z.B. Nr. 5/2020

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Fotos: Klangspuren

HELDINNEN

Projekt AlltagsheldInnen Wo ist mein Hero? Batman, Spiderman, Superwoman: Das sind richtige HeldInnen! Sie verfügen über übermenschliche Kräfte und kämpfen in Umhang, Strumpfhosen und Masken für das Gute in der Welt. Im Kosmos der Comics finden wir zahlreiche Figuren, die die Macht besitzen etwas zu verändern. Auch im wirklichen Leben brauchen wir nicht tatenlos zusehen, wenn Situationen im Argen liegen. Wir können zu HeldInnen im Alltag werden und das ganze ohne Maskierung! Wir können in unserer kleinen Welt auf uns und unsere Mitmenschen schauen. Sehe ich, wie es meinem Sitznachbarn geht? Was können wir tun, wenn ein/e MitschülerIn ausgegrenzt wird? Wie können wir damit umgehen, wenn uns ein/e KlassenkameradIn nicht versteht? Gemeinsam mit dem Komponisten Jorge Sánchez-Chiong und der Musikvermittlerin Veronika Grossberger näherten sich die SchülerInnen der Klasse 1C des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz im Rahmen eines Kompositionsworkshops im vergangenen Herbst diesen sozialen Themen auf künstlerischer Ebene: Wie klingen Gefühle wie Wut, Angst oder Ohnmacht? Wie klingen Tatendrang und Mut, wie unsere eigene HeldInnenmusik? Wie sieht die Angst aus? In diesem Workshop entstanden kleine musikalische Episoden, deren

Inhalte nah an der Realität der Kinder liegen. Eigene komponierte Geschichten und Visuals mit Overhead bildeten die Basis für eine Abschlusspräsentation im Rahmen von KLANGSPUREN SCHWAZ, dem Tiroler Festival für neue Musik. Die SchülerInnen entwickelten gemeinsam mit den WorkshopleiterInnen eigene HeldInnengeschichten. Am Beginn skizzierten sie ihre individuellen HeldInnen: Welche sind deren Superkräfte? Was macht sie so besonders? In einem weiteren Schritt entstand eine fiktive Geschichte rund um drei HeldInnen. Danach wurde die Gruppe geteilt: während eine erste Gruppe sich der Sammlung von Klängen widmete, die für die Geschichte geeignet und für die Aufführung bei den Klangspuren benötigt wurden, arbeitete die zweite Gruppe an der Visualisierung der Geschichte mit dem Live-Animationsprogramm Tagtool. Sie zeichneten minutiös ihre HeldInnen. Gerade die Kinder, die in der großen Gruppe viel Aufmerksamkeit brauchten, hatten hier den Raum ihre Figuren zu entwickeln und sich ganz ihrer Fantasie hinzugeben. In der Musikgruppe entdeckten manche ihr Talent für Blechblasinstrumente oder ließen sich ganz auf die spielerische Welt der Klänge mit Quietsch-Enten, Heulschläuchen und Spieluhren ein.

Workshopleiterin Veronika Großberger: „Ich bin immer wieder erstaunt über die fantasievolle Annäherung der Kinder an Geschichten. Vieles ist sicher inspiriert durch Filme und Serien, gleichzeitig scheint das Eigene und Persönliche durchaus durch. Der Mensch als ‚zoon politicon‘, also als politisches Wesen, ist schon in diesen jungen Menschen sichtbar, wenn es um Streitigkeiten um einen Planeten geht, um die Auflösung oder der Einengung von Grenzen. Hier in einem ganz spielerischen Kontext mit diesen Themen zu arbeiten, ist sehr wertvoll.“ Musiklehrer Petros Moraitis: „Ich war sehr angetan vom Ablauf des Projektes. Die Begeisterung seitens der SchülerInnen war sicht-, hör- und spürbar. Die Projektleitung hat Räume geschaffen, in denen die SchülerInnen Gelegenheit erhalten haben, ästhetische Erfahrungen in der Begegnung mit Bild und Klang zu machen; es war von großer Bedeutung, weil die Kinder etwas Gemeinsames, gleichsam Archetypisches erlebt haben.“

zum Beispiel Nr. 5/2020

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