Christine und Carina Bengel Christine Bengel ist BestsellerAutorin mit tiefem psychologischem Hintergrundwissen und eine der bekanntesten Numerologinnen Europas. Neben ihrer Praxistätigkeit in Zürich hält sie Vorträge und gibt Seminare. Sie ist regelmäßig Gast in den Medien. Gemeinsam mit ihrer Tochter Carina entwickelte sie dieses vielschichtige und tiefgründige Kartenset.
Carina Bengel studierte Kunst und Design und ist als Kunstund Werklehrerin tätig. Sie bringt ihren Einfallsreichtum in verschiedene kreative Projekte ein.
Christine und Carina Bengel
Im Gespräch mit meinem Inneren Kind
Dialog zwischen Kopf und Bauch zwischen Erwachsenen-Ich und Kind-Ich zur AussĂśhnung und Heilung
Haftungsausschluss: Die in diesem Buch enthaltenen Informationen und Ratschläge wurden von der Autorin sorgfältig recherchiert und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Die Informationen und Ratschläge sind außerdem nicht dazu gedacht, die Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten zu ersetzen, sofern dies angezeigt ist. Unter keinen Umständen sind die Autorin, der Herausgeber oder der Verlag für irgendwelche Schäden oder Verluste haftbar, die dem Leser dadurch entstehen könnten, dass er sich ausschließlich auf Informationen in diesem Buch verlässt. Eine Haftung der Autorin, des Herausgebers oder des Verlags ist ausgeschlossen. Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe Krummwisch bei Kiel 2013 © 2013 by Königsfurt-Urania Verlag GmbH, D-24796 Krummwisch www.koenigsfurt-urania.com Umschlaggestaltung: Antje Betken, Oldenbüttel unter Verwendung eines Motivs von Carina Bengel Illustrationen: Carina Bengel Lektorat: Claudia Lazar, Kiel Layout & Satz: Antje Betken, Oldenbüttel Druck und Bindung: Aalexx Buchproduktion, Großburgwedel Printed in EU ISBN 978-3-86826-107-3 (Set: Buch und Karten)
Inhalt EINLEITUNG – „Im Gespräch mit meinem Inneren Kind“ . . . . . . . . . . 7 SCHULD oder Versöhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 PHYSIK und die Allverbundenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 SEHNSUCHT nach Harmonie im Außen und Innen . . . . . . . . . . . . . . . . 20 DAS SELBST – „die Selbste“ – drei Instanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Das Hohe Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Das Mittlere Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Das Untere Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 WILL ICH LEBEN oder leiden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 KOOPERATION ist angesagt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 RESONANZ, Akzeptanz und Versöhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 DER DREIKLANG des Lebens im Jetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 SPIEL und Arbeit mit „Symbolen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 VERSÖHNUNG durch Rituale und Visionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 ERFOLGREICHES Selbst-Management mit den Dialog-Karten . . . . 67 ANWENDUNGsvorschläge und Themenübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 DAS LEBEN – Persönliche Aussöhnungs- und Erfolgsgeschichten 80 Lesetipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
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EINLEITUNG
„Im Gespräch mit meinem Inneren Kind“ „Es gibt kaum ein komplexeres und wichtigeres psychologisches Thema als die Psychodynamik der Vergebung. Immer sind dabei unsere tiefsten Gefühle involviert, Liebe und Hass. Die Fähigkeit oder das Unvermögen zu verzeihen, prägt die Qualität unseres sozialen Lebens und entscheidet über unseren Seelenfrieden.“ Psychologie Heute 08/02
„Gespräche mit meinem Inneren Kind“ – dieser Satz wirkt wie ein Versprechen, wie ein Vertrag, den ich mit mir selbst eingehe. Dieser Dialog – ein Zwiegespräch zwischen Kopf und Bauch, zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, zwischen Erwachsenen-Ich und Kind-Ich – ist eine wichtige Voraussetzung, um mich als Erwachsener zu versöhnen und mein Kind zu befreien. Umgekehrt wirkt das versöhnte Kind auf den Erwachsenen und befreit diesen ebenso. Die hier vorliegenden 44 plus 4 Dialog-Karten und dieses Buch zeigen uns einen Weg der Versöhnung und die Möglichkeiten eines liebevollen Umgangs mit sich und seinen sämtlichen „Selbsten“. Sie werden befähigt, diese Verbindungen effektiv und erfolgreich für die Gestaltung Ihres Alltags anzuwenden.
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SCHULD
oder Versöhnung
„Viel Übles hab’ an Menschen ich bemerkt. Das Schlimmste ist ein (Franz Grillparzer) unversöhnlich Herz.“ Schuld und Sühne – Dostojewski überschrieb seinen berühmten Roman mit diesen Worten. Auch wir nutzen gerne solche Überschriften für unser Leben. Wir neigen dazu, uns im Rahmen von Schuld – unseren eigenen Schuldgefühlen oder auch im Be-Schuldigen von anderen – die im Leben zwangsläufig entstehenden Schwierigkeiten zu erklären. Es ist ein eingeübter Weg: Es tut weh, selbst schuld zu sein, einfacher ist es, Schuld zu verteilen. Aber zu einer Lösung der Probleme finden wir weder durch das eine noch durch das andere. Es ist eine kurze Entlastung, die wir erleben, und das war’s dann auch schon. Was machen wir mit der „Schuld“? Wie können wir ihr entkommen? Wie können wir sie überwinden? Wenn wir eine dauerhafte Er-Lösung wollen, müssen wir einen Schritt weiter gehen, einen großen Schritt weiter über den Graben der Schuld hinweg. Ich versichere Ihnen: Es gibt die Lösung. Sie heißt Sühne, Versöhnung. Und zwar Versöhnung im Sinne von „etwas wieder gutmachen“, etwas, was vorher schlecht und schlimm war. Es geht um Schlichtung und Frieden.
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An dieser Stelle können wir ansetzen: „Im Gespräch mit meinem Inneren Kind“ − unser Titel gibt uns schon die Richtung vor. Nehmen wir uns Zeit, setzen Sie sich, machen Sie es sich gemütlich und hören Sie zu. Lassen Sie ein Gespräch zwischen dem Inneren Kind und Ihrem Erwachsenen-Ich zu.
Wir modernen Menschen quälen uns permanent mit Fragen. Als Erwachsene stellen wir letztlich fest, dass wir uns als Opfer fühlen. Die Verletzungen haben angefangen in der Kindheit, wo man uns nicht verstanden hat, zu wenig bedingungslos geliebt hat – sie gehen weiter bis in die heutige Zeit, wo wir gemobbt, übergangen werden, lieblos behandelt und verletzt werden. Wir sehen uns von außen in eine Richtung gedrängt und dabei nicht handlungsfähig. Man hat uns Schmerzen zugefügt, jetzt lecken wir uns die Wunden und jammern. So wollte ich nicht werden, so wollte ich nicht sein, so wollte ich nicht leben. Warum passiert mir das? Was tut man mir an?
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Das sind Fragen, die zu keinem guten Ende führen, denn es sind Schuldzuweisungen; d. h. jemand wird zum Opfer gemacht. Schuldzuweisungen sind Angriffe auf das eigene Selbst wie auf das Selbst des anderen und ungesund für Geist, Körper und Seele. Sie haben sich entschieden, kein Opfer mehr zu sein, haben sich entschieden, etwas zu ändern. Gut so! Treten Sie also aus der Passivität aus. Sie wollen auch keine neuen Opfer schaffen? Den Spieß nur umdrehen? Dann müssen wir uns den Fragen stellen und die Antworten dann aktiv angehen. Dieses Buch und die 44 Dialog-Karten helfen Ihnen gleichermaßen bei diesem Prozess. Sind wir tatsächlich an Kräfte gebunden, die uns daran hindern, die Person zu sein, die wir wirklich sein wollen? Wie weit sind wir mit erlebten Problemen aus unserer Kindheit, aus unserer familiären Situation, aus unserem sozialen Wertesystem, aus der Kultur, aus der wir kommen, verhaftet? Probleme, Ängste, Vorkommnisse und Verletzungen aus der Vergangenheit, was machen wir mit ihnen: verdrängen, aufarbeiten oder gar verzeihen? Welchen Nutzen hätte ich vom Hinschauen oder vom Aufarbeiten? Warum sollte ich gar vergeben? Bin doch ich das Kind, das verletzt wurde! War doch ich klein, schwach und hilflos und den großen Erwachsenen ausgesetzt! Bin doch ich gar nicht schuld an dem ganzen Schlamassel!
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Bei all den Fragen geht es darum, den Schlüssel zu finden. Der Schlüssel liegt auf keinen Fall darin, den Schuldigen zu finden, sondern im Gegenteil darin, alten Verletzungen völlig neu zu begegnen durch Verzeihen, in der Versöhnung. Das klingt so einfach. Kann es auch sein, aber zunächst müssen wir herausfinden, wo Wut und Zorn und Schmerzen sind, wo überhaupt vergeben werden kann. Da muss ich mir die Vergangenheit genauso ansehen wie die Gegenwart, meine kleine Vergangenheit und Gegenwart, aber auch die der Systeme, ins immer Größere gehend, ins weiter Zurückliegende und daraus ergibt sich dann die Gesamtschau auf alles weitere, auch auf die Zukunft. Menschen, junge wie ältere, fühlen Abhängigkeit, Ohnmacht, sich an andere Menschen gebunden, sogar gekettet, und Systemen ausgeliefert: Warum wurde gerade ich in dieses Familien-System hineingeboren? Warum erkannte ich nicht früher, dass diese Freunde keine wirklichen Freunde waren? Wie konnte ich nur diese Kollegen so lange ertragen, mich in diesem oder jenem Team so lange verletzen und verleumden lassen? Warum habe ich mein Geld diesem Menschen anvertraut? Wie konnte mir nur all das passieren? Warum? Aber durch Verbitterung und Hadern mit Erfahrungen aus der Vergangenheit, mit gegenwärtigen Erlebnissen, mit Lebensumständen und Zuständen, durch übermäßiges Grübeln, das Gefühl von Wertlosigkeit … damit bewegen
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wir uns in einer Endlosschleife von Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen! Durch die Suche nach Schuld und deren Zuweisungen an mich oder andere entstehen immer wieder neue Wunden, die uns weiter an den Konflikt binden. Sogar neue Verstrickungen entstehen, die sich emotional, körperlich und im Verhalten zeigen. Außerdem binden wir Kräfte, die uns bei der Suche nach dem Weg aus dieser Schleife heraus fehlen.
Wir ahnten es bereits und erleben immer wieder aufs Neue, dass durch negative Bewertung der Vergangenheit und durch Schuldzuweisungen unsere Vitalität leidet und „Heilung“ blockiert wird! Los-Lösung und Er-Lösung werden not-wendig! Nur Los-Lassen kann die Not wenden!
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Zielgenauer Wegweiser aus der Not ist Versöhnung. Einerseits erfordert dies das kluge Erkennen, dass Verbitterung und Hadern mit dem Schicksal dem eigenen seelischen Wohl und der eigenen körperlichen Gesundheit im Wege stehen. Andererseits aber müssen wir uns bewusst werden, dass „Probleme lösen“ und „Los-Lassen“ immer auch in einem Kontext zu einem System zu sehen sind. Ich als Individuum stehe in Verbindung und ebenso in Verstrickung zu meiner (Herkunfts-)Familie. Ich bin ein Teil dieser Familie, dieses Systems, deren Mitglieder leben und auch schon verstorben sind. Diese Erkenntnis soll nicht dazu dienen, nun endlich zu wissen, wer schuld ist. Vielmehr kommt genau hier mit dem Thema „Aussöhnung“ ein neuer und wichtiger Ansatz hinzu. Hier geht es um Verbundenheit und um die Integration einer spirituellen Instanz. Das bedeutet für uns, dass Vergebung und Aussöhnung in einem größeren und komplexeren Kontext zu sehen sind.
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