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I ch wachse

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Geschwisterkinder

Jemanden zum Spielen ... das Baby hat meinen Turm kaputt gemacht! Jedes Mal, wenn Anna das Baby stillt, wird ihr größeres Töchterchen Laura unruhig. Sie zupft zum Beispiel an Annas Kleid: „Mami, liest du mir vor? Bitte!!“ Laura versucht mit allen Mitteln, Annas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie steigt auf einen wackeligen Stuhl oder klagt plötzlich über starke Bauchschmerzen. Laura ist eifersüchtig – und zeigt dies manchmal auf diese Art und Weise. Die meisten Kinder gewöhnen sich nach einiger Zeit gut an die neue Situation. Sie helfen eifrig mit, das Kleine zu versorgen und spielen mit ihm. Dadurch entwickelt sich die Beziehung zwischen den Geschwistern, und das Selbstbewusstsein des Größeren wird gestärkt. Manchmal übertreiben sie es vielleicht auch noch und drücken das Kleine zu fest, schleppen es durch die Gegend oder nehmen ihm Spielsachen weg. Oder sie ärgern sich, wenn die Mutter oder der Vater sich ihrer Meinung nach zu viel mit der/dem Kleinen beschäftigen. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass sie selbst sich mehr Aufmerksamkeit wünschen.

INFOS & ANREGUNGEN

å Die größeren Kinder sollten weiterhin die Möglichkeit haben, in Ruhe spielen, malen und bauen zu können. Achten Sie darauf, dass das liebe kleine Krabbelkind ihnen nicht immer dazwischen funkt.

å Sie können die positiven Gefühle der Geschwister zueinander verstärken, indem sie zum Beispiel die Blicke und Laute des Babys für das große Geschwisterkind deuten. „Siehst du, wie dein Schwesterchen sich freut, dich zu sehen?“, könnten Sie zum Beispiel sagen, wenn sich das Baby dem größeren Kind erfreut zuwendet. Oder: „Sie ist gerne in deiner Nähe, sie findet dich sehr nett!“

å Sollt e das Große einmal grob werden und beispielsweise sein Geschwisterchen beißen, ist das vielleicht ein Versuch, sich Gehör zu verschaffen. Auch in diesem Fall ist es wichtig, dass Sie „übersetzen“, dass dies dem Baby weh tut, dass das Baby vieles noch nicht verstehen kann usw. Und es kann ein Anlass sein zu überlegen, was das Größere brauchen könnte. Vielleicht wünscht es sich, wieder einmal mit Ihnen alleine etwas zu unternehmen? Oder wieder regelmäßig abends gemeinsam ein Buch anzuschauen und gemütlich über den vergangenen Tag zu reden?

å Einige Vorteile hat das „Größersein“ ja auch – ein paar Sonderkonditionen, die vorher nicht gegolten haben, lassen das deutlicher werden: Vielleicht darf es abends ein bisschen länger aufbleiben – fünf Minuten zeigen oft schon Wirkung. Oder es darf sich die Schuhe, die es bekommen soll, selbst aussuchen … oder schon alleine bei der Oma bleiben …

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