Kunst statt Kommerz! Ehrenbreitstein im Advent Vorweihnachtszeit in den Innenstädten, Menschenmassen, Rastlosigkeit, „Feliz Navidad die fünfte“, geheime Verführer. Ehrenbreitstein: Ganz anders – keine Kaufhäuser, keine Multistores, dafür originäre Menschen, Erzählen, Zuschauen und Zuhören, Begegnungen, Düfte, Plätzchen, Sterne, Lesungen, kurz: Handgemachtes. Und damit sind wir bei dem, was Ehrenbreitstein mittlerweile ausmacht: Kunst, individuelle Unikate, nicht von der Stange. In den Galerien und Ateliers werden Sie Massenware vergeblich suchen. Künstler und ihre Werke, alles Einzelanfertigungen. Ein Spaziergang lohnt sich bereits in den Nachmittagsstunden. Beginnen Sie an der Kunstbackstube. Dort weiß man, welches Fenster am Ehrenbreitsteiner Adventskalender an diesem Abend geöffnet wird, wo ein neuer adventlicher Eindruck auf seine Betrachter wartet. Da und dort mit Geschichten, Musik, Plätzchen, einer Tasse Tee - eben Handgemachtem, Kunst und Kunsthandwerk. Die Höhepunkte: Bereits am Freitag vor dem ersten Adventssonntag öffnet die Kunstbackstube ihre Ausstellung zum Jahresende mit Kerzenlicht. Claudia Schmitz, Simone Birkholz, Wolfgang Hau, Otto von Kotzebue sind nur einige Namen der Künstler der Galerie, die neben weihnachtlichen Keramiken, Kerzen und Wein im romantischen Licht der Kunstbackstube präsentiert werden. Sicherlich findet sich hier auch schon das eine oder andere Geschenk für die Lieben oder einen selbst. Die Ausstellung ist bis zum 24. Dezember immer in leicht abgewandelter Art zu erleben und zu bestaunen. Am 3. Dezember finden Sie hier das tägliche Kalenderfensterchen. Das geöffnet einen Vorgeschmack auf eine zwei Wochen später, am 17. Dezember um 19 Uhr stattfindende weihnachtliche Lesung von Anja Baldschun und den „Findlingen“ in Kowelenzer Mundart: „En Geschenk in Schockobraun“. Der offene Adventskalender in der barocken Residenzstadt wird in diesem Jahr nicht immer still. Klänge, gemeinsames Singen oder Geschichten erzählen gehören neben individuellen Fenstern in Läden oder privaten Räumen dazu. Er beginnt stilecht am 1. Dezember um 18 Uhr in der Kauzinerkirche mit adventlicher Orgelmusik. Am Samstag, dem 4. Dezember ist Theatertag. Um 17 zeigt das Theater am Werk die Komödie „Du Fröhliche“ in der ehemaligen Pallotinerkapelle und um 19.30 Uhr wird im Theater am Ehrenbreitstein „Rita will‘s wissen“ dargeboten. Am 11. Dezember um 18 Uhr sollten Sie sich die Lesung bei „Albertine“ im Café am Markt nicht entgehen lassen. Am 17. Dezember um 19 Uhr präsentieren die Findlinge mit „En Geschenk en schokobraun“ weihnachtliche Mundartgeschichten in der Kunstbackstube. Jeden Mittwoch, ab halb fünf zur Marktzeit, wollen wir es uns in der Backstube gemütlich machen im Kerzenschein, Geschichten hören, Zusammensitzen, gemeinsam das Kalenderfensterchen des Tages besuchen. Kinder gehören selbstverständlich dazu, denn ein Advent ohne Kinder und staunende Augen - das ist kein Advent! Abgerundet werden diese vier Wochen durch eine Verkürzung der Wartezeit auf den Weihnachtsmann am 24. Dezember von 14 bis 17 Uhr, wenn es heißt: wie viele Bäume leuchten schon? Wie viele Kinderaugen warten, und wie viele Ohren lauschen gespannt der Weihnachtsgeschichte?
Ausgabe KO 12|2021 Ehrenbreitstein
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