DAS LAND SÜDTIROL

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Das LanD

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FaLLs nICHT ZUsTELLBaR, BITTE ZURÜCK an ÖZP BZ. DER aBsEnDER VERPFLICHTET sICH, DIE PORTOsPEsEn FÜR DIE RÜCKsEnDUnG ZU TRaGEn

7-8/2012

neue Vergabestelle

Erweiterte Prüfstelle

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

neues Lehrlingsgesetz

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


Impressum Das LanD

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FaLLs nICHT ZUsTELLBaR, BITTE ZURÜCK an ÖZP BZ. DER aBsEnDER VERPFLICHTET sICH, DIE PORTOsPEsEn FÜR DIE RÜCKsEnDUnG ZU TRaGEn

7-8/2012

Inhaltsverzeichnis 2 Einheitlich vergeben

21 Ein Koffer voller Geschichten

Die neue Agentur für Ausschreibungen soll Rechtssicherheit bringen und sparen helfen

Am 28. September ist Tag der Weiterbildung

22 Erinnern ist Kunst Denkmalpflegebericht 2010 erschienen neue Vergabestelle

Erweiterte Prüfstelle

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

neues Lehrlingsgesetz

24 neues aus den Landesmuseen

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

www.provinz.bz.it/lpa

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

Zum Titelbild: Eine neue Landesagentur soll für Rechtssicherheit in der öffentlichen Auftragsvergabe sorgen (S. 2). Ihre Einführung ist einer der Schritte hin zu einer flexibleren und schlankeren Verwaltung. Zwei weitere sind der Ausbau der Landesprüfstelle und die Zusammenlegung der Abteilung Raumentwicklung mit der Abteilung Natur und Landschaft. Foto: LPA/B.Ravanelli Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Verantwortliche schriftleiterin: Monika Pichler (mpi) Koordination dieser ausgabe: Johanna Christine Wörndle (jw) Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw) Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer

2 4 nachhaltig, sparsam, transparent ... ... dass die öffentliche Verwaltung diesen Ansprüchen gerecht wird, dafür will die Prüfstelle sorgen

6 aus zwei mach eins Die Landesabteilungen Raumordnung sowie Natur und Landschaft werden zusammengeführt

Tirol · Südtirol/Alto Adige · Trentino

15

15 Euregio

16 Europa

9 sprachgruppen

Die Arbeitsmarktperspektiven 2020

Die neuen Daten

10 startschuss für zweites Baulos Der Ausbau der Sarntaler Straße geht weiter

25 Ladinia – Detlarazions de rujeneda ladina I resultac demostra n trend positif dl’identità ladina

13 Zwei Höfe, eine Marke Unter der Marke „Kräutergarten Wipptal“ haben sich zwei Höfe zusammengeschlossen

31 Mehr Konkretes Präsidententreffen zum Dreier-Landtag

Redaktionsschluss dieser ausgabe: 22. Juni 2012 Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich.

2 201

Umweltpreis 2012 Jugendmusikwettbewerb Upload

8 Beschlüsse der Landesregierung

Kostenloses abo: Landespressestelle lpa@provinz.bz.it Tel. 0471 412213

©

Südtirols Landesmuseen bieten im Sommer ein buntes Veranstaltungsprogramm

33 neuer sozialer Wohnbau

18 18 Endspurt für Lehrlingsgesetz Das Lehrlingswesen wird neu geregelt

Mehr Kontrollen und Flurbereinigung bei den Beiträgen

35 Kein Misstrauen Antrag gegen Landtagsspitze abgelehnt

21 QR-Code-Reader am Mobiltelefon öffnen, Code mit der Kamera des Mobiltelefons erfassen und direkt zur Webseite des Landespressedienstes gelangen! Der QR-Code-Reader kann kostenlos unter http://i-nigma.mobil herunter geladen werden.

Das Land Südtirol | Juli-August 2012


Termine

Der Landeshauptmann

Liebe Leserinnen und Leser,

5. September Letzter Termin um für eine Studienzulassung an österreichischen Unis s. 29 anzusuchen 6. September Einreichtermin für Projekte im Rahmen des EU-Programms „Ökos. 31 Innovation“ 27. bis 29. September „Innovations Festival“ s. 25 in Bozen 28. September Tag der Weiterbildung in der Cusanus-Akademie s. 21 in Brixen 30. September „Panorama 4“ auf der Festung Franzensfeste schließt die Tore 4. Oktober Einreichetermin für Gesuche um Oberschulstipendien s. 29 2 201

Tirol · Südtirol/Alto Adige · Trentino

2. November Einreichtermin des Umweltpreises 2012

s. 15

314.604

Südtiroler fert werden. Alle zehn Jahre neu. sind deutsch, Und was ist die Erkenntnis aus 118.120 italienisch und 20.548 ladiden Daten von 2011? Ganz einfach: nisch. Diese Daten hat die SprachEs hat nur minimale Verschiebungruppenzählung 2011 zutage geförgen zwischen den Sprachgruppen dert, eine Zählung, die in Südtirol gegeben, was beweist, dass unsere alle zehn Jahre erfolgt. Warum aber Gesellschaft sich stabil entwickelt zählt man uns und verlangt auch (und zwar alle Sprachgruppen noch, dass man sich einer Sprachgleich), dass es keine radikalen Ängruppe zuordnet? derungen gibt, dass das Autonomiemodell funktioniert (weil es allen Es gibt zwei Antworten auf diese die selben Chancen einräumt) und Frage: Zum ersten ist es wichtig, auch, dass sich alle die Entwicklung drei Sprachgruppen einer (oder in unin ihrer jeweiligen serem Land zweiEs hat nur minimale Identität wohl füher) Minderheit(en) Verschiebungen zwischen len. Wie ich auf das auch quantitativ im den sprachgruppen komme, fragen Sie? Auge zu behalten. gegeben.“ Es lässt sich aus eiWährend also in nem Vergleich der anderen Gebieten Daten von 2001 und 2011 ablesen. gerätselt wird, wie viele Menschen In ersterem Fall hatte die Spracheiner Minderheit tatsächlich angegruppenerklärung noch individuhören, herrschen bei uns die Statiselle Folgen, etwa bei der Besetzung tiker. Sie sind es, die die Stärke der einer Stelle, die neue Erhebung war Sprachgruppen erheben, und zwar rein statistischer und damit anonyohne Wenn und Aber, ohne Einfluss mer Natur. Und nachdem die Abvon außen, ohne Hintergedanken – weichungen gering sind, kann man ein beruhigendes Gefühl. annehmen, dass die Erklärungen Die zweite Antwort auf obige Fraschon 2001 wahrheitsgetreu ausgege setzt auf dieser ersten auf: Unfallen sind, also jeder 2001 und 2011 ser Autonomiemodell basiert auf erklärt hat, welcher Sprachgruppe einer gerechten – und das heißt er sich tatsächlich zugehörig fühlt. anteilsmäßigen – Beteiligung aller Und damit zu ihr steht. Sprachgruppen am öffentlichen und kulturellen Leben. Die Basis Landeshauptmann Luis Durnwalder dafür liefert das ausgeklügelte System des ethnischen Proporzes und der fußt wiederum auf verlässlichen Zahlen, die von der Sprachgruppenerhebung gelieDas Land Südtirol | Juli-August 2012

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Titel

Einheitlich vergeben Im Bereich der öffentlichen Vertragsvergabe gibt es seit kurzem ein Kompetenzzentrum. Die „Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge“ bietet allen Körperschaften, Betrieben, Einrichtungen und Gesellschaften Information und Hilfestellung. Johanna Wörndle

Bereich gesetzgeberisch tätig waren, führte dies nicht selten zu unterschiedlichsten Auslegungen und Rechtsunsicherheiten. Heute gilt grundsätzlich: Öffentliche Verwaltungen müssen Ausschreibungen durchführen, wenn das Investitionsvolumen von einer Million Euro bei Bauten und von 200.000 Euro bei Dienstleistungen und Lieferungen überschritten wird.

Ende vergangenen Jahres in Kraft getreten ist. Im März 2012 beschloss die Landesregierung die Errichtung der zentralen Vergabestelle, im Juni genehmigte sie das Statut. Zudem ernannte sie den Leiter der Landesabteilung Europa, Thomas Mathà, zu deren Präsidenten und ASTAT-Direktor Alfred Aberer zum Agentur-Direktor. Ebenso machte sie ihre Vertretenden im elfköpfigen Lenkungsbeirat und den Aufsichtsrat namhaft. Im LenRechtssicherheit kungsausschuss sind die Landesanwaltschaft, das LandesbautenDie rechtliche Grundlage für die Organigramm der Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich ressort, die Europa-Abteilung, die Errichtung der Dienstleistungsneuen Agentur öffentliche Bau-, und Lieferaufträge Bauunternehmer-Verbände, andere bildet das Landesgesetz Nr. 15, das Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge

Lenkungs und LenkungsKoordinierungsbeirat

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m Licht ins gesetzgeberische Dickicht zu bringen, wenn es um die Vergabe öffentlicher Aufträge geht, hat die Landesregierung die Errichtung einer eigenen Agentur beschlossen. Bisher gingen die verschiedenen öffentlichen Einrichtungen bei der Vergabe von Aufträgen oft unterschiedliche Wege. Da sowohl Europa, als auch Italien und das Land Südtirol in diesem

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Einheitliche Vergabestelle Bauaufträge A. B.

Bauaufträge Aufträge an Freiberufler

Einkaufszentrale

A. Ausschreibungen für Dienstleistungen und Lieferungen B. Rahmenvereinbarungen für Güter und Dienstleistungen – Katalog

Organigramm der agentur

Informationssystem der öffentlichen Verträge A. Veröffentlichung der Ausschreibungen B. Beratung, Callcenter für Vergabestellen, Support für das Informationssystem C. Informationssystem

Beobachtungsstelle für öffentliche Verträge


Titel

Unternehmer-Verbände, Gemeindenverband, Bonifizierungskonsortien, Sanitätsbetrieb, Handelskammer und Berufsverzeichnisse vertreten. Derzeit arbeiten in der Vergabestelle zehn Personen, die allesamt aus den Verwaltungen von Land und Gemeinden kommen. In der Folge soll der Personalstand nach dem Arbeitsaufwand ausgerichtet werden. „Die Vergabe öffentlicher Aufträge bringt für Gemeinden, Betriebe, Konsortien, Gesellschaften und Einrichtungen öffentlichen Rechts angesichts der komplexen Gesetzeslage fast immer Rechtsunsicherheiten mit sich. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, Rechtsklarheit und Rechtssicherheit zu schaffen, haben wir die zentrale Vergabestelle eingesetzt“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Art sowie Einrichtungen öffentlichen Rechts können die Dienste der Agentur in Anspruch nehmen.

Fairer Wettbewerb „Diese Dienste können sich auf eine Beratung beschränken oder die gesamte Abwicklung der Ausschreibung bis zum Vertrag umfassen“, erklärt der Direktor der neuen Landesagentur, Alfred Aberer. „Ein Anliegen ist die Standardisierung der Verfahren, um allen Teilnehmenden den Zugang zu den Ausschreibungen zu erleichtern“, erklärt Direktor Aberer. Die gemeinsame telematische Vergabe-Plattform unterstützt dieses Ziel, garantiert Transparenz und einen fairen Wettbewerb. Ein weiteres zentrales Ziel der Agentur ist es nach den Worten des Präsidenten Thomas Mathà, „die

Kosteneffizienz für die öffentliche Verwaltung zu optimieren“. Mit einer landesweiten Einkaufszentrale für Güter und Dienstleistungen, eine Art „Consip“ für Südtirol, kann dem Markt bedarfsgerechter begegnet und damit kostengünstiger eingekauft werden. Somit werde die neue Agentur mit ihrer Einkaufszentrale erhebliche Einsparungen für die öffentlichen Kassen mit sich bringen. Die „Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge“ wird im Herbst ihren Sitz am Bozner Bahnhofsplatz im ehemaligen Handelskammer-Gebäude beziehen. info www.ausschreibungen-suedtirol.it/

Transparenz Die Agentur erfasst als landesweite Beobachtungsstelle alle öffentlichen Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge ab einer bestimmten Auftragshöhe. Außerdem wirkt sie als einheitliche Vergabe- (EVS) und Beschaffungsstelle. Alle Organisationseinheiten des Landes, die vom Land abhängigen Betriebe und Anstalten, die Bildungseinrichtungen, Einrichtungen öffentlichen Rechts, Gesellschaften, die vom Land gegründet wurden oder an denen das Land beteiligt ist, Verbünde und Vereinigungen, örtliche Körperschaften, Betriebe, Anstalten und Institute, auch autonomer Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Verwaltung

nachhaltig, sparsam, transparent Für eine nachhaltige, sparsame und transparente öffentliche Verwaltung Sorge zu tragen, das ist der Anspruch der Prüfstelle, deren Aufsichtsbereich nun wesentlich ausgebaut wurde: Sie ist nicht mehr nur für die Landesverwaltung, sondern auch für Landtag, Gemeinden, Sanitätsbetrieb, Universität und Handelskammer zuständig. Johanna Wörndle

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ie öffentliche Verwaltung ist im Umbau: schlanker und flexibler lautet die Devise. Europa, Italien und auch das Land Südtirol sollen diesen Anspruch erfüllen. In diesem Prozess spielt die Prüfstelle des Landes eine wichtige Rolle. Sie war vor nunmehr zwölf Jahren errichtet worden, um über die Wirksamkeit und Ordnungsmäßigkeit der Arbeit der Landesverwaltung und

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

der vom Land abhängigen Körperschaften zu wachen, die Wirtschaftlichkeit der Verwaltungstätigkeit und damit auch die Verwendung der Steuergelder zu überprüfen. So kontrolliert die Prüfstelle beispielsweise die Einhaltung des Stabilitätspakts, die Erreichung der Zielvorgaben, das gesetzmäßige Vorgehen und die Qualität der öffentlichen Dienstleistungen. Sie macht Sparmöglichkeiten ausfindig und legt Vorschläge für strukturelle und organisatorische Verbesserungen vor.

Zusätzliche Prüfungsfelder Nun wurde der Aufgabenbereich der Landesprüfstelle erweitert. Von einer internen Revisionsstelle der Landesverwaltung wird sie zu einem externen Kontrollorgan für Lokalkörperschaften, also zu einer Art Landesrechnungshof. Die Aufgaben beschränken sich nicht mehr auf die verwaltungsinterne Prüfung, sondern werden auf eine konkrete Finanzkontrolle, Stabilitätspakt-Kontrolle und eine Performance-Bewertung ausgebaut.

„Grund- und Ausgangslage für die Reorganisation der Prüfstelle ist das Mailänder Abkommen und die daraus resultierende Änderung des Finanzartikels 79 des Autonomiestatutes, das einmalig in Italien die Finanzkontrolle vom Rechnungshof auf das Land überträgt“, erklärt Albert Plitzner, der die Prüfstelle bisher koordiniert hat und künftig dem neuen, erweiterten Kollegialorgan als Präsident vorstehen wird. Allerdings müsse der Verfassungsgerichtshof noch klären, ob es sich dabei um eine konkurrierende, integrierende oder ausschließliche Kompetenz des Landes handelt, so Plitzner, der noch innerhalb dieses Jahrs mit einem Urteil rechnet.

Ergebnisbericht wird öffentlich Künftig ist die erweiterte Prüfstelle demnach nicht mehr nur für die Landesverwaltung und die landeseigenen Körperschaften zuständig, sondern auch für Landtag, Gemeinden, Sanitätsbetrieb, Universität und Handelskammer. Neu ist auch, dass Jahresprogramm und der jähr-


Verwaltung

Magnago-Platz offiziell benannt

liche Tätigkeitsbericht der Prüfstelle durch die Übermittlung an Landtag und Rechnungshof öffentlich werden.

Erweitertes, kollegiales Prüforgan Angesiedelt ist die Stelle nach wie vor bei der Generaldirektion des Landes. So sieht es das Landesgesetz aus dem Jahre 1994 vor, auf dessen Grundlage die Landesprüfstelle 1995 ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Allerdings wird die Stelle angesichts der neuen Aufgaben personell ausgebaut. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass bis zu 15 Stellen aus dem internen Personalkontingent für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden können. Das kollegiale Prüforgan setzt sich derzeit aus fünf Mitgliedern zusammen, die vom Landeshauptmann ernannt werden, wobei ein Kandidat vom Landtag und ein Kandidat vom Gemeindenverband namhaft gemacht werden. Unter der Koordination des bisherigen Chefprüfers Albert Plitzner werden künftig neben Sabrina Bonetti, Gilbert Gasser und Elena Eccher, die aus der Trentiner Landesverwaltung (zurück) nach Südtirol wechselt, der vom Landtag namhaft gemachte Klaus Unterweger als Prüfer tätig sein. Die Nominierung des Gemein-

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enau zwei Jahre nach dem Todestag von Altlandeshauptmann Silvius Magnago wurde am 25. Mai 2012 im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder, Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli und Vizebürgermeister Klaus Ladinser der Platz vor dem Palais Widmann in Bozen offiziell in „SilviusMagnago-Platz“ benannt. „Damit möchten wir für Altlandeshauptmann Silvius Magnago ein Zeichen der Erinnerung an seine Verdienste für Südtirol setzen“, betonte Durnwalder im Zuge der Zeremonie. In Anwesenheit der Familie Magnagos sowie zahlreicher Vertreter der Gemeinde Bozen, des Landtages,

der Landesregierung, der Euregio sowie des öffentlichen Lebens erinnerte der Landeshauptmann daran, dass Silvius Magnago immer im Interesse aller drei Volksgruppen in Südtirol gearbeitet habe. „Ich hoffe, dass der Geist der Zusammenarbeit und das Gedenken an den großen Magnago mit der Benennung dieses zentralen, symbolträchtigen Platzes im Herzen der Landeshauptstadt, an dem der Landtag und die Landesregierung ihren Sitz haben, weiterleben.“ Bürgermeister Luigi Spagnolli und Vizebürgermeister Klaus Ladinser bezeichneten die Benennung als „großen Tag für Bozen“.

denvertreters stand bei Redaktionsschluss noch aus. „Der Ausbau unseres Prüfungsauftrags stellt uns vor neue Herausforderungen und bringt auch eine beachtliche Mehrarbeit mit sich, andererseits kommt er einer Aufwertung dieses Kollegialorgans gleich“, so Prüfstellen-Präsident Plitzner. Er verweis auch darauf, dass Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarkeit der Prüfstelle verbes-

sert werden sollen: „Wir wollen den zu prüfenden Körperschaften signalisieren, dass wir nicht vorrangig als strafendes Kontrollorgan zu sehen sind, sondern vielmehr über eine kritische Außenansicht das Verwaltungshandeln optimieren wollen.“ Den öffentlichen Auftrag der Prüfstelle sieht Plitzner in ihrem Einsatz für eine sparsame und wirksame Verwendung der Steuergelder.

nicht mehr nur für die Landesverwaltung ist die Prüfstelle zuständig. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Verwaltung

aus zwei mach eins Foto: LPa/arno Pertl

Im Zuge der Neustrukturierung der Südtiroler Landesverwaltung hat die Landesregierung die Abteilung Natur und Landschaft sowie die Abteilung Raumentwicklung zu einer einzigen großen Verwaltungseinheit mit der Bezeichnung Natur, Landschaft und Raumentwicklung zusammengefasst. Armin Gluderer

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otivation für die Zusammenlegung ist die Tatsache, dass Landschaft und Raum eine unteilbare Einheit bilden. Unser Lebensraum Südtirol ist zu schön, um ihn in eine Werktagslandschaft und in eine Wochenendlandschaft zu teilen,“ unterstreicht Ressortleiter Flavio V. Ruffini. Jeder Ausschnitt des Landes verdiene eine gesamtheitliche Betrachtung mit entsprechender Gewichtung der Prioritäten. Zudem würden damit die Rahmenbedingungen für eine höhere Effizienz, den Aufbau einer umfassenden Kompetenzstelle

Die abteilung Raumentwicklung und die abteilung natur und Landschaft wurden zusammengelegt im Bereich Natur, Landschaft und Territorium, die Nutzung von Ressourcen und Synergien sowie die Vereinfachung von Verwaltungsabläufen geschaffen, so Ruffini.

Ämter bleiben bestehen Die bisherigen Ämter bleiben bestehen, eventuelle Änderungen werden sukzessive mit dem pensionsbedingten Ausscheiden von Führungskräften vorgenommen.

Das entsprechende Dekret Nr. 20 vom 15. Juni 2012 wurde im Amtsblatt vom 19. Juni 2012 veröffentlicht und tritt 14 Tage danach am 5. Juli 2012 in Kraft. Ziel der von Anton Aschbacher geleiteten neuen Abteilung ist es, inhaltlich zusammengehörende Bereiche von nun an auch in punkto Organisationsstruktur und Verwaltungsablauf zu integrieren. „Die große Herausforderung wird es in Zukunft sein, landschaftliche Aspekte, Ökologie und Raumnutzung gemeinsam zu beobachten, zu bewerten und in der Folge entsprechend zu steuern und zu einer nachhaltigen Entwicklung zu führen“, ist Aschbacher überzeugt.

Subsidiaritätsprinzip gilt

5. Juli: Geburtstag der neuen, großen Landesabteilung

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Die Zeiten, wo die Raumordnung für alles und jeden Normen und Regeln aufgestellt habe, seien vorbei: „In Zukunft werden wir das Prinzip der Subsidiarität ernst nehmen und so viel delegieren, wie es geht. Wir wollen den Gemeinden und Körperschaften selbst die Entscheidungsfreiheit geben, sie dabei aber weiterhin nach Kräften mit qualifizierter Beratung unterstüt-


Verwaltung zen“, so Aschbacher. Knackpunkt werde die fachliche Kompetenz bei den unteren Verwaltungseinheiten sein, die man mit Tat und Rat unterstützen wolle. Der Direktor des Amtes für Landschaftsschutz, Adriano Oggiano, erarbeitet zu diesem Zweck so genannte Guidelines für Gemeinden; auch möchte er mit zusätzlichen Schulungsangeboten die Fachkompetenz vor Ort erhöhen.

Systematische Raumbeobachtung Abteilungsleiter Aschbacher und Artur Kammerer, der Direktor des Amtes für Naturparke, bauen derzeit eine systematische Raumbeobachtung auf. Diese soll die Themen Raumentwicklung, Siedlungsentwicklung und Versiegelung einerseits sowie Biodiversität und Land-

abteilungsdirektor anton aschbacher

schaftsentwicklung andererseits vernetzt betrachten. Mit Hilfe dieses Instruments wolle man dann überprüfen und bewerten, ob man auf dem richtigen Weg sei und wie sich die Qualität des „Raumes Südtirol“ verändere.

Entwicklungsleitlinien vorgeben In der Abteilung selbst wird es künftig vermehrt darum gehen Entwicklungsleitlinien und strategische Pläne zu überprüfen und festzulegen, sieht Aschbacher die Hauptaufgabe der nächsten Jahre. Diese sollen schließlich in einer Gesamtstrategie auf Landes- und Bezirksebene gipfeln. Damit sollen die Grundlagen für einheitliche Planungs- und Rechtsinstrumente geschaffen werden, welche die naturräumliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes regeln und lenken sollen. Konkreter Ausdruck dieser Entwicklung wird das neue gemeinsame Landesgesetz für das Management der territorialen und landschaftlichen Ressourcen sein, das derzeit vom Mailänder Uniprofessor und Raumentwicklungsexperten Emanuele Boscolo mit Hilfe der internen Fachleute Johanna Ebner und Eleonora Gallo ausgearbeitet wird und möglichst bald als Entwurf auf dem Tisch liegen soll.

asWE hat neuen Direktor

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ie Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ASWE hat einen neuen Direktor. Die Lan-

Der neue asWE-Direktor Eugenio Bizzotto

desregierung hat den bisherigen Leiter des Landesamtes für Familie, Frau und Jugend, Eugenio Bizzotto, mit 1. August die Leitung der Agentur übertragen. Seit Jänner 2011 ist die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung, kurz ASWE, für eine Reihe von Sozialleistungen zuständig. Sie verwaltet das Pflegegeld, das Familiengeld des Landes, der Region und des Staates, das Mutterschaftsgeld, die Regionale Altersrente (Hausfrauenrente) und ist für den Zuschuss auf freiwillige Rentenversicherung von Hausfrauen, die Rentenabsicherung für Pfle-

ge- und Erziehungszeiten sowie die Rentenversicherung der Bauern, Halb- und Teilpächter und den Aufbau von Zusatzrenten zuständig. Nun hat die im Landhaus 12 in der Bozner Gamper-Straße 1 untergebrachte Agentur im Rechtswissenschaftler Eugenio Bizzotto einen neuen Direktor. Der 47-jährige Bozner leitete seit September 1997 das Landesamt für Familie, Frau und Jugend, dessen Direktion derzeit über einen Wettbewerb neu besetzt wird. Zudem war er stellvertretender Direktor der Landesabteilung Sozialwesen. Zwischenzeitlich machte er 2001 als Direktor der Abteilung Soziales einen Abstecher in die Bozner Gemeindeverwaltung. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Foto: LPa/arno Pertl

Aus der Landesregierung

Rotationsfonds

Innovationsprogramm

88 Millionen für Betriebe

Forschung und Entwicklung ankurbeln

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it einem kräftigen Schub können die Unternehmen aller Sektoren im Land rechnen. Anfang Juni hat die Landesregierung beschlossen, insgesamt 88 Millionen Euro über den Rotationsfonds bereit zu stellen, über den die Unternehmen Zugang zu günstigen Krediten haben. Die RotationsfondsLandeshauptmann Millionen speisen Luis Durnwalder sich aus zwei Quellen. Da sind zum einen 60 Millionen Euro, die die Landesregierung an „frischen“ Geldern für den Fonds vorgesehen, mit dem sie diesen also aufgestockt hat. Die zweite Quelle sind die Rückflüsse aus den Rückzahlungen der Rotationsfondskredite durch die derzeitigen Nutznießer. Die beste Nachricht: „Wir haben berechnet, wie viel wir brauchen, um alle schon genehmigten Gesuche um eine Förderung über den Rotationsfonds abzuarbeiten“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder, „und zwar aller Sektoren.“ Diese Analyse habe einen Bedarf von 84 Millionen Euro ergeben, der damit mit den vorhandenen Mitteln zur Gänze gedeckt werden kann. „Wir holen demnach alle Rückstände auf“, so Durnwalder.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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em Landesprogramm für Innovation hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Roberto Bizzo Anfang Juni grünes Licht gegeben. Es umfasst 33 Millionen Euro, das sind ganze sieben Millionen mehr als im Vorjahr. Der Löwenanteil der Mittel fließt in die Forschungsund Entwicklungsabteilungen einzelner Unternehmen. Ihre Projekte werden mit insgesamt 19,2 Millionen Euro unterstützt. Dazu kommen 1,5 Millionen Euro für die Beratung und Schulung, während rund sechs Millionen Euro an das TIS gehen, das damit Dienstleistungen im Autrag des

Landes finanziert. Weitere 5,1 Millionen Euro fließen in die Unterstützung der angewandten Forschung, wobei es hier vor allem um Projekte des Fraunhofer-Ablegers in Bozen, um solche des Instituts für innovative Technologie (IIT) sowie um den Ankauf von Landesrat Wasserstoffbussen Roberto Bizzo geht. 1,1 Millionen Euro sind schließlich für die „Unterstützung und Verbreitung der Innovationskultur“ bereitgestellt worden.

Arbeitseingliederung

50 neue Jobs als Hoffnung

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Behinderung geschaffen worden. 0 und damit 15 Arbeitsplätze Die Arbeitseingliederung, so Sozimehr als geplant, werden von allandesrat Richard Theiner, brinder Landesregierung für Menschen ge nicht nur Zufriedenheit und mit Behinderung im öffentlichen Lebensqualität für die Beteiligten, Dienst geschaffen. Das wurde Mitte sondern vermindere auch AusgaJuni beschlossen. Die Jobs entsteben für öffentliche Fürsorgeleishen, indem das Land den Gemeintungen, die die Landesreden und Bezirksgemeingierung in andere soziale schaften, den Altersheimen Maßnahmen umschichten und Gesundheitsbezirken könne. Vom Mitte Juni beeinen Beitrag für jeden schlossenen Kontingent Arbeitsvertrag zuweist, werden die ersten 15 Stellen den eine Körperschaft mit in diesem Jahr vergeben, einem Menschen mit Beweitere 15 folgen 2013 und hinderung abschließt. Auf ein Kontingent von 20 Steldiese Weise sind bereits len wird schließlich 2014 65 Vollzeitstellen für ins- Landesrat frei. gesamt 94 Menschen mit Richard Theiner


Statistik Graf. 1 Graf. 1 Graf. 1 1 Graf.

Alle zehn Jahre wieder wird in Südtirol die Stärke der Sprachgruppen erhoben. Nun liegen die Daten von 2011 vor und sie zeigen: die Entwicklung verläuft stabil, weltbewegende Änderungen hat es nicht gegeben.

Graf. 1 Graf. 1 Graf. 1

sprachgruppen: Die neuen Daten

Veränderung Veränderung der Sprachgruppenstärke der Sprachgruppenstärke nach Gemeinden nach Gemeinden - Vergleich - Vergleich Volkszählung Volkszählung 2001 und 2001 2011 und 2011 Veränderung Veränderung der Sprachgruppenstärke der Sprachgruppenstärke nach Gemeinden nach Gemeinden - Vergleich - Vergleich Volkszählung Volkszählung 2001 und 2001 2011 und 2011 Variazione Variazione della consistenza della consistenza dei gruppi deilinguistici gruppi linguistici per comune per comune - Confronto - Confronto Censimento Censimento della popolazione della popolazione 2001 e 2011 2001 e 2011 Veränderung der Sprachgruppenstärke nach Gemeinden Vergleich Volkszählung 2001 2011 Variazione Variazione della consistenza della consistenza dei gruppi dei gruppi linguistici linguistici per comune per comune - Confronto - Confronto Censimento Censimento della popolazione dellaund popolazione 2001 e 2001 2011 e 2011 Veränderung Veränderung der Sprachgruppenstärke der Sprachgruppenstärke nach Gemeinden nach Gemeinden - Vergleich - Vergleich Volkszählung Volkszählung 2001 und 2001 2011 und 2011 Variazione della consistenza dei gruppi linguistici per comune - Confronto Censimento della popolazione 2001 e 2011 Italienische Italienische Sprachgruppe Sprachgruppe Variazione Variazione della consistenza della consistenza dei gruppi dei linguistici gruppi linguistici per comune per comune - Confronto - Confronto Censimento Censimento della popolazione della popolazione 2001 e 2011 2001 e 2011 Gruppo linguistico Gruppo linguistico italiano italiano Italienische Sprachgruppe Italienische Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico italiano italiano Italienische Sprachgruppe Gruppo linguistico italiano Italienische Italienische Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico italiano italiano

Deutsche Deutsche Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico tedesco tedesco Deutsche Deutsche Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico tedesco tedesco

Christian Rainer

Deutsche Sprachgruppe Deutsche Deutsche Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo Gruppo linguistico Gruppolinguistico linguistico tedesco tedesco tedesco

E

in leichtes Plus von 0,26 Prozentpunkten bei der deutschen, ein weiteres von 0,16 bei der ladinischen und ein leichtes Minus von 0,41 Prozentpunkten bei der italienischen Sprachgruppe: Dies ist das Ergebnis der Sprachgruppenzählung 2011, das in den kommenden zehn Jahren die Grundlage des ethnischen Proporzes und damit einer Säule der Autonomie bilden wird. „Unser Autonomiemodell basiert auf einer gerechten Beteiligung aller drei Sprachgruppen am öffentlichen wie kulturellen Leben“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder (siehe auch Vorwort dieser Zeitschrift). Die Daten zur Sprachgruppen-Zusammensetzung der Bevölkerung werden deshalb alle zehn Jahre im Rahmen der Volkszählung erhoben, die nun vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT) ausgewerteten beziehen sich demnach auf die Sprachgruppenerklärungen, die von all jenen italienischen Staatsbürgern abgegeben werden konnten, die zum Stichtag 9. Oktober 2011 in Südtirol ansässig waren. Insgesamt wurden 453.272 gültige Erklärungen erfasst, während sich die Zahl der weißen oder ungültigen Erklärungen (4934) sowie der leeren Umschläge (435) in engen Grenzen hielten. Zu den Ergebnissen: Insgesamt haben sich 314.604 Südtiroler der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt (oder zugeordnet), 118.120 der italienischen und 20.548 der ladinischen. In Prozenten ausgedrückt, entspricht dies einem Anteil von 69,41 Prozent der deutschen Sprach-

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Ladinische Ladinische Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico ladino ladino Ladinische Ladinische Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo linguistico Gruppo linguistico ladino ladino Ladinische Ladinische Sprachgruppe Sprachgruppe Gruppo Ladinische linguistico Gruppo linguistico ladino ladino Sprachgruppe Gruppo linguistico ladino

Veränderung der sprachgruppenstärke nach Gemeinden - Vergleich Volkszählung astat 2012 -astat sr astat 2012 - sr astat astat 2012astat - sr 2012 - sr astat astat 2001 und 2011 Seite Seite

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gruppe, Seite 26,06 Prozent der italieniSeite pagina pagina 9 9 schen und Seite 4,53 9Prozent der ladipagina nischen. Damit ergeben sich nur minimale Unterschiede zur Zählung vor zehn Jahren, als die Verteilung noch lautete: 69,15 Prozent deutsch, 26,47 Prozent italienisch sowie 4,37 ladinisch. Die deutsche Sprachgruppe hat demnach ein leichtes Plus von 0,26 Prozentpunkten zu verzeichnen, die ladinische eines von 0,16 Prozentpunkten, während die italienische Sprachgruppe um 0,41 Prozentpunkte abgenommen hat. Auf die Gemeinden aufgeschlüsselt, überwiegt die deutsche Sprachgruppe in 103 der 116 Gemeinden des Landes, wobei die „deutschesten“ Gemeinden Martell (mit 100 Prozent), Rodeneck (99,65 Prozent)

sowie Moos in Passeier (99,58 astat 2012Pro- sr astat a s t a tai n s ft o a t i 38/ n f o2012 38/ 2012 zent) sind. In fünf Gemeinden stellt a s t a t i n f o 38/ 2012 dagegen die italienische Sprachgruppe die Bevölkerungsmehrheit. Es sind dies Bozen (73,80 Prozent), Leifers (71,50 Prozent), Branzoll (62,01 Prozent), Salurn (61,85 Prozent) und Pfatten (61,50 Prozent). Die ladinischen Gemeinden sind schließlich insgesamt acht, und zwar Wengen (97,66 Prozent), St. Martin in Thurn (96,71 Prozent), Abtei (94,07 Prozent), Enneberg (92,09 Prozent), St. Christina (91,40 Prozent), Wolkenstein (89,74 Prozent), Corvara (89,70 Prozent) sowie St. Ulrich (84,19 Prozent). info www.provinz.bz.it/astat

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Bau

startschuss für zweites Baulos Mit dem Anstich des Tunnels „G2“ durch Landeshauptmann Durnwalder und Bautenlandesrat Mussner wurden Mitte Juni die Arbeiten für den Ausbau der Sarntalerstraße wieder aufgenommen. Monika Pichler

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58,5 Millionen Euro Gemeinsam mit Landeshauptmann Luis Durnwalder und LH-Stellvertreter Hans Berger hat Mussner Mitte Juni den offiziellen Startschuss für das zweite Baulos gegeben. Während das erste Baulos, das im April 2010 abgeschlossen werden konnte, den Vortrieb des Tunnels „G1“ umfasste, betrifft das zweite Baulos, das im Mai 2012 an das „Ständige Konsortium Südtiroler Bauunternehmer CONBAU“ übergeben wurde, den Vortrieb des Tunnels „G2“ und seiner drei Fluchtstollen sowie jenen der zwei Fluchtstollen des Tunnels „G1“. Die Foto: LPa/arno Pertl

ach der Eggentalerstraße steht die Straße ins Sarntal in punkto Gefahrenstellen an zweiter Position in Südtirol. Aus diesem Grund wurde von der Landesregierung der Ausbau der Sarntalerstraße (SS 508) in vier Projektabschnitten beschlossen. Ziel dieses Großprojektes, das 2007 angegangen wurde, ist die Sicherung der Straße ab dem Eingang ins Sarntal bis auf die Höhe des Johanneskofels durch die Realisierung von zwei langen Tunnels: Tunnel „G1“ mit einer Gesamtlänge von 1.520 Metern und zwei Fluchtstollen sowie Tunnel „G2“ mit einer Länge von knapp 2000 Metern und drei Fluchtstollen.

Bei Kilometer 7,800 wird der zweite Tunnel in die bestehende und ab dort bereits ausgebaute Sarntalerstraße einmünden. Verbunden werden die Tunnels durch einen 180 Meter langen, offenen Straßenabschnitt im Bereich des ehemaligen Steinbruchs „Goldegg“. „Die beiden neuen Tunnels werden 15 bestehende, kurze Tunnels im ersten Abschnitt der Sarntalerstraße ersetzen und damit einen erheblichen Qualitätssprung bewirken“, betont Bautenlandesrat Florian Mussner.

LH Durnwalder mit stellvertreter Berger, LR Mussner und Bürgermeister Franz Locher beim Tunnelanstich für den Tunnel „G2“

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Fertigstellung des zweiten Bauloses ist für Juli 2014 geplant. Vorgesehen sind weiters die Projektabschnitte 3 und 4, die die technischen Anlagen, die Fertigungsarbeiten an den zwei Tunnels, den Bau der vier Tunnelportale sowie die Arbeiten am Straßenunterbau und im Freien beinhalten. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf 58,5 Millionen Euro, davon entfallen 11,8 Millionen Euro auf das bereits realisierte erste Baulos, 27,7 Millionen Euro auf das zweite Baulos sowie 19 Millionen Euro auf die Baulose 3 und 4. Mit einer Freigabe der gesamten neuen Strecke für den Verkehr kann laut Valentino Pagani, Direktor der Landesabteilungsdirektor Tiefbau, aus technischer Sicht im Frühjahr 2015 gerechnet werden.

Erste Straße um 1870 Franz Locher, Bürgermeister der Gemeinde Sarntal, erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Sarntales, das jahrhundertelang nur über die Berge und nicht über die Schlucht zugänglich war: „Erst vor rund 150 Jahren, um 1870, wurde erstmals ein Fahrweg durch die Schlucht angelegt. In den 1920er Jahren folgte dann der Bau einer Militärstraße.“ Heute pendeln rund 1400 Sarner täglich nach Bozen zur Arbeit, hinzu kommen rund 300 bis 400 Schüler. Angesichts dieser Zahlen ist die Erschließung des Sarntales mit einer zeitgemäßen Straße eine Notwendigkeit, betont Landeshauptmann Luis Durnwalder: „Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um diese Straße, die aufgrund der Steinschlaggefährdung eine der gefährlichsten des Landes ist, sicherer zu machen und tragen somit maßgeblich zur Erhöhung der Lebensqualität im Sarntal bei.“ Dies sei auch in Zeiten knapper werdender Geldmittel wichtig, auch wenn vieles nicht mehr so schnell realisiert werden könne wie in der Vergangenheit.


Verkehr

Erste Fahrt des Timmelbusses mit (v. l.) andreas Knapp, Christian staffler und Maria Gufler, Erich scheiber, Franz sailer, anton steixner, Thomas Widmann, Oliver schwarz, Willi Klotz, Wolfgang Huter und Rosmarie Pamer

Freie Fahrt für Timmelbus Zwischen dem Passeierund Ötztal wurde - erstmals in der Geschichte - eine grenzüberschreitende Busverbindung eingerichtet. Der Bus fährt bis 2. September vier Mal täglich von Moos nach Obergurgl und zurück.

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as Timmelsjoch war seit jeher ein trennendes und zugleich verbindendes Element: Wasserscheide, Grenzpass, Handelsweg und nicht zuletzt Schmugglerrevier. Seit 44 Jahren führt eine Straße über den Pass. In jüngster Zeit wurde diese zur Panoramastraße ausgebaut. Nun bieten die Länder Südtirol und Tirol gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol, den Bergbahnen Obergurgl, den Gemeinden Sölden und Moos in Passeier, dem Tourismusverein Passeiertal, dem Ötztal Tourismus und der Timmelsjoch Hochalpenstraße AG mit dem neuen „Tim-

melbus“ eine neue öffentliche Verkehrsverbindung.

Vier Verbindungen täglich Der Timmelbus verkehrt viermal täglich bis 2. September 2012 von Moos in Passeier nach Obergurgl und zurück. Die Fahrtzeit beträgt ein Stunde und 20 Minuten. Der Dienst läuft derzeit als Pilotprojekt. Er wird von den Ötztaler Verkehrsbetrieben (ÖVB) mit dem ÖBB-Bus bedient. Die Kosten tragen je nach Streckenzuständigkeit zu zwei Dritteln das Mobilitätsressort des Landes Südtirol und zu einem Drittel die Partner auf österreichischer Seite. In Moos in Passeier fährt der Bus täglich um 8.40 Uhr, 9.40 Uhr, 13.40 Uhr und 16.40 Uhr ab. Für die gesamte Fahrt oder Teilstrecken können Einzelfahrscheine gelöst werden (Sondertarife gelten für Kinder und Senioren und Inhaber eines Südtirol Pass: sie erhalten rund 45% Ermäßigung). Inhaber der Mobilcard, museumobil Card, bikemobil Card, der BusCard Meran und Umgebung oder der Ötztal Card können den Timmelbus sowohl auf Südtiroler

als auch auf Ötztaler Seite kostenlos in Anspruch nehmen. Auch für die Mitnahme von Fahrrädern ist der Bus ausgestattet.

Zahlreiche Ausflugsziele „Die Hochalpenstraße über das Timmelsjoch ist ein beliebtes Ausflugsziel. Mit der grenzüberschreitenden Linienverbindung tragen wir dem mobilitätspolitischen Ziel Rechnung, den Freizeitverkehr vermehrt vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern. Ich bin überzeugt, dass wir damit nicht nur der Umwelt in diesem alpinen Lebensraum, sondern auch den Nutzern etwas Gutes tun, die als Fahrgäste die spektakuläre Landschaft rund um die Passstraße entspannt und ohne Ablenkungen jeder Art genießen können“, betont Mobilitätslandesrat Thomas Widmann. Als Ausflugsziele bieten sich neben der Straße selbst mit ihren architektonischen Installationen das Mooseum in Moos in Passeier, das Erlebnisbergwerk Schneeberg, die Hohe Mut (2.670 m) und der Top Mountain Star auf 3.080 Meter in Hochgurgl an. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Tourismus & Landwirtschaft

Ideen gesucht

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um zweiten Mal gibt’s den Ideenwettbewerb „Tourismus trifft Landwirtschaft“, zum ersten Mal allerdings auf Ebene der Euregio. Wer zeigen will, wie die beiden Sektoren erfolgreich zusammenarbeiten können, kann seine Ideen noch bis 31. Juli vorlegen. Erstmals wird der Preis in diesem Jahr demnach auch im Bundesland Tirol und im Trentino ausgeschrieben. „Der Wettbewerb bietet innovativen Köpfen eine Gelegenheit, neue Ideen zur Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft vorzulegen“, so Landesrat Hans Berger, der unterstreicht, dass die beiden Sektoren schon heute eng verzahnt seien. „Das heißt aber nicht, dass nicht noch Potential, noch genügend Raum für neue

Ideen da wäre“, so der Landesrat. Der Wettbewerb erfüllt demnach auch gleich zwei Funktionen: Zum einen dient er als Schaufenster guter Ideen, zum anderen sollen bereits erfolgreiche oder Erfolg versprechende Konzepte einem breiten Publikum vorgestellt werden. „Wir setzen natürlich auch auf einen gewissen Nachahmungseffekt, wo immer dieser möglich ist“, so Berger. Eingereicht werden können in Südtirol, Tirol oder dem Trentino durchgeführte oder geplante Maßnahmen,

Initiativen, Veranstaltungen, Projekte, Produkte oder Dienstleistungen aus den Jahren 2011 und 2012 sowie realistische, bzw. realisierbare Ideen und Vorschläge, die dazu beitragen, die Kooperation zwischen Tourismus und Landwirtschaft zu fördern. Teilnahmeberechtigt sind Private ebenso wie Unternehmen, Gemeinden, Vereine, Institutionen oder Schulen. Infos gibt's unter 0471 289087, info@ transkom.it bzw. www.transkom.it, die Projektunterlagen sind bis 31. Juli per Einschreiben an die Transkom KG, Vittorio-Veneto-Straße 18, 39100 Bozen zu senden. Die Wettbewerbsgewinner werden von einer Jury ermittelt und im Oktober prämiert. Der Gesamtwert der Preise beträgt 6000 Euro.

EsF-Begleitausschuss zieht positive Bilanz

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den uns bemühen, bis zum Ende der Programmperiode noch die restlichen zur Verfügung stehenden Mittel zweckzubinden“, betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Insgesamt stehen dem Land Südtirol im Zeitraum 2007-2013 160 Millionen Euro zur Verfügung. Davon hat das Land zum 31. Dezember 2011 bereits 117 Millionen Euro zweckgebunden, das entspricht 73,5 Prozent der verfügbaren Ressourcen des Operationellen Programms des ESF 2007-2013. Zudem wurden bis 31. Dezember 2011 Zahlungen in Höhe von über 60 Millionen Euro Foto: LPa/Pertl

er Europäische Sozialfonds (ESF) ist das wichtigste Finanzinstrument, mit dem die Europäische Union ihre beschäftigungspolitischen Ziele in konkrete Maßnahmen umsetzt. Derzeit läuft das Sechsjahresprogramm 20072013 „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“, für das europaweit 75 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Ein halbes Jahr vor Abschluss dieser Programmperiode zog der ESF-Begleitausschuss Anfang Juni in Bozen Bilanz. „Wir sind bei der bisherigen Programmabwicklung gut im Rennen und wer-

Berichteten über die EsF-Programmperiode 2007-2013: LH Durnwalder mit andrea Mancini von der EU-Kommission und abteilungsdirektor Thomas Mathà

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getätigt, was 37,8 Prozent der geplanten Zahlungen entspricht. 763 Projekte (von 1338 eingereichten Projekten) sind bis zum 31. Dezember 2011 in Südtirol gestartet worden. 34.440 Personen, davon 31,4 Prozent Frauen, haben an einem ESF-Kurs teilgenommen oder einen solchen begonnen. „Dies zeigt, dass die Unternehmen in unserem Land verstärkt auf den Ausbau der Kompetenzen der eigenen Arbeitskräfte setzen“, unterstreichen der Direktor der Landesabteilung Europa, Thomas Mathà, und Judith Notdurfter, Direktorin des ESF-Amtes. Für die Zukunft gelte es insbesondere in jene Personengruppen zu investieren, die am Arbeitsmarkt die größten Schwierigkeiten haben, wie Frauen, ältere Arbeitskräfte oder Menschen mit Behinderung. „Zudem sind uns Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jugend ein großes Anliegen“, so LH Durnwalder. Die Jugend stellt auch einen wichtigen Schwerpunkt bei der Erstellung der Programme für den Zeitraum 2014-2020 dar, an der derzeit bereits gearbeitet wird.


Tourismus & Landwirtschaft

Zwei Höfe, eine Marke Frucht- und Kräutersirup, Kräutersalz, Teemischungen, Biokosmetik und alles „Made in Südtirol“: Unter der gemeinsamen Marke „Kräutergärten Wipptal“ haben sich zwei Höfe in Pflersch und Wiesen zusammengeschlossen, die eine innovative Nische besetzen – und rund die Hälfte ihres Umsatzes auf Christkindlmärkten erwirtschaften.

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eue Wege haben die Betreiber des Botenhofs, 1200 Meter hoch in Pflersch gelegen, und des Steirerhofs in Wiesen beschritten. Etwa zum selben Zeitpunkt war in beiden Höfen die Idee geboren, einen Kräutergartenbetrieb aufzubauen, nichts naheliegender also, als diesen Weg miteinander zu gehen und die Produkte der beiden Höfe gemeinsam unter der Marke „Kräutergärten Wipptal“ zu vermarkten. Damit haben die beiden Betriebe gleich vier Konzepte nachvollzo-

gen, die zum Credo von Landwirtschafts- und Tourismuslandesrat Hans Berger gehören: Zum ersten haben sie ihre Betriebe neuen Ideen geöffnet, zum zweiten erfolgreich eine Nische besetzt, zum dritten die Zusammenarbeit gesucht, anstatt sich gegenseitig Konkurrenz zu machen. Und zum vierten? Zum vierten haben die beiden Betriebe es geschafft, die Synergien zwischen Landwirtschaft und Tourismus optimal zu nutzen, und zwar über einen ganz eigenen Vertriebskanal, den die „Kräutergärten Wipptal“ in den vergangenen Jahren aufgebaut haben: die Christkindlmärkte. In der Vorweihnachtszeit haben sie einen Stand auf den Märkten von Sterzing und Brixen gepachtet, an dem sie die Produkte der beiden Höfe verkaufen. Etwa 50 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften sie mittlerweile in einer ansonsten für die Landwirtschaft „toten“ Zeit. Damit ist die Zusammenarbeit der „Kräutergärten“ mit dem Tourismus allerdings nicht erschöpft. Beide Höfe haben zudem einen eigenen Hofladen und bieten Führungen und Verkostungen an. Bernhard Auckenthaler vom Botenhof etwa führt seit mittlerweile acht Jahren jeweils von Juni bis September zweimal wöchentlich botanische

Wanderungen über die Almen. Eine Tour organisiert er dabei mit dem örtlichen Tourismusverein, die zweite im Auftrag eines Pflerer Familienhotels.Zwei bis drei Stunden wird dann unter Auckenthalers fachkundiger Führung gewandert, es werden alpine Wildkräuter und Wildgemüsesorten bestimmt, das Sammeln der Kräuter, deren Weiterverarbeitung und die Produktveredelung erklärt, bevor am Ende der Wanderung eine Verkostung im Hofladen ansteht. Und dann gibt’s da noch die Zusammenarbeit mit den Gastbetrieben im Tal. Acht Hotels und Restaurants werden derzeit mit Kräutern beliefert, ein Mehrwert für Bauern, Hoteliers und Gäste, „vor allem die ‚sensiblen’, die im Urlaub ein nachhaltiges Naturerlebnis und den Qualitätstourismus suchen“, so Auckenthaler. Gefragt, wie denn die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren noch weiter ausgebaut werden könnte, verweist Auckenthaler auf ein Problem: die Zeit: „Um aus Blüten und Kräutern ein Qualitätsprodukt zu schaffen, braucht es viel Zeit, da bleibt dann nicht mehr viel, um professionelle PR-, Werbe oder Marketingmaßnahmen zu setzen und so noch mehr Tourismuspartner zu finden“, so Auckenthaler. chr Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Verwaltung

Wettbewerbsfähigkeit stärken Mit 74 Millionen Euro wird die regionale Wettbewerbsfähigkeit in Südtirol im Zeitraum 2007-13 gefördert. Das Geld kommt aus dem entsprechenden EU-Fonds EFRE, vom Staat und vom Land. Knapp 160 Projekte wurden vorgelegt, bisher wurden 67 Millionen Euro zweckgebunden.

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Entwicklung durch umweltgerechte Innovation Im Begleitausschuss haben die Vertretenden verschiedener Landesabteilungen, des Wirtschaftsministeriums, der europäischen Kommission sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner kürzlich eine Zwischenbilanz des Programms gezogen und den Jahresbericht 2011 genehmigt. Demnach sind im Rahmen der fünf Ausschreibungen 159 Projekte eingereicht worden. Eine Finanzierung wurde bisher für 88 Vorhaben genehmigt, 40 davon wurden bereits abgeschlossen. Die fünfte und letzte Ausschreibung war Mitte April 2012 abgeschlossen worden. Dabei waren

weitere 37 Projekte vorgelegt worden. Die Bewertung dieser Projekte durch den Lenkungsausschuss läuft derzeit noch. Der Vertreter der europäischen Kommission gab zudem bereits erste Informationen über die nächste Programmperiode, die 2014 beginnt und 2020 endet. Auch über die Evaluierung der EU-Programme wurde gesprochen: Durch das Vorgeben von Zielen und das Quantifizieren des Erreichten soll die Bürgerschaft ein Bild davon erhalten, welche Maßnahmen mit Hilfe von EU-Mitteln gesetzt und welche Ziele damit erreicht wurden. Als konkretes mit EFRE-Mitteln finanziertes Vorhaben wurde schließlich von der Landesabteilung Informationstechnik das Projekt "Sichere IKT Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen" vorgestellt, das die neue Bürgerkarte betrifft. jw info www.provinz.bz.it/europa/

Foto: LPa - Pertl

ie Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE kommen in Südtirol drei Bereichen zu gute: Zum einen soll die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftssystems gefördert werden, zum anderen die umweltbezogene Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung und schließlich auch die Prävention naturbedingter Risiken. "Letztendlich geht es

um die Stärkung des besonderen Modells für die Entwicklung Südtirols, das auf dem Zusammenwirken der verschiedenen Sektoren, der Innovationsfähigkeit und der Priorität von Umweltbelangen gegenüber rein wirtschaftlichen Interessen gründet", heißt es aus der Landesabteilung Europa.

Zwischenbilanz des EFRE-Programms v.l.: arno schuster, Vize-Direktor im Landesamt für europäische Integration, abteilungsdirektor Thomas Mathà, Kathrin Oberrauch, Verantwortliche des EFRE-Programms, und alessandro Fraenkel vom Landesamt für europäische Integration

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Euregio

Vierter Umweltpreis Zum vierten Mal haben Südtirol, das Trentino und das österreichische Bundesland Tirol den Umweltpreis ausgeschrieben. Unternehmen und Einzelpersonen aus der Euregio können bis 2. November ihre Projekte einreichen.

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iel des Umweltpreises ist es, möglichst viele Menschen in der Euregio zu einer Beteiligung anzuspornen und so den Umweltgedanken quer durch alle Gesellschaftsschichten und Generationen zu verbreiten. Ausgerichtet wird der Preis von der Südtiroler Landesagentur für Umwelt, der Tiroler Landesabteilung Umweltschutz, der Umweltagentur des

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Tirol · Südtirol/Alto Adige · Trentino

Trentino und der Transkom KG. Die Teilnahme am Umweltpreis steht Privaten ebenso offen, wie juristischen Personen, also etwa Unternehmen, Vereinen, Gemeinden oder Schulen. Voraussetzung ist, dass die Teilnehmenden ihren Wohn- oder Rechtssitz im Bundesland Tirol, in Südtirol oder im

Trentino haben. Vorgesehen sind zwei Kategorien: "Projekte und Ideen" sowie "Maßnahmen und Aktivitäten". Eingereicht werden können im weitesten Sinne umweltrelevante Ideen oder Verbesserungsvorschläge, bereits durchgeführte oder geplante Maßnahmen, Initiativen, Veranstaltungen, Projekte, Produkte oder Dienstleistungen, und zwar bezogen auf die Jahre 2011 und 2012. Gesuche um Teilnahme können bis Freitag, den 2. November eingereicht werden. Der Gesamtwert der Preise beträgt 7000 Euro, die Preise pro Kategorie liegen bei 2.000 Euro für den ersten Preis beziehungsweise 1.000 Euro und 500 Euro für die weiteren zwei Preise. Die Gewinner werden von einer Jury ermittelt; die Preisverleihung erfolgt im Dezember in Innsbruck. info www.transkom.it

Rebel Rootz sind Upload-sieger

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ie Trentiner Reggae-Ska-Band Rebel Rootz mit Massimo Fontanari (Gesang und Gitarre), Nicola Tonini (Schlagwerk), Pietro Toniolli (Keyboard), Francesco Dallago (Bass) und Carlo Villotti (Gitarre) hat den fünften Jugendmusikwettbewerb Upload für sich entschieden. Als beste Südtiroler Band wurde die Grödner Gruppe Nolunta’s ausgezeichnet, die sich auch den Facebook-Preis gesichert hat. Die Frauenrockband Falling for Beautiful wurde hingegen zur besten Tiroler Musikformation gekürt. Das Upload-Finale 2012 ging Mitte Juni in Bozen über die Bühne. Dabei standen neben den besten Newcomer-Bands aus den Euregio-Ländern Tirol, Südtirol und dem Trentino auch Musikgrößen wie die Schweizer Bubble Beatz, eine aufstrebende Percussions-Band auf der Bühne, die bei der RTL-Show „Das Superta-

lent“ das Finale erreicht hatte. In den vergangenen drei Monaten fanden im Rahmen von Upload in der Euregio 28 Konzerte statt. Zum Wettbewerb haben sich 119 Gruppen angemeldet, 60 davon sind live aufgetreten. Für die Siegerband stehen weitere Auftritte – so am 25. September in Brüssel – auf dem Programm. Der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini wertet Upload als Talentschmiede, die auch positive Auswirkungen auf den jugendlichen Arbeitsmarkt nach sich zieht. Upload war zunächst eine Initiative der italienischen Kulturabteilung des Landes Südtirol. Im vergangenen Jahr wurde die Jugendmusikveranstaltung auf die Euregio-Ebene ausgedehnt. jw info www.uploadsounds.eu

Die beste südtiroler Band, die Grödner Gruppe noluta's mit LR Tommasini Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Europa

arbeitsmarktperspektiven 2020 Die derzeitige Beschäftigungssituation in Europa ist nicht rosig. Teile der Bevölkerung sind armutsgefährdet, was sich auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt auswirken könnte. Eine Reihe von Maßnahmen sollen nicht nur die Arbeitsmarktslage verbessern. Elena Mengon

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ie EU-Statistiken belegen, dass Stagnation und Wirtschaftsrezession sich vor allem auf junge Menschen auswirken. Seit 2008, als die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise begonnen hat, ist die allgemeine Arbeitslosenquote von 7,1 auf 10,2 Prozent gestiegen, die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen unter 25 Jahren ist im gleichen Zeitraum dagegen von 15,8 auf 22,6 Prozent gewachsen.

Mehr Arbeitslose Das bedeutet, dass seit 2008 EU-weit insgesamt sechs Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Laut Prognosen ist für die Zukunft nicht mit einer Besserung der Lage zu rechnen. Die Europäische Kommission hat am 18. April das Maßnahmenpaket für die Beschäftigung und die Mitteilung „Einen arbeitsplatzintensiven Aufschwung gestalten“ präsentiert: Darin werden Prioritäten und Maßnahmen festgelegt, um den europäischen Beschäftigungsmarkt zu beleben und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die Europa im aktuellen wirtschaftlichen Kontext ergreifen muss, um das strategische Ziel von Europa 2020 zu erreichen, wonach die Erwerbsrate der Männer und Frauen zwischen 20 und 64 Jahren bis zum Jahr 2020 auf 75 Prozent gesteigert werden soll. In der Mitteilung wird beschrie-

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ben, durch welche Maßnahmen die Mitgliedsstaaten die Beschäftigung fördern sollten, beispielsweise durch den Abbau der Steuerbelastung auf Arbeit und die gezielte Förderung von Unternehmensgründungen. Ebenso werden die Wirtschaftsbereiche aufgezählt, in denen die stärkste Beschäftigungsentwicklung in Zukunft erwartet werden kann: Es sind dies die sog. „grünen Sektoren“, die Gesundheitsdienste und die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Beschäftigung fördern Allein im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien könnten bis zum Jahr 2020 fünf Millionen Arbeitsplätze entstehen. Daher sollen die Mitgliedsstaaten die sog. „grüne Wirtschaft“ in ihren Beschäftigungsplänen besonders berücksichtigen. Die Beschäftigung in den Bereichen der Sozial- und Gesundheitsbetreuung ist infolge der Bevölkerungsalterung im Steigen begriffen. Hier müssen Planung und Berechnung der Entwicklungsprognosen verbessert werden, damit ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Fachkräften im Gesundheitswesen erzielt werden kann. Auch bei der Nachfrage nach IKTSpezialisten ist mit einer jährlichen Zunahme der Beschäftigungsquote von drei Prozent ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Entwicklung und die Benutzung von IKT-Anwendungen stehen zudem in engem Zusammenhang mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen. Um die von der EU für die nächsten Jahre festgelegten Prioritäten zu erreichen, müssen die Arbeitsmärkte durch gezielte Reformmaßnahmen dynamischer und inklusiver werden. Es gelten die gemeinsamen Grundsätze der Flexibilität und der Arbeitsplatzsicherheit (sog. Flexicurity). Das Beschäftigungspaket zielt auf die Schaffung eines effektiven europäischen Arbeitsmarkts

durch die Förderung der beruflichen Mobilität in der Union ab. Der von der Europäischen Kommission erstellte Jahreswachstumsbericht weist für 2012 darauf hin, dass die Mobilität der Arbeitnehmenden in Europa derzeit im Vergleich zur Gesamtgröße der EU-Arbeitsmärkte und zur erwerbstätigen Bevölkerung noch zu gering ist. Um die berufliche Mobilität zu erhöhen, sollen die rechtlichen und praktischen Hindernisse des freien Verkehrs der Arbeitskräfte aus dem Weg geräumt werden. Auch die Mitgliedsstaaten sind aufgerufen, ihren Beitrag zu diesem Prozess zu leisten: Zum einen müssen sie für Personen, die in einem anderen EU-Staat eine Arbeit suchen, das Mitnehmen von Arbeitslosigkeits- und Sozialleistungen ermöglichen (für bis zu sechs Monaten), zum anderen müssen sie die Einschränkungen beim Zugang zu bestimmten Stellen der öffentlichen Verwaltung beseitigen. Die Anweisungen des Beschäftigungspakets wurden zum Teil bereits in zwei von den insgesamt sieben Leitinitiativen der Strategie Europa 2020 umgesetzt, welche die Beschäftigung und die Ausbildung betreffen. Eine davon hat den Titel „Agenda für neue Kompetenzen und Beschäftigungsmöglichkeiten“ und zielt auf die Ankurbelung der Arbeitsmarktreformen ab, um die Menschen beim Kompetenz-Erwerb für die neuen Berufe zu unterstützen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und das europäische Arbeitsrecht zu novellieren.

Bedingungen verbessern Diesbezüglich ist auf folgende konkrete Maßnahmen zu verweisen: • das University-Business-Forum, das den Dialog zwischen der Wirtschaft, den Universitäten und den Ausbildungszentren fördert; • der Europäische Qualifikationsrahmen, der die Definition und Klassifizierung der Kompetenzen, die aus den Lehrplänen der Bildungseinrichtungen hervor-


Europa

Durch verschiedene Maßnahmen sollen Wirtschaft angekurbelt und arbeitsmarktlage verbessert werden. gehen, vereinheitlicht und im Hinblick auf die Mobilität der Arbeitskräfte europaweit vergleichbar macht. Das sechsstufige Bezugssystem für die Klassifizierung der Sprachkenntnisse (A1, A2, B1, B2, C1 e C2) findet z.B. immer breitere Anwendung für die Bewertung der individuellen Sprachkompetenzen. Außerdem wurde vorgeschlagen, das Netzwerk der europäischen Arbeitsverwaltungen (EURES) für Arbeitssuchende in ein regelrechtes Instrument für die europaweite Arbeitsplatzvermittlung und Personalrekrutierung zu verwandeln. Die europäische Kommission bekräftigt schließlich die Notwendigkeit, den jungen Menschen effektive Chancen für eine ständige Weiterbildung zu bieten. Im Rahmen der Initiative „Youth on the Move” (Jugend in Bewegung), die im Jahr 2010 gestartet wurde, wurden verschiedene Vorschläge vorgebracht, die auf die Verbesserung des Bildungsniveaus und der Berufsaussichten der jungen Menschen ausgerichtet sind. Zu diesem Zweck ist Folgendes vorgesehen: • ein stärkerer Rückgriff auf den Europäischen Sozialfonds sei-

tens der nationalen Regierungen für die Entwicklung von Lehrlingsprogrammen für junge Menschen, die ein Unternehmen gründen und für neue Projekte; • die Initiative „Dein erster EURES-Arbeitsplatz”, die zum einen auf die Erhöhung der Mobilität innerhalb der EU bei Arbeitssuchenden unter dem 30. Lebensjahr und zum anderen auf die Unterstützung der Unternehmen, die Personal in anderen europäischen Staaten anstellen möchten, abzielt. Die Anfangsphase dieses Vorhabens wurde in Italien, Deutschland, Spanien und Dänemark mit der Unterstützung der nationalen Beschäftigungsdienststellen gestartet; • die EU-Programme Erasmus und Leonardo Da Vinci, die beide Bestandteile des Programms für Lebenslanges Lernen sind (EUweites Aktionsprogramm für die ständige Aus- und Weiterbildung), aus dem im Jahr 2012 für Studenten von Universitäten oder Berufsbildungseinrichtungen insgesamt 130.000 Arbeitserfahrungen in Betrieben aus anderen EU-Staaten finanziert werden; • das Erasmus-Programm für Un-

ternehmer, welches die Aufnahme von 600 Jungunternehmern in kleinen Betrieben von anderen EU-Staaten vorsieht; • der Europäische Freiwilligendienst, der 10.000 ehrenamtliche Beschäftigungsangebote in allen EU-Staaten finanziert. Obige Maßnahmen werden ab 2014 umgesetzt. Derzeit laufen noch Diskussionen und Verhandlungen im EU-Parlament und im Rat, bei denen es um eine Erneuerung nicht nur im Sektor der Beschäftigung, sondern auch in dem der Forschung, der Landwirtschaft und der Kohäsionspolitik geht. Es bleibt zu hoffen, dass die getroffenen Entscheidungen rasch umgesetzt werden, damit Europa im Zeitalter der Globalisierung wettbewerbsfähig bleibt und in Zukunft besser und schneller auf mögliche Krisen reagieren kann. Quellen Mitteilung der Kommission, Bruxelles, 18.4.2012 COM(2012) 173 final. Einen arbeitsplatzintensiven Aufschwung gestalten: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2012:0173:FIN:DE:PDF

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Bildung

Endspurt für Lehrlingsgesetz 2011 hat Rom einen Einheitstext zur Lehrlingsausbildung verabschiedet. Seit Monaten arbeiten Landesrätin Kasslatter Mur und die Beamten der Berufsbildung daran, die Landesbestimmungen gemeinsam mit den Sozialpartnern an die neuen Vorgaben anzupassen. Am 15. Juni 2012 hat die 4. Gesetzgebungskommission den Entwurf für die Landes-Lehrlingsordnung verabschiedet.

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üdtirol geht seit Jahrzehnten seinen eigenen Weg in der Berufsbildung und setzt erfolgreich auf das duale Modell. Der Staat hat

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letztes Jahr mit einem neuen Lehrlingsgesetz erneut den Versuch gestartet, über die Lehre in Italien Ausbildung und Arbeitsmarkt näher zusammenzuführen und die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Da einige Normen des Landes-Lehrlingsgesetzes nicht mit der staatlichen Neuregelung konform sind, müssen die Landesbestimmungen angepasst werden. Die in der Landesregierung für die Materie zuständige Landesrätin Kasslatter Mur beschreibt die Ausgangslage so: „Wir sind die einzige Provinz Italiens, in der die duale Ausbildung traditionell schon sehr gut funktioniert und mit einem anerkannten Abschluss endet. Wir brauchen auch künftig ein Modell, das zum einen von den Jugendlichen und ihren Eltern und zum anderen von den Arbeitgebern gut angenommen wird. Ich wünsche mir, dass die Lehre durch eine Reform des Landesgesetzes an Attraktivität gewinnt“. Nach mehreren Anhörungen der Gewerkschaften und der Berufsverbände wurde über die

wesentlichen Punkte des Gesetzentwurfes ein Konsens gefunden. Der Entwurf für die neue Lehrlingsordnung gemäß staatlicher Regelung sieht drei Typen von Lehre vor: die Lehre zum Erwerb einer beruflichen Qualifikation und eines Berufsbildungsdiploms (traditionelle Lehre), die berufsspezialisierende Lehre und die Lehre zur Höheren Berufsbildung und Forschung.

Traditionelle Lehre Wie bisher müssen Jugendliche, die auf diesem Wege eine berufliche Erstausbildung machen wollen, für den Antritt dieser Lehre 15 Jahre alt sein und das Mittelschuldiplom in der Tasche haben. Über die Lehre kann das 10. Pflichtschuljahr und die Bildungspflicht bis 18 erfüllt werden. Lehrverträge können bis zum Ende des 25. Lebensjahres abgeschlossen werden. Wie in den Berufsfachschulen - also der Vollzeit-Berufsausbildung - sind je nach Lehrberuf zwei Abschlüsse vorgesehen:


Bildung • dreijährige Lehrberufe schließen mit einer so genannten „beruflichen Qualifikation“ ab, • vierjährige Lehrberufe mit dem so genannten „Berufsbildungsdiplom“. Neu ist, dass nun auch im vierten Lehrjahr Unterricht an der Berufsschule vorgesehen ist. Für Hartwig Gerstgrasser, Bereichsleiter für Berufsbildung im deutschen Bildungsressort, ist sehr positiv, dass künftig schulische und betriebliche Ausbildung parallel verlaufen: „Das bedeutet, dass die Lehrlinge nicht mehr ein oder zwei Jahre auf die Gesellenprüfung warten müssen, wie das derzeit in vielen Berufen der Fall ist, sondern bald nach dem Abschluss der Berufsschule zur Prüfung antreten können.“ Das Berufsbildungsdiplom eröffnet den Zugang zum von der Landesregierung geplanten maturaführenden Jahr in Vollzeit. „Die Absolventen der Lehre, welche die Matura in der Berufsbildung absolvieren wollen, müssen auf jeden Fall Kompetenzen in Allgemeinbildung haben, die über jene der Lehrlingsausbildung hinausgehen. Es muss überlegt werden, auf welchem Weg diese Kompetenzen erworben werden können, etwa durch zusätzliche Kurse“, so Gerstgrasser.

Berufsspezialisierende Lehre Die berufsspezialisierende Lehre richtet sich an volljährige Personen bis 29 Jahren, mit oder ohne abgeschlosse Erstausbildung und

Matura 19 Jahre

dauert drei bzw. bis zu fünf Jahre bei handwerklichen Profilen. Die Regierung Monti propagiert diesen Lehrvertrag als den Arbeitsvertrag für den Einstieg von jungen Menschen nach der Oberstufe oder nach einem Universitätsabschluss in die Arbeitswelt. Damit wird der Vertrag eine Art Ersatz für den früheren Ausbildungs- und Arbeitsvertrag. Wie vom Staat vorgegeben wird die berufsspezialisierende Lehre auch in Südtirol künftig in erster Linie durch die Kollektivverträge geregelt. Die Arbeitgeber sind aber verpflichtet, die Lehrlinge für rund 40 Kursstunden pro Lehrjahr freizustellen, die vom Land angeboten werden. Diese Kurse beinhalten transversale Themen, z.B. Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Kommunikation und Sprachen. Die größte Neuerung im Landesgesetzentwurf betrifft die berufsspezialisierende Lehre. Sie ist zurzeit in Südtirol ähnlich geregelt wie die traditionelle Lehre und hat sich daher im Gegensatz zu den anderen Regionen aus diesem Grund bei uns nur in wenigen Bereichen etabliert. „Es ist sinnvoll, diesen Lehrvertrag zu liberalisieren, weil durch diesen Vertrag so genannte „atypische Verträge“ wie etwa der Projektvertrag zurückgedrängt werden können“, erklärt Cäcilia Baumgartner, Direktorin im Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung. Trotzdem möchten Land und Sozialpartner das bisherige Modell in jenen Berufen weiterführen, in denen es gut funktioniert: so wer-

[Matura in der Berufsbildung]

5. Jahr

Aufnahmeprüfung

Berufsbildungsdiplom 4. Lehrjahr

18 Jahre

Qualifikation 4. Jahr

3. Lehrjahr

3.Jahr

2. Lehrjahr

17 Jahre

16 Jahre

Lehre

2. Jahr 15 Jahre

Gymnasien, Fachoberschulen

Berufsfachschule

14 Jahre

Mittelschule

1. Lehrjahr

den angehende Bankkaufleute und Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten in den Apotheken auch künftig über die berufsspezialisierende Lehre vom Land angebotene Ausbildungskurse besuchen und am Ende einen anerkannten Abschluss erreichen können.

Höhere Bildung & Forschung Auch die Lehre zur Höheren Berufsbildung und Forschung ist für Personen von 18 bis 29 Jahren möglich. Dieser Typ Lehre hat den Abschluss einer Universität, einer Höheren Technischen Bildungseinrichtung oder ein Forschungsdoktorat zum Ziel. Zudem sind über einen solchen Lehrvertrag auch Praktika in Kammerberufen vorgesehen, wie z.B. Anwalt, Architekt, Wirtschaftsberater. Die Dauer der Lehre zur Höheren Berufsbildung und Forschung müssen die Sozialpartner und die betroffenen (Bildungs-)einrichtungen festsetzen.

Verwaltungsvereinfachung Der Landesgesetzentwurf beinhaltet zwei Maßnahmen zur Vereinfachung der Verwaltungstätigkeit: • Die Pflicht des Arbeitgebers, eine Bewilligung zur Ausbildung von Lehrlingen zu beantragen, wird durch eine Meldung der betrieblichen Ausbildungsstandards ersetzt. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber nicht die Genehmigung eines Antrages durch das Land abwarten muss. • Zudem kann der Arbeitgeber ab 2013 gleichzeitig mit der staatlich vorgesehenen Meldung telematisch auch bestimmte Daten übermitteln, die für die Einschreibung an der Berufsschule notwendig sind, wie z.B. die Wahl der Unterrichtssprache. Dadurch fällt die Pflicht weg, dem Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung eine Kopie des Lehrvertrages zu übermitteln. Zurzeit wird beim Land schon die Umsetzung des Landesgesetzes vorbereitet. Unter anderen werden die Sozialpartner zur Frage angehört, in welchen Lehrberufen die Lehre drei und in welchen vier Jahre lang dauern soll. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Umwelt

Forstgarten Piglon schafft synergien

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in Zusammenarbeit mit dem Landund Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg von 2009 bis 2011 am Hang des Mitterbergs auf der Höhe der Raststation Laimburg West errichtet worden. Das Grundstück für den neuen Forstgarten – insgesamt 1,35 Hektar – wurde vom Versuchszentrum Laimburg bereitgestellt, das in Piglon über Obst- und Rebanlagen verfügt. Das neu errichtete Gebäude entspricht

Foto: Versuchszentrum Laimburg

er neue Forstgarten Piglon ersetzt die bisherigen Forstgärten in Radein, Castelfeder und Graun und ermöglicht eine verkehrsgünstig gelegene Produktion und Verteilung der Pflanzen im Unterland“, erklärte Paul Profanter, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, anlässlich der Eröffnung des neuen Forstgartens Ende Mai. Der Forstgarten Piglon ist von der Landesabteilung Forstwirtschaft

Gemeinsame Einrichtung für Forstverwaltung und Versuchszentrum Laimburg: der neue Forstgarten Piglon

dem Klimahaus-Standard „A“ und beinhaltet Lagerhallen sowie Sanitär- und Umkleideräume. Es verfügt über einen Tiefbrunnen und eine Wärmepumpe für Warmwasser und Heizung. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach deckt den jährlichen Strombedarf des Forstgartens. Ergänzt wird die Infrastruktur durch zwei Folientunnel zur Anzucht von Edelkastanien. Jährlich werden in Piglon rund 50.000 Pflanzen - Laubhölzer und Sträucher verschiedenster Art - produziert. Das entspricht rund 13,5 Prozent der von der Forstverwaltung landesweit verteilten Pflanzen. „Hier in Piglon wurde eine schöne Einrichtung geschaffen, die von der Forstverwaltung und vom Versuchszentrum Laimburg gemeinsam genutzt wird und somit ein Musterbeispiel für Synergien ist“, unterstreicht Landeshauptmann Luis Durnwalder. Die Gesamtbaukosten betrugen rund 700.000 Euro, wovon das Versuchszentrum Laimburg 200.000 Euro übernommen hat.

neue Turnhalle in Brixen

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it der Überreichung eines symbolischen, goldenen Schlüssels an die Direktorin wurde Ende Mai die neue, erweiterte Turnhalle des italienischen Schulzentrums in Brixen offiziell übergeben. Der Umbau und die Erweiterung der Turnhalle des italienischen Schulzentrums „Falcone e Borsellino“ und der Berufsschule „E. Mattei“ war notwendig geworden, weil die ursprüngliche, Anfang der achtziger Jahre errichtete Turnhalle nicht mehr den Anforderungen entsprach, die die schulische Nutzung durch rund 350 Schülerinnen und Schüler sowie die außerschulische Nutzung durch zahlreiche Vereine mit sich brachte. Im Auftrag des Landesbautenressorts wurde daher im Februar 2011 mit den Umbauarbeiten begonnen, die im Mai 2012 abgeschlossen werden konnten. „In Bildungseinrichtungen zu investieren, bedeutet

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in die Zukunft eines Landes zu investieren“, unterstrich Schullandesrat Christian Tommasini bei der Einweihungsfeier. Landeshauptmann Luis Durnwalder erinnerte daran, dass in den letzten Jahrzehnten in allen Landesteilen Südtirols viele Einrichtungen entstanden seien. Die soeben fertiggestellte Turnhalle sei ein Beispiel, dass man nicht immer neu bauen müsse, sondern auch mit einem Umbau und einer Erweiterung viel erreichen könne. Für Albert Pürgstaller, Bürgermeister von Brixen, fügt sich der Bau „hervorragend in das Stadtbild ein“ und bringe „ein weiteres Stück Lebensqualität nach Brixen“. Neben der Erweiterung und dem Umbau der Turnhalle entstanden neue Umkleide- und Sanitärräume für Schüler und Lehrpersonen, Geräte- und Lüftungsräume sowie eine neue Zuschauertribüne und eine angeschlos-

sene Kleinturnhalle. Die bestehende Kubatur wurde von 7100 Kubikmeter auf 10.000 Kubikmeter erweitert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,55 Millionen Euro.

LH Durnwalder und LR Tommasini übergeben die neue Turnhalle an Direktorin Maria Concetta Capilupi.


Bildung

Ein Koffer voller Geschichten Um Geschichten und um das Erzählen dreht sich der diesjährige Tag der Weiterbildung, zu dem die Weiterbildungsämter des Landes am 28. September 2012 in die CusanusAkademie in Brixen einladen.

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ie Sehnsucht nach Geschichten kennzeichnet die Menschheit. Immer schon haben Menschen sich Geschichten erzählt und seit jeher dienen Geschichten dazu, Ängste zu bannen und Werte weiterzugeben. Einen besonderen Wert haben Geschichten und das Erzählen in der Bildungsarbeit, auch wenn dieser oft unterschätzt oder gar nicht erkannt wird. Lernen geschieht in der Tat häufig durch und über Geschichten – sie fesseln unsere Aufmerksamkeit und lösen innere Bilderwelten aus, die das zu Lernende belebt und fixiert. Diese Gedanken haben die beiden Landesämter für Weiterbildung dazu bewogen, den diesjährigen Tag der Weiterbildung dem Erzählen zu widmen. „Ein Koffer voller Geschichten - Una valigia piena di storie“ lautet denn auch der Titel

der Tagung, die am 28. September 2012 in der Cusanus Akademie in Brixen stattfindet. Die Tagung richtet sich an Referenten, Lehrpersonen, Weiterbildungsorganisationen, Vertretende der Bildungsausschüsse und alle anderen am Thema Interessierten. Sie soll ein Impuls sein und ganz

konkret die Vielfalt an narrativen Methoden aufzeigen, sowie deren Anwendung in der (Weiter-)bildungsarbeit präsentieren. info www.provinz.bz.it/weiterbildung unter „Aktuelles“

Das vorläufige Programm 8.45 Uhr Vorwort Episoden aus dem Bildungsalltag mit Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner Vor langer langer Zeit … Einstieg in die Sagenwelt mit Matteo Rubatscher Geschichten erzählen Il metodo narrativo nella formazione con Kathrin Gschleier e Marta De Chiusole Vite movimentate Begegnung mit interessanten Menschen im Erzählcafé in Zusammenarbeit mit Centro Multilingue Bolzano Lebendige Organisation Storytelling in Organisationen und Unternehmen mit Karin Thier Palabirn und Oberwind Theatralisches Erzählen mit Ludwig Fabi 14.30 Uhr Io – Tu - Wir Parallele Workshops - WS 1: Bilancio di competenze con Fiammetta Bada - WS 2: Lernbiographie mit Hansjörg Auer - WS 3: Storytelling mit Karin Thier suoni d’epoca Lavoro autobiografico attraverso la musica con Franco Bertoldi Und jetzt? Riflessione e transfer per il proprio lavoro con Lucia Piva e Hansjörg Auer 17.15 Uhr Ende

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Denkmalpflege

„Erinnern ist eine Kunst“ „Besonders in unserer schnelllebigen Zeit", betont Kulturlandesrätin Kasslatter Mur, „arbeitet die Denkmalpflege drohenden Entwurzelungen entgegen.“ Der von der Landesabteilung Denkmalpflege erstellte Bericht über die Arbeiten im Jahr 2010 ist soeben erschienen. Maja Clara

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enkmal“, führte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Vorstellung aus, „taucht als Begriff erstmals bei Martin Luther mit der Bedeutung von Gedächtnisstütze auf - und diese Bedeutung wird bestehen bleiben. Mit dem Wissen um die Vergangenheit gerüstet wird es uns gelingen, die Gegenwart besser zu leben und die Zukunft besser zu planen.“

Erinnern hilft Zukunft gestalten

Der restaurierte Flügelaltar von st. Cäsarius in Flutsch stellt, davon flossen 5,5 Millionen in die Erhaltung und Restaurierung von Bau- und Kunstdenkmälern, 2,2 Foto: LPa/a.Pertl

In Zeiten notwendiger Sparmaßnahmen, unterstrich Kasslatter Mur vor ausnehmend zahlreich erschienenem Publikum, konnten die Ausgaben für die Denkmalpflege nahezu auf dem Stand der Vorjahre gehalten werden: Im Jahr 2010 wurden 9,1 Millionen Euro für die Belange der Denkmalpflege bereitge-

LRin Kasslatter Mur, abteilungsdirektor andergassen und die amtsdirektorinnen Marzoli, Roilo, Kofler Engl

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Millionen in archäologische Ausgrabungen und 100.000 Euro in das Landesarchiv. Hinter dem Jahresbericht, legte Abteilungsdirektor Leo Andergassen dar, steckt sehr viel Anspannung, Arbeit und Konzentration. „Erinnern“, erklärte er, „ist eine Kunst; die Kunst zu erinnern bewahrt vor dem Vergessen.“ Andergassen ging auch auf die "Emotionalität der Wahrnehmung" ein: „Alles, was da ist, hat eine Ausstrahlung und führt zu einem Dialog. Der Schutz des materiellen Zeugnisses ist die Folge der emotionalen Wahrnehmung des Denkmals.“ Sorgen, erklärte Andergassen, bereiten die


Kultur archäologischer Güter gehören zu den wichtigsten Aufgaben ihres Amtes, wies Marzoli hin, dazu kommen die Veröffentlichungen über die Funde und die Herausgabe wissenschaftlicher Schriften.

zahlreich errichteten Fotovoltaikanlagen auf den Dächern denkmalnaher Gebäude, die eine Beeinträchtigung darstellen. Aus den fünfzehn 2010 erfolgten Unterschutzstellungen griff der Abteilungsleiter einige hervor, etwa das Lutzenhaus in Brixen, die Stube mit barockem Leistengetäfel im Musshof in Mals, die Rienzbrücke in Olang und den Obergolserhof in Sexten.

Forschung und Vermittlung

Waltraud Kofler Engl, Direktorin des Landesamtes für Bau- und Kunstdenkmäler, nannte als wichtigste Aufgaben „Überzeugungsund Vermittlungsarbeit neben Beratung und Verwaltung“. Von den 5,5 Millionen Euro floss der Löwenanteil in die Beiträge: 40 Prozent in sakrale und 60 Prozent in profane Bauten. „Baudenkmalpflege“, sagte die Amtsdirektorin, „ist der Gradmesser für die Kultur einer Gesellschaft.“ Der Jahresbericht solle bewusst machen, was Restaurierung bedeutet. Mit 101 Eingriffen an Kirchen und Kapellen stellen die sakralen Baudenkmäler den größten und am stärksten wahrgenommenen Bereich dar. Das Titelbild des Berichtes zeigt spätgotische Rankenmalereien im Netzgratgewölbe der Kirche St. Cäsarius in Flutsch von Laatsch im Vinschgau. „Bürger und Schlösser“,

Foto: Fondo Genio Civile

15 Unterschutzstellungen

Die straße zum Valparola-Pass im Jahr 1960 erklärte Kofler Engl, „gehören zu unseren Spitzenwerken, auch hier wären die Arbeiten ohne Beiträge nicht durchführbar, das gilt besonders für Ruinen wie etwa Caldiff bei Neumarkt, die als Dokumentation für die Zukunft nur gesichert und nicht rekonstruiert wird.“ Catrin Marzoli, geschäftsführende Direktorin des Landesamtes für Bodendenkmäler, griff als Beispiel archäologische Grabungen auf dem Ritten heraus, mit dem man sich erstmals intensiv auseinandersetzt hat, etwa im Brandgrab am Zaberbachl. Schutz und Erhaltung

Die Amtsdirektorin des Landesarchivs Christine Roilo nannte als eine der wichtigsten Aufgaben des Berichtsjahres jene am Nachlass von Silvius Magnago. Weiters gehe es auch in ihrer Arbeit um Forschung und Vermittlung, beispielsweise in der Ausstellung über die Straße auf den Valparola-Pass im Naturparkhaus Fanes-SennesPrags. Außerdem wurden zwei Bände in der Schriftenreihe veröffentlicht und eine Tagung über die Option und ihre Folgen abgehalten. Zu den Arbeiten an den Beständen gehört etwa die Erschließungsarbeit von Bildarchiven und Schriftgut, etwa der Haushaltungsschule Bühlerhof in Sarns bei Brixen. info Landesabteilung Denkmalpflege Ansitz Rottenbuch, Armando-Diaz-Straße 8, Bozen Telefon 0471 411900 Fax 0471 411921 E-Mail denkmalpflege@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/denkmalpflege/

Kinder spielen Knappen

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m Schaubergwerk Prettau im Ahrntal gibt es ab Anfang Juli wieder den „Zwergenzug“. Jeden Donnerstag im Sommer führt er Kinder durch einen eigens konzipierten Stollen tief ins Innere des Berges. Zuerst die Lektüre von Sagen und Märchen, dann die Verkleidung der Kinder als Zwerge, mehrere Spiele und schließlich eine einstündige Fahrt mit dem „Zwergenzug“, der durch einen eigens für Kinder konzipierten Stollen tief ins Innere des Berges fährt und die kleinen Fahrgästen auf eine Schatzsuche und eine spannende Reise in die Welt der Bergknappen führt. Dies

bietet das Schaubergwerk Prettau für Kinder von sechs bis zwölf Jahren ab 5. Juli bis 30. August jeweils donnerstags. Die Kinder erhalten dabei Einblick ins frühere Leben der Bergknappen im Ahrntal. Das Kinderprogramm findet jeweils donnerstags statt, beginnt um 10 Uhr (Treffpunkt: Parkplatz beim Bergwerk/Bushaltestelle) und endet um 13 Uhr. Die Teilnahme kostet 18 Euro (inklusive Knappenmarende) und muss bis zum Vortag beim Tourismusverband Tauferer Ahrntal (Tel.: 0474/652081, tauferer@ahrntal. com) vorgemerkt werden. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Museen

Musik im stollen Auch im heurigen Sommer findet im Schaustollen der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg die Konzertreihe „Musik im Stollen“ statt. In dieser außergewöhnlichen Location sorgen vier Konzerte ab Mitte Juli wieder für unterhaltsame Sommerabende in einer einmaligen Atmosphäre.

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ie Konzertreihe „Musik im Stollen“ des Ridnauner Bergbaumuseums wird heuer zum achten Mal ausgetragen. Jeweils im Sommer lockt dieses Musikerlebnis der besonderen Art viele Teilnehmer nach Maiern/Ridnaun. Los geht’s es am Samstag, 14. Juli um 20.30 Uhr mit dem Konzert des Damensalonorchesters La Valse und ihren leichtfüßigen, anmutigen Melodien von Johann Strauß und anderen berühmten Komponisten der k.u.k.-Zeit im alten Wien, Tangos und Filmmusik. Das zweite Konzert findet am Samstag, 21. Juli um 20.30 Uhr statt. An diesem Abend interpretiert das Mundharmonika-Quartett Austria mit nur vier Mundharmonikas alle möglichen musikalischen Stilrichtungen, wie klassische Meis-

Das Damensalonorchester La Valse

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terwerke aus dem Neujahrskonz er t, rasante osteuropäische Volkstänze, neue österreichische Volksmusik, fetzige Oldies, melodiöse Balladen und stimmungsvolle Filmsoundtracks aus Italo-Western. Beim dritten Konzert am Samstag, 28. Juli um 20.30 Uhr ist die Begeisterung, die Freude und die Leidenschaft der Geschwister Niederbacher und ihrer Volksmusik an der Reihe. Den größten Erfolg feierten die vier Geschwister aus Gais übrigens 2010, als sie beim Grand Prix der Volksmusik international den zweiten Platz schafften.

Konzertreihe Den Abschluss bildet schließlich am Sonntag, 5. August um 17.30 Uhr das mittlerweile zur Tradition gewordene Konzert der Gruppe TUN NA KATA 2 von der Lebenshilfe in Sterzing. Die feurige Band steht unter der Leitung des Schlagzeugers Paolo „Jack“ Alemanno und setzt sich aus

Die Geschwister niederbacher acht Personen mit Beeinträchtigungen, unterstützt von den Brüdern Stötter und Michele Sterkele, zusammen. Ihre Musik ist schwungvoll, stark rhythmisch und irischkeltischen Charakters und reißt das Publikum förmlich mit. Dazu beeindruckt besonders der freudvolle, begeisterte und strahlende Ausdruck der Musiker.

Warm anziehen Ein wichtiger Hinweis: Trotz der warmen Jahreszeit lautet das Motto der Veranstaltung „Warm anziehen!“. Es werden zwar an allen Konzertabenden vom Museum Decken zur Verfügung gestellt, warme Kleidung und gutes Schuhwerk werden dennoch empfohlen. Nach den Musikaufführungen gibt es für die Besucher eine warme Suppe in der Knappenstube. Vor und nach dem Konzert besteht außerdem die Möglichkeit das Museum zu besichtigen. Der Eintritt beträgt 15 Euro, für Kinder bis 14 Jahre, Schüler und Studenten sieben Euro. Karten für die Konzerte müssen unter der Telefonnummer 0472 656364 oder per E-Mail an ridnaun.schneeberg@ bergbaumuseum.it reserviert werden.


Museen

nachts forschen im naturmuseum

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Foto: Turiseum südtirol

en Forschern des Naturmuseum Südtirol über die Schulter schauen. Dies ist am Freitag, 28. September 2012 bei der dritten Ausgabe der Langen Nacht der Forschung möglich. Eintritt frei. Unter den Forschungsinstitutionen in Südtirol, die sich an der heurigen Ausgabe der Langen Nacht der Forschung beteiligen, befindet sich auch das Naturmuseum Südtirol. Von 17 bis 24 Uhr können Besucher

einen Blick hinter die Kulissen werfen und Interessantes über aktuelle wissenschaftliche Arbeiten und Forschungsprojekte erfahren. Sich informieren und selber Hand anlegen können die Besucher an vier Stationen, die folgenden Themen gewidmet sind: „Pilze – unscheinbar aber geheimnisvoll“, „Fledermäuse – Jäger der Nacht“, „Schon mal in Stein gehauen?“ und „Wie schnell waren Dinosaurier?“. Hier kann man mit den Wissenschaftlern des Museums ins Gespräch kommen und ihnen bei ihrer Forschungsarbeit über die Schulter schauen. Der Eintritt ist frei. Wie bei den ersten beiden Ausgaben der Langen Nacht der Forschung in Südtirol in den Jahren 2008 und 2010 werden auch heuer wieder verschiedene Stationen an mehreren Standorten zum Eintauchen in unterschiedliche Wissenschaftswelten einladen. Die angebotenen Events reichen von Simulationen über Experimente, Spiele und Führungen bis hin zu Shows. Das Ziel der Veranstaltung ist es, die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für alle Lebensbereiche klar und die Arbeit von Wissenschaftlern verständlich zu machen, Barrieren und Vorurteile abzubauen und vor allem bei jungen Leuten die Begeisterung für die Forschung zu wecken und sie dazu zu ermutigen, sich in Ausbildung und Beruf diesem zukunftsträchtigen Bereich zuzuwenden.

Das Weinmuseum für Kinder

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as Südtiroler Weinmuseum in Kaltern kindgerecht vermitteln wird die Aktion kids@museum, die von 18. Juli bis 29. August jeweils mittwochs (außer am 15. August) von 10 bis 12 Uhr stattfindet. Dabei erforschen Kinder ab sechs Jahren das Museum anhand altersgerechter Themen, lernen Wissenswertes zu Traube und Rebe, hören Sagen und Geschichten, gehen Redewendungen auf den Grund und bedrucken kleine Stofftaschen. Auf dem Programm stehen weiters

eine dialogische Führung und eine Werkstatt. Die Teilnahme kostet fünf Euro, eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0471 963168 ist erwünscht.

Die Lange nacht der Museen

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m Abend unentgeltlich ein oder mehrere Museen und Sammlungen Südtirols besuchen. Dies ist jedes Jahr im September bei der Langen Nacht der Museen möglich. Heuer ist es am Samstag, 22. September wieder soweit. Neben zahlreichen Ausstellungen zu den verschiedensten Themen werden auch heuer wieder viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten, wie etwa Führungen, Workshops für Kinder und Konzerte. Die Besucher können aus dem bunten Angebot ihre persönlichen Highlights wählen und die vielen teilnehmenden Häuser sogar unentgeltlich besuchen. Neben kleinen und kuriosen Museen und Sammlungen in ganz Südtirol nehmen heuer auch wieder große, renommierte Institutionen an der Langen Nacht der Museen teil. Bei freiem Eintritt bieten sie dabei ab 18 Uhr und bis spät in die Nacht hinein ihr Programm. Die meisten Museen organisierten zudem ein Kinderprogramm. Das Programm der siebten Ausgabe der Langen Nacht der Museen sowie die Liste der teilnehmenden Museen sind demnächst unter www.provinz.bz.it/lange-nacht-museen nachzulesen. Achtung: Die Bozner Museen begehen ihre Lange Nacht der Museen am Freitag, 30. November 2012. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Scola y Cultura ladina

Materiai nueves per l’alfabetisazion te de plu rujenedes la prima tlasses dla scoles elementeres puderal d’autonn unì adurvà materiai nueves per nsenië la rujenedes. Per la situazion spezifica dla scoles ladines iel unì anjenià materiai per l alfabetisazion te de plu rujenedes. Chësta abineda de materiai nueves à inuem “Alfabetier”. I sculeies ti luesc ladins crësc su cun de plu rujenedes te familia y tla cumenanza. Te scola ie nsci debujen de n’alfabetisazion sistematica nia me te una rujeneda, ma te de plu rujenedes tl medemo mumënt. Sun la basa de materiai y esperienzes che i nsenianc à fat ti ani passei à l Servisc de Inovazion y cunsulënza dl Depratimënt Educazion ladina laurà ora na lingia de materiai aldò. I materiai se adateda a mparé a scrì y liejer tla rujeneda dl’oma y tl medemo mumënt nce tl’autra rujenedes. Pra la prejentazion à l assessëur provinziel ladin metù a cuer la mpurtanza de vester davierc y nia se temëi da d’autra cultures. “L mparé de de plu rujenedes, cun l aiut di materiai nueves gëura portes nueves ala generazion che vën do” à dit Florian

foto USP/Istitut Ladin

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Mussner. I materiai dl’abineda “Alfabetier” ie pensei per l mumënt plu delicat dl mparé la rujenedes, canche i sculeies vën metui a cunfront cun la rujeneda scrita. N gran aiut y vantaje iel per i sculeies sce i possa mparé i pustoms pensan te chëla rujeneda che ti sta plu a cuer. Per chësta rejon iel unì njenià na tabela di sonns cun simboi dl medemo sonn de scumenciamënt te cater rujenedes: ladin,

talian, tudësch y nglëisc. Sun chësc prinzip iel nce uni laurà ora n alfabetier a mur, n alfabetier da mëter te fuia y de plu juesc. Na bela pert di materiai nueves possa unì adurvei te trëi rujenedes. Acioche i pitli sculeies ne feje nia cunfujion vëniel fat orden cun l aiut di culëures: vërt per l ladin, ghiel per l talian y cuecen per l tudësch. Nsci ie i pitli bele usei dala scolines ladines.

Scuadra nterladina per l’Europeada ra la campionat per mendranzes “Europeada” à per l prim iede nce fat pea na selezion ladina. Tres l juech al palé iel unì prejentà la mendranza ladina a livel nternaziunel y per i jugadëures iel sëuraprò stat n bel cuntat danter la cin valedes ladines dla Dolomites. “Cun chësta scuadra nterladina iesen sautei sëura la sëides dla chertes geografiches ruvan a na culaburazion danter la valedes ladines de gran valor” à dit l assessëur Florian Mussner pra la prejentazion tla sënta dl Istitut Ladin Micurà de Rü. La reprejentanza nterladina ie unida sustenida dal Assessorat provinziel ladin per fé pea l campionat a Lausitz (Sachsen) ti Paejes Tudësc. Pra chësc campionat dla mendranzes autoctones dla FUEV à fat pea 20 mendranzes de 13 stac.

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Das Land autonoma Südtirol | Juli-August 20122012 provincia | luglio-agosto

foto USP/Istitut Ladin

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Prejentà la scuadra ladina per l’Europeada 2012: (dancà d.m.d.) l presidënt dl Istitut Ladin Albert Videsott, l assessëur Florian Mussner, l cuordinadëur Giorgio Costabiei y l cumpaniadëur Klaus Costner;


Rujeneda ladina

I resultac dla detlarazion de grupa de rujeneda vën valutei dal assessëur Florian Mussner sciche sëni sterch de identità y sëni de legrëza de vester ladins. La jënt ladina se an giaurì a d’autra rujenedes y à mpomo curà si rujeneda y cultura dl’oma. Tulan chësta streda ie nchinamei jita su la cumpëida de zitadines y zitadins che se sënt ladins.

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osta generazion vif te n tëmp de globalisazion cun truepa nfluenzes de autra rujenedes y cultures. Nsci iela nce tl turism, l ciamp de lëur prinzipel tla valedes ladines, ulache aldidancuei ne basta nia plu l’autra doi rujenedes dla provinzia. “Nce sce on chësta nfluenzes ie l sentimënt ladin mo for n vita y l se n stà monce bën de sanità” dij l’assessëur provinziel ladin. Aldò di resultac dla detlarazions de

rujeneda se à la mendranza ladina nia me mantenì n cont de cumpëida, ma le se à nchinamei svilupà inant. Permez ala cumpededa dla jënt dl 2001 iel stat 1.812 persones de plu che se à detlarà ladines. “Chësc ie n aumënt de feter 10% te tëmp de 10 ani” sorissea Mussner. De ndut iel stat 20.548 persones che se à detlarà ladines. 314.604 persones se à detlarà tudësces, 118.120

foto USP/Stuffer

N sëni sterch de identità ladina

talianes. Metan chësta cumpëides n relazion, fejel ora 4,53% ladins, 69,41 % tudësc y 26,06 % taliani. A chësta maniera vëniel a se l dé me de pitla mudazions dl pruporz. I ladins ie cresciui de 0,16% i tudësc de 0,26% y la perzentuela di taliani ie caleda de 0,41%. L assessëur Mussner recunësc te chësc resultat n sentimënt sterch de identità y legrëza de vester ladins, “l aumënt de detlarazions ladines ie nce na valutazion positiva dl lëur che ie tl’ultima generazion unì fat per y cun la mendranza ladina. La posizion dla rujeneda y dla cultura ladina ie aldò di resultac segureda”. Cialan de reviers ti ani, ne ova i ladins tla provinzia de Bulsan mo mei arjont na proporzion tan auta. “Aldò dla zifres possen udëi ora n trend positif dl’identità ladina y che la va bel plan, n pitl var al iede, suvier cun l ladin” valutea Florian Mussner. L ultimo autonn ie la detlarazions de rujeneda per l prim iede unides dates ju anonimamënter cun na mëndra fazion sun la situazion persunela, ma cun na fazion essenziela per duta la grupa de rujeneda. “Dal resultat possen udëi ora che la populazion ladina à tenì adum per se fé valëi permez ala majera grupes de

rujeneda” se ncunforta l assessëur. A Urtijëi y te Sëlva, i sëui doi chemuns ladins ulache la proporzion de detlarazions ladines fova nchinamò sota l 90%, iel stat n aumënt de belau 2%. Chësc desmostra aldò de Mussner che nce te chisc majeri luesc ie cresciuda la legrëza de vester ladins. Detlarazions de rujeneda 2011

2001

desfrënza

ladins 4,53 % 4,37 % tudësc 69,41 % 69,15 % taliani 26,06 % 26,47 %

+0,16 +0,26 -0,41

ladins 20.548 18.736 + 1.812 tudësc 314.604 296.461 +18.143 taliani 118.120 113.494 + 4.626 NDUT 453.272 428.691 +24.581 Detlarazions ladines Sëlva Urtijëi Badia Ciastel S.Crestina La Val S.Martin Mareo Corvara

2011

2001

desfrënza

89,74 % 84,19 % 94,07 % 15,37 % 91,40 % 97,66 % 96,71 % 92,09 % 89,70 %

87,84 % 82,32 % 93,43 % 14,74 % 91,20 % 97,67 % 97,27 % 93,30 % 91,00 %

+1,90 +1,87 +0,64 +0,63 +0,20 -0,01 -0,56 -1,21 -1,30

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Foto: arno Pertl

Umwelt

siegreich mit Fantasierad Sieg für drei Mädchen: Ariane Peer von der Grundschule Kurtatsch, Carina Kuprian von der Grundschule Pfunds (Tirol) und Tania Brusadin von der Grundschule Arzene (Friaul) haben den Mal- und Zeichenwettbewerb "Crazy Bike“ gewonnen. Maja Clara

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er Wettbewerb wurde heuer zum zweiten Mal im Rahmen des Interreg-Projektes Italien-Österreich "Schulen mobil" durchgeführt mit dem Ziel, Kinder auf das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel hinzuweisen. Beteiligt waren die Landesabteilung Mobilität und das Ökoinstitut Südtirol, das Klimabündnis Tirol sowie die Region Friaul-Julisch Venetien. Ein buntgestreiftes Fahrrad im Harley-Davidson-Stil mit eingebautem Radio auf der einen Seite und ein Rad voller Smileys mit Sonnensegel auf der anderen, umringt von Kindern: "Ihr Kinder", unterstrich

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Schul- und Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Preisverleihung, "seid Vorbilder für uns, ihr zeigt uns, wie Menschen sich umweltfreundlich und gesundheitsfördernd bewegen können." Am grenzüberschreitenden Projekt, führte sie weiter aus, gefalle ihr, dass es die weltweite Bedeutung dieser Art von Mobilität vor Augen führe.

Umweltfreundlich und gesundheitsfördernd Der Klimaschutzbeauftragte des Landes Tirol, Ekkehard Allinger, hob hervor, es sei wichtig, Spaß daran zu finden, sich eigenständig zu bewegen. Roberto Rubbo, Direktor der Landesabteilung Mobilität, wies darauf hin, wie wichtig der Beitrag der Kinder, der Erwachsenen von morgen, sei. Inspektor Silvano Trolese vom Italienischen Schulamt sagte, der schönste Preis sei, die eigene Idee verwirklicht zu sehen. Inspektorin Heidi Ottilia Niederstätter vom Deutschen Schulamt verriet ein Geheimnis aus der Kommission, welche die rund zweitausendfünfhundert eingereichten Zeichnungen bewertet hat: Die meisten "coolen" Zeich-

nungen mit perfekten technischen Details waren nicht - wie die fast ausschließlich männliche Kommission erwartet hätte - von Buben, sondern von Mädchen. Und auch die Landessiege wurden Mädchen zugesprochen. Teilgenommen haben aus Südtirol: 111 Klassen an 65 Schulen mit 1415 Bildern; aus dem österreichischen Bundesland Tirol: 74 Klassen an 46 Schulen mit 874 Bildern; aus Friaul-Julisch Venetien: 24 Klassen an 6 Schulen mit 210 Bildern. Die drei Gewinnerinnen Ariane Peer von der vierten Klasse der Grundschule Kurtatsch und Carina Kuprian von der vierten Klasse der Grundschule Pfunds in Tirol bekamen ihr vom Fahrradbauer Peter Perterer von Sprint-Fahrradtechnik Innsbruck nachgebautes "Crazy Bike" überreicht, Tania Brusadin von der Grundschule Silvio Pellico in Arzene in der Provinz Pordenone wurde ein neues Fahrrad übergeben; alle drei Schülerinnen erhielten zudem ein Poster mit der Abbildung ihres Fahrrades sowie eine Urkunde. Auf Bezirksebene wurden Roller, Rucksäcke, Sportgeschäftgutscheine und Fahrradrepariersets als weitere Preise vergeben.


Kurz notiert

stichtag 4. Oktober

Zulassung zu Unis in Österreich

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uch im kommenden Schuljahr können sich Schüler der Oberstufe um eine Studienförderung bewerben. Die Landesregierung stellte auf Vorschlag von Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur für diesen Zweck fast sieben Millionen Euro bereit. Für die Gesuchsstellung haben Ober-, Kunst-, Berufs- und Fachschüler bis zum 4. Oktober Zeit. Die Stipendien kommen in erster Linie Schülern zugute, die während des Schuljahrs nicht in ihrer Familie leben können, also beispielsweise in einem Heim untergebracht sind. Die Höhe des einzelnen Stipendiums hängt vom Familieneinkommen ab, beträgt wie im Vorjahr höchstens 2800 und mindestens 1200 Euro. Die Höchstgrenze des bereinigten Einkommens, die zur Inanspruchnahme dieser Studienförderung berechtigt, beträgt wie im Vorjahr 25.000 Euro. Die Gesuchsvordrucke liegen im Landesamt für Schulfürsorge, in allen Schuldirektionen sowie in

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allen Berufsberatungsstellen auf. Einzureichen ist der Antrag bei der zuständigen Schule. Informationen gibt es im Landesamt für Schulfürsorge in der Bozner Andreas-Hofer-Straße 18 (2. Stock, Zimmer 205) oder telefonisch unter den Nummern 0471 413305 und 0471 412925 oder im Südtiroler Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung.

Fünf Jahre Bookstart

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Foto: arno Pertl

prach- und damit Bildungsförderung beginnt mit der Geburt. In dieser Aufgabe sollen Familien unterstützt werden. Mit diesem Ziel hat das Land Südtirol 2007 das Projekt „Bookstart – Babys lieben Bücher“ ins Leben gerufen. In diesen fünf Jahren hat das Projekt fast 20.000 Familien erreicht. „Ziel des Projektes 'Bookstart' ist es, das Vorlesen als gemeinsames Erlebnis in den Südtiroler Familien zu fördern und die Eltern für die bereits bei der

Geburt beginnende Sprachentwicklung zu sensibilisieren“, sagt denn auch Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Auf ihre Initiative hin war das Projekt in Anlehnung an ähnliche Initiativen im Ausland vom Landesamt für Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit dem Amt für Bibliotheken und Lesen der deutschen Landeskulturabteilung und dem Amt für Weiterbildung, Bibliotheken und audiovisuelle Medien in der italienischen Landeskulturabteilung ins Leben gerufen worden. Im Rahmen von „Bookstart“ erhalten Familien Bücherpakete: das erste zum sechsten Monat ihres Kindes erhalten sie zugesandt, ein Jahr später können sie das zweite in einer Bibliothek in ihrer Nähe abholen. Darin befinden sich neben zwei Büchlein viele Anregungen und Tipps zum Vorlesen sowie Lese-Empfehlungen. Neues Ziel von „Bookstart“ ist die stärkere Einbeziehung ausländischer Familien.

ie aktuelle Novelle des österreichischen Universitätsgesetzes sieht ab dem kommenden Wintersemester 2012/13 geänderte Fristen für die Studienzulassung vor. Dies teilt die die Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung mit. Die Frist für die Zulassung zu einem Bachelor-, Diplom- oder Lehramtsstudium ist nur mehr innerhalb der allgemeinen Zulassungsfrist vom 1. Juli bis zum 5. September zulässig und endet einheitlich am 5. September; dies gilt sowohl für erstsemestrige als auch höhersemestrige Studierende und zwar für jede Erstzulassung, Neuzulassung oder Fortsetzung nach einer Studienunterbrechung.

Für Zulassungen zu Studien, für die besondere Aufnahmeverfahren vorgesehen sind (wie beispielsweise Medizin, Veterinärmedizin, künstlerische Studien, Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Sport- und Bewegungswissenschaft, Lehramtsstudium Unterrichtsfach Bewegung und Sport) kann die jeweilige Universität auch längere Fristen festlegen. Die Zulassung zu Master- und Doktoratsstudien kann jedenfalls innerhalb der Nachfrist bis zum 30. November vorgenommen werden, darüber hinaus nur, wenn die jeweilige Universität besondere Regelungen trifft. Die Studienbewerberinnen und Studienbewerber, die ein Bachelor-, Diplom-, Lehramts- oder Masterstudium aufnehmen möchten, werden daran erinnert, dass sie so rasch als möglich vor der persönlichen Einschreibung ihre Daten in die Online-Vorerfassungssysteme der Universitäten eingeben müssen. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Kurz notiert

Landesregierung im nationalrat

A

m 19. Juni 1992 haben Österreich und Italien vor der UNO erklärt, dass der Streit um Südtirol formell beigelegt ist. Damit wurde rechtlich ein Schlussstrich unter die Ausgestaltung der SüdtirolAutonomie gezogen und der in den 1960er Jahren eröffnete Streit zwischen den beiden Ländern rund um die Umsetzung des Pariser Vertrags beendet. Auf den Tag genau

20 Jahre nach der Streitbeilegung hat der österreichische Nationalrat das historische Ereignis mit einem Festakt gewürdigt, zu dem u.a. die gesamte Landesregierung geladen war. In seiner Festrede betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder, dass die Streitbeilegungserklärung kein Endpunkt gewesen sei, sondern ein neues Kapitel im Autonomie-Buch aufgeschlagen habe:

„Das Buch der Autonomie wird weitergeschrieben und muss weitergeschrieben werden. Das Statut muss in der jeweiligen Zeit gesehen und den Erfordernissen entsprechend angepasst werden. Heute können wir dank unserer Zuständigkeiten, die immer wieder neu auftauchenden Herausforderungen entsprechend unserer Vorstellungen meistern.“

Durnwalder bei napolitano

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as Land Südtirol möchte Staatspräsident Giorgio Napolitano mit dem Grassen Verdienstorden des Landes auszeichnen. Diese Nachricht über brachte Landeshauptmann Luis Durnwalder dem

Staatspräsidenten anfangs Juni persönlich. Bei seinem Besuch im Quirinalspalast brachte Landeshauptmann Durnwalder eine ganze Palette an noch ungelösten Problemen zur Sprache. Südtirols Landeshauptmann listete die großteils bereits hinlänglich bekannten ProblemThemen auf: von der Entschärfung der faschistischen Relikte, den Auswirkungen des staatlichen Sparpaketes, der Umsetzung des Mailänder Abkommens bis zur Übernahme neuer Kompetenzen und die damit

einhergehende Entlastung des Staates (etwa in Sachen deutsche und ladinische Programme der RAI). Darüber hinaus kamen die Begnadigung der ehemaligen Südtirol-Aktivisten und das Tragen historischer Waffen von ausländischen Schützendelegationen bei Veranstaltungen in Südtirol zur Sprache. "Napolitano kennt dieses Problem. Er war es, der es als Innenminister ermöglicht hat, dass die Südtiroler Schützen ihre historischen Waffen tragen dürfen", so der Landeshauptmann.

Für straßensicherheit ausgezeichnet

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it der „Targa blu“, dem blauen Nummernschild, werden vom unabhängigen Studienzentrum für Straßensicherheit CE.S.I.S.S. jedes Jahr besonders sichere und qualitätsvolle Straßen ausgezeichnet. Auch 2012 war Südtirol wieder unter den rund 60 Preisträgern. Insgesamt hatten sich rund 400 Straßenverwalter, also Regionen, Provinzen und

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Gemeinden, um die Auszeichnung beworben. Für das Bautenressort hat Paolo Montagner, Direktor der Landesabteilung Straßendienst, das internationale Qualitätszertifikat für Straßensicherheit bei der Preisverleihung in Rom entgegen genommen. „In den vergangenen drei Jahren sind die Verkehrsunfälle in Südtirol kontinuierlich zurückge-

gangen. Dazu beigetragen hat eine Vielzahl von baulichen Eingriffen wie der Ausbau von Straßen, der Bau von Umfahrungen, Maßnahmen zum Steinschlagschutz, die Anbringung des Unterfahrschutzes an den Leitplanken für Motorradfahrer, die Neugestaltung von Kreuzungsbereichen und vieles mehr“, betont Bautenlandesrat Florian Mussner


Mehr Konkretes

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er nächste Dreierlandtag, der 2013 in Innsbruck stattfinden soll, aber auch ein gewisses Unbehagen mit dessen Arbeitsweise, waren Thema eines Treffens zwischen den Landtagspräsidenten Tirols, Südtirols und des Trentino, Herwig van Staa, Mauro Minniti und Bruno Dorigatti. Die Beschlüsse des Dreierlandtags umfassen ein sehr breites Themenspektrum und bleiben oft wirkungslos, so der Eindruck der drei Präsidenten. „Die drei Landtage, obwohl meist im Schatten der Landesregierungen, hätten ein Potenzial der Zusammenarbeit, das stärker in den Vor-

Die Präsidenten und die Generalsekretäre der drei Landtage

Foto: Wolf

Treffen der Landtagspräsidenten von Tirol, Südtirol und Trentino. Der Dreier-Landtag soll konkreter werden, die Euregio ein Fixpunkt auf der Tagesordnung.

dergrund dringen sollte“, meinte Präsident Minniti, „auch zur Unterstützung und Begleitung des EVTZ, des Europäischen Verbundes der territorialen Zusammenarbeit.“ Minniti, Dorigatti und van Staa sprachen sich dafür aus, einen Bericht über den EVTZ zum festen Tagesordnungspunkt eines jeden Dreierlandtags zu machen. „Alle Abgeordneten sollten über die Arbeit des EVTZ informiert sein, ihre Vorschläge machen und ihre Kontrollfunktion ausüben können“, erklärte Präsident van Staa. Ebenso wurde vereinbart, das Präsidententreffen

mindestens zweimal im Jahr abzuhalten, einmal zusammen mit den Vizepräsidenten und den Fraktionsvorsitzenden. Bei diesen Konferenzen sollte, so die Präsidenten, auch eine Reform des Dreierlandtags angestoßen werden. „Dessen Arbeit sollte konkreter werden und dessen Beschlüsse mehr Durchschlagskraft bekommen“, meinte Präsident Dorigatti. Die Beschlussvorlagen sollten vielleicht von einem Landtag oder von einem Drittel desselben ausgehen und nicht mehr von einzelnen Abgeordneten, schlugen Minniti und van Staa vor.

Minderheiten aus Bangladesch Eine Delegation aus Chittagong informierte sich im Landtag über Autonomie und Schulsystem Südtirols.

stirner Brantsch mit der Delegation aus Chittagong

Foto: Wolf

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arlamentarier und Verwalter der Chittagong Hill Tracts, einer hauptsächlich von ethnischen Minderheiten besiedelten autonomen Region in Bangladesch, hielten sich im Rahmen eines Projekts der Vereinten Nationen in Südtirol auf, um unsere Autonomie zu studieren und

Anhaltspunkte für die Umsetzung ihres 1997 besiegelten Autonomievertrags zu finden. Die Delegation, die von Dipankar Talukdar, Staatsminister für die Angelegenheiten der Chittagong Hill Tracts, angeführt wurde, ließ sich von Landtagspräsident Mauro Minniti die politische Situation in Südtirol schildern. Mit Präsidialsekretärin Veronika Stirner Brantsch unterhielten sie sich über Schulsystem, Zweisprachigkeit und Erhalt der Muttersprache. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Landtag nimmt Rücktritt von LR Laimer an

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n der ersten Juni-Sitzung hat der Landtag mit 27 Stimmen (bei 2 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen) den Rücktritt von Landesrat Michl Laimer angenommen. Gleichzeitig wurden die Folgemaßnahmen – eine Neubesetzung des Amtes bzw. eine Verkleinerung der Landesregierung – auf Antrag von Elmar Pichler Rolle (SVP) vertagt. Gegen eine Vertagung sprachen sich Riccardo Dello Sbarba (Grüne) und Alessandro Urzì (FLI) aus, das Amt sei zu wichtig.

sachsen und südtirol

Neues Landesgesetz regelt vorübergehende Überlassung von Kulturgütern an Private und Organisationen.

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eim Landesgesetz, das der Landtag auf Vorschlag von Landesrat Florian Mussner verabschiedet hat (mit 27 Ja, 1 Nein und 5 Enthaltungen), geht es um die Verwaltung des Vermögens des Landes; demnach kann das Land bestimmte Güter von archäologischem, geschichtlichem oder volkskundlichem Wert leihweise Privaten oder Organisationen überlassen. Mussner nannte als Beispiel die Franzensfeste, wenn man sie Forschern oder Studenten zugänglich machen wolle. Hans Heiss (Grüne) und Pius Leit-

ner (Freiheitliche) sprachen sich in der Debatte für den Gesetzentwurf aus, äußerten allerdings Bedenken hinsichtlich der Auflagen, es brauche Richtlinien, damit niemand bevorzugt werde und das verfolgte Ziel erreicht wird. In der Debatte wurden auch Sorgen versicherungstechnischer Natur und um den Schutz der Kunstwerke (Eva Klotz und Sven Knoll, Südtiroler Freiheit) sowie wegen eines parteipolitischen Missbrauchs (Elena Artioli, Lega Nord) geäußert. Die Bedenken würden sicher ins Reglement einfließen, versprach Landesrat Florian Mussner. Auf die Sicherheit der Güter werde auf jeden Fall geachtet, dazu gebe es Bestimmungen, die auch kontrolliert würden. Hauptsächlich gehe es bei diesem Gesetz um Liegenschaften.

Die Franzensfeste: studienobjekt auch für Private

Foto: Wolf

Treffen der Bildungsausschüsse

Kulturgut als Leihgabe

Foto: seehauser

Rücktritt

Gemeinsame sitzung der beiden ausschüsse

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ie für Bildung zuständigen Ausschüsse des Südtiroler und des Sächsischen Landtags haben sich kürzlich in Bozen zusammengesetzt, um Fragen von gemeinsamem Interesse zu erörtern. Die Fragen der sächsischen Delegation, die von Ausschusspräsident Heinz Lehmann (CDU) angeführt wurde, betrafen unter anderem das Wahlsystem, die Beziehungen zu Rom, die Abgeordnetendiäten, der Umgang von Mehrheit und Opposition miteinander, den Sprachunterricht und das Schulsystem. Gastgeber war der erste Gesetzgebungsausschuss unter dem Vorsitz von Josef Noggler.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

Rom will alles Land ficht staatlichen Vorbehalt auf Mehreinnahmen an

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ie Landesregierung hat beschlossen, das Gesetzesdekret Nr. 1 vom 24. Jänner 2012 – „Dringende Bestimmungen für den Wettbewerb, für die Entfaltung der Infrastrukturen und für die Konkurrenzfähigkeit“ – anzufechten,

und hat diesen Anfechtungsbeschluss dem Landtag zur Ratifizierung vorgelegt. Das Dekret, so die Begründung, missachtet das Mailänder Abkommen und die autonomen Befugnisse des Landes, indem es die Mehreinnahmen aus der Erhöhung des Zuschlags auf den Stromverbrauch allein dem Staat vorbehält. Der Beschluss wurde mit 20 Ja bei 3 Enthaltungen ratifiziert.


neue Regeln im sozialwohnbau

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er Landtag hat, mit 19 Ja, 14 Gegenstimmen und einer Enthaltung, eine Reform des geförderten Wohnbaus mit zahlreichen Neuerungen verabschiedet: Zusammenlegung von Wohngeld und Mietbeihilfe, Kleinwohnungen für Personen, die Minderjährige während eines Krankenhausaufenthalts betreuen, zusätzliche Wohnbauförderung für Personen mit Behinderung und für Energiesparmaßnahmen, Eintragung der Zweckbindung bei geförderten Wohnungen, Ausschluss für acht Jahre von der Rangliste für jene, die eine zugewiesene Wohnung nicht annehmen. Auch Gesuchsteller aus den angrenzenden Gemeinden können um die Zuweisung einer Fläche für den geförderten Wohnbau ansuchen. Neu eingeführt wird die Agentur zur Kontrolle der Sozialbindungen und des konventionierten Wohnbaus. Die Gemeinden seien mit dieser Kontrolle überfordert, erklärte Landesrat Christian Tommasini. Bei Wohngeld und Mietbeihilfe werde es eine Übergangszeit bis zum Auslaufen der bestehenden Verträge geben. Es werde keine drastischen Einschnitte geben, es sei aber absehbar, dass es für höhere Einkommen keine Beiträge mehr geben werde, während es für niedrigere Einkommen mehr werden könne - auch, weil für die Berechnung die einheitliche Einkommens- und Vermögensbewertung EEVE herangezogen werde. Veronika Stirner Brantsch (SVP), Vorsitzende des zuständigen Gesetzgebungsaus-

Foto: seehauser

Der Landtag hat Änderungen am Wohnbauförderungsgesetz vorgenommen: Vereinheitlichte Mieterunterstützung, Kontrolle der Wohnungen mit sozialer Bindung, Sonderförderung für Menschen mit Behinderung.

Eine Landesagentur soll in Zukunft über die rechtmäßige Verwendung konventionierter Wohnungen wachen. schusses, berichtete von den Änderungen, die der Ausschuss am ursprünglichen Gesetzentwurf der Landesregierung vorgenommen hat, darunter die Kontrollagentur, die zusätzliche Förderung für Familien mit behinderten Mitgliedern und den Ausschluss für acht Jahre von den Ranglisten für jene, die eine angebotene Wohnung ablehnen. Andreas Pöder (BürgerUnion) begrüßte wie Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit) die Zusammenlegung von Wohngeld und Mietbeihilfe, plädierte aber für eine Abschaffung beider, da sie die Mieten nach oben treiben würden. Letzteres unterstrich auch Donato Seppi (Unitalia), während Thomas Egger (Freiheitliche) für eine Begrenzung auf 30 Prozent der Miete plädierte. Riccardo Dello Sbarba (Grüne) und Mauro Min-

niti (PdL) waren hingegen der Meinung, dass eine Abschaffung die Mieten nicht wieder senken würde. Wie Seppi und Dello Sbarba kritisierte Alessandro Urzì (Futuro e Libertà) dass die Mieter nicht wüssten, ob sie in Zukunft noch Beihilfe bekommen würden. Elena Artioli (Lega) meinte, diese Reform gehe zu Lasten des Mittelstandes. Auch die Einsetzung einer Agentur zur Kontrolle der Sozialbindung im konventionierten Wohnbau wurde unterschiedlich bewertet: Für Eva Klotz besser als eine Kontrolle durch die Gemeinden, für Maurizio Vezzali (PdL-Berlusconi) und Martha Stocker (SVP) eine Notlösung, da die Gemeinden ihre Kontrollaufgabe nicht wahrgenommen hätten, für Thomas Egger und Pius Leitner (F) eine Kapitulation der Gemeinden.

Mietgeld und Jugend Tagesordnungen von FLI und PdL angenommen.

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m Rahmen der Behandlung des Wohnbauförderungsgesetzes hat der Landtag auch zwei Tagesordnungen angenommen, eine von Alessandro Urzì, mit der das Anrecht (anstelle einer Kann-Bestimmung) auf Beihilfe zu den Mietkosten unterstrichen wird, und eine von Mauro Minniti, laut dem ein Teil der

geplanten Mittelstandswohnungen Jugendlichen zwischen 23 und 29 Jahren vorbehalten werden soll. Abgelehnt wurden hingegen zwei Tagesordnungen der Freiheitlichen, die eine effektive Vermögenskontrolle (anstelle von Eigenerklärungen) bei ausländischen Gesuchstellern forderten sowie die Kontrolle über die rechtmäßige Verwendung konventionierter Wohnungen durch die Gemeinden anstatt durch eine Landesagentur. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Freiheitliche: Vielfalt schützen, Verkehrsprotokoll einfordern

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in Bekenntnis zur Artenvielfalt forderten die Freiheitlichen mit einem Beschlussantrag. Der Landtag solle alle Institutionen und Organisationen (Landesregierung, Vereine, Kirche …), die die Entwicklung positiv beeinflussen können, zu einem Beitrag dazu auffordern. Der Artenschutz sollte auch in der Bildung verstärkt berücksichtigt werden. Die Landesregierung soll die Staatsregierung auffordern, endlich das Verkehrsprotokoll der Alpenschutzkonvention zu ratifizieren, erklärte Pius Leitner. Es seien Anliegen, für die sich die Landesregierung bereits einsetze, meinte Landeshauptmann Luis Durnwalder, stimmte dem Antrag aber dennoch zu. Dieser wurde bei einer Enthaltung angenommen.

Mehr Zweitsprache Landtag genehmigt zwei Anträge (der Lega bzw. der SVP) zum Zweitsprachenunterricht

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ie Lega Nord forderte eine Unterstützung der italienischen Schulen beim Ausbau des Sprachunterrichts. Nach Einwänden von Eva Klotz (STF) zum Sach-FachUnterricht fügte Elena Artioli die Beachtung des Art. 19 des Autonomiestatuts in den Antrag ein, was wiederum bei Alessandro Urzì (FLI) zum Widerspruch führte. Eine effektive Verbesserung wäre laut Elmar Pichler Rolle (SVP) durch die Landeszuständigkeit für den Zweitsprachenunterricht erreichbar. Landesrat Christian Tommasini berichtete von den Zweitsprachenunterricht: schwächen erheben, Verbesserungen unterstützen

sport für alle

Fortschritten in der italienischen Schule; die Zweitsprache werde nun als Bereicherung gesehen. Eine stichprobenartige Erhebung der Zweitsprachenkompetenz an Südtirols Schulen durch das Bildungsressort forderte Veronika Stirner Brantsch (SVP). Man brauche Vergleiche, um Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. In der Debatte sprachen sich die meisten – Alessandro Urzì, Hans Heiss (Grüne), Elena Artioli, Maurizio Vezzali (PdL-Berlusconi), Elmar Pichler Rolle sowie die Landesräte Christian Tommasini und Sabina Kasslatter Mur – für den Antrag aus, Bedenken kamen von Pius Leitner und Sigmar Stocker (Freiheitliche) sowie von Sven Knoll und Eva Klotz. Der Antrag wurde bei 5 Enthaltungen genehmigt. Foto: seehauser

artenschutz

PdL: Beiträge für einkommensschwache Familien

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ine vermehrte Sportförderung forderte ein Beschlussantrag von Mauro Minniti: Betonung des Wettkampfs im Schulsport, bessere Nutzung der kommunalen Sportstätten, Unterstützung einkommensschwacher Familien, damit auch deren Kinder Sport betreiben können. In der Debatte äußerten sich die Abgeordneten durchaus positiv zum Anliegen, wiesen aber auch darauf hin, dass in Südtirol viel Sport betrieben werde und dass viele Sportarten kaum mit Kosten verbunden seien. Rund 87.000 würden aktiv Sport betreiben, das werde man anderswo kaum finden, und auch im Spitzensport sei Südtirol vorne dabei, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das Land fördere den Sport über die Gemeinden und Vereine. Der Antrag wurde mit 11 Ja und 14 Nein abgelehnt.

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Das Land Südtirol | Juli-August 2012

abbau der Bürokratie SVP-Antrag einstimmig angenommen

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osef Noggler, Arnold Schuler und Elmar Pichler Rolle (SVP) haben einen Beschlussantrag zum Bürokratieabbau vorgelegt, der vom Landtag einstimmig angenommen wurde. Eine Prüfstelle sollte Bestimmungen auf ihre bürokratischen Auswirkungen überprüfen, die Vereinfachung der Verwaltungsverfahren und die E-GovernmentStrategie sei fortzusetzen. In der Diskussion verwies Eva Klotz auf die hohe Bürokratie-

belastung in Italien, Sigmar Stocker auf seinen eigenen, von der SVP abgelehnten Antrag, Andreas Pöder auf Bürokratie in den Verbänden. Die Belastung sei in Südtirol gleich hoch wie in anderen Regionen, meinte Elena Artioli, und Hans Heiss zeigte auf die staatliche und die EU-Bürokratie, gegen die das Land wenig tun könne. Landeshauptmann Luis Durnwalder erklärte sich mit dem Anliegen einverstanden; allerdings würden viele auch nach mehr Kontrollen rufen, um Missbrauch zu unterbinden.


Opposition warf Landtagsspitze eine einseitige Leitung der Arbeiten vor

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ie Oppositionsfraktionen haben einen Misstrauensantrag gegen Landtagspräsident Mauro Minniti und Vizepräsidentin Julia Unterberger vorgelegt. Grund der Anklage ist deren Sitzungsführung bei der Änderung der Geschäftsordnung: Änderungsanträge seien nicht zugelassen, Sitzungsunterbrechungen für Beratungen nicht konzediert worden. Donato Seppi (Unitalia) kritisierte weniger Unterberger, die offen die Interessen ihrer Partei verfolge, als Präsident Minniti, der Ausgewogenheit vermissen lasse. Andreas Pöder (BürgerUnion) sah eine Benachteiligung der Opposition bereits im Geschäftsordnungsausschuss. Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit), Riccardo Dello Sbarba (Grüne), Pius Leitner und Ulli Mair (Freiheit-

liche) sowie Elena Artioli (Lega Nord) sahen in der mit umstrittenen Mitteln durchgesetzten Änderung der Geschäftsordnung die Absicht, ein für die SVP maßgeschneidertes Wahlgesetz verabschieden zu können. Maurizio Vezzali (PdL-Berlusconi) unterstützte den Misstrauensantrag ausdrücklich gegen seine Parteiorder, Alessandro Urzì (FLI), Thomas Egger (F) und Hans Heiss (Grüne) meinten, der Umstand, dass die ganze Opposition den Antrag mittrage, sei Zeichen für das gestörte Vertrauensverhältnis und hätte als solcher bereits zum Rücktritt führen müssen. Gegen den Antrag sprachen sich Georg Pardeller und Elmar Pichler Rolle (SVP) aus: Bei der Änderung der Geschäftsordnung sei man der Opposition oft entgegengekommen, einige Oppositionsvertreter hätten den Bogen aber überspannt. Landtagspräsident Mauro Minniti unterstrich, dass er auch im bean-

nein zu Mameli Parteiübergreifender Antrag gegen die Hymne in den Schulen angenommen

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uf Initiative von Sven Knoll (STF) hat sich der Landtag (mit 25 Ja, 2 Nein und 3 Enthaltungen) gegen den staatlichen Gesetzentwurf ausgesprochen, mit dem die italienische Hymne als Unterrichtsgegenstand in allen Schulen eingeführt werden soll. Deutsche und ladinische Schulen sollten davon ausgenommen werden. Der Antrag wurde auch von Eva Klotz (STF) unterschrieben, die in der römischen Initiative einen Angriff auf die Minderheiten sah, von den Freiheitlichen Pius Leitner, Ulli Mair und Sigmar Stocker, die die Hymne auch den italienischen Schulen nicht zumuten wollten, von Andreas Pöder (BürgerUnion) und Elena

Artioli (Lega Nord), deren Partei in Rom als einzige dagegen gekämpft habe, sowie von acht SVP-Abgeordneten, darunter Elmar Pichler Rolle, der den italienischen Schulen Wahlfreiheit einräumen wollte, und Veronika Stirner Brantsch, die sich grundsätzlich gegen Hymnen in der Schule aussprach. Donato Seppi (Unitalia) war ebenfalls der Meinung, dass man der deutschen und ladinischen Schule die Hymne nicht aufzwingen solle. Laut Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba (Grüne) steht die Mameli-Hymne für Werte, die heute nicht mehr vertretbar sind. Die Hymne sei nicht ein Credo, sondern ein historischer Wert, meinte hingegen Alessandro Urzì (FLI). Christian Tommasini (PD) wies darauf hin, dass der Gesetzentwurf in Rom inzwischen für Minderheiten entschärft wurde.

Foto: Wolf

Misstrauensantrag abgelehnt Harte Kritik von der Opposition: Minniti und Unterberger standeten Fall nur die Geschäftsordnung angewendet habe, ohne dabei die Interessen einer bestimmten Seite zu verfolgen. Sie habe nicht die Rechte der Opposition beschnitten, sondern ein Gleichgewicht zwischen Mehrheit und Opposition hergestellt, erklärte Vizepräsidentin Julia Unterberger, es könne nicht sein, dass ein Abgeordneter den Landtag blockieren könne, auch nicht, wenn es um das Wahlrecht gehe. Der Misstrauensantrag gegen Minniti wurde mit 14 Ja- und 21 Neinstimmen, jener gegen Unterberger mit 16 Ja- und 19 Neinstimmen abgelehnt.

Privatschulen Grüne: Gleicher Zugang für Kinder mit Beeinträchtigung und Migranten

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ie Grünen forderten eine gleichberechtigte Aufnahme auch in den gleichgestellten Privatschulen. Andernfalls sollten die Beiträge auf 80 Prozent gekürzt werden, erklärten Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba. Während Veronika Stirner Brantsch (SVP) den Vorschlag befürwortete, verwiesen Pius Leitner und Thomas Egger (F) auf den hohen Migrantenanteil in den öffentlichen Schulen. Gegen Zwangsmaßnahmen sprachen sich auch Sven Knoll (STF) und Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) aus. Die Gleichbehandlung sei bereits Pflicht, erklärte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, Sanktionen seien nicht umsetzbar. Der Antrag wurde abgelehnt. Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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Theorie und Praxis EOI-Präsidentin Volgger trifft Abkommen mit der Uni Padua

I

n ihrer Eigenschaft als Präsidentin des Europäischen OmbudsmanInstituts (EOI) hat Volksanwältin Burgi Volgger kürzlich in Padua ein Abkommen zur Zusammenar-

beit zwischen dem EOI und dem Italienischen Ombudsmann-Institut unterzeichnet, das durch Marco Mascia, dem Leiter des Zentrums für Menschenrechte an der Universität Padua, vertreten war. Gemeinsam wollen die beiden Institute Theorie und Praxis der Ombudsmanschaft unterstützen. Zu den Vorhaben gehören eine ver-

Von links: Mascia, Volgger und siegele gleichende Studie über die Volksanwaltschaften in Europa und die Schaffung von Praktikantenstellen für Studenten der Uni Padua.

Foto: seehauser

Abgeordnete fragen / Landesräte antworten

Lärmschutz: Zuerst kommt Bozen.

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Lärmschutzwände

E-Mail statt Post

Elmar Pichler Rolle erkundigte sich, ob Lärmschutzwände bei Blumau Teil des Abkommens mit der Eisenbahn seien und wann man mit einer Durchführung rechnen könne. Das Abkommen betreffe auch Blumau, allerdings erst nach Bozen, antwortete Landesrat Florian Mussner. Die Finanzierung sei durch römische Sparmaßnahmen eingefroren, aber man rechne mit einem Baubeginn ab 2013.

Elena Artioli wollte wissen, warum das Land weiterhin Einschreiben an jene verschickt, die bereits über eine zertifizierte E-Mail-Adresse verfügen. Die zertifizierte E-Mail-Adresse werde bereits seit 2006 verwendet, antwortete LH-Stellvertreter Hans Berger, wer es wünsche und seine Adresse angebe, bekomme das Einschreiben auf diesem Wege. Dokumente wie etwa Grundbuchauszüge müssten den traditionellen Postweg gehen.

Neue Altersheime

Heeresübungen

Pius Leitner wollte wissen, wo und mit wie vielen Betten in den letzten fünf Jahren Altersheime errichtet wurden. Altersheime seien in Montan und Welsberg gebaut, und in Laas, Lana, Lajen, Völlan, Tisens und Ulten renoviert worden, mit insgesamt 330 Betten, antwortete Landesrat Richard Theiner. Finanziert würden sie durch Schenkungen, Darlehen und öffentliche Hand.

Die Militärübungszone Prags soll angeblich ins Karbachtal (Gsies, Rasen Antholz) verlegt werden, berichtete Eva Klotz. Sie fragte, warum Gemeinden und Grundbesitzer nicht einbezogen bzw. benachrichtigt wurden. Die Landersregierung möchte, dass der Übungsplatz in Prags aufgelassen wird, antwortete LH-Stellvertreter Hans Berger. Man habe dem Militär fünf Alternativen vorgeschlagen, aber noch keine Einigung

Das Land Südtirol | Juli-August 2012

gefunden. Der Standort Gsies sei jedenfalls ad acta gelegt worden.

Ensembleschutz Bei einem Haus am Dominikanerplatz in Bozen, das unter Ensembleschutz stehe, sei die alte Inschrift „Istituto nazionale delle assicurazioni“ vom Besitzer entfernt worden, berichteten Alessandro Urzì und Hans Heiss und fragten, ob das Land hier einschreite und Gebäude aus den Dreißigern stärker schützen wolle. Das Denkmalamt habe den Eigentümer auf die fehlende Genehmigung hingewiesen, antwortete Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Man warte noch auf Antwort. Bezüglich Denkmalschutz würden laufend Gebäude überprüft und eventuell unter Schutz gestellt.

Brandanschlag Andreas Pöder fragte die Landesregierung, ob sie den Stand der Ermittlungen zum verwerflichen Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Vintl kenne. Die Landesregierung verurteile den Anschlag aufs Schärfste, erklärte LH-Stellvertreter Hans Berger. Es handle sich um Flüchtlinge aus Libyen, die versuchten, sich im Dorf nützlich zu machen, obwohl sie nicht arbeiten dürften. Auf Landesebene sei der Anschlag von allen Parteien verurteilt worden, auf Gemeindeebene nicht. Täter und Motiv seien noch unbekannt.


info

Landesmuseen e touriseum – landesmuseum

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Mareit

Sand i.T.

Weißkugel 3738m Dietenheim

Rienz a

Stilfser Joch 2757m

Etsch Prad am Stilfser Joch

Tirol Kastelbell Latsch

Heinfels Olang

Feldthurns Brixen

Toblach

Welsberg

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Trostburg

Bozen

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Kaltern an der W.

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Drei Zinnen 2998m Cortina d’Ampezzo

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Rosengarten 3002m

Zufallspitze 3757m

St. Martin in Thurn Fischburg

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Ortler 3905m

Marmolada 3343m

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u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler landesmuseum für Jagd und Fischerei Mareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121 www.wolfsthurn.it

i Schloss tirol - landesmuseum für Kultur- und landesgeschichte Dorf Tirol | Schlossweg 24 Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum Südtirol Bozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964 www.naturmuseum.it

p Südtiroler landesmuseum für Volkskunde Dietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Mezzocorona

a Südtiroler Bergbaumuseum www.bergbaumuseum.it BergbauWelt ridnaun-Schneeberg Ridnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364 www.bergbaumuseum.it ErlebnisBergwerk Schneeberg Passeier Moos in Passeier Schutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43 Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org Bergbaumuseum im Kornkasten Steinhaus | Steinhaus 99 Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

Schaubergwerk Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it Klimastollen Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com ´ de tor s Museum ladin Ciastel St. Martin in Thurn | Torstraße 65 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum ladin Ursus ladinicus St. Kassian | Strada Micurà de Rü 26 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

Landesdienste Südtiroler landesverwaltung Tel. 0471 411111 (Zentrale) www.provinz.bz.it landesnotrufzentrale Tel. 118 (Rettungsdienste) Tel. 115 (Feuerwehr) Verkehrsmeldezentrale Tel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf) vmz@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/vmz touristische Auskünfte Südtirol Marketing Gesellschaft Pfarrplatz 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 999999 info@suedtirol.info | www.suedtirol.info info Mobilität 840 000471

luftwerte Tel. 0471 415800 www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp Wetter- und lawinenwarndienst Mendelstraße 33 | 39100 Bozen Tel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 271177 hydro@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/wetter Polleninformationsdienst Tel. 0471 950431 www.provinz.bz.it/pollen Statistische informationen Landesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 39100 Bozen | Tel. 0471 418400 astat@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/astat

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Stift Marienberg

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t Südtiroler Weinmuseum Kaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168 www.weinmuseum.it

Prettau Steinhaus

Sterzing

c Ets

Bozen | Museumstraße 43 Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

Ridnaun

Reschenpass 1507m

für tourismus Schloss trauttmansdorff Meran | St. Valentin Str. 51a Tel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

r Südtiroler Archäologiemuseum

Hochfeiler 3509m Brenner 1374m

Frauenbüro Dantestraße 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 416950 frauenbuero@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/arbeit/frauenbuero

Volksanwaltschaft Cavourstraße 23 | 39100 Bozen Tel. 0471 301155 post@volksanwaltschaft.bz.it www.volksanwaltschaft-bz.org

dienststelle für die Zweiund dreisprachigkeitsprüfungen Perathonerstraße 10 | 39100 Bozen Tel. 0471 413900 | zdp@provinz.bz.it

Außenamt Brüssel Rue de Pascale, 45-47 B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 432700 suedtirol@alpeuregio.org

landesbeirat für Kommunikationswesen Cavourstr. 23/c | 39100 Bozen Tel. 0471 287188 info@kommunikationsbeirat-bz.org www.kommunikationsbeirat-bz.org

Außenamt rom Via del Gesù 57 00186 Rom Tel. 06 69791120 aussenamtrom@provinz.bz.it

Südtiroler landtag S.-Magnago-Platz 6 | 39100 Bozen Tel. 0471 946111 | info@landtag-bz.org www.landtag-bz.org

Euregio Büro Drususallee 1 | 39100 Bozen Tel. 0471 402026 info@europaregion.info www.europaregion.info Das Land Südtirol | Juli-August 2012

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22. 09. 12

Die lange Nacht der Museen

La lunga notte dei musei

La nuet longia di museums

Museen in Südtirol Museen in Südtirol Musei dell’Alto Adige Musei dell’Alto Adige Museums te Südtirol Museums te Südtirol

www.provinz.bz.it/lange-nacht-museen www.provinz.bz.it/lange-nacht-museen www.provincia.bz.it/lunga-notte-musei www.provincia.bz.it/lunga-notte-musei

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Bozen · druck: Tezzele by Esperia GmbH - Bozen - Innsbruckerstr. 27 · Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler · Bestellungen (kostenlos) sowie Adressenänderungen schriftlich an: redaktion Das Land Südtirol landespressestelle, 39100 Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1, tel. 0471 412211, Fax 0471 412220 · E-Mail: lPA@provinz.bz.it · Auflage: insgesamt 48.000 (29.000 deutsch, 19.000 italienisch) · Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 32 vom 4.11.1991 Versand im Postabonnement · Poste Italiane s.p.a. - Versand im Postabonnement - 70% - DCB Bozen. TAXE PERCUE/TASSA PAGATA. JAHrGANG XXi - Nr. 7-8/2012 Juli-August


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