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Nachgespielt, verfremdet, zitiert, neu bewertet: Auf ganz unterschiedliche Weise beziehen sich zeitgenössische VideokünstlerInnen auf die Filme Rainer Werner Fassbinders (1945 – 1982). Die Ausstellung „Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“ veranschaulicht vom 30. Oktober 2013 bis zum 1. Juni 2014 die aktuelle Bedeutung eines der wichtigsten deutschen Nachkriegsregisseure. Ausgewählte Videoarbeiten stehen in der Präsentation Ausschnitten aus Fassbinders Filmen gegenüber. Die Kamera umkreist einen Mann und eine Frau – diesen „magischen“ Moment der ersten Begegnung eines Liebespaares inszenierte Fassbinder im Melodram MARTHA (1973) als schwindelerregende 360°-Kamerafahrt. Diese berühmte Szene ist eine Hommage an die Illusionskraft des Kinos und bricht diese zugleich über die extreme Künstlichkeit der Begegnung. Von den Grausamkeiten der späteren sadomasochistischen Beziehung des Paares ist hier noch nichts zu spüren. Immer wieder durchbrach Fassbinder die vollständige Identifikation des Zuschauers mit dem Geschehen und


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