Magazine 2015 06

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06·2015

2,90 Euro oder gratis bei Ihrem RINGFOTO-Händler

MAGAZIN

IM TEST: OM-D E-M5 II

Die Neue von Olympus mit 40 Megapixeln

TOP-FOTOS ZU JEDER

TAGESZEIT

Am frühen Morgen, mittags oder zur blauen Stunde: So fangen Sie die Stimmung rund um die Uhr richtig ein

Fotoschule: Teil 6

MakroFotografie

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EDITORIAL

INHALT

03 EDITORIAL

04 FOTO DES MONATS 06 PRODUKTE AKTUELL 10 ZUBEHÖR: PETER HADLEY 12 SPECIAL: FOTOS ZU JEDER TAGESZEIT 22 SERIE: FOTOSCHULE 28 FOTO-ANALYSE 30 SO GEHT’S: MOTIV-PROGRAMME CLAUDIA ENDRES Fotobegeisterte Marketing-Leiterin der RINGFOTO Gruppe

37 DIGIGURU MARTIN 38 TEST: OM-D E-M5 MARK II 42 VERGLEICH: BESTE KOMPAKTE 44 TOP-FOTOTASCHEN

TI TEL: F LOR I AN S C H U STER (HAU PTMOTI V ); ISTO C K PHOTO/MAC ROWOR L D (KÄ F E R); OLYMP US (KAME RA) I N HALT: GEO RG BAN E K/ WWW.ARTEPI CTU RA ( PO RTRÄT ED I TOR I AL); FLO R IAN SC H USTE R (1 2 ); ISTO C KP H OTO/AVA LO N STU D IO (24); D IGI TAL CAM ERA MAGAZ I N E / FUTU R E P U B LIS H I NG LTD. (30); OLYMP US (3 8 )

46 IM TEST: STANDARDZOOMS

24 STUNDEN FOTOGRAFIEREN

Eine Kamera, ein Ort, ein Tag. Auf diese Formel lässt sich unser großes Special „Top-Fotos zu jeder Tageszeit“ (Seite 12) bringen. Ich bin immer wieder begeistert, wie unterschiedlich ein und dasselbe Motiv unter anderen Lichtverhältnissen ausschauen kann. Diesen Wandel mit eigenen Augen zu beobachten, hat etwas Faszinierendes. In aller Frühe aufstehen, die Fototasche schultern und noch vor Sonnenaufgang auf den Auslöser drücken – allein das ist schon ein unbeschreibliches Erlebnis. Auch wenn die Vorstellung, um vier Uhr nachts voller Elan aus dem Bett zu steigen, Sie vielleicht nicht auf Anhieb vollends begeistern mag: Sie müssen es wirklich einmal selbst erleben!

50 VORSCHAU & IMPRESSUM

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Faszination Makro-Fotografie Immer eine Reise wert ist auch die Welt der kleinen Dinge. Ihre Fahrkarte dorthin ist eine DSLR- oder Systemkamera mit Makro-Objektiv. Damit eröffnen Sie sich einzigartige Einblicke in Details, die sonst im Verborgenen bleiben: zum Beispiel hauchzarte Tautropfen auf Blütenblättern oder filigrane Strukturen auf einem Schmetterlingsflügel. Neugierig? Dann blättern Sie gleich auf Seite 22. In der „Fotoschule“ zeigen wir Ihnen diesmal unter anderem, wie Sie mit einer alten Festbrennweite supernah ans Motiv herankommen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren.

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Kommen Sie fotografisch gut durch den Monat! Mit herzlichen Grüßen

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FOTO DES MONATS

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Leben auf engstem Raum

Geht es Ihnen ebenso? Wenn man die Bilder anderer Fotografen sieht, denkt man sich: „Warum habe ich das nicht gemacht?“ Im RINGFOTO-Magazin erklären wir Ihnen jeden Monat, was solche Aufnahmen besonders macht.

FOTO: ISTO C K PHOTO/COZY TA

Dieses außergewöhnliche Foto eines Wohnblocks in Hongkong zieht den Betrachter in seinen Bann. Durch die Weitwinkel-Froschperspektive nimmt die in U-Form gebaute Häuserfront fast das ganze Bild ein. Die Linien führen auf ein hell erleuchtetes Viereck am oberen Bildrand zu, das den Himmel über der Metropole erahnen lässt. Das Interessante an diesem Bild ist der Reichtum an Farben und Formen. Es gibt unzählige Details zu entdecken, fast wie in einem Wimmelbild: Wäscheleinen, Klimaanlagen, kleine Dächer, offene und geschlossene Fenster. Der Anblick dieser Mini-Wohnungen regt die Fantasie des Betrachters an. Man fragt sich: Wer hier wohl wohnt? Wie sieht das Leben der Bewohner aus? Und würde man selbst auch hier wohnen wollen? JUNI 2015

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TOP-PRODUKTE

Der günstige iPhone-Start APPLE IPHONE 5C

Das iPhone 5C gilt als Stiefkind von Apple, dabei ist es technisch weitestgehend mit dem iPhone 5 identisch und besitzt auch dessen leistungsstarke Kamera. Das bunte, in den Farben Weiß, Gelb, Grün, Blau und Pink erhältliche Plastikgehäuse ist, anders als die Gehäuse anderer iPhone-Modelle, sehr robust und mit 8 Gigabyte Speicher ausreichend bestückt, um eine kleine Musiksammlung, einige Apps und natürlich Hunderte von Fotos und Videos zu speichern. Als günstiger iPhone-Einstieg oder robustes Zweit-iPhone leistet es daher gute Dienste. UVP: ab 399 Euro

Elegante Kompakte

CANON IXUS 165 ESSENTIAL KIT Klein, aber oho! Die Canon Ixus 165 ist ideal für alle, die nichts weiter als eine kleine Kamera für den Alltag oder Urlaub benötigen. Mit 20 Megapixeln und 8-fach-Zoomoptik ist sie deutlich flexibler als Smartphone-Kameras, fällt aber dank ihres geringen Gewichts von 128 Gramm und der kompakten Bauform kaum ins Gewicht und ist denkbar leicht zu bedienen. Mit im Essential Kit: Eine NeoprenTasche und eine 8-GB-Speicherkarte. UVP: 129 Euro

Farben auf Top-Niveau X-RITE COLORMUNKI

Für perfekte Ergebnisse bei der Bildbearbeitung muss der Monitor kalibriert werden. Zwar gibt es zahlreiche Lösungen für diesen Zweck, eine der besten ist jedoch der Colormunki Photo: Als Spektralphotometer ist er deutlich präziser als die gängigen Kolorimeter anderer Hersteller, zudem erlaubt er auch das Kalibrieren von Projektoren und Druckern. Die integrierte Weißkachel hilft dabei, das Messgerät jederzeit auf den richtigen Ursprungswert einzustellen. UVP: 449 Euro

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FOTOS: I STO C K PHOTO/ TOTALPIC S (LI . U. ); H E RSTE LLER (PRO D U KTE)

TOP-PRODUKTE FÜR FOTOFANS

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Digitale SofortbildKamera POLAROID Z2300

lte lt Erinnern Sie sich noch an die gute alte sofo so fort rt Zeit der Polaroid-Kameras, die Bilderr sofort gibtt entwickelten? Die gute Nachricht: Es gibt eg ins ns sie wieder – und sie haben den Weg adigitale Zeitalter gefunden. Mit der Polaroid Z2300 speichern Sie Fotos wie gehabtt digital auf Speicherkarte; der Clou ist jelichten doch, dass Sie sie auch direkt ausbelichten tz für können: Die Partyknipse bietet Platz zehn Bilder auf Papier und bringt damit ger das bewusste Fotografieren analoger Zeiten zurück. UVP: 199,99 Euro

Lichtstarke Reportage-Linse SIGMA 2,8 17–50 MM EX DC OS HSM

Die klassische Brennweite der Reportagefotografie ist 35 Millimeter. Allerdings arbeiten viele Fotografen nur ungern mit Festbrennweiten, da diese nicht flexibel genug sind. Das Sigma 17–50-mmZoomobjektiv deckt am APS-C-Sensor von Nikon, Canon und Sigma-Kameras die gängige Reportage-Brennweite ab und lässt viel Luft nach oben und unten. Mit einer Lichtstärke von f 2,8 und Bildstabilisator ist es natürlich auch für schlechte Lichtverhältnisse geeignet. UVP: 879 Euro

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Megapixelstarke Einsteiger-DSLR NIKON D3200

Der Einstieg oder Umstieg auf Spiegelreflex-Kameras ist nicht immer einfach, insbesondere, wenn vorher Smartphone und Kompaktkamera zum Einsatz kamen. Nikons D3200 erleichtert den Wechsel: Die mit 24,2 Megapixeln auflösende kompakte Spiegelreflex besitzt einen Guide-Mode, der neuen Anwendern hilft. Zudem filmt sie in HD und bietet auch sonst alles, was die Digitalfotografie erleichtert. UVP: 349 Euro (nur Body)

Kompakt-Zoom: Das Sigma 17–50er ist trotz seiner hohen Lichtstärke mit knapp 10 Zentimeter Baulänge sehr kompakt. Es wiegt nur gut 560 Gramm.

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TOP-PRODUKTE

Großformat für Foto-Fans CANON PIXMA IP8750 A3-FOTODRUCKER

Großformatige Bilder zu Hause drucken? Mit dem Canon Pixma iP8750 ist das kein Problem: Der Tintenstrahler druckt im DIN-A3-Format. Das Sechs-Farb-System beinhaltet neben den Standardfarben eine spezielle Grautinte für noch mehr Farbbrillanz. Die Patronen sind einzeln austauschbar. Der Drucker ist WLAN-fähig und unterstützt Apples AirPrint-Technologie, wodurch auch der Druck von iPhone und iPad aus möglich ist. UVP: 349 Euro

Bildbearbeitung mit Stift WACOM CINTIQ 13HD

Extra-Kamera für Smartphones SONY SMARTSHOT QX1L

Wenn die Smartphone-Kamera nicht ausreicht, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft eine zusätzliche Digitalkamera – oder man greift zu einer „Aufsatz-Kamera“ wie der Sony QX1: Das Modul sieht aus wie eine Kamera ohne Gehäuse, ist aber eine vollwertige Digicam, die per App und WLAN mit dem Smartphone (Android, iOS) gekoppelt wird. Der Clou: Über das Modul lassen sich sämtliche E-Mount-Objektive von Sony anschließen. Damit sind z. B. Supertele-Aufnahmen oder Porträts mit traumhaftem Bokeh-Effekt möglich. UVP: 449 Euro (ohne Smartphone)

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F OTOS : ISTO C K PHOTO/G O LDHAF EN (R E. O.); H E RSTE LLER (PROD U KTE)

Grafiktabletts und Stifttabletts erleichtern die Bildbearbeitung massiv: Statt die Maus zu schubsen, wird mit einem hochsensitiven Stift auf einer Multitouch-Oberfläche gearbeitet. Noch effizienter geht es mit einem Stift-Tablet, das gleichzeitig als Monitor dient, wie das Wacom Cintiq 13HD: Hier können Retuschen ganz natürlich direkt am Bild vorgenommen werden. Der Bildschirm des Tablets löst mit Full HD auf, der Stift besitzt 2.048 Druckstufen für noch präziseres Zeichnen. Natürlich ist das Cintiq 13HD sowohl für Windows-PCs als auch für Macs geeignet. UVP: 899,90 Euro

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Durch dick und dünn

SONY DSC-TX30

Robuster Zwerg: Die Sony DSC-TX30 liefert Topleistung bei vollständiger Outdoor-Tauglichkeit. Sie ist wasserfest bis zu einer Tiefe von 10 Metern, gegen Staub geschützt und nimmt es nicht übel, wenn sie einmal herunterfällt. Damit eignet sie sich hervorragend für alle Fotofans, die bei Schnorchel- oder Kletterausflügen keine Angst um ihre Kamera haben möchten und Wert auf interessante Perspektiven legen. Mit 18 Megapixeln und 5-fach-Weitwinkel-Zoom ist sie für jeden Einsatz gerüstet. UVP: UVP: 279 Euro

Dreibein mit integriertem Einbein PETER HADLEY ATLAS 180 HYBRID MONO+

Stative sind die unverzichtbaren Begleiter aller ernsthaften Fotografen. Das Peter Hadley Atlas 180 Hybrid Mono+ vereint gleich zwei Stative in einem und verbindet Dreibeinund Einbeinstativ. Letzteres dient im „Normalbetrieb“ als Mittelsäule des Dreibeiners, kann aber mit wenigen Handgriffen herausgelöst und natürlich auch solo genutzt werden. Praktisch sind die Spike-Füße sowie der Hybrid-Kugelkopf mit optionalem Griff, mit dessen Hilfe das Fotostativ zu einem praktischen Videostativ wird. UVP: 289 Euro

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Günstige Flach-Optik

CANON EF-S 2.8 24 MM STM PANCAKE

Gute Linsen müssen nicht teuer sein: Das beweist Canon derzeit mit seinen neuen Pancake-Linsen für Spiegelreflex-Kameras mit APS-C-Sensor: Das Canon EF-S 2.8 24 mm STM zeigt hier einen Bildwinkel von rund 60 Grad, was einer 38-MillimeterBrennweite am klassischen Kleinbildformat entspricht. Mit einer Lichtstärke von f 2,8 und einer schnellen STM-Fokussierung ist die Linse für jeden Einsatzzweck gerüstet und dabei so klein und leicht, dass sie in jedem Reisegepäck Platz findet. UVP: 179 Euro

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ZUBEHÖR

BEGLEITER MIT STIL Naturbelassenes Büffelleder und hoch strapazierfähiges Canvas – die Fototasche der Edition 50 von Peter Hadley ist praktisch, robust und einfach schön.

Sicherer Stauraum

Separate Innentasche

Viel Platz für Kamera, Objektive und jede Menge Zubehör: Die Haupttasche wird durch den Leder-Überschlagdeckel mit zwei Lederriemen verschlossen. Zwei Fronttaschen mit Klettverschlussriemen sitzen darunter. Eine weitere Vordertasche mit Reißverschluss befindet sich hinter den beiden Fronttaschen.

Bequemer Gurt Angenehm zu tragen: Der in der Länge verstellbare sowie abnehmbare Tragegurt ist im Schulterbereich gepolstert und an den Außenseiten rechts und links mit hochwertigen Metallösen befestigt.

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ZUBEHÖR VON PETER HADLEY Maße Edition 50M (Innenmaße Haupttasche): 36,5 x 11 x 25 cm

Bei Ihrem RINGFOTO Händler oder unter www.peterhadley.de

FOTOS: GET T Y I MAGES/DAV I D C HADWI C K (O.); R I NGFOTO (PRO D U KTE )

Die weich gepolsterte, helle Innentasche mit zusätzlichen Aufbewahrungskammern ist separat durch einen Reißverschluss verschließbar und hat einen eigenen Tragegriff. Bei Bedarf kann somit die komplette Fotoausrüstung aus der Tasche entnommen werden.

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SPECIAL

5:57 Die allererste Aufnahme des Tages war dieses Bild zwar nicht, aber die erste gute. Den Standpunkt am Ende des Piers, von dem aus die Aufnahme gemacht wurde, hatte der Fotograf bereits am Vorabend ausgeguckt. Da entstand auch der Plan, den Tag so früh zu beginnen und einen kompletten Fototag daraus zu machen. Das Umgebungslicht stammt von einer Straßenlaterne.

TOP-FOTOS ZU JEDER TAGESZEIT Man kann rund um die Uhr gute Fotos machen. Sie sollten nur wissen, welche – und ein paar Tricks kennen. Dazu gehört neben Know-how auch ein bisschen Planung, denn wer unvorbereitet losgeht, der verschenkt jede Menge Möglichkeiten.

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MORGENDÄMMERUNG ZUR MITTAGSZEIT AM NACHMITTAG FOTOGRAFIEREN BEI NACHT

FOTOS: F LO R IAN S C H USTE R

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SPECIAL

CANON EOS 60D

100 MM

F8

30 S

200

Die Beleuchtung im Hafen sorgt für genügend Licht im Vordergrund. Während die ersten Fischer sich auf den Weg machten und langsam der Morgen dämmerte, blieb genügend Zeit, um den perfekten Standort zu suchen und Motive auszuprobieren.

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er mit der Familie in den Urlaub fährt und ernsthaft fotografieren möchte, für den ist insbesondere eine bestimmte Tageszeit ideal: die, bevor der Tag eigentlich beginnt. Zugegeben, es klingt zunächst einmal hart, im Urlaub so früh aufzustehen. Aber es lohnt sich!

Tipp: Motive im Kopf haben Damit sich das frühe Aufstehen auch lohnt, sollte man vorab recherchiert haben – am besten selbst vor Ort oder auch per Internet. Google Streetview ist eine gute Hilfe, per Google-Bildersuche findet man vielleicht sogar Ideen, was man zu welcher Zeit besonders gut fotografieren könnte.

Tipp: Aufs Wetter achten Bevor man am Abend zuvor schlafen geht, sollte man sich unbedingt den Wetterbericht ansehen. Bei unsicheren Wetterverhältnissen im Detail, stundenweise für den jeweiligen Ort. Internet im Hotel oder ein Smartphone sind eine gute Hilfe – oder ein Einheimischer, der aussieht, als könnte man seinen Infos ver-

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Morgendämmerung Wenn andere noch schlafen, sind Sie schon auf der Pirsch nach den besten Motiven.

trauen. Je nachdem, was man für Aufnahmen plant, gilt es – abhängig von der Wetterprognose –, vielleicht auf einen anderen Tag umzudisponieren.

Zeit einkalkulieren, die man zum Einrichten des perfekten Ausschnitts am Stativ benötigt. Nichts ist beschämender als ein verpatztes Shooting in der Morgendämmerung.

Tipp: Den Sonnenstand kennen

Tipp: Belichtung variieren

Kompass im Gepäck? Im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter. Mit dieser Grundregel kommt man erstaunlich weit. Für das Fotografieren in der Morgendämmerung muss man jedoch nicht exakt wissen, wo genau die Sonne aufgehen wird.

Bei Dämmerlicht ist auf die Belichtungsautomatik kein Verlass. Besser man tastet sich im manuellen Modus an die Belichtung heran. Stellen Sie zunächst die zur gewünschten Schärfentiefe passende Blende ein – meist ist Blende 8 oder 11 eine gute Wahl. Dann wählen Sie die Belichtungszeit so, dass die Kamera eine korrekte Belichtung anzeigt – ein Ausgangspunkt, von dem aus Sie variieren können. Wer in RAW fotografiert, kann später am Computer noch locker eine halbe Blende längere Belichtung herausholen. →

Tipp: Richtig früh vor Ort sein Wenn die Sonne um 6 Uhr aufgehen soll, sollte man allerspätestens um 5:30 Uhr vor Ort sein, um die Morgendämmerung gut auszunutzen. Da lange Belichtungszeiten bei diesem Licht Pflicht sind, muss man auch die

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6:52 Der Fotograf dieses Fotos wusste im Vorfeld nicht, von wo aus man die Sonne aus dem Meer aufsteigen sehen kann, ist aber dann einfach drauflosgefahren. Gerade noch rechtzeitig an diesem Strand angekommen, wurde dann das Foto geschossen. In RAW und per Programmautomatik »P« samt Belichtungskorrektur ließ sich dieses Foto blitzschnell aufnehmen.

6:24 Besonders eindrucksvolle Momente: Kurz vor der Dämmerung erstrahlt der Himmel in satten Farbtönen, während der Rest des Motivs noch stark abgedunkelt ist.

VORSICHTIGE BEARBEITUNG:

Obwohl die Farben schon gut gesättigt sind, neigt ma n Photoshop zum Übertreib in en. Sicher ist aber: Die Tonwe rtkorrektur hat dem Bild gutgetan.

7:28

7:02

Ein großer Vorteil des frühen Morgens ist, dass keine Menschenseele zu sehen ist. Einige Motive entfalten erst durch diese Leere ihre Wirkung.

Zurück zum Hafen, wo auch die ersten Aufnahmen des Tages entstanden sind. Mittlerweile stand die Sonne gerade hoch genug, dass der Fotograf die Häuser im Hafen noch in angenehmem Licht aufs Bild bekam.

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SPECIAL

Zur Mittagszeit

Wer sagt, dass man in der Mittagssonne nicht gut fotografieren kann? Man muss nur wissen, was.

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e höher die Sonne steht, desto kältere Farben produziert ihr Licht. Gegen diese physikalische Grundregel kann man wenig machen – außer sich Motive suchen, die von hartem Licht und natürlichen Farben leben.

Tipp: Nah rangehen

zeit für Schnappschüsse, bei denen Sie nicht viel Zeit für das Einstellen der Kamera haben. Halten Sie sie einfach bereit. Unser Tipp für die Grundeinstellung der Kamera: »P« oder »A«/»Av« mit Blende 8, Mehrfeld-Belichtungsmessung, automatischer Weißabgleich, ISO-Automatik von 100 bis 1.600 und JPEG + RAW.

Wer mittags in die Ferne fotografiert, bekommt häufig verwaschene Farben zu sehen. Ein Polfilter hilft zwar ein wenig, kann aber auch keine Wunder vollbringen. Ein weiteres Problem kann das harte Licht sein: Ein starker Kontrast zwischen sonnenbeschienenen Bildteilen und solchen im Schatten macht sich meist nicht so gut auf einem Foto. All diese Probleme haben Sie nicht, wenn Sie nah an ein Motiv herangehen, sowohl bildgestalterisch als auch räumlich.

Bei Sonnenlicht leuchten die Farben besonders intensiv. Auf weiche Farbabstufungen muss man dagegen verzichten. Wählen Sie also Motive, die vom Kontrast leben. Davon profitieren Sie ganz besonders, wenn Sie Farben clever kombinieren, also zum Beispiel komplementär (Blau-Gelb, Rot-Cyan und Grün-Magenta).

Tipp: Abstrakte Motive suchen

Tipp: Histogramm einschalten

Ob eine Formation in der Natur oder etwas von Menschen Geschaffenes: Motive, die eng angeschnitten abstrakt wirken, gibt es überall zuhauf. Und da gerade Abstraktes auch von harten Kontrasten lebt, kommt das grelle Sonnenlicht hier gerade recht.

Bei Mittagslicht ist auf die Belichtungsautomatik kein Verlass. Besser man tastet sich im manuellen Modus an die Belichtung heran. Stellen Sie zunächst die zur gewünschten Schärfentiefe passende Blende ein – meist ist Blende 8 oder 11 eine gute Wahl. Dann wählen Sie die Belichtungszeit so, dass die Kamera eine korrekte Belichtung anzeigt – ein Ausgangspunkt, von dem aus Sie variieren können. Wer in RAW fotografiert, kann später am PC noch locker eine halbe Blende längere Belichtung herausholen. olen. →

Tipp: Bereit für Schnappschüsse Je nachdem, wo Sie unterwegs sind, ist, wenn die Sonne am höchsten steht, das Leben in vollem Gange oder eher Siesta-Zeit. Wie auch immer: Jetzt ist in jedem Fall die beste Tages-

Tipp: Farben kombinieren

13:08 Natürlich kann ein Fotograf auch bei so einem Motiv nicht widerstehen. Die Farben strahlen auch ohne Bildbearbeitung.

13:17 Dasselbe Motiv wie vor Sonnenaufgang, aber ein ganz anderer Ansatz. Das Blau des Himmels und der rötliche Ton der Holzfassade bilden einen schönen Kontrast.

13:38

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Frei aus der Hand mit geschlossener Blende: Diese Perspektive wäre mit Stativ kaum möglich gewesen. Das helle Tageslicht erlaubt selbst bei Blende 16 noch eine Belichtungszeit von 1/160 Sekunde.


14:02 Anvisieren, abdrücken, fertig! Wer hier unnötig lange wartet oder zu lange braucht, den perfekten Bildausschnitt zu finden, der verpasst diesen Schnappschuss. Deshalb empfiehlt es sich, die Kamera immer schussbereit über der Schulter zu tragen. In der Hoffnung, dass im Zweifelsfall auch die angesetzte Brennweite passt.

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SPECIAL

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Wenn die Sonne mit aufs Bild soll, man aber nicht unnötig viel Himmel auf dem Bild haben will, sollte man bis zum Nachmittag warten. Dann steht sie tief genug und vermittelt perfektes Sommerfeeling. Dank geschlossener Blende wird sie hier als Stern abgebildet.

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Am Nachmittag

etztendlich ist die Brechung des an sich fast weißen Sonnenlichts in den Luftschichten der Atmosphäre dafür verantwortlich, dass sich die Farbe des Lichts im Laufe des Tages ändert. Wenn also am Nachmittag das Licht in einem sehr flachen Winkel einfällt, sehen wir es wärmer, also röter. Denn nur die langen Wellen, also vor allem Rot, landen quasi komplett bei uns. Die blauen Anteile des Sonnenlichts werden dagegen stärker gebrochen – sie sorgen jetzt woanders für den blauen Himmel.

sen, ist der automatische Weißabgleich die beste Wahl. Fotografieren Sie zudem im RAW-Format, können Sie dann den Weißabgleich später am Computer notfalls immer noch verlustfrei verändern.

Tipp: Weißabgleich vornehmen

Tipp: Gleicher Ort, anderes Licht

Der Weißabgleich ist eigentlich dazu da, die Kamera auf die vorherrschende Lichttemperatur einzustellen und für ein neutrales Bild zu sorgen. Neutral ist aber nicht unbedingt natürlich – und nur in den seltensten Fällen stimmungsvoll. Damit Sie sich beim Fotografieren darüber keine Gedanken machen müs-

Den gleichen Ort zweimal aufsuchen? Meist haben Hobbyfotografen im Urlaub dazu kaum Zeit. Profifotografen, die sich auf Landschafts- oder Reisefotografie spezialisiert haben, leben aber genau davon. Immer und immer wieder das gleiche Bild zu machen – bis irgendwann das Licht so richtig perfekt ist.

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Je später es wird, desto besser das Licht zum Fotografieren. Nachmittags beginnt die Zeit für stimmungsvolle Bilder. Und wegen des Sonnenstandes kann man manche Bilder eben nicht morgens machen. So lässt sich beispielsweise die WeitwinkelAufnahme eines Hafens mit einer niedrig stehenden Sonne am besten am späten Nachmittag schießen.

Tipp: Fotoausrüstung checken Beginnen Sie schon zeitig, sich auf den Abend vorzubereiten. Hält der Akku noch durch? Im Zweifel lieber noch mal eine Stunde nachladen und zudem einen Ersatzakku einpacken. Ist das Stativ eingepackt? Schon in wenigen Stunden brauchen Sie es garantiert wieder. JUNI 2015


13:17 Erst nachdem die Sonne die Seite gewechselt hatte, lohnte sich dieses eng angeschnittene Bild eines alten Segelschiffes.

16:26 Solch ruhige Motive findet man eigentlich überall. Ein ganz klassischer Bildaufbau nach der Drittelregel hilft, die Ruhe der Szene zu bewahren.

Tipp: Vorbereitungen treffen Wo es am Abend hingeht, haben Sie sich idealerweise schon am Tag zuvor überlegt und entsprechende Vorkehrungen getroffen. Gemeint sind damit Überlegungen dieser Art: Wie kommen Sie dorthin? Was genau wollen Sie dort fotografieren? Benötigen Sie eventuell auch eine Hotelbuchung für die Nacht? Denn jetzt muss es schnell gehen: Wenn eine Reihe Nachmittagsbilder im Kasten ist, gilt es weiterzukommen. Denn die blaue Stunde ist kurz (meist nicht mehr als eine halbe Stunde), und sie kommt schneller, als einem lieb ist. Und nichts ist ärgerlicher, als wenn man zum anvisierten Aufnahme-Zeitpunkt noch nicht am Zielort ist. Ein Tipp, um den Familienfrieden zu wahren: ein frühes Abendessen vor der blauen Stunde einplanen oder auch ein spätes Essen anvisieren. JUNI 2015

17:02 Die hübschen Fassaden in einer Straßenzeile kommen mit langer Brennweite am besten zur Geltung. Perfekt im warmen Nachmittagslicht bei starken Konturen.

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SPECIAL

18:55 Dass man am „Reflecting Pool“ des Christian Science Center in Boston gut fotografieren kann, ist den Fotografen dort nicht unbekannt. Empfehlenswert ist bei Motiven dieser Art der Moment nach dem Sonnenuntergang. Die Farbstimmung wurde später am Computer mit Photoshop verstärkt.

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Fotografieren bei Nacht In der Nacht sind alle Katzen grau? Mag sein, aber Ihre Fotos bringen Sie jetzt zum Leuchten.

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iele im Hellen unscheinbare Motive offenbaren sich erst bei Nacht. Am besten natürlich zur blauen Stunde, wo auch der Himmel Licht und Farben zeigt – aber auch die tiefe Nacht hat ihren Reiz, insbesondere in der Stadt.

Tipp: Stativ nicht vergessen Dass man bei wenig Licht ein Stativ braucht, sollte jedem klar sein. Wer es auch noch komfortabel haben will, der sollte außerdem eine Taschenlampe dabeihaben, denn die Knöpfe an der Kamera sind leider nicht beleuchtet. Wen es nicht stört, aufzufallen, der kann auch eine Stirnlampe einsetzen.

Tipp: Der richtige Ort Die blaue Stunde ist kurz. Daher sollten Sie schon vorher genau wissen, wo Sie fotografieren wollen. Am besten hat man ein Motiv schon ziemlich genau im Kopf und kann sich, wenn dieses im Kasten ist, noch ein paar Ecken weiterbewegen und so vielleicht noch

ein oder zwei weitere tolle Fotos machen. Wer die Motivsuche erst startet, wenn der Himmel schon blau wird, ärgert sich garantiert.

Tipp: Testaufnahmen Lohnt sich das Motiv überhaupt? Mit einem schnellen Testschuss bei hoher ISO und weit offener Blende finden Sie es heraus. Wenn man nur schnell die Komposition am Display checken will, muss man sich über Bildrauschen und Schärfe keine Gedanken machen. Erst wenn das Motiv diesen Test bestanden hat, lohnt es sich, das Stativ aufzubauen und eine lange Belichtung von mehreren Sekunden bei niedriger ISO-Empfindlichkeit zu starten.

Tipp: Alles scharf? Der beste Weg, um richtig scharf zu stellen, ist manuell per LiveView. In der Vergrößerung am Display kann man am besten überprüfen, ob die Schärfe richtig sitzt. Bei Tag wählt man für möglichst viel Schärfentiefe

eine geschlossene Blende – nachts kann das sehr lange Belichtungszeiten erfordern. Das ist aber meist gar nicht nötig: Da der Vordergrund häufig ohnehin im Dunkeln liegt, reicht schon eine Blende von 5,6.

Tipp: Kamera richtig einstellen Zu hell? Zu dunkel? Zu bunt? Zu kraftlos? Nachtaufnahmen perfekt abzustimmen ist am Kamera-Display gar nicht möglich. Machen Sie immer mehrere Belichtungen mit verschiedenen Einstellungen, vorzugsweise im RAW-Format.

Tipp: Kein Motiv verpassen Da man nachts immer mit Stativ arbeitet, schaut man meist nur in eine Richtung und konzentriert sich auf ein Motiv. Während man sich an die perfekte Belichtung herantastet, registriert man oft gar nicht, dass eine Straße weiter oder hinter einem Haus noch weitere tolle Motive warten. Also halten Sie die Augen offen und seien Sie wachsam.

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Später, wenn die blaue Stunde gerade vorbei ist, funktioniert ein Motiv immer: eine Bar oder ein Laden mit Schaufenster. Am besten einfach von vorne die Kamera draufhalten. Die Tiefe entsteht durch den Blick in den Innenraum des Geschäfts.

Auch ohne ein klassisches Stativ lassen sich gute Nachtfotos schießen: Bei diesem Bild wurde die Kamera an einem Gorillapod befestigt, das um eine Straßenlaterne gewickelt war.

22:51 Reflexionen der Lichter im Wasser bei bewusst „falschem“ Weißabgleich (»Bewölkt«) sowie die wunderschönen Blendensterne sorgen für eine großartige Aufnahme. JUNI 2015

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Serie

Serie FOTOSCHULE

FOTOSCHULE

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Erste Einstellungen

FOTOSCHULE MAKRO 1. Teil 2. Teil 3. Teil 4. Teil 5. Teil 6. Teil 7. Teil 8. Teil 9. Teil 10. Teil 11. Teil 12. Teil

GRUNDLAGEN BELICHTEN UND FOKUSSIEREN DIE WELT DER OBJEKTIVE LANDSCHAFT FOTOGRAFIEREN FOTOGRAFIEREN AUF REISEN MAKRO-FOTOGRAFIE PERFEKTE PORTRÄTS SCHWARZ-WEISS BLITZEN NACHTFOTOGRAFIE BILDBEARBEITUNG RAW

Stopp! Bitte nicht gleich losknipsen, auch wenn der Finger bereits zuckt. Nehmen Sie erst in Ruhe die Grundeinstellungen vor, dann klappt’s auch mit tollen Fotos.

1. Motive manuell belichten Die Belichtung beeinflussen Sie am besten über die manuelle Einstellung von Blende und Belichtungszeit. Wird die Blende um eine Stufe von f 8 auf f 5,6 geöffnet, fällt doppelt so viel Licht auf den Sensor, zugleich verringert sich die Schärfentiefe. Alternativ können Sie auch die Zeitautomatik (A/Av) einstellen.

2. Fokusmethode wählen Bei Nahaufnahmen kann der Autofokus schnell zum Ärgernis werden. Das Hauptproblem: Geringe Kontraste oder detailarme Motive überfordern das Autofokussystem. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen kann es zu Komplikationen kommen. Stellen Sie Ihr Motiv doch einfach mal manuell scharf.

3. Schärfentiefe beeinflussen Eine große Schärfentiefe erreichen Sie mit hohen Blendenwerten. Dadurch verlängert sich die Verschlusszeit – ein Stativ wird unverzichtbar. Wenn Sie erreichen wollen, dass sich das eigentliche Motiv vom unscharfen Hintergrund abhebt, wählen Sie einen Blendenwert zwischen f 4 und f 8.

Gerade im Nahbereich kann die Schärfe schnell danebenliegen. Kontrollieren Sie die Aufnahmen also auf dem Display – am besten in vergrößerter Darstellung.

5. Spiegelvorauslösung für scharfe Bilder Bei der Spiegelvorauslösung klappt der Spiegel beim Drücken des Auslösers hoch. Die Aufnahme wird aber erst belichtet, wenn Sie ein zweites Mal drücken. JUNI 2015

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FOTO: ISTO C K PHOTO/AVA LO N_STU D IO (LI .)

4. Schärfe kontrollieren


Serie FOTOSCHULE

Hilfsmittel: Licht und Gestaltung Drauflosknipsen kann jeder. Wer sich im Vorfeld aber Gedanken über Details, Bildaufbau und Gestaltung macht, erntet kreativere Bilder mit höherem Wiedererkennungswert.

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1 Im Weitwinkel fotografieren Klassische Nahaufnahmen entstehen mit normalen bis langen Brennweiten – man will ja möglichst nahe ran. Aber auch ein Weitwinkel-Objektiv hat bei Naturaufnahmen seine Berechtigung. Die ganze Umgebung kommt mit aufs Bild, die Weite der Blumenwiese wird deutlich. Und Sie genießen noch einen weiteren Vorteil: Die Kombination von kurzer Brennweite und geschlossener Blende sorgt für einen großen Schärfenbereich.

2 Tischleuchte umfunktionieren Ein hartes Licht, wie es die hier verwendete Halogenleuchte ausstrahlt, erzeugt harte Schlagschatten. Diese stärkeren Schatten sind dann von Vorteil, wenn sich unterschiedliche Bildbereiche gut voneinander abheben sollen. Der entstehende Hell-Dunkel-Kontrast verstärkt die Struktur des Motivs. Um die Beschaffenheit einer Blume mit ihren vielen Blütenblättern herauszuarbeiten, muss die Lampe (wie in unserem Beispiel) leicht seitlich stehen, damit das Licht die Blume streift.

3 Perfekte Unschärfe Ein unscharfer Hintergrund muss sein, aber bitte nicht zu unscharf! Wer immer mit weit

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aufgerissener Blende fotografiert, hat am Ende manchmal nur noch grünen Brei im Hintergrund. Achten Sie darauf, dass man noch Formen erahnen kann. Tipp: Fangen Sie mit Blende f 4 an und tasten Sie sich heran.

4 Mehr Durchsicht mit Durchlicht Sie besitzen noch aus Analogzeiten einen Leuchtkasten? Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, ihn wieder in Betrieb zu nehmen. Sein Einsatz als kleiner Leuchttisch ermöglicht gelungene Durchlichtaufnahmen. Umwickeln Sie den Leuchtkasten einfach mit Frischhaltefolie. Nun schneiden Sie mit einem scharfen Messer dünne Erdbeer- oder Kiwischeiben zurecht, die Sie auf den Kasten legen. Da das Licht nicht nur durch die Scheibe leuchtet, sondern auch an den Rändern, legen Sie so nah wie möglich schwarze Pappe an Ihr Motiv. So überstrahlen die Ränder nicht und das Foto erhält mehr Kontrast. Sie haben zwar keinen Leuchtkasten, dafür aber einen digitalen Bilderrahmen? Fotografieren Sie mit Ihrer Kamera ein weißes Blatt Papier. Spielen Sie nun die Datei auf den Bilderrahmen auf und lassen diese anzeigen – fertig ist Ihr Leuchtkasten!

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Blüte am Fenster fotografieren

5 5 Sommerstimmung verstärken Ein übereifrig neutraler (meist automatischer) Weißabgleich würde die Stimmung dieses Fotos schnell zerstören: Erst durch die sehr warmen Farben entfaltet es seine volle Wirkung. Wer in RAW fotografiert, kann die Farbtemperatur natürlich auch im Nachhinein verlustfrei verändern. Aber selbst ein JPEG bietet in der Regel noch ausreichend Spielraum.

FOTOS: I STO C K PHOTO/MATTH EW D IXO N (N R. 1), TH EJAC K (N R . 5), MAC ROWOR L D (N R. 3 ); J U LI AN E WEB ER (N R 2 , 4, 6, 7); DI GI TAL CAMERA MAGAZI N E /FUTU R E PU B L IS H I NG LTD. (R E . SPA LTE )

6 Malen mit Licht Dunkler Raum, lange Belichtungszeit, geschlossene Blende – eine eigentlich recht einfache Belichtungsmethode. Das Knifflige dabei: Man muss wissen, wie lange man wohin leuchten muss. Der schnellste Weg, um das herauszufinden, liegt im Ausprobieren. Bevor

Sie das Licht abschalten, bringen Sie das Motiv in Position. Anschließend stellen Sie die Schärfe und einen möglichst niedrigen ISO-Wert ein. Wer den Autofokus verwendet, muss dann auf manuellen Fokus umstellen. Damit das Licht nicht ungewollt reflektiert wird, haben wir in unserem Beispiel eine schwarze Pappe als Hintergrund verwendet. Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, nehmen Sie die Taschenlampe, löschen das Licht und lösen aus – am besten mit einem Fernauslöser oder auch per Selbstauslöser-Funktion. Während der Belichtung fahren Sie mit der LED-Leuchte das Motiv nach und zählen dabei die Sekunden. So lässt sich die Belichtungsdauer besser kontrollieren und Sie können eventuell notwendige Änderungen leichter vornehmen.

7 Mit Creme und Pinsel 6

7

JUNI 2015

Eine bewusste Gestaltung des Motivs, hier der diagonale Verlauf der Blattmitte, ist ein wichtiger Teil des Aufnahmeprozesses. Schon kleine Tricks bringen Leben in eine Aufnahme: Damit die Oberfläche des Blattes schön glänzt, haben wir es mit gewöhnlicher Hautcreme eingerieben. Dazu cremen Sie die Hände ein und fahren mit den Fingern leicht über das Blatt. Danach sollten Sie Ihre Hände waschen, um Fettspuren an der Kamera zu vermeiden. Beginnen Sie mit einer Standardbelichtung. Aus dieser Einstellung fangen Sie an, Ihr Bild zu variieren. Um es aufzuhellen, verdoppeln Sie einfach die Belichtungszeit. Durch das Öffnen der Blende wird Ihre Aufnahme zwar auch heller, aber Sie verändern damit den Schärfebereich: Die Schärfentiefe nimmt ab. Sobald die Grundeinstellungen stimmen, nehmen Sie ein Glas Wasser und einen spitzen Pinsel. Damit lassen sich Wassertropfen gezielt auf das Blatt setzen. Geht etwas daneben, hilft ein Wattestäbchen dabei, die Tropfen zu entfernen. Nach dem Auftragen warten Sie einen Moment mit dem Auslösen, um Verwacklungen zu vermeiden.

1. Hintergrund auswählen Für farbenfrohe Hingucker empfiehlt sich ein farbiger Karton als Hintergrund. Um einen wirkungsvollen Effekt zu erzielen, haben wir im Versuchsaufbau die Farbe Blau als Kontrast zur roten Blüte gewählt.

2. Kamera-Einstellungen Benutzen Sie ein Stativ und fokussieren Sie manuell auf die Staubbeutel. Stellen Sie dann im manuellen Belichtungsmodus die Blende auf f 8, um für genug Schärfentiefe und scharfe Blütenblätter zu sorgen.

3. Reflektor hinzufügen Um das Licht mittig zurück auf die Alstroemeria-Blüte zu lenken, haben wir einen weißen Reflektor links neben der Blüte platziert. Ein silberner Reflektor würde das Blüteninnere zu stark erleuchten.


Serie FOTOSCHULE

Nahkampf-Tipps für Foto-Tüftler

Manche Details sind sogar für MakroObjektive zu klein. Dennoch gibt es Mittel und Wege, für wenig Geld extreme Vergrößerungen zu erreichen.

M

an braucht nicht zwangsläufig eine teure Ausrüstung, um noch näher an Motive heranzukommen. Es gibt viele kostengünstige Möglichkeiten, die dies zum Teil besser schaffen als kostspielige Makro-Objektive. Eine einfache und preiswerte Methode besteht darin, das Objektiv andersherum zu befestigen. Das mag vielleicht verrückt klingen, doch warten Sie ab … Für diese Technik benötigen Sie einen Adapterring, der das umgekehrte Anschrauben ermöglicht. Diese Adapter sind von Firmen wie Hama, Metz oder Kood für unter 50 Euro erhältlich. Sie besitzen eine Bajonetthalterung auf der einen Seite und ein Filtergewinde für das Objektiv auf der anderen.

MANUELL STATT AUTOMATISCH Wie der geringe Preis vermuten lässt, gibt es bei diesen Adaptern keine elektronische oder mechanische Verbindung von Objektiv zu

Kamera. Deshalb fallen automatische Einstellungen leider flach. Zudem gibt es Einschränkungen bei Objektiven von aktuellen Systemkameras. Diese passen zwar wunderbar auf den Adapter, verfügen aber über keine Möglichkeit der Blendenregelung. Verwendet man ein älteres Objektiv mit mechanischer Blendeneinstellung, tritt dieses Problem nicht auf. Denn aufgrund der Umkehrung benötigen Objektiv und Kamera nicht den gleichen Anschluss. Es können also manuelle Secondhand-Objektive verwendet werden, die es für wenig Geld zu kaufen gibt. Ein paar Dinge sollten hier dennoch Beachtung finden: Grundsätzlich erhält man beim Fotografieren mit Objektiv in der sogenannten Retrostellung die besten Ergebnisse mit Festbrennweiten – je kürzer die Brennweite, desto stärker die Vergrößerung. Für die hier gezeigten Bilder haben wir ein altes 28-mmObjektiv von Nikon verwendet.

Tipp: Spiegelvorauslösung Bei extremen Vergrößerungen kann schon die kleinste Bewegung zu störenden Verzerrungen führen – sogar das Hochklappen des Spiegels beim Auslösen. Die Spiegelvorauslösung sorgt hier für ein schärferes Ergebnis. Sie finden sie im Menü Ihrer Kamera.

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Feinschliff für jedes Naturfoto

Um Aha-Effekte zu erzielen, kommt man insbesondere bei Nahaufnahmen nicht um die Bildbearbeitung herum. Drei Minuten Aufwand reichen aber meistens locker aus.

1. Mehr Brillanz dank Tonwertkorrektur

MIT FOKUS-SERIEN ARBEITEN

Ganz gleich, in welchem Modus Sie fotografiert haben: Eine Tonwertkorrektur tut jedem Bild gut. Auf diese Weise bringen Sie die Lichter, also die hellen Bildteile, zum Leuchten und sorgen in den dunklen Bereichen für mehr Tiefe.

Bei extremen Vergrößerungen fällt die Schärfentiefe äußerst gering aus. Selbst bei kleinster Blendenöffnung wirkt nur etwa ein Millimeter des Objekts scharf. Dieses Problem kann man mit Fokus-Serien lösen. Mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Fokuspunkten werden später am Computer mit einer Bildbearbeitungssoftware zusammengesetzt. Da es bei umgedrehter Linse keine Scharfstellung gibt, muss für die Fokus-Serie folglich die Kamera bewegt werden. Um die Kamera in winzig kleinen Schritten zu verschieben, benötigen Sie eine sogenannte Makro-Schiene. Sie ermöglicht das präzise Vor- und Zurückbewegen der Kamera. Diese Schienen gibt es ab etwa 100 Euro, sie sind aber definitiv eine gute Investition, wenn man seine Passion in der Makro-Fotografie gefunden hat.

2. Farben anpassen

1. Altes Objektiv und Adapterring

Für die Fotos haben wir ein altes 28-mm-Objektiv von Nikon und einen Adapterring verwendet. Achten Sie darauf, dass der Adapter über ein passendes Gewinde verfügt. Sie können auch einen Filteradapterring einsetzen.

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2. Kamera- und Motivaufbau

Da auch kleinste Bewegungen das Bild verzerren können, muss die Kamera stabil verankert werden. Unsere Tischvariante besteht deshalb aus einem Stativkopf und einem Metallstab, die sowohl Kamera als auch Objekt fixieren.

3. Beleuchtung anpassen

Bei so winzigen Motiven benötigt man eine Lichtquelle, die so klein ist, dass sie problemlos zwischen Objektiv und Motiv passt. Wir haben bei unserem Shooting zwei USB-Leuchten eingesetzt, die normalerweise Laptops beleuchten.

F OTOS : DI GI TAL CAMERA MAGAZI N E/FUTU R E PU B L IS H I N G LTD. (5); C H I P (R E . SPALTE )

Schritt für Schritt: Näher ans Motiv Das brauchen Sie: Adapterring, Weitwinkelobjektiv mit manueller Blendeneinstellung, Makro-Schiene, kleine Lichtquelle

Gerade im Sommer ist die Luft oft nicht so klar, wie wir sie uns wünschen, und der Himmel wirkt schnell zu blass. Über »Bild | Anpassen | Selektive Farbkorrektur« können Sie gezielt die einzelnen Farben ändern. Aber übertreiben Sie es nicht!

3. Unscharf maskieren für feinste Details Nahaufnahmen leben von Details, die das Auge sonst kaum wahrnimmt. Um diese zu verstärken, kommen Sie ums Scharfzeichnen nicht herum. »Filter | Scharfzeichnungsfilter | Unscharf maskieren« erlaubt ein gezieltes Bearbeiten.

4. Zuschneiden schadet nicht Beim Fotografieren übersieht man schnell mal etwas – in diesem Fall eine unschön angeschnittene Sonnenblume am Bildrand. Das »Freistellungswerkzeug« dunkelt die Ränder ab, sodass Sie bequem den richtigen Ausschnitt suchen können.

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FOTO-ANALYSE

HARMONISCHER FARBVERLAUF

Die Farbe des Himmels wechselt bei diesem Motiv von dunklem Blau über Violett und Rosa bis zu hellem Gelb. Um die warme Farbstimmung festzuhalten, wurde der automatische Weißabgleich der Kamera deaktiviert.

DYNAMISCHER LICHTSTRAHL

Das starke Lichtsignal des Leuchtturms verleiht dem Bild Dynamik. Der Fotograf wählte den Bildaufbau bewusst so, dass das Licht ins Bild hinein leuchtet.

MINIMALISTISCHES MOTIV

Die großen leeren Flächen verleihen dem Foto einen minimalistischen, sehr ruhigen Charakter, der gleichzeitig ein Gefühl von Freiheit vermittelt.

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EINSAMER WÄCHTER

Leuchttürme zählen zu den Motiv-Klassikern. Warum diese Aufnahme besonders gut funktioniert, erklären wir Ihnen in unserer Foto-Analyse.

KLASSISCHE BILDAUFTEILUNG

FOTO: ISTO C K PHOTO/ S SUAPHOTO

Der Fotograf orientierte sich bei der Bildaufteilung am Goldenen Schnitt. Entsprechend positionierte er den Horizont im unteren Bilddrittel, das Hauptmotiv findet sich in der linken Bildhälfte.

OPTIMALE SILHOUETTE

Ein dunkles Hauptmotiv? Viele Fotografen würden hier ein HDR erzeugen. In diesem Fall wirkt die Aufnahme aber gerade durch die düstere Küstenlinie besonders eindrucksvoll. JUNI 2015

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FOTOS : D I GI TAL CAMERA MAGAZI N E/ FUTU R E PU B L I SH I NG LTD.

PRAXIS

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MOTIV-PROGRAMME Eine Systemkamera zu kaufen und nur die automatischen Einstellungen zu verwenden, ist wie Porsche fahren ohne Reifen. Lernen Sie Ihre DSLR oder DSLM richtig kennen!

BESSER VERSTEHEN

f dem Einstellrad? Wofür stehen die Buchstabenenau Einstellrad zu verstehen. Kürzel auf dem ober Nehmen Sie sich kurz Zeit, um die

Programmautomatik

Verschlusszeitautomatik

Manuelle Belichtung

Automatikprogramm

Sowohl die Verschlusszeit als auch die Blende werden automatisch gewählt, die Kombination kann sich aber ändern.

Sie wählen Blende und Verschlusszeit manuell, der Belichtungsmesser der Kamera zeigt Ihnen aber die korrekte Belichtung an.

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Sie bestimmen die Tiefenschärfe. Große Blenden (z. B. f 2,8) sorgen für einen unscharfen Hintergrund, kleine bilden alles scharf ab.

Die Kamera bestimmt Blende und Verschlusszeit ohne die Möglichkeit einer manuellen Belichtungskorrektur. Finger weg!

Blendenautomatik

Sie legen die Dauer der Verschlusszeit fest. Kurze Belichtungszeiten frieren Bewegungen ein, lange lassen sie verschwimmen.

Motivprogramme

Diese automatischen Programme sind für bestimmte Motive und Situationen gedacht, viele Funktionen bleiben dabei gesperrt.

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PRAXIS

Programmautomatik

Bevor Sie sich an den manuellen Modus wagen, sollten Sie die Programmautomatik verstehen, um das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit zu begreifen.

Die Programmautomatik könnte man als einfache Option für Schnappschüsse sehen, da die Kamera sowohl Blende als auch Verschlusszeit bestimmt. Doch so einfach ist es nicht. Tatsächlich ist die Programmautomatik der richtige Modus für Sie, wenn Sie sich keine Gedanken über die Blendenöffnung und die Belichtungszeit machen möchten. Doch dieser Modus hat noch mehr zu bieten.

Manuelle Belichtungskorrektur ist bei der Programmautomatik möglich Der Vorteil der Programmautomatik gegenüber dem (grünen) Automatikmodus besteht darin, dass sich eine manuelle Belichtungskorrektur durchführen lässt. Der Belichtungsmesser der Kamera wird bei sehr hellen oder dunklen Motiven leicht in die Irre geführt und muss von Hand korrigiert werden. Außerdem haben Sie in dieser Betriebsart Zugriff auf Schlüsselfunktionen wie Blitz oder Weißabgleich. Ein Schritt in Richtung manuelle Kontrolle von Blende und Belichtungszeit ist die Programmverschiebung. Bei dieser Funktion können Sie die Kombination aus Blendenöffnung und Verschlusszeit verändern. Wie das geht, lesen Sie im schwarzen Kasten rechts.

N I KO N D 6 0 0

28 MM

F 9

1/320 SEK

ISO 200

Technik erklärt: Info-Display . die Sie für kreative Fotos benötigen Hier finden Sie alle Informationen,

Blende: Verschlusszeit:

An dieser Stelle wird die aktuelle Belichtungszeit angezeigt. Wenn die Kamera keine korrekte Verschlusszeit einstellen kann, blinkt diese Anzeige oder zeigt HI/LO.

Belichtungsmesser/ Belichtungskorrektur:

In der Programmautomatik, der Blendenautomatik und der Verschlusszeitautomatik wird die Belichtungskorrektur angezeigt, im manuellen Modus die vorgeschlagene Belichtung.

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Hier sehen Sie die gegenwärtig verwendete Blende. Wenn die Kamera keine Blende für eine korrekte Belichtung wählen kann, blinkt diese Anzeige oder zeigt HI/LO.

ISO:

Hier können Sie die aktuell gewählte ISOEmpfindlichkeit ablesen. In den meisten Fällen sollten Sie den ISO-Wert manuell einstellen und die Automatik meiden.

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Programmverschiebung

So bestimmen Sie Blende und Verschlusszeit in der Programmautomatik.

N I KO N D 7 0 0 0

24 MM

F 5

1/250 SEK

ISO 200

Gut geeignet für Situationen, in denen keine Zeit ist, Blende und Verschlusszeit einzustellen. Wechselnde Lichtverhältnisse, bei denen Blende oder Verschlusszeit nicht wichtig sind. Verständnis des Zusammenspiels von Blende und Zeit. Straßenfotografie und Schnappschüsse.

Weniger geeignet für vollständige Kontrolle über Blende und Verschlusszeit. gezielten Einsatz von Tiefenschärfe oder Bewegungsunschärfe.

Die Programmautomatik

N I KO N D 6 0 0

JUNI 2015

28 MM

F 10

1/640 SEK

ISO 200

eignet sich für Fotos, bei denen keine bestimmte Blende oder Verschlusszeit für kreative Effekte benötigt wird.

Um die Programmverschiebung (Shift) zu aktivieren, brauchen Sie bei den meisten Kameras nur am primären Einstellrad zu drehen. So wählen sie eine andere Kombination aus Blende und Belichtungszeit. Der größte Nachteil der Programmverschiebung im Vergleich zur Blendenautomatik und zur Zeitautomatik liegt darin, dass die meisten Kameras die Belichtungszeit, die Blende oder sogar beides abwandeln, sobald sich das Licht ändert oder Sie den Ausschnitt leicht verschieben. Deshalb ist es zwar etwas schwieriger, an einer bestimmten Blende oder einer Verschlusszeit festzuhalten, es bleibt aber dennoch eine gute Methode, sich der kreativen Fotografie und einer größeren Kontrolle über die Kameraeinstellungen zu nähern. Die Programmverschiebung ist also perfekt für diejenigen geeignet, für die Blendenöffnungen und Verschlusszeiten noch Neuland sind. Unter normalen Umständen lässt die Kamera Sie dabei keine Einstellungen vornehmen, die zu einer falschen Belichtung führen könnten. Warum aber führen unterschiedliche Einstellungen zu einer korrekten Belichtung? Die Antwort ist einfach: Es gibt nicht nur eine Kombination aus Blende und Zeit, die eine richtige Belichtung zur Folge hat. Wenn die ISO-Empfindlichkeit konstant bleibt, führen viele Kombinationen zum Erfolg. Eine Belichtung von 1/250 Sekunde bei Blende f 5,6 liefert ein genauso helles Bild wie 1/15 Sekunde bei Blende f 22. Die unterschiedlichen Kombinationen beeinflussen aber die Tiefenschärfe und Bewegungsdarstellung im Bild, deshalb bieten Systemkameras auch die halb automatischen Programme, die dem Fotografen mehr Gestaltungsfreiheiten einräumen.

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PRAXIS

N I KO N D 7 0 0 0

50 MM

F 9

1/250 SEK

ISO 200

Verschlusszeitautomatik

Mit der Wahl der Verschlusszeitautomatik erhalten Sie die volle Kontrolle über die Tiefenschärfe. Für viele Motive und Situationen ist die Zeitautomatik das anwenderfreundlichste und bequemste Belichtungsprogramm. Indem Sie die Blende einstellen, bestimmen Sie den Grad der Tiefenschärfe – die Kamera wählt

die dazu passende Verschlusszeit automatisch. Das heißt aber nicht, dass Sie die Verschlusszeit vollständig ignorieren sollen, auch wenn die Kamera diese Einstellung für Sie vornimmt. Achten Sie vor allem darauf, dass

Praxis-Tipp: Verschlusszeitautoma tik

1. Blende wählen

Stellen Sie das Hauptwählrad auf »A« oder »Av« und wählen Sie mit dem prim ären Einstellrad die gewünschte Blende. Überprüfen Sie, ob die Kamera eine passende Verschlusszeit zuordnen kann, da die Blende ja konstant bleibt.

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2. Belichtungskorrektur

Obwohl der Belichtungsmesser der Kamera automatisch die richtige Verschlusszeit wählt, kann eine manuelle Belichtungskorrektur nötig werden. Diese Korrektur wirkt sich nur auf die Verschlusszeit aus, nicht auf die Blen de.

Gut geeignet für Kontrolle der Tiefenschärfe im Bild. beeindruckende Porträts mit unscharfem Hintergrund. Nahaufnahmen und Makros.

Weniger geeignet für Motive, die eine bestimmte Verschlusszeit erfordern.

die Belichtungszeit nicht zu lang ausfällt, um aus der Hand noch verwacklungsfrei zu fotografieren. In diesem Fall können Sie den ISO-Wert erhöhen, um bei der gleichen Blendenöffnung eine kürzere Verschlusszeit zu wählen. Alternativ stellen Sie bei der Aufnahme Ihre Kamera auf ein Stativ.

Helle und dunkle Motive Besonders in sehr hellen oder dunklen Situationen müssen Sie die Belichtungszeit im Auge behalten. Bei extrem hellen Motiven kann die angezeigte Verschlusszeit blinken. Oder die Kamera zeigt »HI«, um zu signalisieren, dass die kürzeste Belichtungszeit für eine korrekte Belichtung nicht kurz genug ist. In diesem Fall müssen Sie eine kleinere Blende wählen oder einen Graufilter vor dem Objektiv anbringen. Andersherum blinkt die Verschlusszeit oder zeigt »LO«, wenn keine Belichtungszeit zur Verfügung steht, die bei der gewählten Blende lang genug für eine korrekte Belichtung ausfällt. Wählen Sie in diesem Fall eine größere Blende oder erhöhen Sie die ISO-Empfindlichkeit, bis auf dem Display wieder eine Verschlusszeit angezeigt wird. Unter normalen Umständen besteht der Vorteil der Zeitautomatik aber darin, dass Sie sich auf die Blende und die Tiefenschärfe konzentrieren können, ohne auf die Belichtungszeit achten zu müssen. JUNI 2015


N I KO N D 7 0 0 0

142 MM

F 9

1/100 SEK

ISO 200

Blendenautomatik

Übernehmen Sie die Kontrolle über die Verschlusszeit, um Bewegungen einzufrieren oder fließen zu lassen. Bei der Blendenautomatik handelt es sich um das Gegenteil der Zeitautomatik. Anstatt die Blende manuell zu bestimmen, wählen Sie in diesem Modus eine Belichtungszeit. Für bewegte Motive ist dieser Modus besonders geeignet. Vor allem bei schnellen Sportarten und bei der Tierfotografie haben Sie oft keine Zeit, die Blende manuell einzustellen. Um die rasante Bewegung von fliegenden Vögeln oder vorbeirauschenden Rennwagen einzufrieren, brauchen Sie eine Verschlusszeit von 1/1.000 Sekunde oder kürzer. Bei schlechten

Lichtverhältnissen kann es vorkommen, dass Sie den ISO-Wert erhöhen müssen, um eine solch kurze Belichtungszeit zu ermöglichen.

Dem Motiv mit einem Schwenk folgen Alternativ können Sie auch eine längere Verschlusszeit wählen und dem Motiv bei der Belichtung mit der Kamera folgen.

Gut geeignet für Sportfotos, bei denen mit kurzen Belichtungszeiten gearbeitet werden muss.

Weniger geeignet für Porträt- und Landschaftsaufnahmen. Motive, die präzises Einstellen der Tiefenschärfe erfordern.

Durch solche Mitzieh-Techniken entstehen scharfe Objekte vor verwischtem Hintergrund. Versuchen Sie 1/125 Sekunde bei schnellen Motiven wie Motorrädern oder Autos und 1/30 Sekunde bei langsameren Objekten. Mit der Blendenautomatik können Sie auch sehr lange Verschlusszeiten vorgeben.

Praxis-Tipp: Blendenautomatik 1. Zu kurze Verschlusszeiten

ng Wenn Ihre Kamera eine Unterbelichtu t oder signalisiert, indem die Blende blink ISO»LO« angezeigt wird, müssen Sie den Wert erhöhen oder aber eine längere Verschlusszeit wählen.

2. Zu lange Verschlusszeiten

ÜberAchten Sie auch auf eine mögliche en solch m eine in Sie len Wäh g. belichtun eit, Fall eine niedrigere ISO-Empfindlichk eneine kürzere Belichtungszeit oder verw den Sie einen Graufilter.

Bei Motorsport-Aufnahmen ist die Kontrolle der Verschlusszeit besonders wichtig. JUNI 2015

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PRAXIS

Gut geeignet für konstantes Licht auf dem Motiv, aber wechselhafte Beleuchtung im Hintergrund. Studio-Fotografie. Low-Light-Fotografie.

Weniger geeignet für N I KO N D 7 0 0 0

15 MM

F 22

5 SEK

ISO 100

Manuelle Belichtung Jetzt sind Sie bereit für die ultimative Herausforderung: Im manuellen Modus kontrollieren Sie Blende und Belichtungszeit. Wenn Sie wissen, wie Sie Blende und Verschlusszeit bestimmen, indem Sie sowohl mit der Blendenautomatik als auch mit der Zeitautomatik gearbeitet haben, ist es an der Zeit, den letzten Schritt zu wagen. Der manuelle Modus gibt Ihnen die volle Kontrolle über alle Kameraeinstellungen. Natürlich können Sie keine beliebigen Werte einstellen, denn nur die richtigen Kombinationen aus Verschlusszeit und Blende ergeben eine korrekte Belichtung. Ihre Kamera besitzt entweder auf dem LCD oder im Sucher einen Belichtungsmesser mit einer Skala von negativen bis zu positiven Werten. Befindet sich die Markierung genau in der Mitte, ist die Belichtung richtig ein-

gestellt. Es ist die gleiche Skala, die erscheint, wenn Sie die Belichtungskorrektur-Funktion Ihrer Kamera aktivieren.

Helle und dunkle Motive Der große Vorteil des manuellen Programms besteht darin, dass die Einstellungen, die Sie gewählt haben, erhalten bleiben – im Gegensatz zu allen anderen Programmen. Ideal für alle Situationen, in denen Sie genug Zeit haben, über Blende und Verschlusszeit nachzudenken, zum Beispiel Landschaftsaufnahmen. Auch Motive, bei denen ein wechselnder Hintergrund die automatische Belichtungsmessung verwirren würde, selbst wenn

Motive und Situationen ohne viel Zeit für Einstellungen. unbeständiges Licht auf dem Motiv oder bewegte Motive mit Licht und Schatten. Situationen, in denen Sie für den gewünschten Effekt entweder nur Blende oder nur Zeit einstellen müssen.

das Licht auf dem Hauptobjekt konstant bleibt, lassen sich in der Regel mithilfe der manuellen Belichtungssteuerung besser und genauer belichten. Das Einstellen von Hand erlaubt zudem die Verwendung von extrem langen Verschlusszeiten. Im Bulb-Modus etwa bleibt der Verschluss so lange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird. Diese Technik eignet sich perfekt für Nachtaufnahmen, Sternenbilder oder Feuerwerksfotos. Um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden, brauchen Sie einen Fernauslöser. Die Belichtungsskala wird in dieser Einstellung nicht angezeigt, deshalb sollten Sie zunächst einige Testfotos schießen.

Praxis-Tipp: Schnelleinstieg in die manuelle Be licht

ung

1. Die wichtigsten Einstellungen

Mit unserer Aufnahme wollen wir die Bewegung einfrieren, deshalb wählen wir eine kurze Verschlusszeit (z. B. 1/1.000 s). Beginnen Sie mit einer Empfindlichkeit von ISO 400.

2. Belichtungsmesser

Verändern Sie die Blende, bis die Belic htungsskala weder einen positiven noch eine n negativen Wert anzeigt. Sollte das unm öglich sein, variieren Sie die ISO-Empfindlichkeit.

3. Feintuning der Belichtung

Schießen Sie ein Testbild. Verwende n Sie eine kleinere Blendenöffnung, wenn das Foto überbelichtet ist – und eine größere Blende, wenn eine Unterbelichtung vorliegt.


TIPPS VOM DIGIGURU MARTIN WAG N E R

Technikspezialist der RINGFOTO-Gruppe, Past President DIMA

„Aller guten Dinge sind drei.“

DEUTSC H E WEISH EIT

Mit drei Zoomobjektiven von

FOTOS : MA RTI N WAGN ER / R I N GFOTO

Olympus reiste der Digiguru in die USA. Mit im Gepäck war das brandneue, lichtstarke UltraWeitwinkel 7–14 mm, mit dem diese Aufnahmen entstanden.

Eigentlich bin ich ja ein bekennender Festbrennweiten-Fan. Aber nachdem ich kürzlich ein erfolgreiches Experiment mit nur einem Zoom in den Alpen unternommen hatte, ließ ich mich jetzt auch bei einer Reise nach Las Vegas auf einen Zoom-Versuch ein. So viel gleich vorweg: Ich war begeistert! Glücklicherweise konnte ich ein Zoomobjektiv mitnehmen, das gerade erst offiziell vorgestellt worden war und die Olympus-Pro-Reihe für die Micro-FourThirds-Kameras abrundet: das neue lichtstarke Ultra-Weitwinkel M.Zuiko Pro 2,8 7–14 mm – das übrigens auch sehr interessant für andere Kameras ist, die das MFT-Bajonett verwenden, etwa professionelle BlackMagic-Videokameras. JUNI 2015

Ausgestattet mit zwei leichten KameraBodys und dem Pro-Zoom-ObjektivTrio 7–14 mm, 12–40 mm und 40–150 mm – allesamt mit durchgehender Lichtstärke 2,8 – konnte ich in den Staaten enorm viel Brennweite mit extrem leichtem Gepäck realisieren. Hier sehen Sie ein paar Bilder, die mit dem 7–14 mm auf der Reise entstanden sind. Als Musikliebhaber besonders interessant finde ich natürlich eine Aufnahme, die ich im HighRes-Modus der OM-D E-M5 II mit sagenhaften 56,6 Megapixeln von einem besonderen USAMotiv aufnehmen konnte: der Hermitage Jeweled Stratocaster-E-Gitarre (siehe Bild rechts) mit 556 Diamanten, 281 Smaragden, 100 Rubinen und 70 Saphiren ☺

Hier gibt’s mehr von unserem Digiguru: www.facebook.com/digigurumartin Schauen Sie mal vorbei!

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KAMERA-TEST

Angenehm:

Die Dioptrienkorrektur lässt sich wie bei vielen anderen Suchern auf -4 bis +2 einstellen.

Ichbezogen?

Das LCD lässt sich nach dem Ausschwenken auch nach vorne drehen und erlaubt so Selbstporträts aus der Hand.

Blitzlos: Auf einen Klappblitz verzichtet die E-M5 Mark II. Der stattdessen beiliegende Aufsteckblitz bietet Leitzahl 13 bei ISO 200. Gedächtnisschacht:

Als Speichermedium dienen SD-Karten mit bis zu 64 GByte Speicherplatz.

Bestechend:

O LY M P U S OM-D E-M5 MARK II UVP (Body): 1.099 Euro

SPEZIALMODUS FÜR 40 MEGAPIXEL

Nochmals verbesserter Bildstabilisator und 40-Megapixel-Modus. Klingt beeindruckend, doch ist es das auch im Test? 38

JUNI 2015

FOTOS: TH OMAS PROBST (PRAXIS B I LD ER); H ERSTE LLE R (PRO D U KTE)

Display und elektronischer Sucher stellen angenehm scharf und hochauflösend dar.


Individuell: Per Kippschalter

lässt sich die Funktion der Rändelräder wechseln. Position 1 gilt Blende und Belichtung, Position 2 ISO und Weißabgleich.

Griffig:

Der kleine Hubbel auf der Rückseite verhindert, dass der Daumen unfreiwillig abrutscht.

Die OM-D E-M5 Mark II auf einen Blick • 16 Megapixel (4.680 x 3.456 Pixel) • Four-Thirds-Sensor • ISO 100–25.200 • 3,0-Zoll-Display, 1,04 Mio. Subpixel

Retrolook: Das Gehäuse Gehäu äuse d der er OM-D E-M5 ist 440 Gramm leicht und gegen Spritzwasser geschützt. Praktisch: Ein Tippen auf »OK«

öffnet ein Menü mit einer ganzen Reihe wichtiger Optionen.

Lautlos: Als kürzeste Verschlusszeit ist bis zu 1/16.000 Sekunde möglich –und optional sogar lautloses Auslösen.

Funker: Per WLAN lässt sich die Kamera auch kabellos steuern und überträgt außerdem Daten an das Smartphone.

Menü: Die teilweise kryptischen Ab-

kürzungen und ein etwas verschachteltes Menü verlangen Einarbeitung. JUNI 2015

B

ei der Olympus OM-D E-M5 Mark II Spritzwasser geschützte Magnesiumgehäuse können Sie Ihr Stativ in der Abstell- im Stil analoger Kameras. Dazu kommen die kammer lassen. Der integrierte Bildsta- praktische WLAN-Funktion zur drahtlosen bilisator kann rekordverdächtige fünf bis Datenübertragung und Fernsteuerung sowie sechs Blendenstufen kompensieren – be- zahlreiche Direkttasten, etwa für HDR und hauptet zumindest der Hersteller. Tatsächlich Gradationskurven. Zwei Rändelräder zum stellt die E-M5 Mark II im Test diese heraus- Verstellen von Verschlusszeit und Blende soragende Leistung unter Beweis: Fotografiert wie 14 Art-Filter wie »Pop-Farben« und »Coman bei hoher Tele-Brennweite mit einer lour Key« stehen ebenfalls zur Wahl. Verschlusszeit um die 1/20 Sekunde aus der Hand, erhält man erstaunlich scharfe Ergeb- AUS ACHT BILDERN WIRD nisse. Kein Wunder, dass das neue Modell EINE 40-MP-AUFNAHME auch bei Filmern auf besonderes Interesse Die Ausstattung scheint also auf ähnlich stößt: Die Treppe runterlaufen und aus der hohem Niveau zu liegen. Doch die NeuvorHand Videos aufzeichnen ergibt ruhige, wie stellung setzt sogar noch eins obendrauf, und von einem Kamera-Rig zwar mit ihrem Hochgefilmte Sequenzen. auflösungs-Modus, der Generell bietet die neue Die Treppe runterlaufen in dieser Kameraklasse Olympus-DSLM allen und aus der Hand Videos bislang einzigartig ist. Bewegtbild-EnthusiasStandardmäßig speiaufzeichnen ergibt ten eine ganze Menge: chert der Four-Thirdsruhige Aufnahmen Full HD mit 60 Bildern Sensor Fotos mit 16 pro Sekunde und einer Megapixel Auflösung. gemessenen Datenrate von 52 MBit, Mikro- Aktiviert man jedoch den Modus »High Res.«, fonanschluss und ein hochauflösendes nimmt die DSLM acht Fotos in Serie auf, wo3,0-Zoll-Touchdisplay mit Schwenkfunktion. bei sie den Bildchip jeweils um ein halbes Dagegen fehlen Ultra HD (4K) und ein Kopf- Pixel verschiebt. Daraus baut die Kamera eine höreranschluss. Aber darauf verzichtet auch 40-Megapixel-Aufnahme. Das Ergebnis: erschon das Top-Modell Olympus OM-D staunlich scharfe Bilder, die tatsächlich an das E-M1. Daher dürfte wohl bei vielen Interes- Niveau einer 36 Megapixel starken Nikon senten schnell die Frage aufkommen, ob sich D800 heranreichen. Der Haken ist allerdings, der Aufpreis zur E-M1 überhaupt lohnt. dass es dafür zwingend ein Stativ und ein ruhiges Motiv wie etwa ein Stillleben braucht. TOLLE FEATURES, Doch auch in regulärer Auflösung liefern die GERINGES GEWICHT 16 Megapixel knackig scharfe Bilder. Vielleicht besitzt die OM-D E-M5 Mark II ei- Punkten kann die Olympus OM-D E-M5 nen schwächeren Motivfinder? Keineswegs: Mark II außerdem beim Bildrauschen, das in Das neue Schwestermodell erbt den großen der Bildschirmansicht erst nach ISO 3.200 und mit rund 2,4 Millionen Subpixeln sehr störende Ausmaße annimmt. Dass dies wohl scharfen elektronischen Sucher direkt von der kamerainternen Weichzeichnung geder Spitzen-DSLM des Herstellers. Und eben- schuldet ist, zeigt sich daran, dass feine Deso das mit 440 Gramm sogar leichtere, gegen tails schon ab ISO 800 wie ausradiert erschei-

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KAMERA-TEST

BEEINDRUCKENDE LEISTUNG DES BILDSTABILISATORS Die OM-D E-M5 Mark II begeistert auf den ersten Blick – nämlich durch den Sucher. Das Bild ist angenehm scharf, klar und bei Aufnahmen, die im Laufen gemacht werden, erstaunlich ruhig. Dass wir dann doch ein un-

scharfes Foto dabeihaben, ist dem 40-Megapixel-Modus geschuldet. Hier wünschen wir uns für zukünftige Modelle, dass dies auch ohne Dreibein-Stativ gelingt. Dazu möchten wir die Wunschliste gern um einen 4K-Videomodus erweitern, da doch Ultra HD bald bei vielen Fotografen Einzug ins Wohnzimmer halten dürfte. Ansonsten gibt die Kamera nur wenig Anlass zur Kritik. Klar, die Detailtreue sinkt bei steigender Lichtempfindlichkeit für manchen Geschmack etwas zu rapide. Doch das ist eben das Damoklesschwert, das über dem Micro-Four-Thirds-System hängt. Wer vorrangig Aufnahmen bei Schwachlicht macht, greift eher zu Vollformat-Kameras. Dann sollte man aber bitte auch nicht jammern, die Objektive seien zu schwer. Dem MFT-System gelingt jedenfalls der vielleicht beste Spagat zwischen Qualität und Größe.

UNSER FAZIT ○ WLAN, Touchscreen, Spritzwasserschutz,

Top-Stabilisator, 40-Megapixel-Modus ○ Detailtreue ab ISO-Wert 800, Akkulaufzeit mit maximal 540 Bildern nur Durchschnitt

OLYMPUS OM-D E-M5 MARK II Produkt

Produktname

UVP Body

1.099 Euro

UVP mit Objektiv T E C H N I S C H E D AT E N Maximale Auflösung

ab 1.299 Euro 4.608 x 3.456 Pixel

Effektive Pixel

15,9 Millionen

Sensor (Typ/Größe)

NMOS/17,3 x 13,0mm

Bajonett

Micro Four Thirds

Bildstabilisator/Sensorreinigung Autofokus-Sensoren (davon Kreuzsensoren) Sucher (Art) Bildfeld-Abdeckung/ Vergrößerung Display (Größe / Auflösung)

•/•

Verschlusszeiten

1/8.000–60 s

ISO-Bereich

100–25.600

Kürzeste Blitzsynchronisation

1/250 s TTL-Offenblendmessung mit 324-ZonenMehrfeld-Messsystem 4 Presets/ mit Kelvinstufen/ manueller Weißpunkt RAW + JPEG, RAW, JPEG

Belichtungsmessung Weißabgleich

Spotlight: Starke Videofunktionen

Die OM-D E-M5 Mark II will der Panasonic Lumix GH4 Konkurrenz machen und auch Filmer überzeugen. Das klappt aber nur bedingt. Klar, der äußerst effizient arbeitende Bildstabilisator ist ein schlagkräftiges Argument. Wer zudem besseren Ton benötigt, als ihm das eingebaute Stereomikrofon mit Tonpegelkontrolle liefert, steckt kurzerhand ein externes Gerät in den entsprechenden Eingang. Die Aufzeichnung erfolgt dabei maximal in Full HD mit 60 Bildern pro Sekunde.

Und wer seine Clips nachbearbeitet, dürfte sich über die hohen Datenraten von über 50 MBit freuen. Hinzu kommen Effekte wie Zeitraffer, Echo und eine auf retro getrimmte Darstellung. Auch die Schwenk- und Touchfunktion des LCDs ist für Video top. Alternativ erlaubt der Mikro-HDMI-Ausgang den Anschluss eines externen Monitors zur Bildkontrolle. Was fehlt? Im Vergleich zu aktuellen Top-Geräten vor allem Ultra HD (4K). Und wir vermissen einen Kopfhörerausgang.

Halbvolle Videos:

Das Optionsmenü für Videoaufnahmen erlaubt unterschiedlich hohe Bitraten, namentlich All-I und IPB.

Bildformate

elektron. Livesucher 100 Prozent/1,48-fach 3,0 Zoll/1.037.000 Pixel

Video-Auflösung Blitz integriert/Leitzahl/ Anschluss Studioblitz Speichermedium

1.080p

Video-/HDMI-Ausgang

•/•

Aufsteckblitz/12/– SDXC

Gehäusematerial

BLN-1/9,0 Wh/ 50 Euro Magnesiumlegierung

Gehäuse abgedichtet

Abmessungen (B x H x T)

124 x 85 x 38 mm

Gewicht Body

439 g

Akku-Typ/Energie/Preis (ca.)

M E S SW E R T E (GETESTET MIT OLYMPUS M.ZUIKO 2,8/60 MM Auflösung bei ISO min/ 1.679/1.613/1.543/1.521/ 400/800/1.600/3.200 (1) 1.466 Lp/Bh Rauschen am Monitor bei ISO 0,9/1,0/1,2/1,4/1,7 VN min/400/800/1.600/3.200 (2) Rauschen im Druck bei ISO min/ 0,7/0,7/0,8/1,0/1,1 VN 400/800/1.600/3.200 (3) Detailtreue bei ISO min/ 68/66/63/56/55 Prozent 400/800/1.600/3.200 (4) Dynamikumfang bei ISO min/ 11,33/11/11,33/11,33/ 400/800/1.600/3.200 9,67 Blendenstufen Farbabweichung DeltaE 10,9 dE bei Tageslicht (5) Auslöse-/Einschaltzeit 0,1/1,7 s mit manuellem Fokus Serienbildgeschwindigkeit 10,5/10,21 B/s RAW/JPEG Serienbildanzahl RAW/JPEG 11/bis 15 in Folge Anzahl Bilder (min./max.) Anzahl Bilder im Live-ViewModus (min./max.) WERTUNG Bildqualität

260/540 260/540 78

○○○○○

Ausstattung/Handling

95

○○○○○

Geschwindigkeit

84

○○○○○

G E S A MT W E R T U N G (6)

85,8 % ○ ○ ○ ○ ○ GUT

Testurteil

40

81 (0)

JUNI 2015

(1) Gemessen nach ISO 12233. Je höher der Wert, desto höher die Auflösung. (2) Gemessen nach ISO 15739. Je höher der Wert, desto höher das Rauschen. (3) Entspricht dem Rauschen bei einem DINA3-Ausdruck. (4) Je höher der Wert, desto mehr Details bleiben erhalten. (5) Je niedriger der Wert, desto geringer die Abweichung vom Sollwert in Helligkeitsstufen bezogen auf 16 Bit je Farbkanal. (6) Die Gesamtwertung setzt sich zusammen aus Bildqualität: 45 Prozent, Ausstattung/Handling: 40 Prozent, Geschwindigkeit: 15 Prozent.

nen. Ohne Makel sind hingegen die 81 Kontrast-Autofokusfelder, die selbst bei Schwachlicht mit rund 0,3 Sekunden erstaunlich flott und für Schnappschüsse stets schnell genug scharf stellen. Als rasant erweist sich die Spiegellose auch im Serienmodus: Bis zu 10,5 Bilder pro Sekunde dürften sogar Sportfotografen zufriedenstellen. Der wohl einzige kritische und vielleicht kaufentscheidende Unterschied gegenüber der OM-D E-M1: Statt 67 JPEGs pro Serie stemmt das neue Modell maximal 15 und im RAW-Format sogar lediglich 11 statt 40 Aufnahmen in Folge. Die Akkulaufzeit liegt mit maximal 540 Auslösungen und 151 Videominuten in etwa gleichauf mit der E-M1 – für eine DSLM guter Durchschnitt.


Bildqualität in Labor & Praxis

Die Kantenschärfe bleibt bei steigender Lichtempfindlichkeit auf beachtlich hohem Niveau und schlägt sogar bei ISO 12.800 die Messwerte der Top-DSLM OM-D E-M1.

Bildrauschen: Kaum Störpixel bis ISO 3.200

12-40 MM F 2,8

Sieht man sich die 100-Prozent-Ansichten genau an, entdeckt man vieles, aber kein Rauschen. Erst ab ISO 25.600 zeigen sich auf Ausdrucken Störpixel – und selbst da in akzeptablem Ausmaß. In der 100-Prozent-Ansicht am Bildschirm lässt sich Rauschen ab ISO 3.200 entdecken. Dass aber bereits ab ISO 800 Details glattgebügelt wirken, spricht dafür, dass das geringe Bildrauschen von der starken Weichzeichnung herrührt. 3,0 2,5

26 MM (KB)

F/11

60 S

100

3,4 Rauschen Monitor (100%-Ansicht) Rauschen Druck (DIN A3)

2,0 1,5

Referenz

1,0 0,5

VN ISO

min

400

800

100

1.600 3.200 6.400 12.800 25.600

800

1.600

3.200

6.400

12.800

Auflösung: Durchgehend hohe Kantenschärfe

Die Olympus OM-D E-M5 Mark II erreicht mit 1.679 Linienpaaren pro Bildhöhe nicht die höchste Kantenschärfe ihrer Klasse. Dafür bleibt die Auflösung auch bei steigender Lichtempfindlichkeit auf einem beachtlich hohen Niveau. Selbst bei ISO 12.800 messen wir gute 1.406 Linienpaare pro Bildhöhe – ein Messwert, der sogar die Leistung der Top-DSLM OM-D E-M1 übertrifft. Bei der Detailtreue rutscht sie ab ISO 800 aber unter die 1.000-Linienpaare-Grenze. Ansicht 100 %

12-40 MM F 2,8

JUNI 2015

80 MM (KB)

F/3,5

1/400 S

200

25.600

12-40 MM F 2,8

24 MM (KB)

F/3,5

1/250 S

200

COLORCH ECKER B EI TA G E S L I C H T

Farbe: Knallig bunt

Mit der Farbtreue ist es so eine Sache: Die einen mögen es eher zurückhaltend neutral, die anderen wiederum kräftig und knallig. Die E-M5 Mark II bietet von beidem etwas. Sicherlich könnte man von einer ausgewogenen Mischung sprechen. Allerdings erscheinen vor allem Rottöne einen Tick zu aggressiv. Zudem haben Gelbtöne einen leichten Grünstich, während Hauttöne eine leichte Tendenz ins Graue aufweisen. Fotografen finden fünf verschiedene Farb-Voreinstellungen, darunter »Vivid«, »Porträt« und »Natural«.

41


KOMPAKTKAMERAS

SPITZEN-BILDQUALITÄT AUF

DSLR-NIVEAU

V

iele Hersteller protzen bei ihren Kompaktkamera-Modellen mit modernsten Ausstattungsmerkmalen. Doch was nützen GPS, WLAN und kreative Filter, wenn die Kameras keine gute Bildqualität vorweisen können? Dabei ist dies für ambitionierte Fotografen genau das, worauf es ankommt: eine gute Schärfeleistung, wenig Bildrauschen und ein möglichst guter Dynamikumfang. Das haben in den vergangen Jahren auch die Hersteller erkannt und das Bildqualitäts-Niveau ihrer Vorzeige-Kompakten deutlich angehoben. Die Top-Modelle in unserer Tabelle zählen zu den Besten ihrer Klasse. Da kann auch gerne mal die DSLR zu Hause bleiben.

MEHR MEGAPIXEL GLEICH BESSERE QUALITÄT? Hohe Megapixelzahlen sollen Kaufinteressenten eine gute Bildqualität suggerieren, doch bei kleinen Sensoren ist oft das Gegenteil der Fall. Je winziger der Bildsensor, desto kleiner und dichter gepackt die einzelnen Pixelelemente. Der Nachteil dabei: Störungen durch Bildrauschen treten viel schneller auf und können einem den Spaß an den Fotos verderben. Um dem entgegenzuwirken und die Bildqualität allgemein zu verbessern, haben viele Hersteller in den letzten Jahren begonnen, größere 1-Zoll-Sensoren in Kompaktkameras einzubauen. So gelangt eine größere Lichtmenge auf den Bildsensor und

42

die Kamera muss das Signal nicht mehr ganz so sehr verstärken, was das Rauschen sichtbar reduziert.

LICHTSTARKE OPTIK, KLEINE BRENNWEITE Auch bei der verbauten Optik gilt: Mehr ist nicht gleich besser. Objektive mit einem maßvollen optischen Zoom oder sogar einer Festbrennweite können von den Herstellern besser korrigiert werden, was durch eine höhere Schärfeleistung und weniger Objektivfehler wie Helligkeitsabfall in den Bildecken, Verzeichnung und Farbsäume belohnt wird. Dementsprechend klingen Modelle mit beispielsweise einem 20-fachen optischen Zoom zwar verlockend, bieten aber oft eine eingeschränkte Abbildungsleistung. Zudem sollten Sie darauf achten, eine Kamera mit einer lichtstarken Optik zu wählen. Die Lichtstärke erkennen Sie an der Blendenzahl, die so klein wie möglich sein sollte. Demnach ist f 1,8 lichtstärker als f 2,8 und 5,6. Eine hohe Lichtstärke bietet Ihnen zudem mehr kreative Möglichkeiten. Zum einen können Sie kürzere Belichtungszeiten verwenden, zum Beispiel in der Dämmerung oder in Innenräumen: Dank hoher Lichtstärke können Sie länger aus der Hand fotografieren. Zum anderen werden Personen und Objekte bei größerer Blendenöffnung vor unscharfem Hintergrund besser freigestellt. JUNI 2015

FOTOS: I STO C K PHOTO/SARA W I N TER (LI.); SEBASTI AN BA RSC H (PRAXIS FOTOS R E.); H E RSTE LLER (PRO D U KTE)

Welche Kompaktkameras zurzeit die beste Bildqualität liefern und worauf Sie beim Kauf achten sollten.


SONY CYBER-SHOT DSC-RX100 III

Lichtstark und schnell

• UVP: 849 Euro • 20 Megapixel • 24–70 Millimeter (2,9-fach) • 3,0-Zoll-Display (1.228.800 Pixel) Alle hier vorgestellten Top-10Kompaktkameras befinden sich in Dank des lichtstarken Objektivs puncto Bildqualität auf einem ho- kann man Fotos in der Dämmehen Niveau, wobei die Sony Cyberrung noch ohne Probleme aus shot RX100 III in unserem Test den der Hand schießen. Bestwert setzt. Dank ihres lichtstarken Objektivs und eines 1-Zoll-CMOS-Sensors mit 20 Megapixeln gelingen mit diesem Modell klasse Bilder, die erst ab ISO 3.200 ein leichtes Rauschen aufweisen. Feine Details werden bis ISO 800 hoch aufgelöst. Die RX100 III fokussiert zudem schnell und eignet sich daher gut für Schnappschüsse. Freunde von Selbstporträts werden sich zudem über den klappbaren 3,0-Zoll-Monitor freuen. Zudem besitzt die Sony eine Serienfunktion mit zehn Bildern pro Sekunde. Einziger Kritikpunkt ist der fehlende Zubehörschuh, der dem neuen ausziehbaren Sucher weichen musste. Der Preis ist für eine Kompaktkamera recht hoch, aber die RX100 III bietet dafür eine gute Ausstattung. ○ Hervorragende Bildqualität, lichtstark, hohe Geschwindigkeit ○ Fehlender Blitzschuh

FOTO: SE BASTI AN BA RSC H

SONY CYBER-SHOT DSC-RX100

Preiswerter Vorgänger

• UVP: 499 Euro • 20 Megapixel • 28–100 Millimeter (3,6-fach) • 3,0-Zoll-Display (1.229.000 Pixel) Die Cyber-shot RX100 der ersten Generation kann trotz ihres Alters Mit zehn Bildern pro Sekunde und ihrer zwei Nachfolgerinnen in und kurzen Verschlusszeiten Sachen Bildqualität immer noch lassen sich bewegte Objekte punkten und ist aufgrund des mittgut fotografieren. lerweile günstigeren Preises im Handel zu empfehlen. Ebenfalls mit einem 1-Zoll-CMOS-Sensor und 20 Megapixeln ausgestattet, schafft die RX100 bis ISO 1.600 zwischen 1.400 bis 1.500 Linienpaare pro Bildhöhe. Das Resultat: Scharfe Bilder, die erst ab ISO 1.600 bei einer 100-Prozent-Ansicht am PC zu rauschen beginnen. Auch was die Geschwindigkeit angeht, kann die RX100 gut mithalten und bietet eine schnelle Serienfunktion mit zehn Bildern pro Sekunde. Das lichtstarke Objektiv war damals seiner Zeit voraus und muss sich heute auch keinesfalls verstecken. Lediglich ein NDFilter wäre schön gewesen, da dies die Arbeit mit einer offenen Blende in hellen Umgebungen erleichtert. ○ Hohe Auflösung, hohe Geschwindigkeit, gutes Display ○ Kein ND-Filter, fehlender Blitzschuh, Bildschirm nicht klappbar

DIE 10 KOMPAKTKAMERAS MIT DER BESTEN BILDQUALITÄT Top Produkt Sony Cyber-shot DSC-RX100 III Canon 2 PowerShot G1 X Canon 3 PowerShot G7 X Sony Cyber-shot 4 DSC-RX100 II Canon PowerShot 5 G1 X Mark II Sony Cyber-shot 6 DSC-RX10 Panasonic 7 Lumix DMC-LX100 Sony Cyber-shot 8 DSC-RX100 Panasonic 9 Lumix DMC-FZ1000 Canon 10 PowerShot G16 1

JUNI 2015

UVP

Gesamtwertungg

Ausstattung/ Bildqualität dqu Handli Han Handling dling dli ng

Geschwindigkeit digkei dig keitt kei

720 849 Euro

94,5 % ○ ○ ○ ○ ○

100

90

91

699 Euro Eu

88,1 % ○ ○ ○ ○

97

87

63

579 Euro

89,3 % ○ ○ ○ ○ ○

93

85

90

649 Euro

88,4 % ○ ○ ○ ○ ○

93

86

80

749 Euro

88,2 % ○ ○ ○ ○ ○

93

85

83

999 Euro

93,3 % ○ ○ ○ ○ ○

92

96

91

799 Euro

92,8 % ○ ○ ○ ○ ○

92

92

98

499 Euro 360

86,3 % ○ ○ ○ ○ ○

89

84

85

849 Euro

94,6 % ○ ○ ○ ○ ○

88

100

100

459 Euro

87,6 %

○○○○○

87

89

85

AuslöseBilder BildEffektive Auflösung, ISO, Brennweite, Display, verzög ver verzögerung zögeru zög erung eru ng (mi (min./ (min./max.) n./max n./ max.).) sta max stabil stabilisator bilisa bil isator isa tor Akk Akku, u, Speicherkarte, Speich Spe icherk icherk erkart arte, art e, Gewicht Gewich Gew ichtt ich 20,0 Megapixel, ISO 125 – 25.600,24–70 24–70mm, mm, 125–25.600, 0,36 s Linse 160/500 3,0 Zoll, NP–BX1, SDXC,Memory MemoryStick StickDuo, Duo,290 290gg NP-BX1, SDXC, 14,2 Megapixel, ISO 100–12.800, 28–112 mm, 0,54 s 120/400 Linse Lin 3,0 Zoll, NB–10L, SDXC, 535 g 20,0 Megapixel, ISO 125–12.800, 24–100 mm, 0,25 s 130/570 Linse 3,0 Zoll, NB–13L, SDXC, 302 g 20,0 Megapixel, ISO 100–25.600, 28–100 mm, 0,39 s 220/720 Linse 3,0 Zoll, NP–BX1, SDXC, Memory Stick Duo, 280 g 13,0 Megapixel, ISO 100–12.800, 24–120 mm, 0,36 s 150/590 Linse 3,0 Zoll, NB–12L, SDXC, 560 g 20,0 Megapixel, ISO 80–25.600, 24–200 mm, 0,21 s 220/600 Linse 3,0 Zoll, NP–FW50, SDXC, Memory Stick Duo, 820 g 12,7 Megapixel, ISO 200–25.600, 24–75 mm, 0,21 s 190/590 Linse 3,0 Zoll, DMW–BLG10E, SDXC, 393 g 20,0 Megapixel, ISO 80–25.600, 28–100 mm, 0,25 s 200/760 Linse 3,0 Zoll, NP–BX1, NP-BX1, SDXC, SDXC,Memory MemoryStick StickDuo, Duo,240 240gg 20,0 Megapixel, ISO 80–25.600, 25–400 mm, 0,12 s 180/590 Linse 3,0 Zoll, DMW–BLC12E, SDXC, 835 g 12,0 Megapixel, ISO 80–12.800, 28–140 mm, 0,25 s 210/1.440 Linse 3,0 Zoll, NB–10L, SDXC, 355 g

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ZUBEHÖR

T E STSIEGER

THULE COVERT DSLR MESSENGER

Riesiger Sieger UVP: 149,99 Euro

VANGUARD QUOVIO 23

Smarte Tasche mit feinen Extras

UVP: 99,90 Euro

HAMA PROTOUR 150

Viele clevere Features UVP: 149,00 Euro

○ Jede Menge Ausstattung, gute

○ Gut gepolstert, viele Extras, passt

○ Top-Ausstattung, gute Polsterung,

○ Hüftgurt und Handgriff

○ Stärkere Regenschauer erfordern

○ Schnellzugriff nicht für DSLRs

Schutzfunktion, Laptop-Fach

nicht gepolstert Die größte Tasche im Test ist sogar Testsieger: Die Tasche von Thule bietet eine sehr umfangreiche Ausstattung. Das geräumige Foto-Hauptfach nimmt eine mittelgroße Ausrüstung auf und lässt sich bei Bedarf sogar ganz herausnehmen. Das ist dann sinnvoll, wenn man die Tasche als normale Freizeittasche einsetzen will. Der Hersteller verzichtet auf ein mitgeliefertes Regenschutz-Cape. Doch kein Grund zur Sorge: Der große Deckel und die gut geschützten Reißverschlüsse halten Regenwasser vom Hauptfach fern. Zusätzlich zum leicht gepolsterten Schultergurt ist die Tasche von Thule mit einem Hüftgurt ausgestattet. Der Gurt fällt zwar simpel aus, erfüllt aber seinen Zweck und verhindert ein Hin- und Herrutschen.

ins Handgepäck, Tablet-Fach

Schutzcape-Einsatz Klein, aber fein – so lautet die Devise der Vanguard Quovio 23. Obwohl sie vergleichsweise wenig Stauraum mitbringt, kommt die optisch überzeugende Tasche auf ein sehr gutes Ergebnis. Ihr überraschendes Abschneiden verdankt sie einer soliden Verarbeitung sowie nützlichen Extras wie der Möglichkeit, die Quovio an einem Gürtel zu tragen. Im Test machte die Polsterung einen sehr guten Eindruck. Auch beim Regentest fand nur sehr wenig Wasser den Weg ins Innere der Tasche. Bei normalen Regenschauern braucht man sich also keine Sorgen zu machen. Wird der Schauer jedoch zu stark, findet sich zum Glück ein Schutzcape in einer der Seitentaschen. Insgesamt überzeugt die Quovio als Top-Tasche für die kleine Ausrüstung.

TESTURTEIL: SEHR GUT

TESTURTEIL: SEHR GUT

herausnehmbares Fotofach

geeignet, regenanfällig Ob Stativhalterung, Tablet-Fach für Geräte mit einer Größe bis zehn Zoll, eine Regenschutzhaube, eine integrierte Halterung für die Befestigung am Reisekoffer – die Hama Protour 150 kann mit vielen nützlichen Features aufwarten. Einzig der Reißverschluss oben auf dem Deckel scheint nicht ganz durchdacht. Grundsätzlich soll er den schnellen Zugriff auf die Kamera gewährleisten. Bei der Hama-Tasche fällt die Öffnung allerdings so klein aus, dass man eine DSLR nur sehr hakelig aus der Tasche bekommt. Hier empfehlen sich die etwas größeren Protour-Varianten 160 und 200. Weiteres Manko des Schnellzugriffs: Der Reißverschluss hält bei starkem Regen nicht dicht. In diesem Fall ist die mitgelieferte Regenschutzhülle Gold wert. TESTURTEIL: SEHR GUT

PERFEKTER SCHUTZ

Unser Test belegt: Vom Preis einer Tasche kann man nicht unbedingt auf deren Qualität schließen.

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JUNI 2015


PREISTIPP

LOWEPRO NOVA SPORT 17L AW

DÖRR FIDLOCK LARGE

Extraschneller Zugriff

Solider Schutz UVP: 79,90 Euro

Superschick UVP: 79,00 Euro

UVP: 109,00 Euro

○ Preiswert, Tablet-Fach, gute

○ Gute Polsterung, hoher Schutzfaktor,

○ Schickes Design, Schnellzugriff,

○ Wenige Extras, keine Stativhalterung,

○ Keine Stativhalterung, kein Fach

○ Reißverschluss lässt bei Regen

Schutzfunktion, Trolley-Halterung

kaum Zubehörfächer Unser Preistipp gefällt in der Praxis als solide Schultertasche für den kleinen Geldbeutel. Im Foto-Hauptfach bietet die Lowepro-Tasche genügend Platz für eine eher kleine Ausrüstung. Große Telezooms passen allerdings nicht hinein. Auch darf man für den günstigen Preis bei der getesteten 17L-Version nicht allzu viele Extras erwarten. So fehlt zum Beispiel eine Stativhalterung. Auch zusätzliche Fächer für kleines Zubehör sind Mangelware. Gut hat uns dagegen die Möglichkeit gefallen, die Schultertasche auf Reisen am Gestell eines Koffers befestigen zu können. Darüber hinaus findet sich im Inneren ein Fach für Tablet-Rechner bis zehn Zoll. Unsere Tests zur Schutzfunktion hat die Tasche ebenfalls gut gemeistert.

für Tablet, kaum Zusatzfeatures Für die Dörr Fidlock Large sprechen ihre sehr gute Schutzfunktion und die angenehm einfache Bedienung. Der Verschluss lässt sich mit nur einer Hand über eine Drehbewegung öffnen. Wer befürchtet, der Verschluss sei zugleich auch eine Einladung für Taschendiebe, den können wir beruhigen: Das Hauptfach lässt sich im Gedränge durch einen zusätzlichen Reißverschluss sichern. Die Außen- und Innenwände sind dick gepolstert und schützen Kamera und Objektive bei einem versehentlichen Aufprall auf dem Boden bestens. Einzig an Ausstattung mangelt es: keine Stativhalterung, kein Fach für Tablet oder Notebook. Dafür finden sich kleine Fächer für Speicherkarten, um volle und leere Karten voneinander zu trennen.

UVP

Wasser eindringen Die Cullmann Sydney pro Maxima 425 fällt in die Kategorie der sogenannten Messenger-Bags. Sie ist dadurch etwas flexibler aufgestellt als die klassischen Fototaschen. Äußerlich präsentiert sich die Maxima 425 schick genug, um auch als normale Freizeittasche durchzugehen. Das Foto-Hauptfach lässt sich für solche Zwecke bequem herausnehmen. Fotografen bietet das gut gepolsterte Fotofach ausreichend Platz für eine DSLR mit angesetztem Standardzoom sowie zwei weiteren Objektiven und einem Systemblitz. Dass die Cullman-Tasche nicht besser abschneidet, ist dem nicht allzu gut geschützten Reißverschluss auf der Oberseite geschuldet. Hier dringt bei Regen recht viel Wasser in das Hauptfach. Ein Schutzcape liegt aber bei.

TESTURTEIL: GUT

6 TOP-TASCHEN FÜR FOTOGRAFEN IM VERGLEICH Top Produkt

handgepäcktauglich

Schnellverschluss

TESTURTEIL: GUT

F OTOS : KLAUS SATZI NGER

CULLMANN SYDNEY PRO MAXIMA 425

Gesamtwertung

Wasserdichtigkeit

Falltest aus 1 m/2m

Hand- Verdeckte gepäck- Reißvertaugschlüsse (1) lich (2)

TESTURTEIL: GUT

Regenschutzhaube

Notebookfach

Schnellzugriff zum Hauptfachh fac

Stativhalterung

Platz für TelezoomObjektiv (200 mm)

Weitere Innen-/ Außenfächer

1

Quod demonstThule erat Covert DSLR randum Messenger

X Euro Euro 149,99

99,9 93,3 % ○ ○ ○ ○ ○

sehrXXgut

XX bestanden

15,0XXZoll

Typoblind

Typoblind

7/3

2

Vanguard rd Quovio 23

99,90 Euro

90,2 % ○ ○ ○ ○ ○

sehr gut

bestanden

8,0 Zoll

5/4

3

Hama Protour 150

149,00 Euro

90,1 % ○ ○ ○ ○ ○

gut

bestanden

10,0 Zoll

7/3

4

Lowepro Nova Sport 17L AW

79,90 Euro

87,7 % ○ ○ ○ ○ ○

sehr gut

bestanden

10,0 Zoll

0/3

5

Dörr Fidlock Large

109,00 Euro

87,6 % ○ ○ ○ ○ ○

sehr gut

bestanden

4/1

6

Cullmann Sydney pro Maxima 425

79,00 Euro

75,5 % ○ ○ ○ ○ ○

mangelhaft

bestanden

13,3 Zoll

4/2

Außenmaße (B x H x T)/ Innenmaße (B x H x T))/ Leerge Lee Leergewicht rgewic rge wicht wic ht 55 Typoblind x 28 x 21 cm 45 x 25xxx 14 cm xx g 1.860 25 x 26 x 20 cm 23 x 23 x 12 cm 1.010 g 33 x 24 x 23 cm 25 x 20 x 13 cm 1.190 g 36 x 24 x 23 cm 29 x 21 x 18 cm 775g 34 x 24 x 22 cm 30 x 20 x 16 cm 915 g 39 x 27 x 15 cm 35 x 23 x 11 cm 1.055 g

(1) Angaben beziehen sich auf das Foto-Hauptfach (2) Offiziell erlaubte Größe bis 55 x 40 x 20 cm

JUNI 2015

45


OBJEKTIVE

LICHTSTARKE ALTERNATIVEN ZUM KIT-ZOOM Es ist preiswert, bietet aber kaum Lichtstärke: Das 18–55 Millimeter gilt als der Klassiker unter den Standardzooms für APS-C-DSLRs. Wir zeigen die leistungsstarken Kontrahenten des Kit-Objektivs.

Worauf Sie beim Kauf von Standardzooms achten sollten Filtergewinde: LichtFi

st starke Standardzooms besi sitzen einen größeren Fi Filterdurchmesser als Kit-Zooms. Ki

Nützlich: Nü Kommt ein

Filter zum Einsatz, sind Fil innenfokussierte inn Objektive im Vorteil, da die vordere de Linse nicht rotiert.

Autofokus: Au Objektive mit mi Ultraschallmotor haben hab den großen Vorteil, dass da sie schnell und leise fokussieren. fo Beruhigend: Be Ein Bildstabilisator Bi ist Gold wert, we wenn man bei geringem ri Lichtangebot freihand ha fotografiert.

46

JUNI 2015


Standardzooms für Canon

Sigma verweist Canon auf die hinteren Ränge und sichert sich die Plätze eins bis drei.

FOTOS: I STO C K PHOTO/ BU LEN T I NC E (AU FM .); THOMAS PROB ST (PRAXI SB I L DE R); H ERSTE L L E R (P RODU KTE )

SIGMA 1,8/18–35 MM DC HSM (A)

SIGMA 2,8/17–50 MM EX DC OS HSM

VIGNETTIERUNG: Bei Blende f 1,8 ist ein Helligkeitsabfall kaum zu vermeiden. Abblenden hilft deutlich.

• UVP: 999 Euro • 72 mm Filterdurchmesser • Kein Bildstabilisator • 78 x 121 mm/810 Gramm Es ist das derzeit lichtstärkste Standardzoom für Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor: Das Sigma 18 bis 35 Millimeter ermöglicht eine große Offenblende f 1,8 über den geWEITWINKEL samten Brennweitenbereich. Manch einer mag sich vielleicht an der recht geringen Zoomspanne stören. Es stimmt schon, dass alle Kontrahenten im Testfeld mehr zu bieten haben. Doch im Grunde ist es ein Kompromiss: Die hohe Lichtstärke erfordert eiT E L E ST E L L U N G nen großen Glasanteil. Mit 810 Gramm ist der Testsieger ohnehin schon ein Schwer○ Extrem lichtstark, gewicht unter den Standardzooms. Mehr Bestwert in der Brennweite bei gleicher Lichtstärke würde AF-Leistung, hohe ein noch höheres Gewicht und größere AbAuflösung messungen mit sich bringen. Nicht nur in Recht schwer und ○ der Praxis überzeugt das Objektiv: Im Labor groß, deutliche kann das Sigma-Zoom mit einem treffsicheVerzeichnung im ren Autofokus und einer überaus guten Weitwinkel Schärfeleistung im Bildzentrum punkten.

VIGNETTIERUNG: Der auffallende Helligkeitsabfall bei Offenblende lässt sich durch Abblenden halbieren.

• UVP: 879 Euro • 77 mm Filterdurchmesser • Mit Bildstabilisator • 84 x 92 mm/565 Gramm Wenn wir das preiswerte Kit-Zoom auf Platz 5 außen vor lassen, dann liefern sich die beiden 17- bis 50-Millimeter-Optiken von Sigma und Tamron ein enges Kopf-anWEITWINKEL Kopf-Rennen um die beste Leistung zum fairen Preis. Von der identischen Brennweitenspanne abgesehen bieten beide Objektive zudem eine maximale Blendenöffnung von f 2,8 über die gesamte Zoomspanne. Und auch ein Bildstabilisator gehört in beiden T E L E ST E L L U N G Objektiven zur Grundausstattung. Zwei Faktoren sind am Ende das Zünglein an der ○ Durchgängig Waage: Sigmas Standardzoom-Modell lichtstark, arbeitet im Gegensatz zum Tamron-KonBildstabilisator, trahenten mit einem Ultraschallmotor und Ultraschallmotor kann dadurch hörbar leiser fokussieren. Starke Verzeichnung ○ Darüber hinaus zeigt das Sigma im Labor im Weitwinkel, eine etwas bessere Kantenschärfe bei OffenAutofokusblende. Ein kleiner Schwachpunkt: Der Genauigkeit Autofokus lag manchmal daneben.

STANDARDZOOMS FÜR CANON IM ÜBERBLICK Top Produkt Produk Pro duktt

Sigma 1,8/ 1 Sig 18–35 mmDC DCHSM HSM(A) (A) 18-35 mm 2 3 4 5 6 7

Sigma 2,8-4/17–70 mm DC Macro OS HSM (C) Sigma 2,8/ 17-50 mm EX DC O OSHSM HSM Tamron SP AF 2,8/17– 50 mm XR Di II VC LD Asph. Canon EF-S 3,5-5,6/ 18–55 mm IS STM Canon EF-S 2,8/ 17–55 mm IS USM Canon EF-S 3,5–5,6/ 18–55 mm IS II

UVP

Gesamt Ges Gesamtwertung amtwer wertun tungg *

••••• •••• • 86,40 % •••• •••••• 86,20 % •••• •••••• 85,20 % •••• •••••• 82,30 % ••••• •••• • 81,80 % •••• •••••• 79,80 % ••••• •••• •

Auflösung Auflös Auf lösung ung

Objektivgüte Objekt Obj ektivg ivgüte ivg üte Ausstattung Aussta Aus stattu ttung ng

Autofo Aut Autofokus ofokus kus

Sensor Sen Sensorgröße sorgrö größe grö ße Aut Autofo Autofokusmotor ofokus kusmot motor or Bildstabilisator Bildst Bil dstabi abilis lisato atorr Fil Filter Filtergröße tergrö größe grö ße

999 Euro 87,90 %

89

84

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APS-C

Ultraschall

559 Euro

93

80

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APS-C

Ultraschall Ult chall

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Ultraschall

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Ultraschall

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350 879 Euro 839 Eu Euro 249 Euro 809 Euro 199 Euro

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Abmessungen, Abmess Abm essung ungen, ung en, Ge Gewic Gewicht wicht ht

72 mm

78 x 121 mm, 810 g

72 mm

79 x 82 mm, 470 g

77 mm

84 x 92 mm, 565 g

72 mm

mm, 570 g 80 x 95 m

58 mm

69 x 78 mm, 205 g

77 mm

84 x 111 mm, 645 g

58 mm

69 x 70 mm, 200 g

* Die Gesamtwertung setzt sich zusammen aus Auflösung: 50 Prozent, Objektivgüte: 25 Prozent, Ausstattung: 15 Prozent, Autofokus: 10 Prozent. Dabei beziehen sich die erreichten Punkte nicht auf die harten Messwerte, sondern besagen, wie gut das Objektiv verglichen mit allen anderen an diesem Bajonett gemessenen Objektiven abschneidet.

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OBJEKTIVE

Standardzooms für Nikon

Wer nach einem guten Standardzoom für das Nikon-Bajonett sucht, kommt an Sigma nicht vorbei.

SIGMA 1,8/18–35 MM DC HSM (A)

• UVP: 999 Euro • 72 mm Filterdurchmesser • Kein Bildstabilisator • 78 x 121 mm/810 Gramm Wie bei unserem Canon-Vergleich geht der Testsieg auch am Nikon-Bajonett an das Sigma 18 bis 35 Millimeter. Mit vier Prozent Vorsprung zu Platz 2 punktet das hochwertige Standardzoom mit sehr hoher Lichtstärke, einem leisen Autofokus-Ultraschallmotor und der besten Schärfeleistung im Testfeld. Die Offenblende f 1,8 steht über den gesamten Brennweitenbreich zur Verfügung. Wie schon beim Canon-Pendant ausgeführt, ist die geringe Zoomspanne der Lichtstärke geschuldet: Ein weiterer Zoombereich würde zu einem wesentlich größeren und schwereren Objektiv führen. Mit 810 Gramm ist der Testsieger schon jetzt nicht gerade ein Leichtgewicht. Auch hier gilt wie für die Canon-Version: Im Labor überzeugt das Objektiv mit AuflösungsBestwerten im Bildzentrum. In den Ecken nimmt die Schärfe aber sichtbar ab.

SIGMA 2,8/17–50 MM EX DC OS HSM

VIGNETTIERUNG: Ecken sind bei offener Blende um bis zu 1,3 Blendenstufen dunkler als im Zentrum.

VIGNETTIERUNG: Wird 2-fach abgeblendet, geht der im Weitwinkel auffällige Helligkeitsabfall zurück.

• UVP: 879 Euro • 77 mm Filterdurchmesser • Mit Bildstabilisator • 84 x 92 mm/565 Gramm Platz zwei der besten Standardzooms am Nikon-Bajonett geht ebenfalls an ein SigmaObjektiv: Das 17 bis 50 Millimeter kostet aktuell nur zirka halb so viel wie der Testsieger, WEITWINKEL liefert dafür aber eine sehenswerte Leistung ab. Die Lichtstärke fällt mit einer Offenblende f 2,8 nicht ganz so hoch aus wie beim Erstplatzierten, ist aber ebenfalls über die gesamte Brennweitenspanne verfügbar. Damit hebt sich die Sigma-Optik deutlich vom T E L E ST E L L U N G günstigen Kit-Zoom ab und empfiehlt sich für Hobbyfotografen, die gerne mit der ○ Konstante OffenSchärfentiefe spielen. Bei weit geöffneter blende f 2,8, Blende eignet sich das Zoom bei maximaler Bildstabilisator, Brennweite insbesondere für schöne PorUltraschallmotor träts. In puncto Schärfeleistung kann es mit Starker Schärfe○ dem Testsieger nicht ganz mithalten. Doch abfall in den im Gegensatz zum sehr auflösungsstarken Ecken, deutliche Testsieger besitzt das 17–50er immerhin Verzeichnung einen eingebauten Stabilisator.

WEITWINKEL

T E L E ST E L L U N G

○ Sehr lichtstark,

flotter Ultraschallmotor, treffsicherer Autofokus ○ Deutliche Verzeichnung im Weitwinkel, kein Bildstabilisator

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Sigma mm 1,8 /18-35 mm Sig 1,8/18–35 DC HSM (A) Sigma 2,8 /17-50 mm 2,8/17–50 mm EX DC OS HSM Sigma 2,8–4/17–70 mm DC Macro OS HSM (C) Nikon AF-S DX Nikkor 3,5–5,6/18–55 mm G VR II Tamron SP AF 2,8/17– 50 mm XR Di II VC LD Asph Nikon AF-S DX Nikkor 2,8/17–55 mm G IF-ED Nikon AF-S DX Nikkor 3,5– 5,6/16–85 mm G ED VR

UVP

Gesamt Ges Gesamtwertung amtwer wertun tungg *

••••• •••• • 85,70% 85,70 % ••••• 85,60 % •••• •••••• 84,30 % ••••• •••• • 84,20 % ••••• •••• • 79,70 % ••••• •••• • 78,30 % ••••• •••• •

Auflösung Auflös Auf lösung ung

Objektivgüte Objekt Obj ektivg ivgüte ivg üte Aus Aussta Ausstattung stattu ttung ng

Autofo Aut Autofokus ofokus kus

Sensor Sen Sensorgröße sorgrö größe grö ße Aut Autofo Autofokusmotor ofokus kusmot motor or Bildstabilisator Bildst Bil dstabi abilis lisato atorr Fil Filter Filtergröße tergrö größe grö ße

% 999 89,70% 89, 720 Euro 89,70

92

85

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APS-C

Ultraschall

340 879 Euro

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APS-C

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82

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APS-C

Ultraschall

74

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68

84

APS-C

Ultraschall

559 Euro Eu 249 Euro 839 Euro 1.599 Euro 679 Euro

− • • • • − •

Abmessungen, Abmess Abm essung ungen, ung en, Gewicht Gewic Ge wicht ht

72 mm

78 x 121 mm, 810 g

77 mm

84 x 92 mm, 565 g

72 mm

79 x 82 mm, m 470 g

52 mm

60 x 66 mm, 195 g

72 mm

80 x 95 mm, 570 g

77 mm

86 x 111 mm, 755 g

67 mm

72 x 85 mm, 485 g

* Die Gesamtwertung setzt sich zusammen aus Auflösung: 50 Prozent, Objektivgüte: 25 Prozent, Ausstattung: 15 Prozent, Autofokus: 10 Prozent. Dabei beziehen sich die erreichten Punkte nicht auf die harten Messwerte, sondern besagen, wie gut das Objektiv verglichen mit allen anderen an diesem Bajonett gemessenen Objektiven abschneidet.

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Standardzooms für Sony

Objektive für Sony brauchen keinen Bildstabilisator. Der ist bereits in den Kameras vorhanden.

SONY SAL DT 2,8/ 16–50 MM SSM

TAMRON SP AF 2,8/ 17–50 MM XR DI II LD IF ASPH.

VIGNETTIERUNG: Sonys 16–50 Millimeter zeigt im Testlabor einen erfreulich moderaten Helligkeitsabfall.

• UVP: 699 Euro • 72 mm Filterdurchmesser • Kein Bildstabilisator • 81 x 88 mm/577 Gramm Das 16 bis 50 Millimeter von Sony dominiert das Testfeld – mit einem deutlichen Abstand auf Platz zwei. Das lichtstarke Standardzoom mit Offenblende f 2,8 über den gesamWEITWINKEL ten Brennweitebereich überzeugt in allen vier Kategorien mit erstklassigen Ergebnissen. Im Bildzentrum bleibt die gemessene Kantenschärfe von der Weitwinkelstellung bis zur maximal möglichen Brennweite erfreulich konstant auf hohem Niveau. In den T E L E ST E L L U N G Bildecken fällt die gemessene Auflösung im Weitwinkel nur moderat, bei Mittelstellung ○ Gute Schärfe im und größter Brennweite dann aber deutBildzentrum, licher ab. Sony verbaut in dem Objektiv Top-Autofokus mit einen Ultraschallmotor für eine flotte FokusUltraschallmotor sierung. Dabei agiert der Autofokus fast in Verzeichnung im ○ jeder Situation sehr treffsicher. Im WeitwinWeitwinkel, kel kommt es zu einer leichten VerzeichSchärfeabfall in nung, die aber verschwindet, je stärker man den Ecken in die Motivszene hineinzoomt.

VIGNETTIERUNG: Bei Offenblende fällt die Helligkeit um rund eine Blendenstufe in den Ecken ab.

• UVP: 569 Euro • 77 mm Filterdurchmesser • Kein Bildstabilisator • 74 x 83 mm/430 Gramm Kräftig sparen können Hobbyfotografen mit dem Tamron 17 bis 50 Millimeter. Gegenüber dem Testsieger ist es beim Händler meist deutlich günstiger zu haben. Wie WEITWINKEL schlägt sich der preisliche Unterschied in der Qualität nieder? In puncto Schärfeleistung müssen sich Fotografen bei der preisgünstigen Alternative keine Sorgen machen: Die gemessene Auflösung fällt im Bildzentrum exzellent aus und geht auch am Rand in T E L E ST E L L U N G Ordnung. Wem die Kantenschärfe in den Ecken besonders wichtig ist, sollte aber lie○ Durchgängige ber zweifach abblenden. Gut gefällt uns, Blende f 2,8, dass das Tamron-Objektiv wie der Testsieger ordentliche mit durchgängiger Blende f 2,8 punktet. Es Schärfeleistung fehlt an dem Standardzoom-Objektiv allerVerzeichnung über ○ dings ein Ultraschallmotor, sodass die AFden gesamten Scharfstellung deutlich hörbar erfolgt. Für Zoombereich, Aufnahmen in der Kirche oder bei KlassikFarbsäume konzerten ist die Optik daher nicht ideal.

STANDARDZOOMS FÜR SONY IM ÜBERBLICK Top Produkt 1 2 3 4 5 6 7

UVP

Sony SAL DT 2,8 2,8// 16–50mm mmSSM SSM 16-50

699 Euro 560

Tamron SP AF 2,8 /17-50 /17–50 mm XR Di II LD IF Asph. Sigma 2,8/ 17–50 mm EX DC HSM Zeiss Vario Sonnar T* DT 3,5–4,5/16–80 mm ZA Sigma 1,8/ 18–35 mm DC HSM (A) Sigma 2,8–4/17–70 mm DC HSM Macro (C) Sony DT 3,5–5,6/ 18–55 mm SAM II

300 569 Euro 879 Eu Euro 799 Euro 999 Euro 559 Euro 219 Euro

Gesamtwertungg *

••••• 86,4 % ••••• 86,4 % ••••• 86,3 % ••••• 85,8 % ••••• •••• • 83,5 % ••••• •••• • 82,9 % ••••• •••• • 78,8 % ••••• •••• • 92,192,1 % % •••••

Auflösung ung

Objektivgüte Objektivg Obj ivgüte Ausstattung ivg ng

Autofokus

Sensorgrö Sensorgröße größe Autofokusmotor Bildstabilisator Filtergrö grö Filtergröße größe grö

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APS-C

Ultraschall

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Ult chall Ultraschall

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APS-C

Ultraschall

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APS-C

Ultraschall

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APS-C

− − − − − − −

Abmessungen, Abmessung ungen, ung en, Gewicht

72 mm

81 x 88 mm, 577 g

77 mm

74 x 83 mm, 430 g

77 mm

84 x 92 mm, m 565 g

62 mm

72 x 83 mm, 445 g

72 mm

78 x 121 mm, 810 g

72 mm

79 x 82 mm, 470 g

55 mm

70 x 69 mm, 210 g

* Die Gesamtwertung setzt sich zusammen aus Auflösung: 50 Prozent, Objektivgüte: 25 Prozent, Ausstattung: 15 Prozent, Autofokus: 10 Prozent. Dabei beziehen sich die erreichten Punkte nicht auf die harten Messwerte, sondern besagen, wie gut das Objektiv verglichen mit allen anderen an diesem Bajonett gemessenen Objektiven abschneidet.

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VORSCHAU

ACTIONFOTOGRAFIE

Rasante Abfahrten, atemberaubende Sprünge, krasse Perspektiven – in der Sport- und Actionfotografie ist das ganze Können des Fotografen gefordert. Im nächsten Heft verraten wir , wie auch Ihnen packende Fotos gelingen.

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE

FOTOSCHULE: TEIL 6

PORTRÄT

TEST & TECHNIK

Einen Menschen mit der Kamera zu porträtieren gilt als hohe Schule der Fotografie. Doch so schwer ist es gar nicht. Im Juli erfahren Sie viel Wissenswertes über Beleuchtung und Lichtqualität.

SAMSUNG NX500

Was für ein Tempo! Die neue MittelklasseDSLM aus Korea begeistert nicht nur mit enormen 28 Megapixel, sondern auch mit einem extrem schnellen Autofokus und Ultra HD.

FOTOS : ISTO C K PHOTO/P E OP L E IMAGE S (O. ); SAMSU N G ( U. LI.); DIG ITAL CAMERA MAGAZI N E /FUTU R E P U B L I S H I N G LTD. (U. M. , U. R E . )

SPECIAL

Impressum Verlag und Produktion: CHIP Communications GmbH, St.-Martin-Straße 66, 81541 München Geschäftsführung: Thomas Koelzer (CEO), Markus Scheuermann (COO) Die Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse lauten wie folgt: Alleinige Gesellschafterin ist die Burda Tech Holding GmbH mit Sitz in der St.-Martin-Straße 66, 81541 München

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Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Florian Schuster Art Director: Stephanie Schönberger Projektmanagement: Claudia Sorowka Leiter Vertrieb & Produktmanagement: Andreas Laube Verantwortlich für den Anzeigenteil: Burda Community Network GmbH, Kai Sahlfeld Anzeigenverkauf: Erik Wicha, Director Sales, Telefon: (089) 7 46 42-326, ewicha@chip.de

Herstellung: Frank Schormüller, Vogel Business Media GmbH & Co. KG, 97064 Würzburg Druck: Vogel Druck- & Medienservice, Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg Im Auftrag von: RINGFOTO GmbH & Co. ALFO Marketing KG Benno-Strauß-Str. 39 90763 Fürth

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