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naxos.Kino Dokumentarfilm & Gespräch Programm August – September 2014

naxos.Kino bietet dem Doku­mentarfilm ein Forum – auf großer Leinwand mit ansch­lie­ßendem Filmgespräch  ! naxos.Kino zeigt jeweils am Dienstagabend einen besonderen Dokumentar­film und lädt im Anschluss ein zum ausführlichen Filmgespräch mit den Regisseur /innen und Fach­leuten zum Filmthema. Veranstaltungsort ist das Theater Willy Praml in der denkmalgeschützten Naxos-Maschinenbauhalle in Frankfurt am Main.

Gestaltung: u9.net

Zu unserem Programm gehören Einzelfilme und thematische Reihen, Filme aus den Archiven und neue Produktionen. Wir zeigen Filme, die ein Anliegen haben und zur Dis­kussion an­regen – darunter auch herausragende Fernsehproduktionen und Filme, die durch besondere cine­astische Qualität bestechen. Beim anschließenden Film­gespräch können Sie gemein­sam mit den Filmemachern und Experten diskutieren. Ein Abend bei naxos.Kino ist immer auch ein Blick hinter die Kulissen und Schlagzeilen. Veranstaltungsort: Naxoshalle (im Theater Willy Praml), Wittelsbacher Allee 29, 60316 Frankfurt Anfahrt Naxoshalle: Tram 14 (Hst.Waldschmidtstraße), U6 + U7 (Hst. Zoo), U4 (Hst. Merianplatz), Zugang nur über Waldschmidtstraße gegenüber Parkhaus Mousonturm Filmbeginn: 19.30 Uhr Diskussion: ab 21.00 Uhr Eintritt: 7 €, ermäßigt 4 €, 6er-Karte 29 € Kontakt /Kartenreservierung: dokukino@bbfilm.net, Tel 069/70794910 (Wolf Lindner) Aktuelles Programm /Weitere Infos: www.naxos-kino.org

Di. 29.07. Folge dem Regenbogen nach Findhorn von Markus Werner, D 2010, 64 Min., Filmbeginn: 19:30 Uhr Filmreihe: „überLeben“ Aus einer bescheidenen, dreiköpfigen Gruppe (im Jahr 1963) entwickelte sich die Findhorn Foundation zu einem der ersten Öko-Dörfer der Welt. Im Norden Schottlands leben heute über 400 Menschen aller Altersgruppen und sozialer Hintergründe. Die Dokumentation hält sehr persönliche Aussagen einiger „Dorfbewohner“ fest. Sie erzählt die Geschichte der Gemeinschaft, den Alltag der Menschen, die dort leben und zeigt ihre Leidenschaft für gemeinschaftliche Zusammenhänge, ihre Visionen und Träume für die Zukunft. An diesem Ort scheint es keine versteckte Agenda zu geben. Wert wird gelegt auf inspiriertes Handeln, begleitet von tiefem inneren Kontakt zu einer Weisheit, die jedem menschlichen Wesen inne wohnt. Das Filmgespräch im Anschluss findet mit dem Regisseur Markus Werner und weiteren Gästen statt.

Di. 05.08. Das Radikal Böse von Stefan Ruzowitzky, D 2013, 94 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Filmreihe: „überLeben“ „Wie werden aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder ? Warum töten ehrbare Familienväter Tag für Tag, jahrelang Frauen, Kinder und Babys ? Warum verweigerten so wenige den Befehl, obwohl es ihnen freigestellt war ? Der Oscar- Gewinner Stefan Ruzowitzky erzählt spannend und bewegend von den systematischen Erschießungen jüdischer Zivilisten durch deutsche Einsatzgruppen in Osteuropa und der Suche nach den Ursachen des Bösen. Wir hören die Gedanken der Täter aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Gerichtsprotokollen, sehen in junge Gesichter. Der Film wird heftig und kontrovers diskutiert! (Filmgespräch siehe www.naxos-kino.org)

Di 12.08. Die Stadt, das Geld und die Zukunft – Frankfurt 2000 von Edith Lange und Harald Lüders, D 1987, 45 Min. Filmbeginn: 19.30 Uhr und

Der Henningerturm von Simone Jung, D 2013, 30 Min. Filmreihe: „Frankfurt im Film“ (3) Der Film Die Stadt, das Geld und die Zukunft – Frankfurt 2000 thematisiert auf prägnante Weise die in einer Stadt vor sich gehenden Veränderungen, wenn sich eine bestimmte Branche vermehrt ansiedelt oder aber eine wirtschaftliche Umstrukturierung greift – so wie es beides in Frankfurt seit Beginn der 80er Jahre passiert. Die Geldwirtschaft versucht Frankfurt zum internationalen Geld- und Börsenplatz zu machen. Zum Thema machen einige exponierte Strategen ihre Aussagen, die diese Entwicklung weiter belegen. Anfangs sehr umstritten, seit seinem Abriss Kult – der Henninger Turm. Ein Miniaturbagger im Drehrestaurant schlägt den Boden auf. Menschen in Schutzanzügen und Gasmasken reißen Dämmmaterial von den Wänden. Stück für Stück wird der Henninger Turm abgetragen – am Anfang kaum merklich, dann immer rascher. Ein Frankfurter Wahrzeichen verschwindet. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.

Di. 19.08. München 1970 – Als der Terror zu uns kam von Georg M. Hafner, D 2013, 90 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Gemeint ist nicht das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München – das war erst 1972! Dass München bereits zweieinhalb Jahre zuvor wegen Terroranschlägen im Blickpunkt der Öffentlichkeit gestanden hat, weiß hingegen kaum noch jemand: Flugzeugentführungen, Paketbomben und ein Brandanschlag. Weder die versuchte Entführung einer EL AL Maschine am 10. Februar 1970 mit einem Toten und mehreren Schwerverletzten noch die Brandstiftung in einem jüdischen Altenheim drei Tage später mit sieben Toten sind im Gedächtnis geblieben, obwohl es sich um die größte antisemitische Anschlagserie handelt, die es in Deutschland nach dem Ende des Nationalsozialismus gegeben hat. Im Mittelpunkt der sehr persönlich gehaltenen Filmdokumentation von Georg M. Hafner steht Rudolf Crisolli (der Onkel des Autors), der als Fernsehjournalist auf dem Weg nach Tel Aviv war. Er starb in den Trümmern einer Swissair-Maschine, die von Palästinensern abgeschossen wurde. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.

FÜR WIEDERHOLUNGSTÄTER: Die 6er-Karte kostet 29 Euro!


Ende Juli bis September im Überblick

Di. 29.07. Folge dem Regenbogen nach Findhorn Di. 05.08. Das Radikal Böse Di 12.08. Die Stadt, das Geld und die Zukunft – Frankfurt 2000 Der Henningerturm Di. 19.08. München 1970 – Als der Terror zu uns kam

Di. 26.08. Unplugged: Leben Guaia Guaia Mi. 02.09. Schlachtenbummel Di. 09.09. Rachels Weg – aus dem Leben einer Sexualarbeiterin

Di. 16.09. Alphabet Di 23.09. Live and Let Live Di. 30.09. Too BIG To Tell Di. 26.08. Unplugged: Leben Guaia Guaia von Sobo Swobodnik, D 2012, 94 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Filmreihe: „Musik im Dokumentarfilm“

Fotos: W-film / Filmbüro Una Cum

Der Weg von Elias Gottstein und Carl Luis Zielke ist radikal, alternativ und unplugged. Auf zwei selbstgebauten Fahrrädern reisen sie von Stadt zu Stadt und genießen ihre Freiheit – ohne Wohnung, Ausbildung oder finanzielle Absicherung. Konzerte spielen sie spontan und ohne Genehmigung. Mit einer E-Gitarre, einer Posaune und Elektrobeats vom Laptop verbreiten sie als „Guaia Guaia“ einen tanzbaren Energiecocktail, der die Aufmerksamkeit von Fans und Polizisten auf sich zieht. Das Porträt zweier junger Männer, die den Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensstil nicht nur träumen, sondern auch leben. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.

Mi. 02.09. Schlachtenbummel Ein Kriegsfilm von Thomas Frickel, D 1989, 90 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Naxos.Kino-Beitrag zu 100 Jahre Erster Weltkrieg: ein ungewöhnlicher Dokumentarfilm!! Angeregt durch das emotionslose Kompanie-Tagebuch seines Großvaters, vertieft sich der Filmemacher in die Geschichte des Ersten Weltkrieges. Er stellt fest, dass Legenden die Schrecken von einst längst überwuchert haben und dass die Gedenkstätten zum Tummelplatz für Soldaten, Sammler, Geschäftemacher verkommen sind. Eine dokumentarische Collage, die mit Verfremdungen, Kommentaren, kabarettistischen Einschüben arbeitet, um zur Reflexion über ungewöhnliche Zusammenhänge einzuladen. Der Film räumt auch auf mit der Legende, dass der Krieg damals „über uns gekommen“ sei: gerade Künstler und die „Intelligenzia“ übertrafen sich geradezu mit ihrem Kriegsgeschrei. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.

Di. 09.09. Rachels Weg – aus dem Leben einer Sexualarbeiterin (O mit deutschen UT) von Catherine Scott, Australien 2011, 70 Minuten, Filmbeginn: 19.30 Uhr Filmreihe: „Sexualität“(2) Rachel trifft John. Doch dies ist kein normales Rendezvous. Die Australierin Rachel Wotton arbeitet als Prostituierte und hat sich spezialisiert auf Klienten, die lange Zeit übersehen wurden: Menschen mit Behinderung. Der Film von Catherine Scott folgt Rachel zu ihren Kunden und begleitet sie bei ihrer politischen Arbeit, mit der sie Anerkennung fordert: Sex-Arbeiter sind keine Opfer, ihre Arbeit verdient Achtung wie jede andere auch. Und: Menschen mit Behinderung wollen ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben, müssen dies aber auch können. Es sind intime Einblicke, wenn Rachel sich mit ihren Kunden trifft und mit ihnen Zeit verbringt. Zum Filmgespräch kommen: Helga Dierichs (angefragt) und Stephanie Klee, Sexual­ begleiterin „highLights Berlin“. – in Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen Tamara und Pro Familia –

Di. 16.09. Alphabet von Erwin Wagenhofer, D 2013, 113 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr Filmreihe: „Bildung und Schule“

Gefördert durch:

Egal, welche Schule wir besucht haben, wir bewegen uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der Industrialisierung stammen, als es darum ging, die Menschen zu gut funktionierenden Rädchen einer arbeitsteiligen Produktionsgesellschaft auszubilden. Die Lehrinhalte haben sich seither stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autori­ tären Drills mehr. Doch die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und auf die fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte lässt aber genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen. Erwin Wagenhofer begibt sich auf die Suche nach den Denkstrukturen, die dahinter stecken. Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat, aber wie wir lernen, prägt unser Denken. Die Gäste zum Filmgespräch werden noch bekannt gegeben.

Di 23.09. Live and Let Live von Marc Pierschel, D 2003, 80 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr, Filmreihe: „überLeben“ Sich vegan zu ernähren ist eine Entscheidung, die immer mehr Menschen für sich treffen. Sechs Menschen beschreiben in diesem Film ihre Gründe, weshalb sie sich entschlossen haben, auf jegliche Tierprodukte zu verzichten und wie sich diese Entscheidung auf ihr Leben auswirkt. So haben Jan Gerdes und Karin Mück ihren Milchkuhhof umfunktioniert in einen Lebenshof, in dem verwaiste oder misshandelte Tiere alt werden dürfen. Ria Rehberg und Hendrik Haßel möchten durch ihre Aktionen die Öffentlichkeit auf die schlechten Verhältnisse, unter denen manche Tiere leben, aufmerksam machen. Der mehrfach prämierte Film lässt Philosophen und Wissenschaftler zu Wort kommen, u.a. Dr. Campbell (China Studie). Die Kinotheke bietet passend zum Film süße & herzhafte vegane Snacks. Zum Filmgespräch erwarten wir ExpertInnen: Dr. Christian Müller von der Uni Frankfurt und Tamara Pfeiler von der Uni Mainz. Unterstützt wird der Abend vom Bund für vegane Lebensweise.

Di 23.09. Too BIG To Tell von Johanna Tschautscher und Günther Lainer, AUT 2014, 102 Min., Filmbeginn: 19.30 Uhr

Gefördert durch:

Wie entsteht Geld ? Was ist Geldschöpfung ? Wie viel Geld gibt es und wer hat es ? Was tun Zinsen ? Wer hat die freie Marktwirtschaft erfunden ? Was ist accounting und welche Rolle spielte es bei der Krise ? Welche Vorteile hatte die Goldbindung des Dollars, warum fiel sie ? Warum können große Banken nicht bankrott gehen ? Um die Finanzwelt verstehbar zu machen, nimmt die Regisseurin die Zuschauer in ihrem Film mit zu zahlreichen Experten, darunter die Systemkritikerin Margrit Kennedy (s.Foto), der Club Of Rome-Ökonom Graeme Maxton und der grüne Europaparlamentarier Sven Giegold. In Frankfurt hat sie mit Wirtschaftsanwalt Hans Scharpf über seinen Schulden­ streik und mit dem Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Kessler, Chefredakteur von PublikForum, über die Ursachen der Finanzkrise gesprochen. Während Tschautscher in Interviews den Dimensionen der komplexen Finanzwelt auf der Spur ist, setzt der österreichische Kabarettist Günther Lainer diese Erkenntnisse in Szenen um. Zur anschließenden Diskussion erwarten wir die Regisseurin Johanna Tschautscher, den Frankfurter Wirtschaftsanwalt Hans Scharpf sowie Raimund Brichta, TV-Moderator, Finanzjournalist und Buchautor („Die Wahrheit über Geld“).

www.naxos-kino.org


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