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ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY
Mai 2015
Gröden:
Foto: Unika
Kunsthandwerk Unika
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THEMA
Südtirol auf der Expo in Mailand Qualität aus Südtirol präsentiert sich auf der Weltausstellung
n Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober findet in Mailand die Weltausstellung Expo statt. Sie steht unter dem Motto „Feeding the planet, energy of live” (Den Planeten ernähren, Energie für das Leben). Es soll Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbinden. Südtirol wird mit einem eigenen Stand aus Lärchenholz auf der Expo vertreten sein. Die Apfel- und Weinproduzenten des Landes sowie die Südtiroler Küche präsentieren ihre Qualitätsprodukte unter dem Motto „Leben im Gleichgewicht”.
Die Expo 2015 ist eine Universale Weltausstellung, es ist dies die zweite Weltausstellung in Italien (Mailand 1906). Die universalen Weltausstellungen finden alle fünf Jahre statt, Mailand folgt auf Shangai (2010), Aichi (2005) und Hannover (2000).
Die Welt ernähren „Feeding the planet, energy for Life” (Den Planeten ernähren, Energie für das Leben) lautet das Motto der Expo 2015, die vom 1. Mai bis 31. Oktober sechs Monate lang Millionen von Besuchern nach Mailand locken wird. Südtirol ist mit einem eigenen Stand im Pavillon des Gastgeberlandes vertreten. „Dies ist eine einmalige Gelegenheit, unser Land dem Fachpublikum aus aller Welt und den vielen Familien, die die Weltausstellung besuchen werden, zu präsentieren”, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der Südtirols Expo-Auftritt vorgestellt wurde. „Rund 70 Millionen Menschen besuchten bei der letzten Weltausstellung 2010 Shanghai”, berichtete Landeshauptmann Kompatscher, „und diesmal werden wieder über 130 Länder Investitionen von ungefähr einer Milliarde Euro in Mailand tätigen, um wieder ein Millionenpublikum zu begeistern.” Südtirol Stand aus Holz Beim Südtirol Stand handelt es sich um eine Konstruktion aus Lärchenholz, die über mehrere Etagen bis in eine Höhe von 13 Metern führen wird. Der Südtirol Stand befindet sich entlang einer der Hauptachsen des Ausstellungsgeländes. Das Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 75 Quadratmetern wird von sieben Baumstämmen getragen, parallel zu den sieben Themenbereichen, die die Südtiroler Marketinggesellschaft in Mailand als Hauptstränge dem Publikum aus aller Welt erzählen möchte. Durch die aufragende Struktur von 13 Metern Höhe ent-
steht eine dynamische Architektur, welche die Gäste erleben und erwandern können. Der Eingangsbereich ist vor allem der Südtiroler Küche gewidmet, die oberen Etagen bieten Gelegenheiten für einen „Erzählweg” rund um das Leitmotiv „Live the Balance”. Die Besucher sollen die oberste Plattform erwandern und somit ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, wenn man in die Höhe hinaufsteigt. Ein Team von acht Mitarbeitern wird am Südtirol Stand der Expo die Besucher auf einem Erzählweg nach oben - auf die höchste Plattform des Standes - begleiten und dabei viel über Südtirol erzählen: über das Land und die Leute, über Architektur und Alltagskultur, über Nachhaltigkeit und Innovation und über Spitzenleistungen der Südtiroler.
Wie ein Baumhaus sieht der 13 Meter hohe Stand aus Lärchenholz aus. Fotos: EOS
Leben im Gleichgewicht Das Motto des Südtiroler Auftritts ist „Live the Balance”, also „Leben im Gleichgewicht”. Sowohl die Inhalte als auch der architektonische Aufbau des Südtirol Standes basieren auf sieben Säulen. Landschaft, Menschen, Architektur, Alltagskultur, Nachhaltigkeit, alpine Kompetenzen und Essen sollen den Besuchern einen Einblick in das Südtiroler Lebensgefühl vermitteln. „Jeweils am letzten Donnerstag im Monat werden wir eine Veranstaltung für die Journalisten aus aller Welt organisieren, um sie auf unser Land, seine Menschen und seine Kultur aufmerksam zu machen”, verrät SMG Direktor Pappalardo.
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sein”, sagt Georg Kössler, Präsident des Südtiroler Apfelkonsortiums. So soll in Mailand eine mit Äpfeln in verschiedenen Farben gestaltete Rückwand im Südtirol Stand darauf hinweisen. „Die Expo ist keine Verkaufsveranstaltung, sondern wir möchten, dass die Gäste mit einer Botschaft nach Hause gehen”, so Kössler, „und diese Botschaft lautet, dass der Apfel zu Südtirol gehört.”
Schwerpunkt Wein Der Wein ist ein wichtiger Teil des gastronomischen Angebotes und wird während der sechs Monate auf dem SüdtirolStand vertreten sein. Werner Waldboth vom Konsortium Südtiroler Wein betont: „Von Anfang an war für uns klar, dass der Wein auf keinen Fall beim Südtiroler Expo-Auftritt fehlen darf”. Mit seinen 5.300 Hektar produzieren die Südtiroler Winzer gerade einen Prozent des Weines in Italien. Gemessen an der Anbaufläche sei es aber jenes Gebiet, das in den vergangenen Jahren die meisten Auszeichnungen erhalten habe. Die Gesamtheit aller geografischen, geologischen, vegetativen und klimatischen Faktoren sei zusammen mit der Art und Weise, wie die Südtiroler Winzer die Eigenheiten der Region und des Weinanbaugebietes einfangen, für den Charakter und die besondere Qualität des Südtiroler Weines verantwortlich, so Waldboth. Der Apfel gehört zu Südtirol Im Apfelanbau kann sich Südtirol hingegen zurecht als Großmacht fühlen: Mit 18.000 Hektar ist es das größte geschlossene Obstanbaugebiet Europas und die jährlich rund eine Million Tonnen Äpfel, die das Land produziert, stellen gut ein Zehntel der gesamten europäischen und zirka die Hälfte der italienischen Apfelproduktion dar. „Wir haben aber nicht den Anspruch groß zu sein, sondern gut zu
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THEMA
Gutes aus der Küche Marion Pristinger vom 4-Sterne-Boutique-Hotel Zum Rosenbaum in Nals hat die Ausschreibung für die Führung des Restaurants am Expo-Stand gewonnen. Als sie von der Expo erfuhr, war sie gleich begeistert und wollte unbedingt präsent sein. „Der Slogan 'Feeding the Planet - Energy for Life' ist geradezu maßgeschneidert für Südtirol”, zeigt sich Pristinger überzeugt, „Erdbeeren aus Martell, Spargeln aus Terlan, Obst und Käse zeigen die kulinarische Vielfalt, die unser Land zu bieten hat. In einer Showküche werden wir auch die verschiedenen Formen der Zubereitung vorführen.” Frisch, gesund, nahrhaft, traditionell und energiesparend - das sind die Eigenschaften, die nach ihrer Meinung die Qualität der Südtiroler Produkte und Küche auszeichnen. Das Restaurant im Expo-Stand wird passender Weise „Delicious” heißen und soll den Besuchern Südtirol im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft” machen. Weltausstellungen gibt es seit 160 Jahren. Sie ziehen auch heute noch Massen an, versichert Manfred Schweigkofler, der Koordinator des Südtiroler Auftritts in Mailand. Allein bei der Expo 2010 im chinesischen Shanghai kamen 65 Millionen Besucher. „Die Expo ist eine riesige Kontaktbörse, ein gigantischer Lunapark und eine Werkstätte für Zukunftsgedanken“, so beschreibt es Schweigkofler. Die Besucher kommen in den Genuss einer kleinen Weltreise, denn jede Nation bemüht sich um einen besonderen Auftritt. Internet-Seite der Expo: www.expo2015.org Südtirol Auftritt auf der Expo: www.expo2015.bz.it <
Inhalt
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THEMA Südtirol auf der Expo in Mailand SÜDTIROL AKTUELL
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Kurzmeldungen Steile Karriere in London, Vorwort Lüsen, Historische Wattkarten Tiroler Frauenlandtag, Graubünden Südtirol innovativ: Herbert Pixner Temple Bar, Heißes Jahrhundert, Buchvorstellung
EXPERTEN
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Krankenversicherung, Südtirol Pass Free
INTERN
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Treff.Heimat, Sprachkurs Viareggio München, Sommertreffen in St. Martin in Passeier Gesamtverband der Südtiroler in Österreich, Wallfahrt Weingarten Nürnberg, Liechtenstein, Wanderwoche HEIMAT UND WELT Elmar Mair
IMPRESSUM
HEIMAT& Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen
AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
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PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL
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Kurz notiert
Meldungen aus Südtirol n MEDIEN Südtirol-„Merian“ neu erschienen
Für viele Deutsche ist Südtirol das Urlaubsziel. Nicht wenige haben diese Begeisterung von ihren Eltern übernommen. Foto: Merian
Das deutsche Kultur- und Reisemagazin „Merian“ hat Südtirol nach 2008 wieder ein eigenes Heft gewidmet. Enthalten sind ausführliche Reportagen über besondere Plätze und Menschen, gepaart mit einem Lob auf Beherbergungsstrukturen und Küche. Die Redakteure des Reisemagazins haben in den letzten Monaten Südtirol erkundet und immer wieder mit den Menschen im Land gesprochen. Gesammelt hat die Redaktion 250 Tipps, 16 Reportagen und Porträts und einen „Kompass“ für Südtirol-Reisende mit zahlreichen Tipps zum Übernachten, Essen und Einkaufen. <
n MUSIK Auszeichnung für Manuela Kerer Die Werke der 1960 geborenen Komponistin, Rechtswissenschaftlerin und Psychologin werden international aufge-
führt, unter anderem bei der Münchner Biennale für zeitgenössisches Musiktheater, den Klangspuren Schwaz, bei Wien Modern oder im ACF New York. Musikalisch kennt sie keine Grenzen, und wenn, um diese zu überschreiten. So hat sie Teile des italienischen Strafgesetzbuches in Musik übersetzt und ein Stück für zehn elektrische Zahnbürsten komponiert. Ihr Ziel ist es, die Neue Musik mit Humor aus ihrer all zu ernsten Ecke zu holen. Die Accademia Filarmonica Romana widmet ihr ein Konzert als Anerkennung für ihre kompositorischen Leistungen. <
das Vertrauen, welches sie in die unternehmerische Kraft eines französichen Betriebes setzen“. Im Sigma-Werk ließ er sich die neuesten technologischen Errungenschaften des Unternehmens zeigen – von den Panoramakabinen der Riesenräder von London und Las Vegas über die drehbare Aussichtsplattform auf dem Windgenerator in Vancouver bis zu den „Waggons“ der MiniMetro in Miami. <
Michael und Anton Seeber mit dem französichen Präsidenten François Hollande. Foto: Sigma
n KULTUR Das Brixner Energiebündel Manuela Kerer eilt von Erfolg zu Erfolg.
Foto: e-may.org
n WIRTSCHAFT Lob von François Hollande für Leitner Vor 14 Jahren hat der Seilbahnbauer Leitner aus Sterzing den französischen Wettbewerber Poma und dessen Tochterfirmen übernommen. Zu den Poma-Partnern zählt die Firma Sigma, die Kabinen für Leitner und Poma herstellt. Diesem Unternehmen stattete der französische Präsident einen Besuch ab. Dabei bedankte er sich bei Michael und Anton Seeber für ihr Engagement in Frankreich und „für
Neue Ausstellung auf Schloss Runkelstein „Verona-Tirol. Handel und Kultur am Brennerweg bis 1516“ ist die neue Ausstellung auf Schloss Runkelstein, die bis zum 1. November 2015 zugänglich ist. In der Antike und im frühe n Mittelalter hatte der Weg über den Brenner nur eine nachgeordnete Bedeutung. Als das ungarische Reitervolk der Magyaren im Jahr 899 Norditalien plünderte, war eine neue Nord-Südverbindung erforderlich. Die Brennerstrecke wurde mit befestigten Stützpunkten zur wichtigsten Straße über die Alpen ausgebaut. Durch den Brennerweg kam es zu einem regen wirtschaftlichen, aber auch kulturell-gesellschaftlichen Austausch zwischen Nord
und Süd. Die Ausstellung lässt die alte Brennerroute als ein Abenteuer wiedererstehen. Von Verona bis nach Hall: Der Besucher begibt sich auf eine spannende Reise mitten durch die Alpen. <
n ARBEIT „Top Company Award“ vergeben Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit den Mitarbeitern. Die Auszeichnung zur Mitarbeiterzufriedenheit wurde jüngst vergeben und legte einen Schwerpunkt auf die Bereiche Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement. Initiatoren sind die Beratungsunternehmen Business Pool aus Bozen und APL Institute in Bruck am Ziller. Bei dieser Befragung gingen die Aussagen der Mitarbeiter zu zwei Drittel in die Gesamtbewertung ein. „Wir verbringen viel Zeit am Arbeitsplatz. Meistens sind es acht Stunden und mehr. Das ist kostbare Lebenszeit“, betonte Business-Pool-Geschäftsführer Andreas Unterhofer. „Wenn die Arbeit Sinn macht, treten Freude und Zufriedenheit auf“, so Unterhofer. <
Die Gewinner v. l. Patrick Moling (Graber & Partner), Harald Palla und Manfred Marsoner (Elas), Markus Steiner (Fahrschule Steiner) und Klemens Kaserer (Klein Fein Hotel Anderlahn). Foto: David Wehnert
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Steile Karriere in London
VORWORT DER LANDESRÄTIN
Vom Kochlehrling zum Senior Vice President n Der Brixner Kurt Kuen war Kochlehrling, ging nach England und war am Ende seiner Karriere Senior Vice Präsident der weltweit operierenden Hotelgruppe Park Plaza und Direktor von sechs Luxushotels in London. Auf Einladung des Gymnasialvereins Franiskanergymnasiums sprach Kuen über sein Leben, seine Laufbahn und seine Rolle als Botschafter Südtirols in England.
Man muss Träume haben und versuchen sie sich zu erfüllen. Diesem Motto getreu zog Kurt Kuen vor 50 Jahren vom Brixner Stadtteil Zinggen hinaus in die Welt. Nach seiner Kochlehre in Brixen kam er über die französiche Schweiz und Spanien (in erster Linie um die Sprachen zu lernen) und landete – ohne ein Wort Englisch zu sprechen – in London. Mit viel Fleiß, Mut und einer Riesenportion Glück brachte er es vom einfachen Servicemitarbeiter bis zum Hoteldirektor, und dies bereits nach fünf Jahren nach seiner Ankunft in England. Als Hoteldirektor im Newcastle Gosforth Park Hotel konnte er viele Persönlichkeiten wie Lady Diana, Prinz Charles, Wladimir Putin und
Toni Blair persönlich begrüßen. Später wurde Kuen zum Hoteldirektor des Tower Hotels in London ernannt, wo er gelernt hat mit dem immensen Druck umzugehen täglich an die 1000 Gäste zufrieden zu stellen. 1990 wurde Kuen zum Freeman of the City of London ernannt und hat sich damit das Privileg erworben einmal jährlich Schafe über die Tower Brücke zu treiben. Am Ende seiner glanzvollen Karriere brachte es Kuen zum Senior Vice President des weltweit agierenden Park-Plaza-Hotelkonzerns und Direktor von sechs Luxushotels in London wie das Westminster Bridge Park Hotel mit 2040 Betten. Kuen unterstützte immer viele Südtiroler. Er hat über 1000 Landsleuten Praktika und Jobs ermöglicht und vielen anderen bei ihrer Karriere unter die Arme gegriffen. Dafür hat er 2010 die Verdienstmedaille des Landes Tirol erhalten. „Was man anderen Leuten gibt, bekommt man zurück", erzählte Kuen. 1990 organisierte er bei sich zu Hause das erste Südtiroler Treffen mit acht Teilnehmern, heute sind es über 200 Südtiroler, die daran teilnehmen. <
Expo 2015 Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt! Südtirol präsentieren, neue Kontakte knüpfen und bestehende Netzwerke vertiefen: Die Weltausstellung Expo 2015 vom 1. Mai bis 31. Oktober stellt für unser Land einmal mehr die hervorragende Möglichkeit dar, den erwarteten 20 Millionen Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die Südtiroler Lebensart zu geben – und das vor unserer Türe in Mailand. Unsere Themen sind dabei so vielfältig und breit gefächert wie unser Land und seine Menschen. Unter dem Motto der Expo 2015 „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ wollen wir Landschaft und Kultur, Gastronomie und Wein, Wirtschaft und Architektur präsentieren. Besonders freut es mich, dass die Woche vom 10. bis 17. Juli der Euregio gewidmet sein wird und wir die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im historischen Tirol ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken können. Es ist schließlich auch diese Brückenfunktion unseres Landes zwischen Nord- und Südeuropa, die unser Land auszeichnet und in vielerlei Hinsicht seine Stärke ausmacht. Die Weltausstellung in Mailand ist zweifelsohne eine gute Möglichkeit, Südtirol auf internationalem Parkett zu präsentieren. So wie ihr Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt eigentlich tagtäglich im Kleinen Botschafter unseres Landes seid und die Südtiroler Eigenarten, Kultur und Tradition, unsere Lebensart und unser Lebensgefühl in die Welt tragt. Es ist dabei immer wieder eine Freude zu sehen, wie ihr Brücken spannt zwischen Südtirol und eurem neuen Wohnort, der euch im Laufe der Jahre vielfach wohl auch ein Stück „daheim“ geworden ist. In vielerlei Hinsicht seid ihr dadurch zu verlässlichen Ansprechpartnern in der Welt geworden, stark verwurzelt in eurer Heimat Südtirol und profunde Kenner anderer Länder, ihrer Menschen sowie ihrer Sitten und Bräuche. Und als solche seid ihr Teil einer authentischen Präsentation Südtirols in der Welt, die sich nicht nur auf einige Monate im Jahr beschränkt, sondern über Jahrzehnte hinweg gewachsen und gepflegt worden ist. Danke euch dafür! Landesrätin Martha Stocker
Trotz seines Erfolgs ist Kuen im Herzen immer ein Südtiroler geblieben und gab den aufmerksam lauschenden Schülern mit auf den Weg: „Sein Glück macht man selbst. Die Welt ist offen für euch, geht hinaus!“ V.l. Kurt Kuen und Gymnasialpräsident Thomas Widmann
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Alpenmusik, die das Herz berührt Südtirol innovativ
Das „Herbert Pixner Projekt“ zaubert ein musikalisches Feuerwerk aus traditioneller alpenländischer Musik, Flamenco, Gipsy-Jazz, Blues, Rock und Worldmusic auf die Bühne. v. l. Heidi Pixner, Manuel Randi, Herbert Pixner und Werner Unterlercher. Foto: sinnesbichler.de
n Herbert Pixner zählt zu den angesagtesten und kreativsten Harmonikaspielern im gesamten Alpenraum. Wie kaum ein anderer versteht er es, den Spagat zwischen traditioneller Volksmusik, spannenden Eigenkompositionen und fantastisch improvisierter Weltmusik zu schaffen. Eine musikalische Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne - Herbert Pixner ist der Vorreiter einer neuen Generation von Alpenmusikern.
Unkonventionell, unangepasst, unabhängig, vielseitig, virtuos, experimentierfreudig und leidenschaftlich musikalisch: das ist Herbert Pixner. Dem Passeirer Ausnahmemusiker und Komponist – neben der Diatonischen Harmonika beherrscht der Multiinstrumentalist auch Klarinette, Trompete, Flügelhorn und Saxophon –gelingt es immer wieder einen eigenen Musikstil zu kreieren und weiterzuentwickeln.
lich einerlei. Für Herbert Pixner ist die Musik an sich wertvoll, da spielt es keine Rolle, aus welchem Fach sie kommt. Er hat mit seinen Arrangements und Eigenkreationen uralte traditionelle Klänge neu belebt. Er mischt Landler und Polka mit anderen Rhythmen und Melodien auf, Blues und Jazz gehören dabei ebenso zu seinem breitem Repertoire wie Rock. Grenzen gibt es keine.
bühnen nördlich und südlich der Alpen unterwegs und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit beim Publikum. Mit seiner Schwester Heidi Pixner (Tiroler Volksharfe), dem Bozner Manuel Randi (Gitarre) und dem Osttiroler Werner Unterlercher (Kontrabass) hat Herbert Pixner kongeniale Partner gefunden, mit denen er mit jazziger Leichtigkeit, augenzwinkernder Souveranität und technischer Brillanz für ausverkaufte und umjubelte Konzerte sorgt. Mit seiner Gruppe bildet er auf der Bühne eine Einheit, wie sie nur selten bei einem musikalischen Zusammenspiel zu sehen ist, eine wunderbare Symbiose. Hier wird die Musik erlebt und die Zuhörer sehen
und spüren die Freude, die in jedem der vier Musiker auf der Bühne präsent ist. Ob beim gefühlvollen „Morgenrot“, der einen Sonnenaufgang in den Alpen in zarten sphärischen Tönen wiederbringt oder dem rockigen „Hiatabua“. Da wird der Rhythmus voller Begeisterung mit den Füßen mitgeklopft, den Augen mitgerollt, da wird alles gegeben. Keine Bühnen- oder Lichtshow lenkt ab, es ist Musikerlebnis pur. Bei der Jubiläumstour 2015 kommt das Publikum in den Genuss der absoluten Lieblingsstücke der Musiker der letzten zehn Jahre.
Pixners BACKstage Neu ist die Sendung „Pixners BACKstage“, zu der der charismatische Pixner regelmäßig außergewöhnliche Bands und Persönlichkeiten in die Kulturbackstube nach Innsbruck einlädt. Handgemachte Musik ohne Playback ist die Voraussetzung eingeladen zu werden. Er trifft spannende Bands und interessante Gäste aus den verschiedensten musikalischen Genres. Dabei bekommen auch talentierte NachwuchsMusiker und außergewöhnliche Talente eine Plattform ihr Können vor einem größeren Publikum zu präsentieren. <
Herbert Pixner entlockt der Harmonika Klangfarben, die unverweigerlich Gefühle hervorrufen, mal zart und zerbrechlich, dann wieder energisch und fordernd.
Blues im Dreivierteltakt Handgemacht und grenzenlos So lässt sich Pixner auch nicht in eine Schublade stecken. Volksmusik, Jazz, Blues, Rock, Weltmusik – ihm ist es eigent-
Als „Herbert Pixner Projekt“ sind die vier Vollblut-Musiker mittlerweile seit nun schon zehn Jahren auf den angesagtesten Festivals und Konzert-
Zwei, die sich ohne Worte verstehen und denen die Freude am musikalischen Zusammenspiel aus den Augen spricht: v. l. Manuel Randi und Herbert Pixner Fotos: Christoph Huber
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Ein Stück Irland in Bozen
Bozner „Temple Bar“ ist weltweit am „irischsten“ n Ein kleines Stück Irland im Herzen von Bozen: Der Irish Pub „Temple Bar“ am Dominikanerplatz wurde kürzlich von einer globalen Vereinigung als „authentischster Irish Pub außerhalb von Irland“ ausgezeichnet. Bewertet wurden unter anderem Veranstaltungen und die Unterstützung von Musikern und Künstlern.
Anfang März wurden von der Föderation „Irish Pubs Global“ mehrere Auszeichnungen an irische Lokale rund um den Globus vergeben. Neben zahlreichen anderen Kategorien wurde auch der authentischste Pub außerhalb von Irland prämiert. Dieser befindet sich im Herzen der Bozner Altstadt. Über die Auszeichnung freuen
sich die Betreiber des Lokals, Stephen Tierney und Tanya Cragan, die beide aus Dublin stammen. 2006 eröffneten sie die „Temple Bar“, die sich schnell zum beliebten Treffpunkt entwickelte - und das nicht nur am St. Patricks Day, der am 17. März gefeiert wird. Thierney erklärt dazu: „Was einen wahren Irish Pub ausmacht, sind nicht nur typisch irische Produkte. Soziales Engagement für die Gemeinde ist noch viel wichtiger. Wir von der Temple Bar sind stolz darauf, uns sehr für die Gemeinschaft von Bozen zu engagieren. Wir sponsern fünf Sportteams und mehrere Bands, organisieren Wohltätigkeitsveranstaltungen und unterstützen
Heißes Jahrhundert
Bis 2100 wird es bis zu vier Grad wärmer
die GEA (Gender and Education Association) in ihrem Kampf gegen Gewalt an Frauen. Das alles bringt uns den Leuten, die in unseren Pub kommen, näher. Es geht nicht nur ums Geschäft: Es ist ein Geben und Nehmen. Ich glaube, dass genau dieses soziale Engagement für die Menschen in Bozen eine absolute Neuheit ist. Sie sind es nicht gewohnt, dass sich eine Bar mit so großem Einsatz für die Gemeinschaft einsetzt. Aber genau das ist es, was uns so authentisch macht. In den Pubs in den Vorstädten von Irland ist es gang und gäbe, sich für den lokalen Sport einzusetzen und auch mal Geld zu sammeln, wenn ein Nachbar
V.l. Arthur Edward Rory Guinness, Urahn des Begründers der Biersorte Guinness, überreicht den Award an Stephen Tierney. Foto: Irish Pubs Global
Hilfe braucht. Wir Iren werden von Kind an dazu erzogen, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen.“ <
BUCHVORSTELLUNG
Suchen, sammeln, kochen
Rezepte mit Zutaten aus Wald und Wiese n Bis 2100 soll die Temperatur um 2,5 bis vier Grad steigen, prophezeit Meteorologe Christoph Zingerle. Es soll dann 20 Sommertage mehr in Bozen geben. Die Zahl der Frost- und Eistage wird hingegen zurückgehen.
Das Klima in Südtirol, dem Bundesland Tirol und in Belluno wurde im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes 3PClim erforscht. Ziel war es einen aktuellen Klimaatlas des Alpenraums zu erstellen. Während weltweit die Temperaturen bis 2100 „nur“ um zwei Grad zulegen werden, ist im Alpenraum ein Anstieg von 2,5 bis drei oder sogar vier Grad zu erwarten. „Während weltweit Ozeane und Wasser als dämpfendes Element bei
der Temperaturregulierung wirken, wirken Landoberflächen hingegen als Heiz- und Kühlflächen. „Die Temperatur steigt auf dem Land schneller an“, erklärt Zingerle. In Bozen wird es 20 Sommertage (Tage mit mehr als 25 Grad Celsius) und in Trient 30 Sommertage mehr geben. „Das Klima wird sich irgendwann in einen Gleichgewichtszustand begeben“, so Zingerle. In Zukunft ist mit einer „großen Variabilität der Niederschläge zu rechnen“, meint Zingerle. Während die Metereologen am Temperaturanstieg keinen Zweifel haben, ist bei den Niederschlägen noch keine klare Zu- oder Abnahme erkenntlich. Mit Extremereignissen muss gerechnet werden. <
Haselnüsse, Brombeeren und Holunderblüten, Bachkresse, Hopfen und Wiesensalbei: In unseren Wäldern und Wiesen wachsen zahlreiche Zutaten für die moderne Küche. Wer weiß, wonach er Ausschau halten muss, kann sich im Supermarkt „Wald“ umsonst bedienen – und von den außergewöhnlichen Geschmäckern der Natur profitieren. Dieses Buch bietet leicht nachzukochende, hauptsächlich vegetarische Rezepte und gibt Tipps, wo und wann man die einheimischen Pflanzen und Früchte am besten sammelt.
„Suchen, sammeln, kochen. Rezepte mit Zutaten aus Wald und Wiese.“ von Christjan Ladurner, Renate Fink Edition Raetia 2015 ISBN 978-88-7283-521-0
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INTERN
„Mutter Teresa“ in Firmian/Bozen TREFF.Heimat im März n Der Treffpunkt.Heimat im März führte uns ins neue Stadtviertel Firmian in Bozen. Unser Interesse galt vor allem der neuen Kirche. Sie ist Mutter Teresa geweiht. Gemeinsam mit der Schule, dem Kindergarten und dem Einkaufszentrum bildet die Kirche die städtebauliche Mitte des neuen Stadtteils.
Zu unserer Freude konnten wir den Planer der Kirche Architekt Siegfried Delueg für die Führung gewinnen. Arch. Delueg ist unlängst für diese Planung mit dem 7. Südtiroler
Nächster
Architekturpreis ausgezeichnet worden. Die Kirche bildet mit dem Pfarrhaus und dem Pfarrzentrum ein harmonisches Ensemble und umschließt einen Platz als Ort der Begegnung, der von hohen, vielgeschossigen Wohnbauten umgeben ist. Die drei Gebäude wirken nach außen eher nieder und bescheiden. Laut Architekt Delueg habe man gerade mit diesen Qualitäten punkten wollen, ganz im Sinne von Mutter Teresa. Auch beim Material habe man sich für einen wenig auf-
dringlichen Kalkstein aus Sediment entschieden. Der durchgehend für Pflaster, Böden und Fassaden verwendete Sellenberger Muschelkalk charakterisiert den gesamten „geweihten Bezirk“. Das Innere der Kirche wirkt streng und zweckmäßig. Auffallend der mächtige Stahlträger in Kreuzform, der die ganze Kirche trägt und den Raum in vier Bereiche mit unterschiedlichen Raumhöhen gliedert – ´´Hauptkirche, Altarraum, Taufkapelle und Werktagskapelle. Zwei kunstvolle,
das alte und neue Testament symbolisierende Kirchenfenster tauchen die Kirche in ein sakrales Licht. Der Altar ist aus Laaser Marmor, das Kreuz stammt aus dem Johanneum in Dorf Tirol. Anschließend an den Besuch im Pfarrzentrum führte uns die geschäftsführende Direktorin des Technischen Amtes Mitte Süd Architektin Melitta de Fonzo vom Institut für den Sozialen Wohnbau durch das neue und moderne Wohnviertel.
TREFF•Heimat
Besichtigung des Altreier Lupinenkaffees 11. Juni 2015
Informationen bei Südtiroler in der Welt, Tel. 0471 300213 oder suedtiroler-welt@kvw.org.
Sprachkurs am Meer für junge Südtiroler in der Welt
Italienisch lernen in der Toskana: 25. Juli bis 8. oder 15. August Im Sommer 2015 organisieren die „Südtiroler in der Welt“ für junge Erwachsene einen Italienischsprachkurs in Viareggio. Der beliebte Urlaubsort vieler Italiener bietet alles, um den perfekten Sommer in der Toskana zu erleben, und in den zwei oder drei Wochen die italienische Sprache besser zu erlernen und neue Kontakte zu knüpfen.
Teilnehmerbeitrag 2 Wochen 3 Wochen Gastfamilie mit Frühstück 695 Euro 945 Euro Gastfamilie mit Halbpension 895 Euro 1.245 Euro Gemeinschaftswohnung 695 Euro 945 Euro Die Unterbringung für Minderjährige bei einer Gastfamilie mit HP ist verpflichtend. Zimmer bei Gastfamilien sind begrenzt. Teilnahmebedingungen Alter zwischen 16 und 35 Jahren, Südtiroler Abstammung und fester Wohnsitz im Ausland. Infos und Anmeldung: auf der Internetseite www.kvw.org/suedtiroler-welt oder suedtiroler-welt@kvw.org
> Erich Achmüller
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INTERN
Landeshauptmann übernimmt Ehrenschutz Gesamtverband der Südtiroler in Österreich n Eine Delegation des Verbandes der Südtiroler in Österreich unter der Leitung von Präsident Helmuth Angermann hat Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker getroffen. Dabei wurde dem Landeshauptmann das Ehrenprotektorat des Vereins übergeben.
Der Gesamtverband der Südtiroler in Österreich ist seit 1946 als Plattform für die Südtiroler in Österreich aktiv. Die Information, Beratung und Unterstützung der Mitglieder, aber insbesondere auch der Kontakt untereinander und die Pflege des Brauchtums gehören zu den Zielsetzungen des Vereins, der kürzlich mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker zusammengetroffen ist.
Die Delegation rund um Präsident Angermann bat dabei Landeshauptmann Kompatscher um die Übernahme des ständigen Ehrenschutzes über den Verein, den bereits seine Vorgänger Silvius Magnago und Luis Durnwalder innehatten. „Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, in der Tradition der Landeshauptleute
Südtirols das Ehrenprotektorat über den Verband der Südtiroler zu übernehmen, drückt dies doch die enge Bindung zu unserem Vaterland aus“, so Kompatscher, der dem Verband für seine Tätigkeit zugunsten der Südtiroler in Österreich dankte. „Ihr seid besonders wertvolle Botschafter unseres Landes, davon haben mich
Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrätin Martha Stocker im Kreise der Delegation der Südtiroler in Österreich. Foto: LPA/me
meine Besuche in Österreich überzeugt“, betonte die zuständige Landesrätin Stocker anlässlich des Treffens. <
10. Wallfahrt der Südtiroler in der Welt Am 31. Mai 2015 in Weingarten/Oberschwaben Die Südtiroler in der Welt - Arbeitsstelle für Heimatferne lädt alle Südtiroler in der Welt, Interessierte, Freunde und Bekannte herzlich zur Wallfahrt nach Weingarten ein.
Ablauf am 31. Mai: 10.00 Uhr Eintreffen der Teilnehmer auf dem Festplatz 10.30 Uhr Einzug in die Basilika 11.00 Uhr Festgottesdienst mit Prälat Georg Untergaßmair, Abt von Neustift 13.00 Uhr Festakt im Kultur- und Kongresszentrum, Begrüßung und Ansprachen, Mittagessen und geselliges Beisammensein Am Samstag, 30. Mai findet ab 19 Uhr ein Bunter Abend im Biergarten des Gasthofs Rössle in Weingarten statt. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung ist gesorgt. Unterkünfte: www.weingarten-online.de (Kultur und Tourismus) Für Interessierte aus Südtirol wird eine Zwei-Tages-Fahrt von Bozen nach Weingarten organisiert.
Informationen: Südtiroler in der Welt, suedtiroler-welt@kvw.org, Tel. 0039 0471 309176
Vom Mitdenker zum Vorläufer werden Elmar Mair, Wissenschaftler für Robotik und Informatik n Seit einem Jahr entwickelt der Brunecker Elmar Mair Technologien zum automatisierten Fahren am Robert Bosch Research and Technology Center in Palo Alto, Kalifornien und ist als Senior Research Engineer verantwortlich für die EigenLokalisierung der Fahrzeuge.
dann noch die Möglichkeit zu haben an einem äußerst spannenden Projekt mit zu arbeiten haben diese Entscheidung auf jeden Fall erleichtert. San Francisco und das Silicon Valley sind sehr international und man erlebt tagtäglich eine Vielfalt an Kulturen, was das Leben hier sehr aufregend macht. Was hat Sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
2014 wurde Mair mit dem FuturaFörderpreis für junge Südtiroler im Ausland ausgezeichnet.
Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?
Mair: Der Reiz nochmal auszubrechen und in einer komplett anderen Kultur zu leben, neue Ansichten und neue Lebensweisen kennenzulernen, war sicherlich ausschlaggebend warum ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Zudem wollte ich immer schon mal am Meer leben. Und
Mair: Aller Anfang ist schwer - eine neue Umgebung, neue Regeln, neue Herausforderungen im Beruf als auch im Alltag. Ich habe aber das Glück beruflich mit einem tollen Team zusammen arbeiten zu dürfen und auch privat habe ich durch das enorme Angebot an Freizeitmöglichkeiten rund um San Francisco sehr schnell Anschluss gefunden. Zur Zeit genieße ich die kalifornische Sonne, den Pazifik und die vielen Events in San Francisco, sowie das aufgeschlossene und liberale Flair der Stadt. Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?
Mair: Soweit ich das beurteilen
STECKBRIEF
Elmar Mair -
11. Juni 1983 in Bruneck geboren 2002 Matura am Realgymnasium Bruneck 2005 Bakk. techn., Leopold-Franzens-Univ. Innsbruck, Informatik 2007 M.Sc., TUM München, Informatik 2012 Dr.rer.nat., TUM München, Informatik (Robotik) 2010 - 2012 forschungsbezogene Aufenthalte in Canberra, Australien und Baltimore (USA) - 2007 - 2012 Hilfswissenschaftler für Informatik, TUM München - 2012 - 2014 Forscher am Deutschen Luft- und Raumfahrzentrum, Institut für Robotik und Mechatronik, Wessling - 2014 - heute Senior Research Engineer, Robert Bosch Research and Technology Center, Palo Alto, Kalifornien
kann gab es in Südtirol keine grundlegenden Veränderungen seit ich im Ausland bin. Ich habe aber den Eindruck, dass die Leute tendenziell offener sind und immer mehr versuchen sich aktiv daran zu beteiligen das Land zu formen, was ich als sehr positiv empfinde. Fühlen Sie sich noch als Südtiroler? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben?
Mair: Ich fühle mich definitiv noch als Südtiroler. Je nachdem wo man mich fragt woher ich denn komme fällt meine Antwort aber unterschiedlich aus. Innerhalb Europas wissen die meisten über unser Land Bescheid und ich antworte einfach mit Südtirol. Außerhalb gebe ich in der Regel als ersten Versuch Europa an. Auch wenn wir in Europa sehr große Unterschiede zwischen den Nationen wahrnehmen, haben wir sehr ähnliche Wertvorstellungen verglichen mit den meisten anderen Ländern. Darum fühle ich mich auch sehr mit dem Europa-Gedanken verbunden. Meistens ist aber Europa als Antwort unzureichend und auf eine entsprechende Nachfrage folgt ein längerer Erklärungsversuch. Ich sehe es als große Chance in Südtirol, einem Grenzland zwischen zwei Kulturen, aufgewachsen zu sein und mir das (für mich) Beste Falls unzustellbar bitte zurück an:
aus beiden Kulturen aussuchen und leben zu dürfen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?
Mair: Ich wünsche mir eine gesunde Mischung an Traditionsbewusstsein und Offenheit für Neues. Dass man die vielen Chancen erkennt sich weiterzuentwickeln und auch langfristig ein so erfolgreiches und charismatisches Land bleibt. Dafür muss man Althergebrachtes überdenken und sich die Frage stellen ob es noch förderlich oder inzwischen eher hinderlich ist. Vom Mitläufer zum Vordenker werden - ich habe das Gefühl in Südtirol gibt es junge Kräfte, die was bewegen wollen und ich bin zuversichtlich, dass Südtirol auch in Zukunft als Urlaubsziel und Heimat attraktiv sein wird. <
Im Silicon Valley, an der Quelle der neuesten Technologien, zu sein und diese unternehmerische Energie vor Ort miterleben zu können ist eine unglaubliche Erfahrung für Mair. Für Österreich: Gesamtverband der Südtiroler in Österreich
Für Deutschland:
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Verband der Südtiroler Vereine
A-6020 Innsbruck
in der Bundesrepublik Deutschland c/o INVIA Köln e.V.
Für die Schweiz:
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Südtiroler Verein Zürich und Umgebung
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