Geburtshaus in Goddelau (bei Darmstadt)
Gießener Marktplatz um 1840
Impressum
Georg Büchner in Gießen
Projektleitung:
Eine kleine Einführung
Magistrat der Universitätsstadt Gießen, Kulturamt
Kooperationspartner: Justus-Liebig-Universität Gießen | Gießen Marketing GmbH | Stadttheater Gießen
Veranstalter und Unterstützer: Brüder-Grimm-Schule Gießen Die Blaue Laterne Galerie auf dem Schiffenberg Georg-Büchner-Schule Gießen German-American Heritage Foundation Gießen Marketing GmbH Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Germanistik Professur für Didaktik der Geschichte Universitätsarchiv Kulturkirche St. Stephani Bremen Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Literarisches Zentrum Gießen (LZG)
Magistrat der Universitätsstadt Gießen, Dezernat für Bildung Kulturamt Schulverwaltungsamt Stadtarchiv Oberhessischer Geschichtsverein Gießen e.V. Oberhessischer Künstlerbund Gießen e.V. Staatliches Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis Stadtarchiv Darmstadt Stadtbibliothek Gießen Stadttheater Gießen Verein für interkulturelle Bildung und Begegnung e.V (ViBB)
Förderer: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst | Ministerpräsident des Landes Hessen Kulturstiftung des Bundes | Deutsches Programm für transatlantische Begegnung Vorverkauf: Tourist-Information Gießen und Stadttheater Gießen (Theaterkasse) Die Sammel-Box für die Büchner-Jubiläumsveranstaltungen (Verkaufspreis: € 3,–) ist erhältlich bei der Tourist-Information Gießen, dem LZG und bei Einzelveranstaltungen Redaktionsschluss: November 2012 Gestaltung: Harald Schätzlein · ultraviolett.de Fotos: Oberhessisches Museum, Stadtarchiv Gießen, Stadtarchiv Darmstadt, Tourist-Information Gießen, Tobias Bohm, Rolf K. Wegst, wikipedia
www.buechner-giessen.de
TH E ATE R
Ohne die Universität wäre Georg Büchner wohl nicht nach Gießen gekommen. Am 31. Oktober 1833 immatrikulierte sich der Darmstädter an der Academia Ludoviciana – etwas unfreiwillig. Lieber wäre er in Straßburg geblieben, wo er mit Ausnahmegenehmigung studiert hatte und seine Verlobte Minna Jaeglé lebte. Doch die Vorschriften des Großherzogtums Hessen besagten anderes: Wer in Hessen eine Anstellung im Staatsdienst haben wollte, der musste einige Semester an der Landesuniversität studiert haben, zumindest dort den Abschluss machen. Kurz nach seiner Immatrikulation hatte Büchner eine Hirnhautentzündung, weswegen er schon im November wieder in sein Elternhaus zurückkehrte. Mitte Januar 1834 war er wieder in Gießen, in den Folgemonaten ist von einer depressiven Verstimmung die Rede. Im Hintergrund schwelte der Konflikt mit dem Vater, der seinen ältesten Sohn zum Medizinstudium drängte. Doch für beide Studienorte gilt, dass Georg Büchner – soweit überhaupt nachweisbar – im Fach Medizin nur vergleichende Anatomie und naturwissenschaftliche Vorlesungen besucht hat. Dazu kommen in Gießen Vorlesungen in Philosophie und Geschichte. Vom »praktischen Felde der Medizin« fühlte er sich nach Aussagen seines Bruders Ludwig eher abgestoßen. Letztendlich promovierte er dann über die Nervenbahnen von Fischen (Zürich Sept. 1836), also ein naturwissenschaftliches Thema. Wie mag Georg Büchner sein kurzes Studium in Gießen erlebt haben? Sein Leiden an der Örtlichkeit ist bekannt durch das oft bemühte Negativzitat über die in Gießen herrschende »hohle Mittelmäßigkeit in Allem«. Doch hat die Armut der Bevölke-
SCHULE
Der Hessische Landbote (1834)
Die Badenburg bei Gießen
Das Kollegiengebäude der Gießener Universität am Brandplatz
Georg Büchner
rung im ländlich geprägten Gießen seinen sozialkritischen Blick weiter geschärft. Anstatt sich auf seine Dissertation zu konzentrieren, schloss er sich – neben dem Studium – der oberhessischen Opposition an, wurde zum ersten Mal konspirativ tätig.
sollte. Dort begann er mit der Arbeit an »Dantons Tod« , seinem dramatischen Erstlingswerk, das er dann Anfang 1835 in fünf Wochen niederschrieb. Seine Gießener Zeit war somit nach elf Monaten beendet.
Im Januar 1834 hatte er den Studenten August Becker kennengelernt und über diesen den Butzbacher Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig (1791–1837), der auch in Gießen studiert hatte und über seine Mutter mit den Gießener Liebknechts verwandt war. Im April gründete Büchner mit vier gerade aus der Haft entlassenen Studenten (sie hatten wegen Beteiligung am Frankfurter Wachensturm am 3. April 1833 eingesessen) die Gießener Sektion der »Gesellschaft der Menschenrechte«, nachdem im Monat zuvor die Darmstädter Sektion gegründet worden war. Büchner begann mit der Ausarbeitung einer Flugschrift, die von Weidig überarbeitet und entschärft wurde; dieser gab ihr auch den Titel »Der Hessische Landbote«.
Nachdem er eine Vorladung des Friedberger Untersuchungsrichters erhalten hatte, die Schlinge der Polizeiermittlungen sich also immer enger um ihn zu zog, floh er Anfang März gerade noch rechtzeitig nach Straßburg. Alle anderen Beteiligten wurden inhaftiert und zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt; Weidig beging nach knapp zwei Jahren Haft und Folter im Darmstädter Arresthaus Selbstmord.
Am 3. Juli 1834 erfolgte das legendäre Treffen auf der Badenburg, an dem Vertreter der Gießener und Marburger Opposition teilnahmen. Es wurde ein »Preßverein« gegründet und der Druck des »Hessischen Landboten« beschlossen – mit dem provozierenden Untertitel »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!«. Das Manuskript wurde in eine Druckerei in Offenbach gebracht, am 31. Juli konnten die gedruckten Pamphlete in verschiedene Depots verteilt werden. Schon am gleichen Tag erfolgte der Verrat: Karl Minnigerode wurde am Selterstor in Gießen festgenommen, seine Exemplare der Flugschrift beschlagnahmt. Sie hatten die Gießener Adressaten nicht erreicht. Büchner konnte den Verdacht der Behörden gegen ihn zunächst zerstreuen und fuhr im September 1834 nach Darmstadt, wo er sich unter der Aufsicht des Vaters auf sein Examen vorbereiten
LESUNG E N
Georg Büchner hat seine Gießener Erfahrungen zum Teil im »Woyzeck« verarbeitet; der Zoologe und Anatom Johann Bernhard Wilbrand, der seit 1809 an der Gießener Universität lehrte, war Vorbild für die Figur des Doktors im Drama um den Mörder aus Eifersucht. »Woyzeck« entstand etwa zeitgleich mit »Leonce und Lena« im Sommer 1836, das Manuskript mit 27 Szenen wurde von Büchner aber bis zu seinem Tode nicht fertig gestellt. In Gießen gibt es mehrere Orte der Erinnerung an Georg Büchner: die Gedenkplakette an seinem Wohnort im Seltersweg 46 und der Bronzekopf am Alten Schloss, also ganz in der Nähe des ersten Akademiegebäudes am Brandplatz. Die Universität benannte den Vortragssaal in der Nachkriegs-Bibliothek, der heutigen Alten Universitätsbibliothek, nach dem Schriftsteller, die Stadt eine Straße am Schlangenzahl und die Grundschule in der Nordstadt. Seit einigen Jahren ist sein Bronzekopf Teil der Vierergruppe »Denkmal der politischen Innovation« am Alten Schloss, mit dem 2006/07 die Reihe der »Gießener Köpfe« eröffnet wurde.
AUSTE LLUNG E N
Grabstätte Georg Büchners in Zürich
Büste Georg Büchners vor dem Oberhessischen Museum
Die Büchner-Jahre 2012/2013 in Gießen Büchner hat uns auch heute noch Vieles zu sagen. Seine Dramen zählen zu den meist gespielten Werken der modernen deutschen Literatur. Seine politische Einstellung, seine ethische Haltung und sein soziales Engagement sind noch für heutige gesellschaftspolitische Diskussionen von Bedeutung. Dies schlägt sich in den vielfältigen, aus unterschiedlichen Perspektiven konzipierten Veranstaltungen der Georg-BüchnerJubiläumsjahre nieder. Und dies nicht allein mit Blick auf die Zeit, in der Georg Büchner mit Gießen verbunden war, sondern wortwörtlich: Kontinente überschreitend! Entsprechend groß ist der Kreis der veranstaltenden Institutionen und kulturellen Akteure, die in dieser Übersicht ihre Beiträge vorstellen. Büchners Eingebundenheit in die umtriebige und explosiv unsichere Zeit des Vormärz beleuchten Ausstellungen, Lesungen und Inszenierungen. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung der Aktualität des Autors, Revolutionärs und Wissenschaftlers, – besonderes Augenmerk gilt der jugendlichen Öffentlichkeit.
B Ü C H N E R J A H R E 2012 | 2013 IN GIESSEN
Um über die Jubiläumsjahre hinaus einen bleibenden Eindruck vom vielseitigen (Nach)wirken Georg Büchners zu behalten, erscheinen zu den hier vorgestellten Veranstaltungen jeweils eigene Infoblätter mit einer ausführlicheren Beschreibung. Am Ende können sie, der Reihenfolge ihres Erscheinens entsprechend, in einer mit dem Konterfei Büchners geprägten Sammel-Box aufbewahrt werden. Ein Büchner-Kompendium der besonderen Art.
T H E AT E R I PER FO R M A N CE I MUSI K
»Büchner und kein Ende?« – Genau! Herzlich laden wir hiermit dazu ein, sich persönlich davon zu überzeugen!
FÜ H R U N G I WA N D ER U N G
Kulturamt der Universitätsstadt Gießen, im November 2012
FÜH RUNG E N
AU S S T E L LU N G I MU LT I M ED IA L E S U N G I VO R T R AG S C H U L E I SE M I NA R
Veranstaltungstermine 20. 10. 2012 | 15.00 Uhr
Der »Hessische Landbote«
Altes Schloss/ Brandplatz
Eine hochverräterische Flugschrift
In Georg Büchners Zimmer im Seltersweg entsteht das Manuskript. Über den Gießener August Becker lernt Büchner Rektor Weidig aus Butzbach kennen. Weidig überarbeitet das Manuskript Büchners und organisiert eine Versammlung auf der Badenburg, auf der die Konzeption der Flugschrift diskutiert und abgeändert wird. Überwiegend Gießener Studenten übernehmen den Transport der gedruckten Flugschriften zu den Verteilstellen. Das großherzogliche Hofgericht in Gießen leitet die anschließende Verfolgung von ca. 50 Beteiligten am Projekt ein und verurteilt die, die sich nicht durch Flucht entziehen können.
Teilnahme: € 5,–
02.11. 2012 | 19.30 Uhr Konzertsaal im Rathaus Gießen Eintritt: € 10,– /erm. € 7,–
Veranst.: Tourist-Information Gießen
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Georg Büchner. Zwischen Robespierre und König Peter von Popo
Das übersichtliche Werk Georg Büchners ist auch nach 180 Jahren von verblüffender Aktualität, Modernität und Frische. Dies macht die Interpretation und Präsentation des Schauspielers und Regisseurs (mit Gießener Wurzeln …) Rudi Knauss deutlich. Ausgehend von Büchners 11-monatigem Leiden und Wirken in Gießen werden Auszüge aus seinen Werken, Briefen und anderen Zeitzeugnissen präsentiert.
Ein multimediales Zeitpanorama des Vormärz mit Rudi Knauss Veranst.: Kulturamt Gießen, Literarisches Zentrum Gießen (LZG)
05.11.–30.11. 2012 8.00–16.00 Uhr (Mo–Fr)
Georg Büchner, seine Familie und seine Zeit
Landgraf-LudwigsGymnasium, Haus E
Veranst.: Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, Hessisches Staatsarchiv Darmstadt und Stadtarchiv Darmstadt
Eröffn.: 10. 01. | 18 Uhr 10. 01. –24. 03. 2013 10.00–18.00 Uhr (Di–So) 10.00–20.00 Uhr (Do)
Die Wanderausstellung »Georg Büchner, seine Familie und seine Zeit« des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt und des Staatsarchivs Darmstadt macht auf 24 Tafeln mit Georg Büchner vertraut. In einem ersten Teil werden die verschiedenen Lebensstationen – Darmstadt, Straßburg, Gießen – und deren Einfluss auf sein politisches Engagement und sein künstlerisches Schaffen gezeigt. Der zweite Teil widmet sich dem Leben der Geschwister Georg Büchners.
Liebe! Tod! Revolution!
Der Oberhessische Künstlerbund Gießen, eine Institution seit fast 70 Jahren, widmet Georg Büchner eine eigene Ausstellung. Verortet im brisanten wie leidenschaftlichen Spannungsfeld von Liebe, Tod und Revolution zeigen Malereien, Skulpturen, Fotografien, Videos und Installationen, wie sehr Büchners Erkenntnisse über die menschliche Natur, den Idealismus und den Fatalismus der Geschichte bis heute nachwirken.
Georg Büchner und kein Ende
Werner Braun, Renate Donecker, Marion Fischer, Ria Gerth, Dieter Hoffmeister, Rose-Marie Koch, Angelika Nette, Dr. Erika Schönbrunn, Renate Schüler-Lamert, Maggie Thieme, Berthold-Josef Zavaczki. Kuratorin: Dr. Jutta Failing.
KiZ, Kongresshalle
Veranst.: Oberhessischer Künstlerbund Gießen e.V.
Gefördert vom Kulturamt der Universitätsstadt Gießen.
07. 02. 2013 | 20.00 Uhr
»An die Familie«
Wie hat Büchner gelebt? Was hat ihn bewegt?
Stadtbibliothek Gießen
Georg Büchners Briefe
Einen tiefen und persönlichen Einblick in seine Welt geben die Briefe an seine Familie. Obwohl ein großer Teil vernichtet wurde, erhält man eine Vorstellung von seiner Welt, von der Verzahnung seines politischen Engagements mit seinem literarischen Schaffen. Gelesen und erzählt wird vom Schauspieler und Regisseur Christian Suhr (BüchnerBühne Riedstadt).
Eintritt: € 8,– /erm. € 5,– Veranst.: Stadtbibliothek Gießen
27. 02. 2013 | 20.00 Uhr Netanya-Saal im Alten Schloss, Brandplatz
Georg Büchner und seine Zeit – ein privilegierter Schriftsteller und ein solitäres Werk
Wie wurde es möglich, dass ein junger Mann, der mit 24 Jahren starb, nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Wissenschaftler und Revolutionär eine herausragende Rolle spielen konnte. Der Referent wird zwei Alternativen zu den von Büchner gewählten Dramenstoffen fiktiv vorführen – ein Feuilleton über ›Danton‹ und ein naturalistisches Drama über ›Woyzeck‹.
Vortrag von Prof. em. Dr. Günter Oesterle Veranst.: Oberhessischer Geschichtsverein Gießen e.V.
24. 03. 2013 | 10.30 Uhr Burg Gleiberg, Burg-Restaurant Teilnahme: € 19,90
07. 04. 2013 | 11.00 Uhr ZiBB
24. 04. 2013 | 19.00 Uhr Aula der Justus-LiebigUniversität Gießen, Hauptgebäude
»Wenn Ihr zu denken wagt, dass Ihr freie Menschen seid!« Frühschoppen-Lesung
1837, im Todesjahr von Georg Büchner, entdeckte man die Burg Gleiberg als Ausflugsziel, machte den Turm zugänglich und gründete einen Geselligkeitsverein. Die szenische Lesung mit biedermeierlicher Vesper und Schoppen stellt die Grundmotive und Folgen von Büchners berühmter Flugschrift (Hessischer Landbote) vor, zitiert aus Verhörprotokollen und lässt durch Zeitberichte das Gießen, die Burgen des Umlands und das Hessen der 1830er-Jahre lebendig werden.
Veranst.: Tourist-Information Gießen
Biedermeierliche Vesper mit Wurst, Käse, Zwetschgenmus.
Die Gießener Auswanderungsgesellschaft von 1834 – Eine Utopie der Büchnerzeit
»Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es Gewalt.« Zu diesem Ergebnis kam Georg Büchner, der sich mit Friedrich Ludwig Weidig für den revolutionären Weg entschieden hatte, um die politischen Verhältnisse in Hessen-Darmstadt zu ändern.
Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Ludwig Brake
August Follenius, der Anwalt aus Gießen und Friedrich Münch, der Pfarrer aus Niedergemünden, schätzten die Kräfteverhältnisse realistischer ein und wandten sich gegen Gewalt. Sie wanderten aus und wollten einen deutschen Musterstaat in den USA gründen.
Veranst.: ViBB (Verein für interkulturelle Bildung und Begegnung)
Beide Utopien sind gescheitert. Auf den Spuren der Gießener Auswanderungsgesellschaft geht es auf eine abenteuerliche Reise nach Missouri.
Auftaktveranstaltung zum Georg-BüchnerGedenkjahr 2013 an der JLU Gießen
Das Georg-Büchner-Gedenkjahr 2013 an der Justus-Liebig-Universität Gießen wird eröffnet mit Grußworten des Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und der Oberbürgermeisterin der Stadt Gießen Dietlind Grabe-Bolz. Im Anschluss lädt der Präsident der Justus-Liebig-Universität alle Gäste sehr herzlich zu einem gemeinsamen Umtrunk ein.
Eröffnungsvortrag der Reihe »Georg Büchner – Literatur/Wissenschaft« mit Felicitas Hoppe, Büchnerpreisträgerin 2012
So, wie Georg Büchner Schriftsteller und Wissenschaftler war, werden an sechs Abenden an ausgewählten Orten der Stadt Gießen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die zugleich auch wissenschaftlich engagiert sind, über ihr Verhältnis zu Georg Büchner sprechen. Fünf weitere Vorträge finden im Sommersemester an fünf ausgewählten Orten der Stadt Gießen statt – u. a. mit John von Düffel, Daniela Danz und Klaas Huizing. Das Gesamtprogramm wird Anfang 2013 bekannt gegeben.
Veranst.: JLU Gießen, Institut für Germanistik, LZG
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
27. 04. 2013 | 15.00 Uhr
Burschen, Büchner & Co.
Altes Schloss/ Brandplatz
Literarischer Stadtspaziergang durch Gießen im Vormärz
Die in der napoleonischen Epoche entstandenen Hoffnungen auf nationale Einheit und Freiheit wurden nach 1813 enttäuscht. Gießener und Gießener Gäste sitzen in den vorderen Reihen, wenn sie nicht gar Regie führen oder auf der Bühne der nationalen Ereignisse stehen.
Teilnahme: € 5,–
Wartburgfest, Ermordung von Kotzebue, Karlsbader Beschlüsse, Hambacher Fest, Frankfurter Wachensturm, Paulskirchenparlament 1848 … Zum Ensemble gehören: Börne, die Follens, die Vogts, Liebig, Weidig, Büchner und viele andere.
Veranst.: Tourist-Information Gießen
13. 05. 2013 | 18.15 Uhr
Frederik Hetmanns »Georg B«
KiZ, Kongresshalle
Eine Lesung im Rahmen des Geschichtslesesommers (GELESO)
In diesem vierten Geschichtslesesommer mit Lesungen und Werkstattgesprächen zu historischen Jugendbüchern liegt der Schwerpunkt auf den Themen Büchner/Revolution/Auswanderung. Es werden u. a. Frederik Hetmanns »Georg B« und Rolf Schmidts »Warten auf die Flut« vorgestellt. Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Veranst.: JLU, Professur für Didaktik der Geschichte, LZG
28. 05. 2013 Aula der Justus-LiebigUniversität Gießen, Hauptgebäude
Warum konnten Georg und Luise ihr Land nicht verändern?
Am Beispiel von Georg und Luise Büchner wird erzählt, wie Menschen im 19. Jahrhundert lebten, wie Mädchen und Jungen erzogen wurden und welche Lebenschancen sie aufgrund ihres Geschlechts und ihrer familiären Verhältnisse hatten.
Vorlesung im Rahmen der Justus‘ Kinderuni im Sommersemester 2013
Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren (3. bis 6. Schuljahr) sind besonders angesprochen. Referentin: Rita Rohrbach
Veranst.: Justus-Liebig-Universität Gießen
08. 06. 2013 | 19.30 Uhr 22. 06. 2013 | 19.30 Uhr 30. 06. 2013 | 19.30 Uhr
BUCHBÜHNEBÜCHNER
Veranst.: Stadttheater Gießen
Das Phänomen eines Lebens, kurz, schnell, voller Menschenliebe und voller Gewalt. Kaum begonnen, endet es. Dazwischen: Himmel und Hölle, Krieg und Frieden, Reichtum und Armut, Glaube, Liebe, Hoffnung. Ein großes Herz wird hin und her geworfen zwischen innerer Wirrnis, äußerer Gefahr, unnachgiebiger Gerechtigkeitssucht und unstillbarem Freiheitsdrang. Seziermesser oder Schreibfeder, oder beides in Einem. Büchner, ein wütiger Agnostiker mit hungrigem Blick auf des Menschen Suche nach dem Glück.
22.–30. 06. 2013
Internationales Büchner-Theaterfestival
Vom 22. bis 30. Juni 2013 präsentiert das Stadttheater Gießen ein internationales Büchner-Theaterfestival.
Stadttheater Gießen
am Stadttheater Gießen
Im Fokus stehen zeitgenössische, im Ausland entstandene Theaterarbeiten, die sich mit Georg Büchners Werk und seiner Person theatral, performativ, tänzerisch, musiktheatral und im Rahmenprogramm auch theoretisch und dokumentarisch beschäftigen.
Stationen einer Jagd
Stadttheater Gießen Eintritt: € 25,– I € 20,– € 15,– I € 10,– I € 5,50
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Veranst.: Stadttheater Gießen
29. 06. 2013 | 13.00 Uhr
Vom Gießener Elefantenklo zur Badenburg
Liebig-Museum
Georg Büchners zwei Semester an der Uni Gießen
Teilnahme: € 7,–
02. 08. 2013 | 18.00 Uhr 03. 08. 2013 | 18.00 Uhr Marinestuben Gießen
Dritte Wanderung im Wanderprojekt »Büchner zu Fuß«, das im Büchnerjahr 2013 hessenweit fünf Wanderprogramme anbietet, die den Spuren der Demokraten im Vormärz folgen. Von Ende Oktober 1833 bis Mitte September 1834 – unterbrochen von einigen Heimfahrten nach Darmstadt und Reisen (Straßburg …) – litt und wirkte Georg Büchner in Gießen. Seine Korrespondenzen, die Protokolle späterer Hochverratsprozesse und andere archivalische Quellen erlauben es, diese Zeit detailliert zu rekonstruieren. Die Wanderung verfolgt Büchners Spuren in Gießen, die geprägt sind von tiefer Depression und revolutionärem Eifer.
Veranst.: Tourist-Information Gießen
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Straße der Stummen Bilder
Auf einer Strecke von 800 Metern werden die Szenen aus dem Drama »Woyzeck« auf sechs hintereinander folgenden Bühnen am Lahnufer von Gießen in Richtung Marburg zu sehen sein. Damit verwandeln sich im Stück die Ufer des Flusses zur Bühne und ihr tragendes Element, das Wasser, zum Zuschauerraum. Der Besucher begibt sich auf das Wasser, um auf dem »Klangteppich« die Performance durchfahren zu können.
Klanginstallation auf der Lahn nach dem Drama »Woyzeck«
Die Interpretation ausgewählter Szenen des Dramas »Woyzeck« erfolgt durch die »stummen Bilder«: in der audio-visuellen Performance werden durch die Akteure Fragmente aus dem Stück szenisch dargestellt und durch Klanginstallationen zum Leben erweckt.
Teilnahme: € 12,– Veranst.: Die Blaue Laterne
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
24. 08. 2013 | 15.00 Uhr
Tod dem Tyrannen!
Altes Schloss/ Brandplatz
Die Gießener »Schwarzen«. Besuche historischer Orte und Gießener Protagonisten
Der Elan aus den sog. Befreiungskriegen und die Enttäuschungen über die Entwicklungen nach dem Wiener Kongress führten gerade an der Universität Gießen zu besonders radikalen politischen Konzepten. Der widersprüchliche Charakter dieser Bewegung kommt auch in der Bücherverbrennung auf dem Wartburgfest 1817 zum Ausdruck.
Teilnahme: € 5,–
Die Autoren des Hessischen Landboten sahen die Kontinuität der demokratischen Bewegungen.
Veranst.: Tourist-Information Gießen
Weidig hatte zwischen 1815 und 1819 direkten Kontakt mit den »Gießener Schwarzen«, Georg Büchner bezieht sich auf diese Tradition.
25. 08. 2013 | 11.00 Uhr
Paläste, Hütten, Hochverrat
Im Mittelpunkt der Darstellung steht die in Gießen 1834 entstandene berühmteste, radikalste und eindrucksvollste Flugschrift des Vormärz.
Altes Schloss/ Brandplatz
Gießen 1834: Hier schrieb Büchner das »Ur-Manuskript« der revolutionären Flugschrift
Die Beteiligten an diesem Projekt haben hier viele Spuren hinterlassen, denen dieser Spaziergang folgt.
Teilnahme: € 5,–
19.10. 2013 | 13.00 Uhr
Veranst.: Tourist-Information Gießen
Konspirative Wanderung vor den Toren Gießens
Veranst.: Tourist-Information Gießen
In der Demokratiebewegung des Vormärz spielten die Ausflugsziele um Gießen herum für demokratische Feste oder konspirative Treffen eine wichtige Rolle. Die Wanderung wird eine Reihe dieser historischen Orte besuchen und die historischen Begebenheiten und die Kontexte vor Ort referieren. Die Ereignisse, die an den einzelnen Orten referiert werden, betreffen den Zeitraum des Vormärz und März 1848: von 1815 bis 1848: Von der Burschenschafts- und Turnerbewegung ab 1815; über die Zeit nach der Pariser Julirevolution 1830 bis zum Frankfurter Wachensturm 1833; über das »Gießener Projekt« »Hessischer Landbote« 1834; bis zur Märzrevolution 1848, inklusive des Frankfurter Aufstands im September 1848.
Eröffnung: 31.10. 2013 01.11.–13.12. 2013 9.00–19.00 Uhr (Mo–Fr)
Im Visier der Staatsgewalt. Die Universität Gießen als Zentrum von Revolution und Repression 1813–1848
Disziplinargericht, geheime Verbindungen, Denunziantentum, revolutionäre »Kränzchen«, Relegationen … Die Ausstellung beleuchtet mit überwiegend originalen Schriften und Gegenständen die vielschichtige Rolle, die der Universität Gießen im Vormärz zukam: als verlängerter Arm der hessischen Obrigkeit und der Staatsgewalt des Deutschen Bundes sowie als Hort oppositionellen Gedankenguts und revolutionärer Konspiration.
Hauptgebäude der JLU Gießen, Rektoratszimmer
Historische Ausstellung mit Originalen
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
01.11.–29.12. 2013 17.00 Uhr (am 01.11.) 10.00–18.00 Uhr (Di–So) 10.00–20.00 Uhr (Do)
Aufbruch in die Utopie
Jahndenkmal/ Hein-Heckroth-Straße Teilnahme: € 7,–
KiZ 18. 01.–10. 02. 2014 10.00–18.00 Uhr (Di–So) 10.00–20.00 Uhr (Do) KiZ
U. a. Jahndenkmal, Buschischer Garten, Alter Friedhof, Philosophenwald, Badenburg …
Veranst.: JLU Gießen, Universitätsarchiv AUFBRUCH IN DIE UTOPIE erzählt eine neu zu entdeckende Geschichte aus der politisch hochbewegten Büchnerzeit: von der Abkehr von Gewalt zum Aufbruch der Gießener Auswanderergesellschaft in die Neue Welt, um dort eine deutsche Musterrepublik zu gründen. Dies führt zu Gegenwartsfragen, wie der Rolle von Bürgerinnen und Bürgern als politische Akteure.
Ausstellungsreise auf den Spuren einer deutschen Republik in den USA in der Büchnerzeit Veranst.: Magistrat der Universitätsstadt Gießen, Stadtarchiv mit German-American Heritage Foundation Washington DC und Kulturkirche St. Stephani Bremen.
Luise Büchner und die frühe Frauenbewegung
Zahlreiche Sonderveranstaltungen und Performances im KiZ und in ganz Gießen. Ankündigungen entnehmen Sie bitte der Presse oder www.aufbruch-utopie.net. Gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Hessen und dem Deutschen Programm für transatlantische Begegnung. Die Wanderausstellung »Luise Büchner und die Frauenbewegung in Hessen« wird Januar/Februar 2014 im KiZ gezeigt. Vorgestellt wird die Darmstädter Familie Büchner und das Wirken von Luise Büchner im Rahmen der frühen Frauenbewegung. 1867 wurde in Darmstadt der »Alice-Verein für Krankenpflege« gegründet, durch Großherzogin Alice von Hessen und Luise Büchner. Der Impuls erreichte Gießen 1878 mit der Gründung des »Alice-Verein für Frauenbildung- und Erwerb«.
Ausstellung der Luise-Büchner-Bibliothek des Deutschen Frauenrings, Darmstadt
Das Thema wird mit Studierenden unter wissenschaftlicher Begleitung von Dagmar Klein, Frauengeschichtsforscherin, erarbeitet.
Veranst.: JLU Gießen, Professur für Didaktik der Geschichte
Weitere Veranstaltungen Wintersemester 2012/2013 Georg und Luise. Die Geschwister Büchner in ihrer Zeit.
Präsentation Mitte Mai 2013 im Rathaussaal Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler: Georg Büchner in Gießen
Mitte Mai bis Anfang Juli 2013 Kunstausstellung mit Zyklen über Büchner Patrick Müller
Erarbeitung und Erprobung von Unterrichtsmaterialien
Gießener Schulen (für alle Schulstufen)
Veranst.: Galerie auf dem Schiffenberg
Veranst.: JLU, Didaktik der Geschichte; Magistrat der Stadt Gießen, Stadtarchiv; Georg-Büchner-Schule
Veranst.: Magistrat der Stadt Gießen, Dezernat für Bildung, Staatliches Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis
Die Geschichte des Dichters und Revolutionärs GB Lesung-Ausstellung-Wettbewerb – erarbeitet von Gießener SchülerInnen der Klassen 4 bis 13 Veranst.: Brüder-Grimm-Schule Gießen in Kooperation mit allen Schulen der Stadt Anhand der Sonderedition des Buches »Georg B.« von Frederik Hetmann, Hrgs. Susan Zeh-Fiedler mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und dem Magistrat der Stadt Gießen, Schulverwaltungsamt und Kulturamt
Legende Ausstellung I Multimedia
Theater I Performance I Musik
Führung I Wanderung
Lesung I Vortrag
Schule I Seminar
Abendkasse I Vorverkauf (sonst freier Eintritt)