Das Land Südtirol

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Das Land

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FALLS NICHT ZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN ÖZP BZ. DER ABSENDER VERPFLICHTET SICH, DIE PORTOSPESEN FÜR DIE RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN

10/2013

Landtagswahl am 27. Oktober

Startschuss für Arbeitspakt

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

Kulturhauptstadt: Endspurt

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


Impressum Das LanD

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FaLLs nICHT ZUsTELLBaR, BITTE ZURÜCK an ÖZP BZ. DER aBsEnDER VERPFLICHTET sICH, DIE PORTOsPEsEn FÜR DIE RÜCKsEnDUnG ZU TRaGEn

10/2013

Inhaltsverzeichnis 2 Neuer Landtag Am 27. Oktober wird der neue Südtiroler Landtag gewählt

4 Startschuss für den Arbeitspakt 44 Maßnahmen umfasst der Arbeitspakt Landtagswahl am 27. Oktober

startschuss für arbeitspakt

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

www.provinz.bz.it/lpa

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Kulturhauptstadt: Endspurt

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Zum Titelbild: Neue Gesichter werden nach den Landtagswahlen am 27. Oktober in das Landtagsgebäude (Bildmitte) einziehen, und in der Folge werden auch im Palais Widmann, dem Sitz der Landesregierung, neue Politiker Veratnwortung für das Land tragen. Foto: Arno Pertl

5 Weg frei fürs Bausparen Das geänderte Wohnbauförderungsgesetz macht das Bausparen möglich

6 Mehr sehen mit weniger Licht Eine neue Landesrichtlinie soll die Lichtverschmutzung stoppen

19 Tunnel durchstochen Die Ausbauarbeiten auf der Völser und Sarntaler Straße laufen auf Hochtouren

27 Aus Südtirols Museen Winter in den Landesmuseen Tagung zu Krieg und Tourismus

30 Der Büchertisch Herausgeber: Südtiroler Landesregierung

12 Euregio Startschuss für „Diversity for Kids“

Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler (mpi)

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Koordination dieser Ausgabe: Johanna Christine Wörndle (jw) Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw) Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer Kostenloses Abo: Landespressedienst lpa@provinz.bz.it Tel. 0471 412213 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 23. September 2013 Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich. ©

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

7 R wie Renovierung Neue KlimaHaus-Klasse R für energetisch sanierte Altbauten

14 Europa Tabak: Produktrichtlinie verschärft

28 Ladinia - Ngrandì l servisc meteo-ladin Previjions spezifiches per l raion ladin y plata web nueva

8 Die Beschlüsse der Landesregierung 9 Kulturhauptstadt 2019 Ausscheidungsphase hat begonnen

10 Solidarität weltweit Neues von der Entwicklungszusammenarbeit des Landes

17 E-Rezepte erprobt Der elektronische Versand von Rezepten soll bald Wirklichkeit werden

31 Ende der Legislaturperiode Die neuen Regeln für die Wahl von Landtag und Landesregierung

32 Arbeit in Krise Aktuelle Debatte über Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit

33 Enteignen als Ausnahme Die kleine Urbanistikreform

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Der Landeshauptmann

Liebe Leserinnen und Leser!

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te, ich denke nicht, dass man die m 27. Oktober wird ein neuer Entscheidung über die RahmenSüdtiroler Landtag gewählt, das bedingungen für die eigene Zuhierarchisch höchste Gremium der kunft anderen überlassen will. Volksvertretung in unserem Land, Deshalb bin ich auch sicher, dass das Gremium zudem, aus dem auch wieder zahlreiche Südtirolerindie Landesregierung als Exekutive nen und Südtiroler zur Wahl gehen hervorgeht. werden. Für diejenigen, die Und ich bin auch politisch mitreden überzeugt, dass die wollen, die sich Die Landtagswahl ist jener Augenblick, in dem man Wählerinnen und bei den wichtigen am unmittelbarsten und Wähler ihre Stimpolitischen, gesellam effektivsten an der me nicht zufällig, schaftlichen und politischen Gestaltung seines nicht leichtfertig wirtschaftlichen Landes teilhaben kann. und nicht aus einer Weichenstellungen momentanen Befindlichkeit heraus für die kommenden fünf Jahre nicht abgeben werden, sondern sich zuvor ins Abseits stellen wollen, ist die schon mit jenen auseinandersetzen, Landtagswahl demnach eine Chandie sich der Wahl stellen. So und nur ce. Sie ist jener Augenblick, in dem so kann eine sachliche, fundierte man am unmittelbarsten und am efWahlentscheidung getroffen werden. fektivsten an der politischen GestalSchließlich ist die Entscheidung, tung seines Landes teilhaben kann. welcher Partei, welchem KandidaIch denke nicht, dass man auf eine ten man die eigene Stimme gibt, solche Chance verzichten möch-

eine politische Willensbekundung ersten Ranges. Sie ist eine Entscheidung für oder gegen politische Haltungen und Ziele und gleichzeitig ein Auftrag, den die Bürger ihren Vertretern geben, diese Haltungen und Ziele im Landtag zu vertreten. Wer nicht wählen geht, überlässt es anderen, über die Zukunft unseres Landes und damit auch über die eigene Zukunft zu entscheiden. Das kann, das soll niemand wollen. Deshalb geht mein Aufruf an alle Wählerinnen und Wähler: Gehen Sie am 27. Oktober zur Wahl, machen Sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch, bestimmen Sie mit, wie Südtirols Weg in die Zukunft aussieht und stärken Sie so auch die politische Vertretung und die Demokratie.

Der Landeshauptmann

Termine

14. Oktober Ausstellung „Wir machen S. 16 dein Spiel!“ 20. Oktober Kraut und Erdäpfeltag im Volkskundemuseum S. 26 21. Oktober Tagung „Deine Karriere S. 22 in Brüssel“

26. Oktober Kräuterfestival im Meraner Kurhaus

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26. Oktober Euregio im Fokus beim Tag der offenen Tür der Tiroler Landesverwaltung S. 13 27. Oktober Wahl zum Südtiroler S.   2 Landtag 31. Oktober Cultura-Socialis-Preis: Endtermin S. 18 für Vorschläge 31. Oktober Landesmuseen: Beginn Winterpause S. 26 6. November Fachtagung über die Zukunft der S. 13 Seniorendienste 7. November Tag der Weiterbildung S. 24

7. November Tagung „Krieg und Tourismus“ im Touriseum 8. November Bibliotheksforum 13. November Tagung über das „Recht am Bild“

30. November Entwicklungs­ zusammenarbeit: Einreichetermin

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Othmar Seehauser

Titel

Am 27. Oktober wird gewählt! Für all jene, die Medien scheuen und es deshalb vielleicht noch nicht wissen: Am 27. Oktober wird ein neuer Südtiroler Landtag gewählt. Hier gibt’s schon einmal die wichtigsten Informationen.

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ie allerwichtigste vorneweg: Gewählt wird mit dem Landtag das gesetzgebende und damit ranghöchste demokratische Organ des Landes. Der Landtag besteht aus 35 Abgeordneten, die gemeinsam mit ihren Kollegen im Trentino auch gleichzeitig den Regionalrat bilden. Nicht (oder zumindest nicht direkt) gewählt werden dagegen der Landeshauptmann und die (inklusive Landeshauptmann höchstens aus neun Mitgliedern

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

bestehende) Landesregierung, die vielmehr vom Landtag gewählt werden.

Wer, was, wann? Wer darf nun aber am 27. Oktober wählen? Grundsätzlich gilt als wahlberechtigt, wer am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet hat und in den Wählerlisten eingetragen ist. Darüber hinaus kommt aus Gründen des Minderheitenschutzes in Südtirol noch eine zusätzliche Klausel zum Tragen: die Ansässigkeitspflicht. Um in Südtirol wählen zu dürfen, muss ein Bürger demnach ununterbrochen seit vier Jahren in der Region TrentinoSüdtirol ansässig sein und in dieser Zeit seinen Wohnsitz länger in Südtirol als im Trentino gehabt haben. Wer wählen darf, ist im Besitz eines Wahlausweises, der ebenso zur Wahl mitzubringen ist, wie ein gültiger Personalausweis. Sollte man

seinen Wahlausweis aus irgendeinem Grund nicht (mehr) zur Hand haben oder dieser beschädigt sein, kann man sich an das jeweilige Gemeindewahlamt wenden. Dieses ist bereits in der Woche vor der Wahl (von 22. bis 26. Oktober) jeweils von 9.00 bis 19.00 Uhr und am Wahltag während der gesamten Dauer der Wahlhandlungen geöffnet. Auf dem Wahlausweis ist auch die Adresse des Wahlamts aufgedruckt, bei dem man seine Stimme abgeben darf. Die Wahlämter öffnen am Wahltag übrigens bereits um 6.00 Uhr (und bis 22.00 Uhr) ihre Tore, allerdings gilt zu beachten, dass vor Einlass der ersten Wähler eine ganze Reihe von Arbeiten erledigt werden müssen. So müssen etwa sämtliche Stimmzettel zuvor abgestempelt werden. Nachdem dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird, rät die zentrale Wahlbehörde allen Wählern, erst ab 7.30 Uhr im Wahlamt vorstellig zu werden,


Titel nachdem ansonsten die Gefahr besteht, länger warten zu müssen. Erstmals gibt’s bei der Landtagswahl 2013 übrigens die Möglichkeit der Briefwahl, und zwar für all jene Wahlberechtigten, die im Ausland ansässig sind oder sich vorübergehend (aber über einen längeren Zeitraum) außerhalb Südtirols aufhalten.

Das Kreuz mit dem Kreuz In Sachen Stimmen und Stimmzettel hat das neue Wahlgesetz indes keine Änderungen mit sich gebracht. Oder anders: Hat man einmal den Stimmzettel in der Hand, erfolgt die Wahl wie auch schon bei den Landtagswahlen zuvor. Das heißt, dass jeder Wähler über eine Listenstimme verfügt, die er dadurch vergibt, dass er das jeweilige Symbol einer Partei oder Liste, das Listenzeichen also, klar und deutlich ankreuzt. In Südtirol hat der Wähler darüber hinaus die Möglichkeit, Vorzugsstimmen zu vergeben, und zwar bis zu vier. Dafür sind in der Mitte des Stimmzettels vier leere Zeilen abgedruckt in die man (je einen) Namen eines Kandidaten jener Liste schreiben kann, der man die Listenstimme gegeben hat. Im Normalfall genügt der Nachname, um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man aber auch den Vornamen hinschreiben. Wer weniger schreiben will, kann stattdessen auch die Nummer des Listenplatzes angeben.

rät, das allen Sektionspräsidenten ausgehändigt wird. Dadurch werden mühsame Zwischenstationen eingespart, die Auszählung kann schneller abgewickelt und über die Ergebnisse auch schneller informiert werden. Eine Wissenschaft für sich ist indes die Zuweisung der Sitze. Hier also ein kleiner Exkurs für mathematisch Interessierte: Weiß man einmal, wie viele gültige Stimmen auf alle Listen abgegeben wurden, so teilt man diese Zahl in einem ersten Schritt durch die Anzahl der zu vergebenden Sitze plus zwei, im Klartext also durch 37. Das Ergebnis ist der Wahlquotient. Der zweite Schritt besteht nun darin, die Anzahl der Stimmen für jede einzelne Liste durch diesen Quotienten zu teilen. Das Ergebnis (ohne Kommastellen) ist die Zahl der Sitze, die einer Liste zusteht. Werden durch diese Methode noch nicht alle Sitze vergeben, folgt Schritt Nummer drei: die Zuteilung von Sitzen nach den Reststimmen. Dazu zieht man die Reste heran, die sich bei der Rechnung in Schritt zwei ergeben haben. Die noch offenen Sitze werden dann jenen Listen zugeteilt, die über die höchste Zahl an Reststimmen verfügt. Mathematischer Diskurs Ende. Wem das alles zu hoch ist, der kann

sich auch einfach auf die Informationskanäle der zentralen Wahlbehörde verlassen, die – wie auch schon in den vergangenen Jahren – wieder für eine ausführliche Berichterstattung vor, während und nach den Wahlen sorgen wird. Zentrale Elemente dieser Berichterstattung sind einmal die Aussendungen der Dienststelle für Kommunikation der Landesregierung, über die die einzelnen Wahlschritte verfolgt werden. Noch wichtiger ist aber die Website wahlen.provinz.bz.it, auf der die zentrale Wahlbehörde mit technischer Unterstützung der Südtiroler Informatik AG im Vorfeld der Wahl alle notwendigen Informationen bereithält. Zudem finden sich dort am Wahltag alle Daten zur Wahlbeteiligung in den verschiedenen Gemeinden und am Tag nach der Wahl die Ergebnisse der Stimm­ auszählung – in Echtzeit.

Informationen Infos zu den Wahlen werden darüber hinaus auch über die sozialen Netzwerke im Internet gegeben. Auf Facebook wurde eigens die Seite mit dem Namen „Landtagswahlen Südtirol 2013“ eingerichtet, Kurznachrichten via Twitter gibt’s von @stwahl13 bzw. unter dem Hashtag #st13.  chr

Zählen und zuweisen Am Sonntagabend, 22.00 Uhr, werden die Wahlämter geschlossen, die Wahl ist für die Bürger damit vorbei. Noch nicht vorbei ist sie für die Stimmzähler und die Präsidenten der Wahlsektionen, die am Montagfrüh wieder zusammenkommen, um die in ihrer Sektion abgegebenen Stimmen zu zählen. Begonnen wird mit den Listenstimmen, sind diese einmal gezählt, werden auch die Vorzugsstimmen ausgezählt. Übermittelt werden die Ergebnisse wie auch schon 2008 allesamt digital, und zwar über ein mobiles GeDas Land Südtirol | Oktober 2013

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Arbeit

Startschuss für den Arbeitspakt 44 Maßnahmen umfasst der Arbeitspakt, drei sind bereits per Landesgesetz umgesetzt worden.

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er Mehrjahrsplan für Beschäftigung, kurz Arbeitspakt, ist krisenbedingt von der Landesregierung um ein Jahr vorgezogen und im Juni verabschiedet worden, um der steigenden Arbeitslosigkeit Einhalt zu gebieten. Seit 2008 sind in Südtirol zwar 4000 neue Jobs geschaffen worden, wegen der immer größer werdenden Zahl der Arbeitswilligen (vor allem Frauen) ist die Arbeitslosigkeit aber trotzdem gestiegen. Zudem stimmen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt oft nicht mehr überein: Nachgefragt werden hoch qualifizierte, junge, mehrsprachige Arbeitskräfte, aber gerade die mangelnde Mehrsprachigkeit ist eine der Grundursachen der Arbeitslosigkeit, vor allem auch von jungen Menschen. Im Arbeitspakt sind 44 Maßnahmen aufgelistet. Sie zielen vor allem auf junge Menschen, Über-55-Jährige, auf Frauen und Benachteiligte und sind in fünf Kategorien gebündelt: die Anpassung von Aus- und Weiterbildung, die Schaffung von Jobs in innovativen, hochproduktiven und nachhaltigen Sektoren, die Ankurbelung der Wirtschaft (etwa durch Steuererleichterun-

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

gen, Konjunkturpakete und durch die Entbürokratisierung), die gezielte Betreuung aller ArbeitslosenGruppen sowie den Ausbau und die Stärkung von Arbeitsservice und -vermittlung. Gleich nach der Sommerpause hat der Landtag im September drei Maßnahmen des Arbeitspaktes im Rahmen der Rechnungslegung des Haushaltsjahrs 2012 genehmigt.

Sozialgenossenschaften

Zum einen hat die Reduzierung der Wertschöpfungssteuer IRAP für Neubeschäftigung Gesetzeskraft erlangt: Unternehmen, die Arbeitslose beschäftigen, sowie prekäre Arbeitsverhältnisse von Unter-30- und Über-55-Jährigen in feste Arbeitsplätze umwandeln, zahlen für diese Beschäftigten de facto keine IRAP.

Die dritte Maßnahme, die der Landtag gutgeheißen hat, betrifft die Unterstützung der Arbeitsintegration durch die Förderung der Sozialgenossenschaften. Der italienische Arbeitsminister Enrico Giovannini hat bei seinem Besuch in Bozen im September einen Vergleich zwischen dem Arbeitspakt und dem von der römischen Regierung geschnürten Arbeitspaket gezogen: „Es gibt in beiden Maßnahmenpaketen deutliche Parallelen, sei es, was die Zielgruppen betrifft, sei es bei den wichtigsten Maßnahmen“, so der Minister. Als Beispiele nannte Giovannini die Förderung von Berufspraktika, die Förderung von Menschen mit Behinderung oder die Erleichterung bei Neueinstellungen.

Ältere Arbeitslose

Generationenpakt

Ebenfalls genehmigt hat der Landtag den Einstellungszuschuss für ältere Arbeitnehmer, die schon längere Zeit ohne Arbeit sind. Unternehmen, die bereit sind, arbeitslose Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über 55 Jahren, die seit mehr als sechs Monaten arbeitslos sind, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag einzustellen, wird als Zuschuss für einen Zeitraum von zwei Jahren ein Förderungsbeitrag gewährt, der 100 Prozent der geschuldeten Sozialabgaben entspricht.

Die drei umgesetzten Maßnahmen waren nur der Startschuss für die Umsetzungsphase. Außerhalb von Landesregierung und Landtag sind bereits die Gespräche mit den Gewerkschaften aufgenommen worden, um den Generationenpakt im öffentlichen Dienst umzusetzen. Dieser sieht vor, dass Bedienstete, die drei bis fünf Jahre vor der Pensionierung stehen, ihre Arbeitszeit reduzieren können und gleichzeitig Personal unter 35 Jahren aufgenommen wird.  ohn

IRAP-Reduzierung


Wohnbau

Weg frei fürs Bausparen Monatelang hat man getüftelt, beraten, verhandelt, nun ist es da: das Bausparen oder zumindest dessen gesetzliche Grundlage. Und es ist nicht die einzige Neuerung in Sachen Wohnbau...

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leich drei große Neuigkeiten bringt die Anfang September vom Landtag verabschiedete Änderung des Wohnbauförderungsgesetzes mit sich. Die wichtigste ist die Einführung eines gänzlich neuen Förderungsinstruments, das man sich in seiner grundlegenden Ausrichtung vom deutschsprachigen Ausland abgeschaut hat: das Bausparen. Beim Südtiroler Bausparen werden mehrere Komponenten zu einem Vorteilspaket für den Häuslebauer oder -käufer geschnürt: „Wir haben die Weichen für ein Sparmodell gestellt, das aus einem Mix von angespartem Eigenkapital, Darlehen zu Sonderkonditionen von einer konventionierten Bank und einem erhöhten Förderungsbeitrag des Landes bestehen wird“, so der Wohnbaulandesrat. Damit also der Traum vom Eigenheim nicht ein Traum bleibt, sondern auch verwirklicht werden kann, bietet das Bausparmodell dem Bauherrn gleich mehrere Vorteile. Vorerst ist jedenfalls die gesetzliche Grundlage für das Bausparen ge-

Bahnhof Bozen

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ie Zukunft des Bahnhofs Bozen ist noch offen. Gelegenheit sich aus (bau)geschichtlicher Sicht mit dem Thema zu befassen, bietet die Ausstellung „Bahnzeit in Bozen“, die im Foyer des Bozner Bahnhofs zu sehen ist. Die vom Kuratorium für technische Kulturgüter in Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol, der Gemeinde Bozen und der Bahngesellschaft RFI gestaltete Ausstellung erzählt die

schaffen, nun soll es an die konkrete Umsetzung gehen, damit möglichst schon Anfang nächsten Jahres die ersten Bausparer ihren neuen Weg Richtung eigene vier Wände einschlagen können. Das Bausparen ist indes nicht die einzige Neuerung, die die Änderung des Wohnbaugesetzes mit sich gebracht hat. Vielmehr enthält das Gesetz in seiner neuen Form nun auch eine Reihe von Vergünstigungen, die die Nutzung bestehender Bausubstanz erleichtern sollen. Die wichtigste davon entsteht aus einer Zusammenarbeit von Staat und Land. Der Staat ermöglicht es nämlich, 50 Prozent der bei einer Sanierung anfallenden Kosten (bei einer energetischen Sanierung sind’s noch mehr) über einen Zeitraum von zehn Jahren von der Steuer abzuschreiben. Damit dieser Vorteil nicht über einen so langen Zeitraum gestreckt und damit verwässert wird, sorgt das Land nun

dafür, dass er unmittelbar wirkt. Im Klartext: Das Land wird die Steuervorteile vorstrecken, mit den dann jährlich anfallenden Steuerguthaben kann das Landesdarlehen zurückgezahlt werden. Die neue Regelung bringt dabei gleich mehrere Vorteile mit sich: wertvoller Grund und Boden werden geschont, die Ortskerne belebt und die krisengeschüttelte Bauwirtschaft angekurbelt. Neuerung Nummer drei betrifft schließlich eine bürokratische Erleichterung für all jene, die um Beiträge im Wohnbau ansuchen: Zum Nachweis der Ve r m ö g e n s und Einkommenssituation wird nämlich auch im Wo h n b a u die Einheitliche Einkommens- und Ve r m ö g e n s erklärung (EEVE) gültig, die für alle Leistungen des Landes (derzeit vor allem im Gesundheits- und Sozial- und nun eben auch im Wohnbaubereich) nur einmal jährlich ausgefüllt werden muss.  chr

wechselvolle Geschichte des Bozner Bahnhofs beginnend bei den historischen Plänen der Südtiroler Bahn von 1859 des späteren Suezkanalprojektanten Alois von Negrelli über die wiederholte Erweiterung des Gebäude angesichts des steigenden Mobilitätsbedarfs und die Neugestaltung des Bahnhof Bozen 1928 nach den Plänen des italienischen Regimearchitekten Angiolo Mazzoni bis hin zum Zukunftsszenario von Architekt Boris Podrecca.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Umwelt

Walter Haberer

Mehr sehen mit weniger Licht

Der Lichtverschmutzung will das Land Südtirol Einhalt gebieten. Eine neue Richtlinie soll die Lichtverschmutzung stoppen und damit Energie einsparen. Eine Schulung zu deren Umsetzung bieten nun Umweltagentur und Berufsschule an. enn von Lichtverschmutzung gesprochen wird, versteht man darunter die Verschmutzung der natürlichen nächtlichen Dunkelheit durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in die unteren Luftschichten der Atmosphäre gestreut wird. Die Welt ist im letzten Jahrhundert immer heller geworden, jeder kennt die Lichtglocken über Städten, größeren Siedlungsgebieten und Industriegebieten.

beleuchtet, obwohl es vor allem in der Zeit zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens so gut wie kein oder nur geringes Verkehrsaufkommen gibt. Das Licht von Straßenlaternen wird nach oben oder seitlich abgestrahlt, wo es nutzlos ist. Die steigende Lichtverschmutzung beeinflusst aber zunehmend das Ökosystem mit negativen Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen. Die erhellte Nacht stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen; Schlafstörungen, Energielosigkeit und andere Folgeerkrankungen können Auswirkungen von Lichtemissionen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen sein. Aber nicht nur die negativen Folgen für die Umwelt sollten zu einem bewussten Umgang mit Licht veranlassen, sondern auch die enorme Energieverschwendung, die schlechte oder ineffiziente Beleuchtungsanlagen mit sich bringen.

Beleuchtung oft überflüssig

Neue Landesrichtlinie

Die nächtliche Lichtkonzentration geht aber vielerorts weit über das Bedürfnis nach Sicherheit hinaus. Ein wesentlicher Teil der künstlichen Lichtquellen ist nämlich ästhetischdekorativ oder dient Werbezwecken mit überdimensionierten oder sogar überflüssigen Lichtanlagen. Die ganze Nacht hindurch werden unzählige Wege, Parkanlagen und Sehenswürdigkeiten oder auch Industriekomplexe in voller Intensität

Auch die Landesregierung hat sich mit dem Thema beschäftigt und eine Richtlinie zur Einschränkung der Lichtverschmutzung und zur Energieeinsparung festgelegt. Diese regelt den Bau neuer Anlagen zur öffentlichen Außenbeleuchtung. Die Richtlinie zielt aber auch auf die stufenweise Anpassung bereits bestehender öffentlicher Außenbeleuchtungen in Südtirol ab. „Damit wollen wir das Bewusstsein

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stärken, etwas gegen die Lichtverschmutzung tun, unseren Energieverbrauch senken und damit auch die Kosten für die Öffentlichkeit reduzieren“, so der zuständige Umweltlandesrat. Lösungen wie abgeschirmte Leuchten (Full-cut-off), effizientere Lampen, die mit weniger Leistung gleich viel Licht erzeugen, die Verwendung von Bewegungsmeldern, die Reduzierung der Beleuchtungsdauer in der Nacht, eine gezielt ausgerichtete Beleuchtung (von oben nach unten, denn das Licht, das Richtung Himmel geht, ist energietechnisch verloren), um nur einige zu nennen, leisten einen wesentlichen Beitrag, um der Lichtverschmutzung vorzubeugen.

Schulung für Techniker In diesem Sinne organisiert die Landesagentur für Umwelt gemeinsam mit der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie im Spätherbst dieses Jahres eine Schulung über die technische Umsetzung der Kriterien zur Einschränkung der Lichtverschmutzung.   info Landesumweltagentur Amt für Energieeinsparung Mendelstraße 33, 39100 Bozen Tel.: 0471 41 47 20 energieeinsparung@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/umweltagentur/energie/ lichtverschmutzung.asp


Bau

R wie Renovierung Zwei Neuerungen gab’s im Herbst fürs KlimaHaus. Zum einen hat die Landesregierung die KlimaHaus-A-Pflicht für Neubauten auf 2017 verschoben. Zudem wurde eine eigene KlimaHausKlasse R für energetisch sanierte Altbauten geschaffen.

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eit Jahren unternimmt man in Südtirol große Anstrengungen, um den Energieverbrauch zu senken. Das KlimaHaus ist dabei nicht nur Aushängeschild, sondern mittlerweile auch Exportgut geworden, was aber nicht heißt, dass alles bleibt, wie es ist. Im Herbst hat etwa eine Arbeitsgruppe aus Fachleuten – allen voran jenen aus der KlimaHaus-Agentur und der Landesabteilung Raumentwicklung – die Südtiroler Gesamtenergieeffizienz-Richtlinie unter die Lupe genommen. Die Ziele der Überprüfung: „Wir wollen sicherstellen, dass wir mit der Richtlinie nicht über das Ziel hinausschießen, und sie deshalb an die technischen Gegebenheiten und rechtlichen Rahmenbedingungen anpassen“, so der Landesrat für Raumordnung, der für die Richtlinie verantwortlich zeichnet. Herausgekommen sind bei der Überprüfung zwei wichtige Neuerungen, die man auch gleich umgesetzt hat. Zum ersten wurde die Einführung der Pflicht, Neubauten am KlimaHaus-Standard A auszurichten, um zwei Jahre verschoben. Im Klartext: Hätten ursprünglich Neubauten ab dem Jahr 2015 nach dem KlimaHaus-Standard A errichtet werden müssen, wird diese Pflicht nun 2017 kommen. Gründe für diese Verschiebung gibt es grundsätzlich zwei: So bringt ein Bau auf der Grundlage der KlimaHaus-Kategorie A derzeit noch enorme Mehr-

kosten mit sich, zudem gilt auch die Technologie dafür als noch nicht vollständig ausgereift. Die zweite Änderung betrifft den Kubaturbonus, der für eine energetische Sanierung eines Gebäudes gewährt wird – als Anreiz für eine Optimierung des Energieverbrauchs auch bestehender Bauten. Bis dato wurde dieser Bonus all jenen zugestanden, die ihr Gebäude mindestens auf KlimaHausStandard C brachten. Eine Vorgabe, die nicht von allen und für alles erfüllbar war. Vor allem für die historische Bausubstanz brachten die hohen Anforderungen des KlimaHaus-Standards C erhebliche Probleme mit sich, weil er nur durch weitreichende, auch architektonische Eingriffe zu erreichen war. Um demnach historische Bauten

vor solchen Eingriffen zu schützen, hat der Landtag auf Vorschlag der Landesregierung das Raumordnungsgesetz dahingehend abgeändert, dass der Kubaturbonus künftig auch dann zugestanden wird, wenn nach einer energetischen Sanierung nicht Standard C erreicht wird. Allerdings muss nachgewiesen werden, dass alles technisch Mögliche und Vertretbare getan worden ist, um den Energieverbrauch zu senken, gleichzeitig müssen die Maßnahmen eine erhebliche Verbesserung der Energieeffizienz mit sich bringen. Für solche renovierte und energetisch optimierte historische Bauten wurde nun per Gesetz eine eigene KlimaHaus-Klasse mit dem Kürzel R geschaffen: R wie „Renovierung“.  chr

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Aus der Landesregierung Ehrungen

Neues bei Landes­ aus­zeichnungen

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rei Südtirol betreffende Neuerungen werden für die Vergabe der Auszeichnungen des Landes Tirol eingeführt: Künftig können auch italienischsprachige Südtiroler ausgezeichnet werden, der Verteilungsschlüssel wird zugunsten der Südtiroler abgeändert und die Auszeichnungen werden von den Landeshauptleuten Tirols und Südtirols gemeinsam vergeben. Die Landesregierung hat Anfang September dem entsprechenden Vorschlag des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter zugestimmt und die Abänderung der Vergabekriterien für die Tiroler Landesauszeichnungen (Ehrenzeichen, Verdienstkreuze, Verdienstmedaillen) gutgeheißen.

Soziales

Zentrum für Demenzkranke

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ber 9000 Südtiroler leiden an Demenz, jährlich erkranken weitere 900. Betreut werden sie in den meisten Fällen von Angehörigen, die aber nicht selten mit der schwierigen Aufgabe einer Vollzeitpflege Demenzkranker überfordert sind. In Margreid entsteht deshalb eine neue Einrichtung, die sich vor allem an die pflegenden Angehörigen richtet und für die die Landesregierung im September grünes Licht gegeben hat. In rund 20 Zweizimmer-Apartments können die Angehörigen mit den Pati-

enten zwischen drei und fünf Wochen verbringen und werden dabei von acht Ärzten und neun Pflegekräften betreut. Die Angehörigen können sich während des Aufenthalts erholen und zugleich Wissen und Strategien für den Umgang mit den an Demenz erkrankten Patienten erlernen. Damit will man der Erschöpfung und dem Burnout des pflegenden Angehörigen vorbeugen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Pflege zuhause nach der Entlassung erleichtert und besser bewältigt werden kann.

Tourismus

Fünf Sonnen, fünf Blumen Die wichtigste Neuerung inhaltlicher Natur ist demnach die Entscheidung, dass künftig auch Südtiroler italienischer Muttersprache, die sich um die Europaregion besonders verdient gemacht haben, bei den Ehrungen berücksichtigt werden. In Sachen Verteilungsschlüssel wird das Verhältnis der vergebenen Auszeichnungen von 75 (Land Tirol) und 25 Prozent (Südtirol) entsprechend dem Verhältnis der Einwohnerzahl auf 60 (Land Tirol) und 40 Prozent (Südtirol) angehoben. Mit dem neuen Verteilungsschlüssel werden auch die Kosten neu aufgeteilt, und zwar im selben Verhältnis. Als weiteres symbolisches Zeichen der Landeseinheit werden zudem künftig alle Urkunden von beiden Landeshauptleuten unterschrieben.

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owohl bei Privatzimmervermietern als auch beim Urlaub auf dem Bauernhof gab es bisher – anders als bei Hotelbetrieben – vier Einstufungskategorien: Die höchste wird derzeit mit vier Sonnen (Privatzimmer) bzw. vier Blumen (Bauernhöfe) gekennzeichnet. Weil auf gesamtstaatlicher Ebene eine fünfteilige Einstufungsskala eingeführt wird, hat die Landesregierung im September beschlossen, auch in Südtirol die Einstufungskategorien

auf fünf zu erhöhen. Bauernhöfe können künftig demnach auf bis zu fünf Blumen, Privatzimmer auf bis zu fünf Sonnen kommen. Mit der neuen Fünf-Blumen-Kategorie werden bei den Urlaubam-Bauernhof-Betrieben auch die Zugangsvoraussetzungen zu den beiden höchsten Einstufungen abgeändert: Wer vier oder fünf Blumen auf der Fassade seines Bauernhofes anbringen will, muss beispielsweise Holzfußböden in allen Schlafzimmern und mindestens vier Produkte eigener Herstellung anbieten, ganzjährig sechs hofeigene Produkte auch bei Ferienwohnungen auf den Frühstückstisch stellen, eine Verkaufsecke oder einen Hofladen einrichten und den Urlaubsgästen die Möglichkeit bieten, am Hof mitzuarbeiten.


Kultur

Kulturhauptstadt 2019: Endspurt Drei Jahre lange hat Südtirol mit dem Nordosten Italiens die Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019 vorbereitet, jetzt hat für die knapp 20 Bewerber die Ausscheidungsphase begonnen.

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12 Museen, 60 Theater, neun Universitäten und 6800 Bildungseinrichtungen, verteilt auf zwei Regionen, drei Provinzen und die Stadt Venedig: Der Nordosten Italiens - und mit ihm Südtirol - wirft das Gewicht seiner zahlreichen Kultureinrichtungen und -betriebe in die Waagschale, um Europäische Kulturhauptstadt 2019 zu werden. Bei der Gemeinschaftskandidatur von Italiens Nordosten geht es darum, Netzwerke zwischen den Regionen und Ländern, aber vor allem zwischen den Kulturschaffenden aufzubauen. Die Bewerbung steht unter dem Motto „Culture of PEACE“. Peace steht dabei nicht nur für Frieden, sondern auch für die Begriffe „Partecipating“, „Enhancing“, „Art“, „Creativity“ und „Economy“. Diese fünf Begriffe sind demnach Ausdruck für eine Region, in der Kultur in die Gesellschaft eingebettet ist und im Wechselspiel mit der Wirtschaft einen Gewinn für alle abwirft. Konkret umfasst die Bewerbung neun Leitlinien. Diese gehen weit über den engen Kulturbegriff hinaus und beinhalten beispielsweise nachhaltige Mobilitätskonzepte, wollen den Qualitätstourismus stärken und die „Green Economy“ in den Vordergrund stellen. Natürlich sind im Bewerbungsdossier auch Kulturbauten vorgesehen, die als Leitelemente der Kandidatur ein unverkennbares Gesicht geben sollen, wie etwa eine neue Ausstellung in der Franzensfeste oder das Bibliothekenzentrum in Bozen, um nur jene Hauptprojekte aufzuzäh-

len, die in Südtirol geplant sind. Mit der Abgabe der Bewerbungsdossiers ist die Kandidatur nun in die heiße Phase übergegangen: Eine Jury wählt in den kommenden Wochen und Monaten die Kandidaten für die zweite Bewerbungsphase aus. Die Konkurrenz für den Nordosten Italiens ist groß: auch Siena, Ravenna, Urbino, Bergamo, L'Aquila, Mantua, Taranto, Perugia-Assisi, Matera, Palermo, Ca-

serta, Lecce, Turin, Aosta, Reggio Calabria, Amalfi, Terni, Catanzaro, Mailand und Cagliari wollen Kulturhauptstadt 2019 werden. Die definitive Entscheidung fällt 2015, wenn die italienische Regierung ihren Siegervorschlag bekannt gibt. Dieser Vorschlag wird von der EU innerhalb von drei Monaten geprüft, dann gibt der EU-Ministerrat die Kulturhauptstadt 2019 bekannt.  ohn

Atelier Europa

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reativität blüht vor allem da, wo man sich austauscht: Diesem Leitmotiv folgend, ist im Bozner Waaghaus das „Atelier Europa“ eingerichtet worden, in dem Künstler, kreative Unternehmen und Kulturvereinigungen Platz finden. Der Hintergrund ist die Bewerbung Südtirols um den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2019. Am 19. September hat Südtirol gemeinsam mit Venedig und den Partnerländern im Nordosten Italiens das offizielle Bewerbungsdokument in Rom eingereicht (siehe eigenen Artikel), seit drei Jahren aber wird schon an der Bewerbung gearbeitet. Darüber hinaus wird versucht,

mit verschiedensten Initiativen die Bevölkerung in den Bewerbungsprozess einzubeziehen. Das „Atelier Europa“ im Waaghaus am Bozner Kornplatz ist eine dieser Initiativen, ein in den Worten der Macher „überaus innovatives Projekt, weil wir erstmals Zusammenarbeit auch räumlich fördern“. Die Idee, die hinter dem Gemeinschaftsatelier stecke, sei jene des Coworking: jungen Unternehmen und Künstlern werde Raum zur Verfügung gestellt, den sie für ihre Arbeit nutzen und in dem sie Netzwerke knüpfen können. „Dass mehrere Sicht- und Arbeitsweisen aufeinander treffen, lässt hier Synergien entstehen“, so das Credo.

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Für syrische Flüchtlinge

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eit über zwei Jahren wird in Syrien gekämpft. Aus einem Konflikt wurde ein blutiger Bürgerkrieg, der hunderttausende Syrer zur Flucht in benachbarte Länder zwingt. Das Land Südtirol will sich an der Versorgung dieser Flüchtlinge beteiligen und hat - wie vom Landesfachbeirat für die Entwick-

Oxfam Italia

Soziales

lungszusammenarbeit vorgeschlagen – zur Finanzierung zweier Projekte 100.000 Euro zweckgebunden. „Nachbar in Not - Österreich in Jordanien“ ist eines der beiden Projekte, in die je 50.000 Euro an Notstandshilfe des Landes Südtirol fließen. „Das Projekt wird von der Organisation ‚Nachbar in Not'

gemeinsam mit der Caritas Österreich und der Caritas Jordanien durchgeführt und beinhaltet die Verteilung von Lebensmittel- und Hygieneartikel-Gutscheinen an rund 650 Familien, die vor kurzer Zeit nach Jordanien geflüchtet und noch nicht registriert sind“, erklärt die für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Amtsdirektorin Elisabeth Spergser. Für Notstandsmaßnahmen zu Gunsten der syrisch-palästinensischen Flüchtlinge im Flüchtlingslager Wavel im Beqaa Tal im Libanon werden ebenso 50.000 Euro ausgegeben. „Es handelt sich dabei um ein Projekt von Oxfam Italia, das gemeinsam mit dem lokalen Partner ‚Children of al-Jaleen Center CJC' durchgeführt wird“, so Amtsdirektorin Spergser. Auch in diesem Fall werden an mindestens 250 Flüchtlingsfamilien Voucher für Sanitäts- und Hygieneartikel sowie Lebensmittel verteilt. Darüber hinaus erhalten über 25 Familien mit Kleinkindern Gutscheine für den Ankauf von Babynahrung und Windeln.

Thema: nachhaltige Entwicklung

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ie Welt, die uns ernährt: Unsere Verantwortungen für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung: Dieses Schwerpunktthema hat der Koordinierungstisch zur Bewusstseinsbildung bei seiner Jahresversammlung im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten für die kommenden zwei Jahre gewählt. Das neue Thema wird jenem für das heurige und das nächste Jahr zur Seite gestellt; dieses befasst sich mit dem Recht auf eine kritische Information und die Rolle der Medien im Dialog der Kulturen. Jedes Jahr wählt das Amt für Kabinettsangelegenheiten zusammen mit den in der Entwicklungszusammenarbeit tätigen Organisationen im Rahmen des Koordinierungstisches ein Schwerpunktthema aus. Die Schwerpunktthemen haben eine Gültigkeit von zwei Jahren, somit gibt es jedes Jahr zwei Schwerpunktthemen. Durch die Fokussie-

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

rung auf bestimmte Thematiken können Synergien besser genutzt werden, die Zusammenarbeit der Organisationen wird gefördert und die Wirkung der einzelnen Initiativen zur Bewusstseinsbildung und dem globalen Lernen wird verstärkt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit aufzuwerten, Frieden und interkultu-

rellen Dialog zu fördern, Wissen und Verständnis für Ursachen und Auswirkungen der Globalisierung und des Nord-Süd Gefälles zu vermitteln, Politik und Wirtschaft zu beeinflussen, Nachhaltigkeit voranzubringen, Bürger zu informieren und dazu zu motivieren, die Armut zu bekämpfen.  mac

Gesuchstermin: 30. November

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ünfzehn Prozent der für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehenden Mittel investiert das Land jährlich in die Bewusstseinsbildung und die Finanzierung von Bewusstseinsbildungsprojekten. Gesuche um Beiträge für Projekte, die im nächsten Jahr durchgeführt werden, müssen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten im Landhaus 1 in Bozen

eingereicht werden. Der Finanzierungsbeitrag des Landes kann 60 bis 80 Prozent der anerkannten Kosten der Projekte betragen, die sich mit den Schwerpunktthemen auseinandersetzen und zwischen 50 und 70 Prozent für andere Projekte. Informationen: Landesamt für Kabinettsangelegenheiten, Tel. 0471 412132, www.provinz.bz.it/ entwicklungszusammenarbeit


Soziales

Das EuregioPartnerschaftsprogramm mit Uganda und Tansania wurde um drei Jahre verlängert.

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n Uganda und Tansania wird zur Zeit ein mehrjähriges grenzübergreifendes Partnerschaftsprogramm der Länder Südtirol, Nordtirol und Trentino auf der einen Seite und den Bezirken von Rakai und Masaka, Kalungu und Bukoman­ simbi in Uganda sowie Missenyi in Tansanien auf der anderen Seite umgesetzt. Dem gemeinsamen Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit liegt ein Beschluss des Dreierlandtags zugrunde. Das Land Südtirol bringt sich besonders stark im tansanischen Bezirk Missenyi ein. Dort sind in den vergangenen drei Jahren verschiedene Maßnahmen gesetzt worden, um die Forstwirtschaft zu modernisieren und dabei auch Unzulänglichkeiten im Zivilschutz auszuräumen, die Weidelandnutzung und Rinderzucht sowie die Milcherzeugung zu verbessern sowie qualitativ hochwer-

Landesamt für Kabinettsangelegenheiten

Für Uganda und Tansania

Über ein Euregio-Partnerschaftsprogramm sollen in Uganda und Tansania Land- und Forstwirtschaft abgekurbelt, Wasserversorgung, Bildung und Gesundheitsversorgung verbessert werden tiges und resistentes Saatgut zum Einsatz zu bringen. Weitere Projektziele sind die Verbesserung des Bildungs- und Gesundheitssystems sowie der Wasserversorgung. Ein Team aus Fachleuten der Länder Südtirol und Tirol hat vor kurzem gemeinsam mit ranghohen Behördenvertretern von vier Bezirken im Südwesten Ugandas und einem Bezirk in Tansania die erste Phase des dreijährigen grenzüberschreitenden Partnerschaftsprogramms unter die Lupe genommen. Gleichzeitig wurde auch der Startschuss zur Fortführung des Programms

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as Land Südtirol hat bisher rund 36 Vorhaben mit mehr als einer Millionen Euro zur Unterstützung der tibetischen Bevölkerung, der tibetischen Exilregierung in der indischen Stadt Dharamsala und der Tibeter in Tibet in China finanziert. Im November 2009 war zwischen der tibetischen Exilregierung und dem Land Südtirol ein Abkommen besiegelt worden, das ein dreijähriges Programm zur Errichtung von Versammlungshäusern für 22 tibetische Siedlungen in Indien und Nepal vorsah. Diese sollen den gewählten Lokalausschüssen der Siedlungen als Sitzungsräume dienen, aber auch den Vereinen und Organisationen

Landesamt für Kabinettsangelegenheiten

Für Tibet

Eurac-Mitarbeiter und Südtirols Tibetexperte Günther Cologna, Chiara Rabini, Dolma Gyari, Elisabeth Spergser und Tseten Chhoekyapa zur Verfügung stehen. Über das vor dem Abschluss stehende Projekt berichtete die Innenministerin der tibetischen Exilregierung, Dolma Gyarie, bei einem Besuch im Lan-

für weitere drei Jahre gegeben, wie von den drei Landeshauptleuten von Südtirol, Tirol und Trentino bei der jüngsten gemeinsamen Sitzung des Dreierlandtags vereinbart. Das Euregio-Partnerschaftsprogramm wird von den drei Ländern jährlich jeweils mit 100.000 Euro finanziert. So kommen in sechs Jahren insgesamt 900.000 Euro zusammen. „Ein Betrag, mit dem in den beiden Ländern sehr viel vorangebracht werden kann“, so der in Südtirols Landesregierung für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Landeshauptmann.

desamt für Kabinettsangelegenheiten in Bozen. Sie wertete das vom Land und der Region Trentino-Südtirol finanzierte Projekt als Zeichen zur Stärkung der Tibeter sowie der demokratischen Werte. Die Innenministerin schilderte zudem die Situation der Tibeter, sei es jener, die sich im Exil in Indien befinden, als auch jener, die unter chinesischer Herrschaft in Tibet leben. Sie betonte, dass ihre Regierung die Ausbildung junger Menschen besonderes im Blick habe und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Südtirol verschiedenedie Tibeter darin weiter unterstütze. Derzeit finanziert das Land Südtirol Ausbildungs- und Betreuungsprojekte für die tibetische Bevölkerung. Außerdem gibt es eine Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Euregio

Vielfalt einüben Mit dem Schulprojekt „Diversity4Kids“ wollen die Europaregion und die Europäische Akademie Schülerinnen und Schüler auf spielerische Weise das Thema Vielfalt näher bringen. Ab sofort können sich Schulen für Spieleinsätze anmelden.

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ie Migration ist bereits seit Jahren Lebensrealität für die Bevölkerung der Europaregion. „Vielfalt ist eine Herausforderung aber zugleich auch eine Chance“, ist die Generaldirektorin des Europäischen Verbunds für Territoriale Zusammenarbeit EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Birgit Oberkofler, überzeugt. Daher müssen Orte des Lernens zu „Schulen der Vielfalt“ werden, welche die jungen Leute auf eine zunehmend globalisierte Lebenswelt vorbereiten. Der EVTZ und die Eurac haben daher über ein Interreg-IV-Programm Italien-Österreich das Schul­projekt „Diversity4Kids“ entwickelt. Es bietet Schulklassen die Möglichkeit, sich mit Vielfalt und Verschiedenheit auseinanderzusetzen. Das Projekt ist für Schülerinnen und Schüler zwischen acht und 14 Jahren konzipiert. Es nutzt spielerische Ansätze und die Erzählkunst (Storytelling, Oral History) als didaktische Mittel, um Jugendliche unterschiedlicher Kulturen anzusprechen. Sie sollen sich mit inAnmeldungen EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Drususallee 1, Bozen Tel. 0471 40 9625, Fax 0471 405 016 eMail: emilio.vettori@europaregion.info Eurac Drususallee1, Bozen Tel. 0471 055 229, Fax 0471 055 299 eMail: Marc.Roeggla@eurac.edu

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

Fesselnder Erzählkunsttag an der Mittelschule in Steinach zum Thema Vielfalt terkulturellen Unterschieden aus­ einandersetzen, um die Vorteile von Vielfalt zu verstehen und einzuüben. So soll gelernt werden, Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit oder Diskriminierung zu erkennen und zu überwinden. Angestrebtes Ziel ist die generelle Verbesserung des Schulklimas, der Kompetenzen der Lehrenden sowie des interkulturellen Dialogs.

Rollenspiele und Theaterwerkstätte Interessierte Schulen und Klassen aus Südtirol, aber auch aus Tirol, dem Trentino und der Provinz Udine, die am Projekt beteiligt ist, können sich ab sofort für einen Spieleinsatz vormerken. Dieser Spieleinsatz mit speziell ausgebildeten Spielleitenden sieht ein- bis zweistündige Einheiten mit unterschiedlichen methodischen Schwerpunkten (Rollenspiele, Theaterwerkstatt oder Biographiearbeit) vor. Lehrpersonen können unter 35 verschiedenen kostenlosen „Diversity4Kids“Spieleinsätzen auswählen. Die Möglichkeit besteht „solange der Vorrat reicht“. Insgesamt sollen hundert Einsätze an Schulen durchgeführt und evaluiert werden. Um die Spielangebote flächendeckend zur Verfügung zu stellen, wurde im Sommer 2013 ein Proto-

typ der Spielebox „Diversity4Kids“ erstellt, die alle Anleitungen und Methoden sowie eine Dokumentation der Erzählungen enthält. Von dieser Spielebox werden nächstes Jahr 300 Exemplare produziert und an Schulen, Bibliotheken und interessierte Organisationen verteilt.

Grenzüberschreitender Erzählkunsttag Ein erster grenzüberschreitender Erzählkunsttag im Rahmen von „Diversity4Kids“ fand im September anlässlich des Tages der europäischen Zusammenarbeit ECD an der Hauptschule von Steinach am Brenner statt. An diesem besonderen Schultag nahm auch eine Klasse der Mittelschule „Vigil Raber“ aus Sterzing teil. „Ziel der Veranstaltung war es, italienische und deutsche Märchen in einem kreativen Wechselspiel von professionellen Märchenerzählern vortragen zu lassen und so die beiden Schulklassen mit dem Thema Vielfalt zu konfrontieren“, so die Projektkoordinatoren Emilio Vettori vom Euregio-Büro in Bozen und Marc Röggla vom Eurac-Institut für Minderheitenrecht.  jw info www.diversity4kids.eu


Euregio Kurz notiert

Jungforscher 2013

Die Zukunft der Seniorendienste

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er Euregio-JungforscherInnenPreis 2013 ging an den Mediziner Peter Willeit. Der Innbrucker erhielt den Preis beim Tiroltag des Europäischen Forums Alpbach für seine Arbeit an der Universität Cambridge über Mikro-RNS als zukünftige Biomarker für Herzkreislauferkrankungen. Der mit 2000 Euro dotierte Hauptpreis, gestiftet von den Wirtschafts- und Handelskammern der Europaregion, wurde heuer zum zweiten Mal vergeben.

n den nächsten zwanzig Jahren wird die Anzahl pflegebedürftiger Menschen voraussichtlich doppelt so hoch wie heute sein. Die bestehenden Dienste und die heutigen Betreuungs- und Wohnformen werden dieser Zunahme nicht gewachsen sein. Der EVTZ Europaregion hat deshalb eine Forschungsarbeit veranlasst, mit der erhoben werden soll, wie die Bürger und insbesondere die über 75-Jährigen in jedem der drei Länder diese Dienste in Anspruch nehmen. Das Ergebnis wird im Rahmen einer Fachtagung am 6. November im Landhaus 1 in Innsbruck, EduardWallnöfer-Platz 3, vorgestellt.

Euregio-Skifilm

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it dem Film „Ski – Fun & Safe“ will die Europaregion einerseits das touristische Zugpferd „Winter und Skifahren“ der drei großen Tourismusregionen Tirol, Südtirol und Trentino vor Augen führen und stärken, zum anderen besonders Jugendliche zu einem richtigen und verantwortungsvollen Verhalten auf Skipisten und Aufstiegsanlagen veranlassen, um ihnen böse Überraschungen auf dem Berg zu ersparen. Der 18-minütige Film ist auf Youtube zu finden

und kann von der Homepage der Europaregion heruntergeladen werden (www.europaregion.info/de/euregio-film-ski-fun-and-safe.asp ).

Tag der offenen Tür

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ie Euregio Tirol-Südtirol-Tren­ tino steht am 26. Oktober von 10 bis 17 Uhr im Fokus des Tags der offenen Tür der Tiroler Landesverwaltung. Dieser findet im Landhaus 1 am Eduard-WallnöferPlatz in Innsbruck statt. Alle Besuchenden erwartet der druckfrische Euregio-Kalender 2014.

Online zur Zweisprachigkeitsprüfung

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ie Prüfung wird zwar nicht leichter, aber der Weg dorthin: Ab November kann die Anmeldung zur Zweisprachigkeitsprüfung online mit der Bürgerkarte erledigt werden. Kein Papier mehr, kein Ausfüllen, Unterzeichnen und Zusenden von Formularen, kein Warten auf den Einschreibebrief und keine aufreibende Suche nach dem Einladungsbrief beim Postamt: Ab Herbst dieses Jahres kann die Anmeldung zur Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfung – oder das Ansuchen um Anerkennung von Sprachzertifikaten bzw. Studientiteln - mit der Bürgerkarte direkt vom eigenen PC aus durchgeführt werden. Voraussetzung für die Nutzung die-

ses neuen Dienstes ist natürlich eine funktionierende Bürgerkarte. Diese muss aktiviert und das Lesegerät bei der Gemeinde abgeholt werden. Nach Erhalt des persönlichen PINCodes ist die Bürgerkarte startbereit. Mit Hilfe der Bürgerkarte können insgesamt 37 verschiedene Dienstleistungen der öffentlichen Hand online genutzt werden. Die Landesregierung sieht in der Karte das wichtigste Instrument auf dem Weg zu einer möglichst direkten Kommunikation der unterschiedlichen Institutionen mit dem Bürger und zu einer weitgehend papierlosen Verwaltung. Die meistgenutzten Dienste sind jene für die Studienstipendien,

das Familiengeld, die Arbeitsbörse sowie die Katasterdienste. Der Mikrochip der Karte sorgt für einen sicheren Zugang zu den OnlineDiensten, die so vom Schreibtisch aus genutzt werden können, ohne auf Öffnungszeiten zu achten.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Europa

Tabak: Richtlinie verschärft Gesundheitskommissar John Dalli ist im Vorjahr wegen vermeintlichen Bestechungsversuchen der Tabakindustrie überraschend zurückgetreten. Der deutsche Altkanzler Helmut Schmidt hortet angeblich aus Angst vor einem möglichen Verbot seine geliebten Mentholzigaretten stangenweise. Was aber bringen die überarbeiteten EU-Rechtsvorschriften für Tabakerzeugnisse mit sich? Veronika Meyer, Landesaußenamt Brüssel

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chon seit über 20 Jahren gehören die Auswirkungen des Tabakkonsums auf die öffentliche Gesundheit zu einem der wichtigsten Themen der Europäischen Union. Schon 1989 wurde die erste gemeinschaftliche Rechtsvorschrift dazu erlassen. Seitdem wurden die diesbezügliche Rechtsprechung und Politik der EU sowie die Maßnahmen zur gezielten Eindämmung und Prävention weiterentwickelt, um die Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, den Tabakkonsum aufzugeben oder sie von vorneherein vom Rauchen abzuhalten. Außerdem sollen alle Bürger wirksam vor den schädlichen Auswirkungen des Passivrauchens geschützt werden. Seit gut zehn Jahren gibt es deshalb Warnhinweise auf Zigarettenpackungen. Verboten wurden europaweit die so genannte „light“ oder „mild“ Zigaretten.

Ein Drittel raucht Trotz einiger Erfolge raucht nach wie vor ungefähr ein Drittel der EU- Bürgerinnen und Bürger. Der Tabakkonsum tötet in der EU jährlich etwa 700.000 Menschen (Special Eurobarometer 385, 2012: http:// ec.europa.eu/health/tobacco/docs/ eurobaro_attitudes_towards_to-

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bacco_2012_en.pdf) (das entspricht etwa der Einwohnerzahl von Städten wie Palermo oder Frankfurt am Main), und mehrere Millionen von EU-Bürgern leiden an Krebs sowie Herz-, Gefäß- und Atemwegserkrankungen, die durch das Rauchen hervorgerufen werden oder damit in Zusammenhang stehen. Die jährlichen öffentlichen Gesundheitsausgaben für die Behandlung dieser Krankheiten sind enorm. Durch eine Überarbeitung der derzeit geltenden Tabakproduktrichtlinie aus dem Jahr 2001, welche die ursprüngliche Richtlinie aus dem Jahr 1989 ersetzt hat, soll daher ein höheres Schutzniveau im Bereich der öffentlichen Gesundheit erzielt werden. Insbesondere möchte man – neben einem besser funktionierenden Binnenmarkt – erreichen, dass der Konsum von Tabakerzeugnissen weniger attraktiv ist und somit vor allem junge Menschen gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen. 70 Prozent aller Raucher haben nämlich vor dem 18. Lebensjahr und 94 Prozent vor dem 25. Lebensjahr angefangen zu rauchen (Special Eurobarometer 385, 2012: http:// ec.europa.eu/health/tobacco/docs/ eurobaro_attitudes_towards_tobacco_2012_en.pdf). Genauen Informationen über die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums sollen die Kaufentscheidungen beeinflussen.

Widerstand der Industrie Gegen die geplante Verschärfung der geltenden EU-Bestimmungen gibt es allerdings einen massiven Widerstand der Tabakindustrie, die in Brüssel über mehr als hundert „Vollzeit“- Lobbyisten beschäftigt. Die Vorlage der neuen Regeln wurde nicht zuletzt deshalb immer wieder verzögert, eine Vermutung, die auch Gesundheitskommissar John Dalli nach seinem Rücktritt gegenüber den Medien äußerte. Abgeordnete des Europäischen Parlaments, die der - für den Richtlinienvorschlag zuständigen - Fachkommission für Umweltfragen, öffentliche

Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) angehören, beklagten sich erst vor kurzem darüber, dass sie mit E-Mails, Briefen und Broschüren regelrecht bombardiert würden. Nach Anhörung von Interessensvertretungen und einer öffentlichen Konsultation, auf die 85.000 Antworten eingegangen waren, legte der neue Gesundheitskommissar Tonio Borg schließlich am 19. Dezember 2012 dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat den konkreten Entwurf für eine Novellierung der geltenden Rechtsvorschriften vor (COM (2012) 788 - Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Angleichung der Rechtsund Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Herstellung, die Aufmachung und den Verkauf von Tabakerzeugnissen und verwandten Erzeugnissen). Im Rahmen der Erarbeitung des Richtlinienvorschlags wurden auch eine umfassende Folgenabschätzung sowie mehrere externe Studien durchgeführt.

Die wichtigsten Änderungen Die wichtigsten Änderungen des Richtlinienvorschlags betreffen insbesondere folgende fünf Aspekte: • Verpackung und Kennzeichnung: Alle Zigarettenpackungen müssen mit einem Warnhinweis versehen sein, der sowohl aus Text als auch aus Fotos bestehen, welche die negativen Gesundheitsfolgen des Rauchens veranschaulichen. Dieser muss 75 Prozent der Vorder- und Rückseite der Packung einnehmen. Bei Tabak zum Selbstdrehen soll der Warnhinweis auf dem Deckel mindestens die Hälfte der Fläche ausfüllen. In Ländern wie Kanada, Thailand oder Singapur sowie in zehn EUMitgliedstaaten, darunter auch Belgien, sind Schockbilder auf Zigarettenpackungen bereits jetzt Realität. Zudem ist der Wegfall der derzeitigen Mengenangaben über Teer-, Nikotin und Kohlenmono-


Europa xidgehalt vorgesehen. Im Gegenzug dafür ist jede Verpackung mit einer Informationsbotschaft versehen, die darauf hinweist, dass Zigarettenrauch mehr als 70 krebserregende Stoffe enthält. Es soll auf den Packungen auch Informationen zur Raucherentwöhnung geben. Eine Packung soll in Zukunft mindestens 20 Stück Zigaretten enthalten und eine rechteckige beziehungsweise Würfelform haben. Der Durchmesser von Zigaretten darf nicht unter 7,5 Millimetern liegen, was das Aus für die vorwiegend bei Damen beliebten Slim-Zigaretten bedeuten würde. Unter Umständen können die Mitgliedstaaten auch Einheitsverpackungen vorschreiben. • Inhalts- und Zusatzstoffe: Zusatzgeschmackstoffe, die den charakteristischen Tabakgeschmack verfälschen, wie Fruchtgeschmack, Schokoladenaroma oder Menthol und die die Toxität oder das Suchtpotential noch erhöhen, werden verboten. Dasselbe gilt die für Zugabe von Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Koffein und Taurin (die gegebenenfalls den Eindruck erwecken könnten, gesundheitsfördernd zu sein), Farbstoffen sowie Geschmacksstoffen in Filter, Papier oder Packung; Menthol darf beispielsweise nach wie vor in kleinen Mengen verwendet werden, aber nicht in solchen Mengen, die dem Tabakerzeugnis ein anderes als ein Tabakaroma verleihen. • Rauchlose Tabakerzeugnisse und Ausdehnung des Regelungsbereichs auf weitere Erzeugnisse (nikotinhaltige Erzeugnisse und pflanzliche Raucherzeugnisse): Oraltabak (wie der schwedische Lutschtabak „Snus“) soll auch weiterhin verboten sein. Dies gilt allerdings nicht für Schweden, das aufgrund seines Beitrittvertrags vom Verbot ausgenommen ist. Auch der Verkauf von nikotinhaltigen elektronischen Zigaretten, soll strenger geregelt werden. Sie dürfen vermarktet werden, müssen aber mit Warnungen vor Gesundheitsrisiken versehen sein. Produkte, deren Nikotingehalt über einer bestimmten Schwelle liegt, sind hin-

gegen nur erlaubt, wenn sie - wie zum Beispiel Nikotinpflaster - als Arzneimittel zugelassen sind. • Grenzüberschreitender Fernabsatz: Einzelhändler, die Tabakerzeugnisse grenzüberschreitend verkaufen wollen, sind verpflichtet, dies den zuständigen Behörden zu melden und müssen Verfahren zur Altersüberprüfung einführen. • Rückverfolgbarkeit und Sicherheitsmerkmale: In Bezug auf den illegalen Handel mit Tabakerzeugnissen sind sowohl ein System für die Verfolgung und Rückverfolgung als auch Sicherheitsmerkmale (z. B. Hologramme) vorgesehen. Dadurch will man sicherstellen, dass in der Europäischen Union nur richtlinienkonforme Produkte verkauft werden. Der Richtlinienvorschlag gilt für alle Tabakerzeugnisse, also auch für Pfeifentabak, Zigarren und Zigarillos. Da der Einstieg ins Rauchen – insbesondere von Jugendlichen – nur selten über diese Produkte erfolgt, sind für sie derzeit weniger strenge Vorschriften

vorgesehen. Es sind keine bildlichen Warnhinweise vorgeschrieben und es ist auch kein Verbot von charakteristischen Aromen geplant. Das Rauchen in der Öffentlichkeit spart die Tabakproduktrichtlinie aus, da dieses in den Kompetenzbereich der einzelnen EU-Mitgliedstaaten fällt.

In zwei Jahren in Kraft Am 10. Juli 2013 hat die zuständige Fachkommission für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments für vorgeschlagene Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie gestimmt, im September soll darüber im Plenum abgestimmt werden. Der Richtlinienvorschlag wird voraussichtlich 2014 angenommen und könnte dann 2015 oder 2016 in Kraft treten. Es bleibt abzuwarten, ob die Verschärfung der geltenden EU-Bestimmungen effektiv einen deutlichen Rückgang des Tabakkonsums bewirkt und insbesondere junge Menschen von vornherein vom Rauchen abhält.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Gesundheit

Feiern mit Niveau! Geduldige Arbeit, Überzeugung und die Macht des Vorbilds sind die Basis der Alkoholpräventionskampagne des Gesundheitsressorts „Trinken mit Maß“.

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ie Schulen und die Gemeinden sind die beiden wichtigsten Standbeine der Alkoholpräventionskampagne „Trinken mit Maß“ und natürlich die Jugendlichen selbst, die sich mit ihren Ansichten auf der Facebookseite „Sauftirol?“ einbringen können, heißt es aus dem Gesundheitsressort des Landes. Vermittelt werden sollen nicht Drohungen, sondern die Botschaft des freiwilligen und eigenverantwortlichen Maßhaltens beim Genuss von alkoholhaltigen Getränken. Gerade an den Schulen könne der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol vermittelt werden, so der Gesundheitslandesrat. In diesem Sinne hat das Gesundheitsressort an allen Schulen Südtirols mit der Finanzierung der Gesundheitserziehung, also rund 600.000 Euro pro Jahr, einen wesentlichen Beitrag geleistet. Neu ist der „School Point“ auf der Webseite www. trinkenmitmass.it, der als eine Art Fundgrube für Schulen zur Alkoholprävention dient. Geboten werden fachliche Informationen und eine Auswahl an Angeboten rund

um das Thema Alkoholprävention. So werden zum Beispiel Treffen mit den Ordnungshütern, mit den Jugendzentren, mit den klinischen Diensten usw. angeboten. Auch mit den Gemeinden wurde die Zusammenarbeit gesucht. Das Gemeindekit mit Informationsmaterialien für konkrete Interventionsmöglichkeiten für den Bereich Jugendschutz in der Gastronomie und im Handel sowie für den Bereich Feste und Bälle haben inzwischen das Gros der Gemeinden umgesetzt. Die Zahl der Gemeinden, die eine entsprechende alkoholbezogene Verordnung beschlossen haben, ist auf 56 gewachsen. Auch mit dem Zehn-Punkte-Programm „Feiern mit Niveau“ haben die verschiedenen Veranstalter gute Erfahrungen gemacht. So zum Beispiel jene des „Rock in dusty valley“-Festivals. „Wir haben darauf verzichtet, Superalkohol auszuschenken und haben viele alkoholfreie Getränke angeboten“, berichtet Organisator Michael Torggler. In den vergangenen sieben Jahren hätten jeweils 1500 Per-

sonen das Festival besucht und es sei zu keinen Zwischenfällen hinsichtlich Alkohol oder Einlieferungen gekommen. Kürzlich wurden laut Direktor des Forums Prävention Peter Koler 2000 Plakate zur Kampagne an Oberschulen und Berufsschulen, Jugendeinrichtungen, Gemeinden, Sozial- und Gesundheitsdienste, Interessensverbände und Vereine gesendet. Viel positives Feedback gibt es auch für die Facebookseite „Sauftirol?“, die als Plattform für den Dialog mit den Jugendlichen gedacht ist und auf der diese mitentscheiden können. Nachdem die Seite nun fünf Monate online war, hat sie über 11.000 Fans, etwa drei Viertel davon genau in der Zielgruppe der 14- bis 25-Jährigen. Nun wird außerdem ein neues Faltblatt, das über Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft aufklärt, verteilt.  san info www.trinkenmitmass.it

Wir machen dein Spiel!

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ie Spielsucht nimmt immer größere Ausmaße an. In Südtirol ist dies oft mit dramatischen sozialen und finanziellen Auswirkungen für Betroffene en und Angehörige ch a m ir W —— verbunden. Aus diesem Grund startet das Forum Prävention im Oktober die Kampagne G R U P P E G U T. I T

iNtErAktivE PrävENtioNS AUSStEllUNG

DEIN SPIEL! vv

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Das Glücksspiel zwischen Mathematik, Unwahrscheinlichkeiten und Nervenkitzel

1 4 .1 0 . — 1 6 .1 1 . 2 0 1 3 , B O Z E N Sparkasse Academy, Sparkassenstraße 16

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Eintritt frei Die Ausstellung ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet

Das Land Südtirol | Oktober 2013 Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 9.00 – 18.30 Uhr Samstag: 9.15 – 19.00 Uhr Sonntag und Feiertage: 10.00 – 19.00 Uhr

Info und Anmeldung: T. 0471 304 336, info@youngcaritas.bz.it www.aktion-spielsucht.it

www.aktion-spielsucht.it, mit dem Ziel die Südtiroler Bürger für das Glücksspiel und dessen pathologische Folgen zu sensibilisieren. Teil dieser Kampagne ist die interaktive Ausstellung „Wir machen dein Spiel!“, welche die mathematischen und statistischen Gesetze der verschiedenen Glücksspiele auf einfache und spannende Art und Weise aufzeigt. „Wir machen dein Spiel!“

findet in Bozen in der Academy, Sparkassestraße 16, vom 14. Oktober bis zum 16. November 2013 statt. Die Besucher werden kostenlos durch die eineinhalbstündige Ausstellung geführt. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 0471 304336 und der E-Mail-Adresse: info@youngcaritas. bz.it möglich. Die Kampagne wird von der Stiftung Sparkasse und vom Land unterstützt.


Gesundheit

Über eine informationstechnische Plattform sollen Hausärzte bald klinische Akte und Dokumente, vor allem Rezepte, elektronisch versenden, austauschen und empfangen können. 24 Ärzte haben die Plattform in den vergangenen Monaten erprobt.

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e-Rezepte erprobt

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as Pilotprojekt „e-Rezept“ wurde im Jänner 2013 im Auftrag des Gesundheitsressorts gestartet und vor kurzem erfolgreich abgeschlossen. Am Projekt teilgenommen haben 24 Ärzte für Allgemeinmedizin und Kinderärzte freier Wahl in Meran (3), Bozen (12), Bruneck (3) und Brixen (6). Finanziert wurde das Projekt mit EU-Geldern. Nach der technischen Abnahme kann das System auf alle Südtiroler Hausärzte ausgedehnt werden.

Weniger Zettel Die informationstechnische Plattform, die nach internationalen und staatlichen Standards funktioniert, wird laut Gesundheitslandesrat eine riesige Erleichterung in Sachen Bürokratie bringen. Weiterhin können die Hausärzte auf ihrer gewohnten Software arbeiten. Über die bereits bestehende sichere Datenleitung werden die Daten übermittelt, beispielsweise die Verschreibung eines Medikamentes oder einer Facharztvisite. Für den Hausarzt entfällt somit das händische Eingeben der persönlichen Daten auf den elektronischen Rezeptblock ebenso wie das Anführen, ob der Patient ticketbefreit ist oder nicht, denn diese Stammdaten werden ihm vom System geliefert. Die derzeit funktionierende Plattform sei zudem die technische Voraussetzung, damit morgen nicht nur die meldeamtlichen Daten, sondern auch Röntgenbilder oder Laborwerte übermittelt werden können.

Aktuell leistet das System die Anbindung der Hausärzte an die Datenbank der Betreuten des Südtiroler Sanitätsbetriebes in Bezug auf die Anagrafik und die Ticketbefreiungen nach Pathologie und Einkommen sowie die Übermittlung der verschriebenen Leistungen an das Finanzministerium („MEF“). Unberührt davon bleibt die persönliche Krankenakte des Patienten in der Hand des Hausarztes. Ein strenges Filterprogramm im Hintergrund sorgt laut Gesundheitslandesrat für die Einhaltung der Privacy bezogen auf alle sensiblen persönlichen Gesundheitsdaten. Die Vernetzung der Hausärzte und die elektronische Verwaltung des Rezeptblockes erfolgt nach klaren gesetzlichen Vorgaben des Staates. Ein besonderes Interesse an der

elektronischen Verschreibung hat das „MEF“, das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen in Rom. Es gibt so die Möglichkeit festzustellen, welche Behandlungen und Medikamente besonders nachgefragt sind und die Ausgaben zu Lasten der öffentlichen Kassen können bereits an der Quelle und nicht erst im Nachhinein überprüft werden.

Vorteile für Patienten Vorteile hat der elektronische Rezeptverkehr laut Gesundheitslandesrat nicht zuletzt auch für den Patienten. Sobald eine Verschreibung ausgestellt ist, ist der Facharzt, die Apotheke oder der Operator an der zentralen Vormerkstelle bereits informiert.  san Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Soziales

Arzthaftungsfragen klären atienten, die Arzthaftungsfragen klären lassen möchten, können sich an den Dienst zur außergerichtlichen Schlichtung von Streitfällen im Gesundheitsbereich wenden. Der vom Land eingerichtete Dienst, kurz „Schlichtungsstelle“ genannt, ist seit sechs Jahren tätig. Diese unabhängig arbeitende Stelle, die nach dem Vorbild der Schlichtungsstelle der Tiroler Ärztekammer eingeführt wurde, war bei ihrem Start 2007 eine Neuheit auf dem italienischen Staatsgebiet. In der heuer von der Landesregierung neu besetzten Kommission zur Schlichtung von Arzthaftungsfragen sitzen die Richterin Ulrike Segna, die den Vorsitz führt, Richter a. D. Edoardo Mori, der stellvertretender Vorsitzender ist, Fabio Cembrani, Leiter der Gerichtsmedizin im Sanitätsbetrieb des Trentino, die freiberuflich tätige Gerichtsmedizinerin Antonia Tessadri sowie die Rechtsanwälte Stephan Vale und Silvia Winkler. Sekretär und Kontaktperson ist der Jurist Christian Leuprecht in der Landesabteilung Gesundheitswesen in Bozen. Zuvor war Richter Josef Kreuzer der Vorsitzende des Gremiums. Seit 2007 hat die Schlichtungsstelle 151 von insgesamt 176 Verfahren abgeschlossen. Nur 18 der 151 abgeschlossenen Fälle waren unbegründet, während in 61 von 151 Fällen

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von ärztlicher Seite Schadensersatz geleistet wurde. Von den insgesamt 176 aufgenommenen Fällen betrafen 147 Verfahren den Sanitätsbetrieb und 29 Verfahren privat niedergelassene Ärzte. Patienten können die Schlichtungsstelle in Arzthaftungsfragen beanspruchen, um Schadensfälle klären zu lassen, die ihrer Meinung nach auf einen Fehler in der ärztlichen Diagnose, in der Behandlung oder durch unzulängliche Aufklärung

zurückzuführen sind. Die Schlichtungsstelle kann dazu sachdienliche Unterlagen einholen und diese fachlich prüfen lassen. Im Falle einer erwiesenen Arzthaftung bemüht sich die Schlichtungsstelle um eine außergerichtliche Einigung zwischen den Parteien.  san info www.provinz.bz.it/de/dienste/dienstekategorien.asp?bnsvf_svid=1001620

Sozialkultur auszeichnen

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n Gröden wird 2014 die achte und vorerst letzte Auflage der Kultur­ initiative „Cultura Socialis“ mit der Verleihung des gleichnamigen Preises über die Bühne gehen, und zwar mit einigen Neuerungen: Wurden in den letzten Jahren jeweils 15 Projekte aufgeteilt auf fünf Sparten durch die Jury ausgewählt und für den Preis nominiert (wobei pro Sparte ein Preis verliehen wurde), werden es 2014 zehn Projekte sein. Von diesen werden fünf für den Cultura Socialis Preis nominiert und mit einem Film-

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beitrag vorgestellt. Erstmals wird ein einziger Jurypreis verliehen. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben. Rund 150 Hinweise auf besondere Initiativen und Projekte sind seit November 2012 über das Kontaktformular der Webseite von „Cultura Socialis“ eingelangt. Noch bis zum 31. Oktober 2013 besteht die Möglichkeit, weitere Vorschläge einzureichen.  info www.cultura-socialis.it


Bau

Völser Straße: Tunnel durchstochen

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ach 18 Monaten Arbeit in geologisch anspruchsvollem Gelände war es im September so weit: Der beidseitige Vortrieb war soweit gediehen, dass der neue, 690 Meter lange Tunnel der Völser Straße beim Knieberghof durchstochen werden konnte. Die Landesstraße Nummer 24 führt von Blumau nach Waidbruck über Völs, Seis und Kastelruth und bindet das Hochplateau unter dem Schlern an die Brennerstaatsstrasse SS12 und die Brennerautobahn A22 an. Im Abschnitt Blumau-Völs, der täglich im Durchschnitt von 3500 Fahrzeugen befahren wird, erfüllt die über 60 Jahre alte Verbindung an vielen Stellen die geltenden Straßennormen nicht mehr. Das Land hat daher den schrittweisen Ausbau der Straße in Angriff genommen. Begonnen wurde mit dem Abschnitt zwischen Kilometer drei und fünf. Dieser gilt einer Machbarkeitsstudie zufolge

als besonders steinschlaggefährdet. Im Rahmen eines ersten Bauloses wurden zunächst Arbeiten zur Verbreiterung der Fahrbahn auf sechs Meter durchgeführt mit talseitigen Stützmauern, Mauerscheiben aus Stahlbeton und Auskragungen. Das Herzstück des Projekts ist allerdings der durchstochene Tunnel. Es handelt sich um einen 690 Meter langen bergmännischen Tunnel durch eine geologische Risikozone.

Nun gilt es noch die Innenschale des Tunnels auszuführen, die technischen Anlagen einzubauen und verschiedene Arbeiten im Freien durchzuführen sowie den bestehenden Felstunnel abzubrechen. Im Juni 2014 soll der insgesamt zwölf Millionen Euro teure Tunnel dann fertig gestellt sein. Im Laufe des Jahres soll zudem eine Machbarkeitsstudie über die Zufahrt nach Prösels vorliegen.

Sarner Straße: Ausbau auf Hochtouren

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.800 bis 5.300 Fahrzeuge werden täglich auf der Sarntaler Straße (SS 508), eine der gefährlichsten des Landes, gezählt. Um den rund 6.800 Einwohnern der Gemeinde Sarnthein, davon 1.200 Pendlerinnen und Pendler und 210 Schülerinnen und Schüler, die täglich zur Arbeit bzw. Schule nach Bozen fahren,

eine möglichst steinschlagsichere Straße zu bieten, werden derzeit ab dem Eingang ins Sarntal zwei neue Tunnels realisiert, die 15 bestehende ersetzen werden. Der erste Tunnel „G1“ hat eine Gesamtlänge von 1.520 Metern und verfügt über zwei Fluchtstollen, der zweite Tunnel „G2“ weist knapp 2.000 Meter Länge und drei Fluchtstollen auf und wurde Ende Juli durchstochen. Verbunden werden die beiden Röhren durch einen 180 Meter langen, offenen Straßenabschnitt im Bereich der Schottergrube „Goldegg“, bevor sie auf die bestehende und ab dort bereits ausgebaute Sarntaler Straße einmünden. Insgesamt gliedern sich die Arbeiten zur Sicherung der Sarntaler Straße in vier Projektauszüge. Nach dem Vortrieb des Tunnels „G1“ von Bozen Richtung Sarnthein (Projektauszug 1) erfolgte der Vortrieb und die Sicherung des zweiten Tunnels „G2“ (Projektauszug 2). Bereits realisiert wurden auch die

zwei Fluchtstollen des ersten Tunnels und einer der drei Fluchtstollen des zweiten Tunnels, während die Fluchtstollen Nummer 4 und 5 sind noch im Vortrieb sind. Im Mai dieses Jahres konnten die Arbeiten für die Betonauskleidung am Tunnel „G1“ abgeschlossen und mit den Arbeiten an der Betonauskleidung des Tunnels „G2“ sowie mit der Aus­führung der Tunnelportale begonnen werden. Das Bauvorhaben schließt mit den Projektauszügen 3 (Technische Anlagen) und 4 (Fertigungsarbeiten an den zwei Tunnels, Straßenunterbau und Arbeiten im Freien) ab. „Die Arbeiten dieser beiden Projektauszüge werden Anfang 2014 beginnen“, führt Valentino Pagani, Direktor der Landesabteilung Tiefbau, aus. Aus technischer Sicht könne mit der Freigabe für den Verkehr im Frühjahr 2015 gerechnet werden. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf 68,2 Millionen Euro.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Bau

Gastfreundschaft üben

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ell, freundlich und modern präsentiert sich die neue Hotelfachschule in Bruneck, die in der Rekordzeit von nur 23 Monaten fertig gebaut und eingerichtet wurde. Den Eingangsbereich zieren schwarzweiße abstrakte Mosaiks. Im Treppenhaus wird ein Wasserfall an die Wand projeziert, Rauschen inklusive. Aus der Wand ragen Teile eines Kaffeeservices hervor. Abgesehen von diesen künstlerischen Elementen zeigt sich die neue Schule funktionell, übersichtlich und mit zeitge-

mäßer Technik ausgestattet. Eine Demonstrationsküche und eine Lehrküche, ein Restaurant, eine Bar, ein Speisesaal und eine Rezeption, allesamt schlicht und zweckgerecht, sind die wichtigsten Übeund Lernräume der 500 Schüler, die sich an der Schule auf ihre Arbeit in Hotelbetrieben vorbereiten. Die beiden neuen Baukörper mit jeweils vier oberirdischen Geschossen haben zusammen mit der unterirdischen Kubatur ein Volumen von insgesamt 41.639 Kubikmetern und beherbergen 15 Klassen sowie zwei

Kultur und Technik für Radler

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o der Radweg durch das Eisacktal führt, verlief bis zur Verlegung der Eisenbahnschienen (2007) die Brennerbahn. Sie gilt als bedeutendes Kennzeichen des Bahnbaus aus der Zeit der k.k. Monarchie. Die bei Barbian gelegene Röthelebrücke ist ein Eisenfachwerkbau. Wie andere Kunstbauten aus der Gründerzeit ist die Bahnbrücke perfekt erhalten und dank ihrer Geschlossenheit ein europäisches Unikat. Der Infopoint, der im Auftrag des Bautenressorts vom Kuratorium für technische Kulturgüter dort errichtet wurde, informiert auf Deutsch, Italienisch und Ladinisch nicht nur über die ehemalige Bahnstrecke, sondern weist auch auf die architektonisch wertvolle Bahnbrücke hin.

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

„Beim Technikschauplatz Röthelebrücke werden auf wenigen Metern mehrere hundert Jahre Südtiroler Mobilitätsgeschichte erlebbar gemacht, denn hier verlaufen Bahn, Radweg, Staatsstraße und Autobahn sowie zahlreiche Wege und auch der Wasserweg Eisack", unterstreicht Projektleiterin Wittfrieda Mitterer. Die Bahn, die seit 1867 Bozen mit

EDV-Räume, eine Bibliothek, ein Restaurant, eine Bar, einen Speisesaal, einen Praxisraum, eine Demonstrationsküche, eine Lehrküche und eine Rezeption sowie eine Tiefgarage mit 41 Stellplätzen. Im Schüler- und Studentenheim, das im November 2013 fertig gebaut sein wird und 2014 bezogen werden kann, sind 61 Zimmer mit insgesamt 117 Betten vorgesehen. Außerdem ist in diesem Gebäude eine neue Mensa mit 96 Sitzplätzen vorgesehen. Die Kosten für den Gebäudekomplex belaufen sich, mitsamt Einrichtung, auf rund 26 Millionen Euro. Mit einem Kostenindex von 436 Euro pro Kubikmeter liege man leicht über dem Durchschnittswert, erklärt Architekt Andrea Sega. Die Arbeiten wurden im Juni 2011 mittels integrierter Ausschreibung an die Bietergemeinschaft der Unternehmen Unionbau, Schmidhammer, Electro Leitner vergeben. Rechtzeitig vor Schulbeginn konnten die Landesvertreter die Schlüssel für das neue Schulgebäude an Direktor Steinmair übergeben.  san

Innsbruck verbindet, wurde mit einem Low-Budget gebaut. Zahlreiche Hochbauten zeugen von Bauqualität und architektonischer Eleganz. In kurzer Bauzeit wurde die gewundene Trassenführung über die Passhöhe des Brenners nach Projekten von Ingenieur Karl v. Etzel verwirklicht. Die Bahnverbindung brachte allerlei Neuerungen mit sich. So wurde Tirol als Fremdenverkehrsregion entdeckt, mit vielen positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Lebensqualität.


Bau

Neue Kletterhalle

Ü

ber 2500 Quadratmeter Kletterwandfläche und rund 90 Kletterlinien verteilt auf drei Innen- und einen Außenbereich soll die neue Kletterhalle für Schüler und Freizeitkletterer in der Schulsportzone im Süden von Bruneck umfassen. Die ersten Arbeiten laufen nun. Gebaut wird die neue Kletterhalle nach den Plänen der Architekten Angelika Bachmann und Helmut

Stifter. Sie hatten den vom Bautenressort des Landes ausgeschriebenen Planungswettbewerb, bei dem es 127 Teilnehmer gab, gewonnen. Als schulische Einrichtung steht die Kletterhalle den rund 6500 Schülern im Raum Bruneck zur Verfügung und kann auch von den Klettersportlern des Alpenvereins Südtirol und allen Kletterbegeis-

terten genutzt werden. Generell sollten Schulstrukturen so weit wie möglich auch von Vereinen und Verbänden außerschulisch genutzt werden können, heißt es aus dem Bautenressort des Landes. Die neue Kletterhalle soll für freies hohes Klettern, für Bouldern und für die Kletterschulung nutzbar sein. In der Halle sind drei verschiedene Kletterbereiche vorgesehen, und zwar ein 400 Quadratmeter großer Vorstiegsbereich, ein 150 Quadratmeter großer Schulungsbereich und ein 430 Quadratmeter großer Boulderbereich. Dazu kommt noch ein Außenkletterbereich von 200 Quadratmetern. „Gebaut werden auch eine 75 Quadratmeter große Besuchergalerie, ein 180 Quadratmeter großer Zuschauerbereich sowie im Außenbereich 134 Parkplatze“, erklärt Gesamtkoordinator Andrea Sega. Kosten wird der Bau der 16.080 Kubikmeter großen Struktur mitsamt Einrichtung rund neun Millionen Euro.  san

Neues „Carducci“

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echtzeitig vor Schulbeginn konnte das neue Gebäude des italienischen Humanistischen Gymnasiums „Giosuè Carducci“ der Schulführung übergeben werden. Baubeginn war im Dezember 2010 gewesen. Der im August fertiggestellte Neubau beherbergt 31 Normalklassen, Fachklassen und Nebenräume, die Verwaltungsbüros, ein Professorenzimmer, zwei Turnhallen, die Aula Magna und eine Schulbibliothek. Vom Vorplatz an der Mancistrasse gelangt man über eine Stufenanlage zum Haupteingang, wo im Erdgeschoss die öffentlichen Bereiche der Schule, die Verwaltung, die Bibliothek und die Aula Magna liegen. An der Ostseite entsteht eine direkte Verbindung zum derzeit geplanten Bibliothekenzentrum. Unter dem Eingangsplateau liegt hingegen die Garage mit 14 Stellplätzen.

Der Neubau des italienischen Humanistischen Gymnasiums „G. Carducci“ in der Bozner Mancistraße. Die vom Architekturbüro Karl + Probst München entworfene Anlage wirkt äußerst klar und rational. Die Flure und die Haupttreppe sind zentral angeordnet und ermöglichen eine einfache Orientierung im Gebäude. Hervorgehoben wird die Treppe, die sich in einem verglasten Raum in der Höhe des gesamten Gebäudes befindet und die Verbindungen zu den Fluren und Klassenzimmern herstellt. Zentrales Gestaltungsthema ist das Spiel mit Kontrasten, wie kalten und

warmen Materialien oder glatten und rauen Flächen. „Besonders freut es uns, dass neun Prozent es Baukosten eingespart werden konnten, und dies bei hoher architektonischer Qualität“, erklärte der Bautenlandesrat bei der Eröffnung. Die Gesamtkosten für das neue Schulgebäude, das ein Volumen von 44.300 Kubikmetern umfasst, belaufen sich auf 20,4 Millionen Euro (17,9 Millionen Euro für die Bauarbeiten und 2,5 Millionen für die Ausstattung und Einrichtung).  mpi Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Kurz notiert

Vorträge für Frauen

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Das Recht am Bild

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ilder prägen unsere Wahrnehmung, sie wirken unmittelbar und sind deshalb leichter verständlich als Geschriebenes. In einer auf das Visuelle ausgerichteten Welt ist ihr Einsatz unverzichtbar und wurde zudem durch die Digitalisierung erleichtert. Aber worauf ist beim Fotografieren und Publizieren zu achten? Um das Recht am Bild dreht sich eine Tagung, zu der das Landesamt für audiovisuelle Medien und die Landesbibliothek „Teßmann“ am 13. November 2013 in das Bozner Palais Widmann einlädt. Rechtsanwalt Andrea Pizzi, Fotorechtefachmann aus Bologna, wird dabei die wichtigsten gesetzlichen Aspekte aufzeigen. Der Vorsitzende der Berufsfotografen Südtirols, Othmar Seehauser, der Leiter der größten hiesigen Online-Nachrichtenseite, Rupert Bertagnolli, und Museion-Pressereferentin Catarina Longo werden von ihren Erfahrungen beim Einsatz von Fotomaterial berichten. Anmeldung nimmt bis 8. November das Amt für AV-Medien (av-medien@provinz.bz.it, Tel. 0471.412915-23) entgegen.

Karriere in Brüssel

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elche Ausbildung eröffnet Karrierechancen in Brüssel? Wo finden sich zielführende Informationen über Anstellungsmöglichkeiten in den europäischen Institutionen? Welches sind die gefragtesten Jobprofile, um in Brüssel beruflich weiterzukommen? Antworten auf diese und ähnliche Fragen werden

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

nter dem Motto „Informierte Frauen“ organisieren der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes wieder verschiedene kostenlos zugängliche Vorträge für Frauen. Damit wollen sie Kontakt mit Frauen aus allen Landesteilen aufbauen und die Zusammenarbeit mit Frauen­ organisationen und Politikerinnen fördern. Die Vorträge sollen dem Informationsaustausch dienen und die Weiterentwicklung gemeinsamer

Frauenprojekte begünstigen. Zudem sollen die Vorträge neue Anstöße zu einer geschlechterbewussten Bildungsarbeit geben. Die Themen reichen von wichtigen rechtlichen Aspekten, auf die Frauen achten sollten, bis hin zu Gesundheit, Zivilcourage, Familie, Beruf und Schönheit. Infos über die Vortragsreihe „Informierte Frauen" gibt es im Frauenbüro des Landes, Dantestraße 11, in Bozen (Tel. 0471 416950, e-Mail: frauenbuero@provinz.bz.it) sowie im Web unter www.provinz. bz.it/chancengleichheit/.

Beliebte Denkmäler

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nbequeme Denkmale“ standen im Mittelpunkt des Europäischen Tags des Denkmals am Sonntag Mitte September. Über 3000 Interessierte haben die dazu organisierten Aktionen besucht. „Die Initiative“, freut sich Abteilungsdirektor Andergassen, „hat gezeigt, dass denkmalpflegerische Belange guten Anklang finden; das Programm stieß auf reges Interesse, weil dabei auch Inhalte erschlossen wurden, die nicht alltäglich sind“. Geschätzte 1500 Besucherinnen und Besucher haben die römische Villa in St. Pauls (im Bild) in Augenschein genommen, an die 500 wurden auf dem ehemaligen Nato-Gelände in Natz gezählt. Gut besucht waren auch die Stadtrundgänge in Bozen, das alte Gefängnis in Kaltern, die Bunker in Franzensfeste und Graun am Reschensee und der

Luftschutzkeller in der Fagenstraße in Bozen. „Der Tag des Denkmals“, weist Abteilungsdirektor Leo Andergassen hin, „ist die Gelegenheit zu hinterfragen, wie wir mit Geschichte und Erinnerung umgehen“: Das Fragezeichen hinter dem diesjährigen Motto „Jenseits des Guten und Schönen. Unbequeme Denkmale?“ wurde bewusst gewählt, um darauf zu verweisen, dass die Akzeptanz oder Umstrittenheit nicht für alle gegeben ist.

am 21. Oktober auf der Tagung „Deine Karriere in Brüssel“ ge­ geben. Die kostenfreie Veranstaltung findet von 17 bis 18.30 Uhr an der Freien Universität in Bozen, Universitätsplatz 1, statt. Die Tagung wird vom europäischen Informationszentrum „Europe Direct Südtirol“ gemeinsam mit dem Praktika- und Jobservice der Freien

Universität Bozen und der Belgisch Italienischen Handelskammer von Brüssel veranstaltet. Vor dem Informationstreffen werden - ab 16.30 Uhr - sowohl das europäische Informationszentrum Europe Direct Südtirol als auch Eures (Arbeiten und Leben in Europa) für Informationen und Beratungsgespräche zur Verfügung stehen. Anmeldungen werden bis zum 14. Oktober unter https://survey. unibz.it/opinio/s?s=5568 entgegen genommen.


Bildung

Fachleute für Pferde Vor kurzem hat die Landesregierung den Lehrberuf „Pferdefachfrau/ Pferdefachmann“ eingeführt. Pferde haltende Betriebe in Südtirol können somit Lehrlinge einstellen.

B

ereits diesen Herbst können Pferdeliebende mit der auf drei Jahre angelegten neuen Lehrlingsausbildung beginnen. Der theoretische Teil der Ausbildung im Bereich Pferdewirtschaft (Fachrichtung Pferdehaltung und Service) kann an der Staatlichen Berufsschule München-Land absolviert werden. Auf diese Weise könne man von der Erfahrung und Kompetenz der Bayrischen Bildungseinrichtungen profitieren und den Jugendlichen die Chance geben, Erfahrungen im Ausland zu sammeln , so der Landeshauptmann, der für die Bereiche Landwirtschaft sowie land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung zuständig ist. „Viele junge Pferdenarren träumen wohl davon, ihr Hobby zum Beruf

zu machen. Die Ausbildung zur Pferdefachfrau oder zum Pferdefachmann ist aber sehr anspruchsvoll und verlangt einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebewesen Pferd“, erklärt Stefan Walder, Direktor der Landesabteilung Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung. „Neben dem fachlichen Wissen sind vor allem Kompetenzen in Beratung, Kommunikation, Teamfähigkeit, Urteilsvermögen und Außendarstellung sehr wichtig. Zuverlässigkeit, die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten und eine gute körperliche Fitness werden vorausgesetzt“, sagt Walder. Zur dreijährigen Lehrausbildung zugelassen sind Jugendliche mit Mittelschulabschluss, die zwischen 15 und 24 Jahre (24 und 365 Tage) alt sind. Interesse an Pferden und Erfahrung mit dem Umgang werden ebenfalls vorausgesetzt. Betriebe, die Lehrlinge einstellen möchten, müssen ins Handelsregister oder in eine Berufskammer eingetragen sein. Zudem ist der Besuch eines Kurses für Lehrlingsausbilder/-innen oder die Beantragung des entsprechenden

Bildungsguthabens erforderlich. „Sobald der Arbeitgeber das Lehrverhältnis telematisch an die Abteilung Arbeit gemeldet hat, schreibt das Amt für Lehrlingswesen den Lehrling in die Schule in Deutschland ein. Die Kosten für den Schulbesuch, den Heimplatz in München sowie die Fahrtkosten übernimmt das Land“, erläutert Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Landesamtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung.  san info Tel. 0471 416984 Tel. 0471 415013

Kräuterfestival im Kurhaus

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 ganeshGraphics

eit Jahrhunderten werden in Südtirol Kräuter gesammelt, rund 120 Heil- und Gewürzpflanzen kommen in Südtirol vor.

Auf diesen zunehmend wichtigen Wirtschaftszweig macht das dritte Südtiroler Kräuterfestival am Samstag, dem 26. Oktober, von 10.00 bis 17.00 Uhr im Meraner Kurhaus aufmerksam: Sechzehn Kräuteranbauerinnen und Kräuteranbauer aus dem ganzen Land stellen sich und ihre Bioprodukte vor und bieten sie zum Verkauf an, eine Apothekerin informiert über die Heilkraft der Kräuter, Kräuterpädagogen erzählen Kräutermärchen, Referate über Pflanzengötter und Pflanzenmythen runden das Festival ab. Organisiert wird das Kräuterfestival von den Fachschulen für Hauswirtschaft und Ernährung, der Eintritt ist frei.

Kräuter in all ihren faszinierenden Facetten sind in allen Fachbereichen der Hauswirtschaft zu finden: Sie werden zur Wäschepflege eingesetzt und sind auch für den Speiseplan von grundlegender Bedeutung. Jede Wohnung lebt von gestalterischen Elementen, dazu gehören auch Blüten und Duftkräuter. Und in fast jeder Hausapotheke finden sich Arzneikräuter mit heilsamer Wirkung. Die ausstellenden Kräuteranbauer und Kräuteranbauerinnen kommen aus Kaltern, Auer, Goldrain, Stilfs, Ahrntal, Pfalzen, Vintl, Niederolang, Rodeneck, Brixen, Pfitsch, Barbian, Kastelruth, Taisten/Welsberg, St. Felix und St. Nikolaus/Ulten.  mac

Eintritt frei • Ingresso libero

Sa 26 10 2013,ore 10–17 Uhr Merano Kurhaus 3.Tee- und Kräuterfestival / Meran / Freiheitsstrasse 33 / 3ºFestival Del Tè e delle Erbe Aromatiche / Merano / Corso Libertà 33

AUTONOME PROVINZ BOZEN – SÜDTIROL Abteilung 22 – Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO – ALTO ADIGE Ripartizione 22 – Formazione professionale agricola, forestale e di economia domestica

Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Bildung

Die Gemeinschaft lernt Das Lernen und die lernende Gemeinschaft stehen am Donnerstag, 7. November, im Mittelpunkt des Tages der Südtiroler Weiterbildung in Auer und am Tag danach beim Bibliotheksforum in Bozen.

zung. Dazu werden gefördert? Und Richard Stang, wie ist es in ZeiLeiter des Forten schwindender Die lernende s c h u n g s s c h we rGeldmittel mögGemeinschaft rtiere punktes „Lernlich, diese wichtioletti, 4 rtels La comunità latz 4 welten“ an der gen Angebote für che apprende Hochschule der die Gemeinschaft siglio di Quartiere Oltrisarco-Aslago Stadtviertelrates von Oberau-Haslach Medien Stuttgart, aufrecht zu erhalZukunft – Optionen und Konzepte der Kooperation von Bibliotheken und Erwachsenenund Maria Stella ten? Das sind die en Forschungsschwerpunkt „Lernwelten“ an der Hochschule der Medien Stuttgart und berät operationsstrukturen von Bibliotheken und Volkshochschulen Rasetti, Direktorin Fragen, auf die in . Per gli utenti o con gli utenti? der Bibliothek San Referaten, Diskusice della Biblioteca San Giorgio di Pistoia Giorgio in Pistoia, sionen und WorkTag der Südtiroler Weiterbildung und Bibliotheksforum Giornata dell’educazione permanente e delle biblioteche Impulse liefern. shops rund um en – Zusammenarbeit von Erwachsenenbildung und Bibliothek Die Tagung wird gelungene Projekm 7.NonNovember delle alleanze tra pubblico e privato. sponsor, ma partner 1983 wurde das tizia Valli, Responsabile Multiplo, Centro Cultura del Comune di Cavriago von den beiden te Antworten geNr. in41 gebracht – Ein gemeinsamesLandesgesetz Haus für Lesen, Kultur und Bildung LanaverabschieLana Landesämtern für sucht werden solund Grundco – Un’esperienza di det formazione in rete damit in un quartiererechtlichen cittadino Veranstalter Organizzato da a Moresco, Punto Cultura Oltrisarco Weiterbildung und len. Praxisbezug lagen Südtirols WeiterbildungsAmt für Weiterbildung n – Ein gemeinschaftlicher Prozess für der Vernetzung im Dorf Tel. 0471 413 390 amt.weiterbildung@provinz.bz.it te Foppa, Bildungsausschuss Olang www.provinz.bz.it/weiterbildung dem Landesamt und Methodenvielund Bibliothekensystem 7.11.2013 Auer/Ora zero a kilometri zero. Amministrare sobriamente cultura in era di spending review gelegt. el Comune di Nomi Ufficio Educazione permanente, biblioteche e audiovisivi 8.11.2013 Bozen/Bolzano für Bibliotheken falt stehen dabei 30 Jahre nach Inkrafttreten dieses Tel. 0471 411 240/48 educazione.permanente@provincia.bz.it e Umfahrungsstraße kommt und alle zusammen gestalten das Dorf neu! www.provincia.bz.it/cultura/formazione/1611.asp ausschuss Auer und Lesen gemeinim Mittelpunkt. Weiterbildungs- und BibliothekenAmt für Bibliotheken und Lesen sammenschau 413 320 Tag bibliotheken@provinz.bz.it sam veranstaltet Am der Weigesetzes soll nun im Rahmen des Tel. 0471 www.provinz.bz.it/bibliotheken und richtet sich in erster Linie alle terbildung, dem 7. November, wird Tages der Weiterbildung am 7. Nohaupt- und ehrenamtlich in der WeiFelicitas von Küchler, langjährige vember in der Bibliothek von Auer terbildung und in den Bibliotheken wissenschaftliche Mitarbeiterin und auch am 8. November beim BiTätigen, darüber hinaus alle Mendes Deutschen Instituts für Erbliotheksforum im Mehrzwecksaal schen, die Lernen organisieren und wachsenenbildung (DIE) in Bonn des Stadtviertels Oberau-Haslach ermöglichen – auf allen Ebenen!  und seit 2009 Projektleiterin von der Blick auf die lernende Gemein„Lernen vor Ort“ in Offenbach, schaft gelegt werden. darüber sprechen, wie WeiterbilWie lernen Menschen im Dorf, info dung und Bibliotheken konzipiert wie in der Stadt? Wie und welche Landesamt für Weiterbildung (Tel. 0471sein müssen, damit möglichst vieEinrichtungen können vor Ort die 413390, amt.weiterbildung@provinz.bz.it) le Menschen am LebensbegleitenLernbereitschaft fördern? UnterLandesamt für Bibliotheken und Lesen (Tel. den Lernen teilhaben können. Am stützt Bildung für den sozialen Zu0471-413320, bibliotheken@provinz.bz.it) zweiten Tag geht es um den Mehrsammenhalt? Wie werden Koopewww.provinz.bz.it/weiterbildung (Aktuelles) wert von Kooperation und Vernetrationen gestärkt und Synergien

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Via Roma/Romstraße

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Wer will sein Deutsch weitergeben?

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chthundert Sprachpartnerschaften hat die Initiative „Ich gebe mein Deutsch weiter“ innerhalb des Projektes „Voluntariat per les llengües“ in den drei Jahren ihres Bestehens bereits gebildet, nun wer-

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den weitere Frauen und Männer deutscher Muttersprache gesucht. Das Konzept ist einfach: Eine Frau oder ein Mann deutscher Muttersprache begleitet jemanden, der Deutsch lernen will, kostenlos in verschiedenen Situationen des täglichen Lebens - etwa beim Einkaufen, ins Kino, beim Sport, beim Spazierengehen - rund eine Stunde pro Woche für die Dauer von zehn Wochen. Die Sprachpartnerschaften bauen auf Treffen in ungezwungener Atmosphäre, bei denen nur Deutsch gesprochen wird. Die Idee für dieses Projekt stammt aus Katalonien, wo die Sprachvolontariate

seit Jahren erfolgreich laufen; deshalb trägt dieses Projekt auch die Bezeichnung „Voluntariat per les llengües“. Da zahlreiche Personen darauf warten, Deutsch lernen zu können und sich dafür schon angemeldet haben, sind nun Deutschsprechende gesucht, die ihre Muttersprache gerne weitergeben. Anmeldungen und Informationen: Landesamt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen, Neubruchweg 2, Bozen, Tel. 0471 411265 oder 411272, e-Mail: infovol@rovinz.bz.it sowie im Internet unter http:// www.infovol.it/  mac


Bildung

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ie Festung Franzensfeste hat für dieses Schuljahr neue Vermittlungsprogramme für Schulklassen ausgearbeitet, je eines für die Grund-, Mittel- und Oberschule. Der Workshop für die Grundschulklassen dauert eineinhalb Stunden und beschäftigt sich mit den vielen geheimnisvollen Schriften und Zeichen, die sich in der Habsburgerfestung befinden. Unter dem Titel „Was?“ geht das Vermittlungsprogramm der Frage nach, was diese Zeichen bedeuten und wer sie hinterlassen hat. Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aktiv, indem sie diese Zeichen suchen und kopieren, um ein Stück Franzensfeste mit nach Hause zu nehmen. Der Zugang für die Mittelschülerinnen und Mittelschüler ist abenteuerlich und spürt der Frage nach, ob in der Festung Gold gelagert ist. Die zweistündige didaktische Aktion "Wo?" geht auf die Geschichte der Festungsanlage ein und verpackt diese in eine Schatzsuche. Die Schulklassen erkunden in Kleingruppen den labyrinthartigen Bau und entdecken span-

Leonhard Angerer

Schatzsuche in der Festung

nende Informationen zur Festung. Den Oberschulklassen bietet die Festung einen anspruchsvollen und anregenden Rundgang der Geschichte, beginnend bei den Napoleonischen Kriegen. Das Vermittlungsformat "Wer?" thematisiert historische Persönlichkeiten, die mit der Festung in Beziehung stehen. Die Jugendlichen schlüpfen in die Rollen dieser Personen und gestalten den zwei-

stündigen Rundgang aktiv mit. Die Kosten für die verschiedenen Module belaufen sich auf 4,50 Euro je Schülerin bzw. Schüler; für die Begleitpersonen ist der Eintritt frei. Lehrpersonen können sich ab sofort unter der Telefonnummer 0472 458 698 bzw. über die E-MailAdresse info@festung-franzensfeste.it zu den Programmen anmelden oder sich darüber infor­mieren.  mac

Sonne, Mond und Sterne

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eugierde für den Himmel über Südtirol soll das neue Schulprogramm des Planetariums in Gummer wecken. Die Angebote dauern eineinhalb Stunden. Jeder Workshop umfasst eine interaktive Führung zu einem bestimmten Thema und einen Fulldome-Film. Diese stehen gleich in mehreren Sprachen zur Verfügung. Das Angebot für Schülerinnen und Schüler von sieben bis 14 Jahren heißt "Sonne Mond und Sterne". Den Kleineren von sieben bis elf Jahren wird eine 45-minütige Werkstatt (ohne Film) angeboten, in der die Kinder einen Sternbildfinder basteln, mit dem sie die bekanntesten Sternbilder am Nachthimmel erkennen lernen. Um die Gesetze der Physik geht es im Programm für Ober-

schüler. Sie lernen spielerisch, diese Gesetze auf die Astronomie anzuwenden und erfahren das Neueste aus der Weltraumforschung. Die Angebote können auch an den Wissensstand der Klasse angepasst werden. Filmvorführungen im Planetarium für Individualbesuchende finden ab 19. September 2013 bis 8. Juni 2014 jeweils donnerstags und samstags zwischen 16 und 22 Uhr statt, am Sonntag zwischen 13.30 und 18 Uhr.  info Planetarium Südtirol Gummer 5, 39053 Karneid, Tel.: 0471 610020 www.planetarium.bz.it/ info@planetarium.bz.it

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Museen

Winter in den Landesmuseen

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it dem Beginn der kälteren Jahreszeit schließen die meisten Südtiroler Landesmuseen

ihre Tore, um im Frühjahr 2014 mit einem neuen Programm in die Museumssaison zu starten. Mehr

Infos gibt es im Portal der Südtiroler Museen im Internet unter www.museen-suedtirol.it.

Museum

letzter Tag

öffnet wieder

Volkskundemuseum, Dietenheim Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn, Mareit Museum Ladin Ursus ladinicus, St. Kassian ´ Museum Ladin Ciastel de Tor , St. Martin in Thurn Weinmuseum, Kaltern Touriseum, Schloss Trauttmansdorff, Meran Bergbaumuseum Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg Bergbaumuseum Erlebnisbergwerk Schneeberg Passeier Bergbaumuseum Schaubergwerk Prettau Bergbaumuseum Kornkasten Steinhaus Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol

31. Oktober 15. November 31. Oktober 31. Oktober 10. November 15. November 4. November 15. Oktober 31. Oktober 31. Oktober 8. Dezember

21. April 1. April 26. Dezember 26. Dezember 1. April 1. April 1. April 15. Juni 1. April 26. Dezember 11. März

Kraut- und Erdäpfeltag

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as Volkskundemuseum in Dietenheim lässt die Museumssaison traditionell mit dem großen Kraut- und Erdäpfeltag ausklingen – heuer 20. Oktober. Erdäpfel und Krautgeben das Tagesthema vor: Bei musikalischer Unterhaltung können die Besucher traditionelle Gerichte genießen und zuschauen wie Kraut gehackt und geschnitten wird. Für die ganze Familie gibt es ein Schätzspiel. Die Kinder können basteln und Geschichten hören.

Der Rosenkranz

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eltene Rosenkränze mit Perlen aus Schlangenwirbeln oder den Samenkernen des Johannisbrotbaumes und mehrere historische Rosenkränze unterschiedlicher Formen können im St. Prokulus Museum in Naturns in der Ausstellung „59* Himmelsperlen. Ritus Rosarium“ bis 3. November bestaunt werden. Die Ausstellung erzählt Geschichten rund um die Gebetskette der Katholiken und beantwortet Fragen wie „Was hat es mit dem Namen Rosenkranz auf sich?“, „Wann stand der Rosenkranzpapst der katholi-

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Auch das kulinarische Angebot richtet sich nach dem Tagesthema des Tages: In der Riesenpfanne wird Erdäpfelribla zubereitet. Es gibt Erdäpfelblattlan mit Kraut, Kartoffelteigtaschen sowie Kartoffeltorte und außerdem Zwetschgenknödel und Apfelmus. Erdäpfel, Zettel- und Rübenkraut waren früher wichtiger Bestandt eil der täglichen bäuerlichen Kost. Seit dem 14. Jahrhundert lässt sich bei fast jedem Bauernhof ein Krautgarten nachweisen. Rüben wurden

als Nachfrucht zum Roggen ausgesät und Anfang November geerntet. Erdäpfel gewannen im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Das Fest dauert von 11 bis 18 Uhr, die Vorführungen bis 16 Uhr. Der Eintritt zum Kraut- und Erdäpfeltag ist im Eintrittspreis zum Museum enthalten.

schen Kirche vor?“ oder „Wer schuf das Gemälde Rosenkranzfest?“. Die Ausstellung beschäftigt sich

auch mit der Entstehung des Rosenkranzes, seiner geschichtlichen Entwicklung, der christlichen Ikonographie, den Bräuchen die damit zusammenhängen und der Bedeutung in der heutigen Zeit. Die Ausstellung ist Teil des Jahres des Museumsobjektes, das unter dem Motto „1000+1 Dinge erzählen Geschichte“ die Objekte in den Südtiroler Museen und deren Geschichte(n) in den Mittelpunkt stellt.

info Tel. 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

info Tel. 0473 673139 www.prokulus.org www.museum2013.it


Museen

Tagung zu Krieg und Tourismus Welche Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg auf den Tourismus im Alpenraum und Südtirol? Mit dieser Frage beschäftigt sich die wissenschaftliche Tagung „Krieg und Tourismus“ vom 7. bis zum 9. November im Touriseum. Josef Sinn

D

er Erste Weltkrieg brachte für den Tourismus in Südtirol zahlreiche Änderungen: Das Land südlich des Brenners wurde vom „Südbalkon der Habsburgermonarchie" zur nördlichsten Provinz Italiens und mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 wurde Tirol vom Erholungsgebiet zum Kriegsschauplatz: Stacheldraht und Militärbaracken

säumten die ehemaligen Ausflugsund Bergsteigerziele, Hotels, Gastbetriebe und Schutzhütten leerten

Objekt des Monats: Feuerlöscheimer ieses Foto zeigt sogenannte „Fliegende Eimer“ – das sind Eimer aus gefettetem Rindsleder, die zum Transport von Wasser dienten, um damit Brände zu löschen. Sie waren seit dem 15. Jahrhundert rund fünf Jahrhunderte lang in der Benediktinerabtei Marienberg in Mals im Vinschgau in Gebrauch. Dass es im Kloster mehrere Brände gegeben hat, geht aus der Chronik des Klosters hervor. Gebrannt hat es demzufolge im Jahr 1418, wobei das Kloster bis auf die Kellerräume zerstört

wurde, und auch im Jahr 1656, bei dem die Turmglocken in die Tiefe stürzten. Aufgrund der primitiven Löschmethoden ging dabei sehr viel unwiederbringlich verloren. Ende des 19. Jahrhundert nahm die Feuerwehr von Burgeis die ersten Handpumpen in Betrieb, die Feuerlöscheimer wurden nahezu überflüssig. Sie befinden sich aber heute noch dort, wo sie eingesetzt wurden: im Museum Kloster Marienberg in Mals im Vinschgau, das auf stolze 900 Jahre Klostergeschichte zurückblickt.

© Marienberg/Hauser Kathrin

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sich und wurden zu Quartieren für Soldaten und Offiziere. Für Hoteliers und Wirte, deren Häuser in der Schusslinie standen, brach über Nacht zusammen, was sie in Jahrzehnten mühsam aufgebaut hatten. In der Tagung „Krieg und Tourismus – Im Spannungsfeld des Ersten Weltkriegs“ im Touriseum auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran setzen sich mehr als 20 Referenten aus Italien, Österreich, Deutschland, Rumänien, der Slowakei und Slowenien mit diesen Konsequenzen des Ersten Weltkrieges auseinander. Die Tagung dauert vom Donnerstag, 7. November, bis Samstag, 9. November, und wird mit Simultanübersetzung in deutscher und italienischer Sprache gehalten. Das detaillierte Programm steht auf der Homepage des Touriseum www.touriseum.it zum Herunterladen bereit. Die Teilnahme an der Tagung ist für alle Interessierte kostenlos, eine Voranmeldung ist jedoch erforderlich und zwar innerhalb 4. November im Touriseum unter 0473 270172 oder per E-Mail an info@touriseum.it.  info www.touriseum.it

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valedes ladines

Internet aslöm cina ´ La Ila

D

o la sajun da d’isté va inant i laûrs por l’internet aslöm tla Val Badia. Le pröm de chisc laûrs é chël da mëte jö i rôs danter Picolin y La Ila. Tosc dedô gnaràl trat tres i cabli de fires otiches. I laûrs por mëte jö i coliamënc´ de internet aslöm da Picolin a La Ila reverda feter 10 chilometri. Ajache la Junta provinziala s’à tut dant da arjunje cina ´ ala fin dl ann vigni comun dl Sudtirol cun les fires otiches, jaràn tla Val Badia atira inant

cun le proscimo vare. “La preparaziun tecnica é tan co stlüta jö y a chësta manira podaràn d’altonn atira trà tres i cabli de fira otica”, spliga l’assessur provinzial de competënza. Canche la Provinzia sarà rovada cina ´ te vigni comun cun i cabli él spo la Telecom che mëss adatè i aparac´ tles zentrales dl telefonn. Tl raiun dailò dlungia podarà la jënt ciafè l’internet aslöm ince ´ tres i vedli cabli dl telefonn. Les ciases ´ che é plü dalunc dales zentrales adora ciamò ´ val’ tòch de

coliamënt de fires otiches. Chësc ultimo tòch, l’ultima milia, mëss la Provinzia ti lascè fà por lege ai comuns. Le colegamënt por l’internet aslöm tla Val Badia é bele arjigné da San Laurënz cina ´ a Al Plan de Mareo. Le tòch danter Longega y Picolin vëgn fat en colaboraziun cun l’aministraziun di bosc´ che é bele tl laûr da fà le tru dles rodes. La proietaziun por le tòch da Picolin a San Martin é bele rovada y ince ´ por chësc tòch podaràn sëgn ´ jì inant cun les prozedöres por scrì fora i laûrs. De plü informaziuns sön la rëi dl internet aslöm tl Sudtirol é da ciafè sön www.provinzia.bz.it/ breit­band.

Web-TV ladina

Foto: USP/Stuffer

P

Por portè l’internet aslöm te döta la Val Badia gnaràl c´ iavè sö da Picolin ite por podëi mëte jö i rôs dles fires otiches

Internet aslune da Ciastel nchin te Gherdëina I lëures per purté i culegamënc internet aslune da Ciastel nchin te Gherdëina à scumëncia. Tla valeda iel bele de bon culegamënc internet, ma chisc ie de avëi dla sozietà dal telefonn y perchël lëura la Provinzia nce te Gherdëina per garantì na rë de fibra otica tl daunì. Danter Ciastel y Runcadic vëniel te na prima fasa de lëures metù ju la roles per pudëi pona te n segondo mumënt tré tres i cabli de fibra otica. I culegamënc che ie bele te Gherdëina ie plutosc vedli: “Cialan al daunì iel nce tlo de bujën

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Das Land autonoma Südtirol | Oktober provincia | ottobre2013 2013

de fibra otica a na maniera che la istituzions y pona nce i privac ebe la garanzia de culegamënc che va debota” spiega l respunsabl tecnich dla Provinzia. I lëures che n ie tl lëur de realisé reverda n toch de passa 10 chilometri da Ciastel nchin a Runcadic. Per chësc culegamënt à la Provinzia udù dant na nvestizion de passa na milion de euro. Da Runcadic inant à la Comunità raionela y l Chemun bele metù ju n toch de roles canche l ie unì fat la streda dala rodes.

roduzions de televijion per ladin finanziedes dala Provinzia da udëi per duc: chësta puscibltà vën sën ´ data tres internet sun l canal Youtube dla Provinzia de Bulsan. La produzions de televijion prejënta la mendranza ladina a na maniera da udëi y scuté su drët da plajëi. Cuntenuc d’ert y cultura, economia, scola, soziel ma nce vel fiction ie bele unic laurei su te truepa produzions televijives y vën lascedes udëi a mo n majer publich. Sun la plates www.youtube.com/ ProvinziaBulsan possen sën ´ n iede udëi de plu trasmiscions dla lingia “Scenar”, “Euro TV”, “Deboriada” y “Orizont”. Do y do uniral nce publicà trasmiscions dla lingia “Nosta scola” y mo d’autra produzions singules. L segondo fin dla plataforma nueva ie chël de pité mo plu trasparënza da pert dla Provinzia de Bulsan. “La produzions che publicon tres internet ie unides finanziedes dal 55 al 90 percënt dala Provinzia de Bulsan” spiega l assessëur ladin.


Mendranza Ladina

Co che vën l tëmp tl raion ladin L servisc dla previjions meteo ne ie nia me l servisc plu nuzà dala populazion dl Sudtirol, nce la jënt ladina se nuzea for de plu chësc servisc te si rujeneda. Do nuef mënsc che l fova unì nvià via na verscion ladina, vëniel s´ ën nce pità previjions spezifiches per l raion “Ladinia – Dolomites”. Alexander Stuffer

C

un la previjions dl tëmp tl raion ladin à la Provinzia arjont doi obietives: pité n servisc spezifich ala jënt di luesc ladins y tl medemo mumënt ti dé prejënza ala mendranza ladina tl servisc provinziel plu nuzà. L raion nuef “Ladinia - Dolomites” vën pità tla trëi rujenedes ladin, tudësch y talian. La plates web dl servisc meteo ie ntan l ann passà unides vijitedes 33 milion de iedesc, che fej ora 90.410 vijites al di. Ma la previjions meteo ne vën nia me fates al savëi tres la plates internet: uni un possa nce se abuné a n servisc tres e-mail. “La stazion dal tëmp a San Martin de Tor nes dà i valores de referimënt per fé la previjions tl raion nuef ” spiega i meteologhes dla Provinzia. La previjions per raions vën atualisedes uni di dala 9 da duman y vën tl medemo mumënt nce mandedes ora per e-mail ai abu-

Nchinamei pra la previjions meteo ti dà la Provinzia de Bulsan valor ala mendranza ladina: la partizion nueva di raions.

L servisc meteo per ladin ie unì ngrandì y vën prejentà sun la plata nueva www.provinzia.bz.it/meteo-ladin nei. Da nuef iel nce che chësta previjions di raions vën mandedes ora tla trëi rujenedes. Do nuef mënsc che l fova unì scumencià a publiché la previjions meteo tla rujeneda ladina, te na verscion plu scëmpla per i smartphone, iel unì ngrandì l servisc. Al’adres www.provinzia.bz.it/meteo-ladin possen sën ´ udëi na plata nueva, adateda per l computer, cun de miëura grafiches sciche per ejëmpl l radar dala plueia o la cameres web. L servisc meteo ngrandì tla rujeneda ladina à n valor dopl: “Da una pert ti pieta la Provinzia inò n servisc nuef ala jënt ladina y davia che chësc vën nuzà damat truep da dut l Sudtirol y dai turisc, ´ ti dal na majera visibltà a nosta mendranza” sorissea l Assessëur ladin. Da nuef sun la plata ladina dl Servisc meteo iel n iede i servijes che taca prò pra la previjions. Tlo possen se abuné debant ala previjions tres e-mail, al servisc RSS o se tò ju n widget tres chël che uni un possa giapé la previjions meteo per ladin nce sun na si plata internet persunela. Tla rubrica di valores

atuei possen dlongia la stazions dal tëmp (nce a San Martin, Sëlva y Piz Pisciadù), sën ´ nce udëi la mesurazions dla stazions dal’ega. Tl raion ladin ne n iel nce una a Puntives y a Mantëna Todëscia. Na nuvità de mpurtanza da pont de ududa dla rujeneda ie la rubrica cun la spiegazion de 40 esprescions dla terminologia meteorologica. L ngrandimënt dl servisc meteo per ladin ie l resultat de na culaburazion danter l Servisc de Comunicazion, l Ufize per cuestions linguistiches y la sozietà de nfurmatica SIAG. Do nuef mënsc che l vën nce pità la previjions meteo tla rujeneda ladina possen udëi che la jënt se les nuzea truep. L servisc meteo à te chësc tëmp arjont 20.877 vijites cun na media de 2.319 al mëns. Ultimamënter ie l meteo-ladin unì vijità mo de plu arjunjan tl ultimo mëns 3.657 vijites. info Previjions meteo per l raion ladin www.provinzia.bz.it/meteo-ladin/ladinia

Das Landautonoma Südtirol | |Oktober provincia ottobre 2013

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Büchertisch

alm atlas alp alm alp

atlante delle malghe

ArgeAlpAlmatlas Erich Tasser, Susanne Aigner, Gregory Egger, Ulrike Tappeiner

Umschlag3.indd 3

25.06.2013 10:32:42

Für den ArgeAlp-Almatlas wurden erstmals länderübergreifend fundierte Daten zur Almwirtschaft in den Alpenländern gesammelt. Neben allgemeinen Angaben zur Alm bzw. Alpe und Kennzahlen wie Umfang an Fläche, Vieh und Gästebetten enthält der 185-Seitenstarke Almatlas auch Informationen über die Wirtschafts-, Umwelt- und Landschaftsleistungen der Alm und deren ökologische Besonderheiten. Die Themen sind mit Grafiken und Bildern aufbereitet und die Inhalte prägnant dargestellt. Der Atlas gliedert sich in die Schwerpunkte „Aktuelle Situation der Berglandwirtschaft“, „Standortvoraussetzungen und Naturraum“, „Besitzverhältnisse und Infrastruktur“, „Almpersonal“, „Aktuelle Situation und Entwicklung der Almwirtschaft“ sowie „Ökologische Dienstleistungen“. Themen, für die flächendeckende Daten fehlen, werden den Lesern anhand von Beispielalmen veranschaulicht. Interviews mit Menschen, die mit den Almen verbunden sind, sowie ein kurzes Kapitel mit den Schlussfolgerungen runden den Band ab.

alm-/alpwirtschaft als naturschützer

Der Almatlas ist auf der ArgeAlpHomepage (www.argealp.org) einsehbar und im Buchhandel zum Preis von 19,90 Euro erhältlich.

den vergangenen Jahren wurden im öffentlichen Nahverkehr viele Maßnahmen gesetzt, um Mobilität für alle zugänglich zu machen: So wurden Zugangshürden abgebaut beziehungsweise niveaugleicher Einstiege im Bahn- und Busverkehr geschaffen und der Südtirol Pass 65+ für Senioren eingeführt. Nach wie vor fühlen sich aber viele ältere Menschen bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs nicht sicher, zum einen weil mit dem Alter die Bewegungsfreiheit ab- und die Zugangsbarrieren zunehmen, zum anderen weil sie sich vor neuen Abläufen und Technologien scheuen. Diese Unsicherheit soll durch Information abgebaut werden. Im Rahmen des Interreg-Projektes „Mobilität ohne Barrieren" hat die Landesabteilung Mobilität gemeinsam mit dem Ökoinstitut Südtirol die Broschüre „Senioren mobil“ ausgearbeitet, die Tipps und Wissenswertes zum öffentlichen Nahverkehr sowie zu anderen umweltfreundlichen Fortbewegungsformen enthält. „Senioren mobil“ wurde an verschiedene Anlaufstellen für Senioren im ganzen Land verteilt. Zu beziehen ist die Broschüre kostenlos über die Landesabteilung Mobilität (0471 414698 oder 0471 413400).

Spezial

Schuljahr 2013/2014: Bildung im Überblick

Mobile Senioren Den Umgang mit den öffentlichen Verkehrmitteln erleichtert eine neue Broschüre mit Tipps und Informationen rund um die Mobilität speziell für Senioren. In

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

Bildung kompakt

Die Spezialausgabe von INFO, der Informationsschrift für die Kindergärten und Schulen im Lande, wartet mit neuesten Daten und Informationen auf. Sie gibt einen Überblick über die Ansprechpersonen und Mitarbeitenden am Deutschen Bildungsressort und Schulamt. Ebenso sind die Kindergärten, Schulen, Berufs- und Musikschulen samt Führungskräften und Kontaktadressen angegeben. Wer sich für die Schülerwettbewerbe des lau-

fenden Schuljahres, die EU-Projekte und für statistische Details zur Bildungswelt interessiert, wird in diesem „INFO spezial“ ebenso fündig. „INFO spezial“ ist Anfang Oktober erschienen und an die Kindergärten und Schulen, an Bibliotheken und Kultureinrichtungen verteilt worden. INFO gibt’s im Deutschen Schulamt oder online als PDF oder Epub für Tablets und Smartphones unter www.schule.suedtirol.it/Lasis/ r2.htm.

Südtiroler Erbhöfe Wenn ein Hof 200 Jahre in ununterbrochener Folge innerhalb derselben Familie weitervererbt wurde, gilt er als Erbhof. Über 1.100 davon gibt es in Südtirol, sie tragen das Erbhof-Schild und erhalten eine Urkunde. Es handelt sich um wichtige Zeugen der Geschichte und stille Wahrzeichen der bäuerlichen Kultur. Der umfassende Band „Südtiroler Erbhöfe. Menschen und Geschichten“ gibt Einblicke in diese Lebenswelt: Er erzählt vom Zusammenleben mehrerer Generationen und dem Einsatz der Bäuerinnen und Bauern auf dem Hof, beschreibt traditionelle Arbeitsformen ebenso wie Beispiele innovativer Bewirtschaftung und blickt auf Zukunftsszenarien in Bezug auf Ökologie und landwirtschaftliche Nutzung. Herausgegeben wurde diese Bestandaufnahme der Südtiroler Erbhöfe vom Landesamt für bäuerliches Eigentum, erschienen ist der 320-Seiten-starke Band mit über 450 Bildern, viele davon historische Fotos aus den Alben der Bauern, in der Edition Raetia. „Südtiroler Erbhöfe“ ist zum Preis von 29,90 Euro (Buch) bzw. 39,90 Euro (Buch plus Erbhöfe-Verzeichnis im Schuber) im Buchhandel erhältlich.


Ende und Neubeginn Die scheidenden Abgeordneten

Wolf

Die XIV. Legislaturperiode ist zu Ende. Der Landtag hat bereits Weichen für die nächste gestellt.

A

m 18. September fand die letzte, die 210. Sitzung dieser XIV. Legislaturperiode statt. Vor Sitzungsschluss hat der Landtagspräsident noch acht Abgeordnete namentlich verabschiedet, die bei den Wahlen am 27. Oktober nicht mehr antreten werden: Walter Baumgartner, Hanspeter Munter, Rosa Thaler, Martina Ladurner, Julia Unterberger, Georg Pardeller, Sabina Kasslatter Mur und schließlich Landeshauptmann Luis Durnwalder, der dem Landtag seit 1973 angehört hat. Der Landtag hat in den vergange-

nen fünf Jahren 85 Gesetze verabschiedet. Einige davon betreffen die Abgeordneten selbst, vor allem das Wahlgesetz, das im Jänner dieses Jahres verabschiedet wurde. Dieses behält das bisherige Wahlsystem, die Berechnung der Sitzverteilung, sowie die Bestimmungen zu Wählbarkeit und Unvereinbarkeit bei, bringt aber dennoch eine Reihe von Neuerungen: die Briefwahl für Heimatferne, eine Geschlechterquote von höchstens zwei Dritteln auf der

Kandidatenliste und eine Zusammensetzung der Landesregierung nach dem Geschlechterverhältnis im Landtag, eine Beschränkung der Wahlkampfkosten auf 40.000 Euro pro Kandidat und Kandidatin. Die Landesregierung wird auf neun Mitglieder beschränkt und nicht mehr mit Vorzugsstimmen gewählt, sondern durch Blockwahl; vor der Wahl nennt der Landeshauptmann seine Stellvertreter und die Zuständigkeiten der Landesräte.

„Wir machen mit!“ A

uch Menschen mit Beeinträchtigung wollen wählen. People First Südtirol, die Selbstvertretungsgruppe von Menschen mit Lernschwierigkeiten, hat eine BroDie Vertreter von People First bei der Vorstellung der Broschüre zu den Wahlen

schüre erarbeitet, die das Wählen leichter machen soll: „Politik in Südtirol – Wir machen mit – Landtagswahlen 2013“. In einfachen Worten wird darin erklärt, was Politik und Demokratie sind, was der Landtag tut und was die Landesregierung. Sie enthält auch eine Übersicht über die Südtiroler Parteienlandschaft und eine Anleitung zum Wählen. Wolf

Info-Broschüre zur Landtags­ wahl in leichter Sprache von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Jochen Tutzer, Präsident, und andere Vertreterinnen und Vertreter von People First haben im Landtag – im Beisein von Abgeordneten und Vertretern der Südtiroler Lebenshilfe, die die Vereinigung unterstützt – diese Broschüre vorgestellt, die Menschen mit Lernschwierigkeiten die Wahl erleichtern soll. Die UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderung sieht auch Mitbestimmung vor, und Wahlen sind eine wichtige Form der Mitbestimmung. People First wünscht sich, dass möglichst viele Menschen mit Beeinträchtigungen durch diese Informationsschrift genug Informationen bekommen, damit sie am 27. Oktober eine bewusste und aufgeklärte Wahl treffen können.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Arbeit in Krise Seehauser

Aktuelle Debatte im Landtag zur Arbeitslosigkeit

M

aßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit standen im Zentrum einer Aktuellen Debatte, die der Landtag auf Antrag der BürgerUnion geführt hat. Diese warf der Landesregierung eine unzureichende Reaktion auf das Problem vor. So seien z.B. die Hälfte der 300 Mio. Euro für öffentliche Aufträge an auswärtige Firmen ergangen, anstatt einheimische Betriebe zu bevorzugen und die Einstellung von einheimischen Arbeitskräften zu fördern. Die Arbeitslosigkeit sei im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gestiegen. Die Freiheitlichen bezeichneten die 44 Maßnahmen, die die Landesregierung im Sommer beschlossen habe, als wenig hilfreich. Es hätten drei klare Eingriffe genügt: Weniger Steuern, weniger Bürokratie und höhere Löhne. Ein zusätzliches Problem sei das Lohndumping durch ausländische Arbeitskräfte. Team Autonomie plädierte dafür, mehr in den privaten Arbeitsmarkt zu investieren statt in öffentliche Stellen und Großprojekte des Lan-

Arbeitsamt: Landtag diskutiert über Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen des. Die Süd-Tiroler Freiheit wies auf die hohen Arbeitskosten in Italien hin und plädierte für den Generationenvertrag, um Arbeitsplätze für die Jugend zu schaffen. Wir Südtiroler forderte, das Gießkannenprinzip bei der Förderung zu überdenken und auf jeden Fall eher die Arbeit anstatt das Kapital zu fördern. Die Grünen setzten auf Ausbildung und neue Technologien, um Arbeitsplätze für die Jugend zu schaffen. La Destra forderte spezielle Maßnahmen für Arbeitslose über 55, Unitalia beklagte die Vorgaben der EU, die auswärtige

Betriebe bevorzugten, und forderte die Ausweisung der arbeitslosen Nicht-EU-Bürger. Die SVP mahnte eine bessere Ausstattung der Arbeitsämter an und forderte besondere Unterstützung für jüngere wie ältere Arbeitslose. Die Landesregierung verteidigte ihre 44 Maßnahmen zum Arbeitsmarkt, außerdem sei die Situation in Südtirol sichtbar besser als in anderen Regionen. Viele der in der Debatte geforderten Maßnahmen würden bereits umgesetzt, der Generationenvertrag sei nun eine neue Möglichkeit.

Bericht des SEL-Ausschusses Mehrheit im Untersuchungs­ ausschuss genehmigt nur Rumpfbericht. Politische Wertungen im Plenum.

N

ach elf Sitzungen und sieben Anhörungen hat der Untersuchungsausschuss zu den Kraftwerkskonzessionen und zur Energiepolitik im September seine Arbeiten abgeschlossen. Am Ende blieb vom Abschlussbericht nur mehr eine Chronik der Sitzungen übrig, die von Team Autonomie (Ausschussvorsitz) und SVP befürwortet wurde, während sich die Vertreter von BürgerUnion, Grü-

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

nen, Freiheitlichen, Wir Südtiroler und Alto Adige nel cuore der Stimme enthielten. Der Teil des Berichts, der die Analyse und die Schlussfolgerungen enthielt, wurde mit den Gegenstimmen der SVP abgelehnt – Team Autonomie stimmte dafür, die anderen enthielten sich der Stimme. Damit sei die Arbeit des Ausschusses entwertet worden, urteilte die Vorsitzende des Untersuchungsausschusses: „Wir haben Rechtsexperten, Mitarbeiter der zuständigen Ämter, Landesräte und Vertreter von Energiebetrieben angehört. Dadurch konnten wir wichtige Erkenntnisse sammeln und dem Landtag auch Empfehlungen geben, aber

die Mehrheit hat das alles blockiert.“ Ein politisches Urteil über die Konzessionsvergaben drang dennoch nach außen, und zwar durch die Minderheitenberichte, die im Plenum verlesen und diskutiert wurden. Darin kritisierten die Grünen die Doppelrolle des Landes als Stromunternehmer und Schiedsrichter, die Missachtung der Gutachten und den Schwindel beim Wettbewerb, Wir Südtiroler wies vor allem auf die mangelnde Transparenz hin, die durch die Beteiligung von Treuhändern gegeben sei, und die BürgerUnion prangerte die Schaffung eines Strommonopols an, das den Interessen der SVP diene.


Kleine Urbanistikreform

D

er Landtag hat im Juli die sogenannte kleine Urbanistikreform verabschiedet (mit 17 Ja, 13 Nein bei 1 Enthaltung), die vor allem eine Vereinfachung der Prozeduren bringen soll. Die zuständigen Landschaftskommissionen werden zusammengelegt, in größeren Gemeinden werden Varianten zum Bauleitplan dem Gemeinderat erst zur Schlussabstimmung vorgelegt, Korrekturen am Bauleitplan werden einfacher. Andererseits wird der Urbanistikvertrag eingeschränkt und an das öffentliche Interesse gebunden, die Nachbargemeinden bekommen durch den übergemeindlichen Entwicklungsplan ein Mitspracherecht. Das Gesetz erlaubt auch eine Erweiterung für Privatzimmervermieter und Ur-

laub auf dem Bauernhof, während die Zweitwohnungen eingeschränkt werden können. Als wichtige Neuerung wurde die Privatverhandlung für den Ankauf von Gewerbegrund bezeichnet – Enteignungen sollen die Ausnahme sein. Eine Reform, die die Landschaft nicht schützt, sondern der Spekulation weitere Türen öffnet, urteilten die Grünen. Im Zentrum ihrer Kritik stand der Artikel, der auf das Kaufhausprojekt auf dem Areal des Hotels Alpi zugeschnitten war. Ihre Forderung, vor Ausweisung neuer Gewerbezonen ungenutzten

Gewerbegrund zu nutzen – der sich auch die Freiheitlichen anschlossen – wurde als kaum durchführbar abgelehnt. Eindeutig für das „Benko-Projekt“ zum Hotel Alpi sprach sich Unitalia aus, es werde Arbeitsplätze bringen. Die Süd-Tiroler Freiheit kritisierte die jährliche Festlegung der verbaubaren Fläche durch die Landesregierung, Wir Südtiroler sah in der neuen Genehmigungsprozedur eine Entmachtung der Gemeinderäte, die BürgerUnion vermisste wirksame Regeln gegen den Ausverkauf der Heimat.

Alpi-Areal: Opposition kritisiert Sonderbestimmungen

Seehauser

Die Landesregierung hat ein Gesetz zur Entbürokratisierung vorgelegt, die Opposition fürchtet um Landschaft und Mitbestimmung.

Neuerungen für die Wirtschaft Liberalisierung der Öffnungs­ zeiten, Unterstützung der Dorflifte und Rationalisierung der Handymasten

D

er Gesetzentwurf, den die Landesregierung vorgelegt und der Landtag mit 16 Ja, 8 Nein bei 5 Enthaltungen genehmigt hat, betrifft verschiedenste Aspekte der Wirtschaftspolitik und -förderung, so etwa die Anpassung von Berufsbildern des Handwerks an den technischen Fortschritt, eine Teilliberalisierung der Öffnungszeiten im Gastgewerbe, die Unterstützung der lokalen Sender oder die Förde-

rung für den Kauf von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Die soziale Funktion der Dorflifte soll unterstützt werden, und die Konzessionsgebühren für den Schotterabbau werden für Umweltausgleichsmaßnahmen zweckgebunden. Im Zentrum der Debatte standen die Genehmigung von Handymasten, für die nun eine Mitbenutzung durch Dritte möglich sein muss, sowie die Förderung von Rundfunksendern für die Nutzung von Nachrichtenagenturen. Unitalia kritisierte die stillschweigende Genehmigung für Anlagen, deren Strahlung gefährlich sein könnte, und die einseitige Rundfunkförderung, die zu Klientelismus und ein-

seitiger Information führen werde. Letzteres sahen auch Alto Adige nel cuore, Freiheitliche, und SüdTiroler Freiheit so. Die Förderung sei auf eine einzige Agentur zugeschnitten, argwöhnten die Grünen, und Team Autonomie wies darauf hin, dass eine ähnliche Bestimmung im Trentino per Gericht zu Fall gebracht wurde. Mit diesem Gesetz habe man eine Reihe von Bereichen auf den neuesten Stand gebracht, erklärte hingegen die SVP und nannte dazu das Lehrlingswesen und die Berufsbilder. Die Rundfunkförderung werde genauer durch Durchführungsverordnungen geregelt, um auf Neuerungen eingehen zu können.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Neue Gesetze Sanität, Kraftwerke, öffentliche Veranstaltungen und Gasverteilung

Die Rechungslegung für den Landeshaushalt 2012

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

ie Rechnungslegung für den Landeshaushalt 2012 zählt Einnahmen von 5,3 Mrd. Euro und Ausgaben von 5,4 Mrd., wobei aufgrund römischer Sparvorgaben 10 Prozent der Summe „gesperrt“ werden mussten, wie die Landesregierung erklärte. Das entsprechende Gesetz, das der Landtag mit 19 Ja, 9 Nein bei 1 Enthaltung verabschiedet hat, enthält auch andere Bestimmungen: Hilfsmaßnahmen nach dem Erdrutsch in Abtei, Irap-Ermäßigung, Vermögensverwaltung, Familienförderung, Wirtschaftsförderung und Genossenschaftswesen.

Seehauser

er Landtag hat im Zeitraum Juni-September eine ungewöhnlich hohe Zahl an Gesetzen verabschiedet, auch dank zweier eingeschobener Sondersitzungen. Ein Gesetz, das im Juli mit 18 Ja bei 8 Enthaltungen verabschiedet wurde, bringt eine Reihe von Änderungen im Gesundheitswesen. Unter anderem geht es darin um ein Ethikkomitee des Sanitätsbetriebs für die klinische Prüfung und Erprobung, um die Förderung von Ausbildung und Forschung, um die Einführung eines Registers bestimmter Erkrankungen, um die unangemessene Inanspruchnahme der Notaufnahme, um Organspenden und um die Impfpflicht. Ein weiteres Gesetz, das von zwei SVP-Abgeordneten vorgeschlagen und vom Landtag bei 7 Enthaltungen genehmigt wurde, sieht Ausgleichszahlungen zugunsten der Gemeinden auch bei jenen Kraftwerken vor, deren Konzession ohne Wettbewerb verlängert wurde. Während der Landeshauptmann sich skeptisch über die rechtliche Haltbarkeit des Gesetzes äußerte, meinte Grüne und Süd-Tiroler Freiheit, das Land habe den Verdienstausfall verursacht und sollte für eine Entschädigung sorgen. Grünes Licht (18 Ja, 7 Nein, 2 Enthaltungen) auch für ein Gesetz, das den Gemeinden die Zuständigkeit für öffentliche Veranstaltungen überträgt, ebenso für die Regelung der Konzessionen für die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen (19 Ja, 2 Nein, 5 Enthaltungen). Schließlich wurde (mit 18 Ja, 2 Nein, 5 Enthaltungen) auch ein Gesetz zur Regelung der Erdgasverteilung verabschiedet. Während die Grünen kritisierten, dass die Landesregierung auf einen einzigen Verteiler für das ganze Land abziele, erwiderte die Landesregierung, dass sich bestehende Betriebe auch zu einer Bietergemeinschaft zusammentun könnten.

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„Gesperrte“ Millionen In der Debatte kritisierte die BürgerUnion, dass man angesichts der Arbeitsmarktkrise die Familien und Arbeitnehmer zu wenig unterstützt habe und dass man nun auswärtige Betriebe gegenüber einheimischen bevorzuge. Die Landesregierung habe ihren Spielraum nur zugunsten der Betriebe, nicht der Familien genutzt, meinte auch die Fraktion Wir Südtiroler. Die Freiheitlichen bemerkten, dass seit dem Mailänder Abkommen die Finanzierung der Autonomie unsicherer geworden sei, die Grünen wiesen auf drohende Schadenersatzzahlungen wegen der erschwindelten Kraftwerkskonzessionen hin, die Süd-Tiroler Freiheit auf die Schulden, die das Land gegenüber den Bürgern habe.

Bausparen soll sich nun auch in Südtirol auszahlen

Sparen und Bauen Kleine Reform der Wohnbauförderung ermöglicht das Bausparen

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er Landtag hat im September mit 18 Ja, 1 Nein und 4 Enthaltungen ein Gesetz verabschiedet, mit dem das Bausparen gefördert wird. Wie die Landesregierung in der Debatte erklärte, sind auch weitere Neuerungen enthalten, etwa eine Förderung zur Nutzung bzw. Sanierung bestehender Kubatur und die Einführung der einheitlichen Einkommens- und Vermögensbewertung.

Die Freiheitlichen freuten sich, dass ihre langjährige Forderung nun aufgegriffen wurde, und mahnten, dass man auch bei dieser Förderung darauf achten müsse, dass sie nicht Einwanderung anzieht. Wir Südtiroler hob hervor, dass die Zweckbindung in diesem Fall auf 20 Jahre gekürzt wurde, die immerwährende Bindung sei ungerecht. Sie sei rechtlich nicht haltbar, ergänzte die BürgerUnion. Wenn Geld in Eigenheimen angelegt werde, dann sei das auch für die Geldgeber, in diesem Fall der Rentenfonds, eine sichere Investition, hob die SVP hervor.


Gefahr für Bienen Freiheitliche: Nur Spritzmittel zulassen, die für Bienen ungefährlich sind.

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ur Herbizide und Pestizide sollten erlaubt werden, die nachweislich nicht die Bienen gefährden, forderten die Freiheitlichen mit einem Beschlussantrag. Ein generelles Bienensterben könnte die ganze Nahrungsmittelkette gefährden, auch in der EU-Kommission werde derzeit über ein Verbot gewisser Pestizide (Neonicotinoide) nachgedacht. Im Vinschgau werde darüber gerade eine heftige Debat-

Abgelehnt

te geführt, laut Umfrage würden zwei Drittel der Bevölkerung die Spritzmittel am liebsten gänzlich verbieten. Grüne und Süd-Tiroler Freiheit stimmten dem Antrag zu, denn mit den Bienen werde auch die Nahrungsmittelkette gefährdet. SVP-Vertreter wiesen darauf hin, dass Spritzmittel, die für Bienen gefährlich sind, bereits verboten sind. Dies sah auch der Landeshauptmann so: Nur unbedenkliche Mittel würden zugelassen, und in der Blütezeit werde auch streng kontrolliert. Der Antrag fordere somit nur, was bereits umgesetzt werde. Er wurde bei nur einer Gegenstimme angenommen.

Seehauser

Einsatz von Pestiziden: in der Blütezeit strengere Kontrollen

Starkstrom

Korridor-Zug

F-Antrag zur Verlegung der Leitung angenommen

STF: Verbindung Innsbruck-Lienz beibehalten

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ie Freiheitlichen forderten eine unterirdische Verlegung der Starkstromleitungen bei Marling. Eventuell sollten die Umweltgelder für das Hydros-Werk in Marling herangezogen werden. Die Landesregierung betonte ihre Absicht, die Leitungen aus bewohnten Gebieten zu verlegen. Bei dieser Verlegung müsse man erst überprüfen, ob die gesamte Leitung erneuert werden müsse. Der Antrag wurde bei 1 Enthaltung angenommen.

ie Süd-Tiroler Freiheit forderte die Aufrechterhaltung der Bahnverbindung zwischen Lienz und Innsbruck. Die beliebten Korridorzüge könnten durch die Flirt-Züge ersetzt werden. Auch Grüne und Freiheitliche stellten sich hinter den Antrag. Die Landesregierung sagte zu, mit der Tiroler Landesregierung Gespräche aufzunehmen, damit die Flirt-Züge die ganze Strecke übernehmen können. Der Antrag wurde einstimmig genehmigt.

Beschlussanträge zu Wasserkonzessionen, Steuereinhebung, Beihilfen, Prostitution und Kindergeld

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n den letzten Landtagssitzungen wurden auch zahlreiche Beschlussanträge vorgelegt, die keine Mehrheit im Plenum fanden, so die Anträge der Grünen, den Gemeinden, die auf die elektrische Nutzung der Wasserkraft verzichten, eine Ausgleichzahlung zu gewähren und vorerst keine neuen Kraftwerkskonzessionen mehr zu vergeben. Dafür sprachen sich BürgerUnion, Freiheitliche, Süd-Tiroler Freiheit und Wir Südtiroler aus, die Landesregierung verwies auf den neuen Wassernutzungsplan, der bereits Einschränkungen vorsehe. Team Autonomie kritisierte die Vorgangsweise von Equitalia und forderte eine eigenständige Südtiroler Steuereintreibung. Auch dazu gab es Zustimmung von F, STF, Grünen und WS, die Landesregierung bezeichnete den Antrag aber als hinfällig, da eine neue Südtiroler Steuereinzugsgesellschaft bereits bald ihren Dienst aufnehmen werde. La Destra forderte einen eigenen Quotienten für Einheimische bei den Förderungen des Landes. Dafür sprachen sich Unitalia, WS, F und STF aus, dagegen die Grünen und die Landesregierung, die darauf verwies, dass man die Ansässigkeit bereits zu berücksichtigen suche. Unitalia plädierte für die Wiedereinführung der Freudenhäuser als Maßnahme gegen den Straßenstrich. Dafür waren Freiheitliche und Team Autonomie, die STF zeigte sich skeptisch, Grüne und SVP ablehnend. Abgelehnt wurden schließlich auch zwei Anträge zum Kindergeld. Die BürgerUnion forderte die Angleichung an die Kosten eines Betreuungsplatzes, Wir Südtiroler eine Anhebung auf 400 Euro. Die Landesregierung kündigte eine Verdoppelung auf 200 Euro an.  Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Volgger bleibt EOI-Präsidentin Volgger mit Alexander Sungurov (links), St. Petersburg, und Dragan Milkov, Serbien

Festakt zum 25. EOI-Geburtstag und Arbeitstagung in Innsbruck.

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it großer Mehrheit wurde Südtirols Volksanwältin Burgi Volgger im September von der Generalversammlung des Europäischen Ombudsman Instituts als Präsidentin bestätigt. Volgger steht dem Institut, das der wissenschaftlichen Begleitung der Ombudsmanschaft gewidmet ist, seit 2010 vor

und wurde nun für weitere zwei Jahre in ihrem Amt bestätigt. Die Generalversammlung tagte in Innsbruck, wo das EOI gegründet wurde und wo es, bei einem Festakt im Tiroler Landtag, seinen 25. Geburtstag gefeiert hat. Bei einer Arbeitstagung der Volksanwälte aus verschiedenen europäischen Ländern, bei der auch der Europäische Beauftragte für Menschenrechte referierte, war „Die Unabhängigkeit des Ombudsman“ das Leit­thema.

Abgeordnete fragen / Landesräte antworten Gewalt

Hitler-Gruß

BürgerUnion und Team Autonomie fragten, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreifen wolle, um die Jugendlichen und unbeteiligte Bürger vor der zunehmenden Gewalt zu schützen. Hier könne man nur gemeinsam vorgehen, antwortete LH Luis Durnwalder, Eltern, Erzieher, Lokale, Polizei usw. Die Gewalt habe auch ihre Hintergründe, etwa Arbeitslosigkeit, da zeige sich schon ein erstes Einsatzgebiet. Eine Maßnahme sei der Einsatz von Security-Personal auch außerhalb der Lokale. Die Täter müssten auch zur Rechenschaft gezogen und nicht einfach auf freiem Fuß gelassen werden. Wenn es sich um straffällige Ausländer handle, müssten sie ausgewiesen werden.

Laut Pressemeldungen wurde ein bundesdeutscher Fahrgast auf der Linie Kaltern-Bozen vom Fahrer mit dem Hitler-Gruß bedacht. Die Grünen fragten, ob der Vorfall überprüft und geahndet worden sei. Man habe den Linienbetreiber SAD schriftlich um Auskunft aufgefordert, berichtete die Landesregierung. Eine Anzeige sei nicht erstattet worden, es sei auch keine Beschwerde eingelangt. Das Mobilitätsressort plane Kurse zu Verhaltensregeln für die Fahrer.

Fahnen Die Süd-Tiroler Freiheit wollte Näheres zur Fahnenregelung wissen und berichtete von einem drohenden rechtlichen Nachspiel zum Herz-Jesu-Sonntag in Meran, da dort die österreichische Fahne gehisst wurde. Die staatliche Regelung von 1998 gelte für staatliche Einrichtungen und Gemeinden, antwortete LH Luis Durnwalder. Ein Privater könne bei sich jede beliebige Fahne hissen, die Aushängung auf öffentlichem Grund sei noch zu klären.

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Das Land Südtirol | Oktober 2013

Zweisprachigkeit Die Freiheitlichen fragten nach der Zweisprachigkeitspflicht bei Subkonzessionären von SAD-Linien. Die Zweisprachigkeitspflicht gelte auch für die Subkonzessionäre, antwortete die Landesregierung, der Zweisprachigkeitsnachweis sei erforderlich. Die SAD zahle allen Bediensteten mit Kundenkontakt die Zulage, bei den Subkonzessionären hänge das vom Dienstvertrag ab.

Primariate Die Fraktion Wir Südtiroler verlangte Auskunft über die Vergabe der Primariate für Innere Medizin

im Krankenhaus Sterzing und für Gynäkologie im KH Innichen. Die Stelle in Sterzing sei vorübergehend mit dem Primar der aufgelösten Abteilung in Brixen besetzt worden, antwortete die Landesregierung, und werde nach dessen Pensionierung ausgeschrieben. In Bruneck habe man sich wegen staatlicher Sparvorgaben für eine Zusammenlegung mit Bruneck unter der Leitung des Brunecker Primars entschieden. Die Personalunion solle so lange in Kraft bleiben, bis man eine Bewertung der Auswirkungen vornehmen könne.

Menschen mit Behinderung Eine SVP-Abgeordnete beklagte ein unfreundliches Verhalten der Arbeitsservicestellen gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung und fragte, ob das Personal für solche Fälle geschult sei und ob es zulässig sei, Menschen mit Behinderung von der Liste zu streichen, wenn sie eine zeitbegrenzte Arbeit erhalten. Das Personal habe einen entsprechenden Ausbildungsnachweis, antwortete die Landesregierung, es sei ein Fachlaureat notwendig und auch eine Fortbildung. Die Listen würden nach denselben Kriterien erstellt wie jene für die anderen Arbeitslosen.


info

Landesmuseen e Touriseum – Landesmuseum

Hochfeiler 3509m Ridnaun

Reschenpass 1507m

für Tourismus Schloss Trauttmansdorff Meran | St. Valentin Str. 51a Tel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

Graun

Prettau

Brenner 1374m

Mareit

Steinhaus Sand i.T.

Sterzing

Weißkugel 3738m Dietenheim

Rienz a

Stilfser Joch 2757m

Etsch Prad am Stilfser Joch

Tirol

Latsch

Feldthurns Brixen

Meran Lana

Trostburg

h

Ortler 3905m

Bozen

t Südtiroler Weinmuseum

Toblach

Welsberg

Zufallspitze 3757m

Leifers

Kaltern an der W.

Mt. Cristallo 3221m

Drei Zinnen 2998m Cortina d’Ampezzo

Fischburg

Marmolada 3343m

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Auer

u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei Mareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121 www.wolfsthurn.it

i Schloss Tirol - Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Dorf Tirol | Schlossweg 24 Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum Südtirol

Mezzocorona

a Südtiroler Bergbaumuseum

BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Ridnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364 www.bergbaumuseum.it

ErlebnisBergwerk Schneeberg Passeier Moos in Passeier Schutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43 Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org

p Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde Dietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Schaubergwerk Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it

Klimastollen Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com

www.bergbaumuseum.it

Bozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964 www.naturmuseum.it

Bergbaumuseum im Kornkasten Steinhaus | Steinhaus 99 Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

´ de Tor s Museum Ladin Ciastel St. Martin in Thurn | Torstraße 65 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum Ladin Ursus ladinicus St. Kassian | Strada Micurà de Rü 26 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

Landesdienste Südtiroler Landesverwaltung Tel. 0471 411111 (Zentrale) www.provinz.bz.it Landesnotrufzentrale Tel. 118 (Rettungsdienste) Tel. 115 (Feuerwehr) Verkehrsmeldezentrale Tel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf) vmz@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/vmz Touristische Auskünfte Südtirol Marketing Gesellschaft Pfarrplatz 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 999999 info@suedtirol.info | www.suedtirol.info Info Mobilität 840 000471

Luftwerte Tel. 0471 415800 www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp Wetter- und Lawinenwarndienst Mendelstraße 33 | 39100 Bozen Tel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 271177 hydro@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/wetter Polleninformationsdienst Tel. 0471 950431 www.provinz.bz.it/pollen Statistische Informationen Landesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 39100 Bozen | Tel. 0471 418400 astat@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/astat

Sillian

Innichen

St. Martin in Thurn

Schlern

Rosengarten 3002m

Kaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168 www.weinmuseum.it

Heinfels Olang

k

Kastelbell

c Ets

Bozen | Museumstraße 43 Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

Churburg Schlanders

Eisa c

Stift Marienberg

r Südtiroler Archäologiemuseum

Bruneck

Neustift

Fürstenburg Mals

Frauenbüro Dantestraße 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 416950 frauenbuero@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/arbeit/frauenbuero

Volksanwaltschaft Cavourstraße 23 | 39100 Bozen Tel. 0471 301155 post@volksanwaltschaft.bz.it www.volksanwaltschaft-bz.org

Dienststelle für Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen Perathonerstraße 10 | 39100 Bozen Tel. 0471 413900 | zdp@provinz.bz.it

Außenamt Brüssel Rue de Pascale, 45-47 B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 432700 suedtirol@alpeuregio.org

Landesbeirat für Kommunikationswesen Cavourstr. 23/c | 39100 Bozen Tel. 0471 287188 info@kommunikationsbeirat-bz.org www.kommunikationsbeirat-bz.org

Außenamt Rom Via del Gesù 57 00186 Rom Tel. 06 69791120 aussenamtrom@provinz.bz.it

Südtiroler Landtag S.-Magnago-Platz 6 | 39100 Bozen Tel. 0471 946111 | info@landtag-bz.org www.landtag-bz.org

Euregio Büro Drususallee 1 | 39100 Bozen Tel. 0471 402026 info@europaregion.info www.europaregion.info Das Land Südtirol | Oktober 2013

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Montag | 30.09. 2013 | 19:30

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Geistig fit bleiben Cristallo Theater, Dalmatienstraße 30, Bozen

Montag | 14.10. 2013 | 19:30

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DDr.in Michela Morandini

Dr. Michele Cattani

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Dr.in Donatella Arcangeli Fachärztin für Kinderund Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

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Termin 3

Zahnvorsorge im Kindes- und Jugendalter Haus der Kultur „Walther von der Vogelweide“, Schlernstraße 1, Bozen

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Rheuma - was wirklich hilft Konferenzsaal im Krankenhaus Bruneck, Spitalstraße 11, Bruneck

Montag | 18.11. 2013 | 19:30

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Primar, Dienst für Diätetik u. klinische Ernährung, Dep. für Gesundheitsvorsorge

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Montag | 28.10. 2013 | 19:30

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Dr. Konrad Steinhauser Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin, Gesundheitsbezirk Bruneck

Dr. Bernd Raffeiner

Dr. Fausto Chilovi

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Termin 5

Darmkrebs - Vorsorge und Früherkennung Theatersaal „Gino Coseri“ (ex Aula Magna), Schulgelände, Leifers

Alle Vorträge werden simultan übersetzt.

Einlass: ab 19 Uhr • Infos: 0471 409 333

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Bozen · Druck: Tezzele by Esperia - Bozen - Innsbruckerstr. 27 · Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler · Bestellungen (kostenlos) sowie Adressenänderungen schriftlich an: Redaktion Das Land Südtirol Landespressestelle, 39100 Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1, Tel. 0471 412211, Fax 0471 412220 · E-Mail: LPA@provinz.bz.it · Auflage: insgesamt 48.000 (29.000 deutsch, 19.000 italienisch) · Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 32 vom 4.11.1991 Versand im Postabonnement · Poste Italiane s.p.a. - Versand im Postabonnement - 70% - NE Bozen. TAXE PERCUE/TASSA PAGATA. JAHRGANG XXII - Nr. 10/2013 Oktober


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