 13, 29). 181 Bsp. Krefeld-Gellep, Grab 1782, Morken, Stössen, Grab 35, Planig, Gültlingen (unteres Register), St. Bernard de Trevaux, Lac Léman, Vezéronce und Montapagano (Böhner 1994, Abb. 1, 4, 6, 8, 11a, 18– 21). 182 Bsp. Buire-sur-Ancre (Neumayer 2002, Taf. 5) oder Lavoye, Grab 319 (Joffroy 1974, Abb. 76). 183 Stössen, Grab 35; Planig; Lac Léman; Montepagano; Flusssfund aus der Donau zw. Pressburg und Budapest, Dolnie Semerovce; Batajnica; St. Petersburg (Böhner 1994, Abb. 7–8, 19, 21, 23b, 26, 29, 37). 184 Es handelt sich hierbei um Daniel in der Löwengrube (Böhner 1994, 524). 185 Zum Beispiel die bronzebeschlagene Kanne aus Grab 319 von Lavoye (Joffroy 1974, Abb. 76) und die Kästchenbeschläge aus Grab 1 von Worms-Oppenheim (D) (Franken 1996, Kat. Nr. VI.1.14). 186 Holmqvist 1939, 251f. 187 Kybalová 1967, 129. 188 Kybalova 1967, Abb. 89; Egger 1964, Abb. 129; Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Nr. 401a; oder Sens, Tuch mit der Auferstehung Mariens (Salin 1959, Abb. 187). 189 Åberg 1945, 74f.; besonders stark auf der koptischen Schiene: Holmqvist 1939; 250ff. 190 Typ Lutry und Tolonchenaz (Leuch-Bartels 1996, 126, Abb. 5; Haldimann/Steiner 1996, 181, Abb. 30.1). 191 Veek 1931, Taf. 31. 192 Holmqvist 1939, 142, 157ff. 193 Die Szene ist auf weniger als 2 cm2 Fläche untergebracht! 194 Böhner 1991, 707; vgl. auch Sippel 1991, 151f. 195 Dies v.a. auf Grund des Dekors der D-Schnallen, von denen einzelne den Weg in die Ostschweiz fanden; vgl. das Stück aus Arbon: Moosbrugger-Leu 1971, Taf. 29,71; Brem 1997, Abb. 4 (seitenverkehrt!). 196 Churrätien war als ehemals dem Ostgotenreich eingegliederte Region ausserordentlich stark von der norditalienischen Kunst beeinflusst (vgl. Schnyder 1979, 180, Abb. 4–5, 27, 34–35, 38–39; Glaser 1997, 161ff.). 197 Die Knochen waren zum Zeitpunkt der Bergung schon alle vergangen oder entfernt worden. 198 Das Verhältnis der Klingenlänge des «Kindersaxes» zur Schnallenlänge beträgt etwa 1:2.3 und findet Entsprechungen in zeitgleichen Erwachsenengräbern, um nur wenige Beispiele zu nennen: Niederstotzingen, Grab 3b: 1:2.3 (Paulsen 1967, Taf. 87, 2.4); Giengen, Grab 20: 1:2.4 (Paulsen/Schach-Dörges 1978, Taf. 17a,1.5) oder Kaiseraugst, Grab 121: 1:2.63 (Martin 1976, Taf. 8a,1.2). 199 Zum Beispiel Grab 23 in Schöftland (Sporengarnitur); vgl. Martin et al. 1980, Abb. 13,b.c; Stockach-Risstorf, Grab 2 (Schuhschnalle), vgl. Garscha 1970, Taf. 109, 9; Schleitheim, Grab 481 (Spathagehänge), vgl. Burzler et al. 2002, Taf. 47, 481.5. 200 Tummler B1a nach Maul; Maul 2002, 154f., Taf. 85.5. 201 In rund 62% von 549 Gräbern mit Glasgefässen; Maul 2002, 195. 202 Auf Grund der geringen Tiefe (40 cm) ist jedoch auch an eine Störung durch landwirtschaftliche Tätigkeiten zu denken. 203 Thieme 1979, 415–417.
36
204
Thieme 1979, 416f. Nur Einzelstücke sind grösser und tendenziell später zu datieren: vgl. Thieme 1979, 415, 417. 206 Bsp. Andernach, Weingarten (Grab 461), Balingen (Einzelf.) und Sontheim an der Brenz (Grab 162) – vgl. dazu Thieme 1979, Taf. 3,1.2.4.5; Kat. Nr. 8,181,15,170; aber auch die Almandinscheibenfibeln aus dem Frauengrab im Kölner Dom wären hier zu nennen (Doppelfeld 1960, Taf. 15, 11a.b). 207 Thieme 1979, 415. 208 Gut vergleichbar z.B. die Fibeln von Derendingen (Einzelfund) und Güttingen, Grab 100 (Thieme 1979, Taf. 6.1, 9.3). 209 Es versteht sich, dass der Begriff vor allem das Verbreitungsgebiet Südwestdeutschlands umschreibt und nicht primär als ethnisch konnotiert verstanden werden soll. 210 Thieme 1979, 441ff. 211 Thieme 1979, 409; Fingerlin 1971, Taf. 1. 212 Formal sehr gut vergleichbar ist z.B. Basel-Kleinhüningen, Grab 173 (Giesler-Müller 1992, Taf. 38, 173.2). 213 Koch 1977, 20; Kaiseraugst, Grab 7 und 49 (Martin 1991, Abb. 47,48); Schleitheim, Grab 645 (Burzler et al. 2002, Taf. 78, 645.2). 214 Neuffer-Müller 1966, Taf. 26b, 38.2; Thieme 1979, 416. 215 Marti 2000, 125. 216 Da das Grab jedoch bereits gestört war, als es ausgegraben wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass manche Gefässteile schon zuvor entfernt worden waren. 217 Hübener 1969, 128f.; Schreg 197f.; besonders gut vergleichbar: Merdingen, Fundstelle 2 (Fingerlin 1972, Abb. 10.2). 218 Gross 1992; Schreg 1998, 200f.; Hübener 1969, 46. 219 Bei diesen handelt es sich um Rudimente des Deckelfalzes, die von Gefässen des Typs Alzey 27, einer Vorform des Wölbwandtopfes, übernommen wurden (Schreg 1998, 190, 201). 220 Gross 1992, 427f. 221 Schreg 1998, 201. 222 Fingerlin 1971, 137f.,142; Windler 1994, 112, Kat. Nr. 116.16; zusammenfassend: Marti 2000, 129. 223 V. a. Niederstotzingen, Grab 6 (Paulsen 1967, Taf. 39, 2–3); Giengen an der Brenz, Grab 26 (Paulsen/Schach-Dörges 1978, Taf. 5, 8–9); Kirchheim am Ries, Grab 335 (Neuffer-Müller 1983, Taf. 63, 17–18); Zofingen, Grab 81 (Hartmann 1981, Abb. 10); Thuggen, Grab 1 (Drack/Moosbrugger-Leu 1960, Taf. 90, 108), München-Aubing, Grab 351 (Dannheimer 1998, Taf. 40,351,3.5) und Dillingen, Grab 5 (Kersting 2000, Taf. 16,4 g). 224 Das Stück ist vollkommen verrostet. Die Ansätze von Ausbuchtungen könnten auf ein Scheidenquerbeschläg, eine Schnalle oder eine Riemenzunge hindeuten. 225 Vergleichbare Stücke liegen aus Dittenheim, Grab 155 (Haas-Gebhard 1998, Taf. 84, 20) und von Thuggen, Grab 1 (Drack/Moosbrugger-Leu 1960, Taf. 42,8) vor – ähnlich, wenngleich auch rechteckiger Form: Aubing, Grab 340 (Dannheimer 1998, Taf. 39, 20). 226 Grab 335 (Neuffer-Müller 1983, Taf. 62.E.1–27). 227 Gräber 152 und 154; Haas-Gebhard 1998, Taf. 81.24, 83.1.13. 228 Drack/Moosbrugger-Leu 1960, Taf. 92f. 229 Christlein 1966, 49. 230 Vgl. Grab 152 von Dittenheim mit u.a. sehr ähnlichen Beschlägen, das schon aus Stufe 3B datiert (Haas-Gebhard 1998, Abb. 4); vgl. auch Grab 335 in Kirchheim am Ries (Neuffer-Müller 1983, 104f., Taf. 62E, 1–27). 231 Aufgrund fehlender Henkel kann keine genauere typologische Ansprache erfolgen. RGA XXIII (1978) 496–503, Abb. 148, s. v. Bronzegefässe IV. Bronzegefässe der Merowingerzeit §9f. (H. Roth). 232 Bronzegefässe zählen zu den charakteristischsten (resp. zu den definierenden) Beigaben von Christleins Qualitätsgruppe C; vgl. Christlein 1973, 151–156. 233 Koch 1977, 155; Koch 1990, 230, Fundliste C. 234 Werner 1961, 310ff. 235 Koch 1990, 228f. 236 Original Wortlaut Blanc: «[...] sous laquelle on trouve un amas de cendres, terre brûlée et charbon». 237 Weihrauch ist beispielsweise aus dem Gräberfeld von SchleitheimHebsack bekannt geworden (Schoch 2002, 285f.). 238 Koch 1998, 310–315. 239 Koch 1990, Taf. 33.2. 240 Koch 1990, 146–150; RGA VIII (1994) 577, s. v. Fibel und Fibel205
tracht, §48b (M. Martin). Koch 1998, 313f., Taf. 44.6. 242 Koch 1998, 313. 243 Koch 1990, 150. 244 U. Koch datiert die Fibeln vom Typ X61, zu denen auch das Beringer Exemplar zählt, nach SD 6–7 bzw. an den Übergang des 3. zum letzen Viertel des 6. Jhs. (Koch 2000, 46). 245 Vgl. Koch 1990, 149. 246 Dies gilt besonders für Taf. 5A,3, das vermutlich Teil eines Armbrustbolzens aus dem späten 19. Jh. darstellt. 247 Zuweisung mittels Cliché Nr. 1729. 248 Es handelt sich hierbei um reine Schätzdaten, wobei ich mit einem Erwachsenenanteil von 75% und einer Lebenserwartung (inkl. Säuglingssterblichkeit) von etwa 25 Jahren rechnete und in die Formel zur Berechnung von Populationsgrössen anhand von Gräberfeldern einfügte. Vgl. Hotz 2002, Abb. 209, 339–341; Wahl et al. 2002, 338f. 249 In Berslingen dagegen, wo Friedhof und Siedlung grossenteils untersucht sind, wird mit 6–10 Personen pro Gehöft gerechnet; vgl. Bänteli, in: Bänteli et al. 2000, 81. 250 Christlein 1973, 167f. 251 Christlein 1973, Abb. 11. 252 Ähnliches lässt sich z. B auch in Lauchheim beobachten, wo ein zur Garnitur in Grab 209 gehörendes Beschläg in Grab 202 gefunden wurde (Stork 1997, Abb. 493). 253 Dasselbe Phänomen zeigt sich zu einem früheren Zeitpunkt im Gräberfeld von Hüfingen-Auf Hohen (Fingerlin 1985, 419f.). 254 Es handelt sich um die heutige Parzelle 760 im Grundbuch der Gemeinde Beringen. 255 JbSGUF 68,1985, 219; Trumm 2002, 248. 256 Christlein, Abb. 11. 257 Reich 2002, 258. 258 In Schretzheim treten Perlen dieses Typs (Gruppe 20) ab Stufe 4 (590/600–620/30) auf (Koch 1977, 25). 259 In Weingarten treten entsprechende Perlen jedoch bereits früher, in Kombinationsgruppe D (570–610) auf (Sasse/Theune 1996, 212f., 221). 260 Gut vergleichbar: Gefässe aus Hilzingen und Güttingen, Grab 30 und 34 (Garscha 1970, Taf. 54, 2.4.9 sowie Elgg, Grab 216 (Windler 1994, Taf. 59.216.10). 261 Windler 2002, 213f.; Fingerlin 1971, 132f. 262 Wernard 1998, Abb. 3. 263 Die beiden kleinen triangulären Beschläge lassen sich nicht mit Sicherheit der Gürtelgarnitur zuweisen, da sie nicht in originaler Lage gefunden wurden. 264 Christlein 1966, 20. 265 Vgl. Elgg, Grab 124 (Windler 1994, Taf. 45/124.7); Beggingen-Löbern, Grab19 (Guyan 1958, Taf. 3/19,14); vgl. auch Ösenplättchen aus Schleitheim-Hebsack, Grab 381 (Burzler et. al. 2002, Taf. 30/381,2–3). 266 Bsp. Schleitheim-Hebsack, Grab 325 (Burzler et. al. 2002, Taf. 20/325,116). 267 Wernard 1998, Abb. 3. 268 Wernard 1998, 776f. 269 Die Metallfunde aus Beringen-Am Rain besitzen noch einen exzellent erhaltenen Eisenkern, der es überhaupt erst ermöglichte, die Objekte der Tortur des Abschleifens auszusetzen. 270 Burzler et. al. 2002, Taf. 57/524,2. – Die Garnitur war zum Zeitpunkt der Grablege bereits veraltet. 271 Guyan 1958, Taf. 2/7,3. 272 Leicht 2002b, 149; Marti 2000, 87; Martin 1991, 1991, 96f. 273 UR 102. 274 Frauenfelder 1928, 51 – das älteste überlieferte Wappen von 1576 zeigt St. Georg im Wappen der Gemeinde (Wappenscheibe im Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen). 275 JbSGUF 74, 1991, 256. 276 Trumm 2002, 252. 277 Dokumentation am 10.4.1990 von Kurt Bänteli (KASH) verfasst und im Dossier «Beringen, Diverse, Mittelalter» abgelegt. – Angeblich soll um 1580 anlässlich von Neubauten ein Stein mit der Aufschrift «Ao 1061 +» aufgefunden worden sein (Rüeger 1884, 445); Frauenfelder spricht sich dafür aus, dass es sich bei der Jahreszahl um eine Fehllesung handelt, ohne dies genauer zu begründen. Frauenfelder 1960, 24 (Anm. 3). 241
278
ASA 21, 1888, 121. UR 9. 280 Die Verbindung «derer von Beringen» mit den Hünen von Beringen, ist zwar nicht nachgewiesen, aber nahe liegend (Frauenfelder 1960, 23f.). 281 Wahrscheinlich hatte bereits Iuliomagus, der Vorgängerort Schleitheims, die Stellung eines Civitas-Vororts inne (vgl. Trumm 2002, 203). Seine Bedeutung zog Schleitheim auch daraus, dass noch bis ins 19. Jh. das obere Wutachtal vom Verkehr gemieden wurde (Trumm 183). 282 Die Trasse zeichnet sich heute noch als «Römerströssli» ab (Trumm 2002, 181ff.). 283 In der Flur «Einfang»: JbSGU 11, 1918, 11, 86; im Dorf JbSGU 12, 1919/1920, 136–138. 284 Stork 1997a, 306. 285 Im Bereich des stark gestörten Oberkörpers fanden sich geringe Goldreste; JbSGU 12, 1919/1920, 136–138. – Das Löhninger Grab kann somit mit Inventaren wie Grab 5 in der Bülacher Kirche gut verglichen werden; vgl. Amrein et al. 1999, 88ff. 286 ASA 1892, 110. 287 Guyan 1958, 10, 18. 288 Es handelt sich um einen aus der Forschungsliteratur stammenden Terminus technicus. 289 JbSGUF 57, 1972/93, 357–360. 290 Burzler 1993b, 238ff.; Burzler 1993c, 272f. 291 Burzler 1993a, 229f. 292 Burzler 2002b, 456f. 293 Burzler 2002b, 422ff. 294 Fingerlin 1971, Taf. 6,2. 295 Güttingen, Grab 38, vgl. Fingerlin 1971, Taf. 18,2; Hüfingen-Auf Hohen, Grab 268, vgl. Steuer 1997, Abb. 30.1; auch die Goldcloisonnéfibel aus Weizen im Wutachtal (D) ist in diese Gruppe mit einzubeziehen (Garscha 1970, Taf. 86,1). 296 Grab 1 und 100, vgl. Fingerlin 1971, Taf. 1–2, Taf. 44–45. 297 Bsp. Grab 53, vgl. Fingerlin 1977, Abb. 25. 298 Fingerlin 1974, 624f. 299 Viollier 1911, 36f. 300 Vgl. auch Ament 1970, 130–163. 301 Ament bezeichnete sie auch als Sonderfriedhöfe: Ament 1970, 150f. 302 Böhme 1993, 522f. 303 Bsp. Schleitheim Hebsack, dessen weit auseinanderliegende Gründergräber von nachfolgenden Bestattungen deutlich abgesetzt sind (Ruckstuhl 2002b, 306f.). – J. Leicht weist darauf hin, dass spätkaiserzeitliche Bestattungen generell von den Reihengräbern des 5. Jhs. etwas abgesetzt sind und von Gräbern des 6./7. Jhs. überlagert werden (Leicht 2002a, 116f.). 304 Die Separatlage und die generationenübergreifende Beisetzung, die auf eine familiäre Geschlossenheit schliessen lassen, könnte durchaus so interpretiert werden, dass sich die Familienangehörigen als maiores natu verstanden (Burzler 2000, 167f.; Moosbrugger-Leu/Keller 1979, 66). 305 Böhme 1995, 524f.; Weidemann 1995, 554f.; Burzler 2000, 160f. 306 Burzler sieht darin im Besonderen den Prozess der Konsolidierung des alten gallischen Senatorenadels mit der fränkischen Elite. 307 Besonders deutlich wird dies an der Verbreitung der angones in Gräbern, Theune-Grosskopf 1997, 237; Burzler 2000, 171ff. 308 Christlein 1973, 160. 309 Burzler 1993a, 191f.; Böhme 1993, 524f. 310 Ottinger 1974, 391ff. 311 Theune-Grosskopf 1997, 237f.; Burzler 2000, 149. 312 Garscha 1970, 42f.; Theune-Grosskopf 1994, 239. 313 Burzler 2002d, 513ff.; Burzler 2000, 152, 161. 314 Frauenfelder 1928, 51. 315 Windler 1994, 151. 316 JbSGUF 74, 1991, 256. 317 Trumm 2002, 252. 318 Indizien für einen umfangreichen Streubesitz adeliger Familien gibt es spätestens seit dem 8. Jh. (Steuer 1997, 286). 319 Vgl. Klepsau (Koch 1990, 243, 247); Hüfingen-Auf Hohen (Fingerlin 1985, 419f.) oder Giengen an der Brenz (Böhme 1993, 450f.; Paulsen/Schach-Dörges 1978, 124f.). 320 Burzler 2000, 142; Marti 2000, 44f. 321 Roth 1978, 70, vgl. auch Christlein 1973, Abb. 3 und 4. 279
37
322
Werner 1961, 308; Burzler 2000, 99f. Roth 1978, 70ff.; Stork 1997, 307f. 324 Grab 26 z.B. wurde bei den erwähnten Arbeiten zur Hälfte zerstört. 325 Burzler fasst diese unter Belegungsgruppe C zusammen. Mit Einschränkungen kann auch ihre Belegungsgruppe B dazugezählt werden (Burzler 2000, 130ff.). 326 Böhme 1993, 411f.; – vgl. dagegen auch die Gräber B808/809 unter dem Kölner Dom, die entgegen früherer Ansichten nicht in einem Oratorium angelegt, sondern vermutlich Teil eines Gräberfelds waren. Doppelfeld 1960, 91; Doppelfeld 1964, 322ff.; Böhme 1993, 412f.; Hauser 1996, 439f. 327 Bonnet 1993, 62ff. 328 Bsp. Spiez (Böhme 1993, 504; Moosbrugger/Keller 1979, Abb. 16; Moosbrugger 1956, 69); Einigen (Böhme 1993, 503f.; Moosbrugger/ Keller 1979, 60; Moossbrugger 1956, 71); Thuggen (Böhme 1993, 469; Drack/Moosbrugger 1960, 180ff.); Messen (Böhme 1993, 503; Moosbrugger/Keller 1979, 61; JbSGU 44, 1954/55, 131); Lüsslingen (Böhme 1993, 501f.; JbSGU 44, 1954/55, 128ff.). 329 Bsp. Basel-Bernerring (Martin 1976, 153ff.); Klepsau (Koch 1990, 249f.); Pfahlheim (Nawroth 2001, 210f., 213–216); Elgg (Windler 1994, 132f.). 330 Graenert 2000, 433f. Vgl. auch Riemer 1999, 612. 331 Koch 1997b, 230; Gross 1997, 234; Menghin 1985, 94–99, 109. 332 Menghin 1988, 96–100; besonders Autharis Brautfahrt legt hierfür Zeugnis ab; vgl. Menghin 1985, 109ff. 333 RGA VIII (1994) 577, s. v. Fibel und Fibeltracht. §48b (M. Martin). 334 Martin 1976a, 145. 335 Im 6. Jh. lassen sich in Südwestdeutschland vor allem Einflüsse fassen, die von den fränkischen Kernlanden am Niederrhein ausgingen (Windler 1994, 161f.). 336 In Alamannien war keiner der 2000 auf Münzen namentlich erwähnten Monetare tätig, und alle Prägeorte liegen auf linksrheinischem Gebiet (Steuer 1997, 390). 337 Dies ist insbesondere auch beim im 2. Viertel des 7. Jhs. gegründeten Bistum Konstanz der Fall, das auch weite rechtsrheinische Teile umfasste (Lorenz 1997, 444f.) 338 R. Windler führt die Alamannisierung der Nordschweiz im 7. Jh. nicht unbedingt nur auf eine Einwanderung zurück, sondern verweist generell auf die Intensivierung der Kontakte zwischen der linksrheinischen und rechtsrheinischen Oberschicht, vgl. Windler 1994, 164ff.; zu Kastellorten vgl. Windler 1994,162f. 339 Burzler 2000, 115. 340 Um nur einige Beispiele zu nennen: Beggingen-Löbern, Grab 43 (Guyan 1958, 17, Taf. 8.20); Elgg-Ettenbühl, Grab 178 (Windler 1994, Taf. 51.178.5); Schleitheim-Hebsack, Grab 718 (Burzler et al. 2002, Taf. 89.718.4). 341 Burzler 2000, 118. 342 Burzler 2000, 117ff. 343 Burzler 1993a, 230; Böhme 1993, 526ff.; Burzler 2000, 165 – man bedenke auch, dass auch das Maurerhandwerk ins Gebiet östlich des Rheins eingeführt werden musste. 344 Burzler 2000, 165f.; Geuenich 1997, 511f. 323
38
Abkürzungen
AABW
Archäologische Ausgrabungen in BadenWürttemberg ASA N.F. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde. Neue Folge AS Archäologie der Schweiz Bad. Fundber. Badische Fundberichte Ber. RGK Berichte der Römisch-Germanischen Kommission Ber. ZD Berichte Zürcher Denkmalpflege BV Bayerische Vorgeschichtsblätter FBBW Fundberichte aus Baden-Württemberg FBVF Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg GDV Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit HA Helvetia archaeologica JbSLM Jahresbericht des Schweizerischen Landesmuseums JbSGU(F) Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur(- und Früh)geschichte JbRGZM Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz KASH Kantonsarchäologie Schaffhausen LThK Lexikon für Theologie und Kirche MzA Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen PZ Praehistorische Zeitschrift RAC Reallexikon für Antike und Christentum RE Pauly’s Realencyclopädie der Classischen Altertumswissenschaft RGA Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGZM Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz SLM Schweizerisches Landesmuseum UFAS Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie der Schweiz ZAK Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte UR Urkunden des Stadtarchivs Schaffhausen
Abbildungs- und Quellennachweis
Abbildungsnachweis Umschlag vorne Foto SLM Zürich Umschlag hinten Foto M. Schmidheiny 1 Ausschnitt der Landeskarte 1:25’000, Blatt 1031. 2 Foto M. Schmidheiny. Dezember 2003. 3 Plan M. Schmidheiny, Vorlage F. Blanc. Mit modernem Katasterplan (M. 1:500) korreliert. 4 Zeichnung M. Schmidheiny, Vorlage F. Blanc. Anhand angegebener Masse auf M. 1:50 transformiert. 5 A: Schwab 1979, Abb. 32. Foto Musée d’ Art et d’ Histoire Fribourg); B: von Schnurbein 1987, Taf. 23, A.1–6. Zeichnung E. Schindler, Konstanz/K H. Ponradl, Tübingen. 6 A: Rupp 1937, Taf. 11.4–5. Foto Sammlung der Comtesse de Béhague; B: Åberg 1923, Abb. 128. Foto British Museum; C: Koch 1977, Taf. 194.24. Foto Museum Dillingen; D: Kühn 1974, Taf. 23.97. Foto Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. 7 Garscha 1970, Taf. 7.9a. Foto Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. 8 Franken 1996, Kat. VIII.7.10, S.1019f. Foto Staatliche Museen Kassel, Museum für Vor- und Frühgeschichte (Ute Brunzel). 9 Zeichnung M. Schmidheiny. 10 Drack/Fellmann 1988, Taf. 16. Foto E. Hinz, Allschwil. 11 Kybalova 1967, Abb. 26. 12 Engemann 1997, Abb. 67 (nach J. Wilpert, Die römischen Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom IV.-XIII. Jahrhundert. Freiburg 1916, Taf. 29). 13 Geiger 1979, Abb. 2, 4.10. Foto Schweizerisches Landesmuseum Zürich. 14 Kourkoutidou-Nikolaïdou/Tourta 1997, Abb. 71. 15 Kourkoutidou-Nikolaïdou/Tourta 1997, Abb. 59. 16 A: Geiger 1979, Abb. 1.1. Foto Schweizerisches Landesmuseum Zürich; B: Roth 1979, Taf. 101. Foto M. Quattrone, Florenz. 17 Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Taf. 74. Foto Staatliche Museen Berlin. 18 Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Taf. XVIII. Fotoarchiv C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh. 19 Fuchs 1938, Taf. 20, Nr. 71. 20 A: Fuchs 1938, Taf. 3, Nr. 3. Foto, Bologna, Museo
21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 31 32
Civico; B: Roth 1979, Taf. 94b. Foto Archiv des deutschen Reiches, Abteilung Rom. Neg. Nr. 37.1620. Sansterre 1996, Abb. 316. Foto Reiss-Museum Mannheim. Volbach/Lafontaine-Dosogne 1968, Taf. 401a. Foto Staatliche Museen Berlin. Leuch-Bartels 1996, Abb. 5, Nr. 35. Zeichnung V. Loeliger. Haldimann/Steiner 1996, Abb. 30.1. Foto Fibbi-Aeppli, Grandson. A: Neuffer-Müller 1966, Taf, 38.2; B: Thieme 1979, Taf. 3.1. Foto Rijksmuseum van Oudheden, Leiden, Niederlande; C: Doppelfeld 1960, Taf. 15, 11b. Foto Römisch-Germanisches Museum Köln; D: Roth 1979, Taf. 275a. Foto Heinzmann, Esslingen. Zeichnung M. Schmidheiny. Grafik M. Schmidheiny. Grafik M. Schmidheiny. Grafik M. Schmidheiny. Plan M. Schmidheiny, Vorlage K. Sulzberger. Mit modernem Katasterplan (M. 1:500) korreliert. Zeichnung M. Schmidheiny, Vorlage K. Sulzberger. Anhand angegebener Masse auf M. 1:50 transformiert. Grafik M. Schmidheiny.
Aufbewahrungsorte der abgebildeten Objekte 5 A: Fribourg, Musée d’ Art et d’ Histoire; B: Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum. 6 A: Früher Paris, Sammlung der Comtesse de Béhague, am 5.12.1987 bei Sotheby’s in Monte Carlo versteigert; B: London, British Museum; C: Dillingen, Museum; D: Singen, Hegaumuseum. 7 Singen, Hegaumuseum. 8 Kassel, Hessisches Landesmuseum, Inv. Nr. 1979/35, 1984/6. 9 Orbe VD-Boscéaz, Schutzbau Nr. IV. 11 Moskau, Puschkin-Museum, Inv. Nr. 5819, aus dem von W. S. Gloenistschew in Ägypten getätigten Ankauf. 13 Beide Münzen in Privatbesitz. 16 A: Zürich, Schweizerisches Landesmuseum; B: Florenz, Museo Nazionale del Bargello. 17 Berlin, Staatliche Museen, Preussischer Kulturbesitz, Antikenabteilung, Inv. Nr. 30219, 596, 508a. 39
18 19 20 21 22 23 24 25
Rom, Musei Vaticani. Mailand, Museo Archeologico (Castello Sforza). A: Bologna, Museo Civico; B Leno, Museo Civico. Mainz, Landesmuseum. Berlin, Staatliche Museen, Frühchristlich-byzantinische Sammlung, Inv. Nr. 9666. Lausanne, Musée cantonal d’Archéologie et d’His- toire. Lausanne, Musée cantonal d’Archéologie et d’His- toire. A: Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum. Inv. F 65/119; B: Leiden, Rijksmuseum van Oudheden. Inv. M. 1931/5.2; C: Köln, Römisch-Germanisches Zentralmuseum; D: Sigmaringen, FürstlichHohenzollersche Sammlung, Inv. 562.
9 10 11 12
13
14 Fundortliste und Quellennachweis (Verbreitungskarte Abb. 32)
frühmittelalterlichen Gräber von Oerlingen/Kleinandelfingen. ZAK 54, 1997, 245–300. Löhningen-Widder SH, Grab1. JbSGU 12, 1919/ 1920, 136ff. Matzingen TG, genauer Fundort unbekannt. Windler 1993, Abb. 189a; JbSGU 17, 1925, 109. Ramsen-Moosäcker SH, Einzelfund. Burzler 1993b, Abb. 195. Schleitheim-Hebsack SH, Grab 363, 409, 436, 500, 551, 586, 609, 626, 665, 695, 766, 814, 854. Burzler et al. 2002, Taf. 25–28, 34, 40, 50, 61ff., 68, 72, 76, 81, 86, 96, 102, 108. Schleitheim-Kirche SH, Grab 30, 21?, 23? Burzler 2002d, 456f.; K. Bänteli/B.Ruckstuhl, Die Stiftergräber der Kirche St. Maria in Schleitheim. AS 9, 2, 1986, 68–79. Stein am Rhein-Kirche Burg SH, Grab 1, 2, 3, 4. Burzler 1993a, Tab. 34; M. Martin, Ein münzdatiertes Kindergrab aus der frühmittelalterlichen «ecclesia in castro Exsientie» (Burg bei Eschenz, Gem. Stein am Rhein SH). AS 9, 2, 1986, 84–92. Winterthur-Altstadt ZH. M. Graf/B. Hedinger/V. Jauch, et al., Hintergrund-Untergrund. Archäologische Entdeckungsreise durch Winterthur. Mit einem Beitrag von F. Schiesser. Winterthur 2000, 82.
Württemberg: Garscha 1967, Ergänzungen nach BuchtaHohm 1996 und Theune 1999 sowie Fundberichte BadenWürttemberg 1/1974, 2/1975, 8/1982, 12/1986, 19.2/1993, 22.2/1996 und AABW.
15
Nordostschweiz: Windler 1994 (ergänzt nach: Bader/Windler 1998; Burzler 1993c; M. Martin, Die alten Kastellstädte und die germanische Besiedlung. In: UFAS VI, Abb. 35. Basel 1979; Reich 1996; P. Nagy/D. Spörri, Archäologische Forschungen im Rafzer Feld. AIZ 1995–1996. Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 14. Zürich und Egg 1998, 286; Fundstellenverzeichnis der KASH. Neueste Ergänzung: Gräberfeld von Zurzach-Wasenacker, Medienmitteilung der Kantonsarchäologie Aargau vom 3.11.2004; JbSGUF 88, 2005, 398).
Deutschland (Baden-Württemberg): 16 Binningen-Hinter dem Berg, Ldkr. Konstanz, Grab 1, 2. Garscha 1970, 8f.; G. Fingerlin, Das alamannische Gräberfeld von Binningen im Hegau, Ldkr. Konstanz. Bad. Fundber. 22, 1962, 103–118; Theune 1999, 11– 14. 17 Blumenfeld-gen. Fundort unbek., Ldkr. Konstanz, Grabfund. Garscha 1970, 18. 18 Bräunlingen-In Niederwiesen, Schwarzwald-BaarKreis Grab 5, 51, weitere unpubl. J. Klug-Treppe, Ein mehrperiodiger Bestattungsplatz mit aussergewöhnlichen Grabfunden der frühen Merowingerzeit in Bräunlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, AABW. 1996, 214ff.; G. Fingerlin, Bräunlingen, ein frühmerowingerzeitlicher Adelssitz an der Römerstrasse durch den Schwarzwald. AABW, 1997, 146ff. Taf. 13f. 19 Göschweiler-Hofäcker, Breisgau-Hochschwarzwald - Kreis, Grab 5. Garscha 1970, 60; Buchta-Hohm 1996, 114. 20 Grimmelshofen-Kirchegärten-Pfaffenholz,Kr. Waldshut-Tiengen, Grab 1,2 und ev. auch Grab 6. Garscha 1970, 63. 21 Hintschingen-Stalläcker, Ldkr. Tuttlingen, Grab 14. Garscha 1970, 159–162. 22 Hüfingen-Auf Hohen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Grab 32, 37, 53, 58, 109, 135, 212, 248, 268, 279, 299, 321, 328, 333, 334, 335, 339, 356, 357, 574. Fingerlin 1978, 29–43; Fingerlin 1985, 416–420, 426– 444. 23 Hüfingen-Gierhalde, Schwarzwald-Baar-Kreis, Grab 1. Fingerlin 1974, 592–628; Fingerlin 1978, 44–47; Fingerlin 1985, 420ff.; Buchta-Hohm 1996, 115.
Quellennachweis für die Friedhöfe mit Gräbern der Beigabenausstattung C und/oder Sonderbeigaben Schweiz (Kantone Aargau, Schaffhausen, Thurgau und Zürich): 1 Barzheim-Risgibüel SH, Grab 4, JbSGUF 57, 1972/73, 357–360. 2 Beringen-Spinnbündten, SH, Grab 1, 2, 8, 21, 27. Christlein 1973, 167f.; Burzler 2000, 268–271. 3 Bülach-Im Füchsli ZH, Grab 4, 14, 18, 32, 34. Christlein 1973, 171; Werner 1953, 85–89. 4 Bülach-Kirche St. Laurentius ZH, Christlein 1973, 171f.; Drack 1970, 16ff.; W. Drack, Bülach. Reformierte Kirche. Ber. ZD 7, 1970–1974, 2.Teil (1978), 25–29. 5 Elgg-Ettenbühl ZH, Grab 163, 164, 170, 193. Windler 1993, Taf. 48–51, 54–56. 6 Eschenz-Untereschenz TG, Grab von 1829. Burzler 1993b, 239ff. 7 Flaach-Flaacher Feld ZH, Grab 19, 21. Bader/Windler 1998, Abb. 12, 117–121. 8 Kleinandelfingen-Oerlingen, Bergli ZH, Grab 3. JbSGUF 17, 1925, 108f.; A. Stebler-Cauzzo, Die 40
24
25 26
27 28
29 30 31 32 33
Kirchen-Hausen, Ldkr. Tuttlingen, verschollener Fundkomplex 1851, Grab 2. Garscha 1970, 178; Buchta-Hohm 1996, 116. Möhringen-Sandgrube beim Bahnhof, Ldkr. Tuttlingen, Fundkomplex 1907. Garscha 1970, 222. Neudingen-Auf Löbern, Schwarzwald-Baar-Kreis, Grab 269, 300. G. Fingerlin, Neue alamannische Grabfunde aus Neudingen, Stadt Donaueschingen, Schwarzwald-Baar-Kreis. AABW, 1983, 190–193; G. Fingerlin, Ein Adelsgrab der jüngeren Merowingerzeit aus Neudingen, Stadt Donaueschingen, Schwarzwald-Baar-Kreis. AABW, 1984, 172–176; weitere unpubl. Rheinheim-Auf den Linden, Ldkr. Waldshut-Tiengen, Grab A. Garscha 1970, 235. Singen a. H.-August-Ruf-Strasse, Ldkr. Konstanz, Grab 51, 75. Garscha 1970, 20; Theune 1999, 166; G. Fingerlin, Neue alamannische Grabfunde aus Singen a. H., Ldkr. Konstanz. Bad. Fundber. 22, 1962, 125, 130f. Stühlingen-Eichwiesen, Ldkr. Waldshut-Tiengen, Grab 2, 8. Garscha 1970, 273. Unterlauchringen-Unterstöcken, Ldkr. WaldshutTiengen, Fundkomplex 1881. Garscha 1970, 278f. Weizen-Kirchhalde, Ldkr. Waldshut-Tiengen, Fundkomplex 1874. Garscha 1970, 283. Welschingen-Röthebühl, Ldkr. Konstanz, Einzelfund. Garscha 1970, 283. Welschingen-Schützenbühl, Ldkr. Konstanz, Fundkomplex 1887. Garscha 1970, 283ff.
Nicht erfasst: Tiengen-Untere Gaisäcker, Ldkr. Waldshut-Tiengen, 1955–59 planmässig ausgegrabenes, unpubliziertes Gräberfeld mit 236 regulär sowie zahlreichen früher gehobenen Grabfunden. Daher ist unklar, ob Gräber mit Sondergaben und C-Bestattungen vorhanden sind. Garscha 1970, 276.
Tafelnachweis Taf. 1–6: Fundzeichnungen M. Schmidheiny. Taf. 7: Fotos SLM Zürich. Taf. 8–10: Fotos M. Schmidheiny. Taf. 11–12: Fotos SLM Zürich, 1910.
41
Literatur
Åberg, N. (1923) Die Goten und Langobarden in Italien. Uppsala. Åberg, N. (1945) The Occident and the Orient in the Art of the seventh century. Part II. Lombard Italy, Stockholm. Alamannen, Die (1997) Hrsg. vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg. Ausstellungskatalog Stuttgart–Augsburg–Zürich 1997/98. Stuttgart. Ament, H. (1970) Fränkische Adelsgräber von Flonheim. GDV 5. Berlin. Ament, H. (1976) Chronologische Untersuchungen an fränkischen Gräberfeldern der jüngeren Merowingerzeit im Rheinland. Ber. RGK 57, 285–336. Amrein, H./Binder, E. (1997) Mit Hammer und Zange an Esse und Amboss. Metallgewinnung und Schmiedekunst im frühen Mittelalter. In: Alamannen 1997, 359–390. Amrein, H./Rast-Eicher, A./Windler, R. (1999) Neue Untersuchungen zum Frauengrab des 7. Jahrhunderts in der reformierten Kirche von Bülach (Kt. ZH). ZAK 56, 2, 73– 114. Arrhenius, B. (1980) Die Zeitstellung des Grabes XIV von Tuna, Kirchspiel Alsike, Uppland. PZ 55, 228–258. Arrhenius, B. (1985) Merovingian garnet jewellery: Emergence and social implications. With Diffraction analysis by Diego Carlström. Stockholm. Aufleger, M. (1996) Metallarbeiten und Metallverarbeitung. In: Franken 1996, 618–628. Bader, Chr./Rast-Eicher, A./Windler, R. (2002) Ein Gräberfeld des 7. Jahrhunderts in Flurlingen. Mit Beiträgen von Schmid-Ott, K./Schoch, W. H. AIZ 16, 47–120. Bader, Chr./Windler, R. (1998) Eine reiche Germanin in Flaach. Zu einem neu entdeckten Gräberfeld des 5. Jahrhunderts in Flaach im Kanton Zürich. AS 21, 3, 111– 124. Banghard, K. (2002) Zeugnisse des Fernhandels – die Cypraea aus Grab 334. In: Burzler et. al. 2002, 270–272. Bänteli, K./Höneisen, M./Zubler, K. (2000) Berslingen – ein verschwundenes Dorf bei Schaffhausen, Schaffhauser Archäologie 3. Schaffhausen. Böhme, H. W. (1993) Adelsgräber im Frankenreich. Archäologische Zeugnisse zur Herausbildung einer Herrenschicht unter den merowingischen Königen. Jb.RGZM 40, 397–534. Böhner, K. (1991) Die frühmittelalterlichen Silberphaleren aus Eschwege (Hessen) und die nordischen PressblechBilder. JbRGZM 38/2, 681–743. Böhner, K. (1994) Die frühmittelalterlichen Spangenhelme und die nordischen Helme der Vendelzeit. JbRGZM 41/2, 471–549. 42
Bonnet, C./Martin M. (1982) Bleimodell einer angelsächsischen Fibel aus Saint-Pierre in Genf. AS 5,4, 210–223. Bonnet, C./Martin M. (1993) Les Fouilles de l’ ancien groupe épiscopal de Genève (1976–1993). Cahiers d’archéolo gie genevoise 1. Genève. Brehm, H. (1997) Von Valentinian I zum heiligen Otmar – Das Frühe Mittelalter im Kanton Thurgau. AS 20/2, 86– 90. Buchta-Hohm, S. (1996) Das alamannische Gräberfeld von Donaueschingen (Schwarzwald–Baar–Kreis). FBVF 56. Stuttgart. Burzler, A. (1993a) Die frühmittelalterlichen Gräber der Kirche Burg. In: Höneisen 1993, 191–232, 388–401. Burzler, A. (1993b) Die frühmittelalterlichen Gräberfelder in der Umgebung des Kastellhügels. In: Höneisen 1993, 237–241. Burzler, A. (1993c) Zur Herausbildung eines frühmittelalterlichen Adelssitzes. In: Höneisen 1993, 272–275. Burzler, A. (2000) Archäologische Beiträge zum Nobilifizierungsprozess in der jüngeren Merowingerzeit. Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte 77. Kallmünz/Opf. Burzler, A. (2002a) Zum Belegungsende des Gräberfeldes. In: Burzler et al. 2002, 321–330. Burzler, A. (2002b) Der Sonderfriedhof in und bei der Kirche. In: Burzler et al. 2002, 415–458. Burzler, A. (2002c) Siedlungsraum, Beigabensitte und historischer Hintergrund. In: Burzler et al. 2002, 470–506. Burzler, A. (2002d) Schleitheim und die Alamannia. In: Burzler et al. 2002, 507–541. Burzler, A./Höneisen, M./Leicht, J. et al. (2002) Das frühmittelalterliche Schleitheim – Siedlung, Gräberfeld und Kirche. Schaffhauser Archäologie 5. Schaffhausen. Christlein, R. (1966) Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu. Materialhefte zur Bayerischen Vorgeschichte A21. Kallmünz. Christlein, R. (1973) Besitzabstufungen zur Merowingerzeit im Spiegel reicher Grabfunde aus West- und Südwestdeutschland. JbRGZM 20, 147–180. Christlein, R. (1975) Der soziologische Hintergrund der Goldblattkreuze nördlich der Alpen. In: Hübener 1975, 73– 83. Damminger, F. (2002) Die Merowingerzeit im südlichen Kraichgau und in den angrenzenden Landschaften. Materialh. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 61. Stuttgart. Dannheimer, H. (1998) Das bayuwarische Reihengräberfeld von Aubing, Stadt München. Monographien der archäologischen Staatssammlung München. Stuttgart.
Deichmann, F. W. (1983) Einführung in die christliche Archäologie. Darmstadt. Dobiat, C. (1996) Die Jagd in merowingischer Zeit. In: Franken 1996, 720–722. Dobiat, C. (Hrsg). (1994) Festschrift für Otto-Hermann Frey zum 65. Geburtstag. Marburger Studien zur Ur- und Frühgeschichte 16. Marburg. Doppelfeld, O. (1960) Das fränkische Frauengrab unter dem Chor des Kölner Domes. Germania 38, 89–113. Doppelfeld, O. (1964) Das fränkische Knabengrab unter dem Chor des Kölner Domes. Germania 42, 156–188. Drack, W. (1970) Ein Adeligengrab des 7. Jahrhunderts in Bülach. HA 1, 16–22. Drack, W./Fellmann, R. (1988) Die Römer in der Schweiz. Stuttgart–Jona SG. Drack, W./Moosbrugger-Leu, R. (1960) Die frühmittelalterliche Kirche von Thuggen (Kt. Schwyz). ZAK 20, 177– 207. Egger, G. (1964) Frühchristliche und koptische Kunst. Ausstellungskatalog Wien 1964. Wien. Engemann, J. (1997) Deutung und Bedeutung frühchristlicher Bildwerke. Darmstadt. Fingerlin, G. (1964) Grab einer adeligen Frau aus Güttingen (Ldkrs. Konstanz). Bad. Fundber. Sonderheft 4. Fingerlin, G. (1971) Die alamannischen Gräberfelder von Güttingen und Merdingen in Südbaden. GDV A 12. Fingerlin, G. (1974) Ein alamannisches Reitergrab aus Hüfingen. In: Kossak/Ulbert 1974, 592–628. Fingerlin, G. (1977) Neue alamannische Grabfunde aus Hüfingen. Texte zu einer Ausstellung. Mit Beiträgen von K. Hietkamp und K. Wolber. Freiburg. Fingerlin, G. (1985) Hüfingen, ein zentraler Ort der Baar im frühen Mittelalter. In: Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Ausstellungskatalog. Stuttgart, 410–447. Fleury, M./France-Lanord, A. (1962) Das Grab der Arnegundis in Saint-Denis. Germania 40, 341–359. Franken, Die (1996) Wegbereiter Europas. Vor 1500 Jahren. Chlodwig und seine Erben. Hrsg. vom Reiss-Museum Mannheim. Ausstellungskatalog Mannheim–Paris–Berlin 1997. Mainz. Frauenfelder, R. (1928) Die Patrozinien im Gebiet des Kantons Schaffhausen. Schaffhausen. Frauenfelder, R. (1960) Der Kanton Schaffhausen (ohne Stadt Schaffhausen und Bezirk Stein). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen 3. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 43. Basel. Freeden, U. v. (1979) Untersuchungen zu merowingerzeitlichen Ohrringen bei den Alamannen. 60. Ber. RGK, 227– 441. Freeden, U. v. (2000) Das Ende engzelligen Cloisonnés und die Eroberung Südarabiens durch die Sasaniden. Germania 78/1. Fuchs, S. (1938) Die langobardischen Goldblattkreuze aus der Zone südwärts der Alpen. Berlin. Fuchs, S./Werner, J. (1950) Die langobardischen Fibeln aus Italien. Berlin. Garscha, F. (1970) Die Alamannen in Südbaden. Katalog der Grabfunde. GDV A11. Berlin.
Geiger, H.-U. (1979) Münzwesen, Wirtschaft und Handel. In: UFAS VI, 185–202. Basel. Geuenich D. (1997) Epilog, Die weitere Geschichte. In: Alamannen 1997, 511f. Giesler-Müller, U. (1992) Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Basel-Kleinhüningen. Katalog und Tafeln. Basler Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte 11B. DerendingenSolothurn. Göldner, H. (1987) Studien zu rhein- und moselfränkischen Bügelfibeln. Marburg. Graenert, G. (2000) Langobardinnen in Alamannien. Germania 78/2, 417–447. Gross, U. (1992) Zur rauhwandigen Drehscheibenware der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters. FBBW 17/1, 423–440. Gross, U. (1997) Das Zeugnis der handgemachten Tonware. Fränkische Siedlungspolitik im Spiegel der südwestdeutschen Rippen- und Buckelkeramik. In: Alamannen 1997, 233–242. Haas-Gebhard, B. (1998) Ein frühmittelalterliches Gräberfeld bei Dittenheim (D). Europe médiévale 1. Montagnac. Haldimann, M.-A./Steiner, L. (1996) Les céramiques funéraires du haut Mayen Age en terre vaudoise, JbSGUF 79, 143–193. Hartmann, M. (1981) Die Stiftergräber in der Stadtkirche St. Mauritius von Zofingen. AS 4/4, 148–163. Haseloff, G. (1975) Zu den Goldblattkreuzen aus dem Raum nördlich der Alpen. In: Hübener 1975, 37–70. Hauser, G. (1996) Das fränkische Gräberfeld unter dem Kölner Dom. In: Franken 1996, 438–447. Hessen, O. von (1971) Die langobardischen Funde aus dem Gräberfeld von Testona (Moncalieri/Piemont). Memoria dell’Academia delle Scienze di Torino. Torino. Hessen, O. von (1975) Secondo Contributo alla Archeologia longobarda in Toscana. Reperti isolati e di provenienza incerta. Firenze. Hessen, O. von (1976) Primo Contributo alla Archeologia longobarda in Toscana. Reperti isolati e di provenienza incerta. Firenze. Holmqvist, W. (1939) Kunstprobleme der Merowingerzeit. Kungl. vitterhets Historie och Antikvitets Akademiens Handlingar 47. Stockholm. Höneisen, M. (Hrsg.) (1993) Frühgeschichte der Region Stein am Rhein. Archäologische Forschungen am Ausfluss des Untersees. Schaffhauser Archäologie 1 (=Antiqua 26). Schaffhausen. Horisberger, B./Müller, K./Cueni, A./Rast-Eicher, A. (2004) Bestattungen des 6./7. Jahrhunderts aus dem früh-bis spätmittelalterlichen Grüberfeld Baar ZG–Zugerstrasse. JbSGUF 87, 163–214. Hotz, G. (2002) Demographie und Gesundheitssituation der Bevölkerung. In: Burzler et al. 2002, 331–359. Hübener, W. (1969) Absatzgebiete frühgeschichtlicher Töpfereien in der Zone nördlich der Alpen. Beiträge zur Keramik der Merowingerzeit. Antiquitas, Reihe 3, Bd. 6. Bonn. Hübener, W. (Hrsg.) (1975) Die Goldblattkreuze des frühen Mittelalters. Bühl/Baden. Hundt, H.-J. (1978) Ein seidenes Aufnähkreuz aus Oberflacht, 43
Gem. Seitingen-Oberflacht, Kreis Tuttlingen. In: Paulsen/ Schach-Dörges 1978, 24–50. Joffroy, R. (1974) Le cimetière de Lavoye (Meuse). Nécropole mérovingienne. Paris. Kersting, T. (2000) Besiedlungsgeschichte des frühen Mittelalters im nördlichen Bayerisch-Schwaben. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 24. Weissbach. Kessler, O. (2001) Der spätantik-frühmittelalterliche Handel zwischen Europa und Asien und die Bedeutung des Almandins als Fernhandelsgut. In: Pohl et. al. 2001, 113– 128. Kleinschmidt, A. (1967) Die Tierreste. In: Paulsen 1967. Heft 12/II, 33–45. Knaut, M. (1994) Goldblattkreuze und andere Kreuzzeichen. Überlegungen zu einer süddeutsch-italischen Beigabensitte. In: Dobiat 1994, 317–330. Koch, A. (1998) Bügelfibeln der Merowingerzeit im westlichen Frankenreich. RGZM Monogr. 41,1–2. Mainz. Koch, U. (1977) Das Reihengräberfeld bei Schretzheim. GDV A 13. Berlin. Koch, U. (1982) Die fränkischen Gräberfelder von Bargen und Berghausen in Nordbaden. FBVF 12. Stuttgart. Koch, U. (1990) Das fränkische Gräberfeld von Klepsau im Hohenlohekreis. FBVF 38. Stuttgart. Koch, U. (1997a) Besiegt, beraubt, vertrieben. Die Folgen der Niederlagen von 497/498 und 506. In: Alamannen 1997, 191–201. Koch, U. (1997b) Ethnische Vielfalt im Südwesten. Beobachtungen in merowingerzeitlichen Gräberfeldern an Neckar und Donau. In: Alamannen 1997, 219–232. Koch, U. (2000) Das alamannisch-fränkische Gräberfeld bei Pleidelsheim. FBVF 60. Stuttgart. Kossack, G./Ulbert, G. (1974) Studien zur vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Festschrift für Joachim Werner zum 65. Geburtstag. Teil II. Frühmittelalter. München. Kourkoutidou-Nikolaïdou, E./Tourta, A. (1997) Spaziergänge durch das byzantinische Thessaloniki. Athen. Kühn, H. (1940) Die germanischen Bügelfibeln der Völkerwanderungszeit in der Rheinprovinz, Bd. 1, Rheinische Forschungen zur Vorgeschichte IV, Bonn. Kühn, H. (1974) Die germanischen Bügelfibeln der Völkerwanderungszeit in Süddeutschland. Die germ. Bügelfibeln der Völkerwanderungszeit II. Graz. Künzl, E (1993) Die Alamannenbeute aus dem Rhein bei Neupotz. Plünderergut aus dem Römischen Gallien. RGZM Monogr. 34,1–4. Mainz. Kybalová, L. (1988) Die alten Weber am Nil. Koptische Stoffe. EinBeitrag zur ästhetisch-technologischen Problematik. Prag. Leicht, J. (2002a) Die spätkaiserzeitlichen Kammergräber. In: Burzler et al. 2002, 78–121. Leicht, J. (2002b) Die Beigaben der frühmittelalterlichen Gräber: Grabungen 1983–1990 In: Burzler et al. 2002, 122– 195. Leuch-Bartels, K. (1996) Untersuchungen zu sechs Typen frühmittelalterlicher D–Schnallen. JbSGUF 79, 119– 142. Lorenz, S. (1997) Missionierung, Krisen und Reformen. Die 44
Christianisierung von der Spätantike bis in karolingische Zeit. In: Alamannen 1997, 441–454. Marti, R. (1995) Das Grab eines wohlhabenden Alamannen in Altdorf UR–St. Martin. JbSGUF 78, 83–130. Marti, R. (2000) Zwischen Römerzeit und Mittelalter. Forschungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte der Nordwestschweiz (4.–10. Jahrhundert). Archäologie und Museum 41A/B. Liestal. Martin, M. (1976a) Das fränkische Gräberfeld von BaselBernerring. Basler Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte 1. Mainz. Martin, M. (1976b) Das spätrömisch-frühmittelalterliche Gräberfeld von Kaiseraugst, Kt. Aargau. Teil B: Tafeln. Basler Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte 5B. Derendingen/Solothurn. Martin, M. (1986) Das Frühmittelalter. In: SGUF (Hrsg.) Chronologie. Archäologische Daten der Schweiz. Antiqua 15, 99–117. Martin, M. (1987) Beobachtungen an frühmittelalterlichen Bügelfibeln von Altenerding (Oberbayern). BV 52, 269– 280. Martin, M. (1988) Bemerkungen zur frühmittelalterlichen Knochenschnalle eines Klerikergrabes der St. Verenakirche von Zurzach. JbSGUF 71, 161–177. Martin, M. (1991) Das spätrömisch-frühmittelalterliche Gräberfeld von Kaiseraugst, Kt. Aargau. Teil A: Text. Basler Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte 5A. Derendingen/ Solothurn. Martin, M. (2002) Zum archäologischen Aussagewert frühmittelalterlicher Gräber und Gräberfelder. ZAK 59/3, 291–305. Martin, M./Sennhauser, H. R./Vierck, H. (1980) Reiche Grabfunde in der frühmittelalterlichen Kirche von Schöftland. AS 3/1, 29–55. Maul B. (2002) Frühmittelalterliche Gläser des 5.–7. Jahrhunderts n.Chr. Sturzbecher, glockenförmige Becher, Tummler und Glockentummler. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 84. Bonn. Menghin, W. (1983) Das Schwert im frühen Mittelalter. Nürnberg. Menghin, W. (1983) Gotische und langobardische Funde aus Italien. Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer im Germanischen Nationalmuseum. Heft 2. Nürnberg. Menghin, W. (1985) Die Langobarden. Archäologie und Geschichte. Stuttgart. Menghin, W. (1988) Die Langobarden. In: Dannheimer, H./ Dopsch, H. (Hrsg.) Die Bajuwaren. Von Severin bis Tassilo 488–788. Ausstellungskatalog Rosenheim-Mattsee. München/Salzburg, 87–100. Menke, M. (1986) Frühmittelalterarchäologie und Paläozoologie im Forschungsverbund. Giessener Universitätsblätter 19/1, 45–52. Moosbrugger, R. (1956) Gräber frühmittelalterlicher Kirchenstifter? JbSGU 45, 69–83. Moosbrugger, R. (1971) Die Schweiz zur Merowingerzeit. Die archäologische Hinterlassenschaft der Romanen, Burgunder und Alamannen. Handbuch der Schweiz zur Römer- und Merowingerzeit A/B. Bern. Moosbrugger-Leu, R./Keller, H. (1979) Der Adel. In: UFAS
VI, 53–74. Basel. Müller-Wille M. (1996) Königtum und Adel im Spiegel der Grabfunde. In: Franken 1996, 206–221. Nauerth, C. (1978) Koptische Textilkunst im spätantiken Ägypten. Die Sammlung Rautenstrauch im Städtischen Museum Simeonstift Trier. Mit Beiträgen von Ahrens, D./ Kircher, U./Lewis, S. Trier. Nawroth, M. (2001) Das Gräberfeld von Pfahlheim und das Reitzubehör der Merowingerzeit. Nürnberg. Neuffer-Müller, Chr. (1966) Ein Reihengräberfriedhof in Sontheim an der Brenz (Kr. Heidenheim). Mit einem Beitrag von Norman Creel. Veröffentl. d. Staatl. Amtes f. Denkmalpfl. Stuttgart Reihe A. Vor- u. Frühgsch. H. 11. Stuttgart. Neuffer-Müller, Chr. (1983) Der alamannische Adelsbestattungsplatz und die Reihengräberfriedhöfe von Kirchheim am Ries (Ostalbkreis). FBVF 15. Stuttgart. Ottinger (1974) Waffenbeigabe in Knabengräbern. Ein Beitrag zur Beigabensitte der jüngeren Kaiserzeit und der Merowingerzeit. In: Kossak/Ulbert 1974, 387–410. Päffgen, B./Ristow, S. (1996) Die Religion der Franken im Spiegel archäologischer Zeugnisse. In: Franken (1996), 738–744. Paulsen, P (1967) Alamannische Adelsgräber von Niederstotzingen (Kreis Heidenheim). Veröffentlichungen des staatlichen Amtes für Denkmalpflege Stuttgart, Reihe A, Vorund Frühgeschichte Heft 12/1–2. Stuttgart. Paulsen, P./Schach-Dörges, H. (1978) Das alamannische Gräberfeld von Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim). FBVF 10. Stuttgart. Pirling, R. (1974) Das römisch-fränkische Gräberfeld von Krefeld-Gellep 1960–1963. Mit Beiträgen von Haseloff, G./Hopf, M./Hundt, H.-J./Paar, I./Rothoff, G./Staude, H./Teichmüller, M. GDV B 8. Berlin. Pohl, E./Recker, U./Theune, C. (2001)Archäologisches Zellwerk. Beiträge zur Kulturgeschichte in Europa und Asien. Festschrift für Helmut Roth zum 60. Geburtstag. Internationale Archäologie. Studia honoraria 16. Rahden/Westf. Preidel, H. (1965) Handel und Handwerk im frühgeschichtlichen Mitteleuropa. Eine kritische Betrachtung. Adalbert Stifter Verein E.V. München. Verüffentlichungen der Wissenschaftlichen Abteilung 10. München. Priester, K. (2004) Geschichte der Langobarden. Gesellschaft–Kultur–Alltagsleben. Stuttgart. Quast, D. (1997) Vom Einzelgrab zum Friedhof. Beginn der Reihengräbersitte im 5. Jahrhundert. In: Alamannen 1997, 171–190. Quast, D./Schüssler, U. (2000) Mineralogische Untersuchungen zur Herkunft der Granate merowingerzeitlicher Cloisonnéarbeiten. Germania 78/1, 77–95. Rast-Eicher, A. (2002) Textilfunde. In: Burzler et al. 2002, 211–228. Rast-Eicher, A./Burzler, A. (2002) Beobachtungen zur Tracht und Kleidung. In: Burzler et al. 2002, 372–399. Reich, Y. (1996) Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Villigen AG. JbSGUF 79, 67–118. Reich, Y. (2002) Die Perlen (mit einem Kommentar von Werner Vach). In: Burzler et al. 2002, 233–269.
Reynaud, J.-F. (1998) Lugdunum christianum. Lyon du IVe au VIIIe s.: topographie. Nécropoles et édifices religieux. Paris. Riemer, E. (1997) Im Zeichen des Kreuzes. Goldblattkreuze und andere Funde mit christlichem Symbolgehalt. In: Alamannen, 447–454. Riemer, E. (1999), Zu Vorkommen und Herkunft italischer Folienkreuzen, in: Germania 77/2, 1999, 606-636. Riesch, H. (2002) Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit. Eine Quellenkunde und Rekonstruktion des frühmittelalterlichen Bogenschiessens. Wald-Michelbach. Roth, H. (1973) Die Ornamentik der Langobarden in Italien. Eine Untersuchung zur Stilentwicklung anhand der Grabfunde. Antiquitas 3, Bd. 15. Bonn. Roth, H. (1974) Bemerkungen zur Deutung und Funktion der Goldblattkreuze in Baden-Württemberg. FBBW 1, 642– 649. Roth, H. (1978) Archäologische Beobachtungen zum Grabfrevel im Merowingerreich. In: Jankuhn, H./Nehlsen H./ Roth, H. (Hrsg.) Zum Grabfrevel in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Untersuchungen zu Grabraub und «haugbrot» in Mittel- und Nordeuropa. Abhandl. Akad. Wiss. Göttingen. Phil.-hist. Kl. 3. Folge Nr. 133, 53–84. Roth, H. (1994) Produktion und Erwerb von Edelmetallerzeugnissen. Ein Modell für das frühe Mittelalter. In: Dobiat 1994, 517–522. Roth, H. (Hrsg.) (1979) Kunst der Völkerwanderungszeit. Propyläen Kunstgeschichte. Supplbd. IV. Berlin. Ruckstuhl, B. (2002a) Der Friedhof «Im Hebsack». In: Burzler et al. 2002, 48–78. Ruckstuhl, B. (2002b) Die Belegungsabfolge des Gräberfelds. In: Burzler et al. 2002, 302–320. Ruckstuhl, B. (2002c) Freuden und Leiden des Alltags. In: Burzler et al. 2002, 360–372. Rüeger, J. J. (1884) Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen. Hrsg. vom historisch-antiquarischen Verein des Kantons Schaffhausen. Schaffhausen. Rupp, H. (1937) Die Herkunft der Zelleneinlage und die Almandin-Scheibenfibeln im Rheinland. Rheinische Forschungen zur Vorgeschichte. Bonn. Salin, E. (1959) La civilisation mérovingienne. D’après les sépultures, les textes et le laboratoire. Quatrième partie. Les croyances, conclusions-index général. Paris. Sansterre, J.-M. (1996) Die Franken und Byzanz. In: Die Franken 1996, 396–400. Sasse, B./Theune, C. (1996) Perlen als Leittypen der Merowingerzeit. Mit einem Exkurs von Werner Vach. Germania 74/1, 187–231. Schnurbein, A. von (1987) Der alamannische Friedhof bei Fridingen an der Donau (Kreis Tuttlingen). FBVF 21. Stuttgart. Schnyder, R. (1979) Kunst und Kunsthandwerk. In: UFAS VI, 165–184. Basel. Schoch, W. H. (2002) Bemerkungen zu den Weihrauchfunden. In: Burzler et al. 2002, 285–288. Schreg, R. (1998) Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreubung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Schloss Hohentübingen 1998. 45
Schulze-Dörrlamm, M. (1990) Die spätrömischen und frühmittelalterlichen Gräberfelder von Gondorf, Gem. Kobern. Gondorf, Kr. Mayen –Koblenz. GDV B 14. Stuttgart. Schwab, H. (1979) Burgunder und Langobarden. In: UFAS VI, 21–38. Basel. Sippel, K. (1987) Ein merowingisches Kammergrab mit Pferdegeschirr aus Eschwege, Werra–Meissner-Kreis (Hessen). Vorbericht über Grabungen im Bereich des frühmittelalterlichen Gräberfeldes im Stadtteil Niederhone 1985. Germania 65/1, 135–158. Sippel, K. (1989) Die frühmittelalterlichen Grabfunde in Nordhessen. Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von Hessen 7. Wiesbaden. Steuer, H. (1997a) Krieger und Bauern – Bauernkrieger. Die gesellschaftliche Ordnung der Alamannen. In: Alamannen 1997, 275–289. Steuer, H. (1997b) Handel und Fernbeziehungen. Tausch, Raub und Geschenk. In: Alamannen 1997, 389–402. Stork, I. (1997a) Friedhof und Dorf, Herrenhof und Adelsgrab. In: Alamannen 1997, 290–310. Stork, I. (1997b) Als Persönlichkeit ins Jenseits. Bestattungssitte und Grabraub als Kontrast. In: Alamannen 1997, 418–432. Theune, C. (1999) Frühmittelalterliche Grabfunde im Hegau. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie 54. Schriften zur Archäologie der germanischen und slawischen Frühgeschichte 4. Bonn. Theune-Grosskopf, B. (1997) Die Kontrolle der Verkehrswege. Ein Schlüssel zur fränkischen Herrschaftssicherung. In: Alamannen 1997, 237–242. Thieme, B. (1979) Filigranscheibenfibeln der Merowingerzeit in Deutschland. Ber. RGK 59, 415ff. Trumm, J. (2002) Die römerzeitliche Besiedlung am östlichen Hochrhein (50 v.Chr.–450 n.Chr.). Materialh. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 63. Stuttgart. Urlacher, J.-P./Passard, F./Manfredi-Gizard, S. (Hrsg.) (1998) La nécropole mérovingienne de La Grande Oye à Doubs. VIe–VIIe siècles après J.-C. (monographie). Xe supplément des mémoires de l`A.F.A.M. Veeck, W. (1931) Die Alamannen in Württemberg. GDV 1. Berlin/Leipzig. Vielitz, K. (2003) Die Granatscheibenfibeln der Merowingerzeit. Europe médiévale 3. Montagnac. Viollier, D. (1911) Le cimetière barbare de Beringen (Ct. de Schaffhouse). ASA N.F. 13, 20–37. Volbach, W. F. (1976) Elfenbeinarbeiten der Spätantike und des frühen Mittelalters. 3. völlig neu überarbeitete Auflage. Mainz. Volbach, W. F./Lafontaine-Dosogne, J. (1968) Byzanz. Propyläen Kunstgeschichte Bd. 3. Berlin. Wahl, J./Wittwer, U. M. (1997) Zwischen Masse und Klasse. Alamannen im Blickfeld der Anthropologie, in: Die Alamannen 1997, 337–348. Wanner, G. (1909) Beringen. ASA N.F. 12, 365. Weidemann, M. (1993) Adel im Merowingerreich. Untersuchungen zu seiner Rechtsstellung. JbRGZM 40, 535– 555. Weis, M. (1999) Ein Gräberfeld der späten Merowingerzeit bei Stetten an der Donau. Materialh. Vor- u. Frühgesch. 46
Baden-Württemberg 40. Stuttgart. Wernard, J. (1998) «Hic scramasaxi loquuntur». Typologischchronologische Studie zum einschneidigen Schwert der Merowingerzeit in Süddeutschland. Germania 76/2, 747– 787. Werner, J. (1950) Das alamannische Fürstengrab von Wittislingen. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 2. München. Werner, J. (1953) Das alamannische Gräberfeld von Bülach. Monographien zur Ur- und Frühgeschichte der Schweiz 9. Basel. Werner, J. (1961) Fernhandel und Naturalwirtschaft im östlichen Merowingerreich nach archäologischen und numismatischen Zeugnissen. Ber. RGK 42, 307–346. Werner, J. (1962) Die Langobarden in Pannonien. Bayer. Akad. D. Wissensch. Phil.-hist. Kl. Abhandlungen N. F. 55. München. Windler, R. (1994) Das Gräberfeld von Elgg und die Besiedlung der Nordostschweiz im 5.–7. Jahrhundert. Zürcher Denkmalpflege, Archäologische Monographien 13. Zürich. Windler, R. (2002) Keramik des 6. und 7. Jahrhunderts. Siedlungs- und Grabfunde zwischen Zürichsee und Hoch rhein. JbSGUF 85, 2002, 231–253.
Katalog der Gräber
Die Angaben im Katalog sind oftmals unvollständig und unsystematisch. Dies hat seinen Grund darin, dass in der Originaldokumentation gewisse Angaben wie Grablänge und -breite nur selten erwähnt wurden. Wenn nur die Skelettlänge angegeben ist, ist als Grablänge «mind.» angegeben. Zu den Tafeln ist zu bemerken, dass Messingtauschierung leicht gräulich markiert wurde. Ausserdem wurde nur bei jenen Perlen der Querschnitt gezeichnet, die von einer runden Grundform abweichen. Für die übrigen Perlen lässt sich der Querschnitt bereits aus der Aufsicht erkennen. Zur Fundnummer SLM 21934, mit (*) gekennzeichnet, muss gesagt, werden, dass es sich hierbei um einen Mischkomplex handelt, in den verschiedene, nicht zuzuweisende Objekte gelangt waren. Ein Grossteil davon konnte wieder sicher zugeordnet werden, weshalb die Fundnummer auf verschiedene Gräber verteilt ist. Die originale handschriftliche Dokumentation Fernand Blancs befindet sich in der Aktensammlung des Schweizerischen Landesmuseums. Weitere Informationen finden sind in den Dossiers Beringen-Spinnbündten, Beringen-Am Rain und Beringen-Dorf der KASH, wie etwa der maschinengeschriebene anthropologische Bericht W. Scheffrahns zum Skelettmaterial aus Beringen-Spinnbündten. Befund- und Skelettbeschreibungen stützen sich auf die Dokumentationen von Blanc und Sulzberger und konnten von mir nur dort verifiziert werden, wo Fundfotografien vorlagen. Die Fundstelle Beringen-Dorfkirche ist bereits katalogisiert in: Trumm 2002, 251ff. (Kat. Nr. 16). Folgende Abkürzungen fanden Verwendung. allgemein: re. rechts li. links L. Länge B. Breite H. Höhe Dm. Durchmesser G. Gewicht mind. mindestens -frag. -Fragment NE Nielloeinlagen punz. punziert Perlen: Achsl. -aufl. d. -f. h. op. segm. tl. zyl.
Achslänge -Auflage dunkel -förmig hell opak segmentiert transluzid zylindrisch
A Beringen-Spinnbündten Grab 1 (Taf. 1) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Funde im November 1910 vom SLM dem Grundeigentümer, B. Tanner, abgekauft. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, durch den Grundeigentümer bei Grabarbeiten für ein Silo zerstört. Skelett: Archäologisch: keine Reste angetroffen. Beigaben: Die Fundlage ist nicht bekannt; die Vollständigkeit des Inventars ist ebenfalls in keiner Weise gesichert. 1 Perlenkette, bestehend aus mono- und polychromen Glasperlen (A) sowie einer Bergkristallperle (B). Ursprüngliche Reihung der Perlen unbekannt. A: 1. kugelig-ringf., op. d.-gelb; 2. 7–flächig prismatisch, Mille fioriperle, Grundfarbe op. d.-grün und blau, fiedrige Blüte in op. h.grün, Punktauge in zwei Schichten, rot und weiss; 3, 30. kugeligringf., op. weiss; 4. langzyl., op. rotbraun, 6 feine Eindrücke, gelbe Fadenaufl., arkadenf. gek.; 5. quaderf., op. rot; 6, 25, 29. langzyl., op. rotbraun, 6–fach gerippt, gelbe und blaue Fadenaufl., fiedrig gek.; 7,11,24, 28. kugelig-ringf., schwach tl. grün; 8. langzyl., op. schwarz, gelbe und rote Fadenaufl., fiedrig gek.; 9, 32. kugeligringf., op. rot;10. langzyl., op. rotbraun, 6–fach gerippt, gelbe und blaue Fadenaufl., arkadenf. gek.; 12, 23, 27, 31. langer Quader, op. schwarz, quadratischer Querschnitt, gelbe und rote Fadenaufl., arkadenf. gek.; 13. tonnenf., Millefioriperle, tl. blau und d.-grün, fiedrige Blüte in h.-grün, Punktauge in 4 Schichten, blau, weiss, rot und weiss. Rote Fadenaufl. an den Rändern der Perle. Am Rand gebrochen; 14. tonnenf., op. schwarz, gelbe, rote und h.-blaue Punkt- und Fadenaufl.; 15, kugelig, tl. olivgrün, Melonenperle mit 9 Rippen; 16. tonnenf., Millefioriperle, tl. blau und d.-grün, fiedrige Blüte in h.grün, fiedrige Blüte in 2 Schichten, grün und rot., rote Fadenaufl. an den Rändern der Perle; 17. ringf., op. rot, unregelmässiges, enges Wellenband aus weisser Fadenaufl.; 18. zyl., Millefioriperle, Grundfarbe op. schwarz, fiedrige Blüte in zwei Schichten op. weiss und op. rot, fiedrige Blüte in op. h.-grün; 19. zyl., op. d.-rot, gelbe Fadenaufl., fiedrig gek.; 20. kugelig, op. schwarz, Melonenperle mit 7 Rippen; 21. zyl., op. schwarz, gelbe, rote und h.-blaue Punkt- und Fadenaufl.; 22. tonnenf., op. schwarz, gelbe, rote, grüne und h.-blaue Punkt- und Fadenaufl.; 26. zyl., op. rot; 33. zyl., Millefioriperle, op. h.-grün und blau, fiedrige Blüte in h.-grün, fiedrige Blüte in weiss, rote Fadenaufl. an den Rändern der Perle, einseitig gebrochen; 34. polyedrisch., tl. grün. Masse: Achsl. (mm) 4 mm: 1; 5 mm: 7, 24, 26, 28, 29; 6 mm: 3, 9, 11, 32; 7 mm: 34; 8 mm: 5; 10 mm: 15; 11 mm: 13, 17; 12 mm: 20; 13 mm: 19; 14 mm: 22, 33; 15 mm: 2, 21; 16 mm: 16, 18; 19 mm: 14; 25 mm: 8; 26 mm: 23, 27; 27 mm: 4; 28 mm: 10, 12, 31; 30 mm 6, 29; 31 mm: 25. Max. Dm. (mm) 6 mm: 2; 7 mm: 26, 30, 34; 8 mm: 1, 5, 7, 24, 28, 31–33; 9 mm: 3–4, 9, 11, 23, 27; 10 mm: 6, 8, 10, 12, 22, 29; 11 mm: 25; 12 mm: 15; 13 mm: 14, 21; 14 mm: 13; 15 mm: 20; 16 mm: 19; 17 mm: 16; 18 mm: 17; 19 mm: 18. G. 90.1 g (inkl. Kettfaden). SLM 21857 (Kette). B: Anhänger. Bergkristall. Tropfenförmig geschliffen, mandelförmiger Querschnitt. Beidseitig angebohrt. – L. 2.1 cm, B. 1.6 cm, G. 3.9 g. SLM 21858.
47
2
3
4
48
Almandinscheibenfibel. Gold. Kreisrunde goldene Grundfolie, darauf engzelliges Cloisonné aus 61 Zellen, die in drei konzentrischen Zonen angeordnet und von sehr schmalen, sorgfältig gearbeiteten Goldstegen gefasst sind. Im Zentrum kleines Kreuz aus opakem, dunkelgrünem Glas, an dessen Arme vier ovale Cloisons mit einer Einlage aus Bein anschliessen, davon nur noch eine erhalten. In restlichen Cloisons Einlagen von geschliffenen und polierten Almandinen einheitlich bräunlich-dunkelroter Farbe, die mit gewaffelten Goldfolien hinterlegt sind. Abgesehen von einzelnen gebrochenen Steinen perfekte Erhaltung. Der Raum zwischen Folie und Bodenblech ist mit einer schwärzlich-braunen Kittmasse gefüllt, auf dem goldenen Bodenblech ist eine feine Drahtraupe (18 Rippen/cm) appliziert. Die Grundfolie selbst ist von der Vorderseite her sechsfach sekundär gelocht. Die Nadelhalter auf der Rückseite sind aus der sehr dünnen Folie ausgerissen, an deren Stelle Löcher klaffen. Neben der Nadelrast eine rechteckige Goldblechauflage als Zeichen einer frühen Reparatur. Rechtwinklig zur Nadelachse aufgelötetes Goldblech mit Resten einer nachträglich gekappten Goldöse zur Aufnahme eines Sicherungskettchens. – Dm. 4.4x4.5 cm (Aussenrand), 4.2 cm (Cloisonné), H. 0.5 cm; G. 18.9 g. SLM 21856. Bügelfibel. Silber (vergoldet) mit NE. Innenfeld der rechteckigen Kopfplatte mit zwei gegenständigen, z.T. leiterartig punz. Spiralen, ausserhalb Rahmung durch dreieckpunz. Steg mit NE. Im Aussenf. S-förmige und mäandroide Motive bis zur Unkenntlichkeit stilisierte Tiere in Kerbschnittimitation darstellend, die ihrerseits von einem mit niellierten Dreieckpunzen verzierten Rahmenwerk umschlossen sind. An die eigentliche Kopfplatte fügt sich ein mit dieser bis auf 16 Durchbrüche verschmolzener Fries an, dessen innere Zone von einem, die Durchbrüche rahmenden Arkadenfries eingenommen wird und sich von der Kopfplatte über einen leiterartig punz. Rundstab abgrenzt. Die Aussenzone des Frieses ist gegenüber der Innenzone leicht erhöht und mit 18 Kreisaugen und wenigen Strichpunzen geschmückt. Der Bügel ist symmetrisch gewölbt und üppig verziert: Den Mittelteil nimmt ein mit niellierten Dreieckpunzen verzierter Steg ein, der auf beiden Seiten in Bügelmitte von wirbelartigen Motiven in Kerbschnittimitation gesäumt wird, beidseitig daran anschliessend einfache, mit Rippen ornamentierte Zonen, jede zweite mit leiterartiger Punz. Die Fussplatte ist von rautenförmiger Form und gegen den Abschluss hin schnabelartig erweitert. Im Zentrum, rhomboide, ebenf. rhomboid schraffierte Fläche, die von mit niellierten Dreiecken punz. Steg, dem Ausläufer des Mittelstegs auf dem Bügel, gerahmt wird. Daran anschliessend ein Fries aus S-förmigen Motiven und Kreisaugen in Kerbschnittimitation, dessen Zentrum am Fussende eine anthropomorphe Maske mit grossen, runden Augen und geöffnetem Mund bildet. Unterhalb und am Rand der Maske: 7 Stege, wovon die 4 am Rand sowie der mittige leiterartig punz. sind, stilisierte, lange Haare darstellend. Diese Zone ist wiederum von einem mit niellierten Dreieckpunzen verzierten Steg begrenzt, daran anschliessend ein leiterartig punz. Rundstab. Seitl. am Übergang von Bügel und Fuss, auf beiden Seiten stilisierte Vogelprotome angefügt, re. Kopf abgebrochen. Erkennbar sind das Auge in Form eines Punktauges sowie der Schnabel. Der Hals ist gerippt und punz., verm. stilisierte Federn darstellend. Ab der breitesten Stelle des Fibelfusses auf beiden Seiten mit zwei Kreisaugen versehene verzierte Ausstülpungen. Der Abschluss des Fibelfusses wird von einem Rundfries mit 5 Durchbrüchen gesäumt, die fibelseitig von punz. Rundstäben begleitet werden. Am äusseren Rand wird der Fries von einem leiterförmig punz. Rundstab abgeschlossen. Ausser den dreieckpunz. Stegen auf gesamter Schauseite der Fibel Reste von Feuervergoldung: an exponierten Stellen, v.a. am Rand stark abgerieben, wie auch der Fibelbügel, der Rand des Fibelfusses und die Kopfplatte generell starke Abnutzungsspuren aufweisen. Am Übergang Bügel zu Fussplatte gebrochen und anf. 20. Jh. mittels eines Bronzeblechs restauriert. Auf Rückseite der Kopf und Fussplatte aufgeraute Stellen, an denen einst angegossene Ösen für eine Sicherungskette befestigt waren. Grosse silberne Nadelrast am Übergang Bügel/Fibelfuss. Trapezoide Nadelhalter auf Kopfplatte. Nadel verloren. – L. 13.2 cm, B. 7.1 cm, G. 80.9 g. SLM 21854. Bügelfibel. Silber (vergoldet) mit NE. Mit 1.3 praktisch identisch. Unterschied: der rechte Innenwirbel der Kopfplatte ist hier keine Spirale, sondern aus konzentrischen Kreisen aufgebaut, während die Maske der Fussplatte im Gegensatz zu 1.3 kleinere Augen und eine stärker ausgeprägte Nasenpartie aufweist. Von den Rippen un-
terhalb des Gesichts sind die beiden mittleren und äusseren punz. Feuervergoldung wie bei 1.3. Bügel und Kopfplatte mit starken Abnutzungsspuren. Ein Teil der Fussplatte und eine Ecke der Kopfplatte sowie die Nadelrast fehlen. Rand des Fibelfusses starke Abriebspuren. Mittig auf der Kopfplatte: Reste einer angegossenen Sicherungsöse für eine Kette, Öse auf Fussplatte abgefallen. Am Übergang von Kopfplatte zu Bügel auf der Fibelrückseite ein Bronzeblech als Rest der Nadelspirale mit Eisenoxidresten der Achse. Nadel verloren. – L.frag. 7.9 cm/5 cm, B. 7 cm, G. 75.6 g (inkl. Befestigungsdrähten). SLM 21855. Grab 2 (Taf. 1–2) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 5.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Tiefe 70 cm. Grab beim Bau eines Silos im Bereich des Oberkörpers stark gestört. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Obere Körperhälfte vom Grundbesitzer zerstört. Knochen schlecht erhalten. Beigaben: 35 cm unter der Ackerkrume, gemäss F. Blanc in situ: ein eiserner Schildbuckel mit Bronzenieten (1A) sowie eiserne Fessel (1B) eines Schildes, der vermutlich diagonal in die Grabgrube gelegt worden war, genaue Lage im Grab nicht bekannt, wahrscheinlich aber im Bereich des Unterkörpers. Auf dem Becken Reste eines Saxes (2), darunter eine bronzene Riemenzunge (6), das Fragment eines Feuerstahls (7) sowie ein Silex (8). Zwischen den Oberschenkeln zwei Pfeilspitzen (5–6) mit Spitze gegen das Becken. Ausserhalb des linken Knies ein Eisenring (9), am Fuss mehrere Eisenobjekte, vermutlich von einem Halfter oder einer Leine (10–12). Aus dem Bereich des zerstörten Oberkörpers stammen zwei silberne Pressblechfragmente (13 A–B). Zwei Objekte nicht lokalisierbar, und genauer ansprechbar (3, 12) Das Inventar ist vermutlich nicht voll ständig. 1 Schildbeschläge. A: Schildbuckel. Eisen. Buckel mit breiter, leicht geschrägter Krempe, konischem Kragen und abgesetzter, leicht gewölbter Haube, ursprünglich 5 gewölbte Befestigungsniete/Nägel aus Bronze: Eine Nagelspitze (am Ende zugespitzt!) erhalten, unterhalb des Buckelrandes Holzreste. An zwei Stellen auf der Kalotte Spuren von Kampfhandlungen: je eine kleine, aber ausgeprägte Delle. – BuckelDm. 18.3 cm, B. Krempe. 2.5 cm, H. 8.1 cm, Niet Dm 1.6 cm, Gewicht 585 g. SLM A-21859. B: Schildfessel. Eisen. Griff mit gerundeten Lappen und Holzresten auf Innenseite, daran anschliessend gerundeten Platten mit runden, flachen eisernen Nieten, schmale Seitenstangen in breiten Endplatten mit runden eisernen Nieten abschliessend, an einer Endplatte anhaftend Holzreste des Schildes. Maserung verläuft quer zur Fessel. Vermutlich zur Schildfessel gehörend: 1 flacher Eisenniet. – L.frag. 32.6 cm, L.ursp. ca. 40 cm, B. 3.3 cm, G 85 g (inkl. Kittmasse). SLM A-21860, A-87899. 2 Sax. Eisen. Griff Knauf erhalten. Ovaler auf die Griffangel aufgeschobene Knaufplatte, direkt darunter Griffangel auf 1 cm Länge einziehend. An Griffangel und Knaufunterseite Holzreste, auf Knaufoberseite Textilreste. 3 Bruchstücke. – L.frag. 10 cm, B. 3.9 cm (Knauf)/2 cm (Griffangel), G. 35.3 g. SLM A-21866. Dazugehörend 7, nur teilweise anpassende Klingenfragmente, n. abgeb. (gem. F. Blanc ein ganzes Fragment). – L.frag. (mind.) 18 cm, B. 3 cm, G. 73.8 g. SLM A-21866.1. 3 Tülle. Eisen. Fragment einer Schäftung unbekannter Art. Dm. oben ca. 2 cm; H.frag. 1.2 cm, G. 1.8 g. SLM A-87900. 4 Pfeilspitze. Eisen. Weidenblattförmig, Ganztülle. Gebrochen. – L. 9.8 cm, B. 2.5 cm, G. 21.2 g. SLM 21864. 5 Pfeilspitze. Eisen. Weidenblattförmig, Ganztülle. Fragmentiert. – L. 7.8 cm, B. 2.5 cm, G. 16.4 g. SLM 21865. 6 Riemenzunge. Bronze. In der Mitte einziehend, seitlich zur Kante hin geschrägt, im oberen Drittel getreppt und mit Steilrand abschliessend. 3 Niet mit halbkugeligen Köpfen, gebrochen. – L. 8.1 cm, B. 2.1 cm, G. 20.8 g. SLM 21867. 7 Feuerstahl. Eisen. Ergänzung nach Viollier 1911, Abb. 4: Ein Ende war umgebogen. – L.frag. 4.3 cm, B. 2 cm, G. 9.2 g. SLM A21869. 8 Silex, weiss-grau gebändert, mit Rinde. – L. 2.1 cm, B. 1.9 cm, G. 4.3 g. SLM 21868.
9
10
11
12
13
14
Ring. Eisen. Festkorrodierte organische Reste erkennbar, die von 3 Riemen stammen. Zwei Riemen von 0.8 cm Breite direkt nebeneinander, der dritte liegt direkt gegenüber mit einer Breite von 1.6– 2 cm. – Dm. 3.2 cm, G. 7.7 g. SLM 21863. Wirbel. Eisen. Stäbe, die achterförmig zusammenlaufend sich zu einer ovalen Platte mit mittiger Lochung verbreitern (Nr.1) und ein Stangenglied aufnehmen, das an einem Ende eine Verdickung aufweist (Nr. 2). Anderes Ende ebenfalls verdickt, leicht umbiegend abgebrochen. – L.frag.1 7.6 cm, B. 3.5 cm; L.frag. 2 8.3 cm, B. 1.6 cm. G. (total) 69.1 g. SLM 21861. Stangenglieder. Eisen. Zwei zusammenkorrodierte Stangenglieder. Nr. 1 fragm. Stangenglied mit schleifenartiger Öse, an deren Abschluss 3 Eisenringlein aufgeschoben sind. Auf der Stange leicht kalottenförmiges Rundblech festgeschmiedet, Nr. 2 fragm. Stangenglied mit zwei Ringe umfassender Öse, die beide auf die Öse von Nr. 1 aufgeschoben sind. Stangenglied besteht aus zwei parallel laufenden Stangen, wovon eine sicher tordiert, zusammen eine P-förmige Öse bildend. L.frag.1 6.9 cm, B. 2 cm; L.frag. 2 6 cm, B. ca. 2 cm, Dm. (vollst. Ring) 3.2 cm. G. (total) 27.7 g. SLM 21862. Hakenverschluss oder Beschläg. Eisen. Zungenförmiges, fragm. Eisenblech, mit an einem Ende festgenietetem Haken. L.frag. 2.2 cm, B.frag. 0.9 cm, G. 1.6 g. SLM A-87901. Silberne Beschläge mit zugehörigen Nieten. A: Beschläge. Silber. Fragmente von mind. drei gleichartigen Lamellen. Jede Lamelle in drei Register gegliedert: Oberes Reg. von zwei Perlstäben in Form eines Andreaskreuzes geteilt. Die entstandenen vier Felder werden von je einem Kreisauge eingenommen, wobei das obere über einen Steg mit dem Kreuz verbunden ist. Spickel d. vier Felder von Punkten ausgefüllt. Oberer und unterer Registerabschluss durch je einen horizontalen Perlstab begrenzt. Mittleres Reg. wird von Kreuz mit unterschiedlich langen Armen dominiert, dessen oberer Arm in einem Kreisauge endet. An oberen Rändern und unterhalb d. Kreuzes Kreisaugen. Li. und re. oberhalb d. Kreuzes zwei gegenständige Vogeldarstellungen, beide auf stilisierten Pflanzen sitzend. Gegen den Rand hin Punktaugen. Zwischen den beiden Vögeln und dem Kreuz zwei Winkelornamente. Unterhalb der Pflanzen wiederum zwei gegenständige Vögel mit gespreizten Krallen, dazwischen bzw. unterhalb: eine anthropomorphe Figur mit ovalem, sehr grossem Kopf, die eine stilisierte Haartracht, Augen, Nase und Mund aufweist. Arme mit weit gespreizten Fingern nach aussen hin abgewinkelt. Unterhalb der Arme winklige Stege, sich zu je einer Ansammlung von Punktaugen in den unteren Ecken hinziehend. Unterer Abschluss aus einem Perlstab. Unteres Register nur unvollständig erhalten: Im Zentrum anthropomorphe Figur mit flügelartigen Fortsätzen u. gespr. Beinen. In re. Hand ein kreuzf. Stab, li. Hand leicht erhoben. Der Gestalt gegenüber eine vermutlich sitzende anthropomorphe Figur. Spickel sind mit Punkten ausgefüllt, die miteinander über feine Linien verb. sind. Im Bereich des unteren Registers an beiden grossen Lamellenfragmenten leichte Kupferausblühungen. – L.frag. 4.9 cm, B. 1.4 cm, G. (nicht messbar); L.frag. 3.6 cm, B. 1.7 cm, G (nicht messbar); L.frag. 1.2 cm, B. 1 cm. G. 0.2 g; L.frag. 1.1 cm (gebrochen), B. 0.8 cm, G 0.2 g; L.frag. 0,6 cm, B.frag. 0.4 cm, G. <0.1 g. SLM 21870/71, A-87902. B: 2 Niete, Silber. Nietkopf flach, Fuss ebenfalls flach und leicht verdickt. Zu den Silberbeschlägen gehörig. – L 0.6 cm, Dm. 0.2 cm (Kopf), 0.1 cm (Schaft). SLM A-87903. Acht unbestimmbare Eisenbruchstücke (nicht abgebildet). G. 2.4 g, grossenteils zum Schild oder Sax gehörend.
Grab 3 (Taf. 2) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 15.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Länge mind. 153 cm, Tiefe 70 cm. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Im Kniebereich Gürtel mit daran befestigtem Sax und Gürteltasche. Sax parallel ausserhalb des li. Oberschenkels mit Spitze gegen das Becken (1). Zwischen Sax und li. Knie Gürtelschnalle (2), zwischen den Knien das Rückenbeschläg (4) und ausserhab des re. Unterschenkels das Gegenbeschläg (3). Auf dem re. Oberschenkel zwei Bronzeobjekte (6–7), auf dem Becken ein Silex, ein Eisenknopf und ein weiteres Eisenfragment (verschollen und verm. mit den nicht erwähnten Objekten aus
1
2
3
4
5 6 7
Grab 27 nicht identisch. Leichter Breitsax, Eisen. Rücken leicht zur stark gebogenen Schneide ziehend. Auf der Klinge, dem Rücken folgend beidseitig doppelte punzierte Rille sowie eine weitere, in Klingenmitte verlaufend. An Griffangel anhaftende Holzreste, fragmentiert. – L.frag. 37.5 cm/ 28 cm (Klinge), B. 4 cm, G. 315 g. SLM 21872. Dreiteilige Gürtelgarnitur (2–4): Gürtelschnalle. Eisen. Bügel und Dorn nicht erhalten, glockenförmiges Beschläg mit leicht geschwungenem Rand. Drei Bronzeniet mit bronzenen halbkugeligen Zierkappen mit Kerbrand. Nietstifte mit Öse an den rückseitigen Enden. 2 Fragmente. – L.frag. 10.7 cm, B. 5.5 cm, G. 72.1 g. SLM 21873. Gegenbeschläg. Eisen. Glockenförmig, mit leicht geschwungenem geradem Rand. Drei Bronzeniet mit bronzenen halbkugeligen Zierkappen mit Kerbrand. Nietstifte mit Öse an den rückseitigen Enden. – L. 9.5 cm, B. 5.5 cm, G. 68.9 g. SLM 21873. Rückenbeschläg. Eisen. Rechteckig. Drei Bronzeniet mit bronzenen halbkugeligen Zierkappen. Nietstifte mit Öse an den rückseitigen Enden. – L. 5 cm, B. 5.4 cm, G. 47.4 g. SLM 21874. Silex. Braun, mit Rinde. – L. 2.1 cm, B. 1.5 cm, G. 3.2 g. SLM 21877. Gusstropfen. Bronze. – L. 3.1 cm, B. 2.2 cm, G 12.6 g. SLM 21875. Zapfen. Stark bleihaltige Bronze. Vermutlich neuzeitlich oder römerzeitlicher Altfund? – L. 2.5 cm, Dm. 0.7 cm, G 5.2 g. SLM 21876.
Grab 4 (Taf. 2) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 16.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E, Länge mind. 170 cm, Tiefe 70 cm. Auskleidung der w. Grabhälfte mit Steinplatten als Unterlage für den Leichnam, besonders für den Kopf. Grabumfassung aus grossen, unregelmässig angeordneten Steinblöcken. Als Abdeckung fanden ebenfalls einige Steine Verwendung. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Linker auf rechten Fuss gelegt. Beigaben: Unter li. Unterarm zwei Pfeilspitzen (2–3), zwischen li. Unterarm und Becken Eisenmesser (1). Schnalle, weder von Viollier, noch Blanc erwähnt. Auf Grabphotographie auf Becken liegend (4). 1 Messer. Eisen. Rücken zur geraden Schneide gebogen. Am Griff Holzreste. – L. 28.5 cm, L. Schneide 16.6 cm, B. 3.3 cm, G. 147 g. SLM 21878. 2 Pfeilspitze. Eisen, Vierkantspitze, Ganztülle, fragmentiert, in Tülle Reste des Pfeilschaftes. – L.frag. 5.4 cm, B. 0,9 cm, G. 4.7 g. SLM 22195. 3 Pfeilspitze. Eisen, Vierkantspitze, Ganztülle, fragmentiert. – L.frag. 4.2 cm, B. 0.9 cm, G. 3.6 g. SLM 22196. 4 Schnalle. Eisen. Schnalle mit ovalem Schrägbügel, abgesetztem Pilzdorn und dreieckigem Beschläg mit drei Nieten. Dorn an der Spitze mit Messingstreifen tauschiert. Bügel mit Mäandern aus abwechselnden Silber/Messingdrähten verziert; Beschläg mit dreifacher, bichrom tauschierter Achterschlinge und Nebenornamenten verziert. – L. 5 cm, B. 3.1 cm, G. 15.4 g (inkl. Kittmasse). SLM 22194. Grab 5A und Grab 5B Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 17.11.1910. Befund: Grab 5A Steinkiste, Orientierung W-E, Länge mind. 172 cm, Tiefe 70 cm. Nördliche und östliche Grabbegrenzung aus in drei Lagen gesetzten Steinen, im Süden grob vertikal gesetzte Steinplatten, die offenbar eine ältere Trockenmauerung überlagern. Im W grosse auf 3 Unterlagssteinen ruhende vertikal gesetzte Platte, während im Bereich des Kopfes flach liegende Platten eine Unterlage bilden. Direkt über dem Skelett lag eine Steinabdeckung aus unregelmässigen liegenden kleinen Platten. Grab 5B: entlang der Südbegrenzung von Grab 5A liegende Knochen von früheren Bestattungen von Grab 5. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Mit Sicherheit eine Nachbestattung. Beigaben: Keine.
49
Grab 6 (Taf. 3) Dokumentation: Photographie, Grabzeichnung, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 18.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E, Länge 165 cm, Breite 45 cm, Tiefe 84 cm. Leicht trapezoide Grabumfassung aus mehrlagig gesetzten mittelgrossen Steinblöcken, im E einzelne senkrechte Steinplatte. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Beidseits des Kopfes je ein bronzener Ohrring (1, 2), am Hals Perlenkette (3). Unterhalb des li. Ellbogens Spinnwirtel (6). Auf dem Becken eine eiserne Gürtelschnalle (4) und Bronzeniet (5). Innen am li. Oberschenkel ein Eisenmesser (8) und Bronzenadel (?) (9), innen am re. Oberschenkel eine eiserne Riemenzunge (7). 1 Drahtohrring. Bronze. Ösenverschluss, vier feine Strichbündel. – Dm 5.6. cm, G. 7.8 g. SLM 21879. 2 Drahtohrring. Bronze. Ösenverschluss, fünf feine Strichbündel. – Dm 5.7 cm, G. 8.1 g. SLM 21879. 3 Perlenkette aus monochromen opaken Glasperlen («gelbe Massenware»). Ursprüngliche Reihung der Perlen unbekannt. 1–11, 13–17, 25, 28–30, 32, 34–35, 37–43. kugelig-ringf., op. gelb; 12, 36. kugelig-ringf., mehrfach segm., op. gelb; 18–20, 31. kugelig-ringf., zweifach segm., op. gelb; 21. kugelig-ringf., vierfach segm., op. gelb; 22. tonnenf., zweifach semgm., 5–fach gerippt, op. gelb; 23–24. kugelig-ringf., dreifach segm., op. gelb; 26. ringf., op., gelb; 27. tonnenf., op., gelb; 33. Kurzzyl., op. gelb. – Masse: Achsl. (mm) 3 mm: 2–6, 10–14, 25,29,34,37–43; 4 mm: 8, 15, 27, 28, 32, 33; 5 mm: 16, 17, 20, 26, 31; 6 mm: 18, 19; 7 mm: 24; 9 mm: 23; 11 mm: 21, 22. Max Dm. (mm) 3 mm: 9; 4 mm: 1–7, 10–13, 18, 26, 31, 33–43; 5 mm: 8, 14–17, 19–21, 23–25, 27–30, 32, 6 mm: 22. G. 5.8 g (inkl. Kettfaden). SLM A-21880 (Perle Nr. 22). 4 Gürtelschnalle. Eisen. Einfach, Bügel oval und rundstabig. Drahtdorn. – L. 3.3 cm, B. 5.3 cm, G. 22.6 g. SLM 21882. 5 Niet. Bronze. Gürtelbestandteil. – L. 0.7 cm, Dm. 0.8 cm (Kopf), G. 0.7 g. SLM 21883. 6 Riemenzunge. Eisen. Reste dreier Eisenniete unbekannter Form. – L. 6.8 cm, B. 2.1 cm, G. 16.3 g. SLM 21886. 7 Spinnwirtel, Lavez, scheibenförmig mit gerundeten Kanten und zylindrischer Bohrung, gebrochen. – Dm. 3 cm, H. 0.7 cm, Dm. Bohrung 0.7 cm, G. 8.3 g. SLM 21881. 8 Messer. Eisen. In der Mitte gebrochen. Leicht abgesetzte Griffangel mit festkorrodierten Holzresten. Gebrochen, Spitze abgebrochen. – L.frag. 9.8 cm, B. 1.6 cm, G. 10.5 g. SLM 21885. 9 Nadelkopf (?). Bronze. L.frag. 0.8 cm, Dm. 0.2 cm (Kopf), 0.1 cm (Schaft), G. 0.2 g. SLM A-21884.
Grab 7 (Taf. 3) Dokumentation: Grabzeichnung, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 22.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E, Länge 165 cm, Breite 64 cm, Tiefe 78 cm. Grabumfassung aus grossen, mehrlagig angeordneten mittelgrossen Steinblöcken. N-E und Teile der S-Partie der Umfassung zerstört, von der einzelne Steine in den Fussbereich des Skeletts verlagert wurden. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen sehr schlecht erhalten. Beigaben: Zwischen den Knien ein Eisenmesser (1). 1 Messer. Eisen. Fragmentiert. – L.frag. 6.8 cm, B. 1.3 cm, G. 7.2 g. SLM 21887.
Grab 8 (Taf. 3) Dokumentation: Grabzeichnungen, Planum und Profilskizze, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 23.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung WSW-ENE, Länge 125 cm, Breite 60 cm, Tiefe 95 cm. Grabumfassung aus kleinen, mehrlagig angeordneten Steinblöcken, noch 3–4 Lagen erhalten. Grabinneres vollkommen mit Geröll und Steinen gefüllt. Einzelne kleine Holzkohlekonzentrationen.
50
Skelett: Archäologisch: keine Reste erhalten, verm. Kind. Beigaben: In Grubenmitte, im Bereich des vermuteten Beckens, ein Messer (1) und bronzene Gürtelschnalle (2), an nördl. Grubenwand bronzene Riemenzunge (3). An östl. Grubenwand ein Glastummler (4). 1 Messer. Eisen. Messerrücken leicht zur Schneide ziehend. Auf der Klinge Leder-, auf dem Griffangel Holzreste. – L.frag. 12.4 cm, B. 2 cm, G. 23.7 g. SLM 21888. 2 Schnalle. Bronze. Mit Angel, Bügel oval und gewölbt, Dorn nicht erhalten, glockenförmiges Beschläg mit geschwungenem Rand und drei halbkugeligen Bronzenieten. – L. 4.5 cm, B. 1.9 cm, 4.4 g. SLM 21889. 3 Riemenzunge. Bronze. Zwei gedrückt-halbkugelige Bronzeniet. – L. 3.4 cm, B. 1.1 cm, G. 1.4 g. SLM 21890. 4 Tummler. Glas. Glockenförmiges Profil mit nach innen verdicktem Rand und stabiler Standfläche. Grünes, durchsichtiges Glas mit zahlreichen sehr kleinen Bläschen (<0.5 mm Dm.). Heftnaht stark ausgebrochen, Oberfläche innen glatt, aussen schlierig. Vollständig erhalten, aber zerbrochen (11 Fragmente). – Dm. 9,6 cm, H. 5.9 cm, RS 0.4 mm, WS 1.5 mm. Vol.195 ccm, G. 77.5 g. SLM 21891.
Grab 9 A und B (Taf. 3) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 23.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E, Tiefe 40 cm. Im N und S Steinreihe. Grab 9A in 30 cm Tiefe, ca. 10 cm darunter Grab 9B. Skelett 9A: Archäologisch: stark gestört, nur zwei Beine erhalten. Beigaben: Keine. Skelett 9B: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, leicht gestört, Kopf fehlt, Knochen sehr schlecht erhalten. Beigaben: Auf dem Becken zwei Eisenmesser (1–2). 1 Messer. Eisen. Rücken zur Schneide ziehend, fragm. –L.frag. 11.4 cm, B. 2.3 cm, G. 20.5 g. SLM 21892b. 2 Rasiermesser. Eisen. Fragment eines in ein Rasiertuch eingewickelten Rasiermessers mit eingesatteltem Klingenrücken. – L.frag. 7.8 cm, B. 2.9 cm, G. 26.5 g. SLM 21892a.
Grab 10 A und B (Taf. 3) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 24.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Grab 10A, Erdgrab, Orientierung W-E, Tiefe 35 cm. Grab 10B, Steinkiste, Orientierung W-E, Länge mind. 155 cm, Tiefe 85 cm. Grabumfassung aus grossen Steinplatten. Im N und W. durch das nachträglich angelegte Grab 10A gestört. Skelett 10A: Archäologisch: evtl. nicht in situ (Wortlaut F. Blanc: «un amas d’ os»). Skelett 10B: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben 10A: Ein Eisenfragment evtl. von Gürtelschnalle (verloren). Beigaben 10B: Beidseits des Kopfes zwei Bronzeohrringe (1–2), am Kinn Perlenkette mit zwei Bronzeanhängern (3a–b) (davon einer verschollen), oberhalb des Beckens bronzene Ringfibel (4), an einem Finger der li. Hand Bronzefingerring (5) und unter dem li. Knie ein Eisenmesser (6). 1 Drahtohrring. Bronze. Schleifenverschluss. An einem Ende in einen Draht auslaufend, der eine Schlaufe bildet und in einer Umwicklung endet. Vier feine Strichbündel. – Dm. 7.1 cm G. 9.2 g. SLM 21893.1. 2 Drahtohrring. Bronze. An einem Ende in einen (abgebrochenen) Draht auslaufend. – Dm. 7 cm, G. 7.4 g. SLM 21893.2. 3 Perlenkette (A) aus monochromen Glas und Bernsteinperlen mit einem Bronzeblechanhänger (B). Ursprüngliche Reihung der Perlen unbekannt. A: 1, 12, 14, 16, 20, 22, 30, 32, 33. kugelig-ringf., zweifach segm., op. gelb; 2, 4. kugelig-ringf., dreifach segm., op. gelb; 3. kugeligringf., vierfach segm., op. gelb; 5. kugelig-ringf., op. h.-grün; 6. tonnenf., op. d.-grün; 7, 26. tonnenf., op. orange; 8, 11, 25. Bernstein, länglich-quaderf., facettiert; 9. amorph, tl, h.-blau, nachträglich aufgeschmolzenes röm. Altglas; 10. Bernstein, facettiert, zersägt; 13. ringf., op d.-blau. rote Schlieren; 15, 23. Bernstein, länglich-flach, ovaler Querschnitt; 17. ringf., tl. h.-oliv; 18. Bronzedraht, gewickelt,
4
5 6
daran Perlmuttscheibe; 19. mandelf., tl. blaugrün; mit Mittelgrat; 21. kugelig-ringf., tl. d.-blau; 24. ringf.-amorph, tl. h.-blau, nachträglich aufgeschmolzenes röm. Altglas; 27. kugelig-ringf., zweifach segm., op. d.-grün; 28, 29. kugelig-ringf., seitlich eingedrückt, op. h-grün; 31. zyl., op. gelb. – Masse: Achsl. (mm) 3 mm: 5, 17; 4 mm: 2, 4, 14, 21, 28, 29, 31,32; 5 mm: 1, 9, 12, 16, 22, 24; 6 mm: 6, 20, 26, 27, 30, 33; 7 mm: 4, 7, 18; 8 mm: 3; 12 mm: 8; 13 mm: 19, 23, 25; 15 mm: 11; 17 mm: 15. Max. Dm. (mm) 4 mm: 2, 4, 12, 14, 16, 32, 33; 5 mm: 1, 3, 5, 20, 22, 27, 29–31; 6 mm: 6, 18, 26, 28; 7 mm: 7, 8, 17, 19; 9 mm: 9, 10, 21, 25; 10 mm: 13, 24; 11 mm: 11, 23; 13 mm: 15. G. 11.5 g (inkl. Kettfaden). SLM 21894. B: Anhänger, Bronze, Blech, an Oberseite zu Öse gebogener Rundfalz. Darunter noch drei punzierte Punkte erkennbar, fragmentiert. – B. 1 cm, H. frag. 0.9 cm, G. 0.2 g. SLM A-21895. Ein weiterer Anhänger verschollen. Ringfibel. Bronze/Eisen. Flacher, zur Aussenkante geschrägter Ring mit Spalt in der Mitte. Ring ist mit 6 Strichbündeln verziert und verbreitert sich vom Spalt zur gegenüberliegenden Seite hin, wo auch die eiserne Nadel befestigt ist. Befestigungsart wegen ankorrodierter Textilreste nicht bestimmbar, vermutlich aber über ein Loch im Ring. Nadel, von Fibelunterseite ausgehend mit Spitze auf Oberseite. – Dm. 3.7 cm, G. 6.4 g. SLM 21896. Fingerring. Bronze. Bandförmig, auf einer Seite etwas flacheres Profil. – Dm. 2.3 cm, G. 1.2 g. SLM 21897. Messer. Eisen. Auf der leicht abgesetzten Griffangel Holzreste, sehr schmale und spitz zulaufende Klinge mit Lederresten. Messerrocken zur geraden Schneide ziehend. – L. 13.4 cm, B. 1.5 cm, G. 12.1 g. SLM 21898.
Grab 11 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 25.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Länge mind. 153 cm, Tiefe 100 cm. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Auf der re. Beckenschaufel eiserne Gürtelschnalle (n. erhalten), ausserhalb des li. Knies ein Eisenfragment (n. erhalten).
4
5 Grab 12 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 29.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung WSW-ENE, Länge mind. 150 cm, Tiefe 80 cm. Grabumfassung aus mehrlagig grob geschichteten Steinblöcken, im Grab Reste von Holzkohle. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Keine.
Grab 13 (Taf. 4) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 30.11.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Länge mind. 165 cm, Tiefe 90 cm, im ganzen Bereich des Skelettes HK-Reste, vermutlich eines Sarges. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage, Arme auf dem Schoss, Knochen ziemlich schlecht erhalten. Beigaben: Auf beiden Seiten des Kopfes je ein Bronzeohrring (1–2). Unter dem Unterkiefer Perlenkette (3) mit bronzenem Verschlusshäkchen (4). Ausserhalb des re. Armes auf dem Becken eiserne Gürtelschnalle (7). Zwischen den Knien kleines Eisenmesser (5), dessen Scheide mit einer Reihe von Bronzenieten (6) verschlossen war. 1 Drahtohrring. Bronze. Stabförmige Enden. Neun feine Strichbündel. – Dm. 6.5 cm, G. 7.8 g. SLM 21899. 2 Drahtohrring. Bronze. Stabförmige Enden. Zwei feine Strichbündel nachgewiesen. Gebrochen. – Dm 7.1 cm, G. 6.7 g. SLM 21899. 3 Perlenkette. Glas- und Bernsteinperlen. Ursprüngliche Reihung der Perlen unbekannt. 1–5, 7–21, 23, 25–28, 33, 79–80, 82, 84–108. kugelig-ringf., op. gelb; 6. kugelig-ringf., op. grün; 22. kugelig-ringf.,
6 7
zweifach segm., op. h.-grün; 24, 29, 31–32, 45, 59, 72, 74, 76, 78, 81. kugelig-ringf., zweifach segm., op. gelb; 30. kugelig-ringf., vierfach segm., op. gelb; 34. kugelig-ringf, tl. d.-blau; 35, 37, 49. kugelig op. d.-rot; 36, 71. doppelkonisch, op. grün; 38. kugelig; op. rot, gelbe Punkte und Schlieren; 39. tonnenf. tl- d.-blau; 40. kugelig; op. weiss; 41, 65, 67. tonnenf., op. rot; 42, 63, 77. kugelig-ringf., dreifach segm., op. gelb; 43. Bernstein, facettiert, gebrochen; 44. ringf.kugelig, op. d.-blau; 46, 52, 58. Bernstein, länglich-flach, bikonisch und facettiert; 47. kugelig; op. rot mit op. weissem Wellenband und Augen sowie op. grünen Punkten; 48, Bernstein, facettiert, an einem Ende gebrochen; 50. zyl., tl. h.-blau, spiralig gewickelt; 51 tonnenf., Millefioriperle, tl. d.-grün und tl. d.-blau, fiedrige Blüte in h.-grün, Punktauge in wie Schichten op. rot und op. weiss, unterer und oberer Perlenrand h.-grün; 53. tonnenf., op. orange-rot; 54. scheibenf., op. rot; 55. ringf, tl. h.oliv, Melonenperle, 7–fach gerippt; 56. Bronzeblech, einfach gerollt; 57. kugelig-ringf., einfach gekreuzte Wellenaufl., op. rotbraun, Dekor op. weiss; 60. quaderf., Zwölfpunktquader, gebrochen, op. braun, Punkte op. gelb; 61. zyl., tl. h.-violett, spiralig gewickelt; 62. ringf.-kugelig, tl. d.-blau; 64. Bernstein, länglich-flach, mandelf.; 66. Bernstein, gebrochen und sekundär gelocht: 68. kugelig, op. weiss, Melonenperle 5–fach gerippt; 69. kugeligringf., op. h-blau, Melonenperle, 4–fach gerippt; 70. zyl., op. gelb; 73 tonnenf., op. h.-grün; 75. kugelig-ringf., op. grün; 83. doppelkonisch (gebrochen), op. gelb. – Masse: Achsl. (mm) 2 mm: 2–4, 7, 8, 14–19, 25, 82, 84, 86, 96, 97, 100, 103–108; 3 mm: 1, 5, 6, 9–13, 21, 23, 26–28, 33, 34, 54, 85, 88–95, 98, 99, 101, 102; 4 mm: 20, 72, 75, 79, 80, 83, 87; 5 mm: 35, 37, 40, 44, 45, 55, 59, 60, 74, 78, 81; 6 mm: 22, 24, 29, 31, 32, 38, 39, 41, 49, 56, 61, 65, 66; 7 mm: 30, 42, 57, 62, 67–70, 73, 76, 77; 8 mm: 53; 9 mm: 47, 71; 10 mm: 36, 50, 51; 11 mm: 43, 63; 19 mm: 46, 64; 20 mm: 58; 23 mm: 48; 24 mm: 52. – Max. Dm. (mm) 3 mm: 81; 4 mm: 1–4, 7–19, 22–26, 29, 31, 42, 50, 61, 77, 83, 85, 88–102, 104–108; 5 mm: 5, 6, 20, 21, 27, 28, 32, 36, 45, 59, 60, 63, 71, 72, 74–76, 78–80, 82, 84, 86, 87, 103; 6 mm: 30, 33, 35, 37, 38, 65, 70, 73; 7 mm: 39–41, 49, 56, 67, 69; 8 mm: 44, 57, 68; 9 mm: 53, 54; 10 mm: 47, 66; 12 mm: 51, 62, 64; 13 mm: 55, 58; 14 mm: 43, 46; 15 mm: 48, 52. G. 31.3 g (inkl. Kettfaden). SLM 21900. Verschlusshaken. Bronze. Ovale Kopfplatte, Haken teilt sich zur Kopfplatte hin in zwei Stränge. – L. 0.8 cm, B. 1.2 cm, H. 1 cm, G. 1.1 g (Zuweisung nach Cliché Nr. 1731). SLM A-87907. Messer. Eisen. Lederreste und Bronzespuren auf Klinge. – L. 10.4 cm, B. 1.3 cm, G. k.A. SLM 21901. 12 Niete. Bronze. Kopf flach, rund. – Dm. 0.4–0.5 cm, H. 3 cm, G. k.A. SLM 21902. Gürtelschnalle. Eisen. Bereits bei der Auffindung völlig durchgerostet (Viollier 1911, 32). Verloren.
Grab 14 (Taf. 4) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 1.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, völlig durchwühlt. Skelett: Archäologisch: Nur ein Oberschenkel in situ, dazu noch einige andere Knochenbruchstücke. Beigaben: Auf zwei verschiedenen Niveaus der Verfüllung ein Sax (1) sowie eine rechteckige Gürtelschnalle (2). 1 Massiver Kurzsax. Eisen. Rücken leicht zur stark gebogenen Schneide ziehend. Lederreste an Klinge, Holzreste am Griff. Fragmentiert. – L. 27 cm/20.5 cm (Klinge), B. 4.3 cm, G. 263 g. SLM 21903. 2 Gürtelschnalle. Eisen. Einfach, rechteckiger, gegen die Aussenkante geschrägter Bügel, abgesetzer Trommeldorn. – L. 5 cm, B. 5.5 cm, G. 43.4 g. SLM 21904.
Grab 15 Dokumentation: 2 Photographien. Fundumstände: Dokumentiert am 1.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Tiefe 160 cm. Grabsohle mit Steinplatten ausgelegt, Grabumfassung aus sorgfältig geschichteten Trockenmauern. Letztere wurden bei Anlage von Grab 16 im N und W zerstört. Anlässlich einer Nachbestattung wurde die N- wand erneuert, diesmal mittels senkrecht
51
aufgestellter Steinplatten. Die Grababdeckung besteht aus unregelmässig angeordneten Steinblöcken und –platten. Skelett: Archäologisch: einige verstreute Knochenbruchstücke. Beigaben: Keine.
Grab 16 (Taf. 4) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 2.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E, Länge mind. 168 cm, Tiefe 125 cm. Eine Steinplatte bildet die Unterlage für den Schädel. Grabbegrenzung aus grossen Tuffblöcken, wovon zwei noch an Ort. Die Grabmitte ist gestört. In der Verfüllung verstreut Knochenstücke und kleine Wirbel, vermutlich aus Grab 15 stammend. Skelett: Archäologisch: angelegte Rückenlage, Oberkörper gestört. Beigaben: Auf dem re. Oberschenkel Gürtelschnalle (2), in Grabverfüllung Eisenfragment (verschollen) und Saxniet (1), unklar ob von Grab 15 oder 16 stammend. 1 Saxniet. Bronze. Kästchenförmig profilierter Mittelteil mit umlaufendem Kerbrand. Auf dem Niet aufgeschoben eine Unterlegscheibe aus Bronze. – Dm 3.5 cm, G. 12.6 g. SLM 21906. 2 Schnalle. Eisen. Trapezförmiges Beschläg mit Resten von Tauschierungen. Reste eines leiterförmig tauschierten Flechtbandes erkennbar. Feinste Silberstreifen als Reste einer Silberplattierung. Ein Niet der Schnalle noch erkennbar, ansonsten alle Ränder wegkorrodiert. Auf der Unterseite evtl. weitere Gürtelbestandteile festkorrodiert. – L.frag. 9.5 cm, B. frag. 3 cm, G. 21 g. SLM 21905.
Grab 17 und Grab 18 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 2.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Länge mind. 163 cm (Grab 17) und mind. 162 cm (Grab 18), letzteres 45 cm südlich von 17, Tiefe 83 cm (Kopf), 35 cm (Füsse). Gemäss F. Blanc Doppelgrab. Skelett Grab 17: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Skelett Grab 18: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Keine.
Grab 19 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 3.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab mit Sarg oder Totenbett, Orientierung W-E, Tiefe 20 cm unterhalb Grab 17/18 (i.e. 55–103 cm). Teilweise durch Grabgrube von Grab 17/18 gestört. Nach F. Blanc mittig zwischen Grab 17/18. Skelett: Archäologisch: keine Angaben zur Lage. Beigaben: Hinter dem Kopf Eisennagel, vielleicht von einem Sarg herrührend, auf Beckenhöhe vollkommen vergangene Gürtelschnalle aus Eisen. Beide Gegenstände verschollen.
Grab 20 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 5.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, beim Strassenbau angeschnittenes Grab. Skelett: Archäologisch: Zwei Beine in situ, der Rest des Körpers vollständig verschwunden. Beigaben: Keine.
52
Grab 21 (Taf. 4) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 7.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung SW-NE, Tiefe 40 cm. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Im Bereich der Unterschenkel vermutlich gestört, Knochen fast vollständig vergangen. Beraubung nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich. Beigaben: Beim Unterkiefer goldene Filigranscheibenfibel (1), auf Becken bronzene Gürtelschnalle (2), Gürtelgehänge: li. ausserhalb des Beckens ein Kettenglied mit Ring aus Eisen (3), innerhalb des li. Oberschenkels ein Bronzering (6), auf und ausserhalb desselben zwei Ringe aus Eisen (4–5). 1 Filigranscheibenfibel. Gold/Silber. Kreisrunde Goldblechauflage auf silberner Grundplatte. Gliederung in drei konzentrische Zonen. In der Mitte kalottenförmiger, leicht zerdrückter Mittelbuckel, mittig darauf mit von gekerbtem Filigran umwickelte Goldperle, teils noch von Goldkügelchen umrahmt, davon ausgehend vier mit tordierten Filigranspiralen besetzte Kreuzarme. Spickel dazwischen beinahe unverziert. An den Enden der Spickel U-förmige Cloisons mit Resten schwarzer Einlagen, dazwischen Flechtbänder aus vier Wirbeln tordierter Filigranfäden. Begrenzung zur Aussenzone über leicht gerippten, getriebenen Steg. Aussenzone: In der Flucht der mittleren Kreuzarme je ein Cloison mit dreieckig geschliffenen Almandinen auf gewaffelter Goldfolie (mit Ausnahme eines Cloisons, wo keine Waffelung festgestellt werden konnte), dazwischen einen Palmettenfries imitierende Girlande aus tordierten Goldfiligrandrähten sowie radiale Füllornamente aus tordiertem Filigrandraht. Alle Filigrandrähte von einheitlicher Stärke: 0.02–0.03 cm. Am Fibelrand Einfassung aus dickerem tordiertem Golddraht von etwa 0.03–0.04 cm Stärke. Auf silberner Grundplatte aufgelötete Nadelhalter aus Silber. Nadel nicht erhalten. 4 Befestigungsniete zur Befestigung der Goldblechauflage direkt unterhalb der äusseren Cabochons unsichtbar angebracht. Im Zentrum der Grundplatte ein perfekt in ein Loch derselben eingepasstes Silberplättchen. Durch dieses Loch war die stabilisierende Kittmasse für den Buckelhohlraum eingefügt worden. – Dm, 3.7 cm, H. 0.6 cm (ohne Nadelhalter), G. 10.3 g. SLM 21907. 2 Gürtelschnalle. Bronze. Einfach. Ovaler, massiver Bügel mit Facettierung, Mittig einziehender, nicht abgesetzter Schilddorn, mit vier Kreisaugen verziert. – L. 3.1 cm, B. 3.9 cm, G. 21.5 g. SLM 21908. Gürtelgehänge (3–6): 3 Aufhängeglied. Eisen. Achterförmiges Aufhängeglied des Gehänges mit Ansatz eines Eisenringes. – L. 6.3 cm, B. 2.2 cm, Dm. (Ring) ±5 cm, G. 23.8 g. SLM 21911. 4 Ring. Eisen. – Dm. 4 cm, G. 16.7 g. SLM 21910. 5 Ring. Eisen. – Dm. 4.8 cm, G. 18 g (Zuweisung nach Cliché Nr. 1740). SLM A-21934. 6 Ring. Bronze. – Dm. 4.1 cm, G.29.3 g. SLM 21909.
Grab 22 (Taf. 4) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 8.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Steinkiste? Orientierung W-E, an östl. Schmalseite vertikale Steinplatte, flache Steinplatten direkt über dem Skelett. Südliche Grabhälfte gestört. Oberhalb und unterhalb der Steinplatten viel Holzkohle. Rund 40 cm oberhalb der Platten eine Feuerstelle, erkennbar an einer dicken HK-Schicht, die mit brandgerötetem Lehm durchsetzt war. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Rechte Körperhälfte gestört, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Beim Kopf einige Keramikfragmente (2–4), an rechter Schulter Fragmente eines Messers (verschollen). Zu Füssen der bestatteten Person ein Messer (1). 1 Messer. Eisen. Messerrücken zur geraden Schneide ziehend. Auf Klinge Lederreste, auf Griffangel dicke Holzreste. – L. 11 cm, B. 2 cm, G. 20.7 g. SLM 21912. 2 Topf. Keramik. 2 WS. Kammstrichware. Kleiner Topf mit Ansatz eines scharf ausbiegenden (Trichter?)Rands. Von Hand aufgebautes Gefäss, aussen überdreht. Im Kern red. an den Obfl. oxid. und hart gebrannte Matrix mit quarz- und glimmerhaltiger Magerung, mittelfein und –dicht. Oberflächen auf beiden Seiten uneben und eher rau,
3
4
5
aussen orangebraun, innen dunkelbraun-beige gefleckt. Horizontalrillen (Kammstrichrauung) auf der Aussenseite. – Dm. 14 cm (Rand), 16 cm (Bauchumbruch), WS 0.4 cm, G. 18.8 g. SLM 21913. Topf. Keramik. 1RS, 2WS. Rauwandige Drehscheibenware. Topf, mit gerundeter, nach aussen ausbiegender, verdickter Lippe. Scheibengedreht. Red. mittelhart gebrannte Matrix mit feiner, sandiger und organischer Magerung, mitteldicht. Oberfläche innen dunkelaussen gefleckt grau, innen organische Reste, Bruchkanten leicht verrundet. – G. 39.1 g. SLM 21913. Topf? Keramik. 6 WS. Kammstrichware. Verm. Topf mit horizontalem Kammstrich, innen red., aussen oxidiert, hart gebrannte Matrix mit mittelfeiner und -dichter Glimmer- und Quarzmagerung, innen schwarze, aussen orange Oberflächen, rel. scharfe Bruchkanten. – G. 44.4 g. SLM 21913. Keramikfragment. 1WS. Durchgehend oxid. mit sehr hart gebrannter Matrix mit mittelfeiner Quarzmagerung. Stark verrundete Kanten. Evtl. sekundär verbrannt. – G. 7.4 g. SLM 21913.
Grab 23 Dokumentation: Sehr summarische Befundskizze, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: An Ostern 1909 aufgedeckt und ans Museum zu Allerheiligen verkauft. Dokumentiert von F. Blanc am 9.12.1910. Befund: Steinkiste, Orientierung W-E. Grabbegrenzung auf drei Seiten, Trockenmauer mit zu Füssen aus zwei roh behauenen, senkrecht gestellten Steinplatten. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage. Offenbar matures männliches Individuum. Beigaben: 4 Pfeilspitzen und eine «Lanzenspitze», alle an der li. Hüfte, am Fuss Eisenstücklein. Inventar verschollen.
Grab 24 (Taf. 5) Dokumentation: Photographie, Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 12.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung WSW-ENE, Länge mind. 153 cm. Skelett: Archäologisch: gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen, Knochen schlecht erhalten. Beigaben: Auf dem re. Oberschenkel Gürtelschnalle (1) und Riemenzunge (6), auf dem li. Oberschenkel Gegenbeschläg (2), dazwischen Rückenbeschläg (3). Zwischen den Knien zwei Riemenschlaufen (4, 5). Zwischen Knien und Unterschenkel Tascheninhalt: Pfriem (7), Messer (8), ein Schleifstein (9) und zwei Silices (10,11). Gürtelgarnitur, dreiteilig (1–6): 1 Gürtelschnalle. Eisen. Mit Scharnier, Ovaler, gestelzter Bügel, Pilzdorn, trapezförmiges Beschläg mit geschwungenem Steilrand. Drei bronzene Niete mit bronzenen Zierkappen. – L. 10.3 cm, B. 5.5 cm, G. 85.4 g. SLM 21914. 2 Gegenbeschläg. Eisen. Trapezförmig mit leicht geschwungenem Steilrand. Drei bronzene Niete mit bronzenen Zierkappen. – L. 8.3 cm, B. 5.1 cm, G. 70.2 g. SLM 21914. 3 Rückenbeschläg. Eisen. Quadratisch. Noch drei (von vieren) bronzene Niet mit bronzenen Zierkappen. – L. 4.7 cm, H. 4.8 cm, G. 33.7 g. SLM 21915. 4 Ösenbeschläg. Eisen. Zungenförmig, zwei Bronzeniete, rechteckige Schlaufe. – L. 4.4 cm, B. 1.7 cm, G. 5.8 g. SLM 21916. 5 Ösenbeschläg. Eisen. Zungenförmig, zwei Bronzeniete, wovon einer mit bronzener Unterlegscheibe, rechteckige Schlaufe. – L. 4.3 cm, B. 1.6 cm, G. 4.3 g. SLM 21917. 6 Riemenzunge. Eisen. Zungenförmig, fragmentiert. – L.frag. 3.3 cm, B. 1.5 cm, G. 4.5 g. SLM 21918. Tascheninhalt (7–11): 7 Messer. Eisen. Messerrücken zur geraden Schneide ziehend, fragmentiert. – L.frag. 7.5 cm, B. 1.5 cm, G. 8.6 g, SLM 21920. 8 Pfriem. Eisen. Vierkantig, tordiert, hakenartig gebogenes und zu Öse geschmiedetes Ende. Fragmentiert. – L.frag. 13.6 cm, B. 1.3 cm, G. 31.4 g. SLM 21919. 9 Schleifstein. Feinkörniger Sandstein. Beidseitig eben und geschliffen, auf der Oberseite zwei feine Wetzspuren, auf der Unterseite eine tiefe Wetzfurche. Zwei der drei Schmalseiten ebenfalls plangeschliffen. – L. 7.9 cm, B. 3.2 cm, G. 41.8 g. SLM 21921.
10 Silex. Beigeweiss. Mit Rinde. – L. 5 cm, B. 3.7 cm, G. 19.2 g. SLM 21922. 11 Silex. Weiss, mit Rinde. – L. 3.5 cm, B. 2.9 cm, G. 11.7 g. SLM 21923.
Grab 25 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 12.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab, Orientierung W-E, Länge mind. 90 cm, Tiefe 80 cm. Skelett: Archäologisch: keine Angaben. Beigaben: Keine.
Grab 26 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 13.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab? Orientierung W-E, beim Strassenbau angeschnittenes Grab. Skelett: Archäologisch: Zwei Beine. Beigaben: Keine.
Grab 27 (Taf. 5) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 13.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdgrab mit Holzsarg oder Totenbrett, Orientierung W-E, Abdeckung aus einer mehr als 2 m3 mächtigen Kies- und Steinschüttung. Grab fast vollständig geplündert. Skelett: Archäologisch: stark gestörtes Skelett. Nur zwei Oberschenkel in situ, dazu Fragmente des durch die Störung beeinträchtigten Schädels. Rest des Körpers fehlt. (Erwähnte) Beigaben: Im Beckenbereich 4 Riemenzungen einer vielteiligen Gürtelgarnitur (6–9), ausserhalb des rechten Knies, 2 rechteckige Beschläge eines Spathagurts vom Typ Civezzano (1–2). Unterhalb des Fussbereichs ein umgekipptes Bronzebecken, unter dem sich ein Häufchen Asche, Hüttenlehm und Holzkohle befanden (10). Nr. 1, 2 und 5 nicht erwähnt. 1 Schildniet? Eisen. Nietkopf, Dorn nicht erhalten. – Dm. 2.2 cm, G. 4.7 g. SLM 21931. 2 Schwertwaffe. Eisen. Griffangelfragment einer Schwertwaffe (Spatha oder Sax). Ringsum anhaftend Holzreste. – L. 3.5 cm, B. 2.1 cm, G. 13 g. SLM 21932. Beschläge einer Spathagarnitur (3–5): 3 Quadratisches Beschläg. Eisen. Vier Niete in den Ecken, wovon drei kreuzförmig und eines sternförmig tauschiert. Bichrome Verzierung aus tauschierten tordierten Drähten (Silber/Messing), bestehend aus stark stilisierten, komplex aufgebauten Tierdarstellungen (Auge, Füsse). – L. 2.9 cm, B. 2.8 cm, G. 9 g. SLM 21930. 4 Rhombisches Beschläg. Eisen. Von den vier Nieten noch zwei erhalten, davon eines mit kreuzförmiger Messingtauschierung. Beschläg mit bichromer (Silber/Messing) Verzierung aus tauschierten tordierten Drähten (Silber/Messing), komplex aufgebauten Tierdarstellungen (Auge, Füsse). Tauschierung teilweise durch modernen Konservierungsstoff verdeckt. – L. 2.9 cm, B. 2.6 cm, G. 11.7 g. SLM 21929. 5 Riemenzunge? Eisen. Einseitig abgebrochen, Ansätze von Ausbuchtungen erkennbar. – L.frag. 5.1 cm, B. 2.1 cm, G. 10 g. SLM 21933. Vielteilige Gürtelgarnitur (6–9): 6 Öse zum Wehrgehänge. Eisen. Einseitig gebrochen, anhand alter Photographien ergänzt (Schnalle?). Bichrome Tauschierung (Silber/ Messing) im Tierstil II. Motive messingtauschiert, Hintergrund mit Silberfäden flächig tauschiert. Am Rand bichrome Tauschierung aus Strichbündeln, wobei sich jeweils zwei Silber- und drei Messingfäden abwechseln. – L.frag. 4.1 cm, B. 2.2 cm, G. 17.1 g. SLM 21927. 7 Gürtelriemenbeschläg. Eisen. Bichrome Tauschierung (Silber/Messing) im Tierstil II. Motive messingtauschiert, Hintergrund flächig mit Silber plattiert. Am Rand wenige Silberfäden als Reste einer um-
53
laufenden Tauschierung aus Strichbündeln, wobei sich jeweils zwei Silber- und drei Messingfäden abwechseln. – L. 3.5 cm, B. 2.3 cm, G. 14.6 g. SLM 21928. 8 Riemenzunge. Eisen. Bichrome Tauschierung (Silber/Messing) im Tierstil II. Motive messingtauschiert, Hintergrund flächig mit Silber tauschiert. Am Rand bichrome Tauschierung aus Strichbündeln, wobei sich jeweils zwei Silber- und drei Messingfäden abwechseln. – L. 4.1 cm, B. 2.1 cm, G. 11.6 g. SLM 21925. 9 Riemenzunge. Eisen. Bichrome Tauschierung (Silber/Messing) im Tierstil II. Motive messingtauschiert, Hintergrund flächig mit Silber tauschiert. Am Rand bichrome Tauschierung aus Strichbündeln, wobei sich jeweils zwei Silber- und drei Messingfäden abwechseln. – L. 4.2 cm, B. 2.1 cm, G. 14.3 g. SLM 21926. 10 Becken. Bronze. Getriebene, kalottenförmig verlaufende Gefässwandung mit nach innen verdicktem, gerade abschliessendem Rand. Auf der Aussenseite, knapp unterhalb des Randes zwei grob und unregelmässig punz. Rillen. Kein Ansatz eines Standfusses oder von Attachen erkennbar, wohl aufgrund der sehr starken Korrosion der Oberfläche, obwohl Viollier noch Spuren zweier Henkelansätze erkannt haben will (Viollier 1911, 35). Antike Flickungen mittels festgenieteten Bronzeblechen. Auf Innenseite der Wandung rechteckiges Blech mit 9 Bz-Nieten platziert, um einen grösseren Riss zu dichten. Flickblech in Längsrichtung mit zahlreichen Ziselierrillen versehen. Am Boden ovales Blech auf der Aussenseite mit 7 Nieten, um kleine Fehlstelle abzudichten. Becken fast vollständig erhalten, aber sehr stark korrodiert. – Dm. 25.5 cm, H. 7.7 cm, RS 0.4 cm, G. 435 g. SLM 21924.
Grab 28/Grab 29 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Dokumentiert am 13.12.1910, Grabung Fernand Blanc, SLM. Befund: Erdbestattung mit Holzsarg oder Totenbrett, Orientierung NWSE, Doppelgrab anhand gemeinsamer HK-Reste eines Totenbrettes oder Sarges nachgewiesen (laut F. Blanc eindeutig Eiche). Skelett Grab 28: Archäologisch: Skelett partiell kalziniert: beide Unterschenkel und Teile der Oberschenkel verbrannt, auch Schädel und der rechte Arm sind teilweise verbrannt. Skelett Grab 29: Archäologisch: Zusammengesammelt? Rechter Arm gefaltet, Hand auf Brust, linker Arm ebenfalls gefaltet, Hand auf Schulter. Beigaben: Keine.
Funde aus Spinnbündten, die keinem Grabkomplex zugewiesen werden können (Taf. 5 A) 1–3 Streufunde, 1910 vom Landesmuseum dem Grundeigentümer, B. Tanner abgekauft. 2 und 3 vermutlich neuzeitliche Funde. 1 Fussfragment einer Bügelfibel. Silber (vergoldet) mit NE. Alle acht Knöpfe der rechteckigen Kopfplatte verloren, nur noch eiserne Nietstifte erhalten. Die Kopfplatte weist ein Dekor aus rechtwinkliger geometrischer Kerbschnittimitation in Mäandern auf. Bügel bestehend aus mit niellierten Dreiecken verziertem Mittelsteg mit seitlichen Längsrippen mit Ansätzen zu einem Stufenmäander. Stege des Fusses und des Bügels mit äusserst fein punz. gegenständigen Dreiecken verziert, die mit Niello eingelegt sind. Auf der Schauseite der Fibel kaum Abnutzungsspuren. Auf der Fussunterseite eine Achse aus gewickeltem Silberdraht, daneben Reste der Achse für die Nadel aus gewickeltem Silberdraht (noch sechs Windungen) mit ankorrodierten Nadelresten, Mittelteil und Nadel fehlen. – L.frag. 2.1 cm, B. 3.1 cm, G. 13.1 g. SLM. 24696. 2 Geschossspitze (?). Stark bleihaltige Bronze und Eisen. Bronzene, konische Tülle mit Horizontalrillen im Inneren, auf deren schmales Ende ein Eisenzapfen aufgeschoben ist. Innenseite der Tülle zu drei Vierteln mit Rost gefüllt, ohne dass sich eine Grundform abzeichnete. Vermutlich Spitze eines Armbrustbolzens, 2. H. 19. Jh. – L. 3 cm, B. 1.5 cm, G. 18.3 g. Nr. SLM. 24695. 3 Werkzeugfragment? Eisen. In der Mitte gebogener Stab, der in den geraden Abschnitten verschieden profiliert ist. Das Längere Stück ist D-förmig profiliert und starr, das kürzere Fragment ist von schmalrechteckiger Form. An beiden Enden abgebrochen. – L.frag. 5.2 cm, B. 2 cm, G. 9.4 g. SLM. 24697.
54
4–6 Funde der Grabung von 1910. Nicht mehr sicher einem Grabkomplex zuweisbar. Evtl. stammt 4 aus Grab 19, 5 evtl. aus Grab 22. 4 Nagel. Eisen. Nagel mit Unterlegscheibe. – L. 1.8 cm, B. 1.1 cm, H. 0.9 cm, G. 1.7 g. SLM A-87908. 5 Messer. Eisen. Griffangelfragment eines Messers, mittig gebrochen. – L.frag. 7.2 cm, B. 1.1 cm, G. 9.3 g. SLM A-87909. 6 Niet, Bronze. Stark gebogen. Bestandteil der Messerscheide? Dm. 0.4 cm, B. 0.8 cm, H. 0.5 cm, G. 0.3 g. SLM A-87906.
Gräber in der Parzelle 396 Dokumentation: handschriftliche Notiz von F. Blanc auf dem Übersichtsplan von 1910, schriftliche Mitteilung von Rudolf Degen an W. U. Guyan vom 26.11.1973. Fundumstände: Dokumentiert am 20.–23.11.1973. Grabung Elmer/Degen, SLM. Befund: Skelettreste von elf Gräbern, die im 19. Jh. beim Bau eines Bauernhauses in Grst. 396 zerstört wurden. Die Skelettreste lagen in dessen Baugrube. In der Umgebung wurden 1973 keine weiteren Gräber entdeckt. Funde: Keine.
Grab von 1952: Parzelle 395/396 Dokumentation: Vermerk von W. U. Guyan vom 23.3.1956. Fundumstände: 1952 von Max Bachmann gehoben. Befund: k. A. Skelett: k. A. Beigaben: Eine Perlenkette (nicht aufbewahrt).
Gräber ohne genaue Parzellenangabe Dokumentation: kurze Notiz betreffend eines Berichtes von K. Sulzberger an die Schaffhauser Regierung in JbSGU 24, 97. Fundumstände: Offenbar wurden nach den Grabungen 1910 noch häufig, wenn der Grundbesitzer Bäume pflanzte, Gräber in der Flur Spinnbündten entdeckt (Parzellen 395/396). Befund: k.A. Skelett: k.A. Beigaben: «Geschirr, Perlenketten usw.», nach der Bergung weggeworfen.
«Der Höhlenbewohner mit Pfeilspitzen von der Teufelsküche in Beringen», alias Grab 23? (Taf. 5B) Dokumentation: Keine. Aufbewahrungsort: heute Ortsmuseum, davor Privatsammlung Willy Roost in Winterthur. Fundumstände: Angeblich im Bereich der «Teufelsküche», 1.5 km E von Beringen gefunden. Aus der Teufelsküche wurde jedoch nie von frühmittelalterlichen Funden berichtet. Zudem gilt das Inventar aus Grab 23 als verschollen. Der Schädel entspricht in der Beschreibung jenem aus Grab 23. Befund: k.A. Beigaben: 4 Pfeilspitzen. Aufbewahrungsort: Beringen, Ortsmuseum. 1 Pfeilspitze. Eisen. Gebrochene Tülle mit blattförmiger Spitze. – L.frag. 6.6 cm, B. 1.3 cm, G. n. messbar. Ohne Inv. Nr. 2 Pfeilspitze. Eisen. Gebrochene Tülle mit blattförmiger Spitze. – L.frag. 6.7 cm, B. 1.6 cm, G. n. messbar. Ohne Inv. Nr. 3 Pfeilspitze. Eisen. Geschlitzte Tülle, parabole Tülle mit blattförmiger, partiell abgebrochener Spitze. – L.frag. 5.8 cm, B. 1.5 cm, G. n. messbar. Ohne Inv. Nr. 4 Pfeilspitze. Eisen. Schlitztülle und langer, tordierter Pfeilschaft. Spitze abgebrochen. – L.frag. 9.1 cm, Dm. 1.1 cm, G. n. messbar. Ohne Inv. Nr.
B Beringen – Am Rain Grab 1 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten zerstört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, Orientierung W-E. Tiefe 1.60 m. Vollständig durch den Bagger zerstört. Nur noch Lage und Orientierung gesichert. Skelett: n. erhalten. Beigaben: Feuerstahl, urspr. Grablage unbekannt. 1 Feuerstahl. Eisen. Gebrochen. – L.frag. 10.2 cm, B. frag. 3.2 cm, G. 28.9 g. KASH 4772. Grab 2 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten zerstört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, Orientierung W-E. Vollständig durch den Bagger zerstört. Nur noch Lage und Orientierung gesichert. Skelett: n. erhalten. Beigaben: Perle, urspr. Grablage unbekannt. Offenbar lagen in deren Nähe weitere gelbe Perlen (verm. «gelbe Massenware»). 1 Perle. Glas. Tonnenf., Grundfarbe op. rotbraun, Dekor op. gelb, Wellenband mit dazwischen liegenden Punkten. – Achsl. 0.7 cm, Dm. 0.7 cm, G. nicht messbar. KASH 4773. Grab 3 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten zerstört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, Orientierung W-E. Vollständig durch den Bagger zerstört. Nur noch Lage und Orientierung gesichert. Skelett: n. erhalten. Beigaben: Topf, urspr. Grablage unbekannt. 1 Knickwandtopf. Keramik. Vollständig erhalten. Feintonige Drehscheibenware, graue Matrix mit sehr feiner Magerung. Scheibengedreht und aussen nachträglich übergeglättet. Mittelhart gebrannt. Oberflächenfarbe grau-braun, innen etwas dunkler. Unverziert. Am Boden Spuren von Standabrieb, Brennhaut am Gefässoberteil teilweise erodiert. – Dm. Rand 10 cm, Dm. Bauchknick 14.7 cm, Dm. Boden 8.2 cm, H. 10.5 cm, G. 558 g. KASH 4774. Grab 4 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten zerstört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, Orientierung W-E. Vollständig durch den Bagger zerstört. Nur noch Lage und Orientierung gesichert. Skelett: n. erhalten. Beigaben: Messer, urspr. Grablage unbekannt. 1a Messer. Eisen. Rücken und Schneide symmetrisch zusammenlaufend. Am Griffansatz gebrochen. – L.frag. 13.2 cm, B. 2.4 cm, G. 32 g. KASH 4775. 1b Griffangelfragment. Eisen. Ankorrodierte Holzreste. An 1a nicht direkt anpassend, weil 1a restauriert wurde und 1b nicht. – L.frag. 9 cm, B. 1.8 cm, G. 16.8 g. Ohne Inv. Nr. (fälschlicherweise als Streufund taxiert). Grab 5 Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten zerstört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, Orientierung W-E. Vollständig durch den Bagger zerstört. Nur noch Lage und Orientierung gesichert. Skelett: n. erhalten. Beigaben: Keine.
Grab 6 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten partiell gestört. Dokumentiert am 4.1.1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Orientierung W-E. Länge mind. 1.73 m, Tiefe 1.40 m. Skelett: An den Schädelresten Spuren von Schwerthieben, denen der Mann unterlag. KASH 4784 (verschollen). Beigaben: Vermutlich quer über den Oberschenkeln Sax, Griff unter rechter Hand des Toten (laut Sulzberger: «Von der rechten Hand umfasst»). Die übrigen Funde nachträglich von Sulzberger zugewiesen (aus dem Aushub stammend): urspr. Grablage unbekannt. Sax mit Scheide (1–3): 1 Leichter Breitsax. Eisen. Schneide und Rücken zusammenlaufend. Am Griff anhaftende Holzreste, Griffangel abgebrochen. – L.frag. 47.7 cm/30.5 cm (Klinge), B. 4.9 cm, G. 477 g. KASH 4776. 2 Niet. Bronze. Saxscheidenniet, hohl gegossen. Auf Niet Unterlegscheibe aufgeschoben. – Dm. 1.7 cm, H. 1 cm, G. 2.9 g. KASH 4782. 3 Niet. Bronze. Saxscheidenniet, hohl gegossen. Auf Niet Unterlegscheibe aufgeschoben, Niet und Scheibe leicht verbogen. – Dm. 1.6 cm, H. 0.9 cm, G. 3.7 g. KASH 4781. 4 Schnalle. Eisen. Pilzdorn einer Gürtelschnalle (ev. Nr. 3). Teile der Bügelachse ankorrodiert. – L. 4.5 cm, B. 2.5 cm, G. 9 g. KASH 4777a. 5 Gürtelbeschläg. Eisen. Genaue Ansprache nicht möglich (Kanten infolge Restaurierung nicht original), 1 Bronzeniet mit Bronzezierkappe erhalten. Auf Beschläg ein eiserner Stift (Ahle?) (L. 4 cm, B. 0.4 cm) ankorrodiert. – L.frag. 4.5 cm, B. frag. 3.8 cm, G. 17.7 g. KASH 4777b. 6 Beschläg. Eisen. Triangulär, leicht facettierter Querschnitt. 1 Eisenniet erhalten. Fragmentiert. – L.frag. 2.5 cm, B. frag. 1.6 cm, G. 3.6 g. KASH 4783. 7 Beschläg. Bronze. Kerbschnittverzierung im Tierstil II. – L. 3 cm, B. 1.7 cm, G. 6.6 g. KASH 4778. 8 Pfeilspitze. Eisen. Schlitztülle und langer, tordierter Pfeilschaft. Spitze abgebrochen. In Tülle Holzreste. – L.frag. 6.5 cm, Dm. 1 cm, G. 8.2 g. KASH 4779. 9 Pfeilspitze. Eisen. Tülle, Bronzenagel zur Schäftung erhalten. Pfeilspitze abgebrochen, in Tülle ankorrodierte Reste des Pfeilschaftes. – L.frag. 2.3 cm, Dm. 1 cm, G. 2.6 g. KASH 4780.
Grab 7 (Taf. 6) Dokumentation: Übersichtsplan von 1910. Fundumstände: Bei Aushubarbeiten teilweise gestört. Dokumentiert am 2. 5. 1933 durch K. Sulzberger. Befund: Erdbestattung, gestreckte Rückenlage mit angelegten Armen. Orientierung W-E. Länge mind. 1.75 m. Tiefe 1.40 m. Keine Sargreste erkennbar, in der Füllung HK-Streuung. Skelett: Schädel und Wirbel, an den Kiefern die Zahnhöhlen ganz verwachsen. KASH 4784 (verschollen). Beigaben: Entlang des re. Oberschenkels Sax mit Spitze gegen die Füsse. Im Beckenbereich, zwischen den Oberschenkeln Gürtelbeschläge. Restliche Beigaben: urspr. Grablage unbekannt. 1 Leichter Breitsax. Eisen. Schneide und Rücken zusammenlaufend. Griffangelende abgebrochen. - L.frag. 44.3 cm/30.6 cm (Klinge), B. 4 cm, G. 285 g, KASH 4786. Gürtelgarnitur, dreiteilig (2–4): 2 Schnalle. Eisen. Mit Scharnier, ovaler gestelzter Bügel, Dorn verloren. Trianguläres Beschläg mit profiliertem Schrägrand und drei Bronzeösen. Zierkappen nicht erhalten. – L. 14.2 cm, B. 8.1 cm, G. 97 g. KASH 4787. 3 Gegenbeschläg. Eisen. Triangulär mit profiliertem Schrägrand und schildförmigem Abschluss. Zwei der urspr. drei Bronzeösen teilweise erhalten, davon eine mit Zierkappe aus Bronze. – L. 9.8 cm, B. 4.8 cm, G. 28.8 g. KASH 4788. 4 Rückenbeschläg. Eisen. Quadratisch. Zwei von vier Bronzeösen erhalten, davon eine ganz. Zierkappen verloren. – L. 5 cm, B. 4.8 cm, G. 16.8 g. KASH 4789. 5 Stift. Eisen. L.frag. 4.3 cm, B. 0.5 cm, G. 1.9 g. KASH 4790. 6 Stift. Eisen. L.frag. 3.5 cm, B. 0.4 cm, G. 3.1 g. KASH 4790a. 7 Beschläg. Bronze. L 1.4 cm, B. 0.5 cm, G. 0.8 g. KASH 4791.
55
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Graberfeld von Beringen-Spinnbündten SH 1a.34
1a.1
1a.30
3 1a.10 2
1b
1a.20 4
Beringen-Spinnbündten, Grab 1
5
4
2
1a Beringen-Spinnbündten, Grab 2
1b
3
Taf. 1: Beringen SH-Spinnbündten. Gräber 1 und 2. 1.1a Glas; 1.1b Bergkristall; 1.2 Gold/Almandin; 1.3-4 Silber/Feuervergoldung; 2.6 Bronze; 2.1a Eisen/Bronze; 2.1b-2.5 Eisen; M. 1:4 (2.1a-b); M. 1:3 (2.2); M. 2:3 (1.2); M. 1:2 (übrige). Zeichnungen M. Schmidheiny.
56
6
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten
7
8
10 13a
13b
9
11
12
11r
Beringen-Spinnbündten, Grab 2
3
5 Beringen-Spinnbündten, Grab 3
6
2
4
7 2
3
4
1
1
Beringen-Spinnbündten, Grab 4 Taf. 2: Beringen SH-Spinnbündten. Gräber 2-4. 2.13a-b Silber; 3.6-7 Bronze; 4.4 Eisen/bichrome Tauschierung; 2.8; 3.5 Silex; 2.12; 3.2-4 Eisen/ Bronze; 2.7,9-12; 3.1; 4.1-3 Eisen. M. 1:3 (3.1); M. 1:1 (1.13a-b); M. 1:2 (übrige). (11r: Röntgenbild von 11). Zeichnungen M. Schmidheiny.
57
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten 3.43
3.1
3.40
3.10 3.30
2
1
5
3.20
6
4
7
8
9
1 Beringen-Spinnbündten, Grab 7
Beringen-Spinnbündten, Grab 6
1 2
4
3
Beringen-Spinnbündten, Grab 8
2
1 Beringen-Spinnbündten, Grab 9B 3a.1
3a.33 3a.30 3b
1
2
4 Beringen-Spinnbündten, Grab 10B
5
3a.10
3a.20
6
Taf. 3: Beringen SH-Spinnbündten. Gräber 6-10. 6.3; 8.4; 10.3a Glas; 10.3a.8,10-11,15,23,25 Bernstein; 6.1-2,5,9; 8.2-3; 10.1-2,3a.18,3b,5 Bronze; 10.4 Eisen/Bronze; 6.4,6,8; 7.1; 8.1; 9.1-2; 10.6 Eisen. M. 1:2. Zeichnungen M. Schmidheiny.
58
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten 3.1 3.20
3.108
3.100
3.80
3.90
3.10
5
4
6
3.70 3.30
1
2
1 3.40
3.60 3.50 Beringen-Spinnbündten, Grab 15/16
Beringen-Spinnbündten, Grab 13
1
2
2
2
4
3
1 Beringen-Spinnbündten, Grab 14
Beringen-Spinnbündten, Grab 22
Beringen-Spinnbündten, Grab 21
1
6
5
2
3
Taf. 4: Beringen SH-Spinnbündten. Gräber 14-16, 21, 22. 13.3 Glas; 13.3.44,47,49,53,59,65,67 Bernstein; 13.1-2,3.57,4,6; 15/16.1; 21.2,6 Bronze; 21.1 Gold/Silber; 13.5; 14.1-2; 21.3-5; 22.1 Eisen; 16.2 Eisen/Tauschierung; 22.2-3 Keramik. M. 1:3 (14.1); M. 1:1 (21.1); M. 1:2 (übrige). Zeichnungen M. Schmidheiny.
59
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten
4 1
2
5
3 6
7
8
4
3
2
1
11
10
9
Beringen-Spinnbündten, Grab 24
5
7
6
9
8
Beringen-Spinnbündten, Grab 27
10
4 1
1
1 2 3 Beringen-Spinnbündten, keinem Grabkomplex zuweisbare Funde (A)
5
2
3
4
Ehem. Privatsammlung Willy Roost (B)
Taf. 5: Beringen SH-Spinnbündten. Gräber 24, 27, Streufunde, Grabfund aus Privatslg. A.1 Silber/Feuervergoldung; 27.3-4,6-9 Eisen/bichrome Tauschierung; 24.9 Sandstein; 24.10-11 Silex; 27.10 Bronze; 24.1-5, A.3 Bronze/Eisen; 24.6-8; 27.1-2,5; A.2,4-5; B.1-4 Eisen. M. 1:1 (A.1); M. 1:4 (27.10); M. 1.2 (übrige). Zeichnungen M. Schmidheiny.
60
M. Schmidheiny, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Beringen SH-Spinnbündten
Beringen-Am Rain, Grab 1
1
1
1
Beringen-Am Rain, Grab 2
Beringen-Am Rain, Grab 3
1a
1b
Beringen-Am Rain, Grab 4
2
3
5
4
7
6
8
9
Beringen-Am Rain, Grab 6
1
2
3
4
5 Beringen-Am Rain, Grab 7
6
7
1
Taf. 6: Beringen SH-Am Rain. Gräber 1-4,6,7. 2.1 Glas; 3.1 Keramik; 6.2-3,7; 7.7 Bronze; 6.5; 7.4-4 Bronze/ Eisen. 1.1; 4.1-2; 6.1,5,6,8-9; 7.1,5-6 Eisen. M.1:3 (6.1; 7.1); M. 1:2 (übrige). Zeichnungen M. Schmidheiny.
61
1
2
Taf. 7: Beringen SH-Spinnbündten. 1 Grab 1, Almandinscheibenfibel; 2 Grab 21, Filigranscheibenfibel; M. 2:1. Fotos SLM Zürich (ausser 1b M. Schmidheiny).
62
1
2
3
4
5
Taf. 8: Beringen SH-Spinnbündten. 1-2 Grab 1, Bügelfibeln vom Typ Cividale; M. 1:1. 3-5 Perlenhalsketten (3 Grab 6; 4 Grab 10; 5 Grab 13); ohne Massstab. Fotos M. Schmidheiny.
63
Taf. 9: Beringen SH-Spinnbündten. Perlenhalskette aus Grab 1. M. ca. 3:4. Foto M. Schmidheiny.
64
1
4 2
5
3
6
7
Taf. 10: 1-6 Beringen SH-Spinnbündten: 1 Grab 27, Bronzegefäss mit Flickungen; 2 Grab 8, vollständig erhaltener Glastummler; 3 Grab 27, durch Eisenoxid erhaltenes Fragment eines Rippenköpers; 4 Grab 10, Textilreste auf der Nadel der Ringfibel; 5-6 Grab 2, Pressblechfragmente. 7 Beringen SH-Am Rain: Grab 3, Knickwandtopf, vollständig erhalten. M. 2:1 (5-6), übrige ohne Massstab. Fotos M. Schmidheiny.
65
4
2 1
5
3
7
6 1 4
2
3
A
B
1
2 3A
1 2 3
4
4
5
7
6 6
8
C
D
Taf. 11: Befundfotos mit Fundobjekten (nach Kat. nummeriert). A Grab 3; B Grab 4; C Grab 6; D Grab 10. Fotos SLM Zürich, 1910.
66
B
A
1
2 3
2 1 3
4
6
5
4
6
5 7 10 11
9
C
8
D
Taf. 12: Befundfotos mit Fundobjekten (nach Kat. nummeriert). A Grab 15, Steinabdeckung vor Graböffnung; B Grab 15 und 16 (rechts) nach Entfernung der Steinabdeckung; C Grab 21; D Grab 24. Fotos SLM Zürich, 1910.
67
Tabellen
Tabelle 1 Steinkisten vom Typ A und Typ B Steinkiste Typ A
Grab 5, 6, 7, 8, 12, 15
Total: 6
Steinkiste Typ B
Grab 4, 9, 10, 16, 22, 23
Total: 6
Tabelle 2 Textilreste auf Metallobjekten
Grab Tafel
Inv. Nr.
Objekt
Lage auf Objekt Ober/Unterseite
Fragmentgrösse klein <5cm2 s. klein < 1cm2
Qualität Zwirnung
Bindung
F/cm Kette/ Schuss
2
1/2,2
21866
Saxknauf
(OS/ Kante)
s. klein/klein
fein
?
Köper Typ unklar
?/13
2?
–
87905
?
?
klein
fein
z/z
Rippenköper
20/12
27
8,3
87910
?
?
klein
fein
z/z
Rippenköper
20/12
3
2/3,2
21873
Gürtelbeschläg
OS Kante b. Dorn
s. klein
fein
?
?
?
?
9
3/9.2
21892.2 Rasiermesser
OS/ US/ Kanten
s. klein
fein
z/z
Leinwandbindung
18/16
?
10
3/10,4; 8,4
21896
Rundfibel
US
s. klein
fein
z/z
Leinwandbindung
20/16
0.05
21
4/21,3
21910
Gürtelgehänge US?
s. klein
fein
?
Leinwandbindung?
18/17
ca. 0.05
24
5/24,2
21914
Gegenbeschläg
s. klein
mittel
z/s
Köper, Typ unklar
?
?
68
OS
Ø Fäden (cm)
0.050.06 0.050.06
Tabelle 3 Anthropologische Bestimmung der frühmittelalterlichen Gräber von Beringen-Spinnbündten, Grabung 1910 (nach W. Scheffrahn) Ind.
‚Grab’ Geschlecht
Alter
1
0.1
Matur/senil (um 60)
Offenbar m
2
0.2
Offenbar m
Adult I (um 30 J.)
3 4 5 6 7 8 9 10
2.1 2.2 2.3 2.3 2.4 3.1 3.2 3.3
Unbestimmbar Unbestimmbar Unbestimmbar Unbestimmbar Unbestimmbar Offenbar w Fraglich (eher m) Fraglich
Infans I (um 2-3 J.) Infans I (4-5 J.) Infans I (um 6J.) Infans I (um 5J.) Erwachsen Frühadult (21-24J.) Erwachsen Juvenil (16-18J.)
11
3.4
Fraglich (eher m)
Erwachsen
12
5.1
Offenbar m
Matur (40-50J.)
13 14 15 16
5.2 5a.1 6.1 6.2
Fraglich (eher m) W Offenbar m Fraglich
Erwachsen Juvenil (um 18J.) Adult I (23-25J.)
17
6.3
Unbestimmbar
Erwachsen
18
8.1
w
Adult I (21-25J.)
19 20
8.2 10.1
k. A Fraglich
k. A. Erwachsen
21
10.2
w
Erwachsen
22
11.1
Fraglich (eher w)
23
11.2
w
24 25
15.1 16.1
Unbestimmbar Unbestimmbar
Erwachsen (adult) Erwachsen, verm. matur Matur Nicht erwachsen
26
17.1
w
Erwachsen
27 28 29 30 31
17.2 18.1 18.2 24.1 24.2
Unbestimmbar Unbestimmbar Unbestimmbar Fraglich (eher m) Unbestimmbar
Infans II (um 7 J) Juvenil (um 18) Erwachsen Erwachsen Nicht erwachsen
32
28.1
Fraglich (eher w)
Erwachsen
33
28.1
Fraglich (eher m)
Erwachsen
34
29
Offenbar m
Erwachsen
Besonderheiten Zahlreiche Hiebverletzungen auf dem Schädeldach
fast vollständige Spina bifida fast vollständige Spina bifida
Metallverfärbungen an der linken Tibia (Mitte)
Schlagspur links
Erhaltungszustand cranium Obere Extremitäten, untere Extremitäten, Reste vom Rumpf, Schädelreste Unterkiefer, Kalotte, Langknochen Schädelreste, Unterkiefer, Extremitätsreste Extremitätsknochen nur Femur: rechts und links Unterkiefer, Radix, proximales Ende Schädelreste, Extremitätsreste Tibiae, rechts und links rechte Femur. distales Ende Humeri rechts und links (distales Ende fehlt). UC, distales Ende fehlt, Tibia (Dia.) links Kalotten- und Mandibulafragmente, Femur links, Tibiae links und rechts Obere und untere Extremitäten, Mandibula Mandibula-Bruchstücke Extremitätsreste Extremitätsreste, Unterkiefer (?) Femures rechts und links (Dia.), Tibiae rechts und links (Dia.) Schädelreste. Extremitätsreste Unklar Bruchstücke von oberen und unteren Extremitäten Mandibula Br. re., rechte Femur, rechte und linke Tibiae Extremitätsreste, vertebrae Unterkieferrest, Femures links und rechts, Tibiae links und rechts Kieferreste, Clavicularest Schädelreste Mandibula-Körper, rechte Femur (proximales Ende fehlt) und linke Femur, Tibiae links und rechts (distales Ende fehlt ) Tibiae (Dia.) links und rechts untere Extremitäten Femur links Dia., Tibia links Dia. Frontale rechtes Frontale, Bruchstück ossa coxa: ossa pubis fehlt, Femures links und rechts, distales Ende fehlt ossa coxae links (os pubis fehlt) Os occipitale, Humereus: links (proximales Ende fehlt), Radix rechts (2 Bruchstücke?), Tibiae links und rechts (proximales Ende), Femures rechts und links
69
u u
s n
(u)
u u un
un u
u
n
n
n n n
n
u
Übrige Sondergaben
Gefässbeigaben
Perlenkette
Ohrring
Fingerring
u
Zeitsture (Nach Christlein 1966)
u
s
Geschlecht (nach Beigaben)
(u)
s u
w m Kind (m?) w m
IIa IIb IIb-IIIa IIa IIIa-b
w w w
IIb-IIIc IIIb-c IIIb
m m ? ? ? m
IIb IIIb-IV IV? IV? IV IIIb-IV IIIc-IV IV? IV? IIa-b IIIb? IV? IIIc ? ? ? ? IV II-III? IIb ? IV? ?
(u) u (u)?
u
u u?
u
u un
u
Messer
u
n(?) n n u
Fibel 2
u
Fibel 1
?
Geräte
u
Messer
u
Gürtelbeschläge
3 4* 5/5a** 7 9a 9b 10a 11 12 14* 15a** 15 16* 17 18 19 20** 22* 23 24 25 26** 28/29
?
Gürtelgarnitur
A
B B B B B B B A A B B B B B B B B A B B B A B
Bogen/Pfeile
6 10* 13
Lanze
B B B
Sax
A-B
B-C
Schild
1** 2** 8(*?) 21** 27**
Spatha/Garnitur
Grab (gestört*, st. gestört **)
A A A A A
Qualitätsgruppe (Nach Christliein 1973)
Gräbergruppe
Tabelle 4 Beringen-Spinnbündten, Beigabenausstattung
l u
? m m? Kind m? m ? ? ? ? m m Kind ? ??
70
Keramikgefäss
Perlenkette
Geräte
Bogen/Pfeile
Sax
u l u un u
u
u n u n
u u
Zeitsture (nach Christlein 1966)
1** 2** 3** 4** 5** 6** 7*
Geschlecht (nach Beigaben)
A A A A A A A
Grab (gestört*, st. gestört **)
Qualitätsgruppe (nach Christlein 1973)
Tabelle 5 Beringen-Am Rain, Beigabenausstattung
m w ? m? ? m m
? III II? II-III? ? IIb IIb
Legende: s Gold Silber n Bronze u Eisen l Keramik Glas Bernstein Bergkristall
71
Publikationen zur Archäologie im Kanton Schaffhausen Herausgeber: Kanton Schaffhausen, Baudepartement, Kantonsarchäologie
Schaffhauser Archäologie – Monografien 1 Frühgeschichte der Region Stein am Rhein. Archäologische Forschungen am Ausfluss des Untersees. Schaffhausen 1993. ISBN 3-908006-18-X.
5 Das frühmittelalterliche Schleitheim. Siedlung, Gräberfeld und Kirche. Schaffhausen 2002. ISBN 3-9521868-2-1.
2 Schweizersbild – ein Jägerlager der Späteiszeit. Beiträge und Dokumente zur Ausgrabung vor 100 Jahren. Schaffhausen 1994. ISBN 3-907066-06-5.
6 Das römische Schleitheim. Vicus Iuliomagus und umliegende Gutshöfe. In Vorbereitung.
3 Berslingen – ein verschwundenes Dorf bei Schaffhausen. Mittelalterliche Besiedlung und Eisenverhüttung im Durachtal. Schaffhausen 2000. ISBN 3-9521868-1-3.
7 Das Bürgerasyl in Stein am Rhein. Geschichte eines mittelalter lichen Spitals. Schaffhausen 2006. ISBN 3-9521868-4-8.
4 Das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen. Zum 950. Jahr seiner Gründung am 22. November 1049. Schaffhausen 1999. ISBN 3-9521868-0-5.
72
Ausstellungskatalog EX TERRA LUX – Geschichten aus dem Boden Schaffhauser Archäologie des Mittelalters Schaffhausen 2002. ISBN 3-9521868-3-X.