literarischerherbst 2014
2014
2014
literarischerherbst literarischerherbst 07.09. 11.30h
Monika Maron »Animal triste«
5
30.09. 19.30h
Adolf Muschg »Der rote Ritter«
45
09.09. 19.30h
Harald Welzer »Selbst denken. Anleitung zum Widerstand«
7
01.10. 19.30h
Raoul Schrott »Die Erfindung der Poesie«
47
10.09. 19.30h
Lukas Bärfuss »Koala«
9
03.10. 11.30h
Ulla Hahn »Herz über Kopf« + »Das verborgene Wort« + »Spiel 49
12.09. 19.30h
Ralph Dutli »Richard de Fournival: Das Liebesbestiarium«
11
Soli fan tutti Quartett »Borodin, Streichquartett Nr. 2«
13
14.09. 11.30h
Margriet de Moor »Der Virtuose« + »Mélodie d’Amour«
15
15.09. 19.30h
Zsuzsa Bánk »Der Schwimmer«
17
16.09. 19.30h
Wilhelm Genazino »Die Liebesblödigkeit« + »Bei Regen im Saal« 19
17.09. 19.30h
Katharina Hacker »Die Habenichtse« + »Skip«
21
18.09. 19.30h
Judith Hermann »Aller Liebe Anfang«
23
20.09. 19.30h
Ein Lyrikabend mit Steffen Jacobs & dem Steffen Weber 4tet
25
der Zeit« / Wiltrud und Michael Veit »Brahms, Cellosonate«
51
Ein Abend mit Heinrich Steinfest & Ax plays Satch
53
»West End Blues - Die Musik von Louis Armstrong«
55
06.10. 19.30h
Karl-Markus Gauß »Lob der Sprache, Glück des Schreibens«
57
07.10. 19.30h
Peter Stamm »Agnes«
59
05.10. 17.00h
08.10. 19.30h
Klaus Merz »Jakob schläft«
61
Karen Köhler »Wir haben Raketen geangelt«
63
Marion Brasch »Wunderlich fährt nach Norden«
65
Sherko Fatah »Der letzte Ort«
67
»Don't explain - Die Musik von Billie Holiday & Lester Young«
27
21.09. 11.30h
Christoph Ransmayr »Die letzte Welt«
29
Michael Kleeberg »Vaterjahre«
69
23.09. 19.30h
Alina Bronsky »Scherbenpark«
31
10.10. 19.30h
Ulla-Lena Lundberg »Eis«
71
24.09. 19.30h
Navid Kermani »Große Liebe«
33
12.10. 11.30h
Rachel Joyce »Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry« 73
25.09. 19.30h
Hanns-Josef Ortheil »Die Erfindung des Lebens«
35
19.10. 11.30h
Thomas Strässle »Max Frisch - Aus dem Berliner Journal«
75
26.09. 19.30h
Rüdiger Safranski »Goethe. Kunstwerk des Lebens«
37
22.10. 19.30h
David Foenkinos »Nathalie küsst« + »Zurück auf Los«
77
28.09. 11.30h
Martin Walser »Ein springender Brunnen«
39
Daniel Stelter »Chansons«
79
29.09. 19.30h
Reiner Stach »Franz Kafka - Die frühen Jahre«
41
F. C. Delius »Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde«
81
09.10. 19.30h
26.10. 11.30h
»Ich glaube, dass es sich um einen der schönsten Liebesromane dieser Jahre handelt. (...) Ein hocherotisches Buch von einer ausserordentlichen Intensität.« Marcel Reich-Ranicki
293. Lyrische Matinée
Sonntag 7.9.
11.30 Uhr
Monika Maron »Animal Triste« Die Erzählerin in diesem Roman erinnert sich zum letzten Mal an ihre Liebe, die ihr im Sommer 1990 begegnete, als sie nicht mehr jung war und noch nicht alt. Nachdem ihr Geliebter sie verlassen hat, zieht sie sich aus der Welt zurück und wiederholt seitdem die Zeit mit ihm als eine nicht endende Liebesgeschichte. Das Ende der Diktatur offenbart die Ordnung ihres Lebens als absurd, die gewonnene Freiheit fügt sich nicht mehr dem Ganzen, sondern stellt die früheren Lebensentscheidungen infrage. Die Liebe zu Franz, der jenseits der Mauer aufgewachsen ist, wird zur obsessiven Leidenschaft, die keinen Verzicht zulässt und keine Rücksicht. Die Heldin des Romans beschwört die Liebe als letzte anarchische Sinngebung, die sich über jede Ordnung hinwegsetzt und ihre eigene errichtet.
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Foto: Jürgen Bauer
Monika Maron wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die BRD und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte u. a. die Romane »Flugasche«, »Die Überläuferin«, »Stille Zeile sechs«, »Animal triste«, »Pawels Briefe. Eine Familiengeschichte«, »Endmoränen« und »Ach Glück«, außerdem mehrere Essaybände. Zuletzt erschien 2013 der Roman »Zwischenspiel«. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis (1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2003), dem Deutschen Nationalpreis (2009) und dem Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011). Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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In Kooperation mit der EV. ERWACHSENENBILDUNG »Bei allem Zynismus bringt Welzer einen anderen Ton in die Verzichtsdebatte […] und öffnet den Blick für ein anderes, besseres Leben.« Der Spiegel »Dieses Buch […] kommt genau zur richtigen Zeit. […] Es dürfte eines der wenigen zeitkritischen und engagierten Sachbücher sein, bei denen man öfter mal lachen muss.“ Nils Minkmar, FAZ
294. Lyrische Matinée
Dienstag 9.9.
19.30 Uhr
Harald Welzer »Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand«
Foto: Thomas Langreder
Die neue Politik der Zivilgesellschaft wird von einer wünschbaren Zukunft her gedacht, die alte vom status quo. Denken von der Zukunft her öffnet neue Möglichkeiten, das Denken vom status quo her schränkt sie systematisch ein auf das, was man schon kennt. Genau so entsteht das Vermögen zum Widerstand: die besseren Möglichkeiten der Zukunft gegen die schlechteren der Gegenwart durchzusetzen. Dieses Buch ist eine Anleitung dafür: Harald Welzer, der vielleicht konsequenteste Vordenker des Landes, schreibt gegen die Zukunfts- und Phantasielosigkeit der sogenannten Realpolitik. Und zeigt, wie viele konkrete und attraktive Möglichkeiten es gibt, sich selbst wieder ernst zu nehmen und politisch zu werden. Der erste Schritt dazu: Selbst denken!
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Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor von »Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit« und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität Sankt Gallen. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.
Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Lukas Bärfuss hat einen gedanklich weit ausgreifenden Roman geschrieben, der über die Frage, warum jemand willentlich den Tod gesucht hat, zu einer anderen vordringt: Welche Gründe gibt es, sich für das Leben zu entscheiden?
295. Lyrische Matinée
Mittwoch 10.9.
19.30 Uhr
Lukas Bärfuss »Koala«
Foto: Frederic Meyer
Ein ganz gewöhnlicher Mensch, sein ganz gewöhnliches Leben und sein ganz gewöhnliches Ende. Aber nichts an dieser Geschichte in Lukas Bärfuss’ neuem Roman will uns gewöhnlich scheinen. Denn das erzählte Ende ist ein Suizid und der ihn verübt hat, ist sein Bruder. Auch wenn die Statistik sagt, dass für die Menschen zwischen zwanzig und vierzig Jahren Suizid die zweithäufigste Todesursache überhaupt ist, hilft das niemandem in seinem individuellen Schicksal. Die Fragen, die sich unweigerlich stellen, finden nicht zu Antworten, die denen, die zurückbleiben, wirklich Trost spenden. Bärfuss spürt dem Schicksal des Bruders nach, über das er zunächst wenig weiß. Und er begegnet einem großen Schweigen. Das Thema scheint von einem großen Tabu umstellt. Und von einem Geheimnis. Warum nannten seine Freunde ihn Koala? Wie kam er zu diesem Namen? Und hat vielleicht der Name gar das Schicksal des Bruders mitbestimmt; wird ein Mensch seinem Namen ähnlich? Die Geschichte der Tierart in Australien, die heute vor der Ausrottung steht, gerät in den Blick des Autors, und so ist das Buch auch eine Natur-Geschichte über den Umgang des Menschen mit dem anderen Menschen, mit dem Tier, mit Gewalt überhaupt. Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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i tl u D h lp a R it m re ie m re p h c Bu
...
In 750 Jahren wurde dieses Juwel der mittelalterlichen Literatur noch nie ins Deutsche übersetzt. »Das Liebesbestiarium« bedeutete seinerzeit eine literarische Revolution in europäischem Maßstab. Richard de Fournival (1201 – 1260) erkundet darin
296. Lyrische Matinée
Freitag 12.9. 19.30 Uhr
Ralph Dutli: Richard de Fournival »Das Liebesbestiarium« in gewagten Bildern das Geheimnis des Eros und findet für die Liebe eine neue, unerhörte Sprache. In seiner Beschwörung der angebeteten Frau entwirft er einen magischen Liebeszoo zwischen Einhorn und Phönix, Schwalbe und Pantherweibchen, phantastischen und realen Tieren. Er provoziert damit die entschiedene Antwort einer – anonym gebliebenen – selbstbewussten Frau, einen der ersten feministischen Texte überhaupt. Ralph Dutli hat auch diesen Text übersetzt und dem von Fournival hinzugefügt. »Das Liebesbestiarium« ist ein leuchtendes Monument in der Geschichte des Nachdenkens über die Möglichkeiten der Liebe zwischen Mann und Frau, über die ihres Begehrens, über Passion und Verfallenheit, Hoffnung und Verzweiflung, Gedächtnis und Liebestod. Ein amüsantes, hintergründiges, nachdenklich stimmendes Buch zum Staunen.
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Foto: K. Pauls
Ralph Dutli, geb. 1954, studierte in Zürich und Paris Romanistik und Russistik und ist freier Autor, Lyriker und Übersetzer. Er ist Herausgeber u.a. der zehnbändigen OssipMandelstam-Gesamtausgabe und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den »Johann-Heinrich-Voss-Preis« der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Von Ralph Dutli sind bislang mehr als 30 Bücher und Editionen erschienen, z.B. »Liebe Olive. Eine kleine Kulturgeschichte« (2009). Karten: (Literatur & Klassik) 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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in
rod & Musik von Alexander Bo
Makiko Sano, geboren in Tokio, erster Geigenunterricht mit drei Jahren nach der SuzukiMethode, Studium an der Musikhochschule Hamburg bei Christoph Schickedanz, 2007 DAAD-Stipendium, 2008 Erster Preis beim »Elise-Meyer-Wettbewerb«, 2009 Hamburger »Ebel-Preis«, Stipendiatin bei Yehudi Menuhins »Live Music Now«. Seit 2011 stellvertretende Konzertmeisterin im Staatsorchester Darmstadt.
296. Lyrische Matinée
Freitag 12.9. 19.30 Uhr
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Fotos: Johannes Knirsch
Soli fan tutti Quartett »Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur« Astrid Mäurer verbrachte ihre Schulzeit in Bayreuth. Violinstudium an der Musikhochschule Dresden (bei M. Scherzer und R. Ulbricht). Nach Engagements im Orchester des Opernhauses Halle/Saale und dem Frankfurter Museumsorchester spielt sie seit 2009 in der Gruppe der Zweiten Violinen im Staatsorchester Darmstadt. Tomoko Yamasaki stammt aus Japan. Nach dem Gewinn verschiedener Kammermusikpreise war sie Solobratschistin in verschiedenen japanischen Orchestern bevor sie Mitglied des »Lotus Quartetts« wurde. Nach ihrer Übersiedelung nach Europa Studien beim »Melos Quartett«, rege Konzerttätigkeit u. a. beim Schleswig-Holstein Festival, beim Davos Music Festival oder beim Luzern Festival verbunden mit Rundfunk- und CDAufnahmen . Seit Herbst 2012 ist sie Mitglied im Staatsorchester Darnstadt. Michael Veit, geboren in München. Studium bei Andre Navarra in Detmold und Siena, Konzertexamen bei Johannes Goritzki in Düsseldorf, weiterführende Studien bei Daniel Schafran. Stipendiat am Banff-Centre of the Arts in Kanada, Unterricht u.a. bei Janos Starker und Zoltan Szekely. Seit 1986 erster Solo-Cellist im Staatsorchester Darmstadt. 1992 »Jean-Frédéric-Perrenoud-Preis« beim Wiener Internationalen Wettbewerb, Rundfunkaufnahmen, Initiator und Spiritus rector der Konzertreihe »Soli fan tutti«, die 2009 den »Darmstädter Musikpreis« erhielt.
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»Eine Geschichte, die den Leser tief in den Mythos - und den Eros - des Singens versenkt.« Jürgen Kersting Der Virtuose: Neapel zu Beginn des 18. Jahrhunderts - die Stadt des Belcanto zieht die junge Contessa Carlotta magisch an. In der Opernloge gibt sie sich, aller Erden-
297. Lyrische Matinée
Sonntag 14.9. 11.30 Uhr
Margriet de Moor »Der Virtuose« + »Mélodie d'Amour«
Foto: Maria Neefjes
schwere entrückt, einer zauberischen Stimme hin: Es ist die Stimme Gasparo Contis, eines faszinierend schönen Kastraten. Carlotta verführt den in der Liebe Unerfahrenen nach allen Egeln der Kunst. Es folgen rauschhafte Wochen voll Musik und erotischem Rafinement. Das Glück, erkennt sie, ist wie die Musik: Es ist da und bald wieder fort. Ein Narr, wer es festhalten wollte ...
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Mélodie d'Amour: In ihrem neuen Roman erzählt Margriet de Moor von den Spielarten der Liebe: ein alter Mann, der seine Frau über den Tod hinaus liebt, obwohl er sie betrogen und verraten hat; die wahnsinnige Liebe einer Stalkerin; ein junges Mädchen, das seinen Bruder abgöttisch liebt und in der Folge zwei Tote auf dem Gewissen hat; eine Frau, die seelenruhig zusieht, wie ihr Mann sie betrügt. Liebe als Schicksal, Liebe als Obsession, die lebensrettende und die zerstörende Liebe - Margriet de Moor zeigt, wozu die Liebe fähig ist und was sie aus scheinbar besonnenen, vernünftigen Menschen machen kann.
Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Ungarn 1956: Die Panzer rollen, der Aufstand schlägt fehl, die Hoffnung scheitert, dass die Welt eine andere hätte werden können. Ohne ein Wort verlässt Katalin ihre Familie und flüchtet über die Grenze in den Westen. Ihr Mann Kálmán verkauft Haus und Hof und zieht fortan mit den Kindern Kata und Isti durch das Land.
298. Lyrische Matinée Montag 15.9. 19.30 Uhr
Zsuzsa Bánk »Der Schwimmer«
Foto: Thorsten Greve
Während Kálmán in Schwermut verfällt, errichten sich Kata und ihr kleiner Bruder Isti ihre eigene Welt: Isti hört, was die Dinge zu erzählen haben - das Haus, die Steine, die Pflanzen, der Schnee -, während Kata den Geschichten der Menschen zuhört, denen sie auf ihrer jahrelangen Reise begegnet. Der genaue Blick der Kinder trifft auf eine Welt, die sie nicht verstehen. Nur wenn sie am Wasser sind, an Flüssen, an Seen, wenn sie dem Vater zusehen, wie er seine weiten Bahnen zieht und wenn sie selber schwimmen - nur dann finden sie verzauberte Momente der Leichtigkeit und des Glücks. Beide ahnen, dass ihr Leben erst beginnt ... Zsuzsa Bánk, geboren 1965, studierte in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman »Der Schwimmer« wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Für die Erzählung »Unter Hunden« aus ihrem Erzählungsband »Heißester Sommer« erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman »Die hellen Tage«. Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Die große Kunst des genialen Schwarzmalers Wilhelm Genazino liegt darin, soziologische Analysen unmerklich in Literatur zu verwandeln. Danach sieht man die Welt anders.« Helmut Böttiger, Die Zeit
299. Lyrische Matinée
Dienstag 16.9.
19.30 Uhr
Wilhelm Genazino »Die Liebesblödigkeit« + »Bei Regen im Saal«
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Foto: K. Pauls
Die Liebesblödigkeit: Erwartet irgendjemand, dass ich nur einen von beiden, Vater oder Mutter, liebe? Aber darf ich dann nicht auch zwei Frauen lieben, Sandra und Judith? So fragt sich verzweifelt der langsam in ein kritisches Alter kommende Erzähler, der als Apokalypse-Spezialist und Seminarleiter eigentlich eine Antwort wissen müsste. Lange schon lebt er eine Ménage à trois, in der die Frauen allerdings nichts voneinander wissen, und alles geht gut über Jahr und Tag. Doch nun wird er mit seiner Krise nicht mehr fertig. Das Alter macht sich mit Krampfadern bemerkbar, und das Liebesleben leidet immer mehr unter der Anstrengung, Sandra und Judith voneinander fern und das eigene Leben halbwegs in Ordnung zu halten. Bei Regen im Saal: Das Leben ist eine schwierige Sache, aber noch schwieriger ist die Liebe. Man hat nicht nur mit den eigenen Ansprüchen zu tun, sondern auch noch mit denen der Frau. Und die will eines Tages nicht mehr zusehen, wie der promovierte Philosoph und Provinzblattredakteur an ihrer Seite sich selbst ins Abseits manövriert. So überrascht es den Mann nicht, dass er sich eines Tages seinen Kram aus Sonjas Wohnung abholen soll und ihre Hochzeitsanzeige findet. Aber auch die Normalität ist keine Rettung, denn ein ordnungsgemäßer Ehemann macht Sonjas Leben zwar ordentlicher, aber auch unendlich langweiliger. Ein Happy End im Abseits – sollte man das für möglich halten? Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Die Habenichtse: Isabelle und Jakob treffen sich am 11. September 2001 nach Jahren auf einer Party in Berlin wieder. Sie verlieben sich, heiraten und bekommen die Chance, nach London zu ziehen, wo Jakob – Schicksal? Zufall? – eine Stelle in einer Anwaltskanzlei antritt, die eigentlich für einen Kollegen vorgesehen war, der bei den
300. Lyrische Matinée Mittwoch 17.9. 19.30 Uhr
Katharina Hacker »Die Habenichtse« + »Skip« (Preview)
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Foto: Annaleen Louwes
Anschlägen auf das World Trade Center umgekommen ist. Isabelle arbeitet von dort aus weiter für ihre Berliner Grafikagentur und genießt, in den spannungsreichen Wochen vor Ausbruch des Kriegs im Irak, ihr Londoner Leben. Die beiden haben alles, was ein junges, erfolgreiches Paar braucht – und stehen doch mit leeren Händen da. Sehnsüchtig und ratlos sehen sie zu, wie ihr Leben aus den Fugen gerät. Jakob ist fasziniert von seinem Chef, Isabelle von Jim, dem Dealer. Die untergründigen Ströme von Liebe und Gewalt werden spürbar, und das Nachbarskind Sara wird ihr Opfer. Wie das Weltgeschehen ins eigene Leben eingreift, wie sehr dabei die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder mitzufühlen, kollidiert mit der Sehnsucht nach existentiellen Erfahrungen, das erzählt Katharina Hacker meisterlich. »Skip«, Katharina Hackers neuer Roman, geplant für Herbst 2015 bei S. Fischer, ist die Geschichte eines israelischen Architekten mit europäischen Wurzeln, der die Erfahrung macht, von einer inneren Stimme an Orte gerufen zu werden, an denen gerade ein Unglück geschieht. Offenbar ist er, ohne es zu wollen, dazu bestimmt, die Sterbenden auf ihrem Weg zwischen Leben und Tod zu begleiten. Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Stella und Jason sind verheiratet, sie haben eine Tochter, Ava, sie leben in einem Haus am Rand der Stadt. Ein schönes, einfaches Haus, ein kleiner Garten, ein alltägliches ruhiges Leben, meist ohne Jason, der viel arbeitet.
301. Lyrische Matinée Donnerstag 18.9. 19.30 Uhr
Judith Hermann »Aller Liebe Anfang«
Foto: Andreas Labes
Aber eines Tages steht ein Mann vor der Tür dieses Hauses, ein Fremder, jemand, den Stella nie zuvor gesehen hat. Er sagt, er wolle sich einfach einmal mit ihr unterhalten, mehr sagt er nicht. Stella lehnt das ab. Der Fremde geht und kommt am nächsten Tag wieder, er kommt auch am Tag darauf wieder, er wird sie nicht mehr in Ruhe lassen. Was hier beginnt, ist ein Albtraum, der langsam aber unbeirrbar eskaliert. In einer klaren, schonungslosen Sprache und irritierend schönen Bildern erzählt Judith Hermann vom Rätsel des Anfangs und Fortgangs der Liebe, vom Einsturz eines sicher geglaubten Lebens. Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt »Sommerhaus, später« (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband »Nichts als Gespenster«. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2009 erschien »Alice«. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis und dem FriedrichHölderlin-Preis. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.
Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Der DEUTSCHE LITERATURFONDS stellt vor: Zeitgenössische Lyrik zeichnet sich oft durch ein hohes Maß an Unverständlichkeit aus. Bei Steffen Jacobs ist das programmatisch anders. Mal verspielt, mal parodistisch, mal lakonisch und mit dezenten Anspielungen auf von ihm geschätzte Dichter wie Johann Christian Günther, Walt Whitman, Peter Rühmkorf oder Frank O’Hara versteht er es, sein Publikum variantenreich für sich einzunehmen.
302. Lyrische Matinée
Samstag 20.9. 19.30 Uhr
Ein Lyrikabend mit Steffen Jacobs ... Er ist aber nicht nur Dichter, sondern auch Erfinder des Lyrikdoktors Jakob Stephan, der in zahlreichen »lyrischen Visiten« im Feld der Gegenwartsdichtung so kritisch wie unterhaltsam Sondierungen vornahm. Das fand in Jacobs' »Lyrik-TÜV« eine urteilsfreudige Fortsetzung, indem er wohlbegründet in vielen, aber nicht allen Fällen Dichtern des 20. Jahrhunderts die lyrische Verkehrstauglichkeit bescheinigte. In der Lesung werden beide Seiten dieses Autors – die des Dichters und die des Kritikers – abwechslungsreich zum Tragen kommen, im Dialog mit Jazz: einer Hommage des Steffen Weber Quartets an Lester Young und Billie Holiday.
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Foto: prrivat
Zu Beginn orientiert Prof. Dr. Gunther Nickel vom Deutschen Literaturfonds e.V. in einer kurzen Einführung über das bisherige Werk von Steffen Jacobs und die literaturhistorische Traditionslinie, der es zuzurechnen ist. Karten (Literatur & Jazz): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Foto Weber: Jean M. Laffitau
»Don't Explain - The Music Of Billie Holiday and Lester Young« hat das Steffen Weber Quartet seine Hommage an die beiden Jazzklassiker genannt, die seit den 30er Jahren eine lebenslange Freundschaft verband. Aus dieser Zeit stammen auch einige der schönsten Einspielungen beider. Er gab ihr den Spitznamen Lady Day, sie nannte ihn Prez und bekannte: »Ich versuche, wie Lester Young oder Louis Armstrong zu improvisieren«. Kein Musiker zwischen Louis Armstrong und Charlie Parker hat die Entwicklung des Jazz so nachhaltig beeinflusst wie Lester Young.
302. Lyrische Matinée
Samstag 20.9. 19.30 Uhr
& dem Steffen Weber Quartet »Don't Explain« Zur Musik die Gedichte von Steffen Jacobs - was braucht man mehr für einen außergewöhnlichen Abend?!
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Foto Jaksjø: Wolfgang Gillo
Steffen Weber studierte von 1995 bis 1999 an der Musikhochschule Mannheim. Seit 2012 ist er Mitglied der hr Bigband. Axel Pape gehört zu den kreativsten jungen deutschen Jazzschlagzeugern und ist in vielen namhaften Formationen zu hören. Der Bassist Arne Huber studierte in Mannheim bei Thomas Stabenow und spielte u.a. mit Ingrid Jensen, Johannes Enders, Randy Brecker, Adrian Mears, Paul Heller, Ack van Rooyen, Bob Degen, Nils Petter Molvaer und Julien Lourau. Christian Jaksjøe, norwegischer Posaunist, seit 2003 Mitglied der hr-Bigband, spielte schon als Gymnasiast in professionellen Bands.
Karten (Literatur & Jazz): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Als Christoph Ransmayrs Roman »Die letzte Welt« 1988 erschien, wurde er von der Kritik gefeiert wie kaum ein anderer - er wurde bisher in 29 Sprachen übersetzt. Der Roman, der an Schauplätzen in Rom und am Schwarzen Meer Antike, Gegenwart und Zukunft zusammenfließen lässt, folgt den Spuren des römischen Dichters Ovid, der
303. Lyrische Matinée
Sonntag 21.9. 11.30 Uhr
Christoph Ransmayr »Die letzte Welt«
Foto: K. Pauls
im Jahr 8 n. Chr. nach Tomi am Schwarzen Meer verbannt wurde. »Die letzte Welt« erzählt von der abenteuerlichen Reise eines römischen Freundes von Ovid, der auf der Suche nach dem verschwundenen Dichter und seinem verschollenen Werk der »Metamorphosen« immer tiefer in eine rätselhafte Welt der Bilder, Figuren und wunderbaren Begebenheiten gerät - und sich in eine Romanfigur verwandelt. Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und studierte Philosophie in Wien, wo er nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder lebt. Neben seinen Romanen »Die Schrecken des Eises und der Finsternis‹, »Die letzte Welt«, »Morbus Kitahara« und »Der fliegende Berg« erschienen bisher neun Spielformen des Erzählens, darunter »Damen & Herren unter Wasser«, »Geständnisse eines Touristen« und »Der Wolfsjäger«. Zuletzt veröffentlichte Christoph Ransmayr den »Atlas eines ängstlichen Mannes«. Für seine Bücher, die bisher in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union. Karten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Scherbenpark ist ein schwungvolles, ziemlich makelloses Debüt.« SZ Es war die unwahrscheinliche Geschichte eines unverlangt eingesandten Manuskriptes, das den Verlag sofort begeisterte, und es wurde eines der erfolgreichsten Debüts: Auch das gibt es noch: Alina Bronskys »Scherbenpark«. Eine junge, unbekannte Autorin bietet in einer E-Mail dem Lektor ihr Manuskript an, der lässt es sich schicken, liest es gleich und macht eine Woche später ein Vertragsangebot. Was macht ihr Debüt so be-
304. Lyrische Matinée
Dienstag 23.9. 19.30 Uhr
Alina Bronsky »Scherbenpark«
Foto: K. Pauls
sonders? Da ist zum einen die siebzehnjährige Sascha Naimann, die aus Moskau nach Deutschland gekommen ist und mit ihren zwei jüngeren Geschwistern im Scherbenpark lebt – einem Hochhaus-Ghetto, in dem eigene Gesetze herrschen, die sie mit wilder Entschlossenheit bricht. Da ist zum anderen das katholische Elite-Gymnasium, das Sascha wegen ihrer Hochbegabung und ihrer prekären Lebenssituation angenommen hat, mitsamt den behüteten und ausstaffierten Mitschülerinnen, die keinen Schimmer von Algebra haben, aber ein volles Freizeitprogramm. Und da ist der Ton, in dem Sascha ihre Geschichte erzählt: Selbstbewusst und geradeheraus, beiläufig und trocken kommentiert sie ihre Umgebung, das verzweifelte Streben nach Glück, Freiheit und Wohlstand, das Scheitern ringsum und das eigene Aufbegehren.
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Sascha beginnt ihre Geschichte mit zwei Vorsätzen: Sie will ihrer Mutter ein Buch schreiben, und sie will Vadim töten. Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Das erste Mal hat er mit fünfzehn geliebt und seitdem nie wieder so groß: Im Laufe von wenigen, viel zu wenigen Tagen erlebt ein Junge alle Extreme der Verliebtheit. Er vergöttert die Schönste des Schulhofs aus der Ferne, harrt jede Pause in der Raucherecke aus, um noch einmal ihre herrliche Zahnlücke zu erblicken. Ihn durchfährt der erste Kuss wie ein Wunder – wie ein Sakrament, das nicht verletzt werden darf. Und dann, kaum dass er von der ewigen Glückseligkeit geschmeckt zu haben glaubt, weist die Schönste
305. Lyrische Matinée
Mittwoch 24.9. 19.30 Uhr
Navid Kermani »Große Liebe« ihn schon wieder von ihrem Hof, genau gesagt: eben jener Raucherecke des Schulhofs. Navid Kermani legt ein Meisterstück der Verdichtung vor: Im Mikrokosmos eines Gymnasiums Anfang der 1980er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt er das zeitlose Schauspiel der Liebe in ihrer Majestät und Lächerlichkeit auf. Die Schilderung der ersten Blicke, Berührungen und Abschiedsbriefe verknüpft Kermani mit den ergreifenden Erzählungen der arabisch-persischen Liebesmystik. Für den Leser öffnet sich ein Gang durch irdische und göttliche Seelenlandschaften, der fast unbemerkt Kulturen und Jahrhunderte überbrückt. So viel ist sicher: Mit diesem Roman hat auch die deutsche Literatur eine »schönste Liebesgeschichte der Welt«.
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Foto: K. Pauls
Navid Kermani, 1967 geboren, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für sein akademisches und literarisches Werk ist er vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt 2012 mit dem Kleist-Preis für seinen Roman »Dein Name«. Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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In seinem autobiographisch inspirierten Roman erzählt Hanns-Josef Ortheil die Geschichte eines jahrelang stummen Kindes, dessen Eltern im Krieg und in der Nachkriegszeit vier Söhne verloren haben. Zusammen mit der ebenfalls stummen Mutter wächst es in einer künstlichen Schutzzone auf, aus der es sich erst langsam durch das geliebte Klavierspiel und den unorthodoxen Sprachunterricht des Vaters
306. Lyrische Matinée Donnerstag 25.9. 19.30 Uhr
Foto: Tobias Bohm
Hanns-Josef Ortheil »Die Erfindung des Lebens« befreien kann. Doch die Befreiung ist schmerzhaft. Sie führt den Jungen auf lange, einsame Reisen durch Deutschland und in einem letzten Befreiungsakt schließlich nach Rom. Dort wird er ein erfolgreicher Pianist, der Freundschaften schließt und sogar ein Liebesverhältnis eingeht. Diese Bindungen aber zerreißen, und auch die Pianistenkarriere muss aufgegeben werden. Nach der Rückkehr nach Deutschland macht ihm ein früherer Lehrer den faszinierenden Vorschlag, es mit dem Schreiben zu versuchen … In Anlehnung an die großen Bildungsromane der deutschen Literatur entwirft dieser auch historisch weit ausholende Roman eine Biographie, die nach jedem Rückschlag wieder ganz neu erfunden werden muss. Entstanden ist dabei die ergreifende Geschichte von einem jungen Pianisten und späteren Schriftsteller, deren am Ende glücklicher Verlauf an ein Wunder grenzt.
Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Andel Müller trifft: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung in einem kleinen Herzogtum, dilettiert in Naturforschungen, flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er die unvergesslichsten Liebesgedichte, tritt in edlen Wettstreit mit dem Freund und Dramatikerkollegen Schiller, schreibt Romane und wird sich selbst historisch, und verfasst zuletzt ein Alterswerk, mit dem er alle Konventionen sprengt. Doch er wollte noch mehr: das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden.
307. Lyrische Matinée
Freitag 26.9.
19.30 Uhr
Rüdiger Safranski »Goethe - Kunstwerk des Lebens«
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Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Rüdiger Safranski schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe gemacht hat. Fünfzig Jahre nach Richard Friedenthal erzählt uns der Meister der kulturhistorischen Biographik und der ideengeschichtlichen Darstellung dieses Leben. Eine dicke Schicht von Interpretation hat sich über Goethe gelegt; Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird Goethe ungewohnt lebendig: Dieses souverän geschriebene Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen, dessen Lebensspanne das verspielte Rokoko, die klassisch-romantische Zeit und noch die Nüchternheit des Eisenbahnzeitalters umgreift und mit dessen Namen man später eine ganzen Epoche bezeichnet hat: die Goethezeit. Rüdiger Safranski, geboren 1945, ist Philosoph und vielfach preisgekrönter, in über 20 Sprachen übersetzter Autor. Karten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Gelassen und keineswegs effektbedacht vorgetragen, erheitert Walsers späte Prosa wohl darum so unwiderstehlich, weil Charakteristisches seltsamerweise fast immer irgendwie erheitert … Es ist eines der großen Erinnerungs-Bücher unserer Literatur und unseres Jahrhunderts, …ein Erinnerungsroman, der Wasserburg samt seinen schwäbisch-alemannisch redenden Bewohnern so zu retten vermag wie einst Thomas Manns Buddenbrooks Lübeck« Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung
308. Lyrische Matinée Sonntag 28.9. 11.30 Uhr
Martin Walser »Ein springender Brunnen«
Foto: K. Pauls
Martin Waisers erfolgreicher, wunderbarer Zeit- und Lebensroman: Von einem, der lernt, sein Leben in die Hand zu nehmen, seinen in Kindertagen gepflanzten Wörterbaum zu pflegen und nur noch sich, »seinen« Büchern und »seiner« Sprache zu vertrauen.
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»Solange etwas ist, ist es nicht das, was es gewesen sein wird. Wenn etwas vorbei ist, ist man nicht mehr der, dem es passierte. Allerdings ist man dem näher als anderen. Obwohl es die Vergangenheit, als sie Gegenwart war, nicht gegeben hat, drängt sie sich jetzt auf, als habe es sie so gegeben, wie sie sich jetzt aufdrängt. Aber solange etwas ist, ist es nicht das, was es gewesen sein wird. Wenn etwas vorbei ist, ist man nicht mehr der, dem es passierte. Als das war, von dem wir jetzt sagen, daß es gewesen sei, haben wir nicht gewußt, daß es ist. Jetzt sagen wir, daß es so und so gewesen sei, obwohl wir damals, als es war, nichts von dem wußten, was wir jetzt sagen.« Karten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Nach den gefeierten ersten zwei Bänden seiner Kafka-Biographie schließt Reiner Stach sein großes Werk mit Kafkas Kindheit und Jugend, Studium und ersten Berufsjahren ab. Die Entfaltung von Kafkas Sprachtalent, seine Bildungserlebnisse, die Reifung seiner Sexualität und nicht zuletzt die Auseinandersetzung mit neuen
309. Lyrische Matinée Montag 29.9. 19.30 Uhr
Reiner Stach »Franz Kafka - Die frühen Jahre« Technologien und Medien sind die entscheidenden Wegmarken. Reiner Stachs Kafka-Biographie genießt schon jetzt den Ruf eines internationalen Standardwerks, das die Möglichkeiten der literarischen Biographie neu ausgelotet hat. Erneut bietet Reiner Stach ein erzählerisch dichtes und farbiges Panorama der Zeit und zugleich die einfühlsame Studie eines außergewöhnlichen Menschen. Reiner Stach, geb. 1951 in Rochlitz (Sachsen), arbeitete nach dem Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Mathematik und anschließender Promotion zunächst als Wissenschaftslektor und Herausgeber von Sachbüchern. 1987 erschien seine Monographie »Kafkas erotischer Mythos«. 1999 gestaltete Stach die Ausstellung »Kafkas Braut« (Frankfurt, Wien, Prag), in der er den Nachlass Felice Bauers präsentierte, den er in den USA entdeckt hatte. 2002 und 2008 erschienen die ersten beiden Bände der hochgelobten dreiteiligen Kafka-Biographie. 2008 wurde Reiner Stach für »Kafka: Die Jahre der Erkenntnis« mit dem Sonderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis ausgezeichnet.
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Foto: privat
Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-BüchnerPreis 1994 Adolf Muschg, der in seinen Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und Essays der Gesellschaft einen untrüglichen Spiegel vorhält. Auch in seinem letzten großen Roman »Der Rote Ritter«, der das Mittelalter mit der Gegenwart parabelhaft verbindet, bleibt dies - ob Vorsatz oder nicht - wirksam. Gefasst in eine Sprache von psychologischer Sensibilität und zugleich von kritischer Klarsicht beschwören die Bücher Adolf Muschgs die Hoffnung, dass den Menschen noch zu helfen sei«.
310. Lyrische Matinée
Dienstag 30.9. 19.30 Uhr
Adolf Muschg »Der rote Ritter«
Foto: K. Pauls
Adolf Muschg erzählt die alte Geschichte von Parzival und Grâl. Er erzählt sie neu. Sein Roman folgt dem Epos von Wolfram von Eschenbach, und folgt ihm ebenso nicht. Muschgs Parzival ist ein ganz anderer Parzival als der, den wir zu kennen glauben. Gewiss, nicht nur der Name des Roten Ritters verweist darauf, auch das gesamte hundertfältige Personal ist zur Stelle: die Grâls- und Artussage, die Märchen, Legenden und Fabeln. Die Geschichte greift in den vollen und überlieferten Stoff, doch freizügig und selbstbewusst.
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Adolf Muschg, 1934 geboren, ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller und ein streitbarer europäischer Intellektueller, Büchnerpreisträger (»Der rote Ritter«) und mit seinem erzählerischen und essayistischen Werk immer präsent. Von 1970 bis 1999 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, von 2003 - 2005 Präsident der Akademie der Künste Berlin. Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Neues vom Ältesten. Ein solches Buch hat es noch nie gegeben. Dass die Poesie eine alte Erfindung ist, ahnen wir; aber die wenigsten von uns wären imstande, die Spur der europäischen Dichtung bis an ihre Ursprünge zurückzuverfolgen. Sie führt weit, bis ins Zweistromland, bis zu den Arabern, den Kelten und den Sizilianern. Wer wüsste schon, dass der älteste überlieferte Dichtername einer Frau gehört? Wer kennt noch die wilden Lieder des Archilochos, den die Griechen die Skorpionzunge nannten? Und so weiter -
311. Lyrische Matinée Mittwoch 1.10. 19.30 Uhr
Raoul Schrott »Die Erfindung der Poesie«
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Foto: Hasiepen
über Sappho und die römischen Elegiker Catull und Properz bis zu den Iren des achten, den Hebräern des elften, den Trobadors des zwölften und den Walisern des vierzehnten Jahrhunderts. »Make it new«: das war die Losung, mit der einst, in den Zeiten der heroischen Moderne, Ezra Pound angetreten ist. Damals galt das Neue nicht als eine Domäne von Trendsettern und Trampeln; damals wussten die Dichter noch, dass das Neueste nur aus einem langen Gedächtnis kommen kann. Die Klügeren unter den Heutigen sind der Idiotie der Gleichzeitigkeit müde geworden. Raoul Schrott ist einer von ihnen. Auf eigene Faust hat er eine Entdeckungsreise ersten Ranges unternommen. Viele Dichter werden hier zum ersten Mal auf deutsch vorgestellt. Andere werden aus dem akademischen Brutkasten befreit. Jedes Kapitel bietet außerdem einen einleitenden Essay, eine Probe in den Originalsprachen, ein Glossar und einen Quellenhinweis. Die tausendjährigen Gedichte erscheinen in Schrotts Versionen frisch wie am ersten Tag. Der Staub ist weg. Es ist Zeit für überraschende Entdeckungen. Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Ein Morgen mit Ulla Hahn
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»Ulla Hahn ist eine der erfolgreichsten deutschen Lyrikerinnen - und eine geborene Epikerin.« Welt am Sonntag
312. Lyrische Matinée Freitag 3.10. 11.30 Uhr
Ulla Hahn »Herz über Kopf« »Das verborgene Wort« »Spiel der Zeit« Herz über Kopf: Ulla Hahns 1981 erschienener erster Gedichtband, fand begeisterte Leser und ist längst ein Klassiker. Virtuose lyrische Artistik und kommerzieller Erfolg, für Ulla Hahn war das nie ein Gegensatz. Mit Lust führt sie die Spielarten der Liebe vor und schlägt einen Bogen vom Allerprivatesten, der Liebe zwischen Mann und Frau, zum Alleröffentlichsten, der Liebe zum Menschen und zum Leben.
Foto: Julia Braun
Das verborgene Wort: Ein Mädchen, Arbeiterkind, voller Neugier und Lebenswille sieht sich im Käfig einer engen katholischen Dorfgemeinde gefangen. Sie stößt an die Grenzen einer Welt, in der Sprache und Phantasie nichts gelten. Fast zerbricht sie an der Härte und Verständnislosigkeit der Eltern, die sie in den eigenen Lebensgewohnheiten festhalten wollen. Im Deutschland der fünfziger und frühen sechziger Jahre sucht das Mädchen seinen Weg in die Freiheit: die Freiheit des verborgenen Worts.
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Spiel der Zeit: Hilla Palm, Arbeiterkind vom Dorf, ist als Studentin in Köln angekommen. im turbulenten Jahr 1968 sucht sie hier heimisch zu werden, erkundet die Welt der Sprache, genießt die Freiheit des Denkens, sehnt sich nach Orientierung im Leben und muss doch erkennen: ich bin meine Vergangenheit. Erst als sie ihrer Liebe begegnet, findet sie die Kraft für einen neuen Blick auf alte Verletzungen. Karten (Literatur & Klassik): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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s m h ra B s e n n a h o J n o v & Musik
Wiltrud Veit, geboren in Heidelberg, erhielt ihren ersten Klavierunterricht bei Erwin Schmieder, erstes öffentliches Auftreten mit Orchester im Alter von 14 Jahren, vier
312. Lyrische Matinée Freitag 3.10. 11.30 Uhr
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Foto: Barbara Aumüller
Foto: Christoph Pabst
W. & M. Veit »Johannes Brahms - Cellosonate F-Dur« Jahre Klavierunterricht bei Paul Dan (Hochschule Mannheim). Noch als Gymnasiastin wurde sie Schülerin von Karl-Heinz Kämmerling in Hannover. Das anschließende Studium bei Georg Sava an der Hochschule der Künste Berlin schloss sie mit dem Konzertexamen ab. Regelmäßige Teilnahme in der Liedinterpretationsklasse von Aribert Reimann und in der Meisterklasse von György Sebock ergänzten ihre Ausbildung in Berlin. Sie ist 1. Preisträgerin des Deutschen Tonkünstlerverbandes Stuttgart und war 1994 Finalistin des Internationalen Klavierwettbewerbs »Château de Courcillon« in Frankreich. Ihre vorwiegend der Kammermusik gewidmete Konzerttätigkeit führte sie nach Italien, Tschechien, Israel, in die Schweiz und in die Vereinigten Staaten. Michael Veit wurde 1957 in München geboren. Nach dem Studium bei André Navarra in Detmold und in Siena legte er das Konzertexamen bei Johannes Goritzki in Düsseldorf ab, weiterführende Studien absolvierte er bei Daniel Schafran. Er war Stipendiat am »Banff-Centre of the Arts« in Kanada, wo er u.a. von János Starker und Zoltán Székely unterrichtet wurde. Seit 1986 ist Veit Solo-Cellist im Orchester des Staatstheaters Darmstadt. 1992 gewann er den »Jean-Frédéric-Perrenoud-Preis« beim Wiener Internationalen Wettbewerb. Veit ist Initiator und Spiritus rector der kammermusikalischen Konzertreihe »Soli fan tutti«, die 2009 mit dem Darmstädter Musikpreis ausgezeichnet wurde. Karten (Literatur & Klassik): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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t s fe in te S h c ri in e H it m d n e Ein Ab
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»Hier geht es ums Ganze – in mehrerlei Hinsicht. Zwischen Homo Sapiens und Vogel, zwischen Intuition und Handwerk, Kunst und Können, Urbi et Orbi, Erde und Pluto, zwischen Linksgestrickten und Geradeaus-Charakteren. Der neue Roman von Heinrich Steinfest ist deshalb so unerhört lesenswert, weil er so klug beredt und fliehend von Alternativen kündet.« Die Welt
313. Lyrische Matinée
Sonntag 5.10. 17 Uhr
»Steinfests Allesforschung. Miniaturen aus seinen Büchern« »Heinrich Steinfest ist ein Meister der skurrilen Sprachbilder und alltagsphilosophischen Exkurse.« Der Spiegel »Steinfest unterhält nicht nur, er öffnet einem buchstäblich die Augen für – ein großes Wort – den Reichtum und die Vielfalt der Schöpfung.« Denis Scheck in der ARD
Foto: K. Pauls
»Heinrich Steinfest versteht es, eine menschliche Komödie zu stricken, ein genial groteskes Romanpanoptikum aus Quertreibern, alten Meistern und Ignoranten, das mit tiefgründigem Humor über den allgemeinen Bedeutungsverlust hinwegtröstet.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Steinfest zelebriert eine eiskalte Logik des Irrsinns. So skurril die Plots seiner Geschichten sind, so präzise fallen die zahllosen, kleinen bösartigen und großteils extrem klug und raffiniert gesponnenen Alltagsbeobachtungen und Analysen dazwischen aus.« Der Standard Karten (Literatur & Jazz): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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ng & Musik von Louis Armstro
»Ax plays Satch«, in Anspielung auf Armstrongs LP-Titel »Satch plays Fats«, hat Axel Schlosser, Solotrompeter der hr-Bigband, seine Hommage an Louis Armstrong genannt, den ersten Superstar des Jazz.
313. Lyrische Matinée
Sonntag 5.10. 17 Uhr
Ax plays Satch »West End Blues« Axel Schlosser, einer der brillantesten Trompeter der jüngeren europäischen Jazzgeneration, lehrt nicht nur an den Musikhochschulen in Frankfurt und Mainz, er ist auch als Solist und Bandleader europaweit in Sachen Jazz unterwegs. Clive Fenton, 1963 in Birmingham geboren, lernte während seiner Zeit als Gymnasiast das Tuba spielen. Als Teenager spielte er Tuba, Bariton und Tenorhorn bei der »City of Birmingham Brass Band«. Im »Midland Youth Jazz Orchestra« spielte u.a. mit Eddie Lockjaw Davies, Benny Carter, Bobby Shew, Kenny Baker u.a. Seit 1995 ist Clive Mitglied von »Rod Mason’s Hot Five«, wo er neben der Tuba auch Trompete spielt und singt.
Foto: Michael Hecker
Thilo Wagner ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der europäischen Swingszene und auch über die deutschen Grenzen hinaus als Institution auf dem Swingsektor bekannt. 1998 hat er den Solistenpreis des Jazzfestivals in Vienne (Frankreich) gewonnen, zudem ist er Ehrenbürger der Stadt New Orleans.
Karten (Literatur & Jazz): 12 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 10 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Einen wie ihn, der so scharf sieht und dennoch ein »Liebhaber der Welt« bleibt, haben wir bitter nötig.« Daniela Stringl, Der Standard
314. Lyrische Matinée
Montag 6.10. 19.30 Uhr
Karl-Markus Gauß »Lob der Sprache, Glück des Schreibens«
Foto: K. Pauls
Pointierte Glosse, eleganter Essay, kulturkritische Polemik, selbstironische Erzählung. Karl-Markus Gauß, »einer der größten Stilisten der Gegenwartsliteratur« (Günther Kaindlstorfer), verfügt über viele Formen und Tonlagen. Der »Welt-Alltag« ist das unbekannte Terrain, das er seit dreißig Jahren literarisch erkundet, scharfsinnig, gelehrt und witzig. In dieser ersten Sammlung seiner kleinen Prosa erzählt er von den einfachen und den verwirrenden Dingen des Lebens, von den Verheißungen des Fortschritts und seinen eigenen Vorurteilen, von weltberühmten Medienfiguren und vergessenen Schriftstellern. In seinen wie mit leichter Hand verfertigten Feuilletons und weitgespannten Essays wird das Bekannte fremd, das Unbekannte vertraut, und durch alle Kritik hindurch findet der Autor immer wieder zur Feier des alltäglichen Lebens, zum Lob der Sprache und zum Glück des Schreibens.
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Karl-Markus Gauß, geboren 1954 in Salzburg, wo er heute als Schriftsteller, Herausgeber und Kritiker der Zeitschrift »Literatur und Kritik« (seit 1991) lebt. Seine Reportagen über die kleinen Nationen Europas wurden in viele Sprachen übersetzt und seine Journale und erzählenden Essays mit etlichen Preisen ausgezeichnet (Prix Charles Veillon und Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz, Johann-Heinrich-Merck-Preis und 2013: Österreichischen Kunstpreis für Literatur). Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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» ... auf beeindruckende Weise geglückt.« FAZ »Agnes ist, gleich sei’s gesagt, ein kluges, in jeder Hinsicht überzeugendes Buch über ein grosses, anstössiges Thema – den Skandal des Todes in einer restlos aufund abgeklärten Welt.« NZZ
315. Lyrische Matinée Dienstag 7.10. 19.30 Uhr
Peter Stamm »Agnes« Im überheizten Lesesaal der Public Library in Chicago wechseln sie die ersten Blicke, bei einem Kaffee die ersten Worte: er, ein Schweizer, der für ein Buch über amerikanische Luxuseisenbahnwagen recherchiert, sie, eine amerikanische Physikstudentin, die an ihrer Dissertation arbeitet und den Wunsch hat, Spuren zu hinterlassen. Sie gehen zusammen essen und machen Ausflüge in die nahe gelegenen Wälder. Eines Tages fordert Agnes ihn auf, ein Porträt über sie zu schreiben. Und während sie wie für ein Foto Modell sitzt, beginnt er, ihre gemeinsame Geschichte in den Computer zu tippen. Zu Anfang spielerisch, dann zwanghaft, verändern sie, der Geschichte entsprechend, die eigene Realität. Als die Wirklichkeit die Fiktion einholt, als Agnes zu ihm in die 27. Etage des Doral Plaza zieht, als sie schwanger wird und er Louise kennenlernt, gewinnt seine virtuelle Phantasie immer mehr Macht über sie... Eine Geschichte vom Glück, das im Detail liegt, und von der Nähe, die zwei Menschen trennt, kühl und mit so viel Spannung erzählt, dass sie bis zur letzten Seite fesselt.
Foto: K. Pauls
Peter Stamm schrieb seit seinem Romandebüt »Agnes« (1998) vier weitere Romane und vier Erzählsammlungen.
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Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»'Jakob schläft', der Grüne Heinrich von Klaus Merz, besitzt einen merkwürdigen Untertitel. Er lautet: 'Eigentlich ein Roman'. Ist das eine Entschuldigung? Ein preziöser Schnörkel? Bei Klaus Merz, der jedes Wort so behutsam aufnimmt und in Händen hält, als wär’s ein Neugeborenes, kann man sicher sein, dass er keinen Untertitel aus blosser Koketterie setzt. Es muss ihm damit ernst sein. Und sobald auch wir diesen Ausdruck ernst nehmen - 'Eigentlich ein Roman' - erkennen wir darin eine grundsätzliche Äußerung des Autors
316. Lyrische Matinée Dienstag 7.10. 19.30 Uhr
Foto: K. Pauls
Klaus Merz »Jakob schläft. Eigentlich ein Roman«
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über seine Kunst. Ich weiß, lautet diese Äußerung, dass ein Roman ein dickes Buch ist, in dem Massen von Wirklichkeit, Rotten von Figuren, Ketten von Ereignissen in Szene gesetzt werden, ein Buch in dem Schicksale anlaufen, sich steigern und verknüpfen, umschlagen, im Dunkel enden oder wieder ins Licht finden. Ich weiß, lautet diese Äußerung, dass ein Roman ein dickes Buch ist, in dem einer scharf beobachteten Außenwelt die ebenso reiche Innenwelt eines Helden gegenübersteht, und die Außenwelt ist ethnologisch und geographisch so zuverlässig geschildert wie die Innenwelt psychologisch und moralisch. Ich weiß das alles, lautet diese Äußerung, und ich weiß, wie schmal mein Buch ist, und doch ist es 'eigentlich ein Roman'. Denn schaut nur hin, schaut nur genau hin, und ihr findet die Ereignisse und die Figuren, ihr findet die Schicksalskurven, ihr findet die Finsternis und das Licht, und Stoff genug ist da für die Ethnologen wie die Psychologen, und wenn’s sein muss, bleibt auch für die Sexualforscher noch etwas übrig. Das reicht doch 'eigentlich', oder nicht? Es reicht tatsächlich, und dass es reicht, ist der Zauber dieser Kunst.« Peter von Matt Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist. Über diesen Moment und über das Danach schreibt Karen Köhler in ihren rauschhaften Erzählungen – bildintensiv, zupackend und lakonisch. Eine junge Frau sitzt mittellos und dehydriert vor einer Tankstelle im Death Val. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu
317. Lyrische Matinée Mittwoch 8.10. 19.30 Uhr
Karen Köhler »Wir haben Raketen geangelt«
Foto: Julia Klug
phantasieren. Doch schon bald teilen sie sich einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Voller fröhlicher Melancholie und dramatischer Leichtigkeit: Karen Köhlers Erzählungen führen von der westeuropäischen Zivilisation bis in die Wüste und die Wildnis Sibiriens. Sei es die Krebspatientin, die in einem Krankenhaus liegt und einen kubanischen Commandante zum Gefährten hat, oder die Animateurin, die sich auf einem Kreuzfahrtschiff vor ihrem eigenen Leben versteckt: Karen Köhlers Figuren sind Meisterinnen im Überleben.
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Karen Köhler wurde 1974 in Hamburg geboren. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Bern. Seit 2008 lebt sie wieder in Hamburg, wo sie als Theaterautorin und Illustratorin arbeitet. Sie erhielt verschiedene Preise, unter anderem 2011 den Hamburger Literaturförderpreis. »Wir haben Raketen geangelt« ist ihr erstes Buch. Bei Twitter: @KareninaKoehler
Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte.« Als Marie ihn verlässt, versinkt er in Selbstmitleid. Doch schon bald schubst ihn eine anonyme SMS zurück ins Leben und Wunderlich tritt eine Reise an. Eine Reise, die vieles verändert und bei der nicht alles mit rechten Dingen zugeht. »Wunderlich fahrt nach Norden« ist die
318. Lyrische Matinée Mittwoch 8.10. 19.30 Uhr
Marion Brasch »Wunderlich fährt nach Norden« Geschichte eines Mannes, der Entscheidungen scheut und sich dem Zufall überlässt. Auf seiner Fahrt wird Wunderlich zum Abenteurer. Doch vor allem entdeckt er, was er vergessen wollte, und findet, was er nicht gesucht hat. Der Roman ist eine Liebeserklärung an die sonderbaren Momente des Lebens: leicht, komisch und berührend. Die heitere Geschichte eines Melancholikers, der den Moment zu leben lernt.
Foto: Jürgen Bauer
Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR. 1987 begann sie als Musikredakteurin beim Jugendsender DT64 und ist heute als freie Rundfunkjournalistin und -moderatorin bei radioeins (RBB) tätig. Ihr erster Roman »Ab jetzt ist Ruhe« ist 2012 erschienen.
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Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Der DEUTSCHE LITERATURFONDS stellt vor: Die Welt um Albert, einen deutschen Aussteiger, ist geschrumpft, seit er im Irak entführt wurde. Sie besteht nur noch aus dem, was der Zwischenraum zwischen den roh gezimmerten und doch unüberwindlichen Holzlatten des Verschlags zeigt, in den seine Entführer ihn eingeschlossen haben. Nie hätte er sich ausmalen können, wie sich das
319. Lyrische Matinée Donnerstag 9.10. 19.30 Uhr
Sherko Fatah »Der letzte Ort« anfühlt: die Angst, gefesselt in einem Stall zu verrecken, umschwirrt von Fliegen, getrennt von seinem Übersetzer Osama, seiner Brücke in die fremde Kultur. Längst ist Osama, ein Einheimischer, der aus einer liberalen Familie stammt, zum Freund geworden. In der Gefangenschaft, der Willkür ihrer Entführer ausgesetzt, die sie mal getrennt, mal zusammen, von Ort zu Ort schleppen, begannen sie zu reden: über den Hass zwischen den Kulturen, der mit dem Denken beginnt, und über ihre eigenen Leben. Albert wird bewusst, wie wenig Osama, der sein Land im Krieg erlebt hatte und nun als Verräter gefangen gehalten wird, mit seinen Geschichten anfangen kann. Und doch ist das Reden das einzige, was ihnen bleibt am vielleicht letzten Ort ihres Lebens, an dem das Leben der anderen weiter geht, als wäre nichts geschehen.
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Foto: Jens Öllemann
Sherko Fatah erzählt die Entführung von Albert und Osama als atemberaubenden literarischen Thriller und sensibles Psychogramm beider Figuren. Beide geraten in der aussichtlosen Situation an ihre Grenzen und verlieren sich in ihrer eigenen Angst und im wachsenden Misstrauen gegen den anderen. Als ihnen die Flucht gelingt, ist zwischen ihnen nichts mehr wie zuvor. Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Der DEUTSCHE LITERATURFONDS stellt vor: Ein Mann, seine Frau(en), seine Kinder, seine Familie, seine Arbeit, seine Freunde. Seine Stadt. Seine Zeit. Karlmann Renn ist ein moderner Jedermann zwischen Lächerlichkeit und Triumph, und sein Alltag, der Weltalltag unserer Epoche. »Vaterjahre« erzählt von der Liebe und Sorge eines Vaters, von Selbstbehauptung im Beruf, von der Konfrontation mit
320. Lyrische Matinée Donnerstag 9.10. 19.30 Uhr
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Foto: Vivian Reinheimer
Michael Kleeberg »Vaterjahre« Kindheit und Familie, den Abgründen der Freundschaft, den Verlockungen des Ausbruchs und vom Einbruch des Todes. Es ist die Geschichte des mühevollen Reifeprozesses und der Bewährungsproben Karlmann Renns, der sein Leben ohne die Tröstungen der Religion, der Kunst und der Philosophie meistern muss. Es beginnt im Schlafzimmer Karlmann Renns, der seine große Liebe betrachtet, die dort eigentlich nicht liegen dürfte. Aber Charly, wie Freunde und Familie ihn nennen, hat noch ganz andere Probleme zu lösen und Erfahrungen zu machen, während er älter und reifer wird und die Jahre, die er überblickt und die ihn betreffen, immer tiefer werden, um schließlich das ganze 20. Jahrhundert zu umfassen. Seinen schlimmsten Absturz erlebt er auf der Hamburger Köhlbrandbrücke, seine Träume werden in einem Kontorhaus wahr. Sein bester Freund und Golfpartner, ein McKinsey-Mann, wird zu seinem Albtraum, die Vergangenheit seiner Frau ist ihm ein ständiger Dorn im Auge. Trotz Frieden und Wohlstand braucht auch dieser moderne Jedermann Trost. Wer kann ihn spenden? Frau und Kinder, die selbst trostbedürftig sind, oder doch eher die Dinge? Denn »die Dinge können nicht sterben«. In Michael Kleebergs Roman wird Hamburg zur Weltbühne, Charlys Familiengeschichte zum Welttheater und sein Leben zum Weltalltag der Epoche. Karten (Doppellesung): 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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inlandia-P F / 2 1 0 2 r lle se st e -B 1 r. N Finnlands
»Von seltener Intensität und Zauberkraft. ... Ein Klassiker schon jetzt!« Aikalainen So etwas haben die windumtosten Örar-Inseln, ein Archipel abseits der Schiffsrouten zwischen Finnland und Schweden, noch nicht erlebt: Mit der Ankunft ihres neuen Pfarrers Petter Kummel Mitte der 1940er-Jahre bricht für die Inselbewohner eine ganz neue Ära an. Die Fischer und Bauern verfallen der optimistischen, aufgeklärten Ausstrahlung
321. Lyrische Matinée Freitag 10.10. 19.30 Uhr
Foto: Jakob Saure
Ulla-Lena Lundberg »Eis«
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des jungen Pastors, seiner Frau Mona und ihrer kleinen Tochter Sanna ebenso schnell wie umgekehrt die Pfarrersfamilie dem rauen Charme der Landschaft und ihrer Gemeinde. Am liebsten möchten die Kummels für immer bleiben. Doch auf dem Meer und dem Eis, das im Winter die Kirchinsel mit den Höfen verbindet, herrschen unsichtbare, uralte Mächte, für deren Warnungen die Zugezogenen keinen Sinn zu haben scheinen ... Mit der Meisterschaft einer großen Erzählerin lässt Ulla-Lena Lundberg ihre Leser am Eheleben von Petter und Mona teilhaben, an Versuchungen, denen der Pastor ausgesetzt ist, an schwelenden Konflikten zwischen den Ost- und den Westdörfern, aber auch am Zusammenhalt einer Gemeinschaft, die für ihre Klatschlust genauso berühmt ist wie für ihren kräftigen Gesang. Der Autorin gelingt das Kunststück, hochspannend von etwas scheinbar Unspektakulärem zu erzählen: vom Glück, das im Familienleben und in den Dingen des Alltags liegen kann. Wie spektakulär dieses Glück in Wirklichkeit ist, erweist sich am Ende erst durch seine Zerbrechlichkeit. Moderation und deutsche Lesung: Bianca Schamp Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Sie kann rückwärts singen und Lateinisch sprechen und hat immer etwas Süßes in der Handtasche. Als Harold Fry einen Brief von seiner früheren Kollegin Queenie
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Rachel Joyce »Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry« Hennessy erhält, läuft er 1000 Kilometer durch ganz England, um sie zu retten. Doch es gibt noch einen zweiten Brief; einen, den Queenie nie abgeschickt hat. Nur uns erzählt sie die ganze Wahrheit – eine tief berührende Geschichte von Aufbruch, Freiheit, Hoffnung und einer selbstlosen Freundschaft und Liebe bis in den Tod.
Foto: Gaby Gerster
Rachel Joyce weiß, wie man Menschen mit Worten ganz direkt berührt. Die Autorin, Jahrgang 1962, hat über 20 Hörspiele für die BBC verfasst und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Daneben hat sie Stoffe fürs Fernsehen bearbeitet und auch selbst als Schauspielerin für Theater und Film gearbeitet. Ihr erster Roman, »Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry«, wurde für den Booker-Preis nominiert, mit dem Specsavers National Book Award für das beste Debüt prämiert, eroberte in über 30 Ländern die Bestsellerlisten und wird verfilmt. Auch ihr zweiter Roman, »Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte«, ist ein großer internationaler Bestseller. Rachel Joyce lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Gloucestershire auf dem Land.
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Moderation: Margarethe von Schwarzkopf Deutsche Lesung: Bianca Schamp Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Wenige konnten die Träume unserer in sich selbst verliebten, vorwärtsdringenden Epoche besser beschwören als Max Frisch« Iris Radisch, Die Zeit
323. Lyrische Matinée
Sonntag 19.10. 11.30 Uhr
»Max Frisch - Aus dem Berliner Journal« »Tatsächlich ist in der Auswahl, die nun korrekterweise den Titel »Aus dem Berliner Journal« erhalten hat, der ganze Max Frisch in all seiner thematischen Vielfalt, in seinem psychologischen Scharfsinn und in seiner gesellschaftlichen Neugier wiederzuentdecken.« SZ
Foto: K. Pauls
Foto: Andrej Reiser / SV
Als Max Frisch 1973 in der Berliner Sarrazinstraße eine neue Wohnung bezog, begann er, wieder ein Tagebuch zu führen, und nannte es Berliner Journal. Einige Jahre später betonte er in einem Interview, es handle sich dabei mitnichten um ein »Sudelheft«, sondern um ein »durchgeschriebenes Buch«. Seiner literarischen Form nach entspricht es den weltberühmt gewordenen Tagebüchern der Jahre 1946-1949 und 1966-1971: Neben Betrachtungen aus dem Alltag des Schriftstellers finden sich erzählende und essayistische Texte sowie sorgfältig gezeichnete Porträts von Kolleginnen und Kollegen wie Günter Grass, Uwe Johnson, Wolf Biermann und Christa Wolf. Nicht zuletzt zeugen die Tagebucheinträge von der außergewöhnlichen Wachheit, mit der Frisch als Bewohner West-Berlins die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR beobachtet und erlebt hat. Thomas Strässle, Präsident der Max-Frisch Stiftung und Herausgeber des Buches »Aus dem Berliner Journal« lehrt Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und leitet das transdisziplinäre Y Institut an der Hochschule der Künste Bern. Karten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 5 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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David Foenkinos liest ... »Ein wahres Wunderwerk! Dieses große kleine Buch macht Lust zu lieben, geliebt zu werden, sich in die Liebe ztu stürzen und alles zu geben« Anna Gavalda »Es gibt Bücher, bei denen man noch Tage später stille Freude spürt. Dieses ist so eins« Christine Westermann
323. Lyrische Matinée
Mittwoch 22.10. 19.30 Uhr
David Foenkinos »Nathalie küsst« + »Zurück auf Los« Nathalie küsst: Eines Tages kommt François nicht vom Joggen zurück, eine Blumenhändlerin hat ihn überfahren. Die schöne Nathalie muss fortan allein durchs Leben gehen, sich der Neugier der Kollegen und der Avancen ihres Chefs Charles in der schwedischen Firma, in der sie arbeitet, erwehren. Als der unscheinbare Quotenschwede Markus ihr Büro betritt, packt sie ihn unvermittelt und küsst ihn. Markus, konsterniert, geht aufs Ganze, eine Liebesgeschichte beginnt, wie sie purer, zärtlicher und empfindsamer nicht sein kann. Zurück auf Los: Sein Name, das hat Bernard immer gespürt, birgt eine Gefahr, bei aller Nettigkeit, ja komödiantenhafter Harmlosigkeit. Und nun, Bernard ist 50 geworden und glaubt an ein ruhiges Leben bis ans Ende seiner Tage, da passiert es: Eine Serie von Katastrophen fegt alle Gewissheiten hinweg. … In diesem so komischen wie melancholischen Roman folgen wir mitfühlend und mit einem leichten Schauer der Angst Bernard, eines postmodernen Buster Keaton, der am Ende trotz allem seinen Platz in der von Krisen geschüttelten Welt findet. David Foenkinos, 1974 geboren, veröffentlichte u.a. »Nathalie küsst« (2011), der mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt wurde, »Souvenirs« (2012) und »Zum Glück Pauline« (2013). Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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... Daniel Stelter spielt
Dass er zu jenen Gitarristen gehört, die mit nur sechs Saiten die Ohren, Hirne und Herzen ihrer Zuhörer in Bewegung setzen können, hat Daniel Stelter schon früh
323. Lyrische Matinée
Mittwoch 22.10. 19.30 Uhr
Daniel Stelter »Chansons« unter Beweis gestellt: 1992 begleitete er fünfzehnjährig seinen Bruder bei Jugend Musiziert – und gewann in der Folge mehrfach erste Preise. In den letzten Jahren arbeitete er als Sessionmusiker und Sideman unter anderem von Peter Herbolzheimer, Till Brönner und Helen Schneider. Er ist sowohl bei Jazz- als auch bei Popproduktionen, z.B. mit Cosmo Klein sowie diversen Musiken für Fernsehen und Kino zu hören. Stelter hat einen ganz eigenen Stil, mit der Jazzgitarre umzugehen. Nicht schrill und laut, sondern eher ruhig, aber immer mit einer gehörigen Portion Groove. Er spielt auf den Punkt, was sowohl im Sound als auch in den musikalischen Linien seinen Ausdruck findet. Die Mixtur aus eingängigen Blues-, Jazz,- und Indiethemen, in der die singende Gitarre den Mittelpunkt bildet, bietet eine Spielwiese für Improvisation und experimentierfreudige Sounds.
Foto: K.Pauls
Zuletzt war Daniel Stelter als Gitarrist in der Band von Xavier Naidoo in der Sendung »Sing meinen Song – Das Tauschkonzert« (mit Xavier Naidoo, Sarah Connor, Sasha, Andreas Gaballier, Sandra Nasic, Gregor Meyle) zu sehen und zu hören.
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Moderation und deutsche Lesung: Bianca Schamp Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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»Sein schönstes und poetischstes Buch über den Tag, an dem wir alle Weltmeister wurden.« Elke Heidenreich Am berühmtesten Tag der deutschen Nachkriegsgeschichte, dem Tag, an dem der krasse Außenseiter Deutschland Fußballweltmeister wird, am 4. Juli 1954, wird ein
324. Lyrische Matinée
Sonntag 26.10. 11.30 Uhr
F. C. Delius »Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde« elfjähriger Pastorensohn in dem hessischen Dorf Wehrda wie an jedem Sonntag geweckt: vom Lärm der Kirchenglocken, die eine Viertelstunde lang nur eine Botschaft einläuten: Du sollst den Feiertag heiligen! Am Nachmittag dieses Sonntags hört er jedoch einem »unerhörten Gottesdienst« zu: Herbert Zimmermanns Radioreportage wird für den schüchternen, stotternden Elfjährigen zu einer Art Damaskus-Erlebnis. Das religiöse Vokabular des Reporters, das in der Huldigung an den «Fußballgott» Toni Turek gipfelt, schockiert den Jungen zwar. Für zwei Stunden dem «Vaterkäfig» entronnen, erlangt er aber eine Ahnung von Freiheit – »ich war der glücklichste von allen, glücklicher vielleicht als Werner Liebrich oder Fritz Walter«.
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Foto: K. Pauls
Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin und Rom. Seine Erzählungen und Romane machen ihn zu einem der bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Zuletzt wurde er mit dem »FontanePreis«, dem »Josef-Breitbach-Preis« und 2011 mit dem »Büchner-Preis« geehrt. Karten: 8 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Schüler/Studenten: 6 Euro zzgl. VVK-Gebühr.
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Abonnements: LyriKart, gültig für alle Lesungen des 10. Literarischen Herbstes, den Lyrikabend mit Steffen Jacobs, den Abend mit Heinrich Steinfest und den Abend mit David Foenkinos: 60 Euro (ermäßigt für Schüler/Studenten: 40 Euro) zzgl. VVKGebühr. Teilhabecard: 50 % Ermäßigung. JazzKart, gültig für alle Konzerte der Reihe LIVE! Jazz in der Stadtkirche, den Lyrikabend mit Steffen Jacobs, den Abend mit Heinrich Steinfest und den Abend mit David Foenkinos: 60 Euro (ermäßigt für Schüler/Studenten: 40 Euro) zzgl. VVKGebühr. Teilhabecard: 50 % Ermäßigung. Vorverkauf: online: www.stadtkirche-darmstadt.de Gemeindebüro, An der Stadtkirche 1 Darmstadt-Shop, Luisencenter Buchhandlung Büchergilde, Marktplatz Kirche & Co, Rheinstraße 31 Tageskasse und über ztix an vielen Vorverkaufsstellen
manu scriptum 100 Autographe von 100 Autorinnen und Autoren aus 13 Jahren Lyrische Matinéen Eine Postkartensammlung nicht nur für Literaturliebende. 100 Karten / 100 Euro
Der 10. Literarische Herbst wird veranstaltet von der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Darmstadt und dem Evangelischen Dekanat Darmstadt-Stadt. Verantwortlich: Martin Schneider, Stadtkirchenpfarrer Veranstaltungsort: Evangelische Stadtkirche, Kirchstraße 11, 64283 Darmstadt
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