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Rund um den Globus

Schwangerschaft und Geburt in anderen Kulturen ...

Weltweit werden Schwangerschaft und Geburt auf völlig unterschiedliche Weise vorbereitet und von Bräuchen und Ritualen begleitet. Auch bei uns haben sie sich über die Generationen hinweg verändert. Fragen Sie doch einmal Eltern und Großeltern, ob sie sich an Bräuche zu Schwangerschaft und Geburt oder besondere Bezeichnungen wie „in guter Hoffnung sein“ oder „in anderen Umständen sein“ aus vergangenen Zeiten erinnern.

Wussten Sie schon, dass ...

... der Stamm der „Dagara“ in Westafrika ein eigenes Fest für jede werdende Mutter feiert? Dabei bekommt jede Schwangere neue Kleider, ihr Bauch wird geküsst und die Gemeinschaft spricht Gebete und Segenswünsche für sie und das Baby. ... Paare des „Dagara“-Stammes, die sich Kinder wünschen, erst eine „heilende Reise“ unternehmen, um eigene Kindheitsverletzungen zu verarbeiten? ... es bei einem Stamm in Westafrika üblich ist, für das Baby ein eigenes Lied zu erfinden? Die schwangere Frau zieht sich in die Natur zurück und summt vor sich hin. In der Gemeinschaft wird aus dieser Melodie dann ein eigenes Lied für das Baby entwickelt. Dieses begleitet das Baby während der Schwangerschaft und hilft, das Neugeborene in den Schlaf zu wiegen. Es wird bis ins Erwachsenenalter an allen wichtigen persönlichen Festtagen gesungen. ... bei den Dinka im Sudan die Hebamme als Empfängerin eines „Geschenkes Gottes“ verehrt wird? Sie kann auf die lebenslange Achtung und Wertschätzung des Kindes zählen. ... in einigen Naturvölkern die Plazenta (der Mutterkuchen) vergraben und ein junges Bäumchen darauf gepflanzt wird? Der Baum wächst gemeinsam mit dem Kind heran und dient diesem als Ort der Ruhe und Sicherheit. Dieser Platz ist Symbol für die Verwurzelung des Kindes in die Gemeinschaft.

INFOS & ANREGUNGEN

å Auch Sie können Ihr eigenes Ritual zuhause einführen. Vielleicht laden Sie regelmäßig Ihre FreundInnen zu einer gemütlichen Tasse Tee ein und sprechen gemeinsam über Erfahrungen und Vorstellungen bezüglich Schwangerschaft. Vielleicht ist das für Sie eine Zeit, in der Sie mehr Zugang zu Ihrem persönlichen Glauben finden. Vielleicht finden Sie ein Lied oder ein Gebet, das Sie und das Kind über die Schwangerschaft bis ins Kindesalter begleitet. Gerade für Väter ist das eine sch.ne Möglichkeit, schon in der Schwangerschaft regelmäßigen Kontakt zum Baby aufzubauen.

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