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ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt Jänner 2015 Foto: Tourismusverein Passeiertal
39100 BOZEN/ITALY
Autofreies Pfelders:
Stiller Winter
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THEMA
Nord-Süd-Verbindung für Tirol Die Brennerautobahn, ein Meisterwerk von Ingenieuren
n Die Brennerautobahn wurde in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut. Seit gut 40 Jahren ist sie die wichtigste Nord-Süd-Verbindung durch die Alpen. Sie führt von Innsbruck bis Modena und wird jährlich von etwa zehn Millionen Autos und zwei Millionen Lkws benutzt. Eine Ausstellung in der Festung Franzensfeste widment sich der Geschichte dieser Autobahn, die ein Meisterwerk von Ingenieuren ist. Die Bilder vom Bau der vielen Viadukte, Brücken und Tunnels lässt uns heute, vierzig bis fünfzig Jahre später, staunen.
Von Innsbruck bis Modena Die Brennerautobahn hat eine Länge von 360 km, sie führt von Innsbruck bis nach Modena. Dabei ist der Brenner mit seinen 1350 Metern der höchste Punkt, der überwunden wird. Auf Nordtiroler Seite trägt die Autobahn die Bezeichnung A13, südlich des Brenners bis Modena ist es die A22. In Innsbruck hat die Brennerautobahn Anschluss an die A12, die Inntalautobahn. In Modena findet sie in der A1, der sogenannten Autostrada del Sole, eine Fortsetzung Richtung Mailand oder Neapel. Auf der Homepage der Brennerautobahn mit Sitz in Trient steht: Diese Autobahn verläuft über einen Streckenabschnitt, der seit der Urgeschichte bis heute Kontinentaleuropa mit den Mittelmeerländern verbunden hat. Ein großer Teil der Geschichte Europas ist durch das Etschtal, das Eisacktal, das Silltal und das Inntal abgelaufen. Jahre des Bauens Der erste Spatenstich auf der südlichen Brennerautobahn erfolgte im März 1964 in Trient. Der Abschnitt zwischen Bozen und Trient war dann auch das erste Teilstück, das eröffnet wurde. Die ersten 50 km der neuen Autobahn wurden am 21. Dezember 1968 um 15 Uhr unter heftigem Schneefall für den Verkehr geöffnet. Die Nützlichkeit des Bauwerks wurde sofort deutlich: in den ersten zehn Tagen bis 31. Dezember 1968 fuhren 45.724 Fahrzeuge (43.856 Pkw und 1.868 Lkw) auf der Autobahn. Alle anderen Abschnitte wurden zwischen 1967 und 1974 dem Verkehr übergeben. Ab dem 27. Juli 1972 war die Autobahn ohne Unterbrechungen vom Brenner bis Klausen (54 km) und von Bozen bis Modena (228 km) befahrbar. Damit nahm die Brennerautobahn ihre Funktion als große europäische Verkehrsader - so wie in der Genfer Konvention vorgesehen - auf und fügte sich in das
deutsche und österreichische Autobahnsystem ein. Bezeichnend ist der 5. April 1971 als der Autobahnverkehr zwischen Österreich und Italien aufgenommen wurde. Vor gut 40 Jahren (am 11. April 1974) wurde die gesamte Autobahnstrecke vom Brenner bis Modena in Betrieb genommen . Gerade zwischen Klausen und Bozen waren technisch extrem schwierige Bauten zu errichten. Die Autobahn führt großteils über Brücken und Viadukte oder durch Tunnels. Auf österreichischer Seite wurde schon 1959 mit dem Bau begonnen. So wurde die Europabrücke bereits 1963 fertig gestellt. Sie ist das Herzstück der A13. Mit 815 Metern Länger und einer Höhe von 190 Metern ist die Europabrücke die vierthöchste Brücke Europas. Sie wurde zwischen 1960 und 1963 errichtet. Ende der sechziger Jahre wurde die Verbindung zwischen Innsbruck und Brenner für den Verkehr freigegeben. Es war dies eine der ersten Gebirgsautobahnen der Welt.
Anspruchsvolle und spannende Bautätigkeit.
Foto: Ausstellung in der Franzensfeste
Zunahme des Verkehrs In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts brachte das Wirtschaftswachstum unter anderem auch die Zunahme des Verkehrs, des Individualverkehrs ebenso wie des Lkw-Verkehrs. 1950 wurden am Brenner um die 65.000 Fahrzeuge gezählt, acht Jahre später waren es schon zwei Millionen. Staus, Lärm, Luftverschmutzung und steigende Unfallzahlen gehörten für die Bewohner entlang der Staatsstraße zum Alltag. Experten begannen mit der Planung einer grenzüberschreitenden Autobhan zwischen Innsbruck und Modena. Laut Genfer Konvention von 1950 sollte dies die wichtigste Nord-Süd-Verbindung sein. Situation heute Die Brennerautobahn ist die vom alpenquerenden Lkw-Verkehr am stärksten be-
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troffene Autobahn. Jährlich fahren rund zwei Millionen Lkws über den Brenner, der Transitanteil beträgt 83 Prozent. Seit dem Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 steigt die Zahl der Lkvw-Fahrten wieder an. Die Belastungen, die die Autobahn für die Anrainer darstellt, sind nicht zu leugnen. Auf Nordtiroler Seite hat sich eine Bürgerbewegung gegen die Belastung von Anrainern und Umwelt gegründet, das Transitforum Austria-Tirol.
Ausstellung Franzensfeste In der Franzensfeste ist noch bis 15. Mai 2015 eine Ausstellung zur Geschichte der Brennerautobahn zu besichtigen. Die Ausstellung ist eine Initiative des Kuratoriums für technische Kulturgüter. Auf der Zeitreise mit Start in den sechziger Jahren werden die ersten Kapitel der Baulose im Abschnitt Innsbruck-Brenner, Brenner-Sterzing-Franzensfeste mit den technisch sehr aufwendigen Viadukten über Pontigl, Gossensass und dem Stausee bei der Franzensfeste ausgeleuchtet. Gezeigt werden lückenlos auch die weiteren Streckenabschnitte von Brixen bis in die Po-Ebene. Ingenieurbaukunst der Superlative sind die Brückenhighlights Bergisel, Europa, Gschnitz, Nösslach und Lueg. Die Dokumentation des 360 km langen Auto-
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THEMA
bahnabschnittes von Innsbruck bis Modena zeigt jeweils ortsbezogene Fotodokumente aus der Bauzeit und parallel dazu in Farbaufnahmen eine Panoramaansicht vom Ist-Zustand, um so dem Betrachter eine bessere geographische Zuordnung zu ermöglichen. Die zeitaktuellen Bilder stammen vom jungen Architektur- und Landschaftsfotographen Oliver Jaist. An verschiedenen Stellen der Ausstellung gibt es akustische und Video-Installationen, an denen Zeitzeugen, die mit dem Autobahnbau gewonnen oder verloren haben, ihre ganz persönliche Lebensgeschichte erzählen. Die Ausstellung dokumentiert die ingenieurtechnische Leistung des Autobahnbaus der am meisten befahrenen Verbindung von Nord und Süd und gibt Einblick in die Vorgeschichte der Planung mit zeitaktuellem Bezug.
Idee und Konzept Bereits am Vorplatz der Festung wird der Besucher von echten, den Stützpfeilern der Autobahn nachempfundenen Säulen begrüßt und zu den Casematten im unteren Teil der Festung hingeleitet. Beim Vorbeigehen neigen sich einige der Säulen. Kommuniziert werden soll damit die Metapher der Technik, die sich als Dienst am Mensch versteht. In über 56 historischen Wegmarken wird die Baugeschichte der Brennerautobahn im Abschnitt von Innsbruck bis Modena nachgezeichnet. Anhand von mehr als 200 Großbild-Aufnahmen, denen weitgehend unerschlossenes, wertvolles Archivmaterial zugrunde liegt, wird die spannende Bautätigkeit der Alpentransversale nacherlebt. > Ingeburg Gurndin
Öffnungszeiten: Festung Franzensfeste bis 15. Mai 2015 Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Inhalt THEMA Nord-Süd-Verbindung für Tirol
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Kunst im öffentlichen Raum, Vorwort Cultur.nacht, Kulturwoche Historischer Gastbetrieb, Trauttmansdorff Südtirol innovativ: Möbel Plank Arbeitsprogramm Euregio 2015, Bahnverbindungen, Buchvorstellung
EXPERTEN Arbeitslosengeld, Steuer-Identifikationsnummer, Abo+ für Studenten
INTERN TREFF.Heimat, Sprachkurs
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SÜDTIROL AKTUELL Kurzmeldungen
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Volksbühne München, Südbaden Rhein-Neckar-Raum, Jahresbeitrag Heimat & Welt Bodensee-Oberschwaben-Allgäu, Südtiroler Vereine in der BRD Albstadt, Kalender, Radwoche H E I M AT U N D W E L T Lorenz Larcher
IMPRESSUM
HEIMAT & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen
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PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL
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Kurz notiert
Meldungen aus Südtirol n POLITIK St. Leonhard hat Bürgermeister gewählt
Konrad Pfitscher
Foto: SVP
In St. Leonhard im Passeier haben Gemeinderatswahlen stattgefunden. Konrad Pfitscher ist zum Bürgermeister gewählt worden, nachdem er dieses Amt bereits von 1990 bis 2010 bekleidet hatte. Pfitscher erhielt 1187 Stimmen, das entspricht 56,77 Prozent. Sein Gegenkandidat Josef Pichler kam auf 904 Stimmen (43,23 Prozent). Die vorgezogenen Gemeinderatswahlen waren in St. Leonhard notwendig geworden, nachdem Bürgermeister Oswald Tschöll im August tödlich verunglückt war. In der ersten Sitzung des 18-köpfigen Gemeinderates wird Bürgermeister Konrad Pfitscher die Zusammensetzung des neuen Gemeindeausschusses vorschlagen. <
n ARBEIT Mehr Eingetragene in der Mobilitätsliste Im September 2014 wurde erstmals die Schwelle von 1000 eingetragenen Personen in der Mobilitätsliste überschritten. „Das ist leider nur die momentane Spitze eines Anstieges, den wir seit nunmehr rund eineinhalb Jahren
beobachten“, sagt Arbeitslandesrätin Martha Stocker. Sie ergänzt aber, dass der Südtiroler Arbeitsmarkt derzeit wieder besser aufgestellt ist als noch vor einem Jahr, denn er ist in der Lage, einen Teil dieser Arbeitslosen relativ rasch wieder aufzunehmen. So gehen momentan 37 Prozent der Eingetragenen einer befristeten oder Teilzeitbeschäftigung während der Eintragung in der Mobilität nach. Schwierig ist die Lage weiterhin in der Baubranche. <
n INTERNET Ladinisches Internetportal „www.manif.it“ ist ein neues ladinisches Internetportal, in dem sich ein Kalender aller Veranstaltungen in Gröden und im Gadertal findet. Entstanden aus einer Zusammen-
n KULTUR Oscarpreisträger Tornatore und Irons in Südtirol Mit Regisseur Giuseppe Tornatore und Schauspieler Jeremy Irons werden zwei Oscarpreisträger demnächst in Südtirol arbeiten. Möglich macht dies die Filmförderung, in deren Rahmen die Landesregierung Beiträge für weitere sechs Projekte gutgeheißen hat. Das bedeutet 122 Drehtage im Land und einen „Südtirol-Effekt“ von mehr als 3,2 Millionen Euro. Diese Gelder kämen der Kreativwirtschaft in Südtirol zugute, also all den Dienstleistern, die zu großen Filmproduktionen beitragen könnten. Folgendes besonders interessantes unter den geförderten Projekten hob der Landeshauptmann hervor. Den Film mit dem Arbeitstitel „La Corrispondenza“, zu dem das Drehbuch von Oscarpreisträger Giuseppe Tornatore stammt, der auch die Regie übernehmen wird. Und auch im Cast findet sich mit Jeremy Irons ein Oscarpreisträger. Gedreht wird unter anderem in Bozen. <
arbeit zwischen deutscher und ladinischer Landeskulturabteilung und dem ladinischen Kulturinstitut „Micurà de Rü“ bildet das Portal ein gelungenes Beispiel der Vernetzung und Kooperation und ist offen für eine weitere Entwicklung. „Bis zu 40 Personen gleichzeitig besuchen den ladinischen Online-Kalender der Veranstaltungen“ erklärte der Direktor des Istitut Ladin „Micurà de Rü“, Leander Moroder, bei der Vorstellung der neuen Auflage des ladinischen Internetportals www.manif.it. <
tagssaal verließ, richtete auch Landtagspräsident Thomas Widmann einige Worte des Abschieds an sie: „Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Urgestein der Politik dieses Haus verlässt. Eva Klotz kann man, wie es sonst nur bei Vereinen üblich ist, ohne Weiteres als aktives Mitglied dieses Landtags bezeichnen. Sie hat sich in all diesen Jahren, in diesen sechs Legislaturperioden, stets bemerkbar gemacht, ihre Forderungen, ihre Kritik und ihre Vorschläge vorgebracht. Und dabei ging es hauptsächlich um das Herzstück ihrer Politik, die Heimat. Mir ist es nun ein Anliegen, einen weiteren Akzent in der politischen Arbeit von Eva Klotz hervorzuheben: ihre Art. Was immer sie hier vorbrachte, sie hat es höflich und herzlich getan, immer mit Respekt vor denen, die anders denken. Sie wollte nicht übertönen, sondern überzeugen. Und mit dieser Art hat sie uns überzeugt, dass ihr Anliegen ein Herzensanliegen ist. Wir werden Sie als ebenso kämpferische wie angenehme Kollegin in Erinnerung behalten“. Als Folgemaßnahme für den Rücktritt von Eva Klotz wurde ihre Nachfolgerin Myriam Atz Tammerle ausgerufen. <
n POLITIK Abschied von Eva Klotz Klotz hatte ihren Rücktritt eingereicht um sich um ihren kranken Mann zu kümmern. Begleitet von anerkennenden Worten quer durch die Parteien und mit anhaltendem Applaus, von Zuschauern wie Abgeordneten, legte sie ihr Amt nieder. Bevor Klotz den Land-
Mit Eva Klotz verlässt ein Urgestein der Politik den Landtag, dem sie seit 1983 angehörte.
Foto: Süd-Tiroler Freiheit
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Kunst im öffentlichen Raum
VORWORT DER LANDESRÄTIN
Kulturberichtheft für Nord- und Südtirol
Neues Jahr
n Die Kunst im öffentlichen Raum dies- und jenseits des Brenners steht im Mittelpunkt des Tiroler und Südtiroler Kulturberichte-Themenhefts 2013/14. Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer hat es gemeinsam mit seiner Tiroler Amtskollegin Beate Palfrader in Bozen vorgestellt.
„Kunst im öffentlichen ist nicht die Statue am Brunnen.“ „Kunst im öffentlichen Raum ist Irritation und Provokation.“ Mit diesen Aussagen leiteten Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader und Südtirols Landesrat Philipp Achammer die Vorstellung des druckfrischen Tiroler und Südtiroler KulturberichteThemenhefts 2013/14 ein. Auf den 150 Seiten des neuen Kulturberichte-Themenheftes beleuchten 33 Autoren aus Süd-, Nord- und Osttirol unterschiedliche Aspekte der Kunst im öffentlichen Raum. Es geht dabei um Stellenwert und Förderung ebenso wie um ästhetische und gestalterische Aspekte, um gesellschaftliche und soziale Fragestellungen sowie um eine Reihe von Beispielen und Projekten. Dabei kommen Architekten ebenso zu Wort wie Kunsthistoriker, öffentliche Verwalter und Kulturjournalisten. „Der öffentliche Raum bietet nicht nur Präsentationsmöglichkeiten für künstlerisches Schaffen, sondern ist das prägende Gesicht eines Ortes und damit ein Teil seiner Identität“, betonte Landesrat Achammer. Wie vielseitig das Spannungsfeld zwischen Kultur, Raum und Natur sei, zeige die vorliegende Publikation in Themenfülle, so der Kulturlandesrat, der sich bei der Präsentation für mehr Kunst im ländlichen Raum und bei Wirtschaftsinf-
Liebe Südtirolerinnen und Südtiroler in der Welt! Ein neues Jahr beginnt. Wie es guter Brauch ist, wünschen wir uns alles Gute zum neuen Jahr, viel Gesundheit, Glück und Wohlergehen. Die besinnliche Adventszeit und das Fest des Christkindes haben vielen von uns wieder einmal nahe gebracht, dass Glück und Wohlergehen oft von dort ausgehen, wo wir es am wenigsten vermuten. Von einem Stall in Bethlehem zum Beispiel, wo eine arme Familie auf Wanderschaft eine Notunterkunft gefunden hat. Vor Philipp Messners Kunstwerk „Volumen (CMYK)“ wurde das neue Themenheft „Kunst im öffentlichen Raum“ der Gesamttiroler Kulturberichte vorgestellt. Foto: LPA/jw
rastruktur aussprach. „Kunst im öffentlichen Raum soll inspirieren, soll irritieren, soll provozieren“, so Südtirols Kulturlandesrat. Dass Kunst im öffentlichen Raum schon lange nicht mehr nur Verschönerung eines Bauwerkes sei, darauf wies Landesrätin Palfrader hin: „Ob Obdachlosigkeit, Tourismus oder Bürgerbedürfnisse in Städten - heute sind es zusehends temporäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum, die sich mit gesellschaftspolitischen Problemen und Ansprüchen auseinandersetzen.“ Im Anschluss gaben die beiden Schriftleiterinnen Sylvia Hofer und Petra Streng Einblick in das Themenheft, das ab sofort in den Landesabteilungen für Kultur (Bozen, Andreas-HoferStraße 18, kulturabteilung@ provinz.bz.it, www.provinz. bz.it/kulturabteilung - Innsbruck, Leopoldstraße 3/4, kultur@tirol.gv.at) bezogen werden kann. <
Von dort her, von einem Kind, das von Ochs und Esel gewärmt werden muss, kommt das Heil der Welt. Das jedenfalls haben die drei weisen Könige aus dem Morgenland gewusst, und denen hat es wahrlich nicht an Reichtum und allen anderen Mitteln gefehlt, mit denen es sich auf dieser Welt gut leben lässt. Sie sind den Sternen gefolgt und sind bei Josef, dem Tischler, und seiner Frau Maria fündig geworden. Ich denke, diese Bilder aus der Heiligen Schrift sind zeitlos und heute noch so aktuell wie vor zweitausend Jahren. Sie können leicht und mit etwas Fantasie auf unsere Verhältnisse übertragen werden. Die Weihnachtsgeschichte lädt uns nicht nur ein, mit offenem Herzen auf Flüchtlinge, Migranten, oder die vielen so genannten „kleinen Leute“ zuzugehen. Sie lehrt uns auch, dass die Macht, das Gold und der Reichtum von Königen verschieden eingesetzt werden kann. Die Weisen aus dem Morgenland folgen einem fernen Ziel: sie wollen wissen, wollen es erreichen. Sie verbeugen sich am Ende vor einem kleinen Kind, dem neuen König der Welt. Modern gesagt, sie haben gelernt: Weniger ist mehr. Anders der König Herodes: hört das, und lässt in der Angst, Macht und Reichtum an einen Neuen zu verlieren, alles umbringen, was seine eigene Stellung gefährden könnte. Gebracht hat es ihm nichts. Möge es uns gelingen, das wahre Wohlergehen vom scheinbaren zu unterscheiden und mit Beharrlichkeit das zu erstreben, was wirklich wertvoll, beständig und echt menschlich ist. Ich wünsche uns allen ein gesegnetes neues Jahr. Martha Stocker Landesrätin
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Cult.urnacht erstmals euregional Zehnte Cult.urnacht im Bozner Stadtheater n Unter dem Motto „EuregioKulturraum³“ haben an dieser sparten-, sprach- und grenzüberschreitenden Kulturveranstaltung erstmals nicht nur Kunstschaffende aus Südtirol, sondern auch aus den Nachbarregionen Tirol und Trentino teilgenommen.
Durch den Abend führten RAI Südtirol-Moderatorin Renate Gamper und die Intendantin der Vereinigten Bühnen Bozen, Irene Girkinger. Die vier Rittner Jungs von Südtirols derzeitigem Rap-Senkrechtstarter „Homies for Life“ und der Trentiner Liedermacher Francesco Camin überraschten die Besucher mit zeitkritischen, aber auch gefühlvollen Songs. Birgit Oberkofler vom Gemeinsamen Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und Ru-
dolf Godesar von der Euregio Maas-Rhein stellten Kulturinitiativen aus den beiden grenzüberschreitenden Regionen vor. Sie sprachen aber auch darüber, wie sie die grenzüberschreitende Art zu denken, zu handeln und zu leben vorantreiben und damit die Gesellschaft hin zu mehr Offenheit und Freizügigkeit führen wollen. Zur grenzüberschreitenden Kulturarbeit befragt, verwies auch Südtirols Kulturlandesrat auf die Bedeutung des „Weitblicks“ und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Vernetzung: „Gerade im Bereich der Kultur ist der Blick über die Landesgrenzen hinaus nicht nur befruchtend sondern notwendig.“ Der Künstler Benno Steinegger regte mit seiner Performance
„Centomila e nessuno, Uno“ ebenso zum Nachdenken an wie die Cult.urnacht-Rede des Innsbrucker Fotografen Lois Hechenblaikner. Seine schonungslosen Beobachtungen und Momentaufnahmen - oft auch in der Gegenüberstellung mit historischen SchwarzWeiß-Aufnahmen - der schleichenden Zerstörung des Alpenraumes sorgten beim Publikum für anerkennendes Aufsehen. Der Tiroler Künstler Christof Dienz beeindruckte hingegen mit den sphärischen Klängen, die er seiner elektronischen Zither entlockte. Die sprachliche Vielfalt in der Europaregion untermauerte einmal mehr der Autor Andrea Nicolussi Golo mit seinen zimbrischen Erzählungen, während Luis Thomas Prader die deutschen Sprachin-
Auch Kulturlandesrat Philipp Achammer mischte sich unter die Cult.urnacht-Besuchenden Foto: LPA
seln in Oberitalien vorstellte. Die Tänzerin Anastasia Kostner nahm unter Begleitung der Harfistin Christine Hübner die Lyrik von Roberta Dapunt aus dem Gadertal und von Christoph W. Bauer aus Nordtirol zum Anlass für Tanzimprovisa tionen. <
Kultur erleben auf der Sonnenseite der Dolomiten Kulturwoche 2015 im Schlerngebiet und Gröden 2. bis zum 9. Mai 2015 Die Kulturreise führt Sie ins facettenreiche Schlerngebiet und das atemberaubende Grödnertal, sowie zu weiteren Sehenswürdigkeiten im Eisacktal.
Im Grödnertal stoßen wir am Rande des majestätischen Bergpanoramas auf zahlreiche kulturelle Schätze des Schnitzhandwerks und der modernen Kunst. Für Kunstbegeisterte bietet dabei der Besuch der Kunstgalerie UNIKA ein einzigartiges Erlebnis. Grödner Künstler stellen dort 200 Kunstwerke aus. Der Besuch des „Museums Gherdeina“ mit dem Grödner Fastentuch und dem Luis-Trenker-Archiv werden Sie in St. Ulrich begeistern. Ein kurzer Abstecher nach St. Christina und Wolkenstein zur Schau der prachtvollen Langkofel-Gruppe wird auch nicht fehlen. Überdies besichtigen wir im Schlerngebiet wunderschöne Dörfer an der Sonnenseite der Dolomiten: Lajen, Kastelruth, Teis und Völs, mit Besuch der dortigen Kaffeerösterei. Wir besichtigen das Schloss Prösels, das Mineralienmuseums mit den Teiser Kugeln im Villnösstal, sowie die prächtige Trostburg. Weitere Etappenziele bilden unter anderem die Besichtigung des E-Werks in Mühlbach, die Burg Rodenegg und das Reha-Zentrum „Bad Bachgart“ , sowie ein Besuch der Landwirtschaftsschule in Salern. Die Unterkunft wird wieder dieselbe sein. Das Team des Hotel Clara in Vahrn freut sich bereits auf Ihren Besuch, und wird Sie mit Gastfreundlichkeit verwöhnen. Auch das Gesellige wird nicht fehlen und die Kulturfahrt wieder zu etwas ganz Besonderem machen. Die Reisebegleiter Erich Achmüller und Rosa Franzelin freuen sich auf Ihre Teilnahme. Fürs ausführliche Programm und weitere Informationen wenden Sie sich an: suedtiroler-welt@kvw.org oder 0039 0471 309176
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Historischer Gastbetrieb Südtirols 2015 Preisträger und Auszeichnung n Für 2015 wurde das Restaurant „Sigmund“ in Meran zum historischen Gastbetrieb des Jahres in Südtirol gewählt. Das Hotel „Goldener Adler“ in Brixen erhielt eine Auszeichnung.
Seit 2007 vergibt die Stiftung Südtiroler Sparkasse in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und dem Hoteliers- und Gastwirteverband die Auszeichnung „Der Historischer Gastbetrieb des Jahres in Südtirol“. Der Zweck der Auszeichnung besteht darin, bei Eigentümern von Hotelbauten und Restaurants sowie bei Hoteliers und Gastwirten die Erhaltung des historischen Bestandes von Hotels und Restaurants in Südtirol zu fördern und das Bewusstsein für die Erhaltung und Pflege historischer Hotels und Restaurants in die breite Öffentlichkeit zu tragen. „Es ist immer eine besondere Herausforderung, wenn ein historisches Gebäude den Ansprüchen einer internationalen Kund-
schaft genügen soll, um ein zeitgemäßer, exzellenter Gastbetrieb zu sein. Die Familie Sigmund-Holzner hat dies vor drei Jahren mit einer Generalsanierung des Restaurants Zimmer Sigmund in Meran gewagt. Mithilfe des Architekten Wolfram Pardatscher ist das Unterfangen auf exemplarische Weise geglückt, sodass das Restaurant in der Meraner Freiheitsstraße nun zu Recht den Titel „Historischer Gastbetrieb des Jahres 2015“ trägt“, so Stiftungspräsident Karl Franz Pichler. Mit der „Besonderen Auszeichnung“ des Wettbewerbes hingegen wird ein seit über 500 Jahren existierender Betrieb, der Goldene Adler in Brixen, prämiert. Mit dieser Auszeichnung soll in erster Linie die kulturgeschichtlich bedeutende Architektur des Objekts aufgewertet werden. „Der Goldene Adler ist mit seiner bis in die Obergeschosse reichenden mittelalterlichen Bausubstanz eine Besonderheit“, erklärt Jurymitglied
Franz Caramelle und ergänzt: „Es sollen aber auch die Bemühungen der Eigentümer gewürdigt werden, die in zeitgemäßen Um- und Erweiterungsbauten sowohl wirtschaftlich vernünftige, als auch denkmalpflegerisch verträgliche Eingriffe an diesem historisch wertvollen Baudenkmal durchführen ließen. Familie Mayr zeigt großes Verständnis für die Geschichte und den außerordentlichen Denkmalwert ihres Hauses und hat eine wirklich geglückte Umwandlung eines „alten“ Gasthofs in ein „neues“ Hotel ermöglicht, das
den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht und dennoch den ursprünglichen Charakter weitgehend bewahren konnte.“ Was das Restaurant Sigmund, das Hotel Goldener Adler aber auch alle bisherigen Preisträger auszeichnet und den Eigentümern über Generationen hinweg die notwendige Kraft und Motivation verliehen hat, ihre Häuser auch in schwierigen Zeiten weiterzuführen sind ihr Traditionsbezug, Innovationsgeist und unternehmerisches Gespür aber auch der Familiensinn und das Verantwortungsbewusstsein. <
Das Restaurant Sigmund in Meran ist eines der traditionsreichsten Lokale in der Altstadt und blickt auf eine lange und erfolgreiche Gastronomiegeschichte zurück. Foto: www. restaurantsigmund.com
Trauttmansdorff schließt Saison 2014 ab Beliebtestes Ausflugsziel Südtirols
Blauer Himmel war in dieser Gartensaison die Ausnahme, trotzdem (oder gerade deswegen) wurden wieder über 400.000 Besucher gezählt
Foto: Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff
Mit über 400.000 Besuchern haben die Gärten von Schloss Trauttmansdorff ihre Stellung als beliebtestes Ausflugsziel Südtirols unterstrichen. Interessant: Besucher aus fast 90 verschiedenen Staaten waren in diesem Jahr in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, was deren internationale Bekanntheit widerspiegelt. Stetig steigend ist auch das Medieninteresse an den Gärten. Im Mai waren die Gärten zudem Schauplatz des Empfangs von
über hundert Medienvertretern, die zum Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Passeier angereist waren. Als Sonderausstellung durch die Saison begleitet hat die Besucher in diesem Jahr die Ausstellung „Blümchensex? Eine botanische Aufklärung“. Ein weiterer Höhepunkt der Saison war die Eröffnung des neuen Glashauses, das tropische Nutzpflanzen und Kleinsttiere aus aller Welt beherbergt. <
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International ausgezeichnete Möbel aus Auer Südtirol innovativ
Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2007 hat MYTO zahlreiche Designpreise gewonnen und ist Teil einiger der wichtigsten Museen weltweit, unter anderem der Permanentausstellung im MoMA (Museum of Modern Art) in New York.
n Plank ist ein traditionsreiches Unternehmen mit einer über hundertjährigen Geschichte. Plank steht für „Qualität Made in Italy“, für langlebige Produkte, die ihren Wert auch in der Zukunft nicht verlieren. Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit bestimmt nicht nur die Produkte, sondern auch den Entwicklungs- und Produktionsprozess, die Auswahl der Materialien und den Umgang mit Energie im Unternehmen. Technologie und Funktionalität, vereint durch das Design, waren jeher das Ziel der Bestrebungen.
vica + Roberto Palomba, Biagio Cisotti und Sandra Laube. Die Kollektion unterscheidet sich in verschiedenen ProduktTypologien: Stühle, Sessel, Lounge Sessel, Tischsysteme und Barhocker.
noch beeinflusst es die Umwelt. Deshalb spielen einfaches und zeitloses Design und die Materialwahl eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte. Die Nachhaltigkeit ei-
Pony Restaurant in Sydney mit dem Stuhl Monza
In den letzten Jahren hat das Unternehmen eine starke Verbindung zu Forschung, Nachhaltigkeit und Design in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt, in Zusammenarbeit mit namhaften Designern wie Konstantin Grcic, Naoto Fukasawa, Björn Dahlström, Ludo-
Produktentwicklung und Materialien Die Möbel der Firma Plank bestehen hauptsächlich aus Holz, Metall und Kunststoff. Nach der Herstellung verbraucht ein Möbelstück weder Ressourcen
nes Möbelstücks wird in erster Linie von seiner Nutzungsdauer bestimmt. Eine lange Lebensdauer macht die Produkte umweltverträglicher. Vor der Verwendung werden alle bei Plank eingesetzten Materialien auf ihre Unbedenk-
Die Erweiterungen der einzelnen Produkte spiegelt deren Beliebtheit wieder und die Ausrichtung des Unternehmens auf die nachhaltige Entwicklung seiner Kollektion, welche die Anforderungen des zeitgenössischen Wohnens erfüllt. Fotos: Plank GmbH
lichkeit und Verträglichkeit kontrolliert. Rohstoffe, deren Bestand bedroht ist, kommen nicht zum Einsatz.
Internationale Auszeichnungen Die Produkte von Plank wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem XXII Compasso d’Oro ADI (MYTO chair) und dem IF Product Design Award – Gold Selection (MIURA stool) und sind in die Permanentkollektion weltweit renommierter Museen aufgenommen worden.
Unterstützung von Kunst, Kultur und Architektur Bei Events wie zum Beispiel den „Future Talks“, einer biennalen Veranstaltung der „Die Neue Sammlung – The International Design Museum“ in München oder während der zeitgenössischen Kunstmesse „The Artist Project“ in Toronto, stattet Plank verschiedenste Eventbereiche mit seinen Sitzmöbeln aus. Plank hat den Firmensitz in Auer und hat nun zusätzlich zum Showroom auch einen Shop und ein Outlet eröffnet. <
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Familienpass, Expo, alpine Sicherheit Euregio-Arbeitsprogramm 2015 steht n Ein Familienpass, die alpine Sicherheit und der Auftritt bei der Expo in Mailand: Die Versammlung der Euregio hat in Landeck das Arbeitsprogramm für 2015 abgesteckt. „Die Euregio ist durch die konkreten Projekte spürbar geworden“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Hier setzt auch der heuer erstmals verliehene Euregio-Kooperationspreis an.
Die Versammlung des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) der Europaregion Tirol-SüdtirolTrentino ist jenes Organ, das neben der Budgetplanung auch für das Arbeitsprogramm der Euregio verantwortlich ist. Als eines der Ziele im kommenden Jahr nannten die Landeshauptleute etwa die Einführung ei-
nes Euregio-Familienpasses, der Familien in allen drei Ländern Vergünstigungen bringen soll. „Das ist ein Ansatz, der die Euregio stärker ins Bewusstsein der Menschen rückt, weil er es Familien ermöglicht, günstig alle drei Ländern kennenzulernen“, so Kompatscher. Ein weiterer Kooperationsbereich im Rahmen der Euregio wird jener der alpinen Sicherheit, die allen drei Ländern besonders am Herzen liegt, spielen die Berge doch auch als Sport- und Freizeitraum eine große Rolle. Demnach wird es einen gemeinsamen Lawinenlagebericht geben, zudem soll eine Euregio-App Sicherheit im Notfall bieten. Sichtbar werden soll die Euregio zudem nicht nur innerhalb der drei
Euregio auf der Schiene Bahnverbindungen werden ausgebaut n Der grenzüberschreitende Schienenverkehr wurde ausgebaut. Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 gibt es zusätzliche direkte Fahrten zwischen Bozen und Innsbruck sowie einen Stundentakt zwischen Franzensfeste und Lienz.
Die neuen Zugverbindungen sind mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember gestartet. Es gibt zwei zusätzliche tägliche Direktverbindungen zwischen Bozen und Innsbruck, und zwar je eine in beiden Richtungen morgens (ab Bozen um 7.31 Uhr bzw. ab Innsbruck um 6.22 Uhr) und abends (ab Bozen um 20.31 Uhr bzw. ab Innsbruck um 21.03 Uhr). Zudem gibt es einen täglichen Stundentakt auf der Strecke Lienz-Franzensfeste, mit Aus-
nahme eines Lochs zu Mittag, das voraussichtlich Ende 2016 geschlossen wird. Künftig gibt es demnach unter Einbeziehung der EC- und IC-Verbindungen täglich sieben Umsteigeverbindungen von Lienz durch das Pustertal und via Franzensfeste nach Innsbruck. In Franzensfeste wird zudem der Bahnhof angepasst und barrierefrei gestaltet, diese Arbeiten werden voraussichtlich nach Ostern begonnen. Kosten werden die zusätzlichen grenzüberschreitenden Verbindungen rund 4,3 Millionen Euro in fünf Jahren. „Mit diesem Ausbau leisten wir einen weiteren Beitrag dazu, dass die Länder noch näher zusammenrücken können“, sagte Mobilitätslandesrat Florian Mussner. <
Länder, sondern auch über deren Grenzen hinaus, das notwendige Schaufenster soll dabei die Expo 2015 in Mailand bilden. Weiter ausgebaut wird auch der Austausch zwischen den Verwaltungen, etwa über die Handelskammern und eine gemeinsame Studie zur Wettbewerbsfähigkeit. Zudem können Kulturprojekte ab Dezember über die Euregio-Homepage eingereicht werden, das Büro der Euregio wickelt danach die Formalitäten ab. Erstmals verliehen haben die drei Landeshauptleute den EuregioKooperationspreis für länderübergreifende Projekte und Ideen, und zwar in zwei Kategorien. In jener der schon laufenden oder bereits abgeschlossenen Projekte hat sich
die Fernwander- und Radroute Via Claudia Augusta durchgesetzt, in der Kategorie Projektideen ging der Kooperationspreis an das „KulturerbePortal“, das den Bürgern digitalisierte Bibliotheks-, Archivund Museumsbestände online zur Verfügung stellt. <
Haben die Euregio-Projekte 2015 abgesteckt: Die Landeshauptleute Ugo Rossi, Günther Platter und Arno Kompatscher Foto: Land Tirol/Berger
BUCHVORSTELLUNG
Mein Südtirol Buch Ein buntes Sachbuch für die ganze Familie!
Südtirol ist ein Land mit einer spannenden Geschichte, unzähligen kulturellen Sehenswürdigkeiten, einer faszinierenden Naturlandschaft und reichhaltigen Freizeitangeboten. Wie aber kann dieses vielseitige Land spannend und anregend vermittelt werden? Die Illustratorin Evi Gasser und die Autorin Kathrin Gschleier erzählen Südtirol in Form eines „Südtirol Buches mit vier großen Geschichten“ - aus Geschichte, Kultur, Natur und Brauchtum. Alex, ein Junge aus der Stadt und Marie, ein Mädchen aus dem Dorf, nehmen euch an die Hand und führen euch spielerisch durch Städte und Dörfer, zu Land und Leute, durch Natur und Kultur.
„Mein Südtirol Buch Ein buntes Sachbuch für die ganze Familie!“ von Evi Gasser und Kathrin Gschleier, Weger 2014 ISBN 978-88-6563-102-7
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NÜTZLICHES
Sie fragen, Experten antworten
Antrag um Arbeitslosengeld Ich bin Südtiroler und arbeite derzeit noch in Österreich. Mein Arbeitsvertrag läuft in Kürze aus und ich möchte nach Südtirol zurückkehren. Laut meinen Recherchen sollte ich Anrecht auf Arbeitslosengeld in Italien haben, da ich im EWR-Raum die entsprechenden Versicherungszeiten nachweisen kann. Wo genau habe ich die Möglichkeit diesen Antrag zu stellen?
Um in Italien einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen zu können, benötigen Arbeitnehmer, die im EU Ausland gearbeitet haben, das Formular E301/U1 vom ausländischen Beschäftigungsstaat. Das Formular ist eine Bestätigung über die Versicherungs-/Beschäftigungszeiten im Ausland und wird von der zuständigen ausländischen Behörde, in Ihrem
Fall vom Arbeitsmarktservice Österreich, ausgestellt. Es kann in Österreich auch online beantragt werden - www.ams.at/ ueber-ams/bestaetigung-vonversicherungs-beschaeftigungsz e i t e n - o e s t e r r e i c h - f o r m ular-e301-u1 In Südtirol sind dann folgende Schritte nötig: 1. Arbeitslosenmeldung beim
zuständigen Arbeitsamt. Notwendige Unterlagen: Ausweis, Steuernummer, Formular E301/U1). Vom Arbeitsamt erhält man eine Bestätigung, dass man als arbeitslos eingetragen ist. 2. Mit dieser Bestätigung und dem Formular E301/U1 wendet man sich an ein Patronat z.B. KVW/ACLI www. kvw.org/de/patronat-kvw-
acli/adressen und beantragt über dieses bei der NISF/ INPS das Arbeitslosengeld. Die spezifischen Bedingungen (wie Arbeitszeiten im Ausland und in Italien) für den Erhalt des Arbeitslosengeldes erfahren Sie u.a. hier www.kvw.org/ de/arbeit/arbeitslosengeld <
Steuer-Identifikationsnummer in Deutschland beantragen Ich habe vor, nach Deutschland zu ziehen und dort zu arbeiten. Nun habe ich gehört, dass ich dazu eine Steuer Identifikationsnummer (ID) benötige. Wo bekomme ich diese Steuernummer?
Um Sie steuerlich in Deutschland erfassen zu können, benötigt man seit etlichen Jahren eine Steuer-Identifikationsnummer. Diese erhält man nach der meldeamtlichen Eintragung bei einer deutschen Gemeinde vom Finanzamt zugeschickt. Die Gemeinde leitet die Wohnsitzmeldung in der Regel gleich an
das zuständige Finanzamt weiter, das Ihnen dann die ID Nummer zuschickt. Sollte das nicht funktioniert haben, kann man die ID Nummer auch online beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen. Das dauert ungefähr vier Wochen. Weitere Informationen über die ID Nummer können Sie auf
folgender Internetseite nachlesen: www.bzst.de/DE/Steuern_ National/Steuerliche_Identifikationsnummer/steuerid_node. html Ausnahmefälle sind Arbeitnehmer ohne Wohnsitz oder regelmäßigen Aufenthaltsort in Deutschland, d.h. z.B. wenn Sie in Deutschland nur beschränkt steuerpflichtig sind,
weil Sie Ihren Lebensmittelpunkt in Südtirol haben und damit in Italien unbeschränkt steuerpflichtig sind. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arbeitgeber bzw. das Betriebsstättenfinanzamt Ihres Arbeitgebers. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt
Abo+ für Studenten mit neuen Funktionen Grenzüberschreitend gültig n Mit einer zusätzlichen Zahlfunktion sind Bahnfahrten auf der Strecke Brenner-Innsbruck bzw. Innichen-Lienz ab sofort möglich.
Nach Aktivierung der Zahlfunktion kann auch die ÖBB-
Vorteilscard über dieses Portal registriert werden: Dadurch werden die Tarife der österreichischen Teilstrecke zum jeweiligen Vorteilspreis schon beim Einsteigen an den Südtiroler Bahnhöfen abgebucht.
Neben der grenzüberschreitenden Gültigkeit bietet die neue Zahlfunktion auch eine Reihe anderer Vorteile. So kann auch die Nutzung der NightlinerBusse künftig mit dem Abo+ bezahlt werden. Die mit einer
zusätzlichen Zahlfunktion ausgestatteten Abo+ sind wie ein normaler Südtirol-Pass zu verwenden, samt Ein- und Auschecken in den Überlandbussen bzw. Eingabe des Zielcodes auf den Bahnhöfen. <
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Info zu Steuererklärung, Immobiliensteuer und CUD TREFF.Heimat im November n Im November informierte Roland Kofler, Leiter Kundenberatung der KVW Steuerabteilung, umfassend über das italienische Steuerwesen.
Der italienische Staat sorgt durch regelmäßige Änderungen und Neuerungen im Steuerwesen dafür, dass die Themen nie ausgehen und regelmäßige Informationsveranstaltungen von nöten sind. Neuerungen stehen bei der Abfassung der italienischen Steuererklärung ab dem Jahr 2015 an. Großes Ziel der Änderung ist, dass jeder Bürger in die Lage versetzt werden soll, (irgendwann) seine Steuererklärung selbst zu machen. Dazu sollen die Steuerdaten für den Steuerpflichtigen online bei der Agentur der Einnahmen abrufbar sein. Laut dem derzeitigen Stand sind die Daten aber noch unvollständig und auch nicht für alle Steuerpflichtigen abrufbar, sodass man bis jetzt bzw. in Bezug auf die Steuererklärung 2015 auf die Hilfe eines Steuerberaters oder Steu-
erbeistandszentrum nicht verzichten kann. Voraussichtlich verschieben sich die Termine für die Abfassung der Steuererklärung 730 von Mitte März auf Mitte April. Weitere Informationen gab Roland Kofler zur Gemeindeimmobiliensteuer GIS sowie zum CUD, die jährliche Einkommensbescheinigung für Lohnabhängige oder Rentner. Diese Bescheinigung, die für die Steuererklärung relevant ist, wird seit vergangenem Jahr nicht mehr automatisch an den Bürger verschickt, sondern muss online, via Patronat oder
Steuerbeistandszentrum angefordert werden. Der Name des Formulars ändert sich im nächsten Jahr von CUD in CU. Außerdem wies Kofler darauf hin, dass Personen, die ihren Wohnsitz nach Südtirol verlegen, vorhandene ausländische
Termine 2015 8. Jänner 12. Februar 12. März 9. April 14. Mai 11. Juni 10. September 8. Oktober 12. November 10. Dezember
Finanzguthaben, Bankkonten und Ähnliches in Italien bei der Steuerklärung angeben müssen. Wichtig hierbei ist von Anfang an für Klarheit und Transparenz zu sorgen, da nachträglich oder nicht gemeldete ausländische Guthaben mit Strafen geahndet werden. <
TREFF•Heimat
Besuch Salewa Zentrale in Bozen Unsinniger Donnerstag, kein Treffen Führung durch das Bozner Stadtviertel Kaiserau Einkehr und Führung durch den Benediktkeller in Kaltern Ausflug nach Fondo und Besichtigung der Schlucht Rio Sass Besuch in Altrei mit dem Altreier Lupinen Kaffee Ausflug nach Rodeneck mit Wanderung und Schlossbesichtigung Törggelen Besichtigung der Firma Dr. Schär Führung durch die Galeria Unika in St. Ulrich
Informationen bei Südtiroler in der Welt, Tel. 0471 300213 oder suedtiroler-welt@kvw.org. Roland Kofler
Italienisch lernen in Viareggio an der toskanischen Riviera
Sprachkurs mit Strand- und Kultururlaub für junge Südtiroler in der Welt Das „Centro Giacomo Puccini“ gehört zur Scuola Leonardo da Vinci Gruppe (Sprachschule in Florenz) und ist die ideale Sprachschule für all jene, welche „Italienisch“ mit einer kühlen Prise Salzluft in der Nase verbinden wollen. Der sonnenverwöhnte Strand von Viareggio an der toskanischen Riviera bietet den idealen Ort, den Sprachkurs mit einem Strand- und Kultururlaub in Italien zu verbinden. Im Sommer ist in diesem klassischen Ferienort der Italiener der Teufel los. Ideale Bedingungen, das im Italienischunterricht Gelernte bei einem gemütlichen „gelato“ oder einer der vielen Veranstaltungen zu üben. Wem es am Strand zu warm wird, der kann mit der Sprachschule einen Abstecher in die nahgelegenen Städte Lucca, Pisa oder auch Florenz wagen, und seinen Sprachurlaub mit italienischen Sehenswürdigkeiten, Kunst und Kultur würzen. In den zwei bis drei Wochen, vom 25. Juli bis zum 9. oder 15. August 2015, wohnen Sie entweder bei einer italienischen Gastfamilie oder in einer Gemeinschaftswohnung. Wir freuen uns auf Ihr Dabeisein! Für weitere Informationen wenden Sie sich an: suedtiroler-welt@kvw.org oder 0039 0471 309176
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Übers Land, eine Eigenproduktion Südtiroler Volksbühne München n Es ist bestimmt nicht nur die Freude am Theaterspielen, welche die Laienschauspieler der Südtiroler Volksbühne München heuer in München auf die Bühne zauberten, nein, da schwang eine tiefverwurzelte Liebe zur Heimat mit, die jedem Südtiroler/in wohl schon mit in die Wiege gelegt und ein Leben lang nicht mehr verlassen wird.
Die gesprochenen Texte und Ideen stammen allesamt von den Spielern selbst und von Veronika Jabinger, die diese Ideen bühnenreif machte und inklusive der Lieder inszenierte. Dazu brauchte sie keine großmächtige Kulisse, sondern ein paar Würfel zum Sitzen, Tanzen und Singen und eine große Tiroler Fahne. Das Ganze war eingebettet in bekannte Lieder, die Fritz Rauchbauer mit Gefühl und Leidenschaft den Laienschauspielern und -sängern beibrachte – alte und neue Melodien, die heute noch ihre Gültigkeit haben und auf der Bühne so inszeniert wurden, dass sie in der modernen Welt angekommen zu sein scheinen. Trotz ihrer Liebe zur Heimat
und Tradition gaben die Schauspieler unterschiedliche Motive an, warum sie die Heimat verlassen haben und nun in der Stadt leben, durch die die Isar fließt, wo man mit Grüß Gott sich grüßt und die zur neuen Heimat geworden ist. Die einen haben eine berufliche Herausforderung gesucht, die anderen gingen aus politischen Gründen wie etwa Karl Brida, wieder andere wollten die weite Welt kennenlernen, weil ihnen die Berge und Täler mit manchmal engstirnigen Menschen zu eng geworden sind, oder sie gingen einfach um etwas anderes kennenzulernen und so die schönen Seiten der Heimat besser schätzen zu lernen, wie Karin Meraner sagte.
Törggelefeier
Südtiroler in Südbaden n Bei schönstem Herbstwetter hatte der Verein der Südtiroler in Südbaden zum traditionellen Törggelen eingeladen.
Über hundert Besucher kamen nach Bernau, um Kastanien und Wein zu genießen. In lustiger Runde wurde beieinander gesessen, und es wurden Südtiroler Spezialitäten verkostet. Es gab Speck, Kaminwurzen, Bergkäse und dazu süffigen
Magdalener und andere Vernatsch-Weine. Die Frauen haben Kuchen gebacken und Gerstsuppe gekocht. Die Kastanien wurden frisch über dem Feuer geröstet. Es herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung. Mit dazu beigetragen hat Manfred, der die Besucher mit flotten, volkstümlichen Melodien auf der Steirischen unterhielt. <
Trotz all der unterschiedlichen Gründe bleibt allen eins gemeinsam: die Liebe zur Heimat und dass sie immer wieder gerne in ihren Heimatort zurückfahren. Stefanie Terleth freut sich so sehr, dass sie gar schon am Brenner die italienische Nummer auf ihrem Handy aktiviert, um ihre Familie zu Hause anzurufen und zu sagen, dass sie bald da sein wird. Was ist Heimat – auch diese Frage wird von Luis Lang in den Raum gestreut – kann man heute noch von Heimat sprechen bei all der Globalisierung? Ja, Heimat ist mehr, sie ist ein Empfinden und liegt tief im Herzen; dabei schlugen sich die Darsteller rhythmisch mit der rechten Hand auf die Brust, dort, wo das Herz schlägt. Das ganze Stück lief sehr fließend und harmonisch ab, obwohl viele Themen angeschnitten und kritisch hinterfragt wurden, wie die Anschläge der 60er Jahre. In einem eingeblendeten Film kam sogar die Stimme des früheren Landeshauptmann Silvius Magnago zu Wort, der Gewalt stets ablehnte, weil Gewalt immer nur den Stärkeren und Mächtigen für ihre Machenschaften nützt, aber niemals den Schwächeren und Minderheiten. Genauso wurde das Grab von Ettore Tolomei von Martin Mössmer, Andy Lanz und Thomas Mair aussagekräftig in Szene
gesetzt, das öfters gesprengt und immer wieder aufgebaut wurde. Jener Tolomei, der die teilweise skurrilsten Übersetzungen der deutschen Ortsnamen ins Italienische vornahm. Die Option 1939 könnte nicht besser suggeriert werden als mit dem Lied „Bleibn oder Gian“, das Judith Pramsohler leise mit seelendurchdringender Stimme beim Weggehen sang. Auf die Frage, warum die meisten nicht wieder nach Südtirol zurückkehrten, gaben die zwölf Schauspieler unterschiedliche Beweggründe an – für die einen sind es ganz private Gründe, für andere ist München zur zweiten Heimat geworden, in der Beruf und Familie tief verankert sind, so dass auch nach Erreichen der Rente eine Rückkehr sehr, sehr schwer fallen würde, wie Oswald Jabinger sagte. Zum Schmunzeln war die Szene mit den blauen Schürzen, deren unterschiedliche Aufschriften von Christina Kaiser fachmännisch kommentiert wurden. Mit diesem selbstgeschaffenen Stück ist Veronika Jabinger etwas ganz „Großartiges“ gelungen - die Zuschauer wurden von einigen Szenen in den Gefühlen tief berührt. Die Begeisterung explodierte geradezu und die Leute versuchten sich mit anhaltendem Applaus aus der tiefen Berührung zu befreien. > Luis Kofler
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Wenn Südtiroler reisen, scheint die Sonne Verband der Südtiroler Vereine in der BRD n Seit über elf Jahren veranstaltet der Verband der Südtiroler Vereine in der BRD die beliebte Winterbegegnungswoche. So auch im Jahr 2014, nämlich vom 9. bis 16. März. Man konnte zwischen sieben oder zehn Tagen mit Halbpension auswählen.
Südtiroler aus Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz haben an dieser tollen Veranstaltung im verschneiten Hochpustertal teilgenommen. Im familiären „Weiherhof“ in Niederdorf wurden die 43 Südtiroler und Freunde Südtirols bestens untergebracht und versorgt. Das Wetter hat mehr als nur gut mitgespielt.
bein konnte bei toller Musik geschwungen werden. Einige spielsüchtige Typen haben nach vielem „biete 3, halte ...“, erst spät nach Mitternacht die Wattkarten (Blind) aus der Hand gegeben. Auch die Kultur kam nie zu kurz. Täglich viel Sonne und über zwei Meter Schnee, was will man eigentlich noch mehr. Somit sind alle 43 Anwesenden voll auf ihre Kosten gekommen. Die Alpinfahrer, Langläufer und Schneeschuhwanderer waren von der Jahrhundertschneehöhe vollauf begeistert. Die Wanderer (je nach Schwierigkeit) waren in zwei Gruppen
auf geräumten Wanderwegen unterwegs. Selbst auf der Plätzwiese versperrten die hohen Schneedämme kurzzeitig die Aussicht zum Monte Cristallo. Bei der Ankunft an der Dürrsteinhütte wurde man mit einem tollen Ausblick entlohnt. Jeden Abend wurde der Gaumen mit einem super Menü verwöhnt und auch das Tanz-
Jahresbeitrag 2015 für Heimat&Welt Überweisen Sie den Jahresbeitrag bitte ausschließlich auf unsere untenstehende Bankverbindung. Für die Länder Deutschland, Schweiz, Österreich und Italien können wir ab 2015 keine Zahlungsvordrucke für die länderinternen Konten mehr beilegen. Überweisen Sie bitte keine Beiträge mehr auf die bisherigen Konten in Deutschland, Österreich, Schweiz! Überweisen Sie bitte stattdessen den Beitrag entweder online auf untenstehende Bankverbindung oder verwenden Sie den untenstehenden MUSTER - Überweisungsvordruck als Vorlage für den Überweisungsvordruck Ihrer Bank. Hinweis: Auslandsüberweisungen innerhalb der EU und Schweiz (SEPA Raum) entsprechen preislich einer Inlandsüberweisung.
Termin 2015 Für 2015 ist erneut die Winterbegegungswoche geplant: vom 1. bis 11. März, sieben oder zehn Tage wählbar. Die Ausschreibung und Anmeldungen können bei Alois Cecconi, acecconi@freenet.de oder Tel. 0049 (0) 7431 933412 angefordert werden. <
Spendenbeitrag 2015 Heimat&Welt
20 Euro und Spende für die Beratungstätigkeit der Arbeitsstelle
___ Euro MUSTER Überweisungsvordruck
Auftraggeber _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ IBAN _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Begünstigter bzw. Empfänger: Bankverbindung „Südtiroler in der Welt“: Südtiroler Sparkasse Bozen IBAN: IT68 A060 4511 6010 0000 0371 000 - BIC: CRBZIT2B001 Betrag: 20 Euro Begründung oder Zahlungszweck: Jahresbeitrag Heimat & Welt 2015
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25 Jahre Verein
Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum n Die Feier zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins fand am 15. November 2014 in Speyer statt. Die Idee vom 1. Vorsitzenden Josef Wieser, die Feier in einem besonderen Rahmen in und um das Weltkulturerbe Marienund Kaiserdom zu Speyer auszurichten, wurde vom Organisator Wolfgang Ihm mustergültig umgesetzt.
Die zahlreichen Teilnehmer wurden am Nachmittag im repräsentativen Festsaal des Friedrich-Spee-Hauses am Fuß des Doms bei einem Sektempfang begrüßt. Anschließend führte Dompfarrer Bender mit interessanten Aspekten aus geistlicher Sicht im und um den Dom. Ein denkwürdiges und nicht alltägliches Erlebnis war danach die Eucharistiefeier
in der Krypta des Doms, der größten original erhaltenen Unterkirche der christlichen Welt. Mit Gitarre und Gesang untermalte das Vereinsmitglied Heinrich Tarneller den Gottesdienst. Nach der heiligen Messe war Gelegenheit zum Besuch der Kaisergräber in der Krypta. Insgesamt ein beeindruckendes Erlebnis in außergewöhnlichem Rahmen! Zum gesellschaftlichen Teil war der Ratsherrensaal des Domhofs reserviert. Josef Wieser begrüßte die Vertreter der Vorstandschaft der „Südtiroler in der Welt“, Vorsitzenden Erich Achmüller, Rosa Franzelin und Georg Dawerda, den gesamten Vorstand des Dachverbands sowie zahlreiche Delegationen anderer Vereine. In einer schwungvollen, gut
vorbereiteten Rede umriss Josef Wieser kurz den geschichtlichen Werdegang Südtirols im letzten Jahrhundert und die Ursache für die Auswanderung zahlreicher Südtiroler in andere Länder in den 1960 und 1970er Jahren. Grundgedanke für die Gründung unseres Vereins und sicher auch der anderen Vereine war die Kommunikation mit Landsleuten und Schaffung einer Insel der Heimat im Ausland. Als Erfolg dieses Gedankens kann die zunehmende Beteiligung unserer Mitglieder an den Veranstaltungen gewertet werden. Auch Erich Achmüller unterstrich in seiner Glückwunsch-
rede die Bedeutung der Vereine der Heimatfernen, die grenzüberschreitende Bindung zu Heimat zu wahren. Der Vorsitzende des Dachverbands, Martin Depian, sowie die Delegierten der anwesenden Vereine entboten Glückwünsche und überreichten Präsente. Nach dem reichhaltigen Menü war der Saal erfüllt von lebhaften Gesprächen und fröhlichen Südtiroler Liedern, intoniert von unseren Landsmann Heinrich Tarneller mit der Gitarre. Eine gelungene Feier, die uns lange in Erinnerung bleibt.
auch auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurück blickte. Nach der Rede ehrte Siegfried Waltraud und Karl Gruber, die Gründungsmitglieder unseres Vereins waren, und mitgereist sind. Am Samstag hatten man die Möglichkeit sich zwischen zwei Angeboten zu entscheiden, entweder man ging wandern auf die Plätzwiese oder es ging zum Südtiroler Brot- und
Strudelmarkt nach Brixen. Am Abend gab es zur allgemeinen Unterhaltung eine Zitherspielerin. Die Heimreise führte über Meran und den Vinschgau in den jeweiligen jetzigen Heimatort zurück. Ein großes Dankeschön gebührt dem Vorstand Siegfried Gabl für die tolle Organisation und Reiseleitung.
> A. Schanninger
Kulturfahrt in die Heimat
Südtiroler in Bodensee - Oberschwaben - A. n Anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens des Südtiroler Heimatfernenverein Oberschwaben-Bodensee-Allgäu, entschieden die Mitglieder anstatt eines großen Festes, lieber eine viertägige Kulturfahrt in die Heimat zu machen.
Gestartet wurde am Donnerstag, den 2.10.2014, durch den Arlberg bis nach Innsbruck. Dort besuchten wir das Bergisel- und Kaiserjägermuseum. Dies war schon zu Beginn der Reise ein echt tolles Ereignis, alle waren hellauf begeistert, von der Reise in die Vergangenheit unserer Landsleute. Danach fuhren wir bei herrlichem Herbstwetter weiter bis
ins Hochpustertal nach Niederdorf, wo das Hotel „Weiherbad“ unser Zuhause für die nächsten vier Tage war. Am Freitag ging es mit einer kleiner Dolomitenfahrt weiter, wir machten eine kleine Rast in Cortina d'Ampezzo und fuhren dann weiter bis an den Misurinasee. Am See hatte man die Möglichkeit eine Wanderung rund um den See zu machen oder sich in einem Gasthof am See zu stärken. Am Abend feierten wir mit zünftiger Musik unser Jubiläum. Zu Beginn hatte unser Vorstand Siegfried Gabl eine Festrede vorbereitet, in der er erzählte, wie ein Südtiroler Heimatfernenverein entstanden ist und
> Sieglinde Kanal
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Grillfest
VEREINSKALENDER
n Jedes Jahr nach den Sommerferien lädt der Vorstand die Vereinsmitglieder zu einem Grillfest ein. Der Termin hat sich bisher immer gut bewährt, die Sommerferien sind vorbei und die meisten sind wieder aus dem Heimaturlaub oder einem anderen Reiseziel zurück. Somit ist beim Wiedersehen für Gesprächsstoff gesorgt.
mit Zweigen aus. So konnten wir den ganzen Tag im Trockenen sitzen. Die altbewährten Grillmeister Markus und Lars verwöhnten uns mit allerlei köstlichem Grillgut. Kartoffelsalat und mitgebrachte Salate rundeten das Menü ab. Traditionsgemäß gab es vor dem Essen einen Südtiroler „Weißen“, später wurde der „Rote“ bevorzugt. Die Kinder hatten, dank Weitsicht ihrer Eltern, die Matschkleidung dabei und konnten so doch den Spielplatz erkunden. Durch das kühle Wetter mussten alle näher zusammenrücken, was die Unterhaltung beflügelte. Frohgestimmt endete die Veranstaltung am späten Nachmittag. <
FEBRUAR 2015
6. Februar Südtiroler in Augsburg
Monatstreffen
7. Februar Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in Dornbirn
Jahreshauptversammlung im Verein der Südtiroler Wels Faschingsball
14. Februar Südtiroler in Tirol (Innsbruck) Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum
Faschingskränzchen Kegelabend
15. Februar Südtiroler in Hessen Südtiroler in Oberösterreich
Mitgliederversammlung in Dreieichenhain Jahreshauptversammlung im Verein der Südtiroler Steyr
18. Februar Südtiroler in Tirol (Reutte)
Faschingskränzchen
19. Februar Südtiroler in München
Jahreshauptversammlung
20. Februar Gesamtverband der Südtiroler in Österreich Südtiroler in Salzburg
Jahreshauptversammlung in Innsbruck Monatsversammlung
21. Februar Südtiroler in Bischofshofen
Südtiroler Abend
26. Februar Südtiroler in Bischofshofen
Südtiroler Abend
28. Februar Arbeitsstelle Südtiroler in der Welt
Vollversammlung in Bozen
Radwoche 2015
Von Südtirol bis nach Mantua Die Radreise startet Anfang Juni, und führt Sie dieses Mal von Brixen bis ins lombardische Mantua. Auf unserem Weg in den Süden führt die Strecke zunächst entlang der Etsch, durch die alpin geprägte Landschaft Südtirols. Ab Salurn geht die Reise weiter durch das benachbarte Trentino. Dort erfolgen verschiedene Stopps an kleineren Ortschaften und Städtchen. Anschließend erleben wir auf unserer Entdeckungsfahrt in den Süden bald die mediterrane Vielfalt der Gegend um den Gardasee. Vom Gardasee geht es schließlich entlang des Mincio weiter bis hin zur geschichtsträchtigen Stadt Mantua, in der Andreas Hofer einst sein Leben ließ. Erkunden Sie gemeinsam mit unseren Vorstandsmitgliedern Herbert Schatzer und Georg Daverda vier wunderbare und abwechslungsreiche Gegenden: Südtirol, Trentino, Veneto und Lombardei. Für weitere Informationen: suedtiroler-welt@kvw.org oder 0039 0471 309176 Zeitraum: 6. - 13. Juni 2015 Preis: auf Nachfrage Etappenziele: Südtirols Süden, Trentino, Verona, Gardasee und die historische Stadt Mantua
Foto: bildpixel/pixelio.de
Südtiroler in Albstadt
Fürs leibliche Wohl, das zu einem Grillfest dazugehört, sorgte die Vorstandschaft. Auf dem Roßberggelände mit großem Spiel- und Grillplatz sind die Voraussetzungen für ein gemütliches Zusammentreffen gegeben. Leider hatte der Wettergott diesen Sommer nicht immer ein Einsehen mit den Veranstaltern von Freiluftaktivitäten. So auch an diesem Sonntag – es regnete in Strömen. Das Fest verschieben war nicht mehr möglich, zu viel war schon eingekauft und organisiert worden. Das freundliche Personal vom Roßberg, zu dem auch ein Reitstall gehört, räumte für uns die Remise aus und schmückte sie
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Würde gerne wieder zurückkehren Lorenz Larcher, Plastischer Chirurg in Salzburg n Der Plastische, Ästhetische und Wiederherstellungschirurg ist in Salzburg tätig und wurde kürzlich mit dem Vortragspreis der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie ausgezeichnet. Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?
Larcher: Ich habe in Innsbruck studiert und nach Absolvierung des „Tirocinio“ im Südtiroler Sanitätsbetrieb und der italienischen Staatsprüfung in Bologna bin ich nach Österreich zurückgekehrt. Mein Wunsch war seit jeher, Plastischer Chirurg zu werden und diesen Wunsch konnte ich mir nur im Ausland erfüllen. Eine komplette Ausbildung zum Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie ist in Südtirol nicht möglich. Was hat Sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Larcher: Meine Erfahrung war, dass meine Akzeptanz als Südtiroler stets groß war. Mein jetziger Chef ist Salzburger und meinte einmal im OP zu mir, dass der Südtiroler per se ein äußerst tüchtiger Zeitgenosse
persönlich dazugelernt und nie vergessen woher ich komme. Mit der Distanz zu meiner Heimat habe ich gesehen, wie schön Südtirol eigentlich ist. Manchmal war das Heimweh fast unerträglich, aber die Hoffnung, eines Tages dorthin zurückkehren zu können war für mich immer ein Motivationsschub mich weiterzuentwickeln.
sei. Ich spreche eigentlich mit allen Patienten großteils Dialekt und sie mögen das auch. Auf der Uni, wenn ich Vorlesungen halte oder auf Kongressen und Konferenzen bemühe ich mich aber schon Hochdeutsch zu sprechen. Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?
Larcher: Ich kenne das Südtiroler Gesundheitssystem als praktizierender Student und als Arzt. Ich denke im Moment gibt es eine Aufbruchsstimmung. Mein Gefühl ist, dass die Ärmel hoch gekrempelt werden. Man will Reformen, Veränderungen und alte marode Strukturen abbauen. Ich stehe immer noch in engem Kontakt mit meiner Heimat. Ich bin als Mitglied von Südstern in der Gruppe Planet Medizin auch mit dem Gesundheitsresort und den Ärzten vor Ort sehr gut vernetzt. Seit dem ersten Treffen mit den Vertretern des Gesundheitsresorts bekommen Südtiroler Ärzte im Ausland über die Südstern Plattform wöchentlich die neuen Stellenangebote des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
STECKBRIEF
Lorenz Larcher - 15.9.1979 in Bozen geboren und aufgwachsen - Medizinische Universität Innsbruck, Master in Rekonstruktiver Mikrochirurgie Universitat Autonoma de Barcleona und Université Paris Descartes - Lehrender an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU) - Plastischer Chirurg am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg, Facharztprüfung für Plastische, Ästhetische und Wiederherstellungschirurgie im Oktober 2013 in Velden (A). - Verheiratet mit einer Südtirolerin, vier gemeinsame Söhne - Wohnort Salzburg, Eggental
Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?
Larcher organisiert jährlich das Bozner Symposium of Plastic Surgery, bei dem traditionell jeder Teilnehmer einen blauen Schurz tragen muss, egal ob Chinese, Türke oder Israeli. Mit diesem Symposium hält Larcher auch wissenschaftlich den Kontakt zur Heimat, da auch immer Südtiroler Kollegen referieren und teilnehmen. Foto: Larcher
Fühlen Sie sich noch als Südtiroler? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben?
Larcher: Ich bin ein ungebrochener Patriot, ich sehe mich dazu verpflichtet die Fahnen meiner Heimat im Ausland hochzuhalten. Ich habe, egal ob ich in Paris oder in Barcelona an der Uni war oder in Peking oder Los Angeles einen Vortrag gehalten habe, immer für mich Falls unzustellbar bitte zurück an:
Larcher: Es gibt sehr viele Südtiroler Ärzte, die derzeit im Ausland leben und an hochkarätigen Kliniken und Universitäten arbeiten, zwei- bzw. dreisprachig sind und in die Heimat zurückkehren würden, wenn man die Bedingungen für die Ärzte verbessern würde. Dazu gehören nicht nur Lohnanpassung und aliquote Anrechnung der im Ausland absolvierten Dienstjahre, sondern auch eine attraktive Facharztausbildung mit Rotationssystem an großen Kliniken sowie die Möglichkeit zur Forschung! Einer meiner größten Wünsche ist es, eines Tages das im Ausland gelernte dem Südtiroler Patienten zugute kommen lassen zu können. Südtirol muss auch politisch seine Autonomie schützen und ausbauen um seine Entscheidungen weiter selbstständig treffen zu können. < Für Österreich: Gesamtverband der Südtiroler in Österreich
Für Deutschland:
Zeughausgasse 8
Verband der Südtiroler Vereine
A-6020 Innsbruck
in der Bundesrepublik Deutschland c/o INVIA Köln e.V.
Für die Schweiz:
Stolzestraße 1a
Südtiroler Verein Zürich und Umgebung
D - 50674 Köln
c/o Arthur Altstätter Auhaldenstrasse 26 CH-8427 Rorbas
Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen
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