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Gothas Sehenswürdigkeiten (Schloss Friedenstein mit Park, Schloss Friedrichsthal mit Orangerie, Historisches Rathaus, Innungshalle, Hospital Mariae Magdalenae, Augustinerkloster und Augustinerkirche, Wasserkunst am Schlossberg, Cranach-Haus und Pumpwerk, Friedenskuss-Thron, Margarethenkirche)
Kunst & Kultur
SEHENSWERT
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SCHLOSS FRIEDENSTEIN MIT PARK
An Schloss Friedenstein kommen Sie in Gotha nicht vorbei. Die größte frühbarocke Schlossanlage Deutschlands beherrscht mit ihren großen Seitenflügeln und den charakteristisch unterschiedlichen Türmen vom Schlossberg aus das Stadtbild und ist schon von weitem sichtbar. Auch von nahem macht das monumentale Gebäude Eindruck. Der wahre Schatz von Schloss Friedenstein sind jedoch seine „inneren Werte“: Umfangreiche Sammlungen, drei Museen und Einrichtungen wie die Forschungsbibliothek Gotha, die Schlosskirche oder das barocke Ekhof-Theater sind im Barocken Universum ( S. 16) des Schlosses untergebracht.
Umgeben ist Schloss Friedenstein von einem herrlichen Landschaftspark im englischen Stil, der zum Flanieren einlädt. Die Inspiration dazu brachte der Herzog im späten 18. Jahrhundert direkt von einem Besuch bei Verwandten aus Großbritannien mit, als überall sonst auf dem Festland noch die strenge Ordnung der Barockgärten en vogue war.
Schloss Friedenstein
Die malerische Innenstadt von Gotha trumpft architektonisch mit vielen Schmuckstücken aus Barock und Renaissance auf, die sich um die drei Märkte und den Schlossberg gruppieren. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten können Sie bei einem gemütlichen Stadtbummel erkunden. Hier stellen wir Ihnen einige vor.
SCHLOSS FRIEDRICHSTHAL MIT ORANGERIE
Auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt passieren Sie das barocke Prachtensemble aus Schloss Friedrichsthal und Orangerie-Garten. Die Räumlichkeiten der Sommerresidenz Herzog Friedrichs II. beherbergen heute die Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr. Die Orangerie gegenüber ist jedoch ganzjährig geöffnet und betört ihre Besucher mit dem Duft von Zitruspflanzen und kunstvoll angelegten Blumenbeeten im Stil des Barock. Der Verein OrangerieFreunde Gotha e.V. veranstaltet Märkte und Konzerte, um die Instandsetzung der Orangeriegebäude in diesem Kleinod der Gartenkunst voranzutreiben.
FÖRDERVEREIN „ORANGERIE-FREUNDE“ E.V.
Seit 2006 engagiert sich der gemeinnützige Förderverein „Orangerie-Freunde“ e.V. für die Sanierung der Orangerie-Gebäude und die stetige Erweiterung des Pflanzenbestandes durch Beschaffung und Weitergabe finanzieller Mittel an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Dabei geht es auch um die überregionale Bekanntmachung der Orangerie, ihrer Geschichte und Bedeutung als touristische Sehenswürdigkeit Gothas. Zudem bietet der Verein ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, das immer wieder auf’s Neue in die wunderschöne Anlage lockt.
Kontakt
„Orangerie-Freunde“ Gotha e.V. c/o Schlossverwaltung Schloss Friedenstein, Schlossplatz 1, 99867 Gotha
www.orangerie-gotha.de
Hauptmarkt
HISTORISCHES RATHAUS
Unterer Hauptmarkt
INNUNGSHALLE
Das rote Rathaus ist der unübersehbare Mittelpunkt des Hauptmarktes und teilt den innerstädtischen Platz in den oberen und den unteren Hauptmarkt, der früher Jacobsplatz genannt wurde. Das Rathaus wurde 1567 nach den Grumbachschen Händeln als massives Kaufhaus mit Läden im Erdgeschoss errichtet und diente Herzog Ernst dem Frommen während des Baus von Schloss Friedenstein als Wohnstätte. Heute ist das malerische Renaissance-Gebäude Sitz des Oberbürgermeisters und des Standesamtes.
Öffnungszeiten Rathausturm
täglich geöffnet: April – November, 11.00 – 18.00 Uhr Das stattliche Gebäude an der Ecke zur Marktstraße hat bewegte Zeiten hinter sich. Nachdem über Jahrhunderte Wohltäter, Verwaltungsbeamte und Schauspieler in dem Bau aus dem Jahr 1715 gewirkt hatten, wurde es 1818 von Ernst Wilhelm Arnoldi angemietet und wenig später gekauft, um Institutionen wie die erste deutsche Handelsschule dort unterzubringen.
TIPP!
Lauschen Sie um 11.55 Uhr oder um 16.55 Uhr dem Glockenspiel unterhalb des Augustin-Standbildes an der Innungshalle.
In Gotha können Sie beschauliche Gassen und Plätze, geschichtsträchtige Gebäude, alte Kirchen, authentische Stätten der Reformation und das imposante Schloss Friedenstein entdecken. Ein Spaziergang durch die historische Innenstadt ist eine Zeitreise – mit jedem Schritt erfahren Sie Geschichte.“
CARLA MAGDALENA ZECH
Gotha adelt – Tourist-Information & Shop
Brühl Klosterplatz
Margarethenkirche
Schlossberg
HOSPITAL MARIAE MAGDALENAE AUGUSTINERKLOSTER UND AUGUSTINERKIRCHE
Hinter einem barocken Portal verbirgt sich das ehemalige Hospital Mariae Magdalenae. Die Heilige Elisabeth persönlich ließ im frühen 13. Jahrhundert hier eine Einrichtung zur Pflege von Armen und Kranken bauen. Das Gebäude, wie es heute zu sehen ist, stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Barockstil erneuert. Es bietet u. a. Raum für das Frauenzentrum und den Altstadtverein. Die kleine malerische Hospitalkirche besitzt einen sehenswerten, barocken Kanzelaltar. Das Gothaer Augustinerkloster mit der dazugehörigen Kirche ist über 700 Jahre alt und damit das erste in Thüringen (noch vor der berühmten Tochtergründung Erfurt). Der gotische Kreuzgang von 1366 erinnert noch heute an die große Ära der Bettelorden. Die Kirche wurde im Inneren von 1676 bis 1680 umgebaut und barockisiert. Neben einer Gedenktafel für Luthers Aufenthalte im Kloster als Distriktsvikar kann man auch die Grabplatte von Gothas Reformator Friedrich Myconius besichtigen. Die Anlage gehört heute zur evangelischen Stadtkirchengemeinde, die darin ein Begegnungszentrum mit Café und Herberge unterhält. WASSERKUNST AM SCHLOSSBERG
Einen Fluss sucht man in Gotha vergeblich. Die Wasserversorgung erfolgte im frühen Mittelalter allein durch Brunnen, konnte aber bei wachsenden Einwohnerzahlen nicht mehr gewährleistet werden. 1366–1369 wurde unter Landgraf Balthasar der Leinakanal angelegt, der das Wasser der Leina aus dem Thüringer Wald in die Stadt leitete – eine technische Meisterleistung in der damaligen Zeit! Seit 1895 thront die Wasserkunst auf dem Schlossberg, von der das Leinawasser kunstvoll fließt, springt und sprudelt. Die Wasserkunstsaison wird jedes Jahr beim Gothardusfest ( S. 32) in einer Zeremonie feierlich eröffnet.
Oberer Hauptmarkt Buttermarkt Neumarkt
CRANACH-HAUS UND PUMPWERK FRIEDENSKUSSTHRON MARGARETHENKIRCHE
In dem zweigeschossigen Barockgebäude mit Mansarddach und Rundbogenportal wurde die Gattin Lucas Cranachs d. Ä. geboren. Später vermachte der Renaissancemaler das Gebäude seinem Schwiegersohn, wovon ein steinernes Familiendoppelwappen (mit der geflügelten Schlange Cranachs und einer Tasche für die Familie Dasch) am Haus zeugt. Das Gebäude erhielt 1872 zum 400. Geburtstag Cranachs den Namen des berühmten Malers der Reformation. Im Keller des Hauses befindet sich das Pumpwerk für die Wasserkunst aus dem Jahre 1895. Wie es der Name vermuten lässt, war der Buttermarkt früher Umschlagplatz für Molkereiprodukte und Fleisch. Heute wird der kleine, verträumte Platz von Cafés und Kneipen gesäumt, die hinter farbenfrohen Barock- und Renaissancefassaden residieren. Im Herbst findet hier das Metallgestaltertreffen „Gotha glüht“ ( S. 33) mit einem internationalen Schmiedewettbewerb statt.
Der Friedenskuss-Thron mitten auf dem Buttermarkt ist im Rahmen eines Kunstprojektes zum Thüringentag 2011 entstanden. Die Lehne enthält eine freie Darstellung des Friedenskuss-Medaillons an Schloss Friedenstein, die Pfostenfiguren stehen für die vier ernestinischen Linien. Die spätbarocke Hallenkirche wurde im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört und anschließend in schlichter Schönheit wieder aufgebaut. Gothas evangelische Stadtkirche, die auch als Begräbnisstätte der Familie Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg diente, bietet sich dank einer hervorragenden Akustik zudem als Konzertstätte an. Zum Tag des offenen Denkmals öffnet im Glockenturm das Turmcafé, das einen atemberaubenden Blick vom Inselsberg bis zum Brocken bietet.