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NaturNah – Biodiversität bei den Stadtwerken

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Mainau-Termine 2022

18. bis 20. Juli 2022 Wiese unterhalb des Energiepavillons Explore Science Vom 18. bis 20. Juli 2022 veranstaltet die Klaus Tschira Stiftung zum ersten Mal die naturwissenschaftlichen Erlebnistage „Explore Science“ auf der Insel Mainau. „Explore Science“ soll bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen wecken und zum Erforschen und Experimentieren anregen. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Digitale Welten“.

27. Juli bis 6. August 2022 Schlossareal Mainau Musical Nights Anfang August erstrahlt die Mainau im Musical-Glanz: Gleich an mehreren Konzertabenden mit unterschiedlichen Themen präsentieren HauptdarstellerInnen aus aktuell laufenden Musical-Produktionen ihr Können auf der Mainau – live begleitet von der 10-köpfi gen Musicalpeople-Band.

26. August 2022 Schlossareal Patricia Kelly: Unbreakable – Sommer-Tour Als Kind der bekannten Kelly Family wuchs Patricia Kelly mit TV-Auftritten, Millionen von Fans und vielen Nummer-eins-Hits im Rampenlicht auf. Nach dem Comeback der Familie kehrt Patricia zu ihren eigenen musikalischen Ursprüngen zurück.

26. August bis 3. Oktober 2022 Dahliengarten Wahl der Mainau-Dahlienkönigin

23. September bis 23. Oktober 2022 Palmenhaus „Perücke, Puder und Parfum“ Die üppige Herbstausstellung im Palmenhaus beschäftigt sich zum Abschluss des Blumenjahres mit Duftpfl anzen, Parfumherstellung und Hygienegepfl ogenheiten im Barock.

30. September bis 3. Oktober 2022 Schloss & Palmenhaus Gräfl iches Schlossfest „Kunsthandwerk & Schlossambiente“ – dazu lädt das Gräfl iche Schlossfest. Dabei präsentieren AusstellerInnen u. a. Schmuck, Mode und individuelle Accessoires in sonst nicht zugänglichen Räumen von Schloss Mainau und mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm.

22. November 2022 bis 8. Januar 2023 Park und Gärten Christmas Garden Insel Mainau Lichterreigen entlang eines zwei Kilometer langen Rundwegs mit musikalischer Untermalung, verschiedenen Lichtinstallationen und Fotopoints für die ganze Familie.

Weitere Informationen unter: www.mainau.de/veranstaltungskalender.html Änderungen vorbehalten.

Mainau GmbH 78465 Insel Mainau Tel. +49 (0) 7531 3030 info@mainau.de www.mainau.de

Nachhaltiges Gärtnern auf der Insel Mainau

Foto: Insel Mainau Die Insel Mainau hat sich seit Jahrzehnten der Nachhaltigkeit für Region und Umwelt verpfl ichtet. Derzeit arbeitet sie  besonders daran, bis 2030 den Bio-Anteil von Produkten  in der Gastronomie auf mindestens 40% zu erhöhen und  klimaneutral (in Scope 1 und 2 nach Greenhouse Gas Protocol) zu werden. Wie dieses Engagement beim Gärtnern  umgesetzt wird, berichtet Gartendirektor Markus Zeiler.

Über Markus Zeiler Markus Zeiler (46) ist seit 21 Jahren auf der Insel Mainau tätig, zunächst als Park- und Gartenplaner und seit 2007 als Gartendirektor. Er ist gelernter Gärtner der Fachrichtung Baumschule und hat Landespfl ege an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen studiert. Markus Zeiler ist verheiratet und hat drei Kinder.

Warum liegt die Verbindung von nachhaltigem Gärtnern und der Insel Mainau so nahe? Schon mit der Unterzeichnung der Grünen Charta von der Mainau  1961 hat die Blumeninsel eine Vorreiterrolle für Nachhaltigkeit  übernommen, sowohl in der Region als auch national. Wir wurden  als erster botanischer Garten Europas im Jahr 1998 EMAS-zertifi ziert (Eco-Management and Audit Scheme). Im Obstbau sind wir seit  1994 Bioland-zertifi ziert. Nachhaltiges Gärtnern liegt für mich auf  der Hand, weil wir auf der Mainau für ein Erlebnis in und mit der  Natur arbeiten – deswegen ist Klima- und Umweltschutz in allen  Bereichen unseres Unternehmens wichtig. 

Wie lässt sich nachhaltiges Gärtnern in einer großen Anlage wie einem botanischen Garten umsetzen? Unsere Nachhaltigkeits-Maßnahmen leiten sich natürlich von  EMAS ab, doch wir denken da in alle Richtungen. Auch möchten wir  Gartenkultur und Natur in Einklang bringen, wann immer möglich: Nicht überall kann man einen kurz geschnittenen Rasen mit  einer Blumenwiese ersetzen. Ein sehr wichtiger Punkt ist und bleibt  die Torfreduzierung in den Kultursubstraten, da der Torfabbau in  Mooren das Klima erheblich schädigt. In den letzten Jahren konnten  wir den Torfanteil in unseren beiden Haupt-Substraten, die beide  Bio-Erden sind, auf 33% und darunter reduzieren. Wir unternehmen  darüber hinaus große Anstrengungen, um chemische Pfl anzenschutzmittel zu vermeiden und arbeiten, wo dies möglich ist, mit  biologischen Pfl anzenschutz- und Pfl anzenstärkungsmitteln. Das  ist bei unserer großen Pfl anzenvielfalt ein ganz spannender Weg  und wir freuen uns über jeden Fortschritt. Nützlinge kommen bei  uns nicht nur in Schmetterlingshaus und Gewächshäusern zum  Einsatz, mittlerweile ist ihre Anwendung auch im Park etabliert. Bei  der Düngung arbeiten wir maßgeschneidert und bedarfsgerecht, da  wir Bodenanalysen durchführen und so gezielt, ressourcenschonend und dort, wo es möglich ist, organisch düngen können.

Welche Maßnahmen für Biodiversität und Artenschutz ergreift die Mainau? Für Vögel und Fledermäuse im Mainau-Park stellen wir Nisthilfen  bereit und nicht nur im Insektengarten gibt es Insektenhotels. Beispielsweise musste nahe der Großherzog-Friedrich-Terrasse eine  Zeder gefällt werden, weil ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war – hier haben wir den Baumstumpf als Habitatstruktur im  Park belassen. Wenn es durch den Standort keine Risiken gibt, dürfen Bäume bei uns generell in Würde altern. Gibt es Totholz, ist das  ein wichtiges Habitat für Insekten. Zusätzlich arbeiten wir derzeit  an einer Anpassung des Mähregimes für die Rasen- und Wiesenfl ächen, die für alle Parkbereiche stimmig ist. Nicht besucherzugängliche Bereiche der Insel werden schon viel weniger gemäht, aber  auch im Park gibt es solche Areale. Einen Bereich im Arboretum  um den oben erwähnten Zedernstamm möchten wir beispielsweise dauerhaft in eine Blumenwiese umwandeln, die nur zweimal im  Jahr gemäht wird.

Welche Tipps haben Sie für nachhaltiges Gärtnern im eigenen Garten? Auch hier ist es natürlich sehr wichtig, torffreie Substrate zu verwenden. Möglichst wenige Flächen sollten versiegelt und gerne  auch „wilde Ecken“ im Garten geschaffen werden. Teile des Rasens  können über längere Zeiträume stehen gelassen und in standortgerechte heimische Blumenwiesen umgewandelt werden. Über den  Winter sollten Frucht- und Samenstände sowie Stängel von Stauden als Strukturgeber im Garten sowie als Unterschlupfmöglichkeit  und Nahrungsquelle für Tiere so lange als möglich stehen gelassen  werden. Wer neu anlegt oder baut, der kann bei Haus oder Garage  einen Dachgarten mitdenken – Solarzellen haben auf einer Dachbegrünung sogar einen höheren Wirkungsgrad als auf Dachziegeln. 

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