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DAS RÖMISCHE ECHZELL

K O N TA K T

Das römische Echzell bestand aus einem der größten Kastelle am Obergermanisch-Raetischen Limes, einem vicus, einem Bad, einem weiteren kleinen Kastell direkt am Limes und einigen villae rusticae, die die Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgten.

Öffnungszeiten

Der Limes, der ca. 2 km östlich des Lagers in Nord-Süd-Richtung verläuft, bildete die Reichsgrenze zum damaligen Germanien. Er ist heute ein Teil des UNESCO-Welterbes und unter besonderen Schutz gestellt.

Jeden Sonntag von 10-12 und 14-16 Uhr und nach Vereinbarung. An Feiertagen und in den Monaten Juli und August bleibt das Museum geschlossen. Für Besuchergruppen können außerhalb der Öffnungszeiten Führungen vereinbart werden. Der Eintritt ist frei.

Herausgeber:

Heimat- und Geschichtsverein Echzell e.V. (2010) Vors. Georg Renner Bisseser Straße 71 A 61209 Echzell Telef.: 06008/405

Unter der evangelischen Kirche befinden sich noch Teile des einst großen Bades, das etwa ein Viertel größer war als die Kirche. Ein Teil der römischen Grundmauern dienen der Kirche als Fundament. Hier konnten sich die Soldaten und auch die Zivilbevölkerung erholen. Ausgestattet war das Bad mit einer Heizung, einem Dampfbad, Warm- und Kaltbädern sowie fließend warmem und kaltem Wasser. Die Fenster waren verglast.

Ein Kleinkastell lag nahe des Limes, gegenüber der so genannten „Waldecke“. Es war ca. 0,4 ha groß und beherbergte Soldaten, die hauptsächlich für die Grenzüberwachung abgestellt waren.

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Im vicus lebte die Zivilbevölkerung, meist Handwerker und Händler, die das Kastell mit allem versorgten, was nötig war. Soweit bisher ergraben, dehnte er sich hauptsächlich westlich und südlich des Lagers aus.

Limesinformations-Zentrum für die östliche Wetterau

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Westlich der heutigen Kirche lag das große Kastell. Es beherbergte einst 500 Reiter und 500 Infanteristen und war damit doppelt so groß wie die Saalburg. Lager und Gebäude, ursprünglich in Holz-/Erde-Bauweise errichtet, wurden später zum Teil in Stein ausgeführt.

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Adresse:

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Lindenstraße 3 (hinter der Alten Apotheke) 61209 Echzell

www.hgv-echzell.de · Telefon: 06008-405


Eine eigene Abteilung, das lokale Limes-Informationszentrum für den östlichen Wetteraukreis, ist der Römerzeit gewidmet. Funde sowie Text- und Abbildungstafeln bieten Einblicke in die verschiedenen Lebensbereiche der Soldaten und Zivilbewohner an einem Kastellort der obergermanischen Limeslinie. Die Präsentation ist eingeteilt in Funde aus dem Kastellgelände, aus der das Kastell umgebenden Zivilsiedlung (vicus), aus den großen Kastellthermen und aus dem Gräberfeld. Gesondert dargestellt werden die zahlreichen römischen Münzfunde, die mit Erläuterungen zum Werteverhältnis und der Kaufkraft versehen sind.

Das Museum Echzell Das Museum Echzell wurde 1987 auf Anregung des Heimat- und Geschichtsvereins Echzell e.V. mit Unterstützung der Gemeinde Echzell gegründet. Es befindet sich in einer aus dem Barock stammenden ehemaligen Zehntscheune auf einem Edelhofgelände. Dieser historische Fachwerkbau, in unmittelbarer Nähe des römischen Kastellbades und der Echzeller Lateinschule gelegen, wurde von der Gemeinde erworben, renoviert und dem Heimatund Geschichtsverein Echzell e.V. für museale Zwecke zur Verfügung gestellt.

Die Ausstellung Den Schwerpunkt der Schausammlung bilden Bodenfunde der Vorgeschichte, der römischen Kaiserzeit und der Frühgeschichte, die ausschließlich im Bereich der Echzeller Gemarkung zu Tage gekommen sind. Einführende Texte und Verbreitungskarten geben Informationen zu den Hauptperioden der Vorgeschichte: Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Die Exponate, u.a. Steinwerkzeuge, Keramikgefäße, Bronzeschmuck und Münzen, stammen aus Siedlungen und Gräbern. www.hgv-echzell.de

Die mittelalterliche Geschichte der Ortschaft kann seit der Ersterwähnung von „Achazuuila“ im Jahre 782 in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Fulda in groben Zügen nachgezeichnet werden. Dieses für die Ortsgeschichte so bedeutende Dokument wird in einer Fotoreproduktion gezeigt. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Neuzeit. Durch Urkunden, Fotos und Gerätschaften wird die seit 1770 privilegierte Echzeller Apotheke hervorgehoben. Im Funktionszusammenhang aufgebaute Geräteensembles zur Getreideernte und Flachsverarbeitung führen den für diese Wetteraugemeinde wichtigsten Erwerbszweig – die Landwirtschaft – vor Augen. Ebenso bietet beispielhaft das Inventar einer Sattlerei Einblicke in das traditionelle lokale Gewerbe.

Info: 06008-405

Erwähnt wird auch die Kirchen- und Schulgeschichte; im 17. Jh. hatte eine weit über die Grenzen der Gemeinde bekannte Lateinschule ihren Sitz in Echzell. In einem von der Natur- und Vogelschutzgruppe Bingenheim eingerichteten Raum werden Vertreter der heimischen Tierwelt gezeigt. Schautafeln weisen auf die Probleme des Naturschutzes in der modernen Industriegesellschaft hin.

Die römische Jupitersäule Auf dem Gelände vor dem Museum wurde im Jahre 2002 die Replik einer Jupitersäule aufgestellt. Reste dieser Säule – ca. 3.000 Stücke – wurden unweit Echzells im Hofbereich eines römischen Gutshofes gefunden. Der Text weist darauf hin, dass der Stifter der Säule ein ehemaliger Soldat im Kastell Echzell war (siehe Sonderdruck). Originalteile der Säule werden in einem 2007 eingeweihten Museumsraum präsentiert.

Sonderausstellungen Jährlich werden durch Sonderausstellungen Teile der nicht in der Dauerpräsentation befindlichen Magazinbestände und Leihgaben unter bestimmten Themenstellungen gezeigt.


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