Die Kurzfilmerfahrung: 6 Tage und 500 Filme Sport, Tiere, Musikvideos, Performances und mehr
A Quickie In The Bouncy House (Frederic
2023
Pierce Warnecke), Frederic P. Warnecke/Matthew Biederman, Deutschland
Na? Mal wieder was anderes sehen?
KIR. Alle Kulturveranstaltungen in der Metropole Ruhr auf einen Blick!
www .kulturinfo. ruhr
VICHIZH / Adobe Stock
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Inhalt Herzlich willkommen 03 Bleiben Sie neugierig: Gebrauchsanweisung für die Kurzfilmtage 04 Sport im Film: Die Programme 06 Wie der Film den modernen Sport prägt: Interview mit Dietrich Leder, Kurator von „Sport im Film“ 10 Im Film und im Fußball kann man viel über das Leben lernen: Fünf Fragen an Mike Terranova, Trainer von RWO 15 Wild, gezähmt und ausgenutzt: Der Internationale Wettbewerb 16 Programmheft/ Festival Bar Festivalorte/Lageplan Wohin während des Festivals Nützliche Informationen Talks Fachveranstaltungen Programmübersicht/Zeitplan Sektionen Kurzfilm Plus Kopfkino aus Deutschland: Der Deutsche Wettbewerb 20 Musik wird etwas mit dem Film machen: Oscar-Preisträger Hauschka im Interview 22 Eiswüsten und Talentwettbewerbe: Kino aus der Region 25 Die Entgrenzung des Zeigbaren: KI im Musikvideo 27 Kann KI Kunst? Ein Interview mit Stefan Selke 28 Die Profile 30 Das Ende der Freiheit? Eine Tagung und eine Diskussionsreihe 32 Förderer und Sponsoren 34 Impressum 36
Außerdem bei den Kurzfilmtagen: ExpandedFilme auf der Leinwand, live ergänzt durch Versuchsanordnungen, Interaktionen und Maschinen, Sounds oder Performances. Vom 2. bis 4. Mai in Oberhausen.
Caprizaen, Tintin Patrone, Deutschland 2024 (Foto: Heinrich Holtgreve)
Herzlich willkommen
Was ist ein Kurzfilm? Ganz einfach: Er ist kurz. Das heißt: Vom Katzenvideo bis zur Museumsinstallation, vom TikTok-Reel bis zum Oscargewinner, von der experimentellen Animation bis zum kurzen Spielfilm reicht die Palette des kurzen Films, mit allen denkbaren Mischformen und Experimenten dazwischen. Die Kurzfilmtage zeigen diese Vielfalt seit 70 Jahren, hier treffen sich Filmemacher*innen aus der ganzen Welt und stellen ihre Arbeiten dem Publikum vor. Die Themen sind so vielfältig wie die Macher*innen: Das Leben von Frauen im Iran, Familienverhältnisse, Flüchtende an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, das Zusammentreiben von Wildpferden in Wales, ein Friedhof in Singapur oder ein alter Obstgarten in Belgien, das Spiel Deutschland-Italien 1924 in Duisburg – Geschichte, Science Fiction, Beziehungen, dies alles und mehr zeigen die 70. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen in diesem Jahr.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf historischen Sportfilmen, Musikvideos spielen wie immer eine große Rolle, wiederentdeckte Schätze aus Filmarchiven oder ganz neue Einminüter: In Oberhausen geht es immer um die Neugier, um das Experimentieren mit Bildsprachen, um Einblicke in Welten, die man so weder im Fernsehen noch im Kino zu sehen bekommt. Die Kurzfilmtage laden alle Neugierigen ein, auch in diesem Jahr einen Blick auf diesen Ideenreichtum zu werfen, von NRW bis Paraguay, von China bis Mauretanien. Und vielleicht dabei die großen Regisseur*innen der nächsten Generation zu entdecken!
Extraordinary Films.
Curated By Exquisite Festivals.
The Streaming Service of the European Short Film Network
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Bleiben Sie neugierig!
Bei den Kurzfilmtagen geht es um Entdeckungen: Hier kann man Filme aus Ländern kennenlernen, die man sonst kaum sieht, von Usbekistan bis Brasilien. Und sich von Bildwelten faszinieren lassen, die neu und anders sind.
Fast alle Filme werden im Oberhausener Filmpalast Lichtburg gezeigt, ein Kino mit fünf Sälen, die wir sechs Tage lang alle bespielen. Einige laufen auch im Walzenlagerkino, einem gemütlichen kleinen Kino im Zentrum Altenberg. Wer ein Ticket kauft, hat die Chance, gleich mehrere Filme auf einmal zu sehen, denn alle Filme werden in Programmen gezeigt, die jeweils etwa Spielfilmlänge haben.
Wer sich für aktuelle Themen interessiert, wissen will, wo auf der Welt Kurzfilme gemacht werden, wie vielfältig sie sein können, ist hier richtig. Die thematischen Programme wurden von Kurator*innen zusammengestellt, in diesem Jahr geht es im großen Schwerpunkt um historische Sportfilme. Für die Freunde des Zelluloid: Hier werden die Hälfte der Filme noch auf 35 und 16 mm gezeigt.
Wir wünschen viel Vergnügen!
Tickets?
Album Cover
und Photo
Celebrating 50 Years THE DARK SIDE OF THE MOON
21. 1.–20. 5. 2024
UK Women
Britische Fotogra e zwischen Sozialkritik und Identität 28 fotogra sche Positionen aus dem Vereinigten Königreich
26. 5.–15. 9. 2024
Was gibt’s denn da zu lachen?
Die komische Kunst des WALTER MOERS
Vom Käpt´n Blaubär, dem Kleinen Arschloch und dem fantastischen Kontinent Zamonien
22. 9. 2024–19. 1. 2025
Und noch etwas macht den Besuch besonders: Im Unterschied zu einem normalen Kinobesuch hat man bei den Kurzfilmtagen immer die Chance, die Macher*innen der Filme kennenzulernen und ihnen Fragen zu ihrer Arbeit zu stellen.
Alle Filme werden in der Originalfassung gezeigt. Dabei bieten die Kurzfilmtage immer mindestens eine englische Übersetzung an, als Untertitel oder als Voice-Over per Kopfhörer. In einigen Programmen, vor allem im Kinder- und Jugendkino, gibt es bei allen Filmen auch eine deutsche Übersetzung.
In den Wettbewerben zeigen wir aktuelle Kurzfilmproduktionen aus der ganzen Welt.
Ganz einfach online auf unserer Programmseite buchen, mit einem Klick auf das gewünschte Programm kommt man bequem zum Ticketkauf. Ein Einzelticket kostet
8 Euro, mit dem 10er-Ticket kostet ein Programm nur
4 Euro. Außerdem gibt es Karten an der Abendkasse in der Lichtburg und im Walzenlager – natürlich nur, wenn die Vorstellung nicht ausverkauft ist.
Alle Programminformationen und der Ticketshop stehen hier online:
Art
Design by Aubrey Powell & Storm Thorgerson
© Pink Floyd Ltd.
© Kirsty Mackay
© Walter Moers
www.ludwiggalerie.de | Tel. 0208 41249 28
Sport im Film:The Sea Is a Stereo, Video Number 2, Paris Without a Sea, Mounira al Solh, Libanon 2008
Volles Kino bei
den
Kurzfilmtagen. Foto: Daniel Gasenzer
Vom 2. bis 6. Mai in der Lichtburg
Sport im Film: Die Programme
Jedes Jahr widmen sich die Kurzfilmtage einem anderen Thema, zu dem sie Kurzfilme aller Art zusammentragen. 2024 geht es um Sport im Film, genauer gesagt, um historische Sportfilme. Im Mittelpunkt steht die Wiederentdeckung der Sportfilmtage Oberhausen, die von 1968 bis 1977 stattfanden. In fünf Filmprogrammen präsentieren wir Schätze aus dem Archiv dieser Sportfilmtage, und die Bandbreite ist groß: Es geht um Wasserpolo, Tischtennis, Motorradrennen oder Eishockey, Tennis, Skispringen oder Leichtathletik – und natürlich um Fußball in jeder Form. Die Einsamkeit eines Fußballschiedsrichters im Jugoslawien der 60er Jahre, das Porträt einer sowjetischen Turnweltmeisterin von 1967, die Tour de
France des Ostblocks, die „Friedensfahrt“, Bewegungsstudien von Turnern oder Boxern, die Geschichte des Frauensports, die Fans des FC Basel – erstaunliche Filme, die einen Blick auf die Sportgeschichte der letzten 50 Jahre eröffnen. Etwas weiter in die Vergangenheit führt ein Programm mit Sportlehrfilmen aus den 1930er bis 1950er Jahren unter dem Titel „Leibeserziehung“. Hier ergeben sich interessante Vergleiche von Sportund Körperbildern vor und nach 1945. Dabei wird klar: Sport- und Körperbilder waren immer auch ideologisch besetzt. Zum krönenden Abschluss gibt es am 6. Mai ab 20 Uhr eine lange Nacht mit historischen Sportfilmen aus dem Ruhrgebiet – vom Länderspiel Deutschland-Italien in
Duisburg 1924 bis zur Ankunft der siegreichen Rot-Weiß-Mannschaft in Essen 1955!
Vor dem Festival nehmen die Kurzfilmtage online Anlauf für die Kinoprogramme: Im Kurzfilmtage Channel stellen wir eine Reihe von weiteren Sportfilmen online, dazu eine Serie von Talks mit Menschen, die eine besondere Beziehung zum Thema haben, darunter Marcel Reif, Aysun Bademsoy oder Jan Bonny. Das Journal sammelt außerdem Fundstücke aus dem Netz, ob literarisch oder filmisch. Zusammen ergeben sie ein reichhaltiges und facettenreiches Bild dessen, was Sport und Film gemeinsam haben oder was sie trennt.
Zum Kurzfilmtage Channel: https://www. kurzfilmtage.de/de/channel/
07
Sport im Film:
Isfilma par dzivi (kurzer Film über das Leben), Laila Pakalnina, Lettland 2014
Wie der Film den modernen Sport prägt
Der Sportfilm hat in Oberhausen eine lange Tradition. In diesem Jahr zeigen die Programmmacher nicht nur neue Filme, sondern öffnen auch das Archiv. Ein Gespräch mit Kurator Dietrich Leder.
In diesem Jahr ist der Sportfilm das Schwerpunktthema der Kurzfilmtage. Wie kam es dazu?
Sportfilme, also Kurzfilme, in denen Sport Thema oder Gegenstand ist, gab es schon von Anfang an bei den Kurzfilmtagen. 1968 haben Hilmar Hoffmann und Will Wehling, also jene beiden Köpfe, die die Kurzfilmtage zu der Institution gemacht haben, die sie heute ist, zusammen mit Sportverbänden extra für diese Art Film die Sportfilmtage ins Leben gerufen. Aus diversen Gründen wurden diese 1977 dann aber eingestellt. Indem wir den Sportfilm in diesem Jahr zum Schwerpunktthema des Festivals machen, wollen wir an die Geschichte dieser fünf Mal stattgefundenen Sportfilmtage erinnern. Hinzu kommt, dass wir über ein großes Archiv toller Sportfilme ver-
fügen, die wir auch mit aktuellen Produktionen im Zusammenhang zeigen können, was faszinierende Studien erlaubt.
Welche Rolle spielt denn der Film ganz allgemein für den Sport? Moderner Sport, wie er sich im Ausgang des 19. Jahrhunderts entwickelt hat, konnte so nur entstehen und prosperieren dank der modernen audiovisuellen Medien. Bis heute sind die Live-Übertragungsrechte von Fußballspielen ein enorm wichtiges Gut, mit dem insbe-
sondere Firmen, die dem Markt neu zutreten, versuchen, ihre Bekanntheit zu steigern. Das hat man zuletzt beim Streaming-Sender DAZN sehen können. Die mussten die Rechte an der FußballBundesliga erwerben, um sich hierzulande einen Namen zu machen. Dasselbe hat davor der einzige deutsche Pay TVSender Sky, ehemals Premiere, gemacht. Der Sport ist also bis heute ein Treibstoff für die massenmediale Entwicklung. Und umgekehrt. Das zieht sich von den Olympischen Spielen 1896 in Athen bis heute durch.
10
1968
Sport im Film: Gladiatori XX, Frantisek Papousek, Tschechoslowakei
„Dieser Film führt wunderbar vor Augen, wie absurd emotional Sport sein kann.“
Und welche Rolle spielt der Sport für den Film?
Diejenigen, die an photomechanischen Aufzeichnungsapparaten arbeiteten, benutzten schon sehr früh Sportler und ihre Aktivitäten, um Bewegungsstudien anzufertigen. Eadweard Muybridge beispielsweise engagierte schon um das Jahr 1880 Sportler eines Sportclubs im benachbarten San Francisco, damit sie vor seinen in Reihe geschalteten Fotokameras sprinteten, hochsprangen oder die Kugel stießen. In Paris nahm Étienne-Jules Marey mit seinem Chronophotographen, bei dem ein Negativ mehrfach hintereinander belichtet wird, ebenfalls Fechter und Turner bei ihren Übungen auf. Während Muybridge seine Bilder mittels eines Zoopraxiskops öffentlich projizierte, um seine Arbeit zu refinanzieren, gab Marey seine Bilder an die Trainer der Sportler weiter, die dann anhand dieser Bilder Bewegungsabläufe trainieren und verbessern konnten. Es gab also zwischen Sport und Film von Beginn an eine wechselseitige Entwicklungshilfe.
Nun verstehe ich den Reiz, sich ein Live-Spiel anzuschauen und so dem Moment eines Wettkampfs und einer möglichen Entscheidung beizuwohnen. Was aber ist der Reiz, sich Sport im Film anzuschauen?
Das erklärt sich vielleicht am besten aus der Entstehungsgeschichte des Sportfilms heraus. Bis das Fernsehen Ende der 1960er Jahre zum Primärmedium wurde, also gute 70 Jahre lang, waren der Film und das Kino der Ort, wo Sie die Sportereignisse, an denen sie livehaftig nicht teilnehmen konnten, wahrnahmen. Das legendäre Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1954 zwischen Deutschland und Ungarn in der Schweiz zum Beispiel haben nur rund 80.000 Deutsche im Fernsehen gesehen. Der Rest verfolgte dies eher an den Radioapparaten. Und erst der Kinodokumentarfilm von Reporterlegende Sammy Drechsel hat einem Millionenpublikum diese Ereignisse dann noch einmal visuell vorgeführt. Das Fernsehen hatte diese Funktion des Kinos verdrängt und lebt heute ja vor allem durch Live-Übertragungen sportlicher Ereignisse.“
Haben Kinofilme die Art, wie wir heute Live-Übertragungen von Sport-Events sehen können, verändert?
Oh ja. Der Film Fußball wie noch nie von Helmut Costard aus dem Jahr 1971 zum Beispiel zeigt 90 Minuten lang nur einen einzigen Spieler, nämlich George Best. 90 Minuten lang sieht man nur ihm zu. Diese Radikalisierung einer bildlichen Darstellung kann mittlerweile jeder Live-Regisseur einholen. Der klassische Betrieb lässt sich also immer wieder mal von der künstlerischen Erzählweise von Filmregisseuren inspirieren. Auch dass wir heute im TV und auf Streamingdiensten so viele Portraits von Sportlern sehen, ist aus den Kinofilmen übernommen worden.
Sie haben das diesjährige Programm zusammengestellt. Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Ich habe zwischen 80 und 90 Filmen aus dem Archiv der Sportfilmtage und der Kurzfilmtage ganz klassisch am Schneidetisch gesichtet. Der älteste ist von 1967, der neueste von 2014. Daraus habe ich fünf thematisch voneinander abgegrenzte Programmblöcke mit insgesamt
„Ein Fahrradrennen funktioniert nur in den Medien wirklich gut. Für die Zuschauer am Streckenrand ist das Ganze nur ein kurzer Augenblick“
Sport im Film: Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner, Werner Herzog, Deutschland 1974
rund 30 Filmen zusammengestellt. Die Titel dieser Programmblöcke lauten „Bewegte Körper“, „Emanzipation des Frauensports“, „Zuschauer und andere Randständige“, „Heroen in postheroischen Zeiten“ und „Sport als soziales Handeln.“
Können Sie uns einen Einblick in einige der Filme geben?
Ich kann Ihnen zwei Filme beispielhaft beschreiben. Im ersten Programmblock zeigen wir den Film Isfilma par dzivi (Kurzer Film über das Leben) aus Lettland, in dem die Regisseurin Laila Pakalnina mehrere Fußballspieler auf einem Spielfeld zeigt, die einem Ereignis zuschauen, das wir selbst nicht sehen können. Irgendwann begreift man, dass es sich um ein Elfmeterschießen handeln muss, das die Mannschaft dieser Spieler offensichtlich verliert. Als Zuschauer sieht man also das tragische Scheitern einer Mannschaft, ohne zu begreifen, wer das ist, wann oder wo das stattfindet. Dieser Film führt wunderbar vor Augen, wie absurd emotional Sport sein kann. Im dritten Programmblock ist ein Film zu
sehen über ein Amateur-Fahrradrennen im Ostblock namens Jubileuszowy (Jubiläumsfahrt für den Frieden) Er zeigt den ausführlichen Aufbau der Tribünen, die eintrudelnden Zuschauer, eine Musikkapelle, die auf das Ereignis einstimmt. Dann folgt das kurze Vorbeirasen der Kohorte und danach wird alles wieder aufwändig abgebaut. Dieser Film zeigt auf ganz herrliche Art und Weise, dass ein Fahrradrennen – etwa auch die Tour de France – nur in den Medien wirklich gut funktioniert. Für die Zuschauer am Streckenrand ist das Ganze nur ein kurzer Augenblick - im wahrsten Sinne des Wortes.
Wie würden Sie das Programm insgesamt beschreiben?
Wir zeigen Filme, die im besten Sinne in der Tradition der hohen Qualität des Oberhausener Kurzfilmfestivals stehen. Filme, die ohne Stereotype auskommen, die überraschen und unseren Blick auf die Wirklichkeit verändern können.
Zur Person:
Dietrich Leder, geb. 1954 in Essen, nach dem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in Köln Autor medienkritischer und -wissenschaftlicher Publikationen (zuletzt mit Daniela Schaaf und Jörg-Uwe Nieland „Die Erfindung des Mediensports“) und von 1994 bis 2021 Professur für Fernsehkultur an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Das Programm wird vorbereitet und ergänzt durch mehrere Online-Aktivitäten im Kurzfilmtage Channel auf www.kurzfilmtage.de: Dazu gehören Sportfilme, die mit ihrer Länge das Programm gesprengt hätten. In einer Talk-Serie wird mit Menschen, die eine besondere Beziehung zum Thema haben, gesprochen. Und ein Journal wird in den Wochen vor den Kurzfilmtagen täglich auf Fundstücke im Netz, seien sie literarischer oder filmischer Art, hinweisen. Zusammengenommen entsteht ein reichhaltiges und facettenreiches Bild dessen, was Sport und Film gemeinsam haben oder eben auch trennt.
Sport im Film: Comme un seul homme (Wie ein Mann), Jean-Louis Gonnet, Frankreich 2001
HIER FLIEGEN DIE GEDANKEN
Geschichten aus der Realität. Dokumentarfilme im TV und in der 3satMediathek
Sport im Film: Autobus Z Napisem ‚Koniec‘(Schlusswagen), Marius Walter, Polen 1971
DO 11. 04. JEZEBEL
SA 13. 04. DARK MATTER Tanz / Performance
FR 26. 04. SA 27. 04.
IM RAHMEN VON ›POLITICS OF THE MACHINES‹
Performance / Lecture / Installation / Tanz / Video
FR 03. SO 05. 05.
MIT LUÍSA SARAIVA, ELPIDA ORFANIDOU, MALLIKA TANEJA UND ALMA SÖDERBERG Performance / Musik / Tanz
PACT ZOLLVEREIN
Choreographisches Zentrum NRW
Betriebs-GmbH
Bullmannaue 20 a, 45327 Essen, www.pact-zollverein.de
FR 24. 05. SA 25. 05. URAUFFÜHRUNG
EAST OF WHAT?
Performance / Tanz / Musik
SA 29. 06.
FR 21. 06. SA 22. 06.
MILLIARDEN JAHRE WIDERHALL
Performance / Installation / Tanz
Tanz / Performance in Kooperation mit Pottporus e. V.
SO 30. 06. Konzert
FR 05. 07. SA 06. 07.
TARAB Tanz / Musik
Öffentliche Förderer:
Im Film und im Fußball kann man viel über das Leben lernen
Mike Terranova ist eine Oberhausener Fußball-Legende. Seit 18 Jahren ist der Fan-Liebling und aktuelle RWOCheftrainer im Verein, trug über 200 Mal das rot-weiße Trikot und führte das Team 2008 bis in die 2. Bundesliga. Inspiriert hat ihn dabei immer auch das Kino.
Herr Terranova, wann waren Sie zuletzt im Kino?
Das ist lange her. Ehrlich gesagt fehlt mir dafür meist die Zeit. Ich schaue lieber mal zuhause einen Film.
Was sind das für Filme?
Ich mag Action-Filme. Einer meiner Lieblings-Schauspieler ist Mark Wahlberg. Als Junge wollte ich immer so einen Körper haben wie er.
Haben Sie einen Lieblingsfilm?
Ich mag die Rocky-Filme. Wie sich da einer von der Straße nach oben boxt, das hat mir imponiert. So ein bisschen war das ja auch mein Weg als Fußballer.
Können Sportler aus Filmen lernen? Ja, das glaube ich schon. Im Film kann man wie im Fußball viel über das Leben
lernen. Zum Beispiel, dass man nie aufgeben sollte oder dass Gemeinschaft etwas Wichtiges ist. Für Profis von heute sind das wertvolle Lektionen.
Kennen Sie die Kurzfilmtage in Oberhausen?
Ich finde es toll, dass unsere Stadt ein solches Festival von internationalem Ruf hat und ich habe Respekt davor, dass es schon so lange existiert. Das heißt, dass da jemand etwas richtig macht. Und wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja bald mal dorthin.
15
Photo: Maximilian Pramatarov
Wild, gezähmt und ausgenutzt
Vom 2. bis 5. Mai in der Lichtburg
Im Internationalen Wettbewerb beschäftigen sich gleich mehrere Filme mit Tieren und ihrer Bedeutung für den Menschen.
Es fing an mit dem Pustelschwein: Die Zeichnungen dieser Tiere in alten Höhlen auf Sulawesi gelten als die ersten Kunstwerke der Menschheit. Das war vor 45.000 Jahren. Seither haben Tiere durch alle Epochen hindurch einen festen Platz in der Kunstgeschichte. Einige der bekanntesten bildenden Künstler haben Tiere in ihren Werken verewigt – man denke an den Feldhasen von Albrecht Dürer, die Friedenstaube von Pablo Picasso oder die Hundeskulpturen von Jeff Koons.
Auch in Oberhausen spielen Tiere in diesem Jahr eine zentrale Rolle. Vor allem im Internationalen Wettbewerb gibt es
zahlreiche Filme, die das Tier in den Mittelpunkt stellen. Der Beitrag Meadows Wait, Mist Diffuses zum Beispiel zeigt Tiere in ihrer natürlichen Umgebung und ist überwiegend aus Bildern einer Wildkamera zusammengestellt. Andere Filme ermöglichen uns den Perspektivwechsel –etwa No horses on Mars der holländischen Filmemacherin Bea de Visser, der aus Sicht der Pferde gefilmt ist und gleichermaßen nachvollziehbar macht, wie es ist, in freier Wildbahn zu galoppieren und wie in einem beengten Transporter auf der Autobahn eingepfercht zu sein. Gleich mehrere Filme thematisieren den Umgang des Menschen mit Tieren. The Gathering zeigt, wie Wildpferde zusammengetrieben werden; abstechen in beinahe verstörender Ruhe die Schlachtung von Schweinen und ihre Weiterverarbeitung
zu Fleisch. Gleichzeitig setzt der Film sich mit dem Beruf des Bauern und Schlachters auseinander und stellt die Frage, ob nachhaltige Ernährung uns zurückführt zu der Lebensweise, die unsere Großeltern praktiziert haben.
Eine besondere Form von Protest gegen die Massentierhaltung ist im polnischen Beitrag Pazur (The Claw) zu sehen. Die Dokumentation begleitet den Puppenspieler Łukasz Puczko dabei, wie er mit der Konstruktion eines überdimensionierten Huhns ein Symbol der Freiheit schafft und den geplanten Bau einer Geflügelfarm in Solniki verhindert. Dabei hilft ihm eine geflüchtete Familie aus der Ukraine, die er in sein Privathaus aufnimmt, und die für die Ablenkung von ihrem Alltag dankbar ist.
No horses on Mars, Bea de Visser, Niederlande 2024
Spring 23,
2023
Zhiyi Wang, China
Festival Bar
Entspannte Nächte mit ausgesuchten DJ-Sets Relaxed nights with selected DJ sets
Hier klingt der Festivaltag aus, hier mischen sich Gäste und Publikum, es ist der Ort zum Austausch bei ausgesuchten DJ-Sets. Der Eintritt ist frei. This is where the festival day ends, where guests and audience mingle and where people can exchange while listening to selected DJ sets. Admission is free.
2. Mai
Monaco Bertrand
3. Mai
Ana Ott Label Night
Ludwig Wittbrodt (live) & Tauchen II
4. Mai
DJ ACID MARIA & Sonae
5. Mai
The Electric Taste
Beginn jeweils 23 h
Begins daily at 23 h
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20, Oberhausen
Festivalorte Festival Locations
A Lichtburg Filmpalast
Elsässer Str. 26
Tel +49 (0)208 824290
www.lichtburg-ob.de
B Kino im Walzenlager
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20
Tel +49 (0)208 8597877
www.walzenlagerkino-ob.de
C Festival Café
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20
Nur für eingeladene Gäste invited guests only
2. – 4.5. 12 – 20 h, 5.5. 12 –18:30 h, 6.5. 12 – 15 h
C Festival Bar
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20
2. – 5.5. ab from 23 h
D Festival Space
Elsässer Str. 21
E Festival Centre
Bert-Brecht-Haus, Langemarkstr. 19 – 21
E Pressebüro
Press Office
Tel +49 (0)208 825-3073
1. – 5.5. 12 – 18 h
E Gästebüro
Guest Office
Tel +49 (0)208 825-3061
1.5. – 4.5. 10 – 21:30 h, 5.5. 10 – 19 h, 6.5. 10 – 17 h
E Finanzen
Cash Desk
Tel +49 (0)208 825-2858
Öffnungszeiten vor Ort
beachten Please note opening hours on site
E Video Library
Tel +49 (0)175 9526924
Reservierung erforderlich, nur für Akkreditierte
Reservation required, accredited visitors only
1.5. 14 – 18:30 h, 2. – 4.5. 10 – 21:30 h, 5.5. 10 – 19 h, 6.5. 10 – 17 h
F Kopienverwaltung
Print Administration
Kurzfilmtage Villa, Grillostr. 34
Tel +49 (0)208 825-2463
1.5. – 6.5. 10 – 18 h
G Verein für aktuelle Kunst/ Ruhrgebiet
Zentrum Altenberg, Hansastr. 20
H kitev
Willy-Brandt-Platz 1
Hotels
H1 Elaya Hotel
Paul-Reusch-Str. 38
Tel +49 (0)208 8279950
150m zu Fuß vom walking distance from Lichtburg Filmpalast
H2 NH Hotel, Düppelstr. 2
Tel +49 (0)208 82440
700m zu Fuß vom walking distance from Lichtburg Filmpalast
B E G F C 11 13 12 15 7 10 6 16 5 H1 H2 14 8 9 1 10 18 17 H
Wohin während des Festivals?
Where to Go During the Festival?
Essen & Trinken
Food & Drinks
1 Fave – Coffee & more
Unser Partner Our partner
10% Rabatt für alle Akkreditierten auf Cappuccino, Latte Macchiato & Grilled Cheese
Sandwich to go
10% discount for all accredited visitors on cappuccino, latte macchiato & grilled cheese sandwich to go
Kaffee, Rohkostkuchen, Salat, Sauerteigbrot und mehr
Coffee, raw cakes, salads, sourdough sandwiches and more
Goebenstr. 75
Di – Fr 10 – 17 h, Sa 10 – 15 h, So 11 – 15 h
Tue – Fri 10 – 17 h, Sat 10 – 15 h, Sun 11– 15 h
2 Traubenschmiede
Unser Partner Our partner
Weinbar Wine bar
Elsässer Str. 42
Do + Fr 18 – 23 h, Sa 16 – 23 h
Thu + Fri 18 – 23 h, Sat 16 – 23 h
3 Chef Rawan
Helmholtzstr. 49
Mo – So 14 – 22 h
Mon – Sun 14 – 22 h
4 Café Transatlantik
Internationale Küche
International cuisine
Elsässer Str. 25
Mo – Do 9 – 1 h, Fr – Sa 9 – 3 h, So 10 – 1 h; Mon – Thu 9 – 1 h, Fri – Sat 9 – 3 h, Sun 10 – 1 h
5 Gdanska
Polnische Küche Polish cuisine
Altmarkt 3
Di – Sa 17 – 23 h, So 13 – 22 h, Küche Di – Sa 17 – 21 h,
So 13 – 20 h, Reservierung erforderlich
Tue – Sat 17 – 23 h, Sun 13 – 22 h, kitchen Tue – Sat 17 – 21 h, Sun 13 – 20 h, reservation required
6 La Conchiglia
Italienische Küche
Italian cuisine
Hermann-Albertz-Str. 141
Mo – Sa 17:30 – 23 h, So 12 – 14:30 + 17:30 – 23 h
Mon – Sat 17:30 – 23 h, Sun 12 – 14:30 + 17:30 – 23 h
7 Café Bauer
Konditorei Pastries and cakes
Marktstr. 124
Di – Fr 9 – 18 h, Sa 9 – 17 h, So 11 – 15 h nur Verkauf
Tue – Fri 9 – 18 h, Sat 9 – 17 h, Sun 11 – 15 h pick up only
8 Tropical Café Internationale Küche
International cuisine
Marktstr. 52 – 60
Di – Sa 9:30 – 17 h, So 10 – 16 h Montag ist Ruhetag
Tue – Sat 9:30 – 17 h, Sun 10 – 16 h closed Monday
9 Homebar
Espresso Bar
Lothringerstr. 5-7
Mo – So 10 – 18 h
Mon – Sun 10 – 18 h
10 Royal (Schloss Damaskus)
Syrischer Imbiss Syrian snacks
Marktstr. 103
Mo – So 10 – 21:30 h
Mon – Sun 10 – 21:30 h
11 Salvatore
Ristorante & Pizzeria
Helmholtzstr. 21
Di – So 12 – 23 h, Küche bis 22:30 h, Montag Ruhetag
Tue – Sun 12 – 23 h, kitchen until 22:30 h, closed Mo
12 Bangkok
Thailändische Küche
Thai cuisine
Tannenbergstr. 1
Mo – Fr 17 – 22 h,
Sa + So 12 – 15 h + 17 – 22 h
Mon – Fri 17 – 22 h, Sat + Sun
12 – 15 h + 17 – 22 h
13 La Maddalena
Italienische Küche
Italian cuisine
Marktstr. 40
Mo, Mi, Do 12 – 14:30 h
+ 17 – 22 h, Fr 12 – 14:30 h
+ 17 – 24 h, Sa + So 17 - 24 h
Mon, Wed, Thu 12 – 14:30 h
+ 17 – 22 h, Fri 12 – 14:30 h
+ 17 – 24 h, Sat + Sun 17 – 24 h
14 Uerige Treff
Deutsche Küche German cuisine
Friedensplatz 13
Mo – Do 11 – 22 h, Fr + Sa 11 – 23 h, So Ruhetag
Mon – Thu 11 – 22 h, Fri + Sat 11 – 23 h, closed Sun
Einkaufen Shopping
15 Karl Maria Laufen
Buchhandlung, Antiquariat
New and second-hand books
Schwartzstr. 54
Mo – Fr 8:15 – 13 h + 15– 18:30 h
(Mi 8:15 - 13 h), Sa 9 – 13 h
Mon – Fri 8:15 – 13 h + 15 – 18:30 h (Wed 8:15 - 13 h), Sat 9 – 13 h
16 Comic Centrum Oberhausen Comic-Buchhandlung
Comic book store
Havensteinstr. 48
Mo – Fr 12 – 18:30 h, Sa 10 – 15 h
Mon – Fri 12 – 18:30 h, Sat 10 – 15 h
17 Das Puppenhaus Antikladen Antiques
Langemarkstr. 20
Mo – Fr 11 – 19 h, Sa 11 – 16 h
Mon – Fri 11 – 19 h, Sat 11 – 16 h
18 Spiel Spaß Natürlich
Lausberg
Spielwaren Toys
Langemarkstr. 18-20
Mo – Fr 10 – 13:30 h + 15 – 18:30 h
(Mi 16 – 18:30 h), Sa 10 – 14 h
Mon – Fri 10 – 13:30 h
+ 15 – 18:30 h (Wed 16 – 18:30 h), Sat 10 – 14 h
Festivalkatalog
Festival Catalogue
Der Festivalkatalog (10€) wird im Gästebüro und an der Kasse des Lichtburg Filmpalastes verkauft. This festival catalogue (10€) is sold at the Guest Office and the Lichtburg Filmpalast ticket counter.
Post Post office
Paul-Reusch-Str. 2
Tel +49 (0)228 55005536
Mo – Fr 9 – 12:30 h + 13:30 – 18 h, Sa 10 – 13 h
Mon – Fri 9 – 12:30 h + 13:30 – 18 h, Sat 10 –13 h
Taxi
Taxis am Bahnhof rund um die Uhr taxis at the train station 24/7
Taxi Zentrale Oberhausen
Willy-Brandt-Platz 1
Tel +49 (0)208 666 666
RUHR.INFOLOUNGE
Tourist Information
Willy-Brandt-Platz 2
Tel +49 (0)208 824570
tourist-info@oberhausen.de www.oberhausen-tourismus.de
Mo – Fr 10 – 18 h, Sa 10 – 13:30 h
Mon – Fri 10 – 18 h, Sat 10 – 13:30 h
Radstation Rent a Bike
Willy-Brandt-Platz 1
Tel +49 (0)208 855174
radstation@zaq-oberhausen.de ab 7€/Tag from 7€/day
Mo – Fr 8 – 19 h, Sa 10 – 15 h
Mon – Fri 8 – 19 h, Sat 10 – 15 h
Nützliche Informationen Useful Information
Nach Registrierung können an mehreren Standorten in Oberhausen Räder rund um die Uhr ausgeliehen werden. Weitere Informationen halten wir im Gästebüro bereit. After registering bicycles are available to rent around the clock at several places in Oberhausen. More information is available at the Guest Office.
metropolradruhr (Nextbike)
Tel +49 (0)30 69205046
www.metropolradruhr.de
Für kürzere Strecken können Räder über diese App gebucht werden: www.metropolradruhr.de/en/ Bikes for shorter journeys can also be booked via this app: www.metropolradruhr.de/en/
Hallenbad Oberhausen
Indoor Swimming Pool
Lothringer Str. 75
Tel +49 (0)208 8822720
Mo, Mi, Fr 6:30 – 17 h, Di 6:30 – 16:30 h, Do 6:30 – 22 h, Sa + So 8 – 15 h
Mon, Wed, Fri 6:30 – 17 h, Tue 6:30 – 16:30 h, Thu 6:30 –22 h, Sat + Sun 8 – 15 h
Talks
Tagung Conference
Sehnsucht nach Widerspruchsfreiheit. Kultur und Öffentlichkeit 1 Auseinandersetzungen mit Sexismus, Rassismus und anderen Formen von Menschenfeindlichkeit haben in den vergangenen Jahren zur kritischen Überprüfung von Programmatik und Haltung von Kulturinstitutionen geführt. Mittlerweile scheinen die entstandenen Ansprüche jedoch in eine Falle zu laufen. Immer häufiger ist von dem ursprünglich durch rechte Akteure eingeführten Begriff „Cancel Culture“ die Rede, Boykottaufrufe und Proteste entstehen gegen die Zusammenarbeit mit Personen oder Institutionen ihrer Positionierung wegen, die Idee von Kritik droht in Konformismus umzuschlagen. Kommt die größte Gefahr für kritische Diskussionen über den Umgang mit politischen Themen innerhalb des Kulturbetriebs aus dem Kulturbetrieb selbst?
Longing for freedom from contradiction: Culture and the public 1
In recent years, confrontations with sexism, racism and other forms of misanthropy have led to a critical examination of the programmes and attitudes of cultural institutions. By today, however, these demands seem to have fallen into a trap. The term »cancel culture«, originally introduced by right-wing actors, is being used more and more frequently, calls for boycotts and protests arise against collaboration with people or institutions because of their positioning, the idea of criticism threatens to turn into conformism. Does the greatest danger for critical discussions about how to deal with political issues within the cultural sector come from the cultural sector itself?
1.5. 13 h, Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet
Keynote Bazon Brock 13 h
Podium Kulturtheorie
Bazon Brock, Kunsttheoretiker
Sara Rukaj, Autorin
Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und Festivalleiterin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin 13:30 h
Podium Kulturbetrieb
Sergio Edelzstein, Kurator
Ruth Herzberg, Autorin
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer documenta
Ronya Othmann, Schriftstellerin und Journalistin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin 16:30 h
Podium im Rahmen der Festivaleröffnung
Lars Henrik Gass, Festivalleiter
Alexandra Schauer, Soziologin
Rüdiger Suchsland, Filmkritiker 19:30 h, Lichtburg
Keynote Bazon Brock 13 h
Panel Cultural Theory
Bazon Brock, art theorist
Sara Rukaj, writer
Lea Wohl von Haselberg, film scholar and festival director
Moderated by Ute Cohen, writer and journalist 13:30 h
Panel The Cultural Scene
Sergio Edelzstein, curator
Ruth Herzberg, writer
Andreas Hoffmann, managing director documenta
Ronya Othmann, writer and journalist
Moderated by Ute Cohen, writer and journalist 16:30 h
Panel at the Festival Opening Ceremony
Lars Henrik Gass, festival director
Alexandra Schauer, sociologist
Rüdiger Suchsland, film critic 19:30 h, Lichtburg
Podium
Wozu Festivals? Kultur und Öffentlichkeit 2
Mit dem Wandel der Filmkultur und des Kinofilms in den letzten beiden Jahrzehnten, bedingt durch die Durchsetzung des Internets als Massenmedium und die Digitalisierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche, sind Filmfestivals mit zahlreichen neuen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Das Kino als Schauplatz von Filmfestivals und öffentlichem Diskurs ist ins gesellschaftliche Abseits geraten; nach der großen Pandemie und mit kriegerischen Auseinandersetzungen verschlechtern sich zudem die ökonomischen Rahmenbedingungen rasant. Angesichts dessen stellt sich die Frage, was vom ursprünglichen universalistischen Selbstverständnis von Filmfestivals noch geblieben ist und ob und wie sie ihren Auftrag noch werden erfüllen können. Dieser Frage gehen die Kurzfilmtage in vier Podiumsdiskussionen nach.
Why festivals? Culture and the public 2
With the transformation of film culture and cinema in the last two decades due to the establishment of the internet as a mass medium and the digitalisation and economisation of all areas of life, film festivals are confronted with numerous new tasks and challenges. The cinema as a venue for film festivals and public discourse has been pushed to the sidelines of society; economic conditions are deteriorating rapidly in the wake of the great pandemic and armed conflicts. This raises the question as to what remains of the original universalist selfimage of film festivals and whether and how film festivals can continue to fulfil their mission. Oberhausen investigates this question in four panel discussions.
2. – 5.5. Festival Space
Call a Bike (DB)
Sind Festivals noch ein universalistisches Projekt?
Harald Kimpel, Kunstwissenschaftler, Andreas Kilb, Filmkritiker (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ariel Schweitzer, Filmkritiker (Cahiers du Cinéma)
Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und Festivalleiterin
Moderation: Dunja Bialas, Filmkritikerin und -kuratorin
Are festivals still a universalist project?
Harald Kimpel, art scholar
Andreas Kilb, film critic (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Ariel Schweitzer, film critic (Cahiers du Cinéma)
Lea Wohl von Haselberg, film scholar and festival director
Moderated by Dunja Bialas, film critic and film curator
2.5. 10 h
Was legitimiert Festivals?
Martina Genetti, Filmkuratorin
Daniel Hadenius-Ebner, Vienna Shorts
Keiko Okamura, Filmkuratorin
Heinz Peter Schwerfel, Kunstkritiker und Festivalleiter
What legitimizes festivals?
Martina Genetti, film curator
Daniel Hadenius-Ebner, Vienna Shorts
Keiko Okamura, film curator
Heinz Peter Schwerfel, film critic and festival director
3.5. 10 h
International Style
Moritz Baßler, Literaturwissenschaftler
Susanne Heinrich, Autorin und Filmemacherin
Marco Müller, Filmvermittler und Festivalleiter
Moderation: Ulrike Sprenger, Literaturwissenschaftlerin
International Style
Moritz Baßler, literary scholar
Susanne Heinrich, writer and filmmaker
Marco Müller, film educator and festival director
Moderated by Ulrike Sprenger, literary scholar
4.5. 9:30 h
Politisierung der Kultur
Alexander Karschnia, Theatermacher, Texter und Theoretiker
Benjamin Moldenhauer, Filmkritiker
Shahrzad Eden Osterer, Journalistin (Bayerischer Rundfunk)
Lars Henrik Gass, Autor und Festivalleiter
Moderation: Dunja Bialas, Filmkritikerin und -kuratorin
The politicization of culture
Alexander Karschnia, theatre producer, writer and theorist
Benjamin Moldenhauer, film critic
Shahrzad Eden Osterer, journalist (Bayerischer Rundfunk)
Lars Henrik Gass, author and festival director
Moderated by Dunja Bialas, film critic and film curator
5.5. 10 h
Fachveranstaltungen Industry Events
Fokus auf NRW Focus on NRW
NRW Lab
Eine Auswahl von Works-in-Progress von Regisseur*innen aus NRW, die Programmmacher* innen und Kurator*innen einen ersten Blick auf kommende Kurzfilme gibt, sowie den Filmemacher*innen die Gelegenheit, ihre Arbeiten zu testen. In Kooperation mit der Filmwerkstatt Düsseldorf.
NRW Lab
A selection of works-inprogress by directors from NRW that gives programmers and curators a first look at upcoming short films and filmmakers the opportunity to test their work. In cooperation with the Filmwerkstatt Düsseldorf.
3.5. 13 h, Lichtburg
Für Filmemacher*innen aus
NRW: Individuelle Beratung durch das Filmbüro NW
Ein kostenfreies Angebot an alle Filmemacher*innen aus NRW, die sich in Oberhausen von Vertreter*innen des Filmbüro NW zu Fragen rund um Produktion, Förderung und Festivalplatzierung von Kurzfilmen beraten lassen wollen. Nur mit Anmeldung! Anmeldung: dw@kurzfilmtage.de
Individual consultation with Filmbüro NW for filmmakers from NRW
A free offer to all filmmakers from NRW who want to consult members of the Filmbüro NW on all questions of production, funding and festival placement of short films. Prior registration required!
Register: dw@kurzfilmtage.de 3.5. 12 –14 h, Bert-Brecht-Haus
Fokus auf Kinder- und Jugendfilme Focus on children’s and youth films
Gemeinsam Programme gestalten
Ein Fachgespräch über die aktive Einbindung des jungen Publikums von Programmgestaltung bis Filmauswahl. Wie können Kinder und Jugendliche nicht nur Zuschauer*innen, sondern auch Gestalter*innen des Filmerlebnisses sein? Hier haben nicht nur Fachleute das Wort, sondern auch die Zielgruppe selbst. Expert*innen aus der Kinder- und Jugendfilmszene tauschen ihre Erfahrungen aus und entwickeln neue Ideen. Plenum und anschließendes Get-together. Um Anmeldung über kiju@kurzfilmtage.de wird gebeten.
Creating Programmes Together
3.5., 15 h, kitev, Willy-Brandt-Platz 1
Geschulte Blicke
Schüler*innen wurden zu Kurator*innen, Textschreiber*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und Moderator*innen ihrer eigenen Filmauswahl. An dem Projekt haben drei Oberhausener Schulklassen teilgenommen, 650 Schüler*innen sahen ihre Filmprogramme. Nun stellen die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen mit dem Projekt vor.
Trained Eyes
School children becoming curators, copywriters, public relations workers and moderators of their own film selection. Three Oberhausen school classes took part in this project, 650 kids saw their film programmes. Now the participants talk about their experiences with the project. 2.5., 12:45 h, Lichtburg
An expert discussion about how to actively involve a young audience, from programming to film selection. How can children and youths be not just viewers, but also makers of film experiences? Here, not only experts have their say, but also the target group themselves. Children and youth film experts exchange experiences and develop new ideas. Plenary session and gettogether. Prior registration at kiju@kurzfilmtage.de required.
Mi Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset Walzenlager Andere Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset Walzenlager Andere Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset Walzenlager Do Fr 08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 00:00 Children’s Film Competition 6+ Youth Film Competition 16+ Youth Film Competition 14+ Youth Film Competition 12+ Agencia - Portuguese Short Film Agency sixpackfilm Filmform NRW in Person: Carolin Schmitz The Oberhausen Selection Image Forum Youth Film Competition 12+ Children’s Film Competition 10+ Children’s Film Competition 10+ Children’s Film Competition 10+ Children’s Film Competition 6+ Children’s Film Competition 8+ Children’s Film Competition 6+ Children’s Film Competition 3+ Trained Eyes Discussion International Competition 1 Conference: Longing for freedom from contradiction: Culture and the public Talk Why Festivals? 1: Are festivals still a universalist project? Discussion International Competition 2 Discussion International Competition 3 Talk Why Festivals? 2: What legitimizes festivals? Discussion International Competition 4 Discussion International Competition 5 Theme: Sport in Film 3 Theme: Sport in Film 1 Theme: Sport in Film 2 re-selected 1 Abraham Ravett 1 Award Winners of Other Festivals from 23 h Festival Bar Monaco Bertrand Zentrum Altenberg from 23 h Festival Bar Ana Ott Label Night Ludwig Wittbrodt (live) & Tauchen II Zentrum Altenberg ESFAA Shorts 1 NRW Lab ESFAA Shorts 2 Children’s Film Competition 8+ Children’s Film Competition 3+ MuVi International Overlooked Films 1 Overlooked Films 2 International Competition 1 International Competition 2 International Competition 3 International Competition 4 International Competition 5 NRW Competition 1 NRW Competition 2 John Torres 1 Mox Mäkelä 1 Mox Mäkelä 2 Opening Ceremony MuVi 14+: Theme Sport Expanded 1: Uncontrolled Manifold Verein für aktuelle Kunst Expanded 2: Tintin Patrone Verein für aktuelle Kunst
Sa Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset + Studio Walzenlager Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset Walzenlager Andere Lichtburg Gloria Festival Space Star Sunset Walzenlager Andere Andere So Mo 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 00:00 08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 00:00 Youth Film Competition 16+ For Wolfgang J. Ruf Arsenal Expanded 3: Ralf Baecker Verein für aktuelle Kunst Children’s Film Competition 10+ Children’s Film Competition 3+ Children’s Film Competition 6+ Children’s Film Competition 8+ The One Minutes Junior European Short Film Network (ESFN) Short Takeover ECFA Short Film Nominees 6+ Theme: Sport in Film 4 Davorin Marc 1 John Torres 2 Theme: Physical Education Theme: Sport in the Ruhr Area 1 Theme: Sport in the Ruhr Area 2 Theme: Sport in the Ruhr Area 3 Team Favourites 2024 Theme: Sport in Film 5 re-selected 2 Abraham Ravett 2 Abraham Ravett 3 from 23 h Festival Bar DJ ACID MARIA & Sonae Zentrum Altenberg from 23 h Festival Bar The Electric Taste Zentrum Altenberg International Competition 6 International Competition 7 International Competition 8 International Competition 9 MuVi Award Award Winners 2024 Children’s Film Competition 10+ Look closely 12+ Youth Film Competition 12+ Youth Film Competition 14+ Children’s Film Competition 6+ Children’s Film Competition 3+ Children’s Film Competition 8+ Award Ceremony German Competition 1 German Competition 2 German Competition 3 German Competition 4 Repetition NRW Competition 1 The One Minutes Filmgeflacker Repetition NRW Competition 2 Talk Why Festivals? 3: International Style Talk Why Festivals? 4: The politicization of culture Davorin Marc 2: Loop - Just walk in! (Studio) Discussion German Competition 1 Discussion International Competition 6 Discussion German Competition 2 Discussion International Competition 9 Discussion International Competition 7 Discussion International Competition 8 Discussion German Competition 4 Discussion German Competition 3 MuVi 14+: Theme Sport (Sunset)
Sektionen Sections
Wettbewerbe Competitions
Neue Arbeiten, die sich abseits vertrauter Muster bewegen, die formal, ästhetisch oder inhaltlich neue Wege gehen. New works outside familiar patterns which offer surprises in terms of form, aesthetics or content.
Internationaler Wettbewerb
International Competition
45 aktuelle internationale Kurzfilme 45 new international short films
2. – 5.5.
Deutscher Wettbewerb
German Competition
16 aktuelle Kurzfilme aus Deutschland 16 new short films from Germany
4. + 5.5.
NRW-Wettbewerb
NRW Competition
11 aktuelle Kurzfilme aus Nordrhein-Westfalen
11 new short films from North Rhine-Westphalia
3. + 4.5
Kinder- und Jugendfilmwettbewerb Children’s and Youth Film Competition
35 internationale Kurzfilme für Menschen jeden Alters
35 international short films for both young and adult audiences
1. – 6.5.
MuVi-Preis MuVi Award
Wettbewerb für Musikvideos aus Deutschland
Competition for music videos from Germany
4.5.
Thema Theme
Neun Programme mit historischen Sportfilmen aus verschiedenen Archiven.
Nine programmes of historical sports films from various archives.
Sport im Film
Fünf Programme mit (Wieder-) Entdeckungen aus dem Archiv der Sportfilmtage Oberhausen (1968-1977) und den Festivalprogrammen der letzten Jahre, in denen sich alles um Sport dreht. Zusammengestellt nach Themen wie bewegte Körper, Frauensport, Zuschauer*innen, Heroen in postheroischen Zeiten und Sport als soziales Handeln von Kurator Dietrich Leder.
Sport in Film
Five programmes of (re-) discoveries from the archive of the Sport Film Days Oberhausen (1968-1977) and more recent festival programmes, in which everything revolves around sport. Compiled by themes like moving bodies, women in sport, spectators, heroes in post-heroic times and sport as social action by curator Dietrich Leder. 2. – 4.5.
Leibeserziehung
Eine Auswahl von Sport-Lehrfilmen aus den Jahren zwischen 1936 und 1956 aus den Archiven des 1950 gegründeten Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) und dessen vom NS-Staat installierter Vorgängerin RWU (Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht), kuratiert von Tobias Hering und Peter Hoffmann.
Physical Education
A selection of educational films from 1936 to 1956 from the archives of the Institute for Film and Image in Science and Education (FWU), founded in 1950, and its predecessor RWU (Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft
und Unterricht), which was installed by the Nazis, curated by Tobias Hering and Peter Hoffmann. 5.5.
Sport im Ruhrgebiet
Drei Programme mit Sportfilmen aus dem Ruhrgebiet, die bis 1924 zurückreichen, aus den Beständen der Kinemathek im Ruhrgebiet, ausgewählt und präsentiert von deren Leiter Paul Hofmann.
Sport in the Ruhr Area
Three programmes of sports films from the Ruhr region, the oldest of which is from 1924, from the holdings of the Kinemathek im Ruhrgebiet, curated and presented by its director Paul Hofmann. 6.5.
Profile Profiles
4 Werkschauen von Filmemacher*innen und Künstler*innen, die konsequent im Kurzfilm arbeiten.
4 retrospectives of artists and filmmakers who consistently work with the short form.
Davorin Marc
Slowenien Slovenia
Selten gezeigte Super 8-Filme und eine Installation eines außergewöhnlichen Filmemachers. Rarely shown Super 8 films and an installation by an extraordinary filmmaker. 4. + 5.5.
Mox Mäkelä
Finnland Finland
Zwei Programme mit Arbeiten der finnischen Konzeptkünstlerin, ausgewählt von Mäkelä selbst. Two programmes of works by the Finnish conceptual artist, selected by Mäkelä herself. 2. + 3.5.
Abraham Ravett
USA
Ein Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers, dessen Thema die Auswirkungen des Holocaust auf seine Familie sind, in drei Programmen.
An overview of the works of the artist whose principal theme is the effects of the Holocaust on his family, in three programmes.
3. + 5.5.
John Torres
Philippinen Philippines
Ausgewählte kurze Arbeiten des philippinischen Filmemachers, Schriftstellers und Musikers in zwei Programmen. Selected short works of the multiple award-winning Philippine filmmaker, writer and musician in two programmes.
2. + 4.5.
re-selected
Zwei neue Programme der Reihe, die das KurzfilmtageArchiv als Quelle nutzt, kuratiert von Tobias Hering. In diesem Jahr nehmen sie filmische Aufbrüche in Ungarn Ende der sechziger und in der Sowjetunion Mitte der achtziger Jahre in den Blick. Gastkuratorin Borjana Gakovic´ präsentiert eine Auswahl ungarischer Arbeiten als idiosynkratische Hommage an János Herskó. Außerdem zeigen wir sowjetische Filme, die während der Glasnost-Periode nach Oberhausen kamen.
Two new programmes in our series which uses the Oberhausen archive as its starting point, curated by Tobias Hering. This year, the focus is on cinematic awakenings in Hungary in the late 1960s and in the Soviet Union in the mid-1980s. Guest curator Borjana Gakovic´ is presenting a selection of Hungarian films as an idiosyncratic homage to János Herskó and we are showing Soviet films that reached Oberhausen during the Glasnost period.
3 + 4.5.
Cuando llegue la neblina (When the fog comes), Laurentia Genske, Deutschland 2023
Im Kino wundert sich niemand mehr!
In unserer Reihe mit Expanded Cinema Arbeiten präsentiert Kurator Jan Ehlen (Shiny Toys Festival/RaumZeitPiraten) drei Live-Events, die die Tradition von Philosophischen Spielzeugen in der Experimentalkultur erforschen. Das Spannungsfeld reicht von autonomen Robotern und Overheadprojektoren über eine elektrochemische MaschinenPerformance bis zu humorvollen Duetten von Roboterziegen und Künstlerinnen. Gezeigt werden Versuchsanordnungen von Christian Faubel, Tintin Patrone und Ralf Baecker.
In cinema, no one is surprised anymore!
In our series of Expanded Cinema works, curator Jan Ehlen (Shiny Toys Festival/ RaumZeitPiraten) presents three live events that explore the tradition of Philosophical Toys in experimental culture. The spectrum ranges from autonomous robots and overhead projectors to an electrochemical machine performance and humorous duets between robot goats and artists. Experimental set-ups by Christian Faubel, Tintin Patrone and Ralf Baecker will be on show.
2. – 4.5., Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet
Distributors
Fünf internationale Verleihe von Künstler- und Avantgardefilmen zeigen eine Auswahl aus ihren aktuellen Katalogen. Five international distributors of artist and avant-garde films present selections from their current catalogues.
2. – 4.5.
Ort Sektionen: Lichtburg (wenn nicht anders angegeben)
Location Sections:
Lichtburg (unless otherwise specified)
Kurzfilm Plus
Short Film Plus
Preisträger anderer Festivals
Am ersten Festivaltag zeigen die Kurzfilmtage traditionell aktuelle Kurzfilme, die bei anderen Festivals ausgezeichnet wurden. Ein Querschnitt durch die vergangene Festivalsaison.
Award Winners of Other Festivals
On its first day, Oberhausen traditionally shows short films that have received awards at other festivals. A crosssection of the past festival season. 1.5. 17 h, Lichtburg
NRW persönlich
Filmemacher*innen aus NRW erhalten Carte Blanche für ein Programm mit eigenen Filmen und prägenden Arbeiten anderer Filmemacher*innen. Dieses Jahr von und mit Carolin Schmitz aus Köln.
NRW in Person
Filmmakers from North RhineWestphalia get carte blanche for a programme of their own films and formative works by other filmmakers. This year by and with Carolin Schmitz from Cologne. 3.5. 17 h, Lichtburg
Übersehene Filme
Ausgewählte Preisträger des 1966 eingeführten „Preises für den verkannten Film“, der später unter verschiedenen Namen und heute als ZONTA-Preis verliehen wird. Mit herausragenden Filmen, u.a. von Rubén Gámez, Robert Nelson und Virpi Suutari.
Overlooked Films
Selected winners of the “Prize for the Overlooked Film”, introduced in 1966 and later awarded under various names, today as the ZONTA Prize. Featuring outstanding
films, e.g. by Rubén Gámez, Robert Nelson and Virpi Suutari.
2.5. 11 h + 17:45 h, Lichtburg
Für Wolfgang J. Ruf
Ein persönliches Programm des ehemaligen KurzfilmtageLeiters (1975-1985) mit Filmen von Wojciech Wiszniewski, Vuk Babic´ und Zbigniew Rybczyn´ski. Im Gespräch mit Lars Henrik Gass.
For Wolfgang J. Ruf
A personal selection by former festival director Wolfgang J. Ruf (1975-1985) with films Wojciech Wiszniewski, Vuk Babic´ and Zbigniew Rybczyn´ski. In conversation with Lars Henrik Gass. 4.5. 17 h, Lichtburg
Filmgeflacker
Das Oberhausener Kunstkollektiv Filmgeflacker präsentiert Filme aus den Wettbewerben und lädt Filmemacher*innen zum Gespräch. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Filmgeflacker
Oberhausen’s Filmgeflacker art collective is presenting films from this year’s competitions and inviting the filmmakers to discuss their works with the audience. Free entry, donations welcome. 5.5. 16 h, Kino im Walzenlager
MuVi International
Eine Auswahl aktueller internationaler Clips auf der Leinwand.
MuVi International
A selection of recent international clips on the big screen.
3.5. 22 h, Lichtburg
MuVi 14+
Internationale Musikvideos zum Thema Sport, ausgewählt für Personen ab 14.
MuVi 14+
International music videos featuring sports of all kinds, selected for people from the age of 14.
3.5. 11 h, 5.5. 15 h, Lichtburg
Kindergartenprogramm: Kino zum Mitmachen! 3+
Filme und Mitmachaktionen für alle ab drei Jahren. Unterstützt von der WBO.
Kindergarten Programme: Hands-on Cinema! 3+ Films and activities for the little ones aged three and older. Supported by WBO. 2. + 5. + 6.5. 10:30 h, 3.5. 9 h, Lichtburg
Die Nominierten für den ECFA Short Film Award 2024 6+
Eine Auswahl der für den ECFA Short Film Award 2024 nominierten Kinder-Kurzfilme ab sechs Jahren.
ECFA Short Film Award 2024
Nominees 6+
A selection of the nominees for the ECFA Short Film Award 2024 for children aged six and over.
4.5. 15 h, Lichtburg
Jugendkino inklusiv 12+
Alle Vorstellungen des Jugendfilmwettbewerbs –ab 12, ab 14, ab 16 – werden mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte gezeigt. Termine siehe Programmübersicht
Youth Cinema Inclusive 12+ All screenings of the Youth Film Competition – 12+, 14+, 16+ – will be screened with German subtitles for the hearing-impaired. Dates and times see programme schedule
Schau Genau Ausgewählte Filme aus dem Wettbewerb und den Filmeinreichungen 2024 und Filmgespräche zu den Fragen: Wie erleben wir Filme? Welchen Einfluss hat ihre Ästhetik auf uns? Für Menschen ab 12.
Look Closely
A programme curated from 2024 competition films and submissions and a film talk on the question: How do we experience films? How do
Expanded
their aesthetics affect us? For everyone from the age of 12.
6.5. 8.30 h, Star
Short Takeover 14+
Jugendliche der 9. Klasse unserer diesjährigen Partnerschule (Fasia-Jansen-Gesamtschule) stellen als Kurator*innen und Moderator*innen ihr selbst zusammengestelltes Programm im Kino vor.
Short Takeover 14+ (German language only)
9th grade students of our 2024 partner school, the FasiaJansen-Gesamtschule, present and host a film programme they curated themselves.
4.5. 17:45 h, Lichtburg
Die Oberhausen Auswahl
Zurück im Kino: Ein neues Filmprogramm, zusammengestellt von Oberhausener Bürger*innen mit Filmen aus dem Archiv der Kurzfilmtage.
The Oberhausen Selection
Back on screen: A new film programme compiled by Oberhausen citizens with films from the Festival Archive.
2.5. 15 h, Lichtburg
European Short Film Network
Als European Short Film Network (ESFN) betreiben die Kurzfilmtage zusammen mit fünf weiteren Kurzfilmfestivals die Streaming-Plattform THIS IS SHORT. Zur Abwechslung zeigt das Netzwerk hier ein Programm im Kino, mit Lieblingsfilmen der Festivals zum Thema „Die Welt, in der wir leben“.
European Short Film Network
As the European Short Film Network (ESFN), Oberhausen runs the THIS IS SHORT streaming platform together with five other short film festivals. For a change, the network is showing a programme in the cinema with favourite films from the festivals on the theme of „The World We Live in“.
4.5. 15:15 h, Lichtburg
ESFAA Shorts
Publikumspreisträger von neun anderen europäischen Kurzfilmfestivals demonstrieren die kreative Vielfalt des europäischen Kinos in zwei Programmen.
ESFAA Shorts
Audience award winners from nine other European short film festivals demonstrate the creative diversity of European cinema in two programmes.
3.5. 20 + 22 h, Kino im Walzenlager
The One Minutes
Die besten aktuellen europäischen Einminüter, zusammengestellt von The One Minutes.
The One Minutes
The best recent European one-minute-films, compiled by The One Minutes.
5.5. 14 h, Kino im Walzenlager
The One Minutes Junior Einminüter aus Europa, gemacht von und für junge Menschen.
The One Minutes Junior One-minute-films from Europe, made by and for young people.
5.5. 17:45 h, Lichtburg
Lieblingsfilme des Festivalteams 2024
Teamfavoriten: Zum Abschluss stellen die Mitarbeiter*innen
der Kurzfilmtage ihre Lieblingsfilme aus den diesjährigen Wettbewerben persönlich vor.
The Team Favourites 2024
To mark the conclusion of the festival, the Oberhausen team will personally introduce their favourites from this year’s competitions.
5.5. 17:30 h, Lichtburg
Preisverleihung
Die große Preisverleihung aller Wettbewerbe.
Award Ceremony
The grand award ceremony for all competitions. 5.5. 19:30 h, Lichtburg
NEU: Preisträgernachlese 2024 im Kino Für alle, die die Preisverleihung verpasst haben: Eine Auswahl der Gewinnerfilme der 70. Kurzfilmtage im Kino!
NEW: Selected Award Winners 2024 on Screen
For everyone who missed the award ceremony: A selection of award-winning films of our 70th festival on screen! 6.5. 17 h, Lichtburg
Preisträger online
Ab 6.5. um 20 Uhr MEZ stellen die Kurzfilmtage eine Auswahl der preisgekrönten Filme für 24 Stunden online. Der Zugang ist gratis, Interes-
sierte brauchen ein Passwort, das sofort nach Registrierung geschickt wird.
Award winners online
From 6.5. at 8 pm CET a selection of prize-winning films will go online for 24 hours. Access is free, interested viewers need a password which will be sent immediately upon registration.
6. + 7.5., www.kurzfilmtage.de
Wettbewerbsfilme online auf THIS IS SHORT!
Vom 2. bis 6. Mai sind Filme aus allen aktuellen Wettbewerben der Kurzfilmtage online auf THIS IS SHORT zu sehen! Täglich um 20 h MEZ gehen mehrere Programme für jeweils 24 Stunden im Festivalfenster der Kurzfilmtage online. Eine großartige Gelegenheit für alle, die es nicht nach Oberhausen schaffen!
Competition films online on THIS IS SHORT!
From 2 to 6 May, films from all current Oberhausen competitions will go online on THIS IS SHORT! New programmes daily at 8 pm CET, all available for exactly 24 hours in the Oberhausen Festival Window. A great opportunity for everyone who can’t make it to Oberhausen!
2. - 6.5. 20 h each, www.thisisshort.com
Melodies Of Barking Dogs, Daniel Huss, Deutschland 2023
Historias de Sudamérica (Stories from South America), Federico Adorno, Paraguay 2024
Kopfkino aus Deutschland
Am 4. und 5. Mai in der Lichtburg
Ukraine, Syrien, Israel: Die Welt steuert auf eine neue multipolare Ära der Krisen und Konflikte zu. Einige Filme, die im Deutschen Wettbewerb zu sehen sind, gehen das Thema aus ganz verschiedenen Perspektiven an.
Julia ist Russin. Im Film A War I’ve Never Seen von Fariba Buchheim verkörpert sie eine deutsche Flakhelferin im Zweiten Weltkrieg. Dafür zieht sie eine Wehrmachtsuniform an und reist in die Normandie, wo 120.000 französische Soldaten starben und 360.000 verwundet wurden. So steht sie für eine Ideologie, an die sie nicht glaubt, und für einen Krieg, an dem sie nicht teilgenommen hat. Auf die Frage, ob die Unform sie verändere, antwortet sie mit „Ja“. Die Körperhaltung ändere sich ebenso wie das Verhalten. Sie sei verantwortungs bewusster und disdisziplinierter und sie müsse die Frauen respektieren, die gedient haben. Letztlich stellt der Film die Frage, ob man zu der Rolle wird, die man spielt. Und ob der Krieg nicht in jedem von uns steckt. Ganz anders im Film [dramatic music
continues]. Der deutsch-norwegische Medienkünstler Bjørn Melhus, in Oberhausen schon oft vertreten, thematisiert unseren Medienkonsum und die zunehmende Normalisierung von Kriegen, indem er allein die Untertitel von Audiodeskriptionen aus verschiedenen Kriegsfilmen („people screaming“, „gun clicks“, „dramatic music continues“) für sich sprechen lässt, während der Bildschirm schwarz bleibt und nichts weiter zu hören ist als ein durchgängiges Rauschen. Der Krieg findet so im Kopf der Betrachter*innen statt.
Wie ist das Leben, wenn man aus seiner Heimat wegen Krieg, Armut oder einer möglichen Strafverfolgung vertrieben wird und dann irgendwo strandet, wo man nichts weiter tun kann als zu warten, dass die Welt sich wieder beruhigt? Davon erzählt les microbes von Matze Görig, der die Erzählungen der Betroffenen in knapp 18 Minuten mit beklemmenden Kriegsgeräuschen und visuell animierten Modelllandschaften unterstreicht.
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les microbes,
2023
Matze Görig, Deutschland
Musik wird etwas mit dem Film machen
Was muss ein Film haben, damit Sie ihn vertonen möchten bzw. können? Der Film sollte ein interessantes Thema oder ein gutes Skript haben. Er muss natürlich auch Raum für Musik geben. Die Chemie zwischen der Regie und mir sollte stimmen.
Inwiefern kann ein Soundtrack auch ohne den Film funktionieren und dieselbe Geschichte erzählen? Das ist immer eine Frage der Zusammensetzung des Soundtracks. Manchmal ist die Musik ohne die Bilder des Films nicht wirklich gut zu hören, wenn die Stücke beispielsweise sehr kurz sind oder sich oft wiederholen. Dennoch erzeugen sie im Film genau die richtige Stimmung. Ich glaube ein Soundtrack mit vielen langen Stücken ist am ehesten geeignet.
machen. Denn es gibt viele Ansätze der Interpretation und viele Möglichkeiten, die Komposition am Bild auszurichten. Ich bin zum Beispiel tendenziell eher gegen eine Doppelung der gespielten Szene, da ich das Schauspiel an sich nicht musikalisch interpretieren möchte. Gut gespielte Szenen brauchen eigentlich keine Musik, aber die Musik kann trotzdem etwas für die Szene tun.
Vertonen Sie eher das Sichtbare oder das Unsicht- bzw. das Nichtsichtbare? Eher das Nichtsichtbare. Das ist viel spannender und gibt dem Film eine weitere Dimension.
Was unterscheidet einen Soundtrack für einen Kurz- von dem für einen Langfilm?
Komponist Volker Bertelmann (alias Hauschka) gewann im vergangenen Jahr für seine Filmmusik zum Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ einen Oscar. Ein Gespräch über die Vertonung des Nichtsichtbaren.
Verlangt ein Film nach der einen speziellen Musik und wenn ja, wie findet man diese?
Ich glaube, man kann zu jedem Film unterschiedlichste Musik komponieren und sie wird etwas mit dem Film
Natürlich die Zeit, denn wenn man weniger Zeit hat, muss man sehr kompakt arbeiten. Das musikalische Konzept ist ein ganz anderes. Hier muss genau überlegt werden, wie viele Motive gebraucht werden, um die Länge durchzuziehen.
Volker Bertelmann (Hauschka), Foto: Incase: goincase.com
DAS KURZFILM-MAGAZIN
SAMSTAGNACHTS UND IMMER AUF ARTE.TV/KURZSCHLUSS
ARTE PARTNER DER INTERNATIONALEN KURZFILMTAGE OBERHAUSEN
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KULTUR VOR DER TÜR?
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Unbenannt-2 1 27.03.24 16:27
Eiswüsten und Talentwettbewerbe: Kino aus der Region
Am 3. Mai in der Lichtburg, am 4. Mai im Walzenlagerkino
Im NRW-Wettbewerb treten dieses Jahr Filme an, die inhaltlich und formal kaum unterschiedlicher sein könnten.
Im jüngsten Wettbewerb der Kurzfilmtage treffen die Filmemacher*innen der Region auf ihr Publikum. Das abwechslungsreiche Programm präsentiert freie Produktionen sowie die interessantesten
Hochschulfilme des aktuellen Jahrgangs. Hier treffen langjährige Festivalbekannte auf neu zu entdeckende Talente –eine Mischung, die vom Publikum regelmäßig sehr geschätzt wird.
Leylet Europa von Ronida Alsino und Léo Beaudoin erzählt in einem Mix aus Dokumentar- und Animationsfilm die Ge-
schichte von vier Menschen, die aus unterschiedlichen Regionen nach Europa fliehen. Während sie mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert werden, verschmelzen ihre Erfahrungen zu einer gemeinsamen Geschichte.
Im atmosphärisch dichten Animationsfilm The Garden of Alalá sehen wir einen Vulkanologen, der nach einer globalen Katastrophe allein in einer eisigen Wüste lebt. Sein einziger Gefährte ist eine Krähe, die einzige Verbindung zur Außenwelt ein Teleskop. Von tiefer Sehnsucht getrieben, kämpft er ums Überleben und bastelt ein geheimnisvolles Konstrukt.
Der reduziert animierte Film Alltagstalente von Lukas Lindberg zeigt drei Freunde bei der Überlegung, ob sie eher mit Pfeilschießen, Fischeboxen oder Nichtstun die 50 Euro Siegprämie bei einem Talentwettbewerb gewinnen könnten.
Im weiteren Programm finden sich unter anderem ein Experimentalfilm über den Versuch, den eigenen Entscheidungen zu trauen (Everythingness) sowie eine Dokumentation über das in den 1960er Jahren gestartete „Demonstrativbauvorhaben des Bundes“ für ein familienfreundliches Zusammenleben in Köln-Porz (Demo).
Everythingness, Julia Jesionek, Deutschland
2024
Am 4. Mai in der Lichtburg
Auch sehenswert: Internationale Clips am 3. Mai in der Lichtburg
Schleim
des Nichtwissens (Black to Comm), Marc Richter, Deutschland 2024
Die Entgrenzung des Zeigbaren.
KI im Musikvideo
Clips gucken und über den Publikumspreis abstimmen: bis 4. Mai auf www.muvipreis.de
Musikvideos sind ein besonders experimentierfreudiges Format. Im diesjährigen MuVi-Wettbewerb sind gleich fünf der zehn nominierten Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz produziert. Der Einfallsreichtum ist bemerkenswert, die Ergebnisse sind es auch. In
einem der Beiträge morphen und swappen Menschen auf einer aufblasbaren Badeinsel bis zur vollkommenen Orientierungslosigkeit ihre Gesichter und Körper (A Quickie In The Bouncy House). In einem anderen, von den Werken der feministischen Schriftstellerin
Angela Carter inspirierten Film sind hybride
Mischwesen aus Mensch und Schnecke oder aus Mensch und Pilz zu sehen, deren bizarr nutzlose Handlungen gleichzeitig betörend schön und unheimlich sind (Schleim des Nichtwissens). Dann wieder sehen wir eine Band vor einem Green- bzw. Bluescreen, die sich in atemberaubendem Tempo und in immer neuer Gestalt und neuen Bilder-Welten durch eine absurde Choreografie bewegt (Grunewald Is Burning). Auch die Beiträge Manitulation und HBD experimentieren erfolgreich mit KI und verschieben dabei die Grenzen des Zeigbaren.
Baracke
Rainald Goetz • Deutsches Theater Berlin
Sa. 4.5.
Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt
Felicia Zeller • Theater Oberhausen
So. 5.5. + Mo. 6.5.
Laios
Roland Schimmelpfennig • Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Di. 7.5.
Juices
Ewe Benbenek • Nationaltheater Mannheim
Do. 9.5. + Fr. 10.5.
Geschichten vom Aufstehen
Thomas Freyer
So. 12.5.
13.5.
tjg. theater junge generation, Dresden
südpol.windstill
Armela Madreiter
Di. 14.5.
Junges Theater Heidelberg
Winterkind und Herr Jemineh Marion Brasch
tjg. theater junge generation, Dresden
Troja! Blinde Passagiere im trojanischen Pferd Henner Kallmeyer
theaterkohlenpott Herne
Dunkelschwarz
Iona Daniel • Junges Theater Münster Fr. 17.5.
The Silence
Falk Richter • Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
Sa. 18.5.
Szenen für Morgen
Lesung in Kooperation mit Performing for Future und dem Schauspielhaus Bochum
Di. 21.5.
forecast:ödipus
Thomas Köck • Schauspiel Stuttgart
Mi. 22.5.
Out There
Stanislava Jević • Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Do. 23.5.
Festival Plus Festival Plus
Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert
Sivan Ben Yishai • Schauspiel Hannover
Sa. 25.5.
Veranstaltet von
Gefördert
von
•
6+
+ Mo.
•
9+
•
6+
Mi. 15.5.
Do.
9+
•
Mi. 15.5. +
16.5.
6+
Kann KI Kunst?
Dr. Stefan Selke ist Forschungsprofessor für Transformative und Öffentliche Wissenschaft sowie Professor für gesellschaftlichen Wandel an der Hochschule Furtwangen. Im Public Science Lab forscht der zu Zukunftsthemen, -technologien und -narrativen.
Künstliche Intelligenz spielt auch für Filmemacher*innen eine immer größere Rolle. Das zeigt auch ein Blick auf das Programm der Kurzfilmtage der letzten Jahre. Aber kann KI wirklich kreativ sein? Ein Gespräch mit Prof. Dr. Stefan Selke, Experte für gesellschaftlichen Wandel an der Hochschule Furtwangen.
Herr Selke, welche Rolle spielt KI in der Kunst?
In der Vergangenheit wurde KI in der Kunst zwar als Thema behandelt, etwa in Science-Fiction-Romanen oder -Filmen, aber bislang wurde Kunst eher selten von einer KI erstellt. Dass innerhalb der Kunst nun zunehmend mit KI experimentiert wird, überrascht mich nicht, denn die Imagination einer zukünftigen Gesellschaft war in der Kunst schon immer deutlich explorativer als zum Beispiel in der Wissenschaft. Außerdem haben Künstler*innen in der Regel weniger Berührungsängste mit dem Unbekannten und weniger Abwehrreflexe als andere Akteure.
Ist die Kunst also ein Übungsfeld für KI?
khm.de
Code
Literarisches Schreiben
Drehbuch
lAnimation Interface t M d
Mediale Künste
Art in Public Space
Soundart K
Performance
Dokumentarfilm
3.7.–7.7. Rundgang Kamera
Installation
Künstlerische Fotografie
Live- Regie
Experimenteller Film
Kunsthochschule für Medien Köln Academy of Media Arts Cologne
Kunst- und Medienwissenschaften
Queer Studies
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Videokunst
Kunsthochschule für Medien Köln
Academy of Media Arts Cologne
Spielfilm
Das kann man so sagen. Die Akzeptanz von KI-Anwendungen wird aktuell in vielen Bereichen der Gesellschaft getestet. Kunst ist ein Übungsfeld unter vielen. Dort wird beobachtet, ob und wie KI angenommen und bewertet wird, ob sich Werte verschieben, welche Erwartungen, Hoffnungen und Ängste im Umgang mit KI bestehen. Und dennoch hat Kunst hier eine Sonderrolle unter allen Experimenten. Denn auf der metaphysischen Ebene wird dabei nichts weniger als das Alleinstellungsmerkmal des Menschen ausgetestet. Also die Frage, ob auch Maschinen kreativ sein können.
Wie könnte eine Antwort auf diese Frage lauten?
Meiner Meinung nach sollten Künstler*innen nicht die Bastion der Kreativität verteidigen müssen. Ich glaube auch kaum, dass das im Sinne der Kunst wäre. Die Abgrenzung zwischen Mensch und Maschine liegt anderswo. Wir Menschen kommunizieren über Geschichten, die sinnvoll sind. Über diese Geschichten sind wir sozial anschlussfähig. KI ist über Codes und Algorithmen anschlussfähig. Zwischen Geschichten und Codes existiert eine riesige Kluft. Solange es noch einen Unterschied zwischen der Welt und dem Internet gibt, kommt es auch darauf an, ob wir mit Menschen oder
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mit einer KI kommunizieren. Letztlich ist es der Unterschied zwischen erzählen und zählen.
Welche Art von Geschichten kann eine KI denn erzählen?
Das lässt sich so nicht beantworten. Sicher ist aber: Die Geschichten und das Weltbild, das KI im Moment produzieren kann, sind die Geschichten und das Weltbild derer, die die KI gemacht haben und
sie nutzen – also zum Beispiel der Programmierer aus dem Silicon Valley. Das ist also überwiegend das Weltbild weißer, junger, gebildeter Männer. Die Eindimensionalität des quasi mitprogrammierten Weltbildes zu erweitern gelingt nur durch eine breite gesellschaftliche Nutzung von KI.
Sehen Sie denn besondere Einsatzbereiche von KI für Kurzfilme?
Im Kurzfilm geht es meines Erachtens um
das Pars pro toto-Prinzip, um Verdichtung. Eine kleine Szene steht für das Ganze. KI könnte hier zum Beispiel dabei helfen, alternative Varianten dieser Szenen zu erstellen. Das könnte die Experimentierfreudigkeit ankurbeln. Was das dann mit den Geschichten, also mit dem Erzählten macht, bleibt abzuwarten.
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Grunewald Is Burning (Die Türen), Markus S. Fiedler, Deutschland 2023
Torres John Davorin Marc
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Abraham We Don’t Care For Democracy, This Is What We Want: Love And Hope And Its Many Faces, John Torres, Philippinen 2010
Vsi gremo, gremo (We All Go, Let‘s Go), Davorin Marc, Jugoslawien 1980
Vier Werkschauen außergewöhnlicher Filmemacher*innen aus Finnland, den Philippinen, Slowenien und den USA.
Torres Mox Mäkelä
Ravett Abraham
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Profile
Vom 2.–5.Mai
Kahvia (Coffee), Mox
2012
Mäkelä, Finnland, 2020
Notes For a Polish Jew, Abraham Ravett, Polen/USA
Das Ende der Freiheit?
Kulturinstitutionen sollen sich zunehmend politisch positionieren. Über den schmalen Grat zwischen Kunst und Konformismus.
Sexismus, Rassismus, Homophobie: Diese und anderen Formen von Menschenfeindlichkeit werden im Kulturbetrieb schon immer diskutiert. In jüngster Zeit aber wird die Programmatik und Haltung von Kulturinstitutionen besonders kritisch beäugt und öffentlich kommentiert. Denn Ausrichter kultureller Veranstaltungen – so die zunehmende Erwartungshaltung – sollen sich politisch positionieren. Wie sie das tun sollen, wird dabei sehr verschieden bewertet. Werden Akteure zum Beispiel wegen ihrer politischen Haltung ausgeladen, wird schnell von „Cancel Culture“ gesprochen und bemängelt, dass man nichts mehr sagen dürfe. Werden Veranstaltungen aufgrund politischer Erwägungen verschoben oder abgesagt, steht der Vorwurf der Zensur im Raum. Die Folge ist eine spürbare Verunsicherung. Denn Skandalisierungen, Boykottaufrufe und öffentliche Diffamierung können sich Kulturbetriebe in ökonomisch herausfordernden Zeiten schlicht nicht leisten.
Konformismus dagegen ist das Ende der Freiheit. Sollten Kulturinstitutionen sich überhaupt politisch positionieren? Oder müssen sie zwischen konkurrierenden Positionen vermitteln? Was darf man noch sagen? Und was muss gesagt sein? Und vor allem: Wer entscheidet das?
Diese und andere Fragen werden im Tagungsprogramm der Kurzfilmtage gleich in mehreren Veranstaltungen thematisiert. Am 1. Mai befasst sich eine Tagung unter dem Titel „Sehnsucht nach Widerspruchsfreiheit. Kultur und Öffentlichkeit“ mit diesen Fragen, unter anderem mit Bazon Brock, Sara Rukaj, Andreas Hoffmann und Ronya Othmann.
Vom 2. bis 5. Mai gibt es eine Diskussionsreihe zur Frage „Wozu Festivals?“. Filmkritiker*innen, Festivalmacher*innen, Theatermacher*innen und Literaturexpert*innen diskutieren über die Rolle und den Anspruch von Festivals heute.
Tagung: 1. Mai, 13 Uhr, im Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet, Oberhausen Diskussionen: 2.– 5. Mai, 10 Uhr oder 9:30 Uhr, im Festival Space, Elsässer Str. 21, Oberhausen
Der Eintritt ist frei.
Das Feuilleton im Radio
Deutschlandfunk Kultur berichtet von den 70. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen
bundesweit und werbefrei
UKW, DAB+, Online und in der Dlf Audiothek App
deutschlandfunkkultur.de
Vollbild
Das Filmmagazin Samstag, 14.30 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Montag bis Sonntag, 23.05 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Montag bis Freitag, 14.07 Uhr
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Sehnsucht nach Widerspruchsfreiheit. Kultur und Öffentlichkeit Tagung am 1. Mai im Verein für aktuelle Kunst/ Ruhrgebiet (Zentrum Altenberg)
13:00 Uhr Keynote
Bazon Brock
13:30 Uhr Podium
Kulturtheorie
Bazon Brock, Kunsttheoretiker
Sara Rukaj, Autorin
Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und Festivalleiterin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin
15:30 Uhr Pause
16:30 Uhr Podium
Kulturbetrieb
Sergio Edelzstein, Kurator
Ruth Herzberg, Autorin
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer documenta
Ronya Othmann, Schriftstellerin und Journalistin
Moderation: Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin
18:30 Uhr Pause
19:30 Uhr Podium im Rahmen der Festivaleröffnung
Lars Henrik Gass, Festivalleiter
Alexandra Schauer, Soziologin
Rüdiger Suchsland, Filmkritiker und Filmemacher
Profile 33
Hauptförderer
Förderer
Projektförderer und Sponsoren
S-Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland
Partner
Medienpartner
MuVi-Partner
Club Oberhausen
Kreative Berufe
Innovative Studiengänge
Kursstart
immer im März + September
Impressum
Herausgeberin
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen gGmbH
Grillostr. 34
46045 Oberhausen
Germany
T +49 (0)208 825-2652
info@kurzfilmtage.de www.kurzfilmtage.de
ViSdP
Dr. Lars Henrik Gass
Redaktion
Sebastian Meißer Sabine Niewalda
Redaktionsassistenz Lara Rachbauer
Autoren
Sebastian Meißner Sabine Niewalda
Fotos
Stills: Filmemacher*innen
Festivalfotos: Daniel Gasenzer
Anzeigen
NETZKULT
MaschMedia Marketing & PR e.K., Oberhausen
Marcus Schütte, Anja Keienburg schuette@netzkult.de www.netzkult.de
Konzeption und Gestaltung
Public Design, Hamburg
Layout
Public Design, Hamburg www.pblcdsgn.de
Caprizaen, Tintin Patrone, Deutschland 2024
(Foto: Rosanna Graf)
KINO IM U .
Feierabendfilm
Jeden Dienstag im Monat
Kinoklassiker Arthouse Eventkino
Jeden 2. und 4. Freitag im Monat
Jeden 1. Freitag im Monat
Lokalkino
Jeden 5. Freitag im Monat
Alle Infos zum Programm und Tickets: dortmunder-u.de/ kino-im-u
Jeden 3. Freitag im Monat
Eintritt: 5 € / 3 € ermäßigt