Heimat & Welt, Oktober 2015

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taxe perçue - Economy-C

ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY

Oktober 2015

Apfelernte in Südtirol

Foto: Alex Filz

Über eine Million Tonnen


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THEMA

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Bergmuseum MMM

Der „15. Achttausender“ von Reinhold Messner n Mit einem zentralen Museum in Sigmundskron und fünf Ablegern, in denen Einzelthemen behandelt werden, schafft Reinhold Messner ein Bergmuseum, das einmalig ist. Als seinen „15. Achttausender“ bezeichnet Messner selbst dieses Projekt. Hier gibt er sein Wissen, seine Erfahrungen und die Geschichten, welche aus den Begegnungen zwischen Mensch und Berg entstehen, an den Besucher weiter.

Reinhold Messner: „Mein '15. Achttausender' ist die Summe all meiner Erfahrungen. Dem Berg und dessen Kultur habe ich ein Museumsprojekt mit sechs ungewöhnlichen Standorten in der grandiosen Landschaft Südtirols und in Belluno gewidmet. Das Messner Mountain Museum ist eine Begegnungsstätte mit dem Berg, mit den BergMenschen und letztlich auch mit uns selbst.“ Jedes der sechs Häuser befindet sich an einem einzigartigen Ort, indem das Thema in Verbindung mit der Sammlung sowie der Architektur gebracht wird: Geografische Lage, Reliquien und Kunstwerke werden in Beziehung zueinander gesetzt. Reinhold Messner erklärt sein Museumsprojekt so: „Das MMM (Messner Mountain Museum) ergibt als Mosaik einen weltweit einzigartigen Erlebnisraum, in dem zwischen Natur und Kultur begreiflich wird, was die Berge für uns Menschen bedeuten. Jedes einzelne Museum steht zwar für sich, Standort und Architektur sind jeweils Teil des Themas, als Ganzes aber wird das MMM ein Begegnungsraum ohnegleichen für alle, denen Berge mehr bedeuten als Klettergerüst oder Wettkampfarena.“ Reinhold Messner: „Am Ende jedes Grenzgangs also, wenn wir zurück sind bei den Menschen, bleibt uns das gerettete Leben, das es wieder auszufüllen gilt: mit Heraus-

Reinhold Messner mit Tochter Magdalena. Foto: MMM Facebook

forderungen, Zielen, Aufgaben. Eine dieser Aufgaben für mich ist das Bergmuseum, kurz MMM, in dem ich erzähle, was in uns passiert, wenn wir uns den Bergen ausliefern. Ihren Gefahren und ihrer Erhabenheit, ihrer Größe und ihren Geheimnissen. Zuletzt werden es sechs Häuser sein, die mein Bergmuseum ausmachen, ein Mosaik, das uns den Blick öffnen soll auf Werte, die den Gebirgen der Erde seit Anbeginn innewohnen: Zeitlosigkeit, obwohl sie verwittern; Gefahren, die wir alle fürchten; Entschleunigung, die uns allen Not tut.“

MMM Firmian auf Sigmundskron Das Herzstück des „Messner Mountain Museum“, MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, thematisiert die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Es geht um die Entstehung, Besteigung und Verwitterung der Berge. Zwischen Schlern und Texelgruppe draußen – Kunst, Installationen, Reliquien drinnen – gibt die großräumige Anlage einen Parcours vor. Die Wege, Treppen, Türme führen die Besucher aus der Tiefe der Gebirge, wo Entstehung und Ausbeutung der Berge nachvollziehbar werden, über die religiöse Bedeutung der Gipfel als Orientierungshilfe und Brücke zum Jenseits, bis zur Geschichte des Bergsteigens und zum alpinen Tourismus unserer Tage. In MMM Firmian bei Bozen schlägt das kreative Herz der Gesamtanlage. In den Fes-

Ums Felsklettern geht es im MMM am Monte Rite südlich von Cortina. Foto: MMM Facebook

Schloss Juwal ist Wohnschloss und Museum. Foto: MMM Facebook

tungsmauern von Schloss Sigmundskron sind neben regelmäßigen Wechselausstellungen eine ausgedehnte Dauerausstellung sowie Vorträge, Filmtage, Theater und Konzerte zum Thema Berg zu sehen und zu hören.

MMM Juval bei Naturns Im Museum Juval, Messners Privatschloss nahe Naturns im Vinschgau, sind exotische Exponate zum Thema „Mythos Berg“ zu sehen und mehrere Kunstsammlungen untergebracht. Hier sind seine umfangreiche Abenteuer-Bibliothek und Tibetika-Sammlung, eine Bildergalerie zu den heiligen Bergen der Welt, die Maskensammlung aus fünf Kontinenten, sein Expeditionskeller, die einmalige Ausstellung zu Gesar Ling, der Tantra-Raum und Renaissance-Fresken zu sehen. Dazu gibt es einen kleinen Bergtierpark, im Schlosswirt hofeigene Produkte, im Unterortl exzellente Weine und am Fuß des Burghügels einen Bauernladen. MMM Dolomites am Monte Rite Im Herzen der Dolomiten, zwischen Pieve di Cadore und Cortina d'Ampezzo, an der ehemaligen Grenze von Österreich-Ungarn zu Italien, erhebt sich der Monte Rite (2181 m). Vom Gipfelplateau des „Museums in den Wolken“ aus eröffnet sich ein Rundblick von 360 Grad auf die spektakulärsten Dolomitengipfel. Im Museum MMM Dolomites, das in einer Festung aus dem Ersten Weltkrieg untergebracht ist, geht es um das Thema Felsklettern. Es erzählt die Erschließungsgeschichte der Dolomiten, an Hand jener Forscher und Kletterer, die mit ihren Entdeckungen, neuen Wegen und Erstbegehungen, alpine Geschichte geschrieben haben. Das Herzstück des Museums ist eine große Galerie einmaliger Dolomiten-Bilder


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THEMA

Inhalt THEMA Bergmuseum MMM

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Krone eines Tantratänzers aus Tibet Foto: MMM Facebook

Eingang zum MMM Ortles in Sulden Foto: MMM Facebook

von der Romantik bis heute. Jährlich finden Sonderausstellungen statt.

widmet. Da sich die Bergkultur besonders im Alltag der Bergbewohner spiegelt, wird das „Erbe der Berge“, das seit Jahrtausenden das Überleben hoch oben in den Bergen sichert, den Museumsbesuchern anhand von Wohnstätten, Filmen und Begegnungen näher gebracht. Gezeigt werden Exponate aus der Alltagskultur der verschiedenen Bergregionen und deren Bewohner (z.B. Sherpa, Indios, Tibeter, Walser, Mongolen, Hunza).

MMM Ortles in Sulden Das Museum in Sulden am Ortler, auf 1900 Meter, ist unterirdisch angelegt und widmet sich dem Thema Eis. „Im End der Welt“ wird in der Anich-Karte von 1774 der Ferner am Ortler bezeichnet, unter dem das Museum steht. Im MMM Ortles erzählt Reinhold Messner von den Schrecken des Eises und der Finsternis, von Schneemenschen und Schneelöwen, vom White Out und dem dritten Pol. Die weltweit größte Sammlung von OrtlerBildern ist zu sehen, sowie Eisgeräte aus zwei Jahrhunderten. Skilauf, Eisklettern, Polfahrten sind hier thematisiert. Der Besucher geht förmlich in den Berg hinein, kann sich ein Bild machen von Eisgebirgen, Arktis und Antarktis, von der Kraft der Lawinen und der Mühe der Künstler Eis darzustellen. Draußen ist das Eis real und daneben, im Yak&Yeti, gibt es neben Südtiroler Küche auch Gerichte aus dem Schneeland Himalaja. Reinhold Messner: „Die drei Pole – Nordpol, Mount Everest (auch Ostpol genannt) und Südpol – stehen symbolisch für das Ende der Welt. Das Ende im Norden, das Ende nach oben, das Ende nach Süden. An all diesen Orten liegt Schnee, es ist kalt dort und meist stürmisch. Als Prestigeziele aber sind diese Fluchtpunkte menschlicher Eitelkeit unübertrefflich. Obwohl es nichts als ungemütlich dort ist."

MMM Ripa auf Schloss Bruneck Ripa bedeutet setzt sich aus dem tibetischen Wort ri (= Berg) und pa (=Mensch) zusammen. Das MMM Ripa auf Schloss Bruneck, einst Sommersitz der Fürstbischöfe, ist den Bergvölkern aus aller Wellt – Asien, Afrika, Südamerika und Europa – sowie ihrer Kultur, ihrer Religion und dem Tourismus ge-

MMM Corones auf dem Kronplatz Das MMM Corones wurde als letztes der sechs Museen im Juli 2015 eröffnet. Im Museum auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes auf 2275 Metern Höhe gelegen, geht es um den traditionellen Alpinismus, der und den Reinhold Messner entscheidend geprägt hat. Hier wird Alpingeschichte erzählt sowie der einmalige Blick auf die großen Wände der Dolomiten und Alpen in die Ausstellung miteinbezogen. Reinhold Messner: „Mit dem MMM Corones auf dem Kronplatz – zwischen Gadertal, Olang und Pustertal gelegen – ist das Projekt Messner Mountain Museum abgeschlossen. Am Rande des großartigsten Aussichtsplateaus Südtirols, im unverwechselbaren Museumsbau von Zaha Hadid, erzähle ich zum Abschluss vom traditionellen Alpinismus.“ „Als der Storyteller zum traditionellen Alpinismus will ich weder werten noch dramatisieren, es geht mir um das Verdichten von Erfahrungen, um eine Sache, die auch meine Sache ist, die 250 Jahre währende Auseinandersetzung zwischen Berg und Mensch. Nicht Sport und Rekorde stehen im Mittelpunkt sondern die großen Persönlichkeiten des Alpinismus, auch Philosophen, Pioniere, die den 'goldenen Schritt' wagen – von der Idee zur Tat, wenn die Frage nach dem Warum aufgehoben ist.“ <

SÜDTIROL AKTUELL

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Kurzmeldungen Menschlich bleiben, Vorwort Luis-Trenker-Film, Tradition und Innovation, Jungforscherpreis 2015 Ötzis neuer Leibarzt, Bruneck ist Sieger, Heiliger Kassian Südtirol Innovativ: Ollerhand Selber­gmochts Medaillenregen, Apfelvermarktung, Buchvorstellung

EXPERTEN

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Steuerbegünstigung, neues EU-Erbrecht Südtirol Pass 65+, neue Tarife

INTERN

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Südtiroler in Hessen und NRW Südtiroler in Niedersachsen, Südtiroler Volksbühne München Südtiroler in NRW Viareggio, Vereinskalender H E I M AT U N D W E L T Sylvia von Wallpach

IMPRESSUM

HEIMAT & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


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Kurz notiert

Meldungen aus Südtirol n LANDWIRTSCHAFT Handmähen Kräftig abgeräumt hat Südtirol bei den Europameisterschaften im Handmähen im Baskenland. Der Sarner Georg Spiess krönte sich zum Europameister, der Kastelruther Klaus Lanziner holte Silber. Zudem sicherte sich das Südtiroler Team den Mannschaftstitel. Über 90 Athleten aus dem Gastgeberland Baskenland, aus Südtirol, Bayern-Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien gingen an den Start. <

len nicht nur in staatliche und nicht-staatliche Universitäten, sondern auch in große, mittlere und kleine Universitäten. In der Kategorie der kleinen Universitäten rangiert die Freie Universität Bozen auf Platz 1. <

n SPORT WM-Gold für Cagnotto

Team- und Projektleiter diverse Messebeteiligungen der SMG im Ausland koordiniert. Gemeinsam mit Armin Hilpold, dem ebenfalls neu ernannten Präsidenten der Messe Bozen, wird er die künftige Richtung der Messe Bozen vorgeben. Das Südstern-Mitglied Thomas Mur war vor seiner Rückkehr nach Bozen in Ingolstadt und Zürich tätig. <

Die Boznerin Tania Cagnotto hatte bei den Weltmeisterschaften in Russland Gold vom 1-mBrett, Bronze vom 3-m-Brett und nochmals Bronze im gemischten Synchronspringen gewonnen. „Es war ohne Zweifel die beste WM meines Lebens“, so Cagnotto. < V.l. Thomas Mur und Reinhold Marsoner Foto: Marco Parisi

Der Sarner Georg Spiess war in Top-Form und mähte sich mit Können, Kraft und Schnelligkeit zum Europameister im Handmähen.

n BILDUNG Bestnote für Uni Bozen

n TOURISMUS Seit Jahren trägt die Bozner Wasserspringerin Tania Cagnotto den Namen ihrer Heimatstadt in die Welt hinaus. Daher hat der Bozner Stadtrat beschlossen, dass Tania Cagnotto die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bozen bekommen soll.

Auszeichnung

n WIRTSCHAFT Messe Bozen

Die 1997 gegründete Freie Universität Bozen (unibz) ist eine international ausg erichtete, mehrsprachige Universität.

Nach dem Sole 24 Ore hat auch die Tageszeitung Repubblica ihr Universitätsranking basierend auf der Censis-Umfrage veröffentlicht. Die Repubblica unterteilt die bewerteten Hochschu-

Im September wurde der Messedirektor Reinhold Marsoner nach einer ungewöhnlich langen Amtszeit von Thomas Mur abgelöst. Mit Thomas Mur, 40, übernimmt kein Neuling die Geschäfte der Messe Bozen. Bereits während seines Studiums war Mur als Projektmitarbeiter für die Messe Bozen tätig, er war Pavillon Manager auf der Expo in Hannover und hat auch als verantwortlicher

Auf der Terrasse des 4-Sterne-Superior-Hotels Preidlhof Foto: Preidlhof

Der Preidlhof in Naturns erhält die angesehenste europäische Auszeichnung im Wellnessbereich, den European Health & Spa Award 2015 in der Kategorie Hotel Spa. Der Preidlhof mit seinem Beautycenter Jungbrünnl und Spa-Tower ist damit bestes Hotel Spa Italiens und zweitbestes Hotel Spa Europas. Der European Health & Spa Award gilt als der „Oscar“

der europäischen Wellness- und Spa-Branche. <

n POST Briefmarke Den Dolomiten widmet die italienische Post eine Sondermarke. Ein Bild der Geisler ziert eine neue 95-Cent-Sondermarke der italienischen Post. Angefertigt hat die Zeichnung Anna Maria Maresca auf der Grundlage eines Fotos von Georg Tappeiner. Die 54 mal 47 Millimeter große, selbstklebende Briefmarke wurde vom Ministerium für Wirtschaftsentwicklung, das auch für die Telekommunikation zuständig ist, in einer Auflage von 800.000 herausgebracht. „Auch in Zeiten von Internet, Breitband und Gigabit behalten Briefmarken ihre Strahlkraft“, sagte Staatssekretär Antonello Giacomelli bei der Vorstellung in Bozen, „sie dienen nach wie vor der Kommunikation und vermitteln Werte.“ Aus diesem Grund habe das Ministerium die Dolomiten als Unesco-Welterbe und insbesondere die Geisler als Briefmarkenmotiv ausgewählt. Die Briefmarke sei ein Dankeschön für die Erhaltung und Pflege des Naturerbes, so der Staatssekretär. <

Die neue Briefmarke mit einem Gemälde der Geislerspitzen.

Foto: Poste Italiane


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„Menschlich bleiben“

VORWORT DER LANDESRÄTIN

KVW will mit Mut heiße Themen angehen n Konstruktiv, kritisch gestalten, den KVW und die Gesellschaft. Dies hat sich der KVW zum Thema fürs Arbeitsjahr 2015-2016 gemacht und in einer Pressekonferenz Ende August vorgestellt.

Für den Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) mit seinen Ehrenamtlichen und Mitgliedern sind das Image des Sozialen, die Flüchtlinge und die Bettelverbote die Themen, die es anzugehen gilt. „Wir erwarten uns von unseren Ortsgruppen Mut und Zivilcourage, auch vor diesen sozialen Themen nicht die Augen zu verschließen“, erklärt KVW Landesvorsitzender Werner Steiner; „Als Christen gibt es gar keinen Zweifel daran, dass wir Menschen in Not aufnehmen müssen“. Hier entstehe ein neues Aufgabenfeld für die Ortsgruppen, zeigen sich Werner Steiner und Josef Stricker überzeugt. Gemeinsam mit den Institutionen und anderen Vereinen vor Ort sind auch die KVW Ortsgruppen gefordert, ihren Beitrag für eine solidarische Gemeinschaft zu leisten. Auch sei es eine Aufgabe des christlichen Sozialverbandes KVW, ein positives Klima gegenüber den Flüchtlingen zu schaffen. In Teilen der Bevölkerung ist eine große Hilfsbereitschaft vorhanden, ein Teil ist jedoch auch kritisch gestimmt. Leider bekommt dieser Teil

mehr Resonanz. „Es braucht eine Sensibilität für Notsituationen und Aufklärungsarbeit“, ist Stricker überzeugt. Unabhängig davon, wie verschiedene Gemeinden mit einem Bettelverbot umgehen, steht im Hintergrund die Meinung, dass die Wohlstandsgesellschaft nicht gestört werden soll. Der Anblick von bettelnden Menschen wird von nicht wenigen als eine Zumutung gesehen. Josef Stricker findet, dass diese Zumutung ausgehalten werden muss. Dies gehört zur Verantwortung für den vorhandenen Wohlstand dazu. Betteln ist und bleibt und Grundrecht, so Stricker. Zu einem kritischen und konstruktiven Gestalten der Gesellschaft gehört für den KVW auch der Einsatz für eine positive Sicht der Sozialpolitik. Wenn von Sozialpolitik gesprochen wird, geht es meist darum, wie Missbrauch verhindert werden kann. Oder es wird von den Kosten geredet und von Sparmaßnahmen. „Dies ist eine sehr negative Herangehensweise“, findet Stricker. Der KVW sieht es als seine Aufgabe, hier verantwortbare Vorstellungen zu entwickeln. Es müsste die Frage im Vordergrund stehen, was realistisch sei. Es dürfe nicht darum gehen, wie man es erreichen kann, dass jemand nicht in den Genuss einer sozialen Förderung komme. „Menschlich müssen wir bleiben“, forderte Stricker. <

V.l. der geistliche Assistent Josef Stricker, Landesvorsitzender Werner Steiner und Geschäftsführer Werner Atz bei der Pressekonferenz

Heimat und Mensch Er hat sein Leben den Bergen gewidmet: Reinhold Messner. Unterwegs auf den höchsten Gipfeln der Welt, hat er sich und die Bergsteigerkunst immer wieder an die Grenzen gebracht und neue Maßstäbe gesetzt. Auch mit der Errichtung der sechsteiligen Museumsstruktur „Messner Mountain Museum“ schafft er etwas Einzigartiges und gibt sehr persönliche Einblicke in sein Schaffen. Es ist eine Art Liebeserklärung an die Berge, aber auch eine Offenlegung des Erlebten zwischen Ängsten, Hoffnungslosigkeit und Euphorie. Reinhold Messner schildert in seinen Museen eindrucksvoll, wie die Berge die Geschichte der Menschheit geprägt haben und für ihn persönlich zu einer Lebensaufgabe wurden, die sich in den Dolomiten und auf den höchsten Gipfeln der Welt abgespielt hat. Nach einer fast rastlosen Reise durch die Weltgeschichte und die Bergwelt hat Messner als Standort für seine Museen fast ausschließlich seine Heimat Südtirol gewählt und uns damit ein Erbe von unschätzbarem Wert hinterlassen. Mit seinem letzten Museum am Kronplatz, welches der Entwicklung des traditionellen Bergsteigens gewidmet ist, schafft er einen Ort der Stille, der Entschleunigung und phänomenaler Ausblicke in eine seit Jahrhunderten währende Auseinandersetzung des Menschen mit den Bergen. Vor allem aber führt er uns vor Augen, wie sehr wir den Bergen und der Natur immer wieder mit Respekt begegnen sollen. Er selber unterstreicht, dass sich „im Anblick der unverfälschten Natur die Größe der Schöpfung entdecken lässt“. Seine größten Verdienste als Bergsteiger hatte Reinhold Messner zwar fernab von hier, aber der gebürtige Villnösser hat seine Wurzeln nie vergessen und Südtirol ist für ihn immer seine Heimat geblieben. Die Dolomiten, so sagt er selbst, sind für ihn „die schönsten Berge der Welt“ und faszinieren ihn bis heute. Gemeinsam mit anderen bekannten Charakterköpfen ist er eigentlich das Beste, was unserem Land passieren kann: Er trägt mitunter dazu bei, dass weltweit immer wieder über Südtirol berichtet und diskutiert wird. So wie auch eine Vielzahl unserer Sportler wie etwa Gustav Thöni damals oder Armin Zöggeler, Christoph Innerhofer und Dominik Paris heute eng mit Südtirol verbunden werden und wertvolle Botschafter unseres Landes im Ausland sind. Für Reinhold Messner sind es die Berge, die er eng mit seiner Heimat verknüpfte und verknüpft. Heimat ist aber eine sehr persönliche Erfahrung, weshalb jede und jeder von uns dieses Gefühl mit anderen Bildern verbindet, deshalb ist Heimat so vielfältig wie die Menschen, die sie leben. William Blake sagte einmal: „Wenn Mensch und Berge sich begegnen, kann Großes geschehen“. Ich wage zu behaupten, wenn Mensch und Heimat sich begegnen, dann ist der Mensch am Ziel. Eure Landesrätin Martha Stocker

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Ollerhond Gutes von Sarner Bäuerinnen Südtirol innovativ

Denn die Tracht mit der passenden Frisur und dem Schmuck ist ein wichtiges Markenzeichen und das unterscheidet sie von allen anderen Caterings in Südtirol. Die Sarner Bäuerinnen sind in ganz Südtirol gefragt für gesellschaftliche Anlässe wie Hochzeiten und Geburtstage, sie statten viele Firmenevents und Messeauftritte aus und hatten auch schon einen Fernsehauftritt bei einer Kochshow in Rom –­ natürlich in Tracht.

Herzhafte Hausmannskost Traditionelle Küche für heute: dafür stehen die Sarner Bäuerinnen von Ollerhond Selbergmochts. Hier im Bild einige von ihnen, v.l. Maria, Viktoria, Heidi, Renate, Margit. Fotos: Ollerhond Selbergmochts

n Ollerhond Selbergmochts – dahinter steckt eine Gruppe von fleißigen Sarner Bäuerinnen, die kalte Buffets oder warmen Küchenservice für große und kleine Feierlichkeiten bietet. Die gute traditionelle Hausmannskost, an die sich jeder gerne erinnert, ist die Grundlage ihres Caterings.

Einigen Sarner Bäuerinnen kam 2005 die Idee ihre traditionelle Bauernkost auch den Menschen außerhalb des Sarntals erfahrbar zu machen. Elf Bäuerinnen und ein Bauer schlossen sich daraufhin zum Catering „Ollerhond Selber­

gmochts“ zusammen. Als die Bäuerinnen vor neun Jahren ihren Sarner Küchen-Service gründeten, dachten sie gerade mal mit acht bis neun Auftritten im Jahr ein wenig zur täglichen Arbeit am Hof dazuzuverdienen. Doch schon nach kürzester Zeit entpuppte sich die Idee als Erfolgsrezept und der Küchen-Service ist zu einem guten Zuerwerb für die Bäuerinnen geworden. „Wir machen im Jahr fast 9000 Knödel“, erzählt Viktoria, die zusammen mit Rosa die Organisation über hat. Die 13 Bäuerinnen, die mittlerweile beim

Herzhafte Hausmannkost aus Großmutters Zeiten, neu interpretiert und ansprechend serviert.

Sarner Küchen-Service mitarbeiten, haben sich zu einem gut eingespielten Team entwickelt.

Beste Sarner Tradition Überlieferte Rezepte und traditionelle Zutaten machten „Ollerhond Selbergmochts“ bekannt und beliebt. Vom Imbiss für 20 Personen bis zum Bufett für 500 Personen servieren sie die traditionelle Kost bevorzugt in der Sarner Bairischen Tracht, diese ist immer in den passenden Farben an das Kirchenjahr angepasst.

Obwohl die Bäuerinnen immer wieder mal versuchen neue Speisen anzubieten, bleiben die Kunden bei den bewährten Klassikern wie Gerstsuppe, allerhand Knödel, Striezl, geselchtem Rindfleisch und Bauernbrot und den beliebten Germkiechl und Krapfen. Viele Zutaten stammen zudem aus dem eigenen Garten und Keller der Bäuerinnen, verschiedene Käsesorten werden von den Hofkäsereien im Sarntal geliefert. An hohen Feiertagen wird übrigens nicht gearbeitet. Da wird am Vormittag in die Kirche gegangen und dann zu Hause für die Familie gekocht. <

Ollerhond Warmes, ollerhand Süßes, ollerhond Salziges und ollerhond Säfte: die Speisekarte ist lang und vielfältig.


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Medaillenregen bei der Berufsolympiade

Worldskills: LH Kompatscher und LR Achammer gratulieren Südtiroler Team n Mit fünf Gold-, einer Silber-, einer Bronzemedaille und sechs Exzellenzdiplomen kehrten die Südtiroler Teilnehmer von den Berufsweltmeisterschaften in São Paulo nach Hause. „Ein großartiges Ergebnis für ein kleines Land wie Südtirol“, freuen sich Landeshauptmann Kompatscher und Bildungslandesrat Achammer.

Auch bei den Worldskills 2015, die vom 12. bis 15. August in São Paulo (Brasilien) stattfanden, war das Team Südtirol wieder sehr erfolgreich: Fünf Gold-, eine Silber-, eine Bronzemedaille und sechs Exzellenzdiplome konnten die 19 Teilnehmer aus Südtirol erringen. „Unsere jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer

haben Begeisterung und Leidenschaft für ihren Beruf bewiesen und unglaublichen Ehrgeiz und mentale Stärke im Wettbewerb gezeigt“, so Landesrat Philipp Achammer, der die Berufsolympiaden live in São Paulo mitverfolgte. „Damit sind sie auch Vorbilder für viele junge Südtirolerinnen und Südtiroler, die einen praktischen Beruf anstreben.“ Landeshauptmann Arno Kompatscher gratulierte ebenfalls den Teilnehmern und hob in diesem Zusammenhang vor allem den Stellenwert und die Qualität der Berufsbildung in Südtirol hervor. „Wenn die Südtiroler Handwerksbetriebe so gut dastehen, ist dies auch der guten Ausbildung der Mitar-

Apfelvermarktung

70 Jahre Südtiroler Apfelgeschichte

beiter zu verdanken. Die Erfolge bei den Worldskills zeigen, dass das Südtiroler Modell der dualen Berufsbildung nicht nur italienweit einzigartig ist und als Vorbild dient, sondern sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen kann“, so Kompatscher. „Wir können einfach nur stolz auf das Team Südtirol sein, das sich in São Paulo von seiner besten Seite gezeigt hat“, betonte Landesrat Achammer, „die jungen Südtirolerinnen und Südtiroler, die sich in São Paulo mit ihren Fähigkeiten und Talenten der Welt präsen-

Die Südtiroler Medaillengewinner mit Landesrat Achammer bei den Worldskills in São Paulo Foto: LPA

tiert haben, zählen zu Südtirols besten Fachkräften - und unser Land braucht gerade jetzt junge Menschen, die einen praktischen Beruf anstreben und damit bis an die Spitze gelangen wollen.“ <

BUCHVORSTELLUNG

Bergtöchter

Ein Südtiroler Familienroman n Er ist einer der größten Vermarktungsorganisationen von Äpfeln in Europa: der VOG. Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften feierte Ende August sein 70-Jahre-Jubliäum. Die Herausforderungen der Zukunft sind groß.

Der 24. August 1945 ist das offizielle Datum der Gründung des VOG. Damals lag Europa in Trümmern, der Brennerpass war hermetisch abgeriegelt und Deutschland von den Alliierten besetzt. Zahlreiche Absatzmärkte waren verloren gegangen – für den Südtiroler Obstbau eine schier ausweglose Lage. Die Erkenntnis, dass diese schwierige Aufgabe von einer einzelnen Genossenschaft nicht zu lösen war, setzte sich bald durch. Es war

Josef Ungericht, Obmann der Obstgenossenschaft CAFA, der andere Genossenschaften überzeugte, dass man nur durch einen engeren Zusammenschluss in der Lage sein werde, diese völlig neue, schwere wirtschaftliche Lage zu meistern. Damit war der Grundstein für die Entstehung des Genossenschaftsverbandes VOG gelegt. Zu den anfänglich nur neun Genossenschaften gesellten sich bald viele andere dazu. Der Erzeugerorganisation gehören heute 4938 Mitgliedsbauern an, die auf einer Fläche von ca. 10.700 ha eine qualitativ hochwertige Obsternte mit jährlich ca. 650.000 Tonnen einbringen. Dem VOG ist es gelungen, den Südtiroler Apfel weltweit zu einem Synonym für Qualität zu machen. <

Die Geschicke der Frauen: dem Schicksal die Stirn bieten. Rosa steht am Beginn einer Tiroler Familiengeschichte, die Edith Moroder über mehrere Generationen von Töchtern und Enkeltöchtern hinweg erzählt. Sie alle haben zu kämpfen mit den Irrungen und Wirrungen der Politik, den Veränderungen der Gesellschaft - zwei Weltkriege, die Teilung Tirols, Option und AutonomieKampf, die anschließende Aufbruchsstimmung - und den Folgen, die diese für die Bevölkerung haben. Mutig und entschlossen bieten diese Frauen - stärker und leidensfähiger als ihre Männer - dem Schicksal die Stirn. Mit einfühlsamem Blick erzählt Edith Moroder aus Frauenleben verschiedener Zeiten - und webt auf diese Weise ein Abbild der Geschichte eines Landes. „Bergtöchter. Ein Südtiroler Familienroman“ von Edith Moroder, Haymon Verlag 2015 ISBN 978-3-7099-7182-6


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INTERN

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Mittsommer im Odenwald Südtiroler in Hessen

n Hoch auf drei gelben Wagen, strampelten 20 Ausflügler auf einer der schönsten denkmalgeschützten Eisenbahnstrecken Europas, der seit 1994 stillgelegten Trasse der Überwaldbahn mit Solardraisinen, von Mörlenbach nach Wald-Michelbach.

Pro Draisine „durften“ allerdings nur vier Passagiere - wenn auch mit Elektrounterstützung - strampeln. Die anderen Fahrgäste konnten sich voll und ganz an der wunderschönen Landschaft über drei Viadukte und durch Tunnels, herrlich grünen Wiesen und Frühsommerwald erfreuen. Mühelos wurde nach etwas mehr als einer Stunde Wald-Michelbach erreicht. Der zweistündige Auf-

Sommerlicher Ausflug auf der stillgelegten Bahntrasse.

enthalt wurde größtenteils für einen ausgedehnten Besuch auf der Terrasse des „Café auf der Gass“ genutzt. Mena Hartmann hat den schönen schattigen Platz, wie auch die ganze Veranstaltung für uns ausgesucht. Gestärkt wurde die Heimreise

angetreten. Auf Grund einer Panne an einer vor uns fahrenden Draisine mussten wir einen ungeplanten einstündigen Zwangsaufenthalt einlegen. Mit vorsorglich mitgebrachten diversen Snacks und auch Hochprozentigem, konnten wir die

Pause mitten im Wald bei launigen Liedern leicht überbrücken. Großes Gelächter gab es, als ein „großes“ Geheimnis vorzeitig gelüftet wurde: nur eine der vier Tretkurbeln war aktiv für der Fortbewegung der Fahrzeuge zuständig. Die anderen hatten lediglich Alibi-Funktionen. Willi fand es allerdings weniger lustig, dass er sich fast zwei Stunden lang die Seele aus dem Leib getreten hatte. Umsonst. Mit Verspätung erreichten wir unser Ziel zum Abschluss auf der Juhöhe bei Heppenheim und konnten auf der Terrasse noch lange einen der längsten Sommertage genießen, bevor uns bei einbrechender Dunkelheit eine Junikäfer-Invasion vertrieben hat. > kmh

Ein Ausflug voller Überraschungen Südtiroler in Nordrhein-Westfalen n Die Südtiroler in NRW haben ihr Herz für Holland und die Holländer entdeckt. Zum dritten Mal in kurzer Zeit stattete man den Nachbarn einen Besuch ab. Im April 2014 nahm man am Südtiroler - Treffen in Den Haag teil, im April dieses Jahres fuhr man zum Segeln nach Harlingen an die Nordsee und am 11. und 12. Juli fand eine Überraschungsfahrt ins Land der Tulpen statt.

Die erste Station (Überraschung Nummer 1) war das „Nederlands Openluchtmuseum“ in Arnheim. Dort bekamen wir einen lebensechten Eindruck des bäuerlichen und handwerklichen Alltags der Holländer in der Vergangenheit. Am Abend ging es weiter nach

Enschede. Dort wurde der 80. Geburtstag unsers Mitglieds Klaus Untersalmberger zünftig gefeiert. Wir hatten das Duo „Siegfried und Klaus“ aus Hessen mit an Bord genommen, so dass für die musikalische Stimmung bestens gesorgt war. Für das leibliche Wohl (Knödel, Krautsalat, Speck und Kaminwurzen) zeichneten unsere Frauen verantwortlich (Überraschung für das Geburtstagskind). Am nächsten Morgen ging es zurück Richtung Deutschland. Dort machten wir in Xanten Station und auf dem Busparkplatz überraschten uns Brigitte und Gerd Heinze mit einem Südtiroler Büfett und dementsprechenden Getränken. So ge-

Museumsbesuch in Holland

stärkt nahmen wird den Archäologischen Park und das Römer-Museum in Augenschein und zum Abschluss besichtigten wir noch den Xantener Dom (Überraschung Nummer 4). Langsam wurde es wieder Zeit, die Rückfahrt nach Düsseldorf und Köln anzutreten.

Allgemeiner Tenor: Es waren zwei amüsante und ereignisreiche Tage bei unseren Nachbarn in Holland und eine schöne Fahrt voller Überraschungen - Wiederholung gewünscht. > Egon Santer


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INTERN

Fahrt zur Heideblüte Südtiroler in Niedersachsen n Einen Tagesausflug in die Lüneburger Heide unternahm der Verein mit seinen Mitgliedern.

Der voll besetzte Bus mit 55 Mitgliedern hatte zunächst den aus Funk und Fernsehen bekannten „Schäferhof“ zum Ziel, um ein ausgiebiges Frühstück einzunehmen. Danach ging es zum „Heidegarten“ in Schneverdingen. Bedingt durch die wechselhafte Witterung der letzten Wochen stand die Heidefläche in voller Farben-

pracht. Von violett bis purpurfarbig zeigte sie sich den Betrachtern an diesem sonnigen und warmen Sommertag. Im Anschluss führte die Fahrt weiter durch das Naturschutzgebiet „Lüneburger Heide“ nach Egestorf. Dort stand der „Barfußpark“ auf dem Programm. Hier hatte man die Gelegenheit mit nackten Füßen die unterschiedlichsten Untergründe zu ertasten und zu fühlen. Diese Gelegenheit wurde von vielen genutzt, während die anderen

Die Heideflächen leuchten in verschiedenen Rottönen

Teilnehmer erfrischende Getränke am Grillplatz bevorzugten. Hier wurden durch den Vorsitzenden Manfred Saurer und seinem Bruder Helmut, bereits die Vorbereitungen zum gemeinsamen Grillen ge-

troffen. Bei Steaks, Bratwurst und frischen Salaten saß man dann noch zusammen, bevor man sich gegen späten Nachmittag auf die Rückfahrt in den Harz machte. > Manfred Saurer

Ausflug

Südtiroler Volksbühne München n Sich treffen zu Gedanken- und Erfahrungsaustausch in der theaterlosen Zeit war Sinn und Zweck des Ausfluges für die „Südtiroler Volksbühne München“.

Frühmorgens ging es mit der S-Bahn - für besonders sportliche mit dem Rad – in die Domstadt Freising. Eine Ortsführerin gesellte sich dazu und ver-

mittelte viele interessante Eindrücke der historischen Altstadt, in der auch der Bischofssitz von München und Freising ein Zuhause hat. Zum Dom ging es steil bergauf: die Mühe lohnte sich, die Ausstattung und Kulturgeschichte desselben sowie die Verbindung des Bischofs Korbinian zu Südtirol mit ihrer wechselvollen Histo-

Führung durch die Domstadt Freising

rie ist beeindruckend. Nach einer Stärkung im Biergarten ging es zurück und mit einem

Foto: Herbert Galvagni

Theaterabend klang der erlebnisreiche Tag aus. > eja

Infoabend in Wien Infotreffen der „Südtiroler in der Welt” am Mittwoch, 28. Oktober 2015 im Wiener Rathaus, Raum "TOP 24" Beginn ist um 19 Uhr Südtiroler Referenten/innen informieren zu: Wohnsitzwechsel, Steuern, Krankenversicherung, usw. In Zusammenarbeit mit Südstern und Tirolerbund Wien

Sie arbeiten, studieren oder leben in Wien?

Informationen bei Südtiroler in der Welt, Tel. 0471 309176 oder suedtiroler-welt@kvw.org Foto: FW-Fotografie/pixelio.de


Südtirol machte mich offen für Neues Sylvia von Wallpach, Marketingprofessorin in Kopenhagen n Seit zwei Jahren ist die gebürtige Lananerin in Kopenhagen (Dänemark) beschäftigt. Für ihre berufliche Leistung im Bereich Marketing und Markenführung erhielt Sylvia von Wallpach vergangenes Jahr den Förderpreis der Südtiroler Initiative „Futura“. Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?

von Wallpach: Der Grundstein für die spätere Entscheidung ins Ausland zu gehen wurde recht früh gelegt. Schon in meiner Schulzeit faszinierten mich fremde Länder, Kulturen und Sprachen. Meine Schulwahl spiegelte dieses Interesse wider. Die Ausbildung, die ich im Neusprachlichen Gymnasium Beda Weber in Meran erhielt, ist noch heute von großem Wert für mich. Der erste richtige Schritt ins Ausland war der zum Studium nach Innsbruck. Noch einschneidender war dann die Entscheidung, mein Auslandsstudienjahr an der University of Western Sydney in Australien zu verbringen. In den Jahren nach meinem Magisterstudium lebte ich hauptsächlich in Innsbruck, verbrachte aber im Rahmen meines Doktoratsstudiums sowie als Post-Doc immer wieder Zeit im Ausland (z.B. als Gastforscherin am Boston College in den USA oder als Erwin Schrö-

Fixpunkt für mich darstellt. Andererseits beobachte ich auf unterschiedlichen Ebenen viele positive Veränderungen, z.B. was das Bildungsangebot oder die wirtschaftliche Entwicklung des Landes betrifft. Diese Entwicklungen erachte ich als sehr wertvoll, da sie Südtirol zu einem potentiell attraktiven LebensmittelSylvia von Wallpach am Hafen Nyhavn, eine punkt für AuslandssüdtiWas hat Sie bewogen im malerische Sehenswürdigkeit Kopenhagens. Ausland zu bleiben? WelrolerInnen wie mich magen zu begleiten. Gemeinsam chen können. che Erfahrungen haben Sie gemacht? fällt es viel leichter an einem neuen Ort Fuß zu fassen und in Fühlen Sie sich noch als Südtirovon Wallpach: Während der unserem neuen Zuhause ein Schritt nach Innsbruck leicht lerin? Wie würden Sie heute Ihre Stück Heimat zu bewahren. Von fiel, musste ich schon bei meiIdentität beschreiben? Familie und Freunden getrennt von Wallpach: Was soll ich dazu ner nächsten großen Entscheizu sein ist aber auch noch nach sagen: Einmal Südtirolerin, imdung nach Australien zu gehen vielen Jahren im Ausland nicht feststellen, dass der Schritt ins mer Südtirolerin! Die Prägung, immer einfach. Regelmäßige Ausland nicht immer ganz eindie man durch das multikultuHeimreisen, die von Dänemark relle Umfeld in Südtirol erfährt fach ist. Die Zeit in Australien aus relativ einfach zu realisieren ist so stark, dass man diesen möchte ich aber dennoch nicht sind, erleichtern die Trennung. Identitätsaspekt nie mehr ganz missen – es war ein sehr spanablegen kann und will. Diese nendes und lehrreiches Jahr an Prägung machte mich - glaub einem wunderschönen Ort. Die Was hat sich in Südtirol (seit Ihich - schon immer offen für Entscheidung, meinen Lebensrem Weggang) verändert? neue Kulturen und erleichtert von Wallpach: Ich habe das mittelpunkt nach Dänemark zu mir heute die Integration in Gefühl, dass sich Südtirol im verlegen, wurde schließlich damein neues Lebensumfeld. Kern seit meinem Weggang durch erleichtert, dass ich benicht wesentlich verändert hat. reits eineinhalb Jahre in DäneEs ist ein wunderschöner Ort, Was wünschen Sie sich für die mark gelebt hatte und mein der geprägt ist von kultureller Zukunft Südtirols? neues Arbeits- und LebensumVielfalt. Ich bin zugegebener von Wallpach: Dass es so feld kannte. Ausschlaggebend Maßen froh, dass sich meine bleibt wie es ist aber doch war aber, dass mein Mann dazu Heimat nicht zu sehr verändert auch offen ist für neue positive bereit war, mich nach Kopenhahat, da sie einen sehr wichtigen Entwicklungen. < dinger Stipendiatin an der Copenhagen Business School in Dänemark). Seit 2013 lebe ich nun permanent in Kopenhagen, wo ich als Assoziierte Professorin für Branding an der Copenhagen Business School arbeite. Zu diesem Schritt bewog mich letztendlich ein attraktives Arbeitsangebot.

STECKBRIEF

Sylvia von Wallpach

Falls unzustellbar bitte zurück an:

- 1980 in Bozen geboren und in Lana aufgewachsen - Ausbildung: Neusprachliches Gymnasium Beda Weber Meran, Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck und Australien, Doktoratsstudium an der Universität Innsbruck - Spezialisierung im Bereich Marketing und Branding - Seit 2014: Assoziierte Professorin für Branding an der Copenhagen Business School, Dänemark - Derzeitiger Wohnort: Kopenhagen, Dänemark

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