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NEUES im DEZEMBER am STAATSTHEATER WIESBADEN Sehr geehrte Damen und Herren, der Advent am Staatstheater Wiesbaden bietet ein abwechslungsreiches festliches Programm voller Konzerte, Sonderveranstaltungen, Wiederaufnahmen sowie einer Premiere: Samuel Becketts Endspiel in einer Inszenierung von Rainer Kühn. Passend zur Weihnachtszeit kommt Stephan Thoss’ gefeierte Choreografie Zwischen Mitternacht und Morgen – Schwanensee am Samstag, 21. Dezember in neuer Besetzung zurück ins Große Haus: eine zeitgenössische Interpretation des Ballettklassikers zur mitreißenden Musik Tschaikowskys. Draußen wird es immer kälter, jeder ist gerne zuhause. Doch Hamm und Clov haben keines, ihnen bleibt nur die Mülltonne. Rainer Kühn, Ensemblemitglied des Schauspiels, inszeniert Endspiel als klaustrophobische Situation, bei der viel Platz bleibt für existenzphilosophische Fragen und absurde Komik. Im Dezember gibt es neben Weihnachten und Neujahr noch andere Gründe am Staatstheater zu feiern: Mit dem Gala Konzert WirbelWind und WonneWolken feiern wir den 90. Geburtstag unseres langjährigen Generalmusikdirektors Siegfried Köhler. Unter seiner und der Leitung des jetzigen Generalmusikdirektrors Zsolt Hamar spielt das Orchester Kompositionen von Siegfried Köhler sowie Stücke, die ihn begleitet haben. Das Café Tango feiert am Samstag, 14. Dezember unter der Künstlerischen Leitung von Gabriel Sala sein zehnjähriges Jubiläum. Das internationale Silencio Tango Orchestra aus Buenos Aires feiert mit und lädt zum Konzert im Kleinen Haus und zum Tanzen im Foyer ein. Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtslieder? Beim Weihnachtskonzert der Kammermusikervereinigung „Himmlische Klänge“ am Samstag, 7. Dezember und Samstag, 14. Dezember werden Werke von Johann Adolf Hasse und Wolfgang Amadeus Mozart gespielt, dazu liest Uwe Kraus Geschichten zur Weihnachtszeit. Wie jedes Jahr stellen Solisten des Ensembles mit dem Jugendchor im Weihnachtskonzert „Weihnachten in aller Welt“ am Samstag, 21. Dezember weihnachtliche Texte und Lieder vor. Im Liederabend III am Montag, 9. Dezember präsentiert Wolfgang Vater eine besondere Kunstform: Das Melodram, also die Verbindung von rezitiertem Text und Musik. Und das Schauspielensemble gestaltet im Studio Meins am Donnerstag, 9. Dezember ein Weihnachtsspezial. Unser Neujahrskonzert am Mittwoch, 1. Januar feiert den Beginn des Neuen Jahres mit einem furiosen Klassiker: Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 mit dem Schlusschor „An die Freude“. Für weitere Informationen und Ihre Kartenbestellungen stehe ich gern zur Verfügung.


WIEDERAUFNAHME BALLETT Zwischen Mitternacht und Morgen - Schwanensee Musik von Peter I. Tschaikowsky Choreografie von Stephan Thoss Samstag, 21. Dezember I 19.30 Uhr I Großes Haus

PREMIEREN SCHAUSPIEL Endspiel Von Samuel Beckett Inszenierung Rainer Kühn Freitag, 13. Dezember I 19.30 Uhr I Studio

KONZERTE UND MEHR WirbelWind und WonneWolken Galakonzert zum 90. Geburtstag von Siegfried Köhler Mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden, dem Chor der Stadt Wiesbaden und Lena Nordin (Sopran), Annette Luig (Sopran) sowie Eike Wilm Schulte (Bariton) Moderation: Wolfgang Vater Musikalische Leitung: Zsolt Hamar In Zusammenarbeit mit der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden e.V. Sonntag, 8. Dezember I 17.00 Uhr I Großes Haus Weihnachtskonzert der Kammermusikervereinigung Himmlische Klänge Werke von Johann Adolf Hasse und Wolfgang Amadeus Mozart Dazu liest Uwe Kraus Geschichten zur Weihnachtszeit Samstag, 7. Dezember I 15.00 Uhr I Foyer Samstag, 14. Dezember I 15.00 Uhr I Foyer Liederabend III Melodramen-Abend Werke von Robert Schumann, Franz Liszt, Max von Schilling und Richard Strauss Mit Wolfgang Vater (Rezitation) und Antonio Grimaldi (Klavier) In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Staatstheaters e.V. Montag, 9. Dezember I 19.30 Uhr I Foyer Weihnachten in aller Welt Mit Sarah Jones (Sopran), Christopher Rickerby (Bariton), Wolfgang Vater (Rezitation) und dem Jugendchor unter der Leitung von Dagmar Howe sowie Anton Temmel (Flügel) Samstag, 21. Dezember | 15 Uhr | Foyer Neujahrskonzert Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 mit dem Schlusschor „An die Freude“ Solisten: Ágnes Szalai (Sopran), Merit Ostermann (Mezzosopran), Markus Francke (Tenor), Thomas de Vries (Bariton) Mit der Schiersteiner Kantorei unter der Leitung von Martin Lutz Musikalische Leitung Zsolt Hamar Mittwoch, 1. Januar | 17.00 Uhr | Großes Haus 2


EXTRAS Schauspielforum Zu Maxim Gorkijs Schauspiel Die Letzten Sonntag, 1. Dezember I 11.00 Uhr | Vestibühne Kleines Haus Für Garderobe keine Haftung Es spielt: Die Bibliothek des Zufalls Freitag, 6. Dezember I 20.00 Uhr I Wartburg Blick hinter die Kulissen Eine Theaterführung rund um Ein Winternachtstraum Samstag, 14. Dezember I 18.00 Uhr I Treffpunkt Bühneneingang Tango-Nacht 10 Jahre Café Tango Künstlerische Leitung Gabriel Sala Konzert mit dem internationalen Tango-Orchester Silencio Samstag, 14. Dezember I 20.00 Uhr I Kleines Haus Anschließend ab ca. 22.00 Uhr Milonga mit Live-Musik im Foyer Peer Gynt aus dem Kosovo von Jeton Neziraj Erste Lesung des Stückes in deutscher Sprache Dienstag, 17. Dezember I 18.00 Uhr I Studio Studio Meins Weihnachtsspezial: The Holy Voice of Wiesbaden Donnerstag, 19. Dezember | 20.30 Uhr | Studio Goethes „Faust II“ Die Playmobilshow Mit den Spielerinnen Dagmar Borrmann und Jasaman Roushanaei Mit Musik von Frank Rosenberger Sonntag, 29. Dezember I 18.00 Uhr I Studio

JUGENDREFERAT move@2014 Fertig? Los! Montag, 2. Dezember | 12.45 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang Montag, 2. Dezember | 12.45 Uhr | Helen Keller Schule Dienstag, 3., 10., und 17. Dezember I 9.00 Uhr I Campus Klarenthal Donnerstag, 5., 12. und 19. Dezember | 11.00 Uhr | Fluxusschule/Goetheschule TschiTschiBäng! 3-6 Jahre Ein Tanztag der besonderen Art mit Valerie Sauer Anmeldung im Jugendreferat erforderlich! Samstag, 7. Dezember I 15.00 Uhr I Treffpunkt Bühneneingang Sonntag, 8. Dezember | 10.00 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang

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WIEDERAUFNAHME BALLETT Samstag, 21. Dezember | 19.30 Uhr | Großes Haus Zwischen Mitternacht und Morgen - Schwanensee Musik von Peter I. Tschaikowsky Choreografie von Stephan Thoss Bühne und Kostüme Tina Kitzing Dramaturgie Anja von Witzler Mit: Laia Garcia Fernandez, Valeria Lampadova (Odette), Frank Fannar Pedersen, Tenald Zace (Rotbart), Matthew Bade, Florian Teatiu (Siegfried), Ludmila Komkova, Ayumi Sagawa (Odile), Ballett und Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Wer an Ballett denkt, denkt an Schwanensee. Dabei war dem Stück anlässlich seiner Uraufführung 1877 in Moskau zunächst kein Erfolg beschieden. Erst in der Choreografie von Marius Petipa und Lew Iwanow in St. Petersburg wurde 1895 Schwanensee zu dem, was es heute ist: Der Tanzklassiker schlechthin – und ein historisches Erbe, das Choreografen immer wieder zu Stellungnahmen auffordert. Die mitreißende Neufassung des Ballettklassikers Schwanensee von Stephan Thoss, steht wieder auf dem Spielplan. Zwischen Mitternacht und Morgen – das ist die Zeit, in der der Mensch sich selbst begegnet, seinen Ängsten, Hoffnungen und Träumen. In Tschaikowskys Ballettvorlage ist es der Zeitraum, in dem Odette ihre menschliche Gestalt wiedererlangt. Die Zeit also, in der sich das Drama um die Liebenden Siegfried und Odette abspielt, deren Beziehung von Rotbart und Odile überschattet wird. Odette hatte sich in den charismatischen Rotbart verliebt, doch erkannte zu spät seine Unfähigkeit, ihre Gefühle zu erwidern. Tief getroffen verwandelt sie sich in ein Wesen, das sich vor Verletzungen durch andere Menschen schützen kann – in einen Schwan. Ihre Existenz reiner Unschuld und Unnahbarkeit ist Segen und Fluch zugleich, denn in der Zeit zwischen Mitternacht und Morgen nimmt die Tragödie ihren Lauf. Die tragische Leidenschaft, die dieses Stück zum Synonym für Ballett an sich gemacht hat, ist für Stephan Thoss Angelpunkt seiner Neufassung. Sein Interesse gilt dem emotionalen Beziehungsgeflecht der vier Protagonisten und den Täuschungen und Enttäuschungen, die sie in der Liebe erfahren. Die mitreißend leidenschaftliche Musik Peter I. Tschaikowskys bildet dabei die Grundlage der Handlung. So bleibt der Wechsel zwischen einer realen Welt der Gesellschaft und der traumhaften Welt der Schwäne erhalten. Nach dem großen Erfolg an der Staatsoper Hannover und am Aalto Theater Essen und der mehrfachen Ausstrahlung einer Fernseh-Fassung der Choreografie auf arte, wird die beliebte Thoss-Produktion in Wiesbaden wiederaufgenommen. Weitere Vorstellung: 26. Dezember, 17. Januar und zum letzten Mal am 2. Februar 2014 in Wiesbaden, jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus

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PREMIEREN SCHAUSPIEL Freitag, 13. Dezember I 19.30 Uhr I Studio Endspiel Von Samuel Beckett Deutsch von Elmar Tophoven Inszenierung und Bühne Rainer Kühn I Kostüme Sabrina Leichle I Dramaturgie Barbara Wendland, Anika Bárdos Mit: Martin Müller (Hamm), Benjamin Kiesewetter (Clov) Samuel Beckett (geboren 1906 in Dublin) gilt als einer der innovativsten und einflussreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts. 1969 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, da war er bereits 63 Jahre alt. Erst die Uraufführung seines Dramas Warten auf Godot im Jahr 1953 in Paris verschaffte ihm, nach vielen Jahren einsamen Schreibens, bleibende Anerkennung als Schriftsteller und Dramatiker. Zu seinen großen Erfolgen zählen die Theaterstücke Glückliche Tage, Endspiel und Das letzte Band sowie die Romane Mercier und Camier, Molloy und Malone. Der Enge und Armut seiner irischen Heimat entfloh Beckett früh, er reiste viel und ließ sich schließlich in Paris nieder. Bis 1953 schrieb er in englischer Sprache, dann wechselte er ins Französische. Wie er sind auch seine Figuren oft unbehaust, ihre Umgebung ist undefiniert und karg, wie Eremiten haben sie sich in Erdhügel oder Mülltonnen zurückgezogen, um auf Erlösung zu warten und über ihr unerfülltes Dasein zu philosophieren. Sie sind liebenswert in ihrer Einfachheit und Verschrobenheit und beeindruckend in der Klarheit ihrer Gedanken. Becketts Figuren sind wie hochbegabte Kinder; aus der ihnen eigenen Diskrepanz zwischen Reife und Erkenntnis erwächst ein unerschöpfliches Potential absurder Komik. Der Schauspieler Rainer Kühn, dem selbst immer ein Hauch Beckett anhaftet, inszeniert das Endspiel: Irgendwo im Nirgendwo leben vier Menschen in einem Raum, einander bedingungslos ausgeliefert. Ohne einander können sie nicht existieren, denn Hamm ist blind und gelähmt und auf seinen steifbeinigen Diener Clov angewiesen. Clov wiederum braucht Hamm, denn der verwaltet das Essen, und Essen gibt es nur noch hier, draußen herrscht das blanke Nichts. Beide sind verantwortlich für Hamms Eltern, von denen man nicht weiß, wieviel von ihren Körpern noch übrig ist. Ihre Herberge sind zwei Mülltonnen, die sie nicht mehr verlassen können. Eine klaustrophobische Situation entsteht, der beste Nährboden für die verzweifelte Komik, die das Werk Samuel Becketts auszeichnet. Und wie in vielen seiner Stücke stellt er auch hier die existenzphilosophische Frage nach einem sinnvollen Leben angesichts des sicheren Endes. Rainer Kühn war bereits in Freiburg, Kassel und Bonn Mitglied des Schauspiel-Ensembles unter der Intendanz von Manfred Beilharz. Er spielte u.a. auch am Schauspiel Frankfurt, Theater Basel und am Maxim Gorki Theater Berlin. Am Staatstheater Wiesbaden war er zunächst regelmäßiger Gast, seit 2010/2011 ist Rainer Kühn festes Ensemblemitglied. Zurzeit ist er zum Beispiel als Woyzeck in der Büchner-Inszenierung von Manfred Beilharz und als Faust in den Inszenierungen von Faust I und Faust II von Tilman Gersch zu sehen. In den Kammerspielen Wiesbaden inszenierte Rainer Kühn zuletzt mit großem Erfolg das Stück Pas de Deux von John Birke. Weitere Vorstellungen: 15., 20. und 27. Dezember, jeweils 19.30 Uhr im Studio

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KONZERTE UND MEHR Sonntag, 8. Dezember I 17.00 Uhr I Großes Haus WirbelWind und WonneWolken Galakonzert zum 90. Geburtstag von Siegfried Köhler Mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden, dem Chor der Stadt Wiesbaden und Lena Nordin (Sopran), Annette Luig (Sopran) sowie Eike Wilm Schulte (Bariton) Moderation: Wolfgang Vater Musikalische Leitung: Zsolt Hamar In Zusammenarbeit mit der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden e.V. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Zsolt Hamar verneigt sich das Hessische Staatsorchester Wiesbaden vor seinem langjährigen Generalmusikdirektor Siegfried Köhler, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiert. Aber er hat nicht nur Wiesbadens Musikleben entscheidend geprägt, wobei neben den Hausgöttern Mozart, Richard Strauss und Wagner auch immer die zeitgenössische Musik ihren festen Platz auf dem Spielplan hatte, er war auch weltweit äußert erfolgreich als Dirigent tätig und trat so in die Fußstapfen seiner musikalischen Großfamilie. Dass er als Komponist auch einmal mit abendfüllenden Bühnenwerken aufwarten würde, das hat vor 90 Jahren aber vermutlich noch keiner geahnt. Neben Opernausschnitten und sinfonischen Werken von Mozart, Haydn, Verdi und Wagner, die das Leben des „Temperamentsdirigenten“ Köhler in den letzten Jahrzehnten begleitet haben, kommen beim Jubiläumskonzert auch eigene Kompositionen zur Aufführung, so Ausschnitte aus Alles Capriolen und WirbelWind und WonneWolken. Außer dem Chor der Stadt Wiesbaden sind weitere Gäste geladen, mit denen Siegfried Köhler eine enge Zusammenarbeit verbindet: der Bariton Eike Wilm Schulte, die Sopranistin Lena Nordin aus Stockholm und Ensemblemitglied Annette Luig.

Samstag, 7. Dezember I jeweils 15.00 Uhr I Foyer Weitere Vorstellung: Samstag, 14. Dezember I jeweils 15.00 Uhr I Foyer Weihnachtskonzert der Kammermusikervereinigung Himmlische Klänge Werke von Johann Adolf Hasse, und Wolfgang Amadeus Mozart Dazu liest Uwe Kraus Geschichten zur Weihnachtszeit Mit Sascha Reckert, Jan-Filip Tuba (Glasharmonika), N.N. (Sopran), Thomas Richter (Flöte), André van Daalen (Oboe), Kristof Windolf (Viola), Susanne Tscherbner (Violoncello), Uwe Kraus (Rezitation) Johann Adolph Hasse (1699-1783) Kantate L'Armonica für Sopran, Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Adagio und Rondo KV 617 für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Violoncello Adagio KV 617a für Glasharmonika Geistliche Oden für Sopran und Glasharmonika

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Montag, 9. Dezember I 19.30 Uhr I Foyer Liederabend III Melodramen-Abend Werke von Richard Strauss und Robert Schumann Mit Wolfgang Vater (Rezitation) und Antonio Grimaldi (Klavier) In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Staatstheaters e.V. Im dritten Liederabend präsentiert Wolfgang Vater eine besondere Kunstform: Das Melodram, also die Verbindung von rezitiertem Text und Musik, die um 1900 einen bemerkenswerten Aufschwung, auch im Konzertsaal erlebte. Zur Aufführung kommen Werke von Robert Schumann (Der Heideknabe und Die Flüchtlinge), Franz Liszt (Der traurige Mönch), Max von Schillings (Kassandra) und das berühmte Melodram Enoch Arden von Richard Strauss, der die Gattung im 20. Jahrhundert zur Blüte gebracht hat. Enoch Arden erzählt die Geschichte von einem Menschen, „groß in Glaube, Wille und Leibeskraft“, der für die Seinen sorgt und nach langer, kräftezehrender Abwesenheit von zu Hause auf seine Angehörigen verzichtet, die sich mittlerweile anderweitig orientiert haben. Er lebt unerkannt unter ihnen und offenbart sich erst im Tod. Lord Alfred Tennyson hat 1864 die Verserzählung verfasst, die der 33-jährige Richard Strauss 1897 zu einem Melodram verarbeitet hat. Wolfgang Vater, der diese Spielzeit in Wiesbaden unter anderem in Die lustige Witwe und La Bohème zu erleben ist, ist dem Hessischen Staatstheater seit 1991 verbunden, für das er Mozarts Zauberflöte für Kinder, das Ballett Dornröschen für Kinder und die Revue Schwarz-Rot-Petticoat schrieb und spielte. Neben seiner Tätigkeit als Sänger ist er verstärkt als Moderator und Sprecher tätig, gestaltet eigene musikalisch-literarische Programme und tritt bei Lesungen etwa für den Fischer-Verlag auf. Außerdem übernahm er Moderationen im Konzerthaus Berlin, in der Alten Oper Frankfurt, bei den Stuttgarter Philharmonikern und den Frankfurter Symphonikern. An der Universität Mainz hat er einen Lehrauftrag für Stimmbildung inne. Begleitet wird Wolfgang Vater vom Schweizer Pianisten Antonio Grimaldi, der in Zürich und Bern studierte, wo er das Solistendiplom „mit Auszeichnung“ abschloss. Er tritt regelmäßig auf als Solist und Kammermusiker mit verschiedenen Ensembles und ist gefragt als Liedbegleiter im In- und Ausland. In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Staatstheaters e.V.

Samstag, 21. Dezember | 15.00 Uhr | Foyer Weihnachten in aller Welt Mit Sara Jones (Sopran), Christopher Rickerby (Bariton), Wolfgang Vater (Rezitation) und dem Jugendchor unter der Leitung von Dagmar Howe sowie Anton Temmel (Flügel) Alle Jahre wieder – der Jugendchor am Staatstheater unter Leitung von Dagmar Howe und Solisten des Ensembles gestalten bei Gebäck und Getränken im festlichen Foyer einen weihnachtlichen Nachmittag mit Liedern und Texten zur Weihnachtszeit.

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Mittwoch, 1. Januar | 17.00 Uhr | Großes Haus Neujahrskonzert Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 mit dem Schlusschor „An die Freude“ Solisten: Ágnes Szalai (Sopran), Merit Ostermann (Mezzosopran), Markus Francke (Tenor), Thomas de Vries (Bariton) Mit der Schiersteiner Kantorei unter der Leitung von Martin Lutz „Freude, schöner Götterfunken …“ – kann es berühmtere Zeilen geben als aus Schillers „Ode an die Freude”, die doch erst Ludwig van Beethoven im Finalsatz seiner neunten und letzten Sinfonie so unsterblich machte? Die große 9. Sinfonie d-moll, entstanden über die Dauer von über 10 Jahren aus unterschiedlichsten Entwürfen, hat nicht weniger als das große Ganze vor Augen. Zur instrumentalen Sinfonie mit ihrem ganz besonderen Reichtum an musikalischen Gedanken treten im 4. und letzten Satz das Gesangsquartett und der große gemischte Chor hinzu. Sie heben das Werk in die Höhe der feierlichen Kantate und des Oratoriums. So wird die verbindende Kraft der Musik und der Freude zu einer strahlenden Apotheose, die ihresgleichen sucht. Generalmusikdirektor Zsolt Hamar und das Hessische Staatsorchester Wiesbaden begrüßen zusammen mit Ágnes Szalai (Sopran), Merit Ostermann (Mezzosopran), Markus Francke (Tenor), Thomas de Vries (Bariton) und der Schiersteiner Kantorei das Publikum zum neuen Jahr mit dieser berühmtesten aller Sinfonien.

EXTRAS Sonntag, 1. Dezember I 11.00 Uhr | Vestibühne Kleines Haus Schauspielforum Zu Maxim Gorkijs Schauspiel Die Letzten Im Schauspielforum haben Sie Gelegenheit, mit Regisseur Markus Dietz, Dramaturgin Dagmar Borrmann und den Hauptdarstellern über diese Inszenierung zu diskutieren. Publikumsgast ist Herr Michael David, der Leiter des Regionalen Ermittlungs- und Fahndungsdienstes mit den Schwerpunkten Jugendkriminalität und Häusliche Gewalt. Die Gesprächsleitung liegt in den Händen von Helmut Nehrbaß, Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

Freitag, 6. Dezember I 20.00 Uhr I Wartburg Für Garderobe keine Haftung Es spielt: Die Bibliothek des Zufalls Impro trifft auf Literatur. Sie bringen uns Ihre Bücher mit, und wir lassen uns daraus zu einer improvisierten Geschichte inspirieren. Telefonbuch, Groschenroman, Kochbuch – alles ist möglich.

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Samstag, 14. Dezember I 18.00 Uhr I Treffpunkt Bühneneingang Blick hinter die Kulissen Eine Theaterführung rund um Ein Winternachtstraum Eine Theaterführung rund ums Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Lernen Sie das Theater hinter den Kulissen aus der Perspektive des Balletts kennen und entdecken Sie die Hintergründe unserer Ballettproduktion Ein Winternachtstraum. Samstag, 14. Dezember I 20.00 Uhr I Kleines Haus Anschließend ab ca. 21.30 Uhr Milonga mit Live-Musik im Foyer Tango-Nacht Buenos Aires gestern und heute 10 Jahre Café Tango Künstlerische Leitung Gabriel Sala Mit dem internationalen Tango-Orchester Silencio Zum zehnjährigen Jubiläum des beliebten Tango-Events unter der künstlerischen Leitung von Gabriel Sala und Beate Kronsbein ist das international besetzte Silencio Tango Orchestra aus Buenos Aires zu Gast. Unter der Leitung von Roger Helou lädt das erfolgreiche und mitreißende Musikerensemble aus Argentinien, Uruguay, USA, Italien, Frankreich, Deutschland – zusammen mit dem argentinischen Sänger Omar Fernandez zum Konzert im Kleinen Haus ein. Außerdem präsentiert der argentinische Fotokünstler Andrés Wertheim seine Bildershow aus faszinierenden fotografischen Impressionen der Millionenmetropole Buenos Aires. Bei der anschließenden Milonga im Opernfoyer erwartet Sie neben den „Silencio“-Musikern eine große Tango-Show von Gabriel Sala. Seit 10 Jahren findet im Hessischen Staatstheater regelmäßig Café Tango statt, eine Veranstaltung, die inzwischen weit über Wiesbaden hinaus große Beliebtheit erfährt. Seit 2003 treffen sich mehrmals im Jahr die Tangotänzer und Liebhaber der argentinischen Musik aus ganz Deutschland im prachtvollen Theater-Foyer zur Milonga mit dem argentinischen Tänzer und Tangolehrer Gabriel Sala. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung des Generalkonsulats der Argentinischen Republik statt.

Dienstag, 17. Dezember I 18.00 Uhr I Studio Peer Gynt aus dem Kosovo von Jeton Neziraj Erste Lesung des Stückes in deutscher Sprache Mit Peer Gynt aus dem Kosovo hat Autor Jeton Neziraj, der Länderpate der Biennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA ist und die Künstlerische Leitung über die Theaterszene im Kosovo informiert, sowohl das Abenteuer eines jungen Mannes auf der Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung geschrieben, als auch eine paradigmatische Geschichte über europäische Migration. Klug und mit viel Humor gelingt es Neziraj seinen naiven Helden aus dem Vorkriegs-Kosovo auf eine Reise durch Europa zu schicken, bei der er immer wieder die große Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu spüren bekommt. Aus erhoffter Selbstbestimmung wird Abhängigkeit und aus Freiheit Gefangenschaft. Das Stück ist eine europäische Koproduktion zwischen Qendra Multimedia (Kosovo), dem Teater de Vill (Schweden) und dem Jungen Staatstheater Wiesbaden und im Mai in Wiesbaden uraufgeführt. Am Dienstag, 17. Dezember lesen Mitglieder des Ensembles des Jungen Staatstheaters Ausschnitte aus der deutschen Übersetzung. Jeton Neziraj (Autor), Robert Jelinek (Regisseur), Zusana Finger (Übersetzerin) und Stefan Schletter (Dramaturg) sind anwesend und stehen für ein Gespräch zur Verfügung. 9


Donnerstag, 19. Dezember | 20.30 Uhr | Studio Studio Meins Weihnachtspezial: The Holy Voice of Wiesbaden Wie jedes Jahr ums Jahresende erwartet Sie ein wildes, wüstes Weihnachtsstudio. Franziska Beyer hat wieder einige Überraschungen für Sie parat – und unser glühweintrunkener Nikolaus wird Sie auch diesmal bewirten! Herzliche Einladung!

Sonntag, 29. Dezember I 18.00 Uhr I Studio Goethes „Faust II“ Die Playmobilshow Mit den Spielerinnen Dagmar Borrmann und Jasaman Roushanaei Mit Musik von Frank Rosenberger Kamera Olaf Hermann, Dirk Schirdewahn ‚Habe nun ach!‘ und ‚Vom Eise befreit‘ – diese berühmten Passagen aus Goethes Faust I können viele Menschen im Schlaf aufsagen. Faust II hingegen ist für die meisten ein Buch mit sieben Siegeln. Spätestens bei der Klassischen Walpurgisnacht kapitulieren selbst Theaterliebhaber. Deshalb bieten wir einen vergnüglichen Einführungskurs in Sachen Faust II: Dagmar Borrmann erzählt die Abenteuer, die Faust und Mephisto am Kaiserhof, in der Klassischen Walpurgisnacht und beim großen Landgewinnungsprojekt erleben, mit Hilfe von Playmobilfiguren. Unterstützt wird sie von der Schauspielerin Jasaman Roushanaei, dem Musiker Frank Rosenberger und von Dirk Schirdewahn, der die ‚Kleindarsteller‘ per Livecam auf die Leinwand beamt. Ein Vergnügen für die ganze Familie (für Kinder ab ca. 12 Jahren).

JUGENDREFERAT Montag, 2. Dezember | 16.30 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang Montag, 9. Dezember | 16.30 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang Montag, 16. Dezember | 16.30 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang

Theater Anders In wöchentlichen Proben entsteht ein Theaterstück aus der szenischen Improvisation. Neben dem Spaß am Theater steht die Begegnung mit sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen im Mittelpunkt – hier wird die aktuell großgeschriebene ‚Inklusion‘ ganz selbstverständlich gelebt.

Montag, 2. Dezember | 12.45 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang Montag, 2. Dezember | 12.45 Uhr | Helen Keller Schule Dienstag, 3., 10., und 17. Dezember I 9.00 Uhr I Campus Klarenthal Donnerstag, 5., 12. und 19. Dezember | 11.00 Uhr | Fluxusschule/Goetheschule 10


move@2014 Fertig? Los! Musik und Bewegung sind Ausdrucksformen des Menschen, die jeden ansprechen können. Rhythmus, Klang und Körpergefühl begleiten uns das ganze Leben lang. Grund genug, einmal selbst als ‚Künstler auf Zeit‘ kreativ zu werden. Schülerinnen und Schüler, Bürger jeden Alters mit und ohne Behinderung erleben die Möglichkeiten der Musik und erarbeiten mit Unterstützung der Bühnenkünstler eigenständige Kunstwerke, die an diesem Abend vorgestellt werden. Kompositionen aus Kinderhand, frische Choreografien, überraschende Klanginstallationen – hier zeigt eine Stadt, was sie kann. In move@2014 wird Inklusion kreativ gelebt: Das Theaterprojekt bezieht über 250 Menschen unterschiedlicher Hintergründe und verschiedenen Alters in einen stadtweiten Prozess ein und lässt ein einmaliges Bühnenkunstwerk entstehen. Nach den begeistert aufgenommenen Aufführungen von move@school 2006 und 2008 sowie der Bürgeroper Gilgamesch 2011 ist nun erneut die Bühne bereit für den Ansturm der entfesselten Kreativität einer ganzen Stadt. move@2014 ist ein Projekt des Staatstheaters Wiesbaden in Kooperation mit IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V., Vitos Rheingau gemeinnützige GmbH, EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH, EVIM Bildung gemeinnützige GmbH, mit Unterstützung durch die StreckerStiftung Mainz, das Kulturamt der Stadt Wiesbaden, das Amt für Soziale Arbeit, den Sozialfond der DKD, das Hessische Kultusministerium, die Naspa Stiftung „Initiative und Leistung“ und das Staatliche Schulamt.

Samstag, 7. Dezember I 15.00 Uhr I Treffpunkt Bühneneingang Sonntag, 8. Dezember | 10.00 Uhr | Treffpunkt Bühneneingang TschiTschiBäng! Ein Tanztag der besonderen Art mit Valerie Sauer. Anmeldung im Jugendreferat erforderlich!

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