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Dr. Geneviève Debien

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Jens Hübner

Jens Hübner

Dr. Geneviève Debien sollte 2020 erstmals das Plein Air Festival eröffnen. Schon des Öfteren verbrachte sie Urlaube in Kühlungsborn und wurde von ihrer Vermieterin Kristin Schröter ermuntert am Festival teilzunehmen. Ihr vorgesehener Vortrag handelt von der Geschichte der Freiluftmalerei.

Geneviève Debien studierte Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Poitiers, machte ihren Master und Promotion der Kunstgeschichte an der Universität Paris-Sorbonne. Sie promovierte zu Werk und Schriften des Künstlers Otto Freundlichs. Studienaufenthalte führten die junge Frau an die Eberhard Karls Universität Tübing en, ans Zentralinstitut für Kunstgeschichte München und an die Freie Universität Berlin. In Deutschland lernte sie während ihres Studiums ihren Partner kennen. Dr. Geneviève Debien absolvierte ein Volontariat im A ukti onshaus Ketterer Kunst GmbH & Co KG, München, wurde 2014/2015 Lehrbeauf tragte an der Humboldt-Universität Berlin/Centre Marc Bloch und wissenschaftliche Koordinatorin des Forschungsprojekts Europa als Herausforderung – ein deutsch-französisches Netzwerk in den Geistes- und Sozialwissenschaften. 2016 – 2018 arbeitete sie als Wissenschaftliche Museumsassistentin in Fortbildung in den Staatlichen Museen zu Berlin (Neue Nationalgalerie, Kunstbibliothek, Gipsformerei).

Frankreich hatte einen wichtigen Einfluss auf die Freiluftmalerei ...

Zurzeit ist sie fest angestellt als Medienanalystin in einer Berliner Agentur für Presse und Kommunikation. Nebenbei ist sie freiberuflich tätig mit Führungen für das StudentenWERK BERLIN auch noch mit jährlicher Unterstützung der EVA Konferenz (Electronic Media and Visual Arts), Kulturforum, Staatliche Museen zu Berlin. „Und ich arbeite gerade noch an der Veröffentlichung meiner Dissertation, was in Frankreich keine Pflicht ist“, sagt sie.

Über was werden Sie zum Ostsee Plein Air in Kühlungsborn reden?

Es wird ein kleiner historischer Streifzug werden mit dem Fokus auf Frankreich. Nicht weil ich von dort stamme, sondern weil Frankreich einen wichtigen Einfluss auf die Freiluftmalerei hatte und Künstler sich dort Anregungen holten. Viele Künstler bis hin zur Ostsee befassten sich später ebenfalls mit der Freiluftmalerei. Die Frage ist, was haben die Künstler im Freien gesucht, warum sind sie rausgegangen? In den Anfängen skizzierten die Künstler nur im Freien, um dann ihre Werke im Atelier zu vollenden. Jedoch mit der Herstellung und Erfindung von Tuben um 1841, k amen ganz neue Möglichkeiten auf sie zu. So konnten sie ins Freie gehen und direkt dort ein Bild vollenden. Schnell nahm der Kommerz seinen L auf. So gab es bestimmte Materialienkoffer. A usrüstung en für Künstler, die sie auf den Rücken packen konnten und so alles dabei hatten was sie brauchten. Es entstanden verschiedene H erangehensweisen an das Freiluftmalen. Die Impressionisten versuchten das Tag eslicht auf Lein wand wiederzugeben. Im Neoimpressionismus spielten die Naturwissenschaften eine große Rolle. Man entdeckt, dass verschiedene Farben miteinander kombinierbar sind. Das nahm Einfluss auf die Kontraste. Ein simples Beispiel dafür war es ganz kleine Farbtupfer zu setzen. So ein Bild wirkt aus der Ferne einheitlich, erst aus der Nähe betrachtet werden die Tupf er in der Komposition sichtbar. Die Freiluftmalerei geht bis zu den Malern der Brücke in der Zeit um 1913, also vor dem Ersten Weltkrieg. Allerdings wollten diese Künstler der Großstadt entfliehen, um eine gewisse Freiheit zu erlangen. Bei ihnen gab es sozialkritische Komponenten in der Kunst.

Was möchten Sie, dass die Teilnehmer aus ihrem Vortrag mitnehmen?

Sie sollen neugierig werden und mehr erfahren wollen. Ich möchte ihnen Anregungen zu neuen Motiven geben, denn jeder der am Plein Air teilnimmt, kommt schließlich mit anderen Erfahrungen und Vorkenntnissen.

Kennen Sie solche Freiluft-Festivals auch aus anderen Städten/ Orten?

Nein, deswegen ist es ja so besonders, dass Kühlungsborn so etwas anbietet. Außerdem gefällt mir, dass die Teilnehmer des Plein Airs in der Kunsthalle ausstellen dürfen, was sie in der Zeit geschaffen haben und so alles miteinander verbunden wird.

Worauf setzen Sie Ihren Fokus in der Freiluftmalerei?

Leider habe ich schon seit langem nicht mehr im Freien gemalt. Damals nahm ich einen Aquarellkurs in Paris, habe aber auch viel mit Kohle gezeichnet. Ich liebe es besonders Bäume zu zeichnen, was gar nicht so einfach ist. Der Künstler Henri Matisse erläuterte, es reiche nicht sie mit zwei Strichen in den Boden zu verankern, sondern so darzustellen, dass man auch die Wurzeln erahnen kann, das finde ich spannend.

Welche Motive würden Sie aus Kühlungsborn mitnehmen?

Mich reizt doch sehr der Hafen. Seit Kurzem bin ich Hobbyseglerin. A uch gibt es einen S trand mit bunten Steinen, den ich auswählen würde.

Was gefällt Ihnen an der Stadt Kühlungsborn?

Es ist eine Stadt am Meer, das macht sie so besonders. Der Strand ist großartig und ganz besonders gefällt mir die Seebrücke. Es ist Pflicht darauf zu gehen, so als ob man ins Wasser laufen würde. Ich liebe auch, dass beide Stadtteile durch die Promenade verbunden sind. Die L eute sind wirklich sehr nett , was ich als sehr angenehm empfinde und ich liebe Fischbrötchen. Kühlungsborn hat eine vielfältige und lange Geschichte zu der auch der Grenzturm gehört. Dies alles macht es für mich spannend, weil ich so etwas nicht kenne als Französin. (shü)

Das nächste Plein Air Festival findet vom 02. bis 09. Mai 2021 statt.

„Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat.“ - Boccaccio -

Die gastronomische Vielfalt Kühlungsborns spiegelt sich im kulinarischen Angebot der über 100 gastronomischen Adressen wider. Hier findet jeder ganz nach seinem Gusto das passende Lokal. Sie können Neues probieren oder Traditionelles genießen.

WI R H A B E N I M M E R E I N E N PLATZ FÜR SIE FREI!

Immer mindestens 40 Sorten Bier zur Auswahl. Nicht nur aus der Flasche, auch gut 15 Sorten frisch vom Fass gehören zur schier unerschöpflichen Auswahl an erstklassigem Craftbeer in dieser ganz besonderen Craftbeerbar an der deutschen Ostseeküste. Bierkenner finden hier die großen internationalen N amen, aber auch kleine und sehr exklusive Biere. H ier wird das T hema gelebt. N icht umsonst gehören unter anderem ein echter Bierbrauer und ein Biersommelier zum Team der 4 F reunde. Auch und gerade Frauen verlassen die detailverliebte Bar begeistert nach ihrem ersten Craftbeer. Geschmacksexplosionen gibt es nicht nur beim Bier oder den von H and und mit besten Zutaten gemixten Cocktails. Erlesene Weine und ein neues, kulinarisches Konzept runden den Besuch ab. Kaum eine zweite Bar ist so modern industriell und dennoch gemütlich eingerichtet. H ier fühlt man sich wohl. Auf 2 Etagen wurde ein Ort geschaffen, der so auch in die Metropolen der Welt passen könnte. Zurück auf einer der zwei Außenterrassen freut man sich dann aber wieder direkt im Herzen von Kühlungsborn-West, nur einen Steinwurf weit vom BalticPlatz und Strand zu sein.

4 Freund & Craft

Unter den Kolonnaden 1 18225 Ostseebad Kühlungsborn (West) Telefon: 038293/435944

Etwas Einzigartiges zu schaffen war das Bestreben und bleibt auch nach der Eröffnung im Juli 2019 das erklärte Ziel der 4 Freunde, die dieses Unternehmen gegründet haben! Herzlich willkommen bei „4 Freunde & Craft“!

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