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Kompetenzen, Fähigkeiten, Softskills

Kompetenzen, Fähigkeiten, Softskills im Lebenslauf und im Bewerbungs-/Motivationsschreiben

JugendCoachingGiovani veröffentlich zurzeit kurze Texte auf der netz Homepage (https://www.netz.bz.it/). Diese sollen als Ratgeber für Jugendliche, aber auch für all jene dienen, die sich in einer Bewerbungsphase wichtige Tipps holen oder einfach nur überprüfen wollen, ob alle nötigen Unterlagen für eine erfolgreiche Bewerbung vorhanden sind. Die Jugendcoachs begleiten Jugendliche dabei, eine Arbeit, eine Lehrstelle oder einen für sie geeigneten Bildungsweg zu finden. Durch individuelle Gespräche werden Interessen, Stärken und Fähigkeiten der Jugendlichen erkannt und darauf aufbauend ihre Ziele Schritt für Schritt in regelmäßiger Begleitung konkret umgesetzt – aktuell natürlich vorwiegend online.

Wer sich schon einmal mit einem Rückblick auf sein Leben befasst hat, um die geballte relevante Information zu seiner Person in einen Lebenslauf zu packen, ist wahrscheinlich an den Punkt geraten, an dem er/sie sich kritisch mit seinen Fähigkeiten und Kompetenzen (oft auch Softskills genannt) auseinandergesetzt hat. Sei es, weil man sich mit der Stelle, für die man sich bewirbt, identifiziert und bei sich selbst nach Eigenschaften sucht, die dazu passen oder weil man vom Format Europass dazu aufgefordert wird. Für ArbeitgeberInnen ist es besonders interessant, solche Fähigkeiten der künftigen MitarbeiterInnen zu kennen. Als Teil einer kurzen, angehängten Selbstbeschreibung oder in der nach Kategorien geordneten Form des Europass-Lebenslaufs sollte man ihm diese also – zum eigenen Vorteil – zukommen lassen.

Wichtig dabei ist, dass man nicht einfach Behauptungen aufstellt und sich so darstellt, als hätte man sowieso jede nur erdenkliche

Kompetenz, sondern dass man geschickt differenziert und auch darüber nachdenkt, wo die angegebenen Fähigkeiten erworben wurden und wann sie schon gewinnbringend zum Einsatz kamen. Und das muss nicht immer die Schule oder ein früherer Arbeits- oder Praktikumsplatz sein. Auch durch Hobbies erwirbt man Kompetenzen. In einer Teamsportart genauso wie im Einzelsport oder beim Musizieren im Kirchenchor.

Doch worum handelt es sich dabei jetzt eigentlich genau: Im Unterschied zu den Fakten, die in jedem Lebenslauf meist an erster Stelle stehen, den Persönlichen Daten, der Bildungslaufbahn und den beruflichen Erfahrungen, sind die sogenannten Softskills selten durch ein Zeugnis belegt. Wer nicht professioneller Fußballer war oder ist, wird beispielsweise nicht schwarz auf weiß belegen können, dass er Teamgeist besitzt und geschult ist im Umgang mit Kameraden, die alle ein gemeinsames Ziel verfolgen. Und doch: Etwas davon hat man von der Zeit, als man damals fünf Jahre lang in der Dorfmannschaft gekickt hat, mitgenommen und das macht einen Unterschied, der durchaus einen Vorteil bei Bewerbungen mit sich bringen kann. Es handelt sich also um Eigenschaften, die sich grob in vier Kategorien einteilen lassen (es gibt je nach Autor oder Quelle aber auch noch andere Einteilungen):

Fachliche Kompetenzen: Sprachliche oder mathematische Begabung, Auffassungsgabe, logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, technisches Verständnis, Fingerfertigkeit, Geschicklichkeit, zeichnerische oder künstlerische (auch musikalische) Begabungen, körperliche Belastbarkeit…

Organisatorische Kompetenzen: Arbeitsorganisation, Arbeitstempo, Einsatzbereitschaft und Eigeninitiative, Sorgfalt und Genauigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer, Präsentationsfähigkeit (Referate halten und vor Gruppen sprechen) …

Persönliche Kompetenzen: Kreativität und Einfallsreichtum, Selbständigkeit, Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, selbstbewusstes Auftreten, Pünktlichkeit, Auffassungsgabe…

Soziale Kompetenzen: Kontaktfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Kritikbereitschaft, Argumentationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft…

Natürlich ist diese Liste nicht komplett, aber sie stellt einen guten Anhaltspunkt dar, an dem man sich für das Bewusstmachen der eigenen Fähigkeiten orientieren kann. Und zwar, indem man sich dazu Fragen stellt, wie zum Beispiel: kann ich meine Meinung oder einen Standpunkt in einer Gruppe einbringen, gut argumentieren und andere auch davon überzeugen? Falls ja, dann spricht das für Präsentationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen und somit für mindestens eine organisatorische und eine soziale Kompetenz. Aber auch Teamfähigkeit steckt da mit drin. Worauf die Betonung liegt, entscheidet man je nach Adressaten bzw. auch nach Länge des Lebenslaufs. Zusammenfassend könnte man sagen: Wenn jemand Fachwissen (fachliche Kompetenz) nicht nur besitzt, sondern dieses Wissen auch engagiert und verantwortungsbewusst (persönliche Kompetenz) in einer für die anderen verständlichen Form (organisatorische Kompetenz) in sein/ihr Team einbringen kann (soziale Kompetenz), dann wird er/sie in der Arbeitswelt den bestmöglichen Einsatz bringen können und erfolgreich sein. Eine derartige Beschreibung gibt dem Adressaten ein Plus an Information über eure Person und kann den Unterschied machen zwischen einer Einladung zum Bewerbungsgespräch und dem Schreddern des Lebenslaufs. Es macht also durchaus Sinn, sich über die eigenen Fähigkeiten Gedanken zu machen, um sich so gut wie möglich auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren. Ein guter Tipp kann auch sein, sich bei der Einschätzung seiner eigenen Kompetenzen nicht nur auf sich selbst zu verlassen, sondern auch auf eine gute Bekannte/einen guten Bekannten oder auf einen Jugendcoach zu hören und gegebenenfalls eine zweite Meinung oder Fremdbeurteilung einzuholen. Die kann natürlich abweichen von der eigenen, aber das wäre dann eine gute Gelegenheit, die betreffende Kompetenz auf die Probe zu stellen, zu erklären und somit zu festigen.

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