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CALIGARI J ul i 2014

www.wiesbaden.de/caligari


info Veranstaltungsort: Caligari FilmBühne Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche), 65183 Wiesbaden Programmansage: Tel. 0611 - 31 50 50 Caligari im Internet: www.wiesbaden.de/caligari Eintrittspreise: (inkl. 7%, ohne FSK-Prüfung inkl. 19% MwSt.) 6 € / ermäßigt 5 € / 10er-Karte 50 € / ermäßigt 40 € Zuschlag bei Überlänge: ab 130 Min. 1 € / ab 200 Min. 2 € Traumkino für Kinder: Kinder und Erwachsene: 3 € / 10er-Karte 25 € Sonderveranstaltungen: siehe Aushang an der Kasse. Die Veranstaltungen im Caligari werden vom Kulturamt Wiesbaden durchgeführt bzw. unterstützt. Filme, die nicht von der FSK geprüft wurden, sind ab 18 Jahren freigegeben. FSK = Freiwillige Selbstkontrolle FBW = Deutsche Film- und Medienbewertung Der Name unseres kommunalen Kinos stammt aus dem Titel des Films „Das Cabinet des Dr. Caligari“. Robert Wiene hat ­dieses be­ ­­­ deutende Werk des expressionistischen Stummfilms 1919 ­gedreht. Kartenvorverkauf: • Tourist Information: Marktplatz 1, Tel. 0611 - 17 29 93 0 Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr / Sa. 10 - 15 Uhr • Caligari FilmBühne: täglich 17 - 20.30 Uhr Tel. 0611 - 31 50 50 (täglich 18.30 - 19.30 Uhr) • Kartenreservierung per E-Mail: reservierung-caligari@wiesbaden.de Anfahrt: Mit dem Auto: Parkleitsystem zum „Parkhaus Markt” Mit dem Bus: ESWE-Linien 1, 5, 7, 8, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 48 bis Haltestellen „Friedrichstraße“ oder „Dern‘sches Gelände“

impressum Herausgeber und Redaktion: Landeshauptstadt Wiesbaden K. d. ö. R. Kulturamt – Caligari FilmBühne Schillerplatz 1-2, 65185 Wiesbaden Fax: 0611 - 31 39 61, E-Mail: caligari@wiesbaden.de Internet: www.wiesbaden.de/caligari Umsatzsteuer – ID Nr.: DE 113823704 Steuer Nr.: 04322601639 Gestaltung: FACT., Wiesbaden Druck: Dinges & Frick, Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden Auflage: 10.000 Exemplare Caligari-Newsletter Den kostenlosen E-Mail-Newsletter der Caligari FilmBühne können Sie unter www.wiesbaden.de/newsletter abonnieren. Aktuelles zur Caligari FilmBühne finden Sie bei


inhalt film 20 Feet from Stardom...........................................10 8 x 8: A Chess Sonata in 8 Movements.................12 Before Midnight.....................................................23 Before Sunrise.......................................................22 Before Sunset........................................................23 Boyhood.................................................................9 Das finstere Tal......................................................25 Der blaue Engel.....................................................25 Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht.......27 Grace of Monaco...................................................11 Mein Leben als Hund............................................26 Paris, Texas...........................................................17 Sasha Waltz − Ein Portrait.......................................6 Stereo...................................................................19 Tao Jie − Ein einfaches Leben.................................7 Tausendschönchen − kein Märchen......................17 The Man from London...........................................13 Tour du Faso...........................................................8 Über-Ich und Du....................................................21 Vulva 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning..................20 Weniger ist mehr – Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben...........................................5 Whore‘s Glory........................................................18

standards & specials Kino macht Schule................................................28 Matinee: That´s Inside Me: Gaby Netter Glückselig – Wiesbaden und New York / Dreimal Wiesbaden: Eve Gerstle – Leben und Überleben......................24 Programmübersicht.........................................14-16 Stummfilm mit Musik: Die tolle Lola.........................4 Traumkino für Kinder.............................................28

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Unsere Kooperationspartner: Seniorenbeirat Wiesbaden

SOMMERPAUSE

VOM 16.07. BIS 30.08.2014


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WHAT LOLA WANTS − STUMMFILM MIT MUSIK DIE TOLLE LOLA

D 1927, 74 Min. FSK: ungeprüft Regie: Richard Eichberg Buch: Hans Sturm Kamera: Heinrich Gärtner Bruno Mondi Mit: Lilian Harvey Harry Halm Hans Junkermann Julia Serda Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano)

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Nehmen wir den Regisseur von DER BLAUE ENGEL Josef von Sternberg beim Wort, dann ist der Einfall, die Sängerin aus Heinrich Manns „Professor Unrat“ in Lola Lola umzutaufen, auf Wedekinds „Lulu“ zurückzuführen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass sich der Name Lola dank der Faszination, die von der spanischen Tänzerin Lola Montez ausgeht, längst als besonders „kinogen“ eta­ bliert hatte. Eichbergs DIE TOLLE LOLA mit Lilian Harvey in der Hauptrolle ­verdient es, als wichtiger Vorgängerfilm zu DER BLAUE ENGEL gesehen zu werden. Basierend auf einer Berliner Operette von Hugo Hirsch, der wiederum ein Wiener Schwank vorausgeht, zeigt DIE TOLLE LOLA mehrfach Motive auf, die in Sternbergs Film zur vollen Geltung kommen. Zu seiner Zeit genoss Eichbergs Film große Erfolge in Paris, London und Berlin, nicht zuletzt, weil eine tanzende Harvey allabendlich auf der Bühne im Ufa-Palast am Zoo auftrat. Harvey glänzt in ihrer Doppelrolle als die treue Tochter Lily und die verführerische Lola, die Vater und Bräutigam in äußerste Verwirrung bringt. Mit einer Einführung von Prof. Dr. Simon Richter von der University of Pennsylvania, USA. Er ist unter anderem Verfasser des Buches „Women, Pleasure, Film: What Lolas Want“. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 01.07. 18.00 UHR


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C A L I G A R I WENIGER IST MEHR – DIE GRENZEN DES WACHSTUMS UND DAS BESSERE LEBEN

D 2013, 53 Min. FSK: ungeprüft Regie: Karin de Miguel Wessendorf Buch: Karin de Miguel Wessendorf Kamera: Frank Kranstedt Erik Sick Boris Fromageot Musik: Fabian Berghofer

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Kann es Wohlstand ohne Wirtschaftswachstum geben? Der Dokumentarfilm sucht nach Lebens-, Wirtschafts- und Politikmodellen, die den Weg in die Postwachstumsgesellschaft weisen. Die Filmemacherin geht der Frage nach: „Was muss ich ändern, damit mein Lebensstil zukunftsfähig ist? Und worauf kann ich verzichten ohne Verlust an Lebensqualität?“ In Deutschland, Frankreich, Spanien und England geht sie der Jahrhundertfrage nach, wie wir trotz der Grenzen der Ressourcen unseres Planeten einen guten Lebensstandard aufrechterhalten können. Auf ihrer Reise durch Europa besucht sie Menschen, Initiativen und Unternehmen, die erkannt haben, dass Wirtschaftswachstum nicht das Maß aller Dinge sein kann. Zu Gast: Karin de Miguel Wessendorf (Buch, Regie) Prof. Angelika Zahmt (Ehrenvorsitzende BUND, langjähriges Mitglied der Nachhaltigkeitskommission der Bundesregierung und unter anderem Autorin von „Damit gutes Leben einfacher wird“) Moderation: Manfred Ladwig (Umweltredakteur beim SWR) Deutsches Filminstitut − DIF e.V. und BUND Wiesbaden

DI 01.07. 20.00 UHR


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SASHA WALTZ − EIN PORTRAIT D 2013, 73 Min., FSK: ungeprüft Regie: Brigitte Kramer Sasha Waltz ist eine der bekanntesten und interessantesten Chor­eo­­­ grafinnen Europas. In ihren Choreografien greift sie immer wieder Themen aus Philosophie und Mythologie auf und bearbeitet ­diese mit neuen Ideen und einer ausgeprägt eigenen Ästhetik. Der internationale Durchbruch gelang der Choreografin, Tänzerin und Regisseurin von Opern mit der Choreografie des interkulturellen Familienporträts „Allee der Kosmonauten“. Seither gilt Waltz als wichtigste Erneuerin des Tanztheaters nach Pina Bausch. Das Portrait der erfahrenen Tanzfilm-Regisseurin Brigitte Kramer zeichnet Waltz‘ Karriere von 2006 bis heute nach und erlaubt einen tiefen Einblick in den zeitgenössischen Tanz. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne MI 02.07., 18.00 UHR

Falstaff

tian Spuck n Giuseppe Verdi Komische Oper vo Zsolt Hamar | Inszenierung Chris ng itu Le he Musikalisc , Großes Haus sfeier Uhr), Do 10.7.gem einsame Abschied Mo 9.6., So 29.6. (18 Vorstellung ble luss an die Am 10.7. im Anscht dem Opern- und Schauspielensem im Opernfoyer mi

Karten

0611 . 132 325

| www.staatstheater-wiesbaden.de


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T ian ‘ anmen TAO JIE − EIN EINFACHES LEBEN (TAO JIE – A SIMPLE LIFE) HK 2011, 117 Min. mehrspr. OmU FSK: ab 0 Regie: Ann Hui Buch: Susan Chan Roger Lee Kamera: Yu Lik-wai Musik: Law Wing-fai Mit: Andy Lau Deanie Yip Qin Hailu Wang Fuli Paul Chiang

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Wir beschließen unsere Reihe zum Gedenktag der Studentenrevolte auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking mit einem ergreifenden Drama aus Hongkong. Ann Hui, renommierte Regisseurin des neorealistischen Hongkong-Kinos, erzählt die Geschichte von Ah Tao, die bereits als Kind in den Haushalt der wohlhabenden Familie Leung kam um dort zu arbeiten. In 60 Jahren hat sie drei Generationen der Familie betreut und den Nachwuchs aufgezogen. Inzwischen sind fast alle Angehörigen der Leungs emigriert. Übrig geblieben ist nur der erfolg­reiche Filmproduzent Roger, für den sie immer noch sorgt, da er nicht verheiratet ist. Als Ah Tao einen Schlaganfall erleidet, beschließt sie ins Altersheim zu ziehen. Nun vertauschen sich die Rollen und Roger kümmert sich um seine langjährige Dienerin. Mit einer liebevollen Menschenzeichnung voller Humor und Lebens­weisheit gelingt Ann Hui ein humanistisches Meisterwerk, in dem sich auch noch ganz nebenbei die Creme de la Creme des Honkong-Kinos ein Stelldichein gibt und der großartigen Hauptdarstellerin Deanie Yip mit Cameo-Auftritten ihren Respekt zollt. Bei der Biennale in Venedig 2011 wurde sie für ihre Leistung mit dem Preis für die „Beste Darstellerin” ausgezeichnet. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

MI 02.07. 20.00 UHR SO 06.07. 17.30 UHR


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TOUR DU FASO

D/F 2013, 93 Min. mehrspr. OmU FSK: ab 0 Regie: Wilm Huygen Buch: Wilm Huygen Kamera: Andreas Köhler Musik: Jan Wendeler Georg Rohbeck

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Culture-Clash auf den Sandpisten Burkina Fasos. Die „Tour du Faso“ ist Afrikas größtes Radrennen. Auf zehn Etappen quer durch Burkina Faso kämpfen europäische Radsport-Abenteurer und ­afrikanische Lokalmatadore leidenschaftlich um die Verwirklichung ihrer Träume. Der Film legt den Fokus dabei aber nicht auf die ­Frage nach dem Sieger – vielmehr stehen die Erfahrung und das Erleben im Mittelpunkt. Das seit 1987 jährlich stattfindende Rennen ist eine unpopu­ lärere aber viel sympathischere Kopie der weltbekannten „Tour de France“. Die Fahrer fahren teilweise bei 40 Grad im Schatten auf unbefestigten Straßen und schlafen in Zeltlagern mitten in der Savanne, die Werbekarawane besteht gerade einmal aus zwei ­ Jeeps. TOUR DU FASO nimmt die Zuschauer mit auf eine „Zeitreise” in vorkommerzialisierte Radsport-Jahrzehnte. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

DO 03.07. 18.00 UHR SA 05.07. 18.00 UHR


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F A M I L I E N G E S C H I C H T E N BOYHOOD

USA 2014, 164 Min. OmU (3.7. & 5.7.) DF (9.7.) FSK: ab 6 Regie: Richard Linklater Buch: Richard Linklater Kamera: Lee Daniel Mit: Ellar Coltrane Patricia Arquette Ethan Hawke Lorelei Linklater

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Für das Filmexperiment BOYHOOD versammelt Regisseur Richard Linklater 12 Jahre lang jeweils für ein paar Tage vier Stammschauspieler und unterschiedliche Nebendarstellter vor der Kamera. Der Film besteht aus kurzen über die Jahre verteilten Episoden aus dem Leben von Mason, von der Einschulung bis zum Eintritt ins College. Linklater zeigt, wie der Junge mit seiner nervigen Schwester und der Trennung der Eltern fertig wird. Hier geht es um die großen und kleinen Sehnsüchte und Sorgen, Bedürfnisse und Befürchtungen eines Heranwachsenden und dessen Familie – eine Hymne an das Leben voller erzählerischer Kraft und Leichtigkeit. „(…) Ihm gelingt ein filmisches Familienalbum, das ebenso klug wie komisch, so gefühlvoll wie unsentimental die Zuschauer am L ­ eben einer Patchwork-Familie teilhaben lässt. Und dessen Wieder­ erkennungseffekte einen ganz besonderen Zauber entwickeln. Selten fielen fast drei Stunden auf der Leinwand derart kurzweilig aus. Mehr Kino-Magie wird in diesem Jahr kaum zu finden sein. Ein Meilenstein der Filmgeschichte!“ programmkino.de Bei den diesjährigen Berliner Filmfestspielen wurde BOYHOOD mit den Silbernen Bären für die „Beste Regie“ ausgezeichnet und erhielt den Preis für den „Besten Film“ des Wettbewerbs von der Jury der AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 03.07. 20.00 UHR SA 05.07. 20.00 UHR MI 09.07. 20.00 UHR


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20 FEET FROM STARDOM USA 2013, 91 Min. OmU, FSK: ab 0 Regie: Morgan Neville Buch: Morgan Neville Kamera: Nicola B. Marsh Graham Willoughby Musik: Marlies Dwyer Grubman Indursky Shire & Meiselas Mit: Lisa Fischer Merry Clayton Darlene Love Tata Vega Judith Hill

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Der Film ist eine Hommage an die unbekannten Stimmen, die Profil und Stil der Popmusik geprägt haben. Zugleich reflektiert er die Konflikte und Opfer, die eine Karriere im Schatten der Stars mit sich bringt. Die begabten Künstler decken ein breites Spektrum an Musikrichtungen und -strömungen, aber auch an verschiedenen Ären der Musikgeschichte ab. Anhand rarer Archivaufnahmen lässt sich eindrucksvoll belegen, wie sie Klassikern von Lou Reeds „Walk On the Wild Side“ über „Gimme Shelter“ der Rolling Stones bis „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd den unwiderstehlichen Soul verliehen, der so in Beine, Kopf und Herz geht. „Ganz nebenbei ist 20 FEET FROM STARDOM schließlich auch ein Film über die Entwicklung populärer Musik, der Einflüsse der schwarzen Musik, des Blues auf weiße Musiker wie Jagger, Springsteen oder Joe Cocker, die schwarze Rhythmen popularisierten, aber auch die seit einigen Jahren grassierende Technik des „Auto-Tunings“, die Backgroundsängerinnen zunehmend obsolet gemacht hat. Doch bei allen Informationen und Hintergründen bleibt 20 FEET FROM STARDOM in allererster Linie eine mitreißende ­Dokumentation mit viel guter Musik.“ programmkino.de 20 FEET FROM STARDOM wurde bei der diesjährigen Oscar-­ Verleihung als „Bester Dokumentarfilm” ausgezeichnet. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne FR 04.07. 18.00 UHR SO 06.07. 20.00 UHR


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GRACE OF MONACO F/USA/LUX 2014, 100 Min. DF (4.7. & 9.7.) engl.-franz. OmU (11.7.) FSK: ab 0 Regie: Olivier Dahan Buch: Arash Amel Kamera: Eric Gautier Musik: Elise Luguern Mit: Nicole Kidman Tim Roth Frank Langella Roger Ashton-Griffiths Milo Ventimiglia Parker Posey Paz Vega

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Fürstentum Monaco, Anfang der sechziger Jahre. Fürst Rainier III. kämpft um den Erhalt der Souveränität seines Landes und hat wenig Zeit für seine schöne Frau. Der französische Präsident Charles de Gaulle verlangt Steuerabgaben, er droht mit der militärischen Überlegenheit Frankreichs und verfügt schließlich eine Blockade der Landesgrenzen. Monaco ist von der Außenwelt abgeschnitten. Fürstin Grace, die sich trotz ihrer inzwischen mehrjährigen Ehe mit Rainier noch nicht in die Rolle der First Lady des Landes eingefunden hat und von Palastintrigen und Ablehnung durch die öffentliche Meinung umgeben ist, erhält zur gleichen Zeit ein Rollenangebot von Alfred Hitchcock – eine große Versuchung für den ehemals gefeierten Hollywood-Star. GRACE OF MONACO war der Eröffnungsfilm der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes. „GRACE OF MONACO ist ein verhinderter Experimentalfilm, dem man nur unrecht tun kann, wenn man ihn vornehmlich auf seiner Dialog- und Plot-Ebene betrachtet. Es ist viel zu faszinierend anzusehen, wie die Bilder unentwegt die Geschichte konterkarieren, um nicht diesen Widerstand selbst als Zentrum des Erlebnisses zu betrachten.“ critic.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne FR 04.07. 20.00 UHR MI 09.07. 18.00 UHR FR 11.07. 18.00 UHR


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DER FILMISCHE SURREALISMUS

8 X 8: A CHESS SONATA IN 8 MOVEMENTS USA 1957, 80 Min., OF, FSK: ungeprüft Regie: Jean Cocteau, Hans Richter Mit: Jean Arp, Paul Bowles, Ceal Bryson, Jean Cocteau, Max Ernst Marcel Duchamp, Man Ray, Jaqueline Matisse, Yves Tanguy Der Sommer 2014 wird surrealistisch! Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt und das Deutsche Filmmuseum Frankfurt kooperieren erstmals in einem bundesweiten Großprojekt zur Gegenwart und Geschichte des filmischen Surrealismus mit den zwei multimedial angelegten Ausstellungsprojekten „Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus“ im Deutschen Filmmuseum und „Der Stachel des Skorpions“ in der Mathildenhöhe. Ausstellungsbegleitend zeigen wir ein Meisterwerk von Hans Richter und Jean Cocteau, eine zwischen Lewis Carroll und Sigmund Freud angesiedelte Schach-Sonate in 8 Episoden. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 07.07., 18.00 UHR

Dienstag, 15. Juli 2014, 20.00 Uhr Wiesbadener Erstaufführung

THE INVISIBLE WOMAN

Die heimliche Liebe des berühmten englischen Romanciers Charles Dickens (1812-70) zu der jungen Schauspielerin Nelly Ternan. “Ein ebenso kluges wie bewegendes Porträt” (Film-Dienst, Bonn). Mit Ralph Fiennes, Felicity Jones, Kristin Scott Thomas. Regie: Ralph Fiennes. Originalversion. FBW, Schloß Biebrich am Rhein, Ostflügel, Eingang Parkseite Eintritt: 5 Euro; Kartenvorbestellungen: Telefon 0611 / 84 07 66 und 31 36 41 sowie www.filme-im-schloss.de Vorverkauf: Gaststätte “Ludwig“, Wiesbaden, Wagemannstraße 33 (werktags ab 12 Uhr)


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G O E A S T P R Ä S E N T I E R T B É L A TA R R THE MAN FROM LONDON (A LONDONI FÉRFI)

H/F/D 2007, 139 Min. franz.-engl. OmU FSK: ungeprüft Regie: Béla Tarr Buch: Béla Tarr László Krasznahorkai nach dem Roman von Georges Simenon Kamera: Fred Kelemen Musik: Mihály Vig Mit: Miroslav Krobot Tilda Swinton Erika Bok Janos Derzsi

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„Im Augenblick denkt man, es seien Stunden wie andere auch, und man merkt erst hinterher, dass etwas Außergewöhnliches ­daran war“ lautet der erste Satz in der Buchvorlage von Simenon.­ In ­diesem Sinne wird die Monotonie von Maloins Leben eines Nachts durchbrochen, als er in den Besitz eines bis zum Rand mit Bank­noten gefüllten Koffers gelangt. Für den Rangiermeister eines Hafenbahnhofs wird dieses Geld zur Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch im Krimi wie im Leben gibt es immer jemanden, der seine 60.000 Pfund vermisst und zurück haben will. Wunderschöne und ausdrucksstarke Bilder, aufregend gestaltete Kamerabewegungen und klug arrangierte Bildkompositionen hat der vielfach preisgekrönte Kameramann Fred Kelemen geschaffen, den wir an diesem Tag im Caligari begrüßen. Eine Kritikerin schreibt, dass Béla Tarr in der Zusammenarbeit mit Kelemen „eine filmische Mischung aus Hintergründigkeit, Tiefe und Spannung erreicht, die einzigartig ist und einen atemlos und gebannt auf die Leinwand blicken lässt.“ Zu Gast: Fred Kelemen (Kameramann und Regisseur) Einführung: Markus Reuter (Filmwissenschaftler) Deutsches Filminstitut – DIF in Kooperation mit dem Institut für Filmwissenschaft, Theaterwissenschaft und empirische Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz MO 07.07. 20.00 UHR


film dienstag 01.07.

What Lola Wants − Stummfilm mit Musik Die tolle Lola D 1927, 74 Min., FSK: ungeprüft R: Richard Eichberg Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano) Einführung: Prof. Dr. Simon Richter (University of Pennsylvania)

18.00

Zu Gast im Caligari Weniger ist mehr – Die Grenzen des Wachstums und das bessere Leben D 2013, 53 Min., FSK: ungeprüft R: Karin de Miguel Wessendorf Zu Gast: Karin de Miguel Wessendorf (Regie) Prof. Angelika Zahmt (Ehrenvorsitzende BUND) 20.00 mittwoch 02.07.

Künstlerinnen Sasha Waltz − Ein Portrait D 2013, 73 Min., FSK: ungeprüft R: Brigitte Kramer

18.00

25 Jahre Tian‘anmen Tao Jie − Ein einfaches Leben HK 2011, 117 Min., mehrspr. OmU FSK: ab 0, R: Ann Hui donnerstag 03.07.

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freitag 04.07.

20.00

Radrennen Tour du Faso D/F 2013, 93 Min., mehrspr. OmU FSK: ab 0, R: Wilm Huygen

18.00

Familiengeschichten Boyhood USA 2014, 164 Min., OmU FSK: ab 6, R: Richard Linklater

20.00

Künstlerinnen 20 Feet from Stardom USA 2013, 91 Min., OmU, FSK: ab 0 R: Morgan Neville

18.00

Künstlerinnen Grace of Monaco F/USA/LUX 2014, 100 Min., DF, FSK: ab 0 R: Olivier Dahan 20.00 samstag 05.07.

Radrennen Tour du Faso Siehe 03.07.

18.00

Familiengeschichten Boyhood Siehe 03.07. sonntag 06.07.

20.00

25 Jahre Tian‘anmen Tao Jie − Ein einfaches Leben Siehe 02.07.

17.30

Künstlerinnen 20 Feet from Stardom Siehe 04.07. D F

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Programm Juli

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film montag 07.07.

dienstag 08.07.

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mittwoch 09.07.

donnerstag 10.07.

freitag 11.07.

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Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus 8 x 8: A Chess Sonata in 8 Movements USA 1957, 80 Min., OF, FSK: ungeprüft R: Jean Cocteau, Hans Richter

18.00

goEast präsentiert Béla Tarr The Man from London H/F/D 2007, 139 Min., franz.-engl. OmU FSK: ungeprüft, R: Béla Tarr Zu Gast: Fred Kelemen (Kameramann und Regisseur) Einführung: Markus Reuter (Filmwissenschaftler)

20.00

Rückblende − Film ab Paris, Texas D/F/GB 1985, 145 Min., DF, FSK: ab 6 R: Wim Wenders

15.30

In memoriam Vera Chytilová Tausendschönchen − kein Märchen CSSR 1966, 76 Min., OmU, FSK: ab 16 R: Vera Chytilová

18.15

In memoriam Michael Glawogger Whore‘s Glory D/A 2011, 110 Min., mehrspr. OmU FSK: ab 16, R: Michael Glawogger

20.00

Künstlerinnen Grace of Monaco Siehe 04.07.

18.00

Familiengeschichten Boyhood USA 2014, 164 Min., DF, FSK: ab 6 R: Richard Linklater

20.00

Neues deutsches Kino Stereo D 2014, 93 Min., FSK: ab 16 R: Maximilian Erlenwein

18.00

Gesundheitstage Vulva 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning D 2014, 79 Min., FSK: ab 16 R: Ulrike Zimmermann, Claudia Richarz Zu Gast: Claudia Richarz (Regie, Kamera) Ulrike Zimmermann (Produktion, Co-Regie) Dr. Helga Brenneis (Ärztin bei pro familia)

20.00

Künstlerinnen Grace of Monaco F/USA/LUX 2014, 100 Min., engl.-franz. OmU FSK: ab 0, R: Olivier Dahan

18.00

Neues deutsches Kino Über-Ich und Du D/CH/A 2013, 94 Min., FSK: ab 6 R: Benjamin Heisenberg

20.00

O r i g i n a l

Programm Juli

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U n t e r t i t e l n


film samstag 12.07.

Caligari KultNacht Before Sunrise USA/A 1995, 101 Min., DF, FSK: ab 6 R: Richard Linklater

18.00

Caligari KultNacht Before Sunset USA 2004, 80 Min., OmU, FSK: ab 0 R: Richard Linklater

20.00

Caligari KultNacht Before Midnight USA/GR 2013, 108 Min., OmU, FSK: ab 0 R: Richard Linklater sonntag 13.07.

Matinee That´s Inside Me: Gaby Netter Glückselig – Wiesbaden und New York / Dreimal Wiesbaden: Eve Gerstle – Leben und Überleben D 2006 / 2007, gesamt 86 Min. FSK: ungeprüft R: Dorothee Lottmann-Kaeseler und Harald Kuntze Einführung: Dorothee Lottmann-Kaeseler (Filmautorin) 11.00 Neues deutsches Kino Über-Ich und Du Siehe 11.07.

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Neues deutsches Kino Stereo Siehe 10.07. montag 14.07.

What Lola Wants Der blaue Engel D 1930, 108 Min., FSK: ab 12 R: Josef von Sternberg Who Got Lola Das finstere Tal A/D 2013, 115 Min., FSK: ab 12 R: Andreas Prochaska

dienstag 15.07.

22.00

18.00

20.00

17.30

20.00

Mein Leben als Hund S 1985, 101 Min., DF, FSK: ab 6 R: Lasse Hallström

17.00

Who Got Lola Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht D 2013, 225 Min., zzgl. Pause, FSK: ab 6 R: Edgar Reitz

19.00

SOMMERPAUSE VOM 16.07. BIS 30.08.2014 Programm Juli


film

R Ü C K B L E N D E

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PARIS, TEXAS D/F/GB 1985, 145 Min., DF, FSK: ab 6, FBW: besonders wertvoll Regie: Wim Wenders Mit: Harry Dean Stanton, Sam Berry, Bernhard Wicki, Natassja Kinski Das ungewöhnliche Roadmovie, zu dem der gefeierte Autor Sam Shepard das Drehbuch schrieb, erzählt die Geschichte von Travis, einem Mann, der in seiner persönlichen Hölle gefangen ist. Nachdem er vier Jahre lang als tot gegolten hat, taucht er in der Wüste nahe der mexikanischen Grenze wieder auf, des Lebens über­ drüssig und ohne Erinnerung … Ausgezeichnet mit der Goldenen Palme von Cannes. Ermäßigter Eintritt von 4,50 € für alle. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. und Seniorenbeirat in der Landeshauptstadt Wiesbaden DI 08.07., 15.30 UHR 17

IN MEMORIAM VERA CHYTILOVÁ

TAUSENDSCHÖNCHEN − KEIN MÄRCHEN (SEDMIKRÁSKY)

CSSR 1966, 76 Min., OmU, FSK: ab 16 Regie: Vera Chytilová Mit: Ivana Karbanová, Jitka Cerhová, Marie Cešková Neben anderen wichtigen Filmschaffenden ist auch die großartige Regisseurin Vera Chytilová kürzlich verstorben, die zahlreiche wunderbare Filme schuf und auch schon bei goEast zu Gast war. ­Mit ihrer grotesk-anarchistischen Komödie TAUSENDSCHÖNCHEN machte sie international auf sich aufmerksam. Ihr Manifest für die Entfaltung der Persönlichkeit und gegen jede Form von Engstirnigkeit und Spießertum platzte mitten in die Periode des „Prager Frühlings“ hinein und wurde in der CSSR fast augenblicklich verboten. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 08.07., 18.15 UHR


film

IN MEMORIAM MICHAEL GLAWOGGER WHORE‘S GLORY

D/A 2011, 110 Min. mehrspr. OmU FSK: ab 16 Regie: Michael Glawogger Buch: Michael Glawogger Kamera: Wolfgang Thaler

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Am 22. April verstarb im Alter von 54 Jahren Michael Glawogger auf dem Flughafen von Monrovia, nachdem er bei Dreharbeiten an Malaria erkrankte, die zu spät erkannt wurde. Vor allem seine drei bilderstürmerischen Global-Dokumentarfilme MEGACITIES, WORKINGMAN´S DEATH und WHORE´S GLORY machten ihn international bekannt und brachten ihm zahlreiche Preise ein. Wir zeigen noch einmal seinen letzten Film, den A ­ bschluss ­dieser grandiosen Trilogie über Arbeit in unserer ­ globalisierten Welt – ­einen herausragenden Film über das älteste Gewerbe der Welt. Nach Bangkok, Faridpur und Reynosa führt WHORES‘ GLORY, wie bei Glawogger üblich mit einer außergewöhnlichen Bildsprache. Obwohl er auch in diesem Film im Wesentlichen nur beobachtet (und ganz ohne Off-Kommentar auskommt), so lässt er doch auch die Frauen selbst zu Wort kommen. Sie erzählen ihre Geschichten, von ihren Hoffnungen und Enttäuschungen. So fügt sich eine Vielzahl von Schicksalen und Ansichten zu einem erschütterndem Ganzen zusammen. Der sterile Glaskasten in Thailand, das elende Rotlichtviertel in Bangladesch, in dem die Frauen in ihr Schicksal hineingeboren oder verkauft werden und der drogen­ lastige Straßen­strich in Mexiko: Verknüpft werden die Episoden über die Religion, den Glauben, der in unterschiedlichen Formen immer sehr präsent im Leben der Frauen ist. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 08.07. 20.00 UHR


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N E U E S

D E U T S C H E S

K I N O

STEREO

D 2014, 93 Min. FSK: ab 16 Regie: Maximilian Erlenwein Buch: Maximilian Erlenwein Kamera: Ngo The Chau Mit: Moritz Bleibtreu Jürgen Vogel Petra Schmidt-Schaller Georg Friedrich Rainer Bock Mark Zak

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Nach seinem Rückzug ins ländliche Idyll will Erik einfach nur runter kommen und sich um seine Motorradwerkstatt kümmern. Seine freie Zeit verbringt er mit seiner neuen Freundin und deren kleiner Tochter. Alles könnte so friedlich sein. Doch diese scheinbar ­heile Welt findet ein jähes Ende, als der schräge Unbekannte Henry in sein Leben eindringt. Wie ein Parasit lässt er sich nicht mehr abschütteln, provoziert und treibt Erik mit seiner zynischen Art an den Rand des Wahnsinns. Als dann auch noch weitere zwielichtige Gestalten auftauchen, die vorgeben Erik zu kennen und ihm entweder an den Kragen gehen oder ihn zu dunklen Machenschaften zwingen wollen, droht sein Leben komplett aus den Fugen zu geraten. In die Ecke gedrängt, scheinbar ohne Ausweg, bleibt ihm schließlich nichts anderes übrig, als sich doch auf den geheimnisvollen Henry einzulassen. Aber kann man Henry trauen? „Wagemutiges Kopfkino und zugleich beinharter Psychotrip in die Abgründe der Seele.“ kino.de „Ziemlich radikal ist STEREO, und damit verstörend, ein Psychothriller, in dem so etwas wie eine heile Welt niemals real werden kann.“ kino-zeit.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

DO 10.07. 18.00 UHR SO 13.07. 20.00 UHR


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G E S U N D H E I T S T A G E VULVA 3.0 – ZWISCHEN TABU UND TUNING D 2014, 79 Min. FSK: ab 16 Regie: Ulrike Zimmermann Claudia Richarz Buch: Ulrike Zimmermann Kamera: Claudia Richarz Musik: Roland Musolff Mit: Angelika Beck Jawahir Cumar Claudia Gehrke Dr. med. M. Hulverscheidt Dr. med. Christoph Zerm

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Nach dem fulminanten Publikumserfolg bei der diesjährigen Berlinale tourt der Dokumentarfilm VULVA 3.0 von Festival zu Festival, von Rio über Tel Aviv bis nach Vancouver. Im Rahmen der Gesundheitstage Wiesbaden ist VULVA 3.0 in Kooperation mit pro familia nun auch im Caligari zu sehen. Das Thema ist universell und aktuell und zugleich ein Tabu. Mit ihrer umfangreichen und sachlichen Recherche zur Geschichte dieses Teils der weiblichen Anatomie im 21. Jahrhundert durchleuchten die Regisseurinnen sämtliche Aspekte des Themas, vom Aufklärungsunterricht bis zur Zensur, von Modellierungen des weiblichen Genitales, anatomischen Irrtümern, Beschneidung durch Photoshop und Laserskalpelle bis zu der Arbeit von AktivistInnen gegen Genitalverstümmelung – und feiern damit die Vielfalt weiblicher Körper. Zu Gast: Claudia Richarz (Regie, Kamera) Ulrike Zimmermann (Produktion, Co-Regie) Dr. Helga Brenneis (Ärztin bei pro familia) Moderation: Theresia Arnold (pro familia) und Sandra Blass (Kulturamt Wiesbaden) Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und pro familia DO 10.07. 20.00 UHR


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N E U E S

D E U T S C H E S

K I N O

ÜBER-ICH UND DU

D/CH/A 2013, 94 Min. FSK: ab 6 Regie: Benjamin Heisenberg Buch: Benjamin Heisenberg Josef Lechner Kamera: Reinhold Vorschneider Musik: Lorenz Dangel Mit: André Wilms Georg Friedrich Susanne Wolff Margarita Broich Bettina Stucky

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Der Zufall bringt den auf die schiefe Bahn geratenen Bohemien Nick Gutlicht mit dem hochbetagten Star-Psychologen Curt L ­ edig zusammen. Das rettet Nick zwar aus einigen Verlegenheiten, macht ihn aber ganz wider Willen zum Studienobjekt Ledigs, dem mit schwindendem Gedächtnis einiges aus der eigenen dunklen Vergangenheit durcheinander gerät … Der neueste Film von Benjamin Heisenberg (DER RÄUBER, SCHLÄFER) ist ein Buddymovie der eigenen Art, abgründig, hinter­ sinnig, mit überraschendem Witz und zwei grandiosen Hauptdarstellern. „Ein kleiner Gauner, der seinen Schulden davonlaufen will. Ein ­alter Psychologe, der spät seine Schuld im Nazi-System auf­arbeiten will. Die Begegnung dieser beiden schlägt reichlich Funken in dieser geistreichen Komödie. Darf man mit dem Unbewussten Schabernack treiben? Benjamin Heisenberg gelingt dies mit dem fulminant aufspielenden ungleichen Pärchen André Wilms und Georg Friedrich vortrefflich. Diese Psycho-Buddies vergnügen auf ungewöhnliche Weise, aber vortrefflich – der größte Lacherfolg der Berlinale außerhalb des Wettbewerbs.“ programmkino.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

FR 11.07. 20.00 UHR SO 13.07. 18.00 UHR


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C A L I G A R I

K U L T N A C H T

BEFORE SUNRISE

USA/A 1995, 101 Min. DF, FSK: ab 6 FBW: besonders wertvoll Regie: Richard Linklater Buch: Richard Linklater Kim Krizan Kamera: Lee Daniel Musik: Fred Frith Mit: Ethan Hawke Julie Delpy Andrea Eckert Hanno Pöschl Karl Bruckschwaiger

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In der Juliausgabe der Caligari KultNacht zeigen wir die „Before“Trilogie von Richard Linklaters Romanze um das Liebespaar Jesse und Céline. In einem Zeitraum von 17 Jahren drehte Linklater mit den beiden Stars Julie Delpy und Ethan Hawke, die auch an den Drehbüchern beteiligt waren. Drei Begegnungen an drei verschiedenen Orten, Wien, Paris und eine Urlaubsinsel in Griechenland … In BEFORE SUNRISE lernen sich der Amerikaner Jesse und die Französin Céline im Zug nach Wien kennen. Sie philosophieren, argumentieren, flirten während eines nächtlichen Spaziergangs durch die Stadt. Im Morgengrauen gibt es am Bahnsteig das Versprechen eines Wiedersehens. Regisseur Richard Linklater gewann für BEFORE SUNRISE den Silbernen Bären als „Bester Regisseur” auf der Berlinale 1995. Kombiticket für BEFORE SUNRISE / BEFORE SUNSET / BEFORE MIDNIGHT: 10 € Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

SA 12.07. 18.00 UHR


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C A L I G A R I

K U L T N A C H T

BEFORE SUNSET

USA 2004, 80 Min., OmU, FSK: ab 0, FBW: besonders wertvoll Regie: Richard Linklater Neun Jahre nach ihrer ersten Begegnung in Wien kreuzen sich erneut die Wege von Céline und Jessie. Beim letzten Termin seiner Autorenreise, am Ende der Lesung in einer Pariser Buchhandlung, entdeckt Jesse Céline, die ihn aus dem Hintergrund beobachtet. Sie lebt jetzt in Paris, er in New York. Noch am selben Abend muss er zurückfliegen, also nutzen sie die kurze Zeit und verbringen einen Tag gemeinsam in Paris, tauschen sich über ihre unglücklichen Beziehungen aus und entdecken dabei ihre Gefühle füreinander aufs Neue. Kombiticket für BEFORE SUNRISE / BEFORE SUNSET / BEFORE MIDNIGHT: 10 € Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SA 12.07., 20.00 UHR 23

C A L I G A R I

K U L T N A C H T

BEFORE MIDNIGHT USA/GR 2013, 108 Min., OmU, FSK: ab 0 Regie: Richard Linklater Weitere neun Jahre sind vergangen. Wir erfahren, dass Jesse und Céline damals zusammen geblieben sind. Mit ihren Töchtern verbringen sie den Urlaub in Griechenland. Und noch immer ist die Welt der Gefühle ihr favorisiertes Thema. Mittlerweile aber steht die eigene Beziehung auf dem Prüfstand, denn der Alltagstrott hat seine Spuren hinterlassen. Mitreißend, spritzig, wortgewandt, verspielt, hoffnungslos romantisch und unberechenbar wie das wahre Leben. Kombiticket für BEFORE SUNRISE / BEFORE SUNSET / BEFORE MIDNIGHT: 10 € Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SA 12.07., 22.00 UHR


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THAT´S INSIDE ME: GABY NETTER GLÜCKSELIG – WIESBADEN UND NEW YORK

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DREIMAL WIESBADEN: EVE GERSTLE – LEBEN UND ÜBERLEBEN

D 2007, 51 Min. Regie/Kamera/Schnitt: Dorothee Lottmann-Kaeseler Harald Kuntze

D 2006, 34 Min. Regie/Kamera/Schnitt: Dorothee Lottmann-Kaeseler Harald Kuntze

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Gaby Glückselig und Eve Gerstle, zwei Wiesbadenerinnen und Trägerinnen der goldenen Bürgermedaille, wurden beide im April dieses Jahres 100 Jahre alt. Gabriele Netter stammt aus alter Wiesbadener Familie, emigrierte 1938 nach New York, und ist dort seit 1988 Gastgeberin des „Stammtischs der Emigranten“. Ihr 100. Geburtstag wurde angemessen gefeiert. Sie kam zwar im Rollstuhl, ist aber geistig wach und freute sich über 50 Gäste und diesen Film. Eva Wertheimer verbrachte ihre Jugend in der Biebricher Allee, wurde 1942 mit ihren Eltern aus Wiesbaden in das Gettolager Theresienstadt deportiert. Sie überlebte Auschwitz, verschiedene Sklavenarbeitslager, das KZ Stutthof und Anfang 1945 einen „Todes­marsch“. Sie kam zunächst wieder nach Wiesbaden; heute lebt sie als Eve Gerstle in La Mesa, San Diego, auf den Hügeln von Südkalifornien. Dort feierte sie mit zwei Töchtern und zahlreichen Gästen ihren Geburtstag und berichtete darüber telefonisch nach Wiesbaden. Die beiden Filmautoren Dorothee Lottmann-Kaeseler und Harald Kuntze pflegen seit Jahren die Freundschaft mit Gaby Glückselig und Eve Gerstle. Für ihre Dokumentationen konnten sie sehr persönliches Material sammeln, das wir nun im Caligari präsentieren. Einführung: Dorothee Lottmann-Kaeseler (Filmautorin) Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SO 13.07. 11.00 UHR


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DER BLAUE ENGEL D 1930, 108 Min., FSK: ab 12, FBW: besonders wertvoll Regie: Josef von Sternberg Mit: Emil Jannings, Marlene Dietrich, Kurt Gerron, Hans Albers Eigentlich hätte es eine schöne ausführliche Lola-Reihe geben ­können, wenn das Juli-Programm etwas länger gewesen wäre: Von LOLA MONTEZ über DAMN YANKEES bis hin zu LOLA RENNT gibt es viele wunderbare Lola-Filme. Nun wird es eine kleine ZweiFilme-Reihe, nach DIE TOLLE LOLA zeigen wir natürlich auch den unvergessenen Film mit Lola Lola von Josef von Sternberg nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann, in dem so ­viele großartige Darsteller glänzen und doch mit Emil ­ Jannings und ­Marlene Dietrich zwei ganz besonders herausstechen. Am Ende des vorletzten Jahrhunderts verliebt sich ein pedantischer Gymnasiallehrer in eine Sängerin und verliert nach und nach seinen Halt im bürgerlichen Leben. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 14.07., 17.30 UHR 25

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DAS FINSTERE TAL A/D 2013, 115 Min., FSK: ab 12 Regie: Andreas Prochaska Mit: Sam Riley, Tobias Moretti, Clemens Schick, Paula Beer Lola ist nicht nur ein immer wieder in tragenden Filmcharakteren auftauchender Name, Lola ist mit 2,955 Millionen Euro Preis­geldern auch der höchstdotierte deutsche Kulturpreis: der Deutsche Filmpreis. In diesem Jahr gab es zwei ganz große – und hochverdiente – Gewinner: DAS FINSTERE TAL mit 9 Nominierungen und 8 Auszeichnungen, darunter „Bester Spielfilm in Silber“ und Tobias Moretti als „Bester Nebendarsteller“, sowie DIE ANDERE HEIMAT mit 6 Nominierungen und 3 Auszeichnungen. Für die Romanverfilmung nach Thomas Willmann verwendet Prochaska­Motive des Westerngenres, um in archaischen Bildern den stummen Kampf innerhalb einer Gemeinschaft mit eigenen Gesetzen zu erzählen. Ganz großes Kino! Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 14.07., 20.00 UHR


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MEIN LEBEN ALS HUND (MITT LIV SOM HUND)

S 1985, 101 Min. DF, FSK: ab 6 Regie: Lasse Hallström Buch: Lasse Hallström Reidar Jönsson Brasse Brannström Pelle Berglund nach einem Roman von Reidar Jönsson Kamera: Jörgen Persson Mit: Anton Glanzelius Manfred Serner Melina Kinnaman

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MEIN LEBEN ALS HUND ist ein zauberhaftes Filmerlebnis der ­Sonderklasse. Als seine Mutter schwer erkrankt und sein Vater in Afrika verschollen ist, wird der 12-jährige Ingemar, ein fantasiebegabter und aufgeweckter Junge, in den Ferien zu seinem Onkel aufs Land geschickt. Vieles hier versteht er nicht, aber das Miteinander der Menschen in der dörflichen Gemeinschaft, das so ganz anders ist als in der Stadt, die Freundschaft zu Gleichaltrigen, mit denen er sich bei Fußball und Boxen messen kann, sowie die spielerische und offene Lebenssicht sind wie ein Labsal für ihn. Der Film beginnt düster und traurig und erhellt sich allmählich. Sind zunächst alle Ereignisse, etwa Ingemars Begegnung mit Sexualität und Rivalitäten um Freundschaft, durch die Präsenz von Krankheit und Tod bestimmt, relativieren sich allmählich die Dinge. Erzählt wird diese Geschichte um die Selbstfindung eines Jungen in ­facettenreich aufgefächerten, kleineren und größeren Spannungs­ bögen. Ein wunderschöner, traumhafter Film, einfühlsam und zartfühlend inszeniert, ohne je sentimental zu werden; ein Film zum Entspannen und Genießen – ein Film, den man spätestens dann ins Herz schließt, wenn Ingemar seinen ersten Sieg erringt und selig in den Armen seiner kleinen Freundin einschläft. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 15.07. 17.00 UHR


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DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT D/F 2013, 225 Min. zzgl. Pause, FSK: ab 6 FBW: besonders wertvoll Regie: Edgar Reitz Buch: Edgar Reitz Gert Heidenreich Kamera: Gernot Roll Musik: Michael Riessler Mit: Jan Dieter Schneider Antonia Bill Maximilian Scheidt Philine Lembeck Marita Breuer

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„Bester Spielfilm in Gold“, „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“: ­Diese drei Preise konnte Edgar Reitz für sein neues Meisterwerk DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2014 entgegennehmen. Wieder einmal führt er uns in das Dorf im Hunsrück, dieses Mal in die Mitte des 19. Jahrhunderts, die Vorgeschichte seiner großen Familiensaga erzählend. Dabei schuf er bewusst einen Kinofilm, der mit großen, leinwandergreifenden Bildern begeistert, und dem das Kunststück gelingt, sowohl eine fesselnde poetische Bildsprache zu entwickeln als auch auf jeglichen Ausstattungsbombast zu verzichten, und ein unglaublich überzeugend realistisches Bild der Zeit zu zeichnen. Einer Zeit der Armut und Hungersnöte, in der die Sehnsucht nach Freiheit und einer goldenen Zukunft die Menschen Abenteuer wagen lässt. Jakob, der jüngste Sohn einer Bauernund Handwerkerfamilie, versucht dem traditionellen Bauernleben zu entgehen, indem er viele Bücher liest und die Sprachen der Urwald-Indianer lernt. Doch seinem Vorhaben, nach Brasilien auszuwandern, stellen sich immer neue Hindernisse entgegen. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

DI 15.07. 19.00 UHR


in der CALIGARI FilmBühne

DER SCHMETTERLING

F 2002, 83 Min., FSK: ab 0, empfohlen ab 8 Spielfilm, Regie: Philippe Muyl

Der Schmetterlings-Sammler Julien bricht auf, um Isabelle zu suchen – einen herrlichen Nachtfalter, so schön wie selten. Er freut sich auf eine wunderbare Bergwanderung durch tiefe Wälder. Aber Julien hat die Rechnung ohne Elsa gemacht, das oft allein gelassene Mädchen von nebenan … Ein bezaubernder und märchenhafter Film. SA 05.07. & SO 06.07., 15.00 UHR DER KLEINE RABE SOCKE

D 2012, 75 Min., FSK: ab 0, empfohlen ab 5 FBW: besonders wertvoll, Animation Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse

Der kleine Rabe Socke hat eine große Klappe und allerlei Unsinn im Kopf. So kommt es, dass er eines Tages beim Spielen den Staudamm am Waldrand beschädigt und nun der ganze Stausee in den Wald zu laufen droht ... SA 12.07. & SO 13.07., 15.00 UHR Medienzentrum Wiesbaden e.V. und Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne

KINOMACHTSCHULE in der CALIGARI FilmBühne

WALL-E

USA 2008, 95 Min., engl. OmdtU, FSK: ab 0 3.-11. Klasse, Regie: Andrew Stanton Umwelt . Kommunikation . Roboter . Zukunft . Einsamkeit Als die Menschen die Erde verlassen haben, haben sie einen kleinen Roboter vergessen: WALL-E. Die neugierige Aufräummaschine sortiert den Schrott, den die Menschen hinterlassen haben. WALL-E ist ziemlich einsam, bis er eines Tages Besuch aus dem All bekommt.

MI 09.07., 8.30 UHR

THE SECRET OF KELLS

IR/F/B 2009, 75 Min., engl. OmdtU, FSK: ab 6 4.-13. Klasse, Regie: Tomm Moore Märchen . Sagen . irische Geschichte . Religion . Abenteuer . Mut Irland im 9. Jahrhundert. Der verträumte Brendan­ wächst bei seinem Onkel, dem strengen Abt Cellach, im Kloster Kells auf. Als der myster­ ­ iöse Illustrator Bruder Aidan ins Kloster kommt und ­ Brendan in die Wunder des „Book of Kells“ einweiht, entdeckt Brendan eine magische Welt. Oscarnominiert.

MI 09.07., 11.30 UHR

Medienzentrum Wiesbaden e.V. Infos & Anmeldung: 0611-1665841 / kino@wiesan.de


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