1 Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee
No 12, März 2018
Seite 4
DEM LEBEN DER BILDER AUF DER SPUR
Die Abteilung Provenienzforschung im Kunstmuseum Bern
Seite 10
DAS GENIE STECKT IN UNS
«République Géniale», 17.08. – 11.11.2018
Seite 13
MEIN GROSSVATER, DER BUZZI
Interview mit Alexander Klee, Stiftungsratsmitglied KMB-ZPK und Enkel von Paul Klee
Seite 21
OHNE VERGANGENHEIT KEINE ZUKUNFT
Interview mit Janine Aebi-Müller, Präsidentin der Fondation Musée des Enfants auprès du Centre Paul Klee, Stiftungsratsmitglied KMB-ZPK, Präsidentin der Tharice Foundation
u 4K
t ns
s mu
eu
m
Be
rn
tr en Z 13
um
l Pau
Kl
ee
r ie m m da be su ler en m s oru a g e e F g A pr er 26 2M ink Im ild 4 l B t 9 3 ns 44 Ku 6 3
Was, wenn Kunst uns neue Wege weisen kann? Der Mobiliar liegt das Wohlergehen und die Zukunft der Schweiz am Herzen. Die genossenschaftliche Tradition steht für einen verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Umgang mit gesellschaftlichen Werten. Die Förderung von Kunst und Kultur spielt dabei eine zentrale Rolle – weil Kreativität eine wichtige Treiberkraft für Innovation ist. Aus diesem Grund sammelt die Mobiliar seit Ende der 1930er Jahre Kunst, fördert schweizweit vielversprechende künstlerische Projekte, realisiert Ausstellungen und integriert Künstlerinnen und Künstler in Forschungs-, Gesellschaftsund Innovationsprojekte. Die Mobiliar unterstützt das Zentrum Paul Klee als Partner und freut sich auf gemeinsame Kunstprojekte.
mobiliar.ch/engagement
Inhalt EDITORIAL
3
7
KUNSTHÄNDLER IM NATIONALSOZIALISMUS «Bestandsaufnahme Gurlitt Teil 2: Der NS-Kunstraub und die Folgen», 19.04. – 15.07.2018
Liebe Leserin, lieber Leser Was für ein Jahr dieses 2017 war! Denken wir nur an die letzten Monate: «Bestandsaufnahme Gurlitt. ‹Entartete Kunst› – Beschlagnahmt und verkauft» hat international für Aufsehen gesorgt und die Provenienzforschung im Zusammenhang mit dem Erbe Cornelius Gurlitt für neue Massstäbe in der Schweizerischen Museumslandschaft.
16
AUF ARABISCH MALEN «Etel Adnan», 15.06. – 07.10.2018
Doch schon steht die Fortsetzung bereit: Mit «Bestandsaufnahme Gurlitt Teil 2: Der NS-Kunstraub und die Folgen» wird das Kunstmuseum Bern ab Mitte April weitere ausgewählte Werke aus dem «Kunstfund Gurlitt» zeigen, deren Herkunft und Erwerbungsumstände bis heute noch nicht abschliessend geklärt werden konnten. Des Weiteren wird 2018 von zwei Frauen geprägt: Das Kunstmuseum Bern zeigt zum ersten Mal eine umfangreiche Retrospektive der Berner Künstlerin Martha Stettler. Und als nächsten Höhepunkt – nach der laufenden Ausstellung «Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom» – präsentiert das Zentrum Paul Klee im Sommer das farbenfrohe Werk der libanesischen Künstlerin Etel Adnan, eine Melange aus Poesie, Kalligrafie, Webkunst und Malerei mit wundervoller Strahlkraft. 2018 ist schliesslich auch ein «Hodler-Jahr», denn Ferdinand Hodler verstarb vor genau einhundert Jahren. In Kooperation mit dem Musée d’art et d’histoire de Genève zelebrieren wir deshalb diesen grossen Künstler, indem wir im Herbst in einer umfangreichen Ausstellung Hodlers programmatischen «Parallelismus» in den Fokus rücken. Davon in der nächsten Ausgabe der KunstEINSICHTBern mehr. Neben aufschlussreichen Gesprächen mit Janine Aebi-Müller – über ihren Vater und unseren Gründer Maurice E. Müller zu seinem 100. Geburtstag – und mit Alexander Klee, erfahren Sie auf den folgenden Seiten, was das Jahr 2018 an weiteren Höhepunkten zu bieten hat. Nina Zimmer, Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee
21
OHNE VERGANGENHEIT KEINE ZUKUNFT Interview mit Janine Aebi-Müller, Präsidentin der Fondation Musée des Enfants auprès du Centre Paul Klee, Stiftungsratsmitglied KMB-ZPK, Präsidentin der Tharice Foundation
30
IM SCHAULAGER DAS WERK VON BRUCE NAUMAN ENTDECKEN «Bruce Nauman: Disappearing Acts», 17.03. – 26.08.2018 im Schaulager Basel
4
Kunstmuseum Bern
Die Abteilung Provenienzforschung im Kunstmuseum Bern
DEM LEBEN DER BILDER AUF DER SPUR
Detailaufnahmen der Rückseite Bildnis Maschka Mueller, 1924/25
Mit dem «Kunstfund Gurlitt» und den daraus entstandenen Ausstellungen «Bestandsaufnahme Gurlitt» hat die Erforschung der Herkunft von Bildern und Objekten in Museumssammlungen wieder an Aktualität gewonnen. Aber auch in den bestehenden Beständen vieler Museen gibt es Werke, deren Weg in die Sammlung noch nicht aufgeklärt ist. Das Kunstmuseum Bern erforscht in diesem Rahmen seine Werke und die Archive und geht so der Geschichte der eigenen Sammlung nach. Unter Provenienzforschung versteht man die Rekonstruktion der Geschichte von Kunstwerken und Artefakten. Obschon die Beschäftigung mit der Herkunft von Sammlungsbeständen seit dem 19. Jahrhundert Teil der Museumstätigkeit ist, ist dieser Aufgabenbereich als eigenständige Disziplin noch relativ jung. Den Anstoss für diese neue Bewertung der Provenienzforschung gab die Konferenz über Holocaust-Vermögenswerte, die im Dezember 1998 in Washington, D.C., tagte. Dort wurden elf Prinzipien formuliert, die zur Lösung offener Fragen und Probleme des nationalsozialistischen Kunstraubes beitragen sollten. Seither
sind Museen, Archive und Bibliotheken aufgefordert, ihre Sammlungen auf vorhandenes, verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut zu überprüfen. Untersucht werden alle Sammlungseingänge, die in den Jahren 1933 bis 1945 einen Handwechsel, also einen Besitzerwechsel aufweisen. Durch die intensive Beschäftigung mit den Werken in materieller Hinsicht und die systematische Recherche von historischen Quellen wird ermittelt, in wessen Besitz sich ein Werk befunden hat und wie es ins Museum gelangte. Ziel ist das Schliessen von Provenienzlücken, das Erkennen ungesetzlicher Besitzwechsel und die Rückgabe von ns-verfolgungsbedingt entzogenen Werken an ihre rechtmässigen Eigentümer. Die Schweiz hat die Washington Principles für die museale Sammelkultur anerkannt. Jetzt, infolge der Erbschaft des Nachlasses des Kurators und Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956), ist die Überprüfung der Sammlungen auf die Agenda des Kunstmuseum Bern gerückt. Zwanzig
5
Jahre nach der Verabschiedung der elf Grundsätze ist die historische wie moralische Verpflichtung zur Erforschung der Sammlungsbestände und zur Veröffentlichung der Provenienzen umso drängender, gerade für Werke aus ehemals jüdischem Besitz und auch heutigen Neuerwerbungen für die Sammlung des Kunstmuseum Bern. Dank der finanziellen Unterstützung des Bundesamtes für Kultur und privater Geldgeber ist es nun möglich, die Sammlung des Kunstmuseum Bern erforschen zu können. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Veröffentlichung der Provenienzen und die Vermittlung der Forschungsergebnisse in Form von Ausstellungen, Führungen und Workshops. Erste Ansätze zeigen die beiden Ausstellungen «Bestandsaufnahme Gurlitt», bei denen die
Herkunft und die Erwerbungsarten der Werke im «Kunstfund Gurlitt» für die Konzeption leitend waren. Die Ausstellungen zeigen, dass Provenienzforschung längst nicht mehr nur eine Sonderaufgabe angesichts der historischen Verantwortung für die Verfolgung und Ausplünderung der europäischen Juden während des Nationalsozialismus ist. Die Kenntnis der Herkunft der Kunstwerke zählt zu den zentralen Wissensbeständen eines jeden Museums. Eine Bestandsaufnahme im Sinne einer Werkautopsie ist vielschichtig; sie berührt künstlerisch-ästhetische wie materielle Ebenen, verbindet biografische mit kunstsoziologischen Fragen, die Geschichte des Sammelns und der von Wissenschaft und Kunstmarkt abhängigen Kanonbildung. Die Ergebnisse einer Bestandsprüfung bereichern den Bedeutungsreichtum eines jeden einzelnen Objektes. Das Bewusstsein für die Geschichtlichkeit eines Kunstwerkes oder einer Sammlung fordert unser kulturelles Selbstverständnis immer wieder neu heraus und kann – das zeigen die aktuellen Debatten um archäologische und ethnologische Artefakte in den europäischen Museen – für die Museen produktiv wirken, indem sie uns mit der Geschichte kultureller Institutionen und den Grundlagen des Sammelns konfrontieren. Nikola Doll
Rückseite Otto Mueller Bildnis Maschka Mueller, 1924/25 Leimfarbe auf Rupfen, doubliert, 96 x 69 cm Kunstmuseum Bern, Legat Cornelius Gurlitt 2014
Die Abteilung Provenienzforschung im Kunstmuseum Bern wird vom Bundesamt für Kultur und privaten Geldgebern unterstützt.
6
Kunstmuseum Bern
Die Arbeit in der Abteilung Provenienzforschung
DAS GEDÄCHTNIS DES MUSEUMS
Kompaktanlage des Archivs im Kunstmuseum Bern
Die Geschichte der Sammlung des Kunstmuseum Bern weist weiter zurück als das 1879 errichtete Museumsgebäude. Das Archiv des Kunstmuseum Bern trägt dieser historischen Gegebenheit Rechnung. Die Ausstellungsdokumentationen der Bernischen Künstlergesellschaft bilden die frühesten Dokumente im Archiv und stammen bereits aus dem Jahr 1818. Viele historisch gewachsene Museumsarchive sind bislang nur bedingt für die Provenienzforschung nutzbar. Zumeist wurden sie von den Konservatoren oder Registrarinnen neben ihrer Haupttätigkeit betreut und daher fehlen in vielen Museen ein Verzeichnis der überlieferten Archivalien und die detaillierte Kenntnis der Bestände. Das Kunstmuseum Bern ist daran, sein Archiv zu erschliessen und damit eine wichtige Grundlage für die Erforschung seiner Sammlungsgeschichte zu schaffen. Am Ende dieser Verzeichnung wird ein Findbuch stehen, anhand dessen Forscherinnen und Forscher erstmals Kenntnis und Zugang der Bestände erhalten werden. Einen erheblichen Sammlungszuwachs erfuhr das Kunstmuseum Bern durch Stiftungen und Nachlässe. Neben der Pflege und dem Ausbau seiner Samm-
lung ist das Kunstmuseum Bern ein lebendiges Ausstellungshaus. Alleine 60 Laufmeter im Archiv dokumentieren die weit über 500 Ausstellungen, die seit seiner Gründung bis heute gezeigt wurden. Anfänglich dominierten die Ausstellungen zur Schweizer Kunst. Nach 1944, als Max Huggler (1903–1994) von der Berner Kunsthalle zum Kunstmuseum Bern als Direktor wechselte, wurde das Ausstellungsprogramm zunehmend internationaler. Das Archiv des Kunstmuseum Bern zeigt mit seinen Dokumenten, wie das noch 1875 in der Stiftungsurkunde primär durch das Gebäude definierte Kunstmuseum, das als «Corporation» bestehende Kunstsammlungen aufnehmen sollte, zunehmend auch zu einem Ort der Forschung wird. Wissenschaftliche Projekte der Erarbeitung von Werkverzeichnissen – Albert Anker und Joseph Werner – sind hier ebenso vertreten, wie der nationale und internationale Leihverkehr für Ausstellungen, der wichtige Hinweise für die Provenienzforschung liefert. Vor allem aber ist das Archiv das Gedächtnis des Museums, das seine Geschichte wieder aufleben lässt. Rainer Lawicki
Kunstmuseum Bern
«Bestandsaufnahme Gurlitt Teil 2: Der NS-Kunstraub und die Folgen», 19.04. – 15.07.2018
KUNSTHÄNDLER IM NATIONALSOZIALISMUS
Kunsthändlern im Fokus, die der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik ausgesetzt waren und ihren Besitz aus einer Notlage heraus veräussern mussten. Die einzelnen Verkaufs- oder Entzugsvorgänge werden mit Dokumenten belegt und für die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher nachvollziehbar präsentiert.
Thomas Couture, Porträt einer jungen Frau, 1850-1855 Öl auf Leinwand, 73,5 x 60 cm Treuhänderischer Besitz der Bundesrepublik Gurlitt für den unbekannten Eigentümer, Legat Cornelius Gurlitt 2014 www.lostart.de/DE/ Fund/478471
Nach der ersten Ausstellung «‹Entartete Kunst› – Beschlagnahmt und verkauft» beleuchtet der zweite Teil der «Bestandsaufnahme Gurlitt» nun unter dem Titel «Der NS-Kunstraub und die Folgen» die Zusammenhänge von Kunsthandel und nationalsozialistischer Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Anhand von Werken aus dem Nachlass des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt wird seine Rolle als Kunsthändler im Nationalsozialismus zur Diskussion gestellt. Die Ausstellung ist auf drei Themenkreise konzentriert, anhand derer die Verflechtung der Biografie Gurlitts mit der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik und der Rückgabe geraubter Kunstwerke seit 1945 nachvollzogen werden kann. Gerade weil bei den meisten der rund 150 Exponate trotz umfassender Provenienzrecherchen die Erwerbungsumstände immer noch ungeklärt sind, stehen bei der Ausstellung Werke von meist jüdischen Kunstbesitzern und
Das Kunstmuseum Bern möchte mit der Ausstellung «Der NS-Kunstraub und die Folgen» die Aufmerksamkeit auf jene Werke aus dem «Kunstfund Gurlitt» lenken, die als Raubkunst identifiziert wurden oder unter Raubkunstverdacht stehen. Die Eingrenzung ermöglicht es, die Strukturen des nationalsozialistischen Kunstraubes zu charakterisieren und Gurlitts Handeln im Verhältnis zu anderen Kunsthändlern oder den Rauborganisationen des NS-Staates einerseits sowie den Opfern der Verfolgung andererseits abzuwägen. Damit erweitern wir die für den ersten Teil der Ausstellung, «‹Entartete Kunst› – Beschlagnahmt und verkauft» leitende Frage, ob Gurlitt ein «Verwerter» oder «Retter» der sogenannten entarteten Kunst war, um die intrinsische Verbindung von NS-Kunstraub und Holocaust mit den Dynamiken des Kunsthandels. Eine weitere Besonderheit der Berner Ausstellung im Vergleich zur Bonner Präsentation sind Gurlitts Handelsbeziehungen zur Schweiz. Erste Forschungsergebnisse werden anhand von Werken und Dokumenten vorgestellt. Vorgesehen sind etwa 150 ausgewählte Kunstwerke und Dokumente aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt wie internationalen Archiven. Nikola Doll
Eröffnung: Mittwoch, 18. April 2018, 18h30 Dauer: 19.04. – 15.07.2018 Kuratorin: Nikola Doll Die Ausstellung ist eine erweiterte Präsentation der Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn.
7
8
Kunstmuseum Bern
«Martha Stettler. Eine Impressionistin zwischen Bern und Paris», 04.05. – 29.07.2018
EINE NEU ENTDECKTE BERNER MALERIN IM PARIS DER JAHRHUNDERTWENDE
Das Kunstmuseum Bern zeigt eine erste umfassende Retrospektive der in Bern geborenen, zeitlebens ins Paris tätigen Malerin Martha Stettler (1870– 1945). Ihr Vater und grosser Förderer, der Architekt Eugen Stettler, war der Erbauer des Kunstmuseum Bern von 1879. Zu Lebzeiten erzielte die Malerin auf internationalen Ausstellungen namhafte Auszeichnungen und leitete während 40 Jahren die Pariser Académie de la Grande Chaumière. Martha Stettler ist zu Lebzeiten sowohl in Paris als auch in Bern eine bekannte Persönlichkeit. Bis 1892 besucht sie die Berner Kunstschule, die damals im Untergeschoss des Berner Kunstmuseums eingemietet ist. 1893 fährt die junge Frau mit ihrer baltischen Lebenspartnerin, der Malerin Alice Dannenberg, nach Paris, um sich dort weiter ausbilden zu lassen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Stettler stammt aus einer Bernburger-Familie. Obwohl Martha von ihrer Familie unterstützt wird, erhält sie als Frau nicht die glei-
Martha Stettler, Sur la terrasse de Versailles, um 1911, Öl auf Leinwand, 64 x 80 cm, Privatbesitz
chen Ausbildungschancen wie ihre männlichen Kollegen. Sie setzt sich jedoch erfolgreich durch und nimmt mit ihrem gemässigten impressionistischen Stil am damaligen Kunstbetrieb teil. Allmählich erzielt sie auf internationalen Ausstellungen namhafte Auszeichnungen, so 1910 an der Weltausstellung in Brüssel für Liseuse – heute in der Galleria Nazionale d’Arte moderna, Rom –, oder 1913 an der XI. Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast in München für Die Schaukel – heute Kunstmuseum St. Gallen. Gleichzeitig setzt sie sich immer wieder für die Rolle der Künstlerin ein. So ist sie 1917 die erste Frau in der Jury einer Nationalen Kunstausstellung und 1920 die einzige Frau unter mehreren Männern an der ersten Schweizer-Teilnahme der Biennale von Venedig. Trotzdem gerät sie und ihr Werk nach ihrem Tod schnell in Vergessenheit. Im Fokus dieser Ausstellung sind die Bilder der Künstlerin, die in Paris entstanden. Die Malerin bevorzugt Freilichtszenen, in denen der Jardin du
9
Luxembourg, die Tuilerien-Gärten und der Schlosspark von Versailles die favorisierten Schauplätze sind. Daneben sind Interieurs und Stillleben zu sehen. Eine Einführung widmet sich der Berner Herkunft und der Ausbildung in Paris, ein Kabinett zeigt das künstlerische und persönliche Umfeld von Martha Stettler. Die Werkauswahl stammt in erster Linie aus den Beständen des Nachlasses, des Kunstmuseum Bern und aus Schweizer Privatbesitz. Zusätzlich können einige wichtige Werke aus dem Ausland wie Frankreich, Italien und Deutschland erstmals gemeinsam präsentiert werden.
«Sie lachte gern, war heiter, intuitiv, unbürgerlich und graziös, das natürlichste Wesen der Welt!» Michael Stettler über Martha Stettler in «Ortbühler Skizzenbuch», 1982 «Mir wey kener Wyber» Um 1902 spielt Martha Stettler bei der Gründung der noch heute existierenden Académie de la Grande Chaumière eine wichtige Rolle. Ab 1909 – zur gleichen Zeit als Ferdinand Hodler in der Schweiz den Frauen einmal mehr mit seinem Diktum «Mir wey kener Wyber» den Zutritt zum Künstlerverband GSMBA verwehrte –, übernimmt sie die Leitung der Akademie und entwickelt sie während 40 Jahren weiter. Stettler hat sich immer wieder für die Rolle der Künstlerin eingesetzt. Sie gründet als Reaktion auf die erneute Zurückweisung die Berner Sektion der Gesellschaft für Malerinnen und Bildhauerinnen (GSMB), unter anderem mit Clara von Rappard und Bertha Züricher. Stettler hat zeitlebens die Verbindung zur Schweiz, insbesondere zu Bern gepflegt. Jährlich besucht sie für Familienbesuche und Malaufenthalte in den Alpen ihre Heimatstadt. Um 1919 gibt Stettler schliesslich das Malen grosser Kompositionen zugunsten der Akademieleitung auf. In ihren Freilichtszenen setzt das Spiel von einfallendem Licht und kontrastierenden Schatten rhythmische Akzente. Von ihrem Schaffen geht eine grosse koloristische Kraft aus. Meist schaut sie von erhöhtem Standpunkt auf die in ihre Tätigkeiten versunkenen Kinder und deren Betreuerinnen. Sie setzt die dargestellten Personen miteinander in Verbindung, so dass innerbildliche Geschichten
entstehen. Stettlers Werk zeigt grosse malerische Qualitäten, obwohl sie stets bei einer moderaten impressionistischen Auffassung bleibt und sich keiner avantgardistischen Strömung anschliesst. Als 1946 Arnold Rüdlinger ihr in der Berner Kunsthalle eine Gedächtnisausstellung widmet, wird sie laut einer Kritik zu einer der «namhaftesten Schweizer Künstlerinnen der neueren Zeit gerechnet». Die kommende Ausstellung macht deutlich, dass Martha Stettler in der Malerei im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts einen wichtigen Platz einnimmt. Seit 35 Jahren kann das Werk von Martha Stettler erstmals in dieser Breite der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Ausstellung vermittelt einen Einblick einerseits in das Werk einer Malerin, die von der offiziellen Kunstgeschichte bislang wenig beachtet worden ist, andererseits in ein Stück Frauengeschichte Ende des 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts. Corinne Linda Sotzek
Eröffnung: Donnerstag, 03. Mai 2018, 19h30 Dauer: 04.05. – 29.07.2018 Kuratorin: Corinne Linda Sotzek Begleitende Führungsreihe zu Künstlerinnen der Belle Epoque in Zusammenarbeit mit der VHS-Bern.
Martha Stettler, Der Kreisel, 1907–1916, Öl auf Leinwand, 64,5 x 90,5 cm Privatbesitz
10
Kunstmuseum Bern
«République Géniale», 17.08. – 11.11.2018
DAS GENIE STECKT IN UNS
Dieses Jahr beschreitet das Kunstmuseum Bern kuratorisch neue Wege. Nicht nur wird die interdisziplinäre Kooperation mit der Dampfzentrale und verschiedenen kulturellen Persönlichkeiten in Bern erprobt, sondern passend zum 50-jährigen Jubiläum des Revolutionsjahres 1968 wird der Atelier-5-Bau zum Territorium der «République Géniale». Der Schlüsselbegriff der «République Géniale» wird zeitgenössisch gedeutet und zugleich auf seine heutige Radikalität befragt. Dazu entsteht ein vielfältiges Programm von Aufführungen im Bereich von Musik, Tanz und Performancekunst, ein abwechslungsreiches Lehrprogramm mit ungewohnten Formaten, welche die Konventionen des Lernens auf den Kopf stellen, und eine Gruppenausstellung, in der Künstlerkollektive zu Gast sind. Die «République Géniale» ist eine Idee des französischen Künstlers Robert Filliou, der – geprägt von den Umbrüchen der 1960er-Jahre – eine neue Auffassung von Kunst und Kunstausbildung entwickelte. Nicht die Ausbildung von Talenten, sondern das Genie, das in jedem Menschen steckt, interessierte ihn. Die «République Géniale» wird
nun in aktueller Form weiterentwickelt. Sie bearbeitet interdisziplinär mit künstlerischen Mitteln gesellschaftsrelevante Themen wie Territorium, Klima oder Bildung. Spiel, Zufall und permanente Veränderungen waren Fillious Grundprinzipien: «création permanente» nannte er das, was einem stabilen Werk und der Idee der Vollendung entgegenzusetzen war. Daher gab es für ihn auch drei gleichwertige Zustände des Werkes: bien fait, mal fait und pas fait (gut gemacht, schlecht gemacht, nicht gemacht). Das Gesamtprojekt im Kunstmuseum Bern wird Fillious Ansätzen mit einem sich fortwährend permutierenden Ausstellungsprojekt gerecht, das künstlerische Produktion als interdisziplinär begreift und reflektiert. Das Projekt ist eine Kooperation des Kunstmuseum Bern und der Dampfzentrale Bern und wird co-kuratiert. Das Programm in den Sparten Performance, Tanz, Theater und Architektur untersteht Valerian Maly zusammen mit Paula Sansano, Seraina Renz sowie der Dampfzentrale Bern. Im Sinne einer Reminiszenz an den Künstler erfahren Fillious Grundsätze und Ideen mit Performances aus dem Tanz- und Theaterbereich, architektonischen Interventionen, (un-)wissenschaftlichen
Gedankenskizze «République Géniale» Visualisierung von Paula Sansano, Bern, September 2017
11
Lehr- und Lernsituationen sowie sozialer Interaktion eine zeitgenössische Umsetzung und Aktualisierung. In Ergänzung zum Programmteil verfolgen Kathleen Bühler und Sarah Merten im Ausstellungsteil im Kunstmuseum Bern die Frage nach der zeitgenössischen Vision von Fillious Gedankengut: Welche Antwort(en) und Praxisformen würde Filliou heute auf sein Verständnis der Beziehung zwischen Mensch, Wissenschaft und Kultur und hinsichtlich Formen der künstlerischen Praxis finden? Während in der heutigen Zeit alle Lebensbereiche auf Einzeltäterschaft und individuellen Erfolg ausgerichtet sind, könnte eine solche Antwort Fillious heute heissen: weg vom binären Denken der Differenz, hin zum Netzwerk und Kollektiv als schöpferische Kraft und lebensgestaltenden Zusammenschluss. Aus diesem Grunde werden mehrere international tätige Künstlerkollektive eingeladen, neue Formen der Autorschaft und Kooperation sowie ihre Erfahrungen auf Ausflügen in kunstfremde Felder im Kunstmuseum Bern zu präsentieren. Anhand kollektiver Kunstproduktion reflektiert der Ausstellungsteil im Kunstmuseum Bern auch
sich selbst als Institution. Denn: Wie kann das Kunstmuseum Bern heute neu gedacht werden? Als Ort der Präsentation, der Produktion oder eher einer sozialen Praxis? Wie kann künstlerische Autorschaft heute aussehen? Welche Formen der Kollektivität gibt es in der Kunst? Dazu wird keine kunsthistorische Übersicht angestrebt, sondern es werden verschiedene Ansätze und ihre zugrundeliegende Motivation beleuchtet. Die Ausstellung begleitet ein digitales Publikationsformat, das aus wöchentlichen Beiträgen, Artikeln, Interviews von und mit den Beteiligten im Verlauf der Ausstellung entsteht. Kathleen Bühler und Valerian Maly
Eröffnung: Donnerstag, 16. August 2018 Dauer: 17.08. – 11.11.2018 Eine Kooperation des Kunstmuseum Bern und der Dampfzentrale Bern Kuratiert von Anneli Binder, Kathleen Bühler, Valerian Maly, Sarah Merten, Seraina Renz, Paula Sansano und Roger Ziegler
12
Kunstmuseum Bern
Mai-Thu Perret – Preisträgerin der Paul Boesch-Stiftung 2018
DAS GESAMTKUNSTWERK NEU ERFUNDEN
ten Kunstpreise der Schweiz, der ausschliesslich an Schweizer Künstlerinnen und Künstler vergeben wird. Der Preis teilt sich in einen namhaften Geldbetrag und den Ankauf eines wichtigen Werkes, das als Dauerleihgabe der Sammlung des Kunstmuseum Bern übergeben wird. Nach Pamela Rosenkranz 2016 und Vaclav Požarek 2017 ist die Genfer Künstlerin Mai-Thu Perret die dritte Preisträgerin der Paul Boesch-Stiftung.
Mai-Thu Perret ©Annik Wetter
Im Kunstmuseum Bern findet dieses Jahr die Preisverleihung des Paul Boesch Kunstpreises 2018 an Mai-Thu Perret statt. Die 1976 geborene Genfer Künstlerin nimmt in ihrem innovativen und utopischen Werk, das sich durch eine enorme technische und inhaltliche Ausdrucksbreite auszeichnet, zu existenziellen Fragen unserer Gegenwart Stellung. Die 2010 initiierte Paul Boesch-Stiftung zeichnet mit ihrem hochdotierten Kunstpreis seit 2016 jährlich einen Schweizer Künstler oder eine Schweizer Künstlerin im Bereich bildende Kunst aus. Daneben vergibt sie Förderpreise an Studierende der Hochschule der Künste Bern, die am Beginn ihrer künstlerischen Entwicklung stehen. Die Stiftung wurde von Liselotte Boesch (1919– 2011) zum Andenken an ihren Vater Paul Boesch (1889–1969), der in Bern als vielseitiger Maler, Wappenzeichner und Illustrator des legendären Pestalozzi-Kalenders tätig war, 2010 initiiert. Der Paul Boesch-Preis ist einer der höchst dotiertes-
Die 1976 in Genf geborene Künstlerin hat an der Cambridge University studiert und anschliessend das Whitney Independent Study Program in New York absolviert. Sie macht sich über die Zukunft der Menschheit Gedanken und entwirft als Autorin utopischer Gesellschaftsmodelle wie die Frauenkommune in der literarischen Erzählung «The Crystal Frontier». Wie Raumfahrerinnen, die auf einem unbekannten Planeten gestrandet sind, lebt diese Frauengemeinschaft in der Wüste New Mexikos. Als multimediale Künstlerin zeigt MaiThu Perret mit Objekten, Skulpturen, Keramiken und Textilarbeiten auf, wie in diesem Setting eine neue post-digitale Kultur entsteht. Anfang und Ende aktuellen Wissens durchdringen sich: Robotermenschen gestalten aus Ton und Keramik neue, archaische Fetischobjekte. Mit den Händen geformte Tonmassen und virtuelle Bildwelten verschränken sich, geometrische Malerei und Neonlichträume loten Tiefenräume aus, Akteurinnen vollführen Rituale … Mai-Thu Perret hat das Gesamtkunstwerk neu erfunden. Sie versteht es, Massstäbe zu setzen, auf die andere Künstlerinnen und Künstler reagieren. Ihr Werk geniesst entsprechend bereits heute internationale Aufmerksamkeit. Matthias Frehner
Preisverleihung Paul Boesch Kunstpreis Donnerstag, 22. März 2018, 18h
Zentrum Paul Klee
Interview mit Alexander Klee, Stiftungsratsmitglied KMB-ZPK und Enkel von Paul Klee
MEIN GROSSVATER, DER BUZZI
Alexander Klee über die Hinterlassenschaft seines Grossvaters, Abgrenzung, was Freiheit der Gestaltung bedeutet und wieso der Besuch einer Klee-Ausstellung so ist, wie ein Buch zu lesen.
Aljoscha Klee, 1946 Fotograf: Prechtel Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Familie Klee
Alexander Klee, als Enkel und Namensträger eines Jahrhundertkünstlers hat man ein schweres Erbe. Und Sie haben sich dann erst noch für die Kunst entschieden, sie sind Fotograf, Maler und Grafiker. Wie hat Sie der Name Klee durch ihr eigenes Leben begleitet? War und ist Ihr Pseudonym Aljoscha Ségard ein Schutzschild für Sie? Ein Schutzschild ist das Pseudonym nicht wirklich, eher eine Abgrenzung. Ich wollte einfach nicht, dass man mich mit meinem Namen ausnützt. Angebote gab es natürlich genug. Aber es lag mir von jeher fern, den Namen Klee mit meiner eigenen künstlerischen Arbeit zu verbinden,
soweit das möglich war. Natürlich wird man auf den Namen angesprochen, aber das hält sich in Grenzen. Übrigens hätten Sie nach Fotograf, Maler und Grafiker auch noch Buchhändler anfügen können. Ich bin 1970 in einer Berner Buchhandlung für das Weihnachtsgeschäft eingesprungen und gleich mehrere Jahre geblieben. War der Weg in die Kunst für Sie innerlich vorgezeichnet? Oder haben Sie anfänglich ganz andere Pläne mit Ihrem Leben gehabt, vielleicht etwas möglichst weit weg von der Kunst und Ihrem Grossvater? Irgendwann wollte ich sicher mal Lokomotivführer werden oder Pilot. Aber im Ernst, ich glaube, als Künstler arbeiten zu können, das war einfach in mir. Sobald ich irgendwo den Geruch von Terpentin und Ölfarben in die Nase bekomme, kommt eine Erinnerung hoch an einen Besuch im Atelier eines Malers, bei dem ich Malversuche machen durfte. Ich war damals sechs Jahre alt. Ich bin zwar nicht Maler geworden, sondern Zeichner. Im Zusammenhang mit dem familiären Umfeld war mir doch schon viel auf den Weg gegeben worden. Trotzdem wählte ich anfangs die Fotografie: Ich arbeitete nach der Absolvierung der Fotoschule in Vevey einige Jahre als Presse- und Reportagefotograf. Schlussendlich fühlte ich mich dem Zeichnen stärker verbunden als der Fotografie. Sie haben zwar Paul Klee nicht persönlich gekannt – er starb in Ihrem Geburtsjahr 1940. Und trotzdem sind Sie von Anfang an mit Paul Klee aufgewachsen, er war ein zentrales Thema Ihres Vaters Felix Klee, überall hingen zuhause Bilder und Zeichnungen von ihm. Was war das für ein Gefühl für Sie, wie sind Sie mit dieser steten Präsenz Ihres Grossvaters umgegangen? Da ich mit den Werken meines Grossvaters an den Wänden aufgewachsen bin, vom Frühstück bis zum Abendbrot und auch im Esszimmer von «Klees» umgeben gewesen war, mir die Maske «komische Alte» hässige Blicke zuwarf und die Gaia mir zublinzelte, war dies für mich eine völlig normale Welt. Ich habe schöne Erinnerungen an Gespräche und Diskussionen zu Bildinterpretationen mit meinem Vater. Damals lebten noch viele Bauhäusler, die oft bei uns zu Besuch waren. Paul Klee war also allgegenwärtig, aber für mich war er mein Grossvater, der Buzzi, wie er in der Familie genannt wurde.
13
14
Zentrum Paul Klee
Wer war Paul Klee für Sie ganz persönlich? Was hat er Ihnen mitgegeben? Klee war in erster Linie, wie schon gesagt, mein Grossvater und gehörte zur Familie, in die Welt meiner Eltern, meines Vaters. Mit der Zeit kam zum «nur» Grossvater der Maler dazu. Nach meinen kindlichen Interpretationen wuchs ich mit dem Erwachsenwerden in seine künstlerische Welt hinein, die mich lehrte, was Freiheit der Gestaltung bedeutet. Keine Suche nach Stil oder Effekt, sondern arbeiten.
Felix, Efrossina und Aljoscha Klee, Bad Kissingen, Sommer 1942 Fotograf: Walter Kraul Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Familie Klee
Wie erklären Sie sich den immensen Einfluss Paul Klees auf ganz viele andere Künstler der Moderne? Das mag an Paul Klees immensem Ideenreichtum liegen. Technisch wie gestalterisch, thematisch wie sprachlich; es gibt kaum einen Künstler des 20. Jahrhunderts, der bei der Titelgebung eine so grosse dichterische Erfindungsgabe wie Paul Klee bewies. Und bei vielen seiner Bilder kommen wir Künstler unweigerlich auf den Gedanken, man hätte doch auch selbst auf diese Idee kommen können.
Auch auf das heutige kunstinteressierte Publikum übt Klee eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Was macht die Kunst und das Denken von Paul Klee so interessant? Der Goldfisch zum Beispiel hängt als Poster in vielen guten Stuben und Kinderzimmern wohl überall auf dieser Welt. Ein Bild von Klee ist unverkennbar und man muss nicht unbedingt ein Kunstkenner sein, um es als solches zu erkennen. Ich komme auf die Bildtitel zurück. Der Besuch einer Klee-Ausstellung ist doch ein ähnliches Erlebnis, wie ein Buch zu lesen. Über die Bilder und deren Titel wird das Leben des Künstlers bis hin zum tragischen Ende lesbar. Man kann Sie als den geistigen Vater des Zentrum Paul Klee bezeichnen, Sie waren eine treibende Kraft hinter dieser so wichtigen Berner Institution. Wie gestaltete sich der doch recht lange Weg bis zur Eröffnung des Zentrums vor zwölf Jahren? Ich sehe mich nicht unbedingt als geistigen Vater des Zentrum Paul Klee, sondern eher als Ausführender von Ideen und Vorstellungen, die mein Vater und ich für die Zukunft des Familiennachlasses besprochen hatten. Der Entscheid der Familie Klee nach dem Tod meines Vaters Felix, mit der Schenkung der Hälfte der im Nachlass vorhandenen Bilder an Stadt und Kanton Bern die Errichtung eines Paul Klee gewidmeten Museums zu initiieren, brachte 1997 zwar einiges in Bewegung, bis zur Eröffnung dieses Museums war es aber noch ein langer Weg. Wie manches Projekt der öffentlichen Hand wies auch die Planung des Klee-Museums zahlreiche Ecken und Kanten, aber ebenso viele Sternstunden auf. Erst das grosszügige Angebot von Prof. Maurice E. Müller und seiner Familie zur Finanzierung des Baus eines Mehrspartenhauses war dann der definitive Auslöser für die Realisierung eines Grossprojektes. Entstanden ist nicht ein reines Klee-Museum, wie ursprünglich angedacht, sondern ein Zentrum, das Kunst, Musik und Kunstvermittlung unter einem Dach vereint. Zwölf Jahre Zentrum Paul Klee: Was ist aus Ihrer Sicht richtig und gut gelaufen? Wo sehen Sie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung? Ich möchte keine Prognosen zu den Möglichkeiten zur Weiterentwicklung stellen. Die Berner
15
Claude Picasso, Kuratorin Christine Hopfengart, Alexander Klee und Maria-Teresa Cano in der Ausstellung «Klee trifft Picasso»
Museumslandschaft hat sich verändert. Durch die Führung des Kunstmuseum Bern und des Zentrum Paul Klee unter einer Direktion eröffnen sich neue Perspektiven für die Zusammenarbeit und die Gestaltung der Aktivitäten dieser beiden Institutionen. Die Zeit wird es weisen, wie und wo die beiden Häuser sich künftig in Bern, in der Schweiz und im Ausland positionieren werden.
tung gegenüber ihren berühmten Vorfahren. Worauf begründet sich diese Freundschaft? Leider sehe ich Claude Picasso nur selten. Aber wir ziehen beide, ich meine als Nachkommen und Nachlasserben grosser Künstler, am selben Strick. Natürlich tragen wir eine grosse Verantwortung an Person und Werk unserer Vorfahren. Wir tragen Sorge zu ihnen, das verbindet.
Momentan läuft ja die Ausstellung «Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom». Wie schon bei anderen, früheren Ausstellungen im Zentrum Paul Klee ist der thematische Bezug zu Paul Klee eigentlich nicht oder nur am Rande gegeben. Wie bewerten Sie aus heutiger Sicht eine monothematische Ausrichtung des Zentrum Paul Klee auf seinen Namensgeber? Ich habe immer betont, dass ein Haus wie das Zentrum Paul Klee nicht ewig monografisch bespielt werden kann und soll. Paul Klee war ein Impulsgeber für die moderne Kunst bis hin zur zeitgenössischen und deshalb sollte das Zentrum Paul Klee auch für sie ein Forum sein. Klee war nicht nur Künstler, sondern auch Kunstpädagoge und die Schaffung von Begegnungen mit neuer Kunst und Randgebieten wäre sicher in seinem Sinn gewesen.
Sie machen selber Kunst, Sie sind sehr eng mit Kunst und Künstlern aufgewachsen, Sie haben sich sehr stark für die Kunst engagiert. Was gibt Ihnen die Kunst zurück, ganz persönlich, wenn Sie in der stillen Kammer sind? Wenn ich in mein Atelier komme und die Türe hinter mir schliesse, mich in meine Welt versenke, dann denke ich manchmal, wie schön ist es zu wissen, dass in diesem Augenblick viele Menschen – jeder mit seiner Geschichte – einen Pinsel, ein Stück Kohle, eine Kreide oder einen Bleistift in die Hand nehmen kann, um – wie ich in diesem Augenblick – in eine eigene Welt zu versinken. Und diese Welt für andere zugänglich zu machen. Eben Künstler zu sein. Interview: Maria-Teresa Cano
Im Jahre 2010 fand die Ausstellung «Klee trifft Picasso» statt, die ein grosser Publikumserfolg war. Sie trafen sich damals mit Claude Picasso im Zentrum Paul Klee. Mit ihm verbindet Sie eine langjährige Freundschaft. Sie haben beide eine grosse Verantwor-
16
Zentrum Paul Klee
«Etel Adnan», 15.06. – 07.10.2018
AUF ARABISCH MALEN
Etel Adnan, Rihla ila Jabal Tamalpaïs, 2008. Leporello, Aquarell und Tusche auf Japanpapier, 54 Seiten, geschlossen 30 x 10,5 cm, geöffnet 30 x 567 cm. Gedicht von Etel Adnan auf Arabisch übersetzt. Collection Claude & France Lemand. © Etel Adnan. Courtesy Galerie Claude Lemand, Paris
Die libanesische Dichterin, Malerin und Philosophin Etel Adnan gehört zu den herausragendsten Kunstschaffenden der arabischen Moderne. Sie ist Teil einer anderen Generation als Paul Klee, daher ist ihr ein Zusammentreffen mit ihm nicht vergönnt. Klee übt jedoch eine enorme Faszination auf sie aus. Dies betrifft natürlich seine Werke, aber auch sein Tagebuch, das sie in den sechziger Jahren entdeckt. Und so stellt sie über die Malerei einen intensiven Dialog mit ihm her. Etel Adnan ist die Tochter einer griechischen Mutter und eines türkischen Vaters; sie wächst in Beirut in einem multikulturellen Umfeld auf, das sie ihr ganzes Leben hindurch begleiten wird. Das Studium der Philosophie führt sie an die Sorbonne, dann nach Berkley in der Bucht von San Francisco. Dort lässt sie sich schliesslich nieder, da sie ab 1959 an der Dominican University of California in San Rafael lehrt. Das Schreiben fasziniert sie und ihre ersten künstlerischen Versuche sind poetischer Natur und auf Französisch. Der Aufenthalt in Amerika gibt den Ausschlag zu einer entscheidenden Auseinandersetzung mit einer Sprache, die sie bald in ihren Bann schlägt und die sie sich rasch zu eigen macht. In den sechziger Jahren wird Etel Adnan eine englischsprachige Dichterin. Sie erzielt ihre ersten künstlerischen Erfolge, die Kritik wird auf sie aufmerksam und einige ihrer Texte setzen sich als grosse Klassiker durch, dar-
unter «Sitt Marie Rose» von 1977, ein Text über ein schmerzliches Drama, das sie selbst zutiefst betrifft: der Krieg im Libanon. Anlässlich eines prägenden, politischen Schocks ergibt sich für Etel Adnan eine andere, entscheidende Begegnung, dieses Mal mit der Malerei. Wir befinden uns am Ende der fünfziger Jahre, in der San Francisco Bay Area brodelt die Kunstszene, während in Algerien der Krieg tobt. Etel Adnan schreibt in «Ecrire dans une langue étrangère» auf den Seiten 21 – 22: «Mir wurde plötzlich und ziemlich brutal bewusst, dass ich ganz automatisch und spontan Stellung bezogen hatte, dass ich emotional an diesem Krieg teilnahm und dass es mir widerstrebte, mich auf Französisch ausdrücken zu müssen [….] Ich war in einem wesentlichen Bereich meines Lebens verstört: nämlich des vollständigen Ausdruckes meines Ichs. Etwas ziemlich Unerwartetes klärte dann mein Problem, eine Lösung, die wie das Öffnen eines Fensters war, […] ich brauchte nicht mehr auf Französisch zu schreiben, ich würde nun auf Arabisch malen. […] Und mit Leidenschaft wurde ich zur Malerin. Ich tauchte in diese neue Ausdrucksform ein. Die abstrakte Kunst war das Äquivalent des poetischen Ausdrucks; ich brauchte keine Wörter zu benutzen, sondern Farben und Linien. Ich brauchte nicht mehr einer Kultur anzugehören, die durch ihre Sprache geprägt war, sondern konnte mich einer offenen Ausdrucksform widmen.»
17
haben schon immer gewusst, dass man ein Bild liest wie man ein Wort oder einen Satz liest. Diese Tatsache beginnen wir nun einzusehen. Was Paul Klee betrifft, der unser Meister war wie Novalis der Seine, so kann man von seinen Zeichnungen sagen, dass sie Berge sind, ganz gleich, um welches Thema es sich dabei handelt. Sie bewegen sich in eine der Schwerkraft entgegengesetzte Richtung, und jeder Punkt scheint zu einer Grenze hingezogen, die nicht der Rahmen des Bildes ist, die sich
«Ich denke, Paul Klee ist der erste Maler, in den ich mich verliebt habe. Ich war von ihm besessen. Mit besessen meine ich, dass mich seine Bilder in einen extatischen Zustand versetzten. Sie beherrschten mich. […] Für mich verkörperte er in einer einzigen Person die Gesamtheit der Welt der Kunst.» Etel Adnan © Etel Adnan – Courtesy Galerie Lelong & Co, Paris
Bei dieser Suche nach einer neuen Kunstform entdeckt Etel Adnan einen Meister: Paul Klee. Nicht nur seine Bilder faszinieren sie auf Grund ihrer Formen, ihrer Linien und ihrer Farben, des stillen Atmens ihrer Oberfläche und der Tiefe ihrer Empfindsamkeit; die Lektüre seines Tagebuchs zur Tunesienreise berührt sie genauso tief, und die fast mystische Erfahrung, die er in diesen Zeilen beschreibt, kommt für sie einer Offenbarung gleich. Im Laufe dieses Austausches erschliessen sich für sie gemeinsame Faszinationen. Naturgemäss im Bereich der Malerei, aber auch in der Dichtung, der Kalligrafie und der Musik. Paul Klee steht im Zentrum von Etel Adnans Werk, in Verbindung vor allem mit dem symbolträchtigsten Medium der Künstlerin: dem Leporello. Auf diesen ziehharmonikaartigen, zu Büchern gefalteten japanischen Papierbahnen, die sich geschmeidig im Raum entfalten, beginnt Etel Adnan «den Fluss zu schreiben», indem sie Malerei und Schrift zu Kunstwerken von grosser poetischer Intensität verbindet. Sie formuliert es in «Voyage au mont Tamalpaïs» auf den Seiten 49 – 50 folgendermassen: «Jim hat mir gesagt, dass Paul Klee gerne auf diese japanischen Hefte aus ziehharmonikaartig gefaltetem Reispapier gemalt hätte, die ich seit langem benutze. Ich mag die Flut, das Gefühl der fehlenden Begrenzung, das Bild des Flusses, das die sich entfaltenden Papiere nahelegen. China und Japan
Etel Adnan in Hans-Ulrich Obrist, «Conversation avec Etel Adnan», Seite 45 vielmehr jenseits davon befindet, irgendwo hinter dem Himmel, und ihre Linien und Farben bewegen sich in alle Richtungen, empfänglich für Rufe, Kreuzigungen, Versuchungen, Geschwindigkeit und Sinn, die uns eine räumliche Welt aufzwingt. Und da ist dann gleichzeitig, an der Oberfläche seiner Werke, eine seltsame und ruhige Atmung, wie ein Morgenanfang in der Welt der reinen Abstraktion.» Es ist diese Verbindung, die im Mittelpunkt der Ausstellung «Etel Adnan» im Zentrum Paul Klee steht. Die Künstlerin, die eng an der Auswahl der Werke beteiligt war, wird uns ihren eigenen Blick auf das Werk Paul Klees enthüllen. Vor unseren Augen wird sich die Genese dieser Beziehung und die wunderbare Geschichte eines so fruchtbaren Dialogs entfalten. Grégoire Prangé aus dem Französischen übersetzt
Eröffnung: Donnerstag, 14. Juni 2018, 19h Dauer: 15.06. – 07.10.2018 Kuratoren: Sébastien Delot im Dialog mit Etel Adnan und Fabienne Eggelhöfer
18
Zentrum Paul Klee
Petrit Halilaj, Mario-Merz-Kunstpreis, 20.07. – 19.08.2018
KEIN HEIMATFILM
Petrit Halilaj © Enver Bylykbashi
Im Sommer 2018 zeigt das Zentrum Paul Klee im Forum ein neues Projekt des albanischen Künstlers Petrit Halilaj (*1986), der dieses Jahr mit dem Mario-Merz-Kunstpreis ausgezeichnet wurde. Der Mario-Merz-Preis fördert herausragende Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt, die trotz widriger politischer, gesellschaftlicher oder geografischer Umstände ihre künstlerische Tätigkeit konsequent weiter verfolgen und bereits über ihre Heimatländer hinaus bekannt sind. Für den diesjährigen Preisträger der Sparte Kunst, Petrit Halilaj, trifft dies gleich in mehrerer Hinsicht zu. Als Jugendlicher mit den Eltern aus dem Kosovo geflohen, fiel er Journalisten in einem Flüchtlingslager sogleich mit seiner besonderen Fähigkeit auf, mit beiden Händen gleichzeitig Sittiche, Truthähne oder Hühner zeichnen zu können. Aktuell lebt Halilaj in Berlin, und hat in den vergangenen Jahren mit Einzelausstellungen im New Museum in New York, in der Kunsthalle Sankt Gallen oder im ersten Kosovo-Pavillon an der Venedig-Biennale auf sich aufmerksam gemacht. In seinen Arbeiten begibt er sich häufig auf Spurensuche in seine eigene Vergangenheit. Als Teil einer Ausstellung im Kölner Kunstverein 2015 zum Bei-
spiel zeigte Halilaj einen Film, der Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen beim Besuch seiner ehemaligen Schule im kosovarischen Dorf Runik dokumentiert. In dem Film wird die Schule, kurz vor dem Abriss stehend, zur Bühne ambivalenter Emotionen. Während einige Kinder und Jugendliche aus dem Schulalltag berichten und sich auf einen Neubau freuen, bringen andere ihre Ablehnung durch Momente mutwilliger Zerstörung zum Ausdruck. Mit grossem Einfallsreichtum, einer präzisen Beobachtungsgabe und einfachen Materialien wie Erde, Steine, Holz oder Trümmern gelingt es Halilaj, in seinen Arbeiten Geschichten zu erzählen. Seine Arbeiten sind dabei auch einem Publikum zugänglich, das mit Geschichte und Geografie des Kosovo nicht vertraut ist. Für seine Ausstellung im Zentrum Paul Klee, die danach auch in der Merz-Stiftung in Turin gezeigt wird, befindet sich Halilaj aktuell zu Recherchezwecken im Kosovo. Martin Waldmeier
Eröffnung: Donnerstag, 19. Juli 2018, 18h Dauer: 20.07. – 19.08.2018 Kuratoren: Leonardo Bigazzi und Martin Waldmeier
Zentrum Paul Klee
Theater HORA präsentiert Julia Häusermann, Schweizer Performerin mit Down-Syndrom und Remo Zarantonello, musikalische Begleitung, mit «Das ist Tanz» als Begleitprogramm zu «Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom»
DAS IST TANZ!
Die Schweizer Performerin Julia Häusermann erklärt Tanz. Besser gesagt, sie beantwortet Fragen zum Tanz. Und das geht tanzend natürlich am besten. Die Bühne, die sie im ZPK erwartet, ist ihr noch unbekannt. Aber das macht nichts, denn Julia Häusermann ist ausgebildete Schauspielerin und Tänzerin. Lampenfieber kennt sie, aber das bremst sie nicht. Sie lässt sich auf das Experiment ein und wird in der Ausstellung «Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom» tanzen. Auf einem silbrigen Boden. In «Das ist Tanz» werden Julia Häusermann Fragen zum Tanz von ihrem Partner Remo Zarantonello gestellt. Fragen etwa wie «Wie werden die Menschen in der Zukunft tanzen?» oder «Was ist der Unterschied zwischen Tanz und Nichttanz?», «Was ist schlechter Tanz?». Eine weitere Herausforderung ist, dass sie erst auf der Bühne erfährt, zu welcher Musik sie tanzen wird, denn diese wird ebenfalls von ihrem Partner ausgewählt. Julia selbst sagt: «Ich bin ein spontaner Mensch, das ist nicht schwierig.» Bei ihr klingt vieles ganz einfach. Trotzdem gibt es auch Musik, die ihr nicht gefällt und die sie auf die Palme bringt. Möchte Remo sie Julia Häusermann © Denis Darzaq
ärgern, muss er einfach nur ein bestimmtes französisches Lied spielen.
«Wenn ich auf der Strasse laufe, bin ich normal, also ich habe das Down-Syndrom. Wenn ich dann auf der Strasse singe, dann schauen sie mich manchmal an. Wenn ich tanze auf der Bühne, da schauen sie mich einfach an und finden dann, dass ich so gut bin auf der Bühne.» Julia Häusermann über das Angeschaut-werden Das Theater HORA ist das einzige professionelle Theater der Schweiz, dessen Ensemblemitglieder alle eine geistige Behinderung haben. Mit ihren gefeierten Inszenierungen reisen sie um die Welt und arbeiten mit namhaften Regisseuren wie Milo Rau oder dem Choreografen Jérôme Bel. Seit 2009 bietet das Theater auch eine Schauspiel-Berufsausbildung für Menschen mit Behinderungen an. Julia hat ihre Ausbildung am Theater HORA gemacht und erfolgreich abgeschlossen. Das Reisen durch die Welt macht ihr Spass, denn sie entdeckt gerne fremde Länder – und sie hat Erfolg. 2012 wurde sie mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis als beste Nachwuchsschauspielerin des Berliner Theatertreffens ausgezeichnet und für den Bessie-Award in New York nominiert. «Ich fühle mich, wenn ich tanze. Dann fühle ich, dass ich Mut habe, das zu machen. Dann fühle ich, dass ich auch Spass habe», sagt Julia. Auch vor dem Risiko und den Erfahrungen, die sie macht, hat sie keine Angst. Das merkt man auch, denn ihr Spiel und Tanz sehen geradezu leicht und natürlich aus. Julia muss sich nicht verstellen, sie spielt und tanzt einfach. Dennoch ist Tanzen auch für sie, wie für jeden anderen Schauspieler oder Tänzerin, harte Arbeit, zu der Training und Ehrgeiz gehören. Maria Horst
Dienstag, 20. März, Sonntag, 29. April, 13. Mai 2018 jeweils 14:00 / 16:00 Das ist Tanz
19
20
Zentrum Paul Klee
Arno Camenisch liest, 25. März 2018
IN DER SCHWEIZ WELTBERÜHMT
Arno Camenisch © Gaëtan Bally
Das Panorama der Schweizer Gegenwartsliteratur bietet wunderbare Aussichten, eine der spektakulärsten ist Arno Camenisch. Die Texte des Bündner Autors wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt und haben viele Auszeichnungen erhalten. Aufgewachsen ist Arno Camenisch in einem kleinen Bergdorf mit etwa 60 Einwohnern. Nach dem Lehrerseminar in Chur reiste er durch die Welt, war drei Jahre in Madrid als Deutschlehrer tätig, bevor er später am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel studierte. In seinen Büchern nimmt er seine Leser mit auf Entdeckungstour durch seine Heimat, lässt sie teilhaben an grossen und kleinen Dramen. Das macht Freude und hat Witz und ist keineswegs rein anekdotisch, hingegen augenöffnend weise. Die Geschichten lesen sich wie Spiegelbilder des kauzig helvetischen Alltags und gleichzeitig könnte man sich die Figuren darin auf der ganzen Welt vorstellen. Dabei hält Camenisch Menschen, Tiere, kleine Orte fest, erzählt von Frauen und Männern, Kühen und Schweinen, der Polenta und dem Käse, den Leuten aus dem Unterland und den Bauern auf den Bergen. Doch ist bei Weitem nicht alles idyllisch. Nicht selten kippt das Heimelige ins Unheimliche. Hinter einer Sprache, die lachen und trauern zugleich zulässt, erkennen wir
Abgründe. Auch sein neuester Roman «Der letzte Schnee» erzählt vom Ende oder genauer reden darin zwei Skiliftwarte, Paul und Georg, während der Schnee ausbleibt, gegen den allgemeinen Niedergang an, verkürzen sich die Zeit mit Philosophieren oder erinnern sich an Vergangenes. Trockene Sprüche und schräge Metaphern beherrscht Arno Camenisch bis in die letzte Schwingung. Voller Wortwitz und Melodien berichtet er über skurril-dysfunktionale Leben und zeigt den ganzen Kosmos einer sich wandelnden Welt. Das ist wundervoll geschrieben in einem eigenen Rhythmus, das ist Kunst, grösstenteils hochdeutsch, aber getränkt mit Wörtern und Wendungen aus dem Bündner Dialekt, eine stilisierte Mischung, die enorm authentisch wirkt. Die Lesungen sind Kult, der Sound – direkt aus dem Alltag, aber nicht alltäglich – kommt beim Publikum an. Maria-Teresa Cano
Sonntag, 25. März 2018, 11h Arno Camenisch liest aus «Der letzte Schnee» Musikalische Begleitung von Roman Nowka Eine Kooperation mit dem Y Institut der Hochschule der Künste Bern.
Zentrum Paul Klee
21
Interview mit Janine Aebi-Müller, Präsidentin der Fondation Musée des Enfants auprès du Centre Paul Klee, Stiftungsratsmitglied KMB-ZPK, Präsidentin der Tharice Foundation
OHNE VERGANGENHEIT KEINE ZUKUNFT
Janine Aebi-Müller, Tochter von Maurice E. Müller, Gründer und Mäzen des Zentrum Paul Klee, spricht im Interview über Visionäre, bleibende Begegnungen mit Kunst und die Kultur als verbindendes Element. Frau Aebi, am 28.März 2018 wird das Publikum gratis das Zentrum Paul Klee besuchen können und es wird einen feierlichen Akt geben. Anlass ist der hundertste Geburtstag Ihres Vaters Maurice E. Müller. Wie beschreiben Sie die Beziehung als Tochter zu diesem aussergewöhnlichen Vater, wie hat er Sie geprägt? Mein Vater hat uns beigebracht, dass es im Leben nicht wichtig ist, reich zu sein, sondern mit dem Geld etwas zu erschaffen, das einmalig ist. Er hat
diese Haltung zu Hause vorgelebt, aber auch in der Öffentlichkeit, etwa durch die Schaffung der Orthopädiestiftung FMEM oder der Maurice E. und Martha Müller Foundation MMMF sowie diverser anderer grosszügiger Schenkungen und Förderungen, z.B. an die Universitäten Bern und Basel. Und er hat uns gelehrt, dass man viel arbeiten und leisten muss, um die Welt mitprägen zu dürfen. Dass aber Bescheidenheit und Achtung vor den Mitmenschen ganz entscheidend für die Entwicklung zu einer besseren Welt sind. Er war ein Humanist. Und letztlich zeigte er uns, dass Visionen das Wichtigste sind und nicht einfach: more of the same und andere imitieren. Mein Vater hat viele Gaben geschenkt bekommen und deshalb war es Janine Aebi-Müller, Tochter von Maurice E. Müller, Gründer des Zentrum Paul Klee
22
Zentrum Paul Klee
ihm ein grosses Anliegen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Er dachte immer in einem grösseren Zusammenhang, nie für sich selber. Nun läuft das von Ihrem Vater ermöglichte Zentrum Paul Klee im zwölften Betriebsjahr: ein Blick zurück auf das erste Dutzend aus Sicht der Stifterfamilie und aus Ihrer persönlichen Erfahrung. Meine Eltern hatten gegen Ende das Gefühl, dass ihr grosszügiges Geschenk nicht so richtig wertgeschätzt wurde. Ich kann das gut verstehen, ich denke manchmal ebenso, nämlich dass das Zentrum Paul Klee noch nicht ganz in der Realität angekommen ist. Andere Mäzene und Stifterfamilien werden andernorts hochgejubelt, während Bern sich in dieser Sache schwertut. Aber vielleicht ist das ja auch einfach eine bernische Eigenheit, ein Lokalkolorit. Und wie legen Sie mit Blick auf die Zukunft den monothematischen Bezug aller Ausstellungen zum Zentralgestirn Paul Klee aus, wie sollte es Ihrer Meinung nach mit dieser Norm weitergehen? Es ist nicht Zufall, dass es Zentrum Paul Klee heisst. Denn zum ersten ist es ein Kunst- und Kulturzentrum, ein Begegnungsort, zum andern deckt Paul Klee ein ganzes Universum ab. Klee kann man überall und jederzeit thematisieren. Die möglichen Themen sind noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade auch, was Klees Nachwirkung auf die Kunstwelt oder auch seine Zusammenarbeit mit anderen Künstlern betrifft. Aber ich bin mir bewusst: Ein monothematisches Haus birgt auch gewisse Herausforderungen. Eine Weiterentwicklung dieses Gedankens müsste sehr sorgfältig abgewogen werden. Hier ist die operative Leitung gefordert. Am 1. März 2016, also vor fast zwei Jahren, wurde die Zusammenführung des Kunstmuseum Bern und des Zentrum Paul Klee in die Tat umgesetzt, mittlerweile kann man die Integration der zwei Berner Institutionen unter einem Dach als abgeschlossen bezeichnen. Was sind Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem komplexen Prozess? Aus meiner Sicht ist ein solcher Prozess der Zusammenführung nur möglich, wenn die Geschichte als Basis der Ausgestaltung dient. Ohne Vergangenheit kann man keine Zukunft gestalten!
Natürlich ist dies ein komplexes Projekt. Aber ich denke, dass hier noch etliches Potential brach liegt. Man ist bei der Reform etwas stecken geblieben und sollte gewisse innere Widerstände zu überbrücken versuchen und das Zusammengehen weiter stärken. Etwas mehr Mut hätte der Sache sicher gut getan. Visionär war Ihr Vater ja nicht nur auf dem Gebiet der Orthopädie, sondern auch bei der Gestaltung des Zentrum Paul Klee als modernem Begegnungsort, als Mehrspartenhaus, in dem die Besucherinnen und Besucher zum gegenseitigen Austausch zusammenkommen. Ihr Vater hat weit vor der Zeit das moderne Verständnis vom Museum als Treffpunkt und Marktplatz der Ideen vorweggenommen. Mein Vater war ein Visionär und hatte Pioniergeist. Er hat als einer der Ersten erkannt, dass man Klee nur gerecht werden kann, wenn man alle Facetten seines Genies und seiner Schaffenskraft im Rahmen eines Kulturzentrums zu erfassen versucht. Das ist leider etwas vergessen gegangen. Es wäre gut, wenn man sich wieder ein wenig mehr auf die ursprüngliche Zielsetzung besinnen würde. Mein Vater hat seine Visionen klar umschrieben. Und mit dem Zentrum Paul Klee hatte er die Idee eines Museums des 21. Jahrhunderts deutlich vor Augen: Hier sollten sich die Menschen – und zwar Jung und Alt – begegnen, austauschen, kreativ sein und mit der Kunst und Kultur mehr als nur in Berührung kommen. Das Zentrum Paul Klee lebt diesen Gedanken. In Anlehnung an die grossen pädagogischen Bemühungen von Paul Klee verfügt das ZPK über das Kindermuseum Creaviva. Dieser Ort des kreativen Austauschs und der ästhetischen Erziehung ist ja äusserst erfolgreich und dient anderen Museen als grosses Vorbild. Was macht diese Institution – die Sie ja massgeblich gestaltet haben – so gelungen? Das Erfolgsrezept heisst, dass wir unser ursprüngliches Konzept nicht ständig ändern, sondern den Ausgangsgedanken treu bleiben. Wir haben eine Identität und ein klares Profil und diese setzen wir täglich um: sorgfältige Kunstvermittlung auf der Basis des Werks von Klee, ausgehend von der eigenen Kreativität, die jeder Mensch mitbringt. Ein Weg, der von unseren Gästen Konzentration
23
und die Bereitschaft zu einer gewissen Hingabe erfordert: Beides Qualitäten, die etwas aus der Mode gekommen sind. Ich erhalte viele Zuschriften von Besuchenden des Creaviva, die mir berichten, wie eindrücklich es sei, wie wir es schaffen, junge Menschen in einen kreativen, ruhigen Bann zu ziehen. Das ist ein grosses Kompliment für uns und spricht für eine
bleibende Begegnung mit Kunst! Unser Erfolgsrezept besteht sicher auch darin, dass wir einen Gegenpol zu einer sich immer schneller drehenderen Welt und zur allgemeinen Hektik zu setzen. Da ist es sicher auch hilfreich, dass unsere Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler im Creaviva selber künstlerisch aktiv sind.
Janine Aebi-Müller und ihr Vater Maurice E. Müller
24
Zentrum Paul Klee
Die Finanzierung des Creaviva ist ja seit kurzem bis ins Jahr 2023 gesichert. Gibt es in der Zwischenzeit einen strategischen Steuerungsbedarf, spezifisch, was etwa die Finanzierung angeht, aber auch ganz allgemein: Wo sehen Sie das Creaviva in zehn Jahren? Unser Wunsch ist es, dass wir bis 2023 Partner gefunden haben, die ebenfalls der Meinung sind, dass in diesem Geist weitergearbeitet wird und das Kindermuseum Creaviva nicht neu erfunden werden muss. Denn das Konzept des Creaviva zielt darauf hin, die Menschen und vor allem die Jugend über die Kunst zu einem anständigen, respektvollen Umgang mit der Mit- und Umwelt zu führen. Ich möchte, dass das die erfolgreiche Geschichte des Creaviva weitergeschrieben wird und es der kommenden Generation erhalten bleibt. Das Creaviva liegt mir ganz besonders am Herzen. Und was gibt es Schöneres, als immer wieder eine positive Haltung gegenüber der Gesellschaft von morgen einzunehmen und weiter zu geben. Die heutige globalisierte und digitalisierte Welt scheint zunehmend unüberblickbar zu werden. Könnte das unter anderem ein Grund sein, dass Kreativität und schöpferische Tätigkeit gerade bei jungen Menschen vermehrt auf grosses Interesse stossen, indem sie ihnen eine gewisse Gestaltungautonomie zurückgeben? Es gibt in der Forschung ganz klar Erkenntnisse, dass die Menschen mit passiver Konsumhaltung nicht an ihrer Persönlichkeit wachsen können und dass sie nicht mehr mit ihrem Gegenüber kommunizieren können. Oft geht heute der Respekt den Menschen, den kulturellen Werten gegenüber verloren und dem wollen wir Gegensteuer geben. Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder verstärkt den Kontakt zu unseren authentischen Werten und Traditionen suchen sollten. Kultur war immer ein verbindendendes Element. Nebst allen Aufgaben in den verschiedenen Stiftungen sind Sie selber ja auch noch künstlerisch tätig. Wo holen Sie sich persönlich Ihre Ruhe, die notwendige Kreativität und Inspiration für Ihre Kunst und für sich selbst? In der Natur, wie mein Vater. Er liebte die unberührte Natur, ganz besonders die Berge. Auch für mich haben die Berge etwas Beruhigendes und Befreiendes. Bei mir kommt dann noch die Ausei-
nandersetzung mit der bildenden Kunst und der Musik dazu. Als Künstlerin setze ich mich mit dreidimensionaler Gestaltung mit den Materialen Ton und Bronze auseinander. Und als Musikerin – ich spiele Violine – bin ich der klassischen Musik mehr als nur verbunden. Interview: Maria-Teresa Cano
Mittwoch, 28. März 2018, 10h – 17h 100. Geburtstag Maurice E. Müller Tag der offenen Tür Im ganzen Zentrum Paul Klee sowie in den Offenen Ateliers des Kindermuseum Creaviva.
25
GALERIE KORNFELD • BERN EXCELLENCE AND EXPERTISE SINCE 1864
PAUL KLEE
Zwei Männer, einander in höherer Stellung vermutend, begegnen sich – Inv. 6. 1903
Radierung. 11,9 : 22,6 cm, Plattenkante. Kornfeld 2005, 7/II/a (v.b). Auktion Juni 2018
AUKTIONEN 14. UND 15. JUNI 2018 AUKTIONSAUSSTELLUNGEN Zürich, Titlisstrasse 48 30. Mai bis 1. Juni, 13–19 Uhr (Auswahl) Bern, Laupenstrasse 41 7. bis 13. Juni, 10–18 Uhr
Einlieferungen nehmen wir gerne bis Mitte März entgegen
Galerie Kornfeld Auktionen AG Laupenstrasse 41 | Postfach CH-3001 Bern Telefon +41 (0)31 381 46 73 galerie@kornfeld.ch www.kornfeld.ch
__Template_A4.indd 1
26.01.18 15:31
26
SEIT 1967 19.1.2018 – 21.5.2018 www.landesmuseum.ch RZ_Ins_KunstEinsichten_185x254_Montreux.indd 1
26.02.18 12:50
27
Félix vAllotton Le grand nuage, 1918
Auktionen 21. 3. & 20. 6. 2018 in BAsel 21. März 2018 internAtionAle kunst vor 1900 und schweizer kunst Vorbesichtigung 15.–18. März 20. Juni 2018 Moderne und zeitgenössische kunst Vorbesichtigung 12.–16. Juni
www.Beurret-BAilly.coM
28
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
cervisia musealis
Museumsbier cervisia musealis
Alpines Museum der Schweiz • Kunsthalle Bern • Kunstmuseum Bern Museum für Kommunikation • Naturhistorisches Museum Bern • Schweizer Schützenmuseum Abends ins Museum, jeden Donnerstag von 17 – 20h, 22. März – 3. Mai 2018 www.museen-bern.ch
29
INTERNATIONAL AUCTIONS | SWISS MADE © 2018, ProLitteris, Zurich
KEES VAN DONGEN. Rouge et Jaune (L’Egyptienne). 1910-11. Öl auf Leinwand. 100 x 73 cm. Signiert. Ausstellungen: Paris 1911 Paris 1967/68 Marseille 1969
IMRESSIONISMUS & KLASSISCHE MODERNE Nächste Auktion: 29. Juni 2018 Für unsere Jubiläumsauktionen nehmen wir jetzt Einlieferungen gerne entgegen. Kontaktieren Sie uns für eine kostenlose und vertrauliche Auktionsschätzung.
Koller Auktionen Zürich · Tel. 044 445 63 63 office@kollerauktionen.ch · www.kollerauktionen.ch
kunsteinsicht_bern_185x254mm.indd 1
Kontakt: Fabio Silder · Tel. 044 445 63 41 sidler@kollerauktionen.ch
25.01.18 14:47
30
Forum
«Bruce Nauman: Disappearing Acts», 17.03. – 26.08.2018 im Schaulager Basel
IM SCHAULAGER DAS WERK V ON BRUCE NAUMAN ENTDECKEN
als eine Untersuchung.» Für solche Experimente eignete sich insbesondere das Medium Video. Nauman avancierte schnell zu einem der Pioniere der Videokunst, kaum war die erste Portapak-Kamera verfügbar. Multimediale Experimente Doch «Bruce Nauman: Disappearing Acts» bietet die Gelegenheit, das gesamte mediale Spektrum des Werkes des amerikanischen Künstlers zu entdecken: Die Bandbreite seiner Arbeiten reicht von Zeichnung, Druck, Fotografie, Film und Video über Neon- und Spracharbeiten und Skulpturen bis hin zu raumfüllenden Video- und Toninstallationen. Obwohl Naumans Werk von einem erstaunlichen Wandel geprägt ist, bleibt die Fragestellung aber stets eine ähnliche: In seiner Kunst setzt sich Nauman mit dem zeitgenössischen Subjekt auseinander und der Frage danach, wie dieses von sozialen Strukturen, ökonomischen Prinzipien und den Medien beeinflusst ist. Bruce Nauman, Sex and Death by Murder and Suicide, 1985 Neonröhren auf Aluminium montiert, 198 × 199 × 32 cm, Emanuel HoffmannStiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Bruce Nauman / 2018, ProLitteris, Zurich, Foto: Tom Bisig, Basel
Bruce Nauman gilt als einer der einflussreichsten Künstler unserer Zeit. Erstmals seit über zwanzig Jahren ist sein Werk in einer umfassenden Retrospektive zu sehen. Die Ausstellung «Bruce Nauman: Disappearing Acts» im Schaulager in Basel spannt den Bogen über die gesamte Laufbahn des amerikanischen Künstlers von den 1960er-Jahren bis heute. Sie ist in enger Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art (MoMA) in New York entstanden. Bruce Naumans Werke sorgen zuverlässig für Diskussionen, weil sie den Nerv ihrer Zeit treffen. In den 1960er-Jahren experimentierte er unter anderem mit Gipsabdrücken, Gussformen und Keramik. Mit diesen traditionellen Verfahren schuf er jedoch keine klassischen Skulpturen, sondern unförmige und bisweilen biegsame Objekte aus Kautschuk und Fiberglas. Den bis anhin gültigen Werkbegriff stellte er radikal in Frage. Bewegte Formen und sichtbar gemachte Prozesse interessierten ihn mehr als fixe Formen und feste Bedeutungen. Im Katalog zur ersten grossen Nauman-Ausstellung 1972 schrieb die Kuratorin Marcia Tucker: «Naumans Kunst geht Risiken ein, indem sie ihre Prämissen in Frage stellt. Sein Werk dient weniger als ein Mittel zum Ausdruck, denn
Naumans jüngste Werke Die Ausstellung erlaubt einen Blick zurück auf eine mehr als ein halbes Jahrhundert dauernde Laufbahn des 1941 geborenen Künstlers und zeigt auch neuste Arbeiten. So ist in der Retrospektive im Schaulager erstmals die Arbeit Contrapposto Split aus dem Jahr 2017 zu sehen, eine 3D-Installation, mit der Nauman einmal mehr beweist, wie innovativ er modernste Technologien aufgreift und diese auf unaufgeregte Art radikal einsetzt. Die Ausstellung wird von Veranstaltungen und einem breit gefächerten Kunstvermittlungsprogramm begleitet. Es erscheint ein Ausstellungskatalog und ein Textband zu Bruce Nauman. Martina Venanzoni , Schaulager Basel
Dauer: 17.03. – 26.08.2018 Organisiert von der Laurenz-Stiftung, Schaulager Basel und dem Museum of Modern Art, New York www.schaulager.org
Forum
«Museumsbier», jeden Donnerstag vom 22.03. – 03.05.2018
KUNST UND TRANK – GENUSSVOLLE MOMENTE IM MUSEUM
Eigentlich schade. Museen haben unter der Woche dann geöffnet, wenn die Mehrheit arbeiten gehen muss. Das Pilotprojekt «Museumsbier» will das ändern und Lust machen, abends einen gemütlichen Moment doch im Museum zu verbringen.
Vom 22. März bis zum 3. Mai 2018 lassen sich sechs Berner Museen für einmal etwas anders erleben.
Wer abseits des meist voll verplanten Wochenendes ins Museum möchte, der steht hinsichtlich der Organisation vor einer grossen Herausforderung: Denn praktisch alle Museen haben ihre Türen an normalen Wochentagen genau dann geöffnet, wenn die meisten Menschen im Büro sitzen oder anderswo ihrer Arbeit nachgehen. Warum also nicht einfach mal die Öffnungszeiten dem Alltag anpassen? In diesem Sinne startet in der Woche nach der Museumsnacht Bern das Pilotprojekt «Museumsbier», sodass der Feierabend mit einem entspannten Museumsbesuch verbunden werden kann.
Sechs Berner Museen sind dabei und probieren das neue Angebot aus. Das «Museumsbier» steht für die Verbindung von Apéro- und Museums-Kultur, von Austausch und Zusammensein. Eine ideale Kombination, denn beides lebt im Kern vom Dialog. Sowohl eine gute Ausstellung, wie auch ein gemütliches Apéro regen zum lebhaften Austausch an und geben Raum für Kommunikation. Sieben Donnerstage zum Ausprobieren Ab dem 22. März 2018 öffnen das Alpine Museum, die Kunsthalle Bern, das Kunstmuseum Bern, das Museum für Kommunikation, das Naturhistorische Museum und das Schützenmuseum an sieben Donnerstage ihre Türen nach 17h und bis 20h. Es gibt in jedem Museum mindestens eine Bar und eine Ausstellung zu sehen – durch die Kombination mit einem Apérogetränk und der ungewohnten Öffnungszeit wird der Besuch in ein besonderes Licht getaucht. Die erste Konsumation an der Bar ist mit einem kleinen Aufpreis von CHF 5 verbunden und ermöglicht einen günstigen Eintritt ins Museum. Selbstverständlich gibt es an der Bar nicht nur Bier. Das «Museumsbier» steht auch für Vielfalt: Hinter jedem Museum öffnet sich eine andere Erlebniswelt und genauso steht auch das Bier nur sinnbildlich für das Angebot der Bar. Das Museumsbier ist vorerst einmal als Pilotprojekt geplant und deshalb auf die Laufzeit bis Anfang Mai begrenzt. Hoffen wir, dass sich dieses Angebot als typische Berner Geschichte etabliert und weiter geht. Nico Gurtner, Museum für Kommunikation
Museumsbier Abends ins Museum 22.03. – 03.05.2018, jeden Donnerstag 17h – 20h Alpines Museum der Schweiz • Kunsthalle Bern • Kunstmuseum Bern • Museum für Kommunikation • Naturhistorisches Museum Bern • Schweizer Schützenmuseum www.museen-bern.ch
31
32
Forum
Interview mit Jakob Messerli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, zur Ausstellung «1968 Schweiz»
«1968» IST MEHR ALS EINE JAHRESZAHL – ES IST DIE CHIFFRE FÜR EINEN GESELLSCHAFTLICHEN WANDEL Die Ausstellung «1968 Schweiz» im Bernischen Historischen Museum geht den Spuren des damaligen gesellschaftlichen Aufbruchs nach und fragt, was heute in Politik, Kultur und Alltag davon übrig ist. Wer dabei war, erinnert sich. Herr Messerli, wieso sind die 68er 50 Jahre später bereits reif für das Museum? Kunst aus den 1960er-Jahren ist schon lange in den Museen zu sehen. Wieso sollte die Zeit, in
Museum kommt als dritte Besonderheit dazu, dass diese Generation noch lebt und Auskunft geben kann. Wir lassen deshalb in der Ausstellung «1968 Schweiz» 16 Akteurinnen und Akteure von ihrem 1968 erzählen und gleichzeitig einen kritischen Blick zurückwerfen. Die allgemeine Vorstellung von jener Zeit ist heute zwangsläufig auch durch vielerlei Klischees bestimmt, inwiefern werden diese in der Ausstellung bestätigt bzw. enttarnt? «1968 Schweiz» gibt einen breiten Überblick und gibt den Zeitzeugen viel Raum. Das kann durchaus dazu führen, dass feste Vorstellungen in Frage gestellt und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Ich finde, das ist eine zentrale Aufgabe eines Museums. Falls überhaupt, was war das genuin schweizerische an der hiesigen 68er-Bewegung? 1968 war ein transnationales Phänomen mit ortsspezifischen Besonderheiten. In der Schweiz fällt auf, dass 1968 anders als beispielsweise in Deutschland keine reine Studentenbewegung war. 1968 war hierzulande viel breiter abgestützt, neben Studierenden spielten Lehrlinge, Mittelschüler und Mittelschülerinnen sowie junge Berufstätige eine wichtige Rolle.
Jakob Messerli führt Mitglieder des Berner Gemeinderates durch die Ausstellung. © BHM
der sie entstanden ist, nicht auch Gegenstand einer Ausstellung sein? 1968 ist eine Chiffre für die bewegten Jahre am Ende der 1960er- und zu Beginn der 1970er-Jahre. Damals ging eine Epoche zu Ende und eine neue begann. Vieles in Politik, Kultur und Alltag heute geht auf diese Zeit zurück. Wenigen Protestbewegungen fällt die Ehre zu, eine ganze Generation zu prägen. Was machte diejenige von 1968 so besonders? Einerseits lehnte sich die junge Generation fast gleichzeitig überall in der westlichen Welt auf. Andererseits war 1968 in der Schweiz das letzte utopische Moment in dem Sinne, dass es seither keine Bewegung, auf jeden Fall keine Jugendbewegung mehr gab, welche die Gesellschaft – die Politik, die Kultur, das alltägliche Verhalten – in ihren Grundfesten verändern wollte. Und für ein
Und zum Schluss, was denken Sie, wieso geht von der damaligen Zeit auch heute noch eine derartig grosse Faszination aus? Weil vieles, wofür sich die junge Generation damals einsetzte, immer noch aktuell ist: Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, solidarisches Handeln. Und weil Fantasie und Lebensfreude wichtig waren und die Jugend keine Angst hatte, Grenzen zu überschreiten und Neues auszuprobieren. Interview: Maria-Teresa Cano
Die Ausstellung «1968 Schweiz» im Bernischen Historischen Museum ist noch bis zum 17. Juni 2018 zu sehen. www.bhm.ch
Forum
33
«Axel Hütte. Unterwegs – in der Ferne», 24.03. – 26.08.2018
AXEL HÜTTE – DER «MALER UNTER DEN FOTOGRAFEN» IM MUSEUM FRANZ GERTSCH
Die Ausstellung mit grossformatigen Landschaftsund Architekturaufnahmen des deutschen Künstlers Axel Hütte (*1951) erstreckt sich über das gesamte Untergeschoss des Museum Franz Gertsch.
Axel Hütte Rio Negro-2, Brazil, 1998 C-print, 187 x 237 cm © Axel Hütte
Axel Hütte bereiste im Laufe der vergangenen Jahre alle Kontinente unserer Welt, die analoge, grossformatige Plattenkamera dabei stets im Gepäck. Sein Œuvre umfasst Landschafts- und Architekturfotografien, er gilt als Meister seines Faches. Dabei reicht die Bandbreite von nächtlichen Metropolen über entlegene Gletscher und die Antarktis bis zum tropischen Urwald. Das Dokumentarische liegt nicht im Interesse die-
«Die Erfindung kommt mit der Wahl des Standpunktes und bezieht sich auf die Sehweise. Das Phänomen ist, dass sich in der Fotografie plötzlich die Wahrnehmung der Realität verschiebt.» Axel Hütte, Kunstforum 142, Oktober – Dezember 1998 ses Künstlers, es geht ihm vielmehr um Flächigkeit und Raumtiefe, Phänomene der Wahrnehmung und Impressionen seiner Motive, die oftmals in ungewöhnlichen Bildstrukturen eingefangen werden. Licht- und Wettersituationen, Wolken, Nebel, Gegenlicht, Unschärfen und Spiegelungen werden zu Instrumenten des gewünschten Bildeindrucks. In Natur oder Stadt vorgefundene formale Strukturen werden zu künstlerischen Kompositionen. Dabei arbeitet Hütte mit Langzeitbelichtungen und vollkommen ohne digitale Nachbearbeitung. Axel Hütte gilt als «artist’s artist» und «Maler unter den Fotografen» – kunsthistorische Bezüge zu Caspar David Friedrich, William Turner oder Gerhard
Richter sowie zur abstrakten oder monochromen Malerei bieten sich an. Die Ausstellung des deutschen Künstlers Axel Hütte mit knapp 30 Werken aus den Jahren 1999 bis 2017 erstreckt sich über das gesamte Untergeschoss des Museum Franz Gertsch. Diese Einzelpräsentation in der Schweiz schliesst an die grosse Doppelausstellung im Museum Kunstpalast, Düsseldorf und dem Josef Albers Museum Quadrat Bottrop an, in der im vergangenen Jahr mit knapp 200 Werken ein umfassender retrospektiver Überblick über das Gesamtwerk Hüttes zu sehen war. Axel Hütte wurde 1951 in Essen geboren und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf und Berlin. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher. Seit 1979 pflegt der Künstler eine rege internationale Ausstellungstätigkeit, seine Werke sind in zahlreichen namhaften Sammlungen vertreten. Axel Hütte gehört zu den wichtigsten frühen Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Die Ausstellung wurde von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit dem Künstler kuratiert. Zahlreiche Veranstaltungen begleiten die Ausstellung, unter anderem eine Kuratorenführung, ein Workshop zur Landschaftsfotografie und ein Künstlergespräch. Anna Wesle, Museum Franz Gertsch
Vernissage: Freitag, 23. März 2018, 18h30 Dauer: 24.03. – 26.08.2018 www.museum-franzgertsch.ch
Axel Hütte Berlin, Nationalgalerie-2, Germany, 2001/2016 Duratrans-print, 157 x 257 cm © Axel Hütte
34
Gerhard Richter
2. - 5. Mai 2018
FRÜHJAHRSAUKTION
Sonderausstellung der Abegg-Stiftung
der hang zur exotik
GEMÄLDE GRAFIK PLAKATE SCHMUCK SCHWEIZER KUNST ANTIQUITÄTEN •
•
•
•
Europäische Seiden des 18. Jahrhunderts 29. April bis 11. November 2018 täglich 14.00 – 17.30 Uhr Abegg-Stiftung 3132 Riggisberg Tel. 031 808 12 01 www.abegg-stiftung.ch
Vorbesichtigung: Täglich vom 21. bis 29. April 2018 · 10 bis 19 Uhr Online-Katalog ab Mitte April
DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG Monbijoustrasse 30/32 CH-3001 Bern
Tel 031 560 10 60 Fax 031 560 10 70
www.dobiaschofsky.com info@dobiaschofsky.com Magazin
Kunsteinsicht Bern_89x124mm_A126.indd 2
08.02.18 13:14
www.insieme.ch/5min
35
Camille Bombois, Autoportrait, undatiert, Kunsthaus Zürich, © 2018 ProLitteris, Zürich
9.3.– 8.7. 2018
S U A H T S KUN ZURICH E T T I R G MA H C I R T E I D U A E S S U RO VISIONÄRE
SACHLWWIWC.KHUNSTKHEAUIS.TCH
Unterstützt von
36
Agenda
KUNSTMUSEUM BERN Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen … Van Gogh bis Cézanne, Bonnard bis Matisse Die Sammlung Hahnloser 11.08.2017 – 15.04.2018 (Verlängert)
ZENTRUM PAUL KLEE Klee im Krieg 06.12.2017 – 03.06.2018
Martha Stettler. Eine Impressionistin zwischen Bern und Paris 04.05. – 29.07.2018 République Géniale 17.08. – 11.11.2018 Hodler//Parallelismus 14.09.2018 – 13.01.2019 Kunstmuseum Bern Hodlerstrasse 8 – 12 3011 Bern info@kunstmuseumbern.ch www.kunstmuseumbern.ch
Jean-Louis Forain Dame im Profil, 1881 Öl auf Holz, 35,2 × 26,9 cm www.lostart.de/DE/Fund/478437 Legat Cornelius Gurlitt 2014 / Provenienz in Abklärung
Anna Barriball 15.04. – 10.06.2018
Touchdown. Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom 24.01. – 13.05.2018
Kosmos Klee 01.06. – 28.10.2018 Bestandsaufnahme Gurlitt Teil 2: Der NS-Kunstraub und die Folgen 19.04. – 15.07.2018
KUNSTHAUS PASQUART BIEL BIENNE
Etel Adnan 15.06. – 07.10.2018 Petrit Halilaj Mario-Merz-Kunstpreis 20.07. – 19.08.2018 Zentrum Paul Klee Monument im Fruchtland 3 3006 Bern info@zpk.org www.zpk.org
KUNSTHALLE BERN Die Zelle 24.02. – 06.05.2018 Mit Werken von John Armleder, Bianca Baldi, Cosima von Bonin, Manuel Burgener, Tom Burr, Marc Camille Chaimowicz, Beat Feller, Beat Frank, Anita Leisz, Annina Matter / Urs Zahn, Park McArthur, Edit Oderbolz, Vaclav Pozarek, Magali Reus, Nicole Wermers, Joseph Zehrer und Heimo Zobernig
Paul Klee Zwiesprache, 1938, 415 Pastell auf Damast auf Karton, 25,8/27 x 30,5/31 cm Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee
Everything we do is music 15.04. – 10.06.2018 Die Ausstellung «Die Zelle» versammelt Werke mit einer Neigung zum Einrichtungsgegenstand. Es sind weniger Einrichtungsgegenstände, die Wohnungen möblieren, als solche, die ihren Auftrag gewechselt, verloren oder gar nie dazu gefunden haben und nur für weisse Zellen zu gebrauchen sind. Viele Arbeiten wechseln zwischen skulpturalem Objekt und Möbelstück. Sie pflegen einen spielerischen Umgang zwischen Funktion und Funktionslosigkeit und verbinden sich manchmal mit konstruktivistischen Ansätzen. Regale bleiben leer und zeigen sich selbst. Das wenige, das sie bieten, gilt es zu bedenken. Manche Künstler*innen bauen ihre Fragen, um sie bearbeiten zu können. Harald Szeemann – Museum der Obsessionen Grossvater: Ein Pionier wie wir, Gerechtigkeitsgasse 74, Bern 09.06. – 02.09.2018 The Overworked Body II: An Anthology of 2000s Dress & Tobias Kaspar 22.09. – 25.11.2018 Kunsthalle Bern Helvetiaplatz 1 CH-3005 Bern info@kunsthalle-bern.ch www.kunsthalle-bern.ch
Nicole Wermers Moodboard #5, 2016 Courtesy die Künstlerin, Herald St, London und Jessica Silverman Gallery
Linus Bill + Adrien Horni 15.04. – 10.06.2018 Diplomausstellung MA CAP 15.06. – 19.06.2018 Bharti Kher 29.06. – 26.08.2018 Indem Bharti Kher (*1969, GB, lebt und arbeitet in Neu-Delhi) Mythologien und verschiedene Assoziationen von Gegenständen erschliesst, untersucht sie die in Objekten inhärente Geschichte. In ihre Malereien, Skulpturen und Installationen bezieht sie oft Bindis mit ein. Dieses beliebte indische Modeaccessoire symbolisiert das
dritte Auge und wird von Kher bewusst als Zeichen für Gender eingesetzt. In ihren Werken versammelt die Künstlerin Fundstücke, stellt sie einander gegenüber und transformiert sie. Wenn Kher deren Bedeutungen abstreift, legt sie kulturelle Missverständnisse und soziale Codes offen. Die Ausstellung im Kunsthaus Pasquart ist Bharti Khers erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz.
Bharti Kher Three decimal points. of a minute. of a second. of a degree, 2014 Holz, Metall, Granit, Seil Kochi-Muziris Biennale, 2014 Foto: Dheeraj Thakur
37
Manuel Burgener 29.06. – 26.08.2018 Zeitspuren 09.09. – 18.11.2018 Kunsthaus Centre d’art Pasquart Seevorstadt 71 Faubourg du Lac 2502 Biel/Bienne info@pasquart.ch www.pasquart.ch KUNSTHAUS KUNSTHAUS LANGENTHAL Matthias Gabi, Repro Philipp Schwalb, Seelengangdärung (6+2+1+0+∞) 01.03. – 06.05.2018
und Geschichte wie aus den Grundlagen der Malerei selbst: Farbe und Form, Figuration, (Ent-)Materialisierung. Das Kunsthaus Langenthal zeigt neue Werke der beiden Künstler in je einer Einzelausstellung. Aeschlimann-Corti Stipendium 01.06. – 24.06.2018 HKB – Diplomausstellung Bachelor of Arts in Fine Arts 04. – 08.07.2018 Alexandra Navratil 30.08. – 11.11.2018 Kunsthaus Langenthal Marktgasse 13 4900 Langenthal info@kunsthauslangenthal.ch www.kunsthauslangenthal.ch
MUSÉE DES BEAUX-ARTS LE LOCLE Garry Winogrand – Women are beautiful 18.02-27.05.2018 Todd Hido – In the vicinity of narrative 18.02-27.05.2018
Die Arbeit von Matthias Gabi (*1981 in Bern, lebt in Zürich) zeichnet sich durch eine präzise Reflexion über das fotografische Bild aus: über die Bedingungen der Bildproduktion, Bildzirkulation und Wissensvermittlung. Diese geht von den Anfängen der fotografischen Reproduktion über die grosse Zeit der Bildbände und illustrierten Zeitschriften bis heute. Die Malerei von Philipp Schwalb (*1984 in Filderstadt/ D, lebt in Genf), speist sich ebenso aus der Beschäftigung mit mannigfacher Theorie Matthias Gabi Repro (COLORS 1994), 2017 Inkjetprint Courtesy of the artist
ration gehört. Die Bilder der sehr filmisch geprägten Reihe In the Vicinity of Narrative sind ebenso anziehend wie befremdlich. Als Liebhaber des Fotobuchs hat der Künstler bis heute mehr als zehn Werke veröffentlicht. Die Ausstellung umfasst in einer neuartigen Präsentationsart mehrere Reihen. Diese sind zwar in sich abgeschlossen, zeugen aber dennoch gemeinsam von der Arbeitsmethode des Fotografen, die im MBAL eine nie dagewesene Erzählperspektive auf der Grundlage seiner Bilder vermittelt. Thibauld Brunet – Territoires Circonscrits 18.02-27.05.2018 Guy Oberson – Naked Clothes : after Arbus and Mapplethorpe 18.02-27.05.2018
4 artistes jurassiens: Claire Liengme – Gérard Bregnard – Jean-René Moeschler – Romain Crelier 10.03. – 11.11.2018
Triennale de l’art imprimé contemporain 17.06-14.10.2018
Hendrikje Kühne / Beat Klein – Une Heure dans le Jura 10.06. – 02.09.2018
Musée des beaux-arts Le Locle Marie-Anne-Calame 6 2400 Le Locle mbal@ne.ch www.mbal.ch
Jean-Claude Wicky 10.06. – 11.11.2018
MUSÉE JURASSIEN DES ARTS – MOUTIER Paul Viaccoz – La Censure des messages en collaboration avec la FARB, Delémont 10.03. – 13.05.2018
Das MBAL präsentiert die erste Ausstellung des amerikanischen Fotografen Todd Hido (*1968) in der Schweiz, der zu den meist bewunderten und einflussreichsten seiner Gene©Todd Hido Untitled #7373, 2009 Courtesy Alex Daniels, Reflex Gallery, Amsterdam
un univers complexe à partir d’une catastrophe réelle et absurde, celle du naufrage d’un croiseur sous-marin nucléaire. Ses paysages maritimes sont désenchantés. Ses objets ou ses boîtes s’alignent, comme dans un musée ethnographique : vestiges des naufragés ou contexte militaire dérisoire. Paul Viaccoz dépasse un constat sans appel, il nous propose de résister au naufrage du monde.
La société jurassienne d’émulation et les arts visuels 10.06. – 11.11.2018 Musée jurassien des Arts 4, rue Centrale CP 729 2740 Moutier info@musee-moutier.ch www.musee-moutier.ch
Le langage de Paul Viaccoz oscille entre amertume et humour. Ses peintures, dessins, objets, vidéos ou son écriture – une nouvelle nourrit l’exposition – parlent d’antagonismes : le paysage dévasté par l’homme et la nature vierge, l’enfermement et la liberté. Avec « La censure des messages », l’artiste crée
Paul Viaccoz Paysages aquatiques, 2017 © l’artiste
38
Agenda
MUSEUM FRANZ GERTSCH Stephan Melzl. Flugschau 24.02. – 03.06.2018
KUNSTMUSEUM THUN Jeppe Hein. Einatmen – Innehalten – Ausatmen 03.03. – 29.07.2018
Axel Hütte. Unterwegs – in der Ferne 24.03. – 26.08.2018
THUN-PANORAMA
Franz Gertsch. Meer 24.03. – 26.08.2018
Sebastian Speckmann. Some things can be left unsaid 09.06. – 26.08.2018 Museum Franz Gertsch Platanenstrasse 3 3401 Burgdorf info@museum-franzgertsch.ch www.museum-franzgertsch.ch
Franz Gertsch Meer 2017, 2016/17 Eitempera auf ungrundierter Baumwolle, 240 x 340 cm, Besitz des Künstlers © Franz Gertsch
In der Stadtgalerie schafft sie mit minimalen Eingriffen eine visuelle und akustische Komposition, welche die Räumlichkeiten und die darin gezeigten Arbeiten verändert. Mit SoundPerformances eingeladener Gäste wird die Inszenierung immer wieder getestet und verschoben.
360° Dauerausstellung zu Marquard Wochers Panorama Seit 28.03.2015 04.03. – 25.11.2018
Die Werke von Franz Gertsch aus verschiedenen Schaffensjahren beschäftigen sich mit Wasser und der Uferzone in Frankreich und Spanien. Dabei erlebt ein neuer Holzschnitt seine Premiere.
Das zuletzt fertig gestellte Gemälde «Meer 2017» (2016/17) wird weiterhin gezeigt, es wurde mit Bezug auf Franz Gertschs frühere Werke zu SaintesMaries-de-la-Mer geschaffen. «Cima del Mar» aus dem Jahr 1990 zeigt eine schwer zugängliche Bucht auf Ibiza. Der neueste Holzschnitt von Franz Gertsch greift auf Vorlagen aus dem gleichen Zeitraum zurück: Bei «Maria II» (2017/18) entsteigt eine weibliche Figur venusgleich dem sich kräuselnden, schäumenden Meer.
Kunstmuseum Thun Thunerhof Hofstettenstrasse 14 3602 Thun kunstmuseum@thun.ch www.kunstmuseumthun.ch
Bergwärts. Marquard Wochers Gipfelwelten gestern und heute 11.03. – 25.11.2018
Der dänische Künstler Jeppe Hein (*1974) wird erstmals in der Schweiz in einer grossen Ausstellung gezeigt. Einatmen – Innehalten – Ausatmen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler. Vor einiger Zeit musste Hein seine bisherige Lebensweise überdenken und lernen, wieder auf seinen Körper zu hören. Bewusstes Atmen wurde zu einem wichtigen Element in seinem Alltag. Nun steht das Thema im Fokus der Ausstellung, die durch unterschiedliche Installationen zu einem sinnlichen Parcours wird. Der Atem gehört zur Entspannung, hilft eine Balance in der Welt zu finden, unterstützt dabei, im Hier und Jetzt zu leben und ist für Hein ein Werkzeug für seine Kunst. Diese regt an, Körper, Geist und Seele aktiv wahrzunehmen, verführt zur Entschleunigung und lädt zum Mitmachen ein. Wir feiern 70 Jahre. Mit alten und neuen Bekanntschaften aus der Sammlung 18.08. – 18.11.2018
Jeppe Hein INHALE HOLD EXHALE, 2016 Courtesy der Künstler; KÖNIG GALERIE, Berlin; 303 Gallery, New York; Galleri Nicolai Wallner, Kopenhagen, Foto: Hendrik Albrecht
Thun-Panorama Schadaupark 3602 Thun panorama@thun.ch www.thun-panorama.ch
STADTGALERIE Der Standpunkt war nur ein Aussichtspunkt Daria Gusberti mit Ino Varvariti und Giannis Delagrammatikas 22.02. – 24.03.2018 Monika Stalder 05.04. – 12.05.2018 In Monika Stalders künstlerischem Schaffen sind seit einiger Zeit ihre Formate grösser und ihre Materialpalette breiter geworden und es sind zusätzliche Medien wie die Musik hinzugekommen. Mit experimentellem Sound, teils selbstproduziert, teils von Kollaborateuren beigesteuert, untersucht sie, wie Werkeindrücke verändert oder gar manipuliert werden können.
Lorenzo Salafia 24.05. – 30.06.2018 Saisoneröffnung 16.08.2018 Das Ausstellungsprogramm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Stadtgalerie PROGR, Waisenhausplatz 30 3011 Bern stadtgalerie@bern.ch www.stadtgalerie.ch
Monika Stalder XIII MOONS, 2018 Mixed Media
Impressum
«KunstEINSICHTBern» Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee info@kunsteinsichtbern.ch HERAUSGEBER Kunstmuseum Bern Hodlerstrasse 8–12, 3011 Bern www.kunstmuseumbern.ch Zentrum Paul Klee Moument im Fruchtland 3, 3006 Bern www.zpk.org Gegründet von Maurice E. und Martha Müller sowie den Erben Paul Klee REDAKTION Maria-Teresa Cano, Maria Horst MIT BEITRÄGEN VON Kathleen Bühler, Maria-Teresa Cano, Nikola Doll, Matthias Frehner, Nico Gurtner, Maria Horst, Valerian Maly, Grégoire Prangé , Corinne Linda Sotzek, Martina Venanzoni, Martin Waldmeier, Anna Wesle
Xi
AUFLAGE 18 000 Ex., Erscheint 2-mal jährlich Nächste Ausgabe September 2018 BEZUG Mitglieder der Gönnervereine erhalten das Magazin nach Hause geschickt. Aufgelegt im Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee GESTALTUNG Marie Louise Suter, Grégoire Bossy
WELTUNTERGANG Ende ohne Ende
DRUCK www.jordibelp.ch INSERATE Für die nächste Ausgabe können Inserate gebucht werden. Inserateschluss: 24.8.2018 Infos: info@kunsteinsichtbern.ch
AUSSTELLUNG
ZU OBE
G
·B ERN ·
RWER N
ES
FT
GE R-
ELLS C HA
www.nmbe.ch
UNTERSTÜTZUNG Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung beim Verein der Freunde Kunstmuseum Bern und der Bernischen Kunstgesellschaft BKG
39
40
Di – So 11:00 – 17:00 Seevorstadt 52, 2501 Biel www.nmbiel.ch
Di – So 11:00 – 17:00 Seevorstadt 52, 2501 Biel www.nmbiel.ch
für Konzerte, Theater, Sport, Klassik, Comedy und mehr
www.reservix.ch
/reservix
41
Visitenkarten, Flyer, Postkarten und mehr. GĂźnstig, schnell und einfach drucken: www.printzessin.ch
_printzessin_bild_cmyk.indd 4
08.01.14 15:22
42
Menber
MITGLIED WERDEN: PROFITIEREN UND UNTERSTÜTZEN
FREUNDE ZPK Werden Sie Freundin/Freund des Zentrum Paul Klee! Freuen Sie sich auf freien Eintritt in alle Ausstellungen, umfassende Informationen über die vielfältigen Aktivitäten des Zentrum Paul Klee und exklusive Einblicke. Als Freundin/Freund ZPK unterstützen Sie ein in der Schweiz einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum.
Die Mitglieder des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern leisten einen wertvollen Beitrag an das Museum und an das Berner Kunstleben. Der Verein erwirbt mit den Beiträgen seiner Mitglieder hauptsächlich Kunstwerke für das Museum und rundet damit die Sammlung in ihren Schwerpunkten ab. Vorteile einer Mitgliedschaft
Vorteile einer Mitgliedschaft – Kostenloser Eintritt in alle Ausstellungen – Exklusive Führungen und Veranstaltungen mit unserem Direktor und Expertinnen und Experten – Einladungen zu den Ausstellungseröffnungen – Informationen zu Programm und Aktivitäten des ZPK – Abonnement des gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern herausgegeben Magazins «KunstEINSICHTBern» – 20% Rabatt auf unsere Ausstellungskataloge – Freier Eintritt in die «Fünfliberwerkstatt» des Kindermuseums Creaviva – Freier Eintritt zu den Familienmorgen-Programmen Mitgliederbeiträge Einzelmitgliedschaft CHF 90.00 / Partnermitgliedschaft (1 Adresse, 2 persönliche Ausweise) CHF 140.00 / Familienmitgliedschaft (2 Erwachsene und Kinder bis 16 Jahre) CHF 170.00 / SchülerInnen, Studierende bis 26 Jahre CHF 30.00 / Firmen Gönnermitgliedschaft (2 übertragbare Freundeskreiskarten) CHF 500 Kontakt Freunde Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Postfach, 3000 Bern 31 / T + 41 (0)31 359 01 01 / freunde@zpk.org
Als Mitglied bieten wir Ihnen verschiedene Gelegenheiten, im Kreis der Freunde Kunst zu entdecken: – Gratis in die Sammlung und die Sonderausstellungen des Kunstmuseums Bern – 20% Rabatt auf Ausstellungskatalogen des Kunstmuseums Bern – Geschlossene Führungen durch die Ausstellungen des Kunstmuseums Bern – Einladungen zu Vernissagen und Veranstaltungen des Kunstmuseums Bern – Teilnahme an exklusiven Kunstreisen – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» – Jährliche Mitgliederversammlung mit aussergewöhnlichem Kunstanlass – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft Mitgliederbeiträge Einzelmitglieder CHF 65.00 / Ehepaare CHF 100.00 / Studierende CHF 10.00 / Kollektivmitglieder CHF 300.00 / Private Gönner CHF 750.00 / Firmen und Institutionen als Gönner CHF 1500.00 / Einmaliger Beitrag CHF 2000.00 Kontakt Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / member@kunstmuseumbern.ch
43
bernerkunstfonds Die BKG fördert das Verständnis für die zeitgenössische Kunst und unterstützt insbesondere begabte junge Kunstschaffende, das Kunstmuseum Bern sowie die Kunsthalle Bern. Die BKG veranstaltet Führungen in Ausstellungen und organisiert Kunstreisen, Atelierbesuche und Vorträge. Jährlich vergibt sie mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Corti Stipendium den höchstdotierten privaten Kunstpreis der Schweiz. Im Jahr 1813 gegründet, gehört die BKG zu den ältesten Institutionen, die sich in der Schweiz der Kunstförderung widmen. Vorteile einer Mitgliedschaft – Einladung zur Vernissage des AC-Stipendiums und Zustellung der Publikation zur Ausstellung – Gratiseintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums Bern und der Kunsthalle Bern – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» – Gratisteilnahme an den von der BKG organisierten Atelierbesuchen und Führungen mit Apéro – Exklusive Kunstreisen im In- und ins Ausland – Einladung zu allen Anlässen des Kunstmuseums Bern – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft – Jahresgabe
1993 wurde der Berner Kunstfonds durch den Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, die Bernische Kunstgesellschaft BKG und die Kunsthalle Bern gegründet, um die Beziehungen zu Mäzenen und Sponsoren auf privatwirtschaftlicher Basis zu pflegen und zu koordinieren. Die Mitglieder leisten jährlich mit rund CHF 90 000.00 einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kunstmuseum Bern und Kunsthalle Bern sowie zur Kunstvermittlung und zum Kunstleben. Der Berner Kunstfonds zählt an die 60 Mitglieder (Private, Firmen und Institutionen). Sie fördern das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle Bern mit einem jährlichen Beitrag Gönnermitgliedschaft 1: CHF 1000.00 – Wir laden Sie ein zu Vernissagen und allen anderen Anlässen in beiden Häusern. – Sie erhalten zwei unpersönliche Jahres-Freipässe für das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle. – 1–2 Sonderanlässe zu den Ausstellungen werden speziell für Sie organisiert. Gönnermitgliedschaft 2: CHF 2000.00
Mitgliederbeiträge Einzelmitglieder CHF 80.00 / (Ehe-)Paare CHF 120.00 / Künstlerinnen und Künstler sowie Auszubildende und StudentInnen unter 25 Jahren CHF 30.00 / Gönnerinnen und Gönner CHF 150.00 (oder mehr)
– Zusätzlicher Vorteil: Wir bieten Ihnen auf Wunsch eine Führung mit den Direktoren durch unsere wichtigsten Ausstellungen.
Kontakt Bernische Kunstgesellschaft BKG, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / info@kunstgesellschaft.ch / www.kunstgesellschaft.ch
– Zusätzlicher Vorteil: Wir organisieren für Sie einmal jährlich einen exklusiven Kunstüberraschungsanlass
Gönnermitgliedschaft 3: CHF 3000.00
Kontakt Berner Kunstfonds, Hodlerstr. 8 – 12 , 3000 Bern 7 T +41 (0)31 328 09 44 / member@kunstmuseumbern.ch
44
Bildergalerie Kunstmuseum Bern
1
1 Grosses nationales und internationales Interesse bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Ausstellung «Bestandsaufnahme Gurlitt». 2 Direktorin Nina Zimmer und Staatsministerin Monika Grütters bei der Begehung der Ausstellung «Bestandsaufnahme Gurlitt. ‹Entartete Kunst› – Beschlagnahmt und verkauft». 3 Tatort-Kommissarin Delia Mayer und der Moderator Markus Brock schauen sich beim Dreh für den 3satMuseums-Check» die Ausstellungen an. 4 Die Sendung « la puce à l’oreille » des Senders RTS zu Gast in der Gurlitt-Ausstellung. 5 Die Berner Unternehmerin Nicole Loeb und ihr Vater François Loeb erzählten in der Ausstellung «Liquid Reflections» von der Tradition des Sammelns in ihrer Familie und ihrer Leidenschaft für Kunst. 6 Die Professorin für Kunstgeschichte Dr Bénédicte Savoy referierte zur Frage «Warum wir es wissen wollen. Provenienzforschung in historischer Perspektive».
2
4
5
3
6
1 4 Zentrum Paul Klee
2
3
1 Moderator Markus Brock und Chefkuratorin Fabienne Eggelhöfer im Gespräch, der Museums-Check von 3 Sat vor Ort in der Ausstellung «10 Americans. After Paul Klee». 2 Wenn einer einfach aufsteht und geht: Autor Peter Stamm im Gespräch mit Moderator Alexander Sury. 3 Chefkuratorin Fabienne Eggelhöfer, Galerist Eberhard W. Kornfeld und Direktorin Nina Zimmer bei der Eröffnung der neuen Sammlungspräsentation «Klee im Krieg». 4 Henriette Pleiger (Ausstellungs- und Projektleitung Bundeskunsthalle in Bonn), Fabienne Eggelhöfer (Chefkuratorin ZPK), Natalie Dedreux (OhrenkussRedaktion), Katja de Brangança (Leiterin Forschungsprojekt TOUCHDOWN 21), Anna-Lisa Plettenberg (Ohrenkuss-Redaktion), Anne Leichtfuß (Mit-Gründerin TOUCHDOWN 21), Rein Wolfs (Intendant Bundeskunsthalle in Bonn), Julia Bertmann (Beirat TOUCHDOWN 21, Autorin Ohrenkuss), Nina Zimmer (Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee), Kathrin Brodmann (Vermittlerin), Pascale Sträuli (Vermittlerin), Viola Li (Künstlerin), Samira Guggisberg (Vermittlerin), Eric Gadient und Olli Hauenstein (beide Schauspieler Clown-Syndrom). 5 Christoph und Dominique Bürgi im Gespräch mit Direktorin Nina Zimmer. 6 Schreibwerkstatt, die Ohrenkuss Redaktionssitzung zum Thema Schweiz: Fachmann zum Thema Schweiz Nicolas Junod und Direktorin Nina Zimmer, vom Team Ohrenkuss Anne Leichtfuß, Daniel Rauers, Katja de Bragança und Julia Bertmann.
5
6
45
Jetzt ! cken entde
NZZ schreibt Geschichte
Im Kurzabo lesen: nzz.ch/geschichte21
Zusammenhänge verstehen mit «NZZ Geschichte» – ein vielseitiges Magazin, das die Vergangenheit beleuchtet und die Gegenwart erhellt. Mit einem überraschenden Themenmix und Beiträgen von namhaften Historikern und Denkern unserer Zeit.
Einzelausgabe bestellen: shop.nzz.ch/geschichte Nur solange Vorrat reicht
46
Un musée Ville de Genève www.mah-geneve.ch
MUSÉE RATH, GENF 20. APRIL - 19. AUGUST 2018
MIT DER GROSSZÜGIGEN UNTERSTÜTZUNG VON:
EINE KOPRODUKTION:
47
24.2.– 17.6.2018
Women Frauenbilder durch die Jahrhunderte Mit freundlicher UnterstĂźtzung der Freunde des Museums Oskar Reinhart, Winterthur
KMW_Women_Anzeige_185x254_RZ_180125.indd 1
25.01.18 16:35
Welche Farbe hat Engagement?
Staunend im Museum stehen – diese Momente weiten den Blick. Deshalb pflegen wir seit Jahren enge Partnerschaften mit Kunstinstitutionen in der ganzen Schweiz und unterstßtzen das Kunstmuseum Bern seit 1996 als Hauptsponsor.
credit-suisse.com/sponsoring
23322_185x254_KunstEINSICHT_KuS_d.indd 1
04.02.15 15:31