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ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY
Maria-Trost-Kirche in Meran
60-Jahr-Feier
April 2016
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THEMA
Verbindung zu Heimatfernen
Arbeitsstelle für Südtiroler Heimatferne feiert 60-Jahr-Jubiläum
Vollbesetzter Saal im Kulturzentrum KiMM in Meran mit Gästen aus den Südtirolvereinen, vorne im Bild der Tisch mit den Ehrengästen.
n Vor 60 Jahren wurde die Arbeitsstelle für Südtiroler Heimatferne gegründet. Dies ist Anlass Rückschau zu halten. Die Arbeitsstelle Südtiroler in der Welt ist ein wichtiger Bezugspunkt und Anlaufstelle für die Anliegen der zahlreichen Südtirolerinnen und Südtiroler, die im Ausland leben. Zahlreiche Vereinsvertreter und Ehrengäste feierten am 27. Februar in Meran das 60-jährige Bestehen der Arbeitsstelle.
nur die Landschaft und die vertrauten Menschen uns eine Heimat geben würden, sondern auch der Glaube an Gott geistige Heimat biete. Und er ermahnte, die neuen Heimatfernen nicht zu vergessen, die in unser Land kommen. Die Messe wurde musikalisch gestaltet vom Chor Maria Himmelfahrt unter der Chorleitung von Hans Schmidhammer.
Festakt im Kulturzentrum KiMM Die Feierlichkeiten begannen mit einer heiligen Messe in der Maria-Trost-Kirche in Meran. „Auch ich bin ein Heimatferner”, begrüßte P. Cyrill Greiter aus Nordtirol die Festgemeinde. Auch er sei durch seine beruflichen Versetzungen öfters entwurzelt worden, musste immer wieder Vertrautes hinter sich lassen und neu beginnen. Wie gut tue es dann auf jemanden zu treffen, der einem in dieser Situation zur Seite stehe und Kraft schenke. Er erinnerte in seiner Predigt daran, dass nicht
Die Feierlichkeiten wurden im Kulturzentrum KiMM in Meran fortgesetzt. Der Vorsitzende der Arbeitsstelle Erich Achmüller konnte zahlreiche Vereinsvertreter aus den 25 Vereinen im Ausland und viele Ehrengäste begrüßen. Neben dem Landeshauptmann Arno Kompatscher, dem AltLandeshauptmann Luis Durnwalder waren die Landesrätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg (gleichzeitig auch Vorstandsmitglied der Südtiroler in der Welt),
V.l. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Erich Achmüller
der ehemalige Meraner Bürgermeister Günther Januth, der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner, der Geschäftsführer
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THEMA
Inhalt THEMA Verbindung zu Heimatfernen
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SÜDTIROL AKTUELL
5 6 7 8 9 Während der Messfeier in der Maria-Trost-Kirche: vorne v.l. Maria Luise Schuurbiers, Werner Atz, Martha Stocker, Werner Steiner
des KVW Werner Atz und Armin Hilpold (Präsident des Netzwerks „Südstern“) anwesend. Auch die ehemaligen Vorsitzenden der Arbeitsstelle Veit Wenter und Josef Platter waren unter den Ehrengästen dabei. Erich Achmüller dankte der KVW Ortsgruppe Meran, die unter dem Ortsvorsitzendem Siegfried Gufler die Organsiation im Kulturzentrum KiMM übernommen haben. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Saxophonisten der Musikschule Meran.
Aufbau der Arbeitsstelle Der Anfang der Arbeitsstelle war nicht leicht: es gab keine öffentliche Finanzierung, die Kommunikationswege und auch die Verkehrsmittel waren noch viel langsamer und behäbiger als heutzutage. Als
Schwerpunkte für die Arbeit mit den Heimatfernen nannte Achmüller die Information mittels der Zeitschrift „Heimat und Welt“, die Unterstützung der Vereine vor Ort und den Dialog mit der zweiten und dritten Generation der Ausgewanderten. Er erinnerte daran, dass der Aufbau der Arbeitsstelle nur möglich war, da es neben den Auswanderern - also den direkt Betroffenen - auch Menschen gab, die sich um sie gekümmert haben, die die Verantwortung gespürt haben und denen das Schicksal der Migranten nicht gleichgültig war.
Zahlreiche Grußworte Landesrätin Martha Stocker – zuständig für die Belange der Heimatfernen in der Landesregierung – erinnerte daran, dass
Irrwege des Glaubens, Vorwort Kurzmeldungen Antrittsbesuch von Jutta Wolke, Personal und Logistik, Diözese Südtirol innovativ: Sarner Fleisch Ehrenzeichen, Sportjahrbuch, Buchvorstellung
EXPERTEN
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Referendum, Wahltermine, Pendlerbeiträge, Bargeld - Kartenzahlungen
INTERN
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Südtiroler in Südbaden, Liechtenstein und Hessen Südtiroler in München, Liechtenstein, Steiermark Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Zürich, Vereinskalender H E I M AT U N D W E L T Jenna Leiter
IMPRESSUM
HEIMAT & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen
AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
V.l. Vorsitzender Erich Achmüller, die Landesrätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg, KVW Landesvorsitzender Werner Steiner
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL
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SÜDTIROL AKTUELL
tholische Laienbewegung, das Seelsorgeamt, der KVW und der katholische Mädchenschutz haben 1956 eine Betreuungsstelle für die Südtiroler außerhalb ihres Heimatortes gegründet. 1961 wurde die „Stelle für Südtiroler Heimatferne“ dem KVW übertragen, wo sie auch heute noch als eigenständige Struktur angesiedelt ist. Bei der Arbeitsstelle sind Adressen von 10.000 Heimatfernen gesammelt, ihnen wird monatlich die Zeitschrift „Heimat und Welt“ zugesandt und sie erhalten Auskünfte und Informationen in Renten- und Steuerangelegenheiten sowie bei Fragen der Staatsbürgerschaft, zum Wahlrecht usw. V.l. Helmuth Angermann, Werner Steiner, Hermine Gantschnigg im Gespräch
Szene aus dem Gastspiel „Über's Land“ der Südtiroler Volksbühne München
die Arbeitsstelle der Heimatfernen zu einer Zeit gegründet wurde, als Vieles in Südtirol im Aufbruch und Umbruch war. Viele verließen damals mit schwerem Herzen die Heimat mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. So würde es nun den vielen Menschen ergehen, die derzeit auch auf der Suche nach einer neuen Heimat, einem besseren Leben seien. Daher sollten wir dazu beitragen, dass dies gelingen kann – bei allem Wissen, dass dies keine leichte Aufgabe sei und wir uns manchmal überfordert fühlten. Günther Januth überbrachte die Grußworte in Vertretung des amtierenden Bürgermeisters Paul Rösch. „Dass in unserer Internetwelt, in der wir uns befinden, die persönlichen Beziehungen gepflegt werden”, schätze Januth sehr. Martin Depian, Vorsitzender der Vereine der Südtiroler in Deutschland und Helmuth Angermann, der Vorsitzende des Gesamtverbandes der Südtiroler in Österreich, dankten in ihren Grußworten der Arbeitsstelle für Heimatferne für die enge
Zusammenarbeit in all diesen Jahren. Landeshauptmann Arno Kompatscher erinnerte angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise, dass eine Abschottung der Grenzen langfristig keine Lösung biete. Viel wichtiger sei es den Menschen in den Krisenländern Unterstützung zu geben. Das Wegfallen des Grenzbaums am Brenner sei ein Symbol der Einigung Europas gewesen. Darum trete Südtirol gemeinsam mit Nordtirol und dem Trentino als Europaregion auf um auf der Verwaltungs- und politischen Ebene zusammenzuarbeiten um die Auswirkungen der Grenzkontrollen auf Südtirol möglichst gering zu halten.
Günther Januth überreichte mit seinen Grußworten einen neuen Bildband von Meran
Die Vorsitzenden der Arbeitsstelle für Südtiroler Heimatferne: Albuin Hofer: 1956 - 68 Josef Göller: 1968 - 73 Josef Reeden: 1973 - 78 Veit Wenter: 1978 - 91 Josef Platter: 1991 - 2003 Erich Achmüller: seit 2003
Über's Land
Zur Geschichte
Zum Abschluss gab es eine Aufführung des Gastspiels „Über's Land“ der Südtiroler Volksbühne München. Die gesprochenen Texte und Ideen stammen allesamt von den Spielern selbst und von Veronika Jabinger, die all die Ideen bühnenreif machte und inszenierte. Das Besondere an dieser Aufführung war, dass jeder Schauspieler in seinem Südtiroler Heimatdialekt sprach.
Erich Achmüller umriss in einer Bildershow kurz die Geschichte der Arbeiststelle vom Beginn bis heute. In den 50er Jahren entstand in den kirchlichen Reihen das Bewusstsein um die Verantwortung gegenüber den Südtirolern im Ausland. Die Ka-
Folgende Sponsoren unterstützten die Jubiläumsfeier: Gemeinde Meran, Pan, Cafa, Franziskaner Bäckerei, Loacker, Gärtnerei Reichert, Johann Schnitzer, Kaffeerösterei Caroma, Pompadour, Ultner Brot, Siebenförcher Max. <
Helmuth Angermanns Geschenk ist leider beim Auspacken zerbrochen
Martin Depian überbrachte Handgeschnitzes von Heini Sanin aus dem Schwarzwald
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SÜDTIROL AKTUELL
Irrwege des Grauens
VORWORT DER LANDESRÄTIN
Rosa Unterweger ein Gesicht geben n Rosa Unterweger aus Schlanders starb im Alter von nur zwölf Jahren an den Folgen von medizinischen Experimenten. Dem lange in Vergessenheit geratenen Mädchen wird nun Namen und Gesicht zurückgegeben.
Rosa Unterweger aus Partschins wurde mit zwölf Jahren Opfer des Nazi-Euthanasie-Programms
Rosa Maria Teresa Unterweger kam 1931 im Gemeindespital in Schlanders zur Welt. Ihre Mutter stammte aus dem Sarntal und war Dienstbotin in Partschins. Der Vater des Kindes war unbekannt. Rosa wuchs in Partschins auf, kam aber aufgrund ihrer geistigen Beeinträchtigung 1939 in die Einrichtung „Ospizio Sacra Famiglia per incurabili“ nach Cesano Boscone bei Mailand. Auf Antrag der „Amtlichen Deutschen Ein- und Rückwandererstelle – Zweigstelle Meran“ im Dezember 1940 wurde Rosa wie-
der zu ihrer Mutter nach Südtirol gebracht. Diese hatte inzwischen im Zuge der Option den Abwanderungsantrag gestellt. Am 11. April 1941 erhielt die Mutter die Einbürgerungsurkunde und die Reichsangehörigkeit für das Deutsche Reich. Fünf Monate später kam Rosa ins St. Josefs-Institut nach Mils bei Hall in Tirol. Ihre Mutter erhielt in Frastanz (Vorarlberg) eine Stelle als Briefzustellerin. Am 27. August 1942 wurde Rosa in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren überstellt. Dort verstarb sie im Alter von zwölf Jahren am 26. August 1943 an den Folgen von medizinischen Experimenten. Ihre Mutter starb 1992 in Deutschland. Die Lebens- und Leidensgeschichte des in Schlanders geborenen NS-EuthanasieOpfers Rosa Unterweger wurde von Schülern des Realgymnasiums Schlanders aufgearbeitet. Die Untersuchungen stützen sich in erster Linie auf Originaldokumente, die von Andreas Conca, dem Primar der Psychiatrie des Landeskrankenhauses Bozen, zur Verfügung gestellt wurden. Man wollte Rosa wieder ein Gesicht geben, so lautet ein Teil des Titel eines Faltblatts und der Ausstellung, die die Schüler in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Bildungsausschuss Schlanders ausgearbeitet haben. <
Die Schüler des Realgymnasiums Schlanders mit einer Installation von Thomas Simeaner anlässlich der Ausstellung Fotos: OSZ Schlanders
Die Brennergrenze Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt, der Brennerpass hat in der Geschichte unseres Landes schon immer eine besondere Rolle gespielt: Eroberer, Händler, Boten und Abenteurer nutzten den Alpenübergang bereits in der Antike für ihren Weg von Nord nach Süd. Im Mittelalter etablierte sich die so genannte „Untere Straße“ zu einer der bedeutendsten Handelsrouten, so haben etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts über 6.500 Frachtwagen pro Jahr für ihren Weg von Augsburg nach Venedig den niedersten Pass der Alpen gewählt. Nicht weniger als 66 deutsche Könige und Kaiser, aber auch Schriftsteller und Maler sind auf ihrer Reise nach Italien am Brenner vorübergezogen. „Und nun erwarte ich, dass der Morgen diese Felsenkluft erhelle, in der ich auf der Grenzscheide des Südens und Nordens eingeklemmt bin“, beschrieb Johann Wolfgang von Goethe den Brenner in seiner „Italienischen Reise“. Bis heute gehört die Brennerachse zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa, den täglich tausende Lastkraftwagen und Pkws passieren. Für uns Südtiroler jedoch ist der Brenner eine Herzenssache: Von den Faschisten gemäß der Wasserscheidengrenztheorie als Grenze Italiens beansprucht, ist der Brennerpass seit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 ein Symbol der Trennung. Knapp 80 Jahre später mit dem Inkrafttreten des Schengen-Abkommens verliert die Grenze an Bedeutung und an Symbolkraft, die Tiroler Landesteile rücken wieder enger zusammen. Wenn nun im Zuge der Flüchtlingskrise die Wiedereinführung der Grenzkontrollen im Raum steht, so ist dies in erster Linie eine Antwort unseres Vaterlandes auf die Unfähigkeit der europäischen Staatengemeinschaft: In Österreich passierten neben den 90.000 Asylantragstellern im vergangenen Jahr allein im Monat September zusätzlich rund 200.000 Menschen das Land, zeitweise kamen bis zu 500 Flüchtlinge pro Stunde in Wien an. Die Einführung einer Obergrenze und verstärkter Grenzkontrollen hat daher einen Grund und lässt auch ein gewisses Maß an Verständnis zu. In diesen Wochen und Monaten wird es darauf ankommen, dass sich die Europäische Union endlich zu einem konsequenten Handeln durchringt. Und ich wünsche mir sehr, dass es gelingt, dieser menschlichen Jahrhundertkatastrophe vereint, gemeinschaftlich und solidarisch entgegenzutreten. Damit die Brennergrenze nicht zum Symbol eines gescheiterten Europas wird. In Verbundenheit Martha Stocker, Landesrätin
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SÜDTIROL AKTUELL
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Sarner Fleisch: Gutes vom Bauernhof Südtirol innovativ
Das mittelrahmige Grauvieh zählt zu den bodenständigen alpinen Rinderrassen und hat eine ausgewogene Nutzung für Milch und Fleisch.
n Sarner Fleisch steht für erstklassige Qualität, köstlichen Geschmack und gesunde Ernährung. Die reinrassigen Rinder werden auf kleinen Bauernhöfen im Sarntal gehalten und silage- und gentechnikfrei gefüttert. Die strikte Einhaltung der Kriterien garantiert ein hochwertiges Produkt und Qualität auf dem Teller.
Gegründet wurde der Verein „Sarner Fleisch“ vor vier Jahren mit neun Mitgliedsbetrieben, mittlerweile sind es 40 Bauernhöfe. Alle Mitgliedsbetriebe von Sarner Fleisch müssen sich genau an die Vorschriften halten und sich ständig weiterbilden für beste Qualität.
Die artgerechte Haltung Das Futter darf nicht aus Silagen stammen und muss gentechnikfrei sein. Die Tiere müssen artgerecht und ohne Antibiotika gehalten werden, sie haben genügend Bewegungsmöglichkeiten und Platz. Milchkälber erhalten ausschließlich Kuhmilch. Es sind nur drei Rassen in Reinzucht zugelassen: Grauvieh, Fleckvieh (Simmental), Schottisches Hochlandrind. Einige Höfe bieten noch zusätzlich Schaf- und Ziegenfleisch an.
Die Verarbeitung Gutes Fleisch muss gut verarbeitet werden und genau da-
Schafs- und Lammfleisch lässt sich in vielen Variationen zubereiten. Es ist reich an Vitaminen und Eiweiß.
Der Salmannsäge-Hof liegt auf 1100 Meter ü.d.M. und ist auf Kalb spezialisert.
rum kümmern sich die Partner-Metzger. Beim Vertrieb geht der Verein einen neuen Weg. Die Internetseite der Mitgliedsbetriebe ist stets auf dem neuesten Stand, welches Fleisch von welchem Hof bei welchem Metzger ab welchem Datum zu erhalten ist. „Unser Fleisch gibt es ab dem Frühjahr bis zum Sommer und dann wieder im Herbst zu kaufen. Im Sommer weiden die Tiere auf den saftigen Almwiesen im Sarntal, so wird das Fleisch zart und saftig,“ berichtet der Obmann Richard Kienzl. „Bei der Schlachtung achten wir darauf, dass wir das ganze Tier verwerten und es so wenig wie möglich Abfälle
gibt“, so Kienzl weiter. Das bedeutet, dass die Köche in den Gastbetrieben und Zuhause ihre Handwerkskunst beherrschen und über das Filet hinaus die Fleischteile und deren Verwendung bei der Zubereitung kennen.
Der Mehrwert Der Verein Sarner Fleisch hat sich zum Ziel gesetzt qualitätsvolles Fleisch anzubieten und so einen Mehrwert für den Bauern und den Kunden zu schaffen. Der typische Kunde vom Sarner Fleisch ist übrigens ein sportlicher Mann zwischen 35 bis 50 Jahren, der gerne gutes Fleisch isst. <
In den Partner-Metzgereien wird das Fleisch in traditioneller Südtiroler Handarbeit verarbeitet. Fotos: Sarner Fleisch
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Ehrenzeichen des Landes Tirols verliehen Vonmetz, Renner und Bernardi erhalten Ehrenzeichen n Ende Februar wurden die Ehrenzeichen des Landes Tirols verliehen. Auch die drei Südtiroler, Luis Vonmetz, Rut Bernardi und Don Paolo Renner durften sich über die Auszeichnung freuen.
Im Rahmen eines Festaktes wird jedes Jahr am 20. Februar eine hohe Tiroler Landesauszeichnung an zwölf Persönlichkeiten aus Tirol und Südtirol für ihr hervorragendes öffentliches oder privates Wirken zum Wohle des Landes vergeben. Diese feierliche Verleihung der Ehrenzeichen nahmen der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher im Riesensaal der Hofburg in Innsbruck vor. Günther Platter würdigte in
seiner Festrede die herausragenden Leistungen, welche diese BürgerInnen in den unterschiedlichsten Bereichen erbracht haben. Die Ehrungen seien sichtbarer Ausdruck des Dankes und der hohen Wertschätzung des Landes Tirol für ihren besonderen Einsatz. „Gerade in bewegten Zeiten ist es umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die das Allgemeininteresse vor das per-
sönliche stellen, und so ihren Beitrag leisten, die Gesellschaft als Ganze weiterzubringen“, betonte Arno Kompatscher bei der Verleihung. Die Landeshauptleute überreichen das um den Hals getragene Ehrenzeichen jeweils am Todestag des im Jahre 1810 hingerichteten Tiroler Freiheitskämpfers, der sich heuer zum 206. Mal jährt. Vor der feierlichen Verleihung fanden im
Rahmen der Landesgedenkfeier die traditionelle Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel sowie ein Gedenkgottesdienst statt. Auch drei Südtiroler durften sich über die Ehrenzeichen freuen. Sprachwissenschaftlerin Rut Bernardi, Ex-AVS-Chef Luis Vonmetz und Fundamentaltheologe Paolo Renner wurden für ihre Verdienste geehrt. <
Luis Vonmetz
Rut Bernardi
Don Paolo Renner
Foto: alpenverein.it
Höhepunkte des Sports Südtiroler Sportjahrbuch 2015 n Landesrätin Martha Stocker hat gemeinsam mit den Weltmeistern Evelin Lanthaler und Patrick Pigneter (Naturbahnrodeln) das neue Sportjahrbuch vorgestellt. „Wir haben in dieser Publikation die wichtigsten Sportereignisse des Jahres 2015 gesammelt und wollen damit den Sportlern unseres Landes Anerkennung für ihre Leistungen entgegenbringen“, sagte die Landesrätin bei der Vorstellung.
Die dreisprachige Ausgabe gibt in über 170 Seiten die sportlichen Höhepunkte des Sportjahrs 2015 in Südtirol wieder, berichtet über Weltklasseveranstaltungen und über Erfolge der Sportlerinnen und Sportler, die die Herzen der Südtiroler Fans im Jahr
2015 höher schlagen ließen. „Es ist uns eine Ehre, Teil des neuen Sportjahrbuches zu sein. Damit wird die Erinnerung an unsere sportlichen Erfolge auch nach unserer Karriere dauerhaft erhalten bleiben“, freuten sich Evelin Lanthaler und Patrick Pigneter. Das Sportjahrbuch wurde im Auftrag des Amts für Sport und Gesundheitsförderung der Autonomen Provinz Bozen von der sportnews.bz-Redaktion erstellt. Das Südtiroler Sportjahrbuch 2015 kann kostenlos im Amt für Sport und Gesundheitsförderung abgeholt oder unter sport@provinz.bz.it angefordert werden oder auf der Webseite www.provinz.bz.it/ sport interaktiv durchgeblättert. <
Foto: tanna
Foto: bz-bx.net
BUCHVORSTELLUNG
Rabenmutterland Im Zentrum dieser Familienbiografie steht die Geschichte zweier Frauen in Südtirol, Anna und Rosa. Beide waren Alleinerzieherinnen, als sie sich während der sogenannten Südtirol-Option im Jahr 1939 für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden und im Frühjahr 1940 zusammen mit ihren Kindern in Hitlers Reich auswanderten. Zwölf Jahre später kehrten beide Frauen 1952 als »Rücksiedlerinnen« nach Südtirol zurück. Zwei der Kinder von Rosa und Anna, Hermine und Ernst, heirateten in den 1960er Jahren und gründeten eine Familie. Über die Auswirkungen von Politik auf Individuen in Zeiten zweier Diktaturen hinausgehend thematisiert dieser Text auch mehrere Tabus aus den ersten Nachkriegsjahren der Südtiroler Gesellschaft, etwa die Stigmatisierung von psychisch Erkrankten, Alkoholismus und Gewalt in der Familie. Eingeflochten sind auch die Erinnerungen an Kindheit und Jugend der dritten Generation, einer Enkelin von Rosa und Anna und Autorin dieses Buchs. „Rabenmutterland“ von Elisabeth Malleier, Alphabeta Verlag 2016 ISBN 978-88-7223-250-7
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NÜTZLICHES
Sie fragen, Experten antworten
Referendum am 17. April
Aufhebender Volksentscheid über Erdöl- und Erdgasförderungen auf See n Am Sonntag, 17. April 2016 findet in Italien ein staatliches Referendum über Ölbohrungen auf See statt.
Wahlberechtigte italienische Staatsbürger, die in der AIRE Liste eingeschrieben sind und bei ihrem zuständigen italienischen Konsulat mit aktueller Adresse gemeldet sind, bekommen vom Konsulat automatisch die Briefwahlunterlagen zugeschickt.
Hintergrund des Referendums Derzeit fördert Italien 11,8 Millionen Tonnen Erdöl-Einheiten, also etwa zehn Prozent des eigenen Bedarfs an fossilen
Brennstoffen. Dieser Anteil soll sich nach den Plänen der Regierung bis 2020 verdoppeln. Durch das Referendum soll geklärt werden, ob die bereits erteilten Bohrgenehmigungen für die 12-Meilen-Zone (den 12 Seemeilen breiten Meersteifen unmittelbar vor der Küste) - wie derzeit vorgesehen – so lange gültig bleiben, bis das entsprechende Erdöl- bzw. Erdgasvorkommen erschöpft ist, oder gilt das Ablaufdatum der Genehmigung? Gewinnen die Ja-Stimmen, dann verlieren bereits ausgestellte Genehmigungen mit dem Ablaufdatum ihre Gültigkeit und die Bohrungen müssen eingestellt werden.
Die Einbringer des Referendums Neun Regionen (Basilikata, Marken, Apulien, Sardinien, Veneto, Kalabrien, Ligurien, Kampanien und Molise) wehren sich gemeinsam mit der
Fünf-Sterne-Bewegung, Legambiente, Greenpeace und anderen Umweltschutzgruppen sowie Teilen des PD gegen die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder vor Italiens Küsten. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt
WAHLTERMINE IN SÜDTIROL
8. Mai: Gemeindewahlen Am Sonntag, 8. Mai finden in Bozen, Freienfeld, Schluderns und Niederdorf Gemeindewahlen statt.
12. Juni: Volksbefragung Am Sonntag, 12. Juni findet in Südtirol eine Volksbefragung zum Flugplatz in Bozen statt.
Auf den Spuren von Ötzi Zusammen mit dem Vorstandsmitglied Bernhard Müller und einem ausgebildeten Alpin-Bergführer erwartet Sie eine sportlich herausfordernde, aber unvergessliche Gletscherwanderung zur Fundstelle der Steinzeit-Mumie im Schnalstal. Die äußerst abwechslungsreiche Rundtour quert den Alpenhauptkamm und ist mit ihren landschaftlichen und archäologischen Superlativen nicht nur für durchtrainierte Bergliebhaber und Geschichtsinteressierte ein Muss. Im Archeoparc in Unsere Frau (Schnalstal) sowie im Archäologiemuseum in Bozen erfahren Sie viel Neues zu den Lebensumständen der damaligen Zeit und können hautnah einen Blick auf die Gletschermumie werfen. Im Hotel Rainhof können Sie sich nach den Bergtouren im Wellnessbereich und bei einem guten Abendessen erholen.
Foto: ®TV Schnals
vom 21. bis 24. Juli 2016
Termin: vom 21. Juli 2016 bis 24. Juli 2016 Ort: Unser Frau im Schnalstal, Hotel Rainhof *** Preis: 380 Euro im Doppelzimmer mit Halpension, 410 Euro im Einzelzimmer mit Halbpension; inklusive umfassender Wander-Begleitung, Eintritte, Führungen.
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Generalversammlung Südtiroler in Zürich und Umgebung n Mit kurzer Verspätung begrüßt der Vorsitzende Franz Kasseroler die Teilnehmer und dankt für das erscheinen zur 32. Generalversammlung.
52 Mittglieder nahmen an der Generalversammlung teil, fünf Mitglieder haben sich entschuldigt. Als Gast durften wir Martin Depian, stellvertretender Vorsitzender vom Südtiroler Verein Südbaden begrüßen, mit denen wir guten Kontakt pflegen. Der Vorsitzende Franz Kasseroler verliest den Tätigkeitsbericht des vergangen Jahres. Veränderungen: Wie haben 94 Adressansätze, Austritt: keine. Neue Eintritte: Anita Perathoner (Rüti), Frieda Jurth-Pinedo (Zürich), Marie Elena Lopez (Meilen). Verstorben: Franz Schrott (Zürich), Martha Schiebli (Winterthur), Albert Tschenett (Schlieren) und Josef Laimer (Zürich). Die Versammlung erhebt sich zu einer Gedenkminute für die Verstorbenen. Kassabericht: Arthur Altstätter präsentiert den Kassabericht, erklärt anhand von Folien die Jahresabrechnung und erläutert die wichtigsten Posten.
Erich Thaler verliest den Kassa- und Revisorenbericht. Franz Kasseroler schlägt der GV vor, das der Jahresbeitrag weiterhin bei 35 Franken bleiben soll. Die Versammlung hat beide Vorschläge genehmigt. Wahlen: Der Vorstand bleibt unverändert, das heißt der alte ist wieder der neue. Sie wurden einstimmig wiedergewählt. Vorsitzender: Franz Kasseroler Vorsitzender-Stv.: Peter Schilt Schriftführer: Peter Schilt (ad interim) Kassier: Arthur Altstätter (ad interim) Beisitzer: Lacher Alfred Beisitzer: Anton Hellrigl Revisoren: Die Revisoren sind auf drei Jahre gewählt: 1. Erich Thaler, 2. Toni Pechlaner, 3. Ersatz-Hans Zöschg. Zum Schluss bedankt sich der Vorsitzende für die Zusammenarbeit im Vorstand und dem Vereinsmittgliedern für die Treue zum Verein und hofft auf ein erfolgreiches-geselliges Vereinsjahr 2016. Ebenfalls sei herzlich gedankt für die Helferinnen und Helfern in der Küche und im Servis. Zum Schluss gab es ein gemeinsames Abendessen. > Franz Kasseroler
SOMMERTREFFEN 2016
Sommertreffen in Brixen/Milland am 30. Juli Am Samstag, 30. Juli 2016, findet das Sommertreffen für die Südtiroler in der Welt in Brixen und Milland statt. Es wird von den KVW Ortsgruppen von Brixen und Milland gemeinsam organisiert.
Programm: Eintreffen, Begrüßung Festgottesdienst im Dom mit Gesang und Musikgruppe Grußworte, Vorstellung der Stadt Brixen Mittagessen Verschiedene Angebote: Stadtführung, Besichtigungen von Hofburg, Pharmaziemuseum oder Kloster Neustift; Abschluss mit Kaffee und Kuchen
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INTERN
VEREINSKALENDER
MAI 2016
1. Mai Südtiroler in Innsbruck
Gauderfestumzug
2. Mai Südtiroler im Engadin
Kulturwoche im Schlerngebiet, Gröden (bis 9.5.)
4. Mai Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Kitzbühel
Kultur- und Wanderfahrt mit dem Verein der Südtiroler in Linz (bis 8.5.) Hoangart Kegeln
6. Mai Südtiroler in Augsburg Südtiroler in der Steiermark Südtiroler in Vorarlberg/Bregenz
Monatstreffen im Vereinsraum Muttertagfeier der Bezirksstelle Obersteiermark Muttertagsfahrt
7. Mai Südtiroler in Hallein Südtiroler in Liechtenstein Südtiroler in Innsbruck Südtiroler in Kufstein/Wörgl Südtiroler in München
Muttertagsfeier Muttertagsfeier Hoangart Muttertagsfeier Maiandacht
11. Mai Südtiroler in Oberösterreich
Hoangart mit dem Verein der Südtiroler in Steyr
12. Mai Südtiroler in Vorarlberg/Feldkirch Südtiroler in Landeck/Zams
Tagesausflug nach Steinhausen/Oberschwaben Muttertagshoangart
13. Mai Südtiroler in Oberösterreich
Hoangart mit dem Verein der Südtiroler in Linz
14. Mai Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in der Steiermark Südtiroler in Innsbruck
Muttertagfeier mit Verein der Südtiroler in Wels Ausflug der Volkstanzgruppe (bis 16.5.) Wanderung
18. Mai Südtiroler in Reutte Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum
Frühlingsfahrt Schloss Bruchsal mit Museen
19. Mai Südtiroler in Schwaz
Hoangart
20. Mai Südtiroler in Salzburg Stadt Südtiroler in Innsbruck
Muttertagsfeier Muttertagsfahrt
21. Mai Südtiroler in Niedersachsen Südtiroler in Augsburg Südtiroler in Hessen
Frühlingswanderung Maiwanderung Besuch der Vogelburg Weilrod (Vogelpark)
22. Mai Südtiroler in Oberösterreich Wallfahrt mit dem Verein der Südtiroler in Wels Südtiroler in Bodensee-Oberschwaben-Allgäu Mai-Wanderung der Vereine in Baden Württemberg Südtiroler in Kitzbühel 70-Jahr-Feier 24. Mai Südtiroler in Zürich Südtiroler in Vorarlberg/Dornbirn
Ausflug mit leichter Wanderung Halbtagesfahrt
25. Mai Südtiroler in Hallein
Vereinsabend Hoangart
26. Mai Südtiroler in Bischofshofen Südtiroler in Vorarlberg Südtiroler in Vorarlberg/Bregenz Südtiroler in Kitzbühel
Fronleichnam Fronleichnam Fronleichnam Fronleichnam Stadtprozession
27. Mai Südtiroler in Bischofshofen
Südtirol Reise (bis 29.5.)
28. Mai Südtiroler in Liechtenstein Südtiroler in München
Kulturreise (bis 29.5.) Radtour
Das Auge isst mit
Jenna Leiter, Foodstylistin und Rezepteentwicklerin n Die Boznerin Jenna Leiter machte ihre Passion zum Beruf: sie arbeitet als Testerin und Entwicklerin von Rezepten und Food Stylistin in London. In dieser Funktion arbeitet sie mit großen Lebensmittelketten und Persönlichkeiten wie Starkoch Jamie Oliver zusammen. Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?
Leiter: Nach der Oberschule suchte ich einen Tapetenwechsel. Ich wollte mein Studium in einer größeren Stadt absolvieren. Mit 19 Jahren wollte ich auch „selbstständig sein“ und meine eigenen Erfahrungen im Ausland machen. Somit bin ich im Oktober 2005 nach Wien gezogen und habe dort bis 2011 gelebt. Zwei Semester meines Studiums habe ich auch in Dublin verbracht. Nach dem Studium wollte ich noch weiterhin in einer Großstadt leben und London hat mich damals besonders gereizt. Ich hatte Anglistik studiert und wollte Englisch und meine Passion - das Kochen – verbinden. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt für Kochzeitschriften und Kochbücher Rezepte zu schreiben und zu testen. Deshalb bin ich nach London gezogen und habe dort eine Kochschule besucht.
Was hat Sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Leiter: Als 19-Jährige bin ich nach Wien gezogen und konnte nicht erwarten alleine zu wohnen, selbstständig zu sein und mein Leben selbst zu organisieren. Ich freute mich auf die Uni und auf die neuen Freundschaften. Aber: nach einem Monat hatte ich Heimweh. Meine Familie, die Freunde und der blaue Südtiroler Himmel gingen mir sehr ab. Ich habe mich in Wien nie richtig eingelebt. Deshalb bin ich während meiner Studienzeit auch sehr oft heimgefahren. Als ich mit 25 nach London gezogen bin, waren die Gründe dafür vor allem arbeitsbezogen. In London fühlte ich mich vom ersten Tag an wohl und mehr zuhause als jemals in Wien. Englisch zu reden fällt mir leichter als Hochdeutsch, die Menschen sind sehr freundlich, und die Stadt bietet unendlich viele Möglichkeiten. Nach dem Kochkurs und einem anschließenden Praktikum bei einer Kochzeitschrift, habe ich beschlossen selbstständig zu werden und bin seit April 2012 Rezeptetesterin/-entwicklerin und Foodstylistin. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht und ein Netzwerk aufgebaut.
STECKBRIEF
Jenna Leiter - am 12.3.1986 in Newton, MA USA geboren - von 1986 - 1990 in Andover, MA, dann in Bozen bis 2005 aufgewachsen - 2005 - 2011 Anglistik an der Universität Wien (Magister) - 2008 - 2009 Auslandssemster in Dublin an der UCD - 2011 - 2012 Diplom an der Leiths School of Food and Wine in London - seit 2012 selbstständige Rezeptetesterin/-entwicklerin und Foodstylistin.
Leiter fühlt sich sehr wohl in ihrer Wahlheimat London Foto: Rachel Citron
Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?
Leiter: Wenn ich heutzutage in Südtirol bin, bin ich vor allem in Bozen. Dort habe ich bemerkt, dass langsam viele von Südtirolern geführte Geschäfte geschlossen haben und dafür größere Ketten aufgemacht haben. Das finde ich persönlich sehr schade. Gleichzeitig gibt es mehr Ausländer und mehr Diversität. Ich bemerke jedes Jahr auch mehr Touristen und die stetigen Preisanstiege. Fühlen Sie sich noch als Südtirolerin? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben?
Leiter: Es klingt vielleicht lustig,
Falls unzustellbar bitte zurück an:
aber ich fühle mich viel mehr als Südtirolerin seit ich Südtirol verlassen habe. Als ich dort aufgewachsen bin, habe ich mir nie Gedanken über meine Identität gemacht. Und obwohl ich London liebe, fühle ich mich nur in Südtirol daheim. Für mich ist Südtirol einer der schönsten Plätze auf dieser Welt und ich bin stolz drauf, aus so einem schönen Land zu kommen. Interessanterweise rede ich in einem noch stärkeren Dialekt wenn ich jetzt daheim bin. Ich glaube Sprache und Identität sind unmittelbar miteinander verbunden. In meiner eigenen Sprache zu reden vermisse ich in London immer sehr. In London höre ich Südtirol 1 und versuche immer noch ein Schlutzkrapfen-Rezept in eine englische Zeitschrift zu bringen. Ich koche in einer blauen Schürze und nehme meine Wasserflasche mit dem Südtiroler Logo auf alle Fotoshootings mit. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?
Leiter: Ich möchte, dass die Südtiroler Kultur, die Sprache und die Natur bewahrt und beibehalten werden. Diese machen Südtirol zu einem unglaublich schönen und einmaligen Ort an dem ich so oft wie möglich zurückkehre und eines Tages auch wieder leben will. <
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