Das Land Südtirol

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Das Land

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FALLS NICHT ZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN ÖZP BZ. DER ABSENDER VERPFLICHTET SICH, DIE PORTOSPESEN FÜR DIE RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN

11/2012

Berge in Bewegung

Vier Projekte an der Etsch

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

Mineralwasser entdecken

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL


Impressum Das LanD

Südtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung

FaLLs nICHT ZUsTELLBaR, BITTE ZURÜCK an ÖZP BZ. DER aBsEnDER VERPFLICHTET sICH, DIE PORTOsPEsEn FÜR DIE RÜCKsEnDUnG ZU TRaGEn

11/2012

Berge in Bewegung

Vier Projekte an der Etsch

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

Inhaltsverzeichnis 2 Berge in Bewegung Gefahren erkennen und Schutzmaßnahmen definieren soll ein neues EU-Projekt

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

www.provinz.bz.it/lpa

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Mineralwasser entdecken

Zum Titelbild: Das Terrestrial Laser Scanner TLSGerät beim Scannen des Testgebietes Steinschlagspitze, das genau darunter zu sehen ist. Foto: David Mosna, Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung

2 4 Wasser, Landschaft, Kultur Gleich vier Projekte an der Etsch zwischen Lana und Sinich wurden abgeschlossen

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler (mpi) Koordination dieser Ausgabe: Johanna Christine Wörndle (jw) Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw) Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer Kostenloses Abo: Landespressestelle lpa@provinz.bz.it Tel. 0471 412213 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 22. Oktober 2012 Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich. ©

6 Ruheoasen für Mineralwasserquellen Acht Ruheoasen um zum Teil verwahrloste Mineralwasserquellen sind errichtet, drei weitere sollen folgen

8 Der Weg als Ziel In den Bewerbungsprozess für den Zuschlag als Europäische Kulturhauptstadt sollen möglichst weite Kreise eingebunden werden

9 Die Beschlüsse der Landesregierung

Fremdsprachkompetenz die Wettbewerbsfähigkeit der Winzer gestärkt werden

20 Neues aus den Landesmuseen Die Lange Nacht in Bozens Museen

25 Autonomie-ABC im Landesarchiv Der Nachlass von Alfons Benedikter ist zugänglich

12 Europa Die Alpeuregio Summer School 2013

14 Euregio Grenzüberschreitendes Treffen der Fachschuldirektoren Was ist die Euregio?

27 Ladinia – L’Evaluazion à dat ndicazions ala Scola Rendicont dl Cumité per l’evaluazion dla scoles ladines

10 Praktisch und diskret… …der neue Ausweis für Zivilinvaliden

11 Nur mehr die Gesundheitskarte… …gibt seit 1. November Aufschluss über eine Ticket-Befreiung

17 100% Sarntal… ..verspricht das Leader-Projekt „Sarner Fleisch“

18 Wein und Sprachen Mit dem Projekt VinoLingua soll durch die Förderung von

31 Regionalratspräsidenten in Bozen Ja zum Sparen, Nein zur Beschneidung der Autonomie

32 Arzneimittelversorgung Liberalisierung bringt mehr Apotheken

33 Spielautomaten Einschränkung wird auf Gastbetriebe ausgedehnt

14 QR-Code-Reader am Mobiltelefon öffnen, Code mit der Kamera des Mobiltelefons erfassen und direkt zur Webseite des Landespressedienstes gelangen! Der QR-Code-Reader kann kostenlos unter http://i-nigma.mobil herunter geladen werden.

Das Land Südtirol | November 2012


Termine

Der Landeshauptmann

Ab 7. November KidScience im Naturmuseum 18. November Tag der offenen Tür im Touriseum 12. November Vortrag von Ilvio Damiani in Bozen

Liebe Leserinnen und Leser! S. 23

S. 22

S. 28

Eurovision.

Cos’è LiberaMente? LiberaMente è un progetto pensato da e per giovani dai 16 ai 25 anni che vuole promuovere il principio dello youth-led development secondo il quale i giovani devono essere i reali promotori del cambiamento e dello sviluppo. È voluto e promosso dal Vicepresidente della Provincia Christian Tommasini.

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Giunto alla terza edizione, quest’anno si presenterà in

Programma lunedì 19/11/2012 h 21.00 Libera Università di Bolzano

Ilvo Diamanti

“I giovani e la partecipazione in Europa” [Incontro aperto alla cittadinanza in collaborazione con l’iniziativa Candidatura della Capitale europea della cultura 2019]

eht es um die Vertretung unseich denke an den Energiesektor 22-25/11/2012 Campus a Merano rer Interessen auf höherer Ebeund die Berglandwirtschaft, an den Eurovisioni ne, so gilt für mich immer mehr das Tourismus und den Schutz unseres Tre giorni di workshop e seminari durante i quali i partecipanti di LiberaMente potranno confrontarsi Credo, dass es an der Zeit ist, nicht einzigartigen Lebensraums. Also: per dare vita a nuove idee e nuove visioni per l’Europa Di cosa si parla? del 2020. mehr als Solisten aufzutreten, sonDie gemeinsamen Interessen umQuest’anno i ragazzi saranno chiamati a immaginare In più, durante il Campus, due incontri aperti alla dern Chor zudelsingen. fassen einen weiten Bereich unseres nuovi scenariim possibili per l’Europa 2020. Dentro Schreien cittadinanza: questa cornice si toccheranno tanti temi attuali che wir kleinen Länder alle einzeln unvenerdì Lebens, 23/11/2012 heine 21.00 Abstimmung ist daher da sempre sono l’anima di LiberaMente: il mondo del Pavillon des Fleurs, Kurhaus Merano sere Anliegen geht dieses sinnvoll und notwendig, wenn wir lavoro, lo sviluppo sostenibilehinaus, e il ruolo delle so nuove Tito Boeri tecnologie. Piepsen im Getöse der mächtigen in Brüssel gezielte Maßnahmen für “I giovani e il mercato del lavoro in Europa” [in collaborazione con l’iniziativa Candidatura della Interessensvertreter, der Lobbys die Alpen durchsetzen wollen. Capitale europea della cultura 2019] und si Staaten Die Makroregion Alpen ist damit so sabato 24/11/2012 h 21.00 Come lavora? zwangsläufig unter. EiMerano, Sala Civica nen ganzen Chor kann etwas wie die Erweiterung der Arge I protagonisti siete voi partecipanti! Al gruppoman dei 60 dagegen “Visioni per un’Europa condivisa” Un dialogo con le associazioni, gli abitanti e le partecipanti selezionati verranno proposti seminari e weit weniger leicht Alp, die bereits seit istituzioni sulle idee dei partecipanti di LiberaMente discussioni con esperti; seguirai workshop basati su 2012. überhören und erst 40 Jahren besteht innovative metodologie di partecipazione che ti 07-10/12/2012 recht nicht ignorieund damit wohl eipermetteranno di confrontarti con altri ragazzi e Am einemCampus europeo a Bruxelles sviluppare le tue idee; imparerai nuovi modi per ren. ner der ältesten länEurovisioni / parte 2 stimmengewaltigen Chor presentare le tue visioni in maniera efficace, che ti Le nostre visioni, presentate alle istituzioni An utilieinem der-übergreifenden basteln wir im Rahmen dell’Unione Europea. saranno in tantissime solchen altre occasioni. der Makroregion Alpen Chor, einem stimmZusammenschlüsse gewaltigen noch Europas ist. Sie ist Chor dazu, basteln wir im Rahmen eine Erweiterung mit Blick auf die der Makroregion Alpen, die mögimmer größer werdenden Herauslichst alle Länder des Alpenbogens, forderungen und damit eine notwenvon Slowenien bis Frankreich umdige Anpassung. Und dass wir damit fassen soll. In Innsbruck haben durchaus im Trend liegen, zeigt wir Mitte Oktober die Weichen für auch die Tatsache, dass die EU das eine solche Makroregion gestellt, Budget für die grenzüberschreitendie Weichen für einen Zusammende Zusammenarbeit im kommenden schluss von 70 Millionen Menschen Planungszeitraum von 2014 bis 2020 wohl wichtigsten Erholungs- und um mehr als 30 Prozent anheben Wirtschaftsräume im Herzen Eurowill. Nicht, dass das der Grund wäre, pas. dass sich unser Chor formiert, es ist Doch können wir auch im Chor aber durchaus ein Grund, möglichst singen oder fällt eine Abstimmung harmonisch zu singen.  schwer? Ich bin überzeugt, dass sehr Landeshauptmann Luis Durnwalder viele Interessen im ganzen Alpenbogen die selben sind. Ich denke etwa an eine Einschränkung des Transitverkehrs bzw. dessen Verlagerung auf die Schiene, ich denke an eine möglichst nachhaltige Mobilität, una nuova veste: due campus, uno locale a Merano e uno europeo a Bruxelles!

Lancia la tua idea per l’Europa 2020!

23. November Vortrag von Tito Boeri in Meran S. 28 30. November Eröffnungskonferenz des EU-Projekts SloMove S. 2 30. November Entwicklungszusammenarbeit: Einreichtermin für Förderungsanträge zu BewusstseinsbildungsS. 7 initiativen 30. November Lange Nacht der Bozner Museen S. 20 1. Dezember Einreichtermin Ideenwettbewerb im Zusammenhang mit der KulturhauptstadtS. 8 bewerbung 2019 campus per ragazzi dai 16 ai 25 anni

merano 23-25 nov. 2012 bruxelles 7-10 dic. 2012

Iscrizioni entro il 11 novembre 2012

www.liberamente.bz.it facebook.it/liberamentebz

Das Land Südtirol | November 2012

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Titel

Berge in Bewegung

Maja Clara

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anz langsam, nur wenige Dezimeter jährlich, bewegen sich Teile von Bergen talwärts. Diese instabilen Hänge und langsamen Rutschungen werden überwacht: mit dem neuen Projekt SloMove. Geologe David Mosna vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung ist verantwortlich für das Projektmanagement im administrativen und technischen Bereich, zuständig für die Durchführung des auf drei Jahre angelegten Projektes ist als Projektsteuerin die Landesgeologin Claudia Strada. Untersucht werden zwei Testgebiete, erklären sie, die in den Provinzen der beteiligten Partner liegen: Das Südtiroler Untersuchungs-

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Das Land Südtirol | November 2012

Modernste Messgeräte Das Interreg-Projekt SloMove hat das Ziel, Lösungen für dieses Problem aufzuzeigen, wobei insbesondere die Methoden zur Fernerkun-

Kombination zweier Vermessungs-Methoden auf einem Block im Testgebiet Schafberg in der Schweiz. Links im Bild ein fixes GPS-Gerät, rechts im Bild ein für dieses Projekt extra projektierter CornerReflektor.

dung vorangetrieben werden sollen, zudem wird mit diesem Projekt eine Gruppe von Experten in diesem Bereich ausgebildet. Dabei kommen die modernsten zur Verfügung stehenden Satelliten zum Einsatz, darunter auch Techniken, die von der europäischen Weltraumbehörde ESA im Zuge der radargestützten Erdbeobachtung Mission Sentinel-1 ausgearbeitet werden. Auch das Monitoringsystem der neuesten Generation, das Terrestrial Laser Scanning TLS, wird im Projekt integriert. „Wir benutzen in diesem Projekt das Differential Global Positioning System DGPS, mit dem wir Messgenauigkeiten im ZentimeterBereich erreichen“, gibt Projektmanager Mosna Einblick.

Es ist Aufgabe der Politik, die Weichen zu stellen, und alles dafür zu tun, dass die Bürgerinnen und Bürger in Sicherheit leben und arbeiten können. Landesrat Florian Mussner Die Erhaltung der Funktionalität von Infrastrukturen im Hochgebirge ist sehr wichtig für die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Aktivität im Alpenraum. Sehr oft müssen diese Problembereiche anhand grenzüberschreitender Studien analysiert und gelöst werden. Im Hochgebirge ist die Standortwahl für Infrastrukturen wie Straßen, Eisenbahn, Seilbahnen oder Wasserkraftwerke sehr eingeschränkt, es

Foto: Christian Iasio

Mensch und Natur bringen Berge ins Rutschen. Eine Überwachung der Gefahrensituation und daraus abgeleitete Schutzmaßnahmen hat ein grenzüberschreitendes Projekt zum Ziel, das Ende November beginnt.

gebiet befindet sich im Schnalstal oberhalb der Ortschaft Kurzras auf etwa 2500 Höhenmetern, unter dem Gipfel der Steinschlagspitze. Das Schweizer Testgebiet liegt in der Gemeinde Pontresina im Kanton Graubünden am Schafberg, ebenfalls über der Baumgrenze auf etwa 2800 Höhenmetern; vom Schweizer Institut für Lawinenforschung wird der Blockgletscher Foura da l’amd Ursina schon seit mehreren Jahren untersucht. Am Projekt beteiligt sind in Südtirol - neben den Landesämtern Geologie und Wasserschutzbauten und dem Institut für angewandte Fernerkundung an der Europäischen Akademie Eurac - auch die direkt Betroffenen Brennerautobahn und Eisenbahn. Nicht von ungefähr hat das Testgebiet in Südtirol seinen Namen: „Die stark zerklüfteten Felswände der Steinschlagspitze“, weiß Landesgeologe David Mosna, „sind sehr instabil, und es kommt sehr häufig zu Steinschlägen. Diese Felsstürze und die dabei anfallenden Gesteinsblöcke bilden die Grundlage für die Erhaltung der Permafrosterscheinung Blockgletscher. Das immer wieder anfallende Blockmaterial speist auch die Rutschphänomene mit neuem Material, eine Erhöhung des Gewichtes an der Spitze Massenbewegungsphänomene bewirkt eine Instabilität.“


Titel

Foto: David Mosna, Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung

Geröllfeld aus Parxagneis- und Glimmerschieferblöcken: Diese Blöcke stammen von der darüber emporragenden Steinschlagspitze, die aus denselben Gesteinstypen aufgebaut ist.

mangelt an Standorten mit geeigneten geologischen und geotechnischen Eigenschaften. Andererseits bringt der immer steigende Bedarf an strategischen Infrastrukturen im alpinen Raum eine kontinuierliche Veränderung des Territoriums mit sich. Auch der Klimawandel verursacht Probleme in Hinblick auf Sicherheit und Nachhaltigkeit. Damit die benachbarten Schutz- und Aufsichtsbehörden die zur Verfügung stehenden Daten vergleichen und die Art der Schutzmaßnahmen wählen können, müssen im Vorfeld die Entscheidungen zur Methodenund die Instrumentenwahl für die Überwachung gemeinsam getroffen werden. In einem gebirgigen Land Südtirol sei das nicht immer einfach, unterstreicht Landesrat Mussner, daher

Projekt SloMove

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as Interreg-Projekt ItalienSchweiz SloMove beinhaltet die Validierung von satellitengestützten und terrestrischen Monitoringsystemen für die Messung von Bodenverformungen. Die Eröffnungskonferenz tagt am 30. November in der Europäischen Akademie Eurac in Bozen. Das dreijährige Projekt SloMove wird vom Interreg-Programm IV Italien-Schweiz kofinanziert (europäischer Fonds für die regi-

müssten die modernsten Technologien dafür genutzt und erprobt werden: „Die Interreg-Projekte sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um das Studium der verschiedenen Naturgefahren und die Überwachung der betroffenen Zonen gemeinsam mit Expertinnen und Experten der angrenzenden Alpenländer voranzutreiben.“

„Das Projekt SloMove ist außergewöhnlich“, weist Volkmar Mair, Direktor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung hin: „Zum einen, weil neueste Radarsatellitendaten genutzt werden, die uns von der italienischen Raumfahrtagentur zur Verfügung gestellt werden, und an die man nur äußerst schwierig he-

rankommt.“ Dies gelinge nur, weil das Landesamt für Geologie und die Eurac bereits seit vielen Jahren Partner der italienischen und der europäischen Raumfahrtagentur sind und erwiesene Erfahrung in der Auswertung und Interpretation der Daten haben. Zudem, unterstreicht Amtsdirektor Mair, würden erstmals die neuesten Auswertungsverfahren im Vergleich getestet und sollen soweit standardisiert werden, dass die Auswertung spezieller Daten aus der Radartechnologie auch für spezialisierte Freiberufler und Firmen ermöglicht werden soll: „Innovation soll damit von den Universitäts- und Forschungsinstituten in die Büros innovativer und zukunftsorientierter Kleinbetriebe in Südtirol und Graubünden verpflanzt werden.“

onale Entwicklung in der Europäischen Union). Die Internetseite http://www.slomove.eu/ ist die offizielle Homepage des Projektes; SloMove ist auch auf dem sozialen Netzwerk Facebook zu finden: https://www. facebook.com/SloMove Am Projekt beteiligt sind • als Leadpartner das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung; • Partner 1: Eurac research, Institut für Angewandte Fernerkundung in Bozen; • Partner 2: Eidgenössische For-

schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos im Kanton Graubünden; • Partner 3: Abenis AG in Chur im Kanton Graubünden in der Schweiz; die Firma bietet laut Eigendefinition im Bereich Wald, Umwelt und Bauwesen integrale Lösungen an. Schwerpunkte bilden Dienstleistungen in der forstlichen Planung, im forstlichen Ingenieurwesen sowie im Naturgefahrenund Risikomanagement.

Außergewöhnliches Projekt

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Foto: Landesabteilung Wasserschutzbauten

Umwelt

Der neu gestaltete und erschlossene Technikschau- und Rastplatz

Wasser, Landschaft und Kultur Landeshauptmann anlässlich der Gleich vier Projekte an der Eröffnungsfeier Mitte Oktober. Etsch zwischen Lana und Sinich wurden in jüngster Trambahnbrücke erhalten Zeit abgeschlossen: Die Einen Löwenanteil an den vier alte Trambahnbrücke Projekten, die ein großes Ganzes ergeben, hat das Amt für Wildbachwurde in Stand gesetzt, ein Lawinenverbauung Süd der Technikschauplatz verwirklicht, und Landesabteilung für Wasserschutzein Radwegabschnitt samt bauten. Es hat zum einen die im Jahr 1913 von der österreichischen Bahnunterführung gebaut Staatsbahn in Betrieb genommesowie ein Flussabschnitt ne Brücke der Trambahnlinie Lana-Burgstall-Oberlana in Stand aufgeweitet. Johanna Wörndle

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m orografisch rechten Etschufer auf Lanaer Gemeindegebiet gibt es einen neuen Technikschauund Rastplatz. Zu erreichen ist er über einen neuen Radwegabschnitt und über die in Stand gesetzte alte Trambahnbrücke. „Die gute Zusammenarbeit zwischen Land - in erster Linie der Landesabteilung Wasserschutzbauten, aber auch der Forstbehörde-, der Bezirksgemeinschaft und den Gemeinden Lana, Burgstall und Meran sowie dem Kuratorium für Technische Kulturgüter hat es möglich gemacht, dass hier an der Etsch eine neue vorbildliche Erholungszone entstehen konnte, die gleichzeitig auch dem Wasserschutz dient”, so der

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gesetzt, so dass die Brücke heute nicht nur als Kulturgut erhalten ist, sondern angesichts ihrer LKWTauglichkeit auch bei Hochwasser, für Instandhaltungsarbeiten oder bei Ausfall öffentlicher Verkehrswege den Wechsel von einer Etschseite auf die andere ermöglicht. Die Brücke wurde im Zug der rund eine Million Euro teuren Sanierung vom ursprünglichen Standort etwa 200 Meter flussabwärts verlegt.

Etschbett gestaltet Parallel dazu wurde das gegenüber dem Bahnhof Lana-Burgstall gelegene, landeseigene Flussbett der Etsch in einem 520 Meter langen und zwischen zehn bis 30 Meter breiten Bereich aufgeweitet. Die Arbeiten wurden in Eigenregie mit

einem Kostenaufwand von 400.000 Euro durchgeführt. „Das Land ist bemüht, Gewässerabschnitte nicht nur aus hochwassertechnischer, sondern auch aus gewässerökologischer Sicht aufzuwerten”, betont Landeshauptmann Luis Durnwalder als zuständiger Landesrat. „Als größtem Fluss Südtirols mit überregionaler Bedeutung kommt dabei der Etsch natürlich ein besonderes Augenmerk zu”, so der Landeshauptmann. Zur Durchführung der Arbeiten lieferte die Etsch 25.000 Kubikmeter Material. Das orografisch rechte Ufer wurde mit einer 500 Meter langen und fünf bis acht Meter hohen Uferschutzmauer aus Zyklopensteinen in Trockenbauweise gesichert und anschließend mit Erdmaterial aufgeschüttet. „Die aufgebrochene Uferlinie verläuft heute geschlängelt und unregelmäßig und die Landzunge zwischen dem so genannten 'Kammergraben', einem Zubringer der Etsch, stellt eine periodisch überflutbare Zone dar”, erklärt der Direktor im Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd, Peter Egger. Er verweist darauf, dass der ebenfalls natürlich gestaltete Graben den Fischen als Rückzugs- und Laichgebiet diene und das Areal abschließend mit standortgerechten Laubhölzern bepflanzt wurde.


Umwelt Technikschauplatz errichtet Zudem hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Technische Kulturgüter und der Forststation Lana das Gelände des Technikschauplatzes flussaufwärts der Brücke neu gestaltet. Neben der restaurierten Trambahn wurden Weidenstrukturen, Schautafeln, Tisch und Sitzbänke aus Stein sowie ein Brunnen aufgebaut.

Radweg eröffnet Für den Radverkehr freigegeben wurde Mitte Oktober der Fahrradweg Sinich-Burgstall. Der Radwegabschnitt schließt die noch offene Lücke in der Haupttrasse des übergemeindlichen Radwegenetzes zwischen Meran und Bozen zwischen Sinich Sandhof und dem Bahnhof Burgstall. Die knapp zweieinhalb Kilometer lange Trasse verläuft längs des orografisch linken Etschdammes und wurde von der Bezirksgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Landes-

Die Eröffnungsfeier mit Landeshauptmann Durnwalder Mitte Oktober abteilung Wasserschutzbauten verwirklicht. Neu erbaut wurde auch die Unterquerung der Eisenbahnlinie auf der Höhe des Handwerkermarktes. Die Unterführung hat einen Regelquerschnitt von fünf Metern Breite und dreieinhalb Meter Höhe, damit eventuell auch drei- oder vierachsigen LKW für die Instandhaltungsarbeiten am Etschdamm durchfahren können. Zudem wur-

de eine Reihe baulicher Maßnahmen zur Hochwassersicherung durchgeführt. „In diesem Gesamtprojekt sind Maßnahmen des Hochwasserschutzes, der Hochwasserlogistik, der Gewässerökologie, der Landschaftsästhetik und zur Erhaltung des Kulturerbes in einem harmonischem Ganzen vereint”, so eine abschließende Wertung von Amtsdirektor Egger.

Fünf Weintrauben für Saphir

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er Sauvignon Blanc Passito Saphir 2010 des Landesweinguts Laimburg hat große Anerkennung bei den Verkostern des renommierten italienischen Weinführers Bibenda gefunden. Er erreichte die Höchstpunktezahl und damit die prestigereichen fünf Weintrauben, die „5 grappoli” der „Guida Bibenda 2013“. Der elegante Süßwein ist der einzige unter Südtirols Süßweinen, der ausschließlich aus Trauben der Sorte Sauvignon Blanc gekeltert wird. Desgleichen hat der Weinführer „Guida Oro I Vini di Veronelli 2013” den Sauvignon Passito Saphir 2010 mit den „Super Tre Stelle” ausgezeichnet. Die Sauvignon Blanc-Trauben für den „Saphir“ trocknen am

Rebstock. Sie werden erst im Dezember gelesen, die edelfaulen Beeren werden gepresst und anschließend im kleinen Eichenfass acht Monate ausgebaut. Dank dieser Arbeitsschritte erhält der Saphir seine typische intensive Topasfarbe. Der Süßwein präsentiert sich mit exotischen Duftnoten, sehr dicht, extraktreich und fein begleitet von einer pikanten Säure. Seit 1997 wird der Sauvignon Passito Saphir des Landesweinguts Laimburg produziert und ist seither wiederholt ausgezeichnet worden. Die „Super Tre Stelle” von Veronelli haben auch der Lagrein Riserva Barbagòl 2009 sowie der Col de Rèy Weinberg Dolomiten rot 2007 des Landesweinguts Laimburg errungen. Dieser Wein wird auch in der aktuellen Ausgabe des österreichi-

schen Weinführers Falstaff unter den besten Rotweinen Südtirols geführt. Was die Ernte des Jahres 2012 angeht, so verspricht sich das Landesweingut Laimburg wieder Weine von besonderer Qualität: Die Weißweine sind demnach eher säurebetont mit ausgeprägter Aromatik und von hohem Alterungspotenzial. Die Rotweine sind noch in der Ausbauphase und lassen eine sehr große Qualität erwarten. Die Erntemenge ist geringer als in den Vorjahren.

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Umwelt

Ruheoasen für Mineralwasserquellen Vier Mineralwasserquellen hat das Landesamt für Gewässernutzung im vergangenen Oktober zugänglich gemacht. Um die geschützten Quellen wurden Ruheoasen errichtet, die zum Verweilen einladen.

32 Mineralwässer

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Reichtum erhalten Um diesen Reichtum zu erhalten, öffentlich und zugänglich zu machen, hat es sich das Landesamt für Gewässernutzung zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Mineralwässer nicht nur beschreibend (durch Schautafeln), sondern auch an ihrem Ursprung aufzuwerten. Dazu wurde ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe

Foto: Landesamt für Gewässernutzung

nsgesamt 32 Südtiroler Mineralwässer sind von der Landesregierung als solche anerkannt worden. Es handelt sich dabei durchwegs um Wässer, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden. Die Wässer sind Teil des „unverfügbaren Vermögens des Landes“ und stehen unter Schutz. Zudem wurden um den Quellbereich Wasserschutzgebiete ausgewiesen.

Auf die geologische Vielfalt Südtirols, die vielfältige Mineralwasserquellen bedinge, verweist der Direktor im Landesamt für Gewässernutzung, Wilfried Rauter: „Vor über hundert Jahren wurden in Südtirol noch über 80 Mineralwasserquellen für Badezwecke genutzt und von Gästen aus ganz Europa aufgesucht.“

von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst. „Unter anderem wurden Wasserspender errichtet, um an einer einladenden Stelle Besuchende zur Verkostung des Quellwassers anzuregen“, erklärt Projektleiter Thomas Senoner. Die Arbeiten werden von der Landesabteilung Wasserschutzbauten durchgeführt.

Foto: Landesamt für Gewässernutzung

Quellwasser verkosten

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Die erste der vier Ruheoase, die im Oktober ihrer Bestimmung übergeben wurden, ist jene bei der Mineralwasserquelle Bad Cortina/ Plan de Salt in St. Vigil in Enneberg. Das Wasser von Bad Cortina wurde im 19. Jahrhundert gegen Hämmorrhoiden, Frauenleiden, Gicht, Podagra, Skrofulose und Hypochondrie geschätzt. Die Ruheoase Plan de Salt wurde im Sommer 2012 errichtet. Kleine Mengen an Mineralquellwasser werden zum Wasserspender und zu einem Quellbrunnen geleitet. Am Wasserspender kann das sulfat-, fluoridund calciumhaltige Wasser mit Iod und Spuren von Bor, Barium und Brom verkostet werden. Das Wasser von Bad Lad wurde früher hauptsächlich für Bäder ge-


Umwelt gen Gliedersucht, Rheumatismus, Blutkrankheiten und Schwächezustände empfohlen. Das Wasser wird regelmäßig untersucht: Es ist bakteriologisch rein, weist im Vergleich zu Trinkwasser jedoch erhöhte Gehalte an Eisen und Mangan auf.

Wasser soll öffentliches Gut bleiben. Die Bevölkerung soll für den Gewässerschutz sensibilisiert werden. Landesrat Florian Mussner Besonders reich an Eisen und Mangan ist auch das Lotterbad. Ursprünglich als Innerbad erwähnt, wurde es bis 1914 vor allem von der einfachen Bevölkerung viel genutzt. Das Mineralwasser des seit 1695 be-

kannten Badhauses „Kochelmoß“ wurde im Jahre 1892 als „äußerst heilkräftige Schwefelquelle“ beschrieben. Es soll bei Kreislaufstörungen, Rheuma, Unterleibs- und Harnleiden sowie Stoffwechselkrankheiten, Mattigkeit und Magenleiden Abhilfe geschafft haben. Den Analysen zufolge ist das Wasser fluor-, iod- und leicht sulfidhaltig mit Spuren von Bor, Lithium, Barium, Uran, Brom, Arsen und Molybdän. Aus bakteriologischer Sicht entspricht es den strengen gesetzlichen Bestimmungen für Trinkwasser, chemisch weist es erhöhte Gehalte an Fluor, Eisen, Mangan und Arsen auf.

Mit Wanderung verbinden Insgesamt hat das Landesamt für Gewässernutzung bisher acht von elf geplanten Ruheoasen errichtet und somit teilweise verwahrloste Mineralquellen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Besuch der Mineralquellen und der Ruheoasen kann meist auch mit Wanderungen verbunden werden. Genaue Beschreibungen der Quellen sind auf der Homepage des Landesamtes unter www.provinz. bz.it/umweltagentur/wasser/ mineralwasser.asp zu finden.  Ruheoasen an Mineralwasserquellen 1.  2.  3.  4.  5.  6.  7.  8.

Tauferer Badl in Tscherms Bad Rumestluns in Wengen Bad Lad in St. Pankraz Bad Pedraces in Abtei Überwasser in Ulten Lotterbad in Ulten Bad Kochenmoos in Naturns F litz Quelle in Villnöß (Projektierungsphase) 9.  B ad Salt in Martell (Projektierungsphase) 10. Bad Ratzes in Kastelruth (Projektierungsphase) 11. Bad Cortina in Enneberg

Entwicklungzusammenarbeit: Medienfreiheit als Thema

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as Recht auf eine kritische Information und die Rolle der Medien im Dialog der Kulturen wird in den kommenden beiden Jahren 2013 und 2014 im Mittelpunkt der Bewusstseinsbildungs-Initiativen in der Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol stehen. Darauf hat sich der Koordinierungstisch zur Bewusstseinsbildung auf seiner Jahresversammlung im Oktober geeinigt. Neben den Vertreterinnen des Landes waren die OEW (Organisation für Eine solidarische Welt), die Caritas, die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Alexander Langer Stiftung, die Organisation Operation Daywork, die Südtiroler Weltläden, die Freunde von Burkina Faso, das Frauenmuseum, Human Rights international, Missio der Diözese Bozen-Brixen, die Sozialgenossenschaft blufink, Confcooperative sowie Sabina Morosini (Oxfam) und Adel Jabbar (Experte für Entwicklungszusammenarbeit) vertreten. Mit dabei waren zudem zwei Mitglieder des Landesbeirates

für Entwicklungszusammenarbeit, nämlich Wolfgang Penn und Sissi Prader. Das neue Schwerpunktthema „Das Recht auf eine kritische Information und die Rolle der Medien im Dialog der Kulturen“ für die Jahre 2013-2014 soll jenem für 2012-2013 „Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?“ zur Seite gestellt werden soll. Die Definition des neuen Themas kann auch auf der Bürgernetzseite des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten eingesehen werden (www. provinz.bz.it/entwicklungszusammenarbeit). Das Thema hat auch für die Förderung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung durch das Land eine Bedeutung, in die jährlich 15 Prozent der für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stehenden Mittel fließen. Das Land kann 60 bis 80 Prozent der anerkannten Kosten von Projekten zuschießen, die sich auf die Schwer-

punktthemen beziehen, für andere Projekte sind es 50 bis 70 Prozent. Entsprechende Ansuchen müssen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten im Landhaus 1 in Bozen eingereicht werden. Das Gesuchsformular steht unter www.provinz. bz.it/entwicklungszusammenarbeit zum Herunterladen bereit.

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Kultur

Der Weg als Ziel Was passiert, wenn Südtirol den Zuschlag als Europäische Kulturhauptstadt 2019 nicht bekommt? War dann alles umsonst? Nein, denn ebenso wichtig wie der Zuschlag ist der Bewerbungsprozess, in den man möglichst weite Kreise einbinden möchte – nun auch mit einem Ideenwettbewerb.

S

eit Februar vergangenen Jahres tüftelt Südtirol mit seinen Partnern im Nordosten Italiens – dem Trentino, den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie der Provinz und der Stadt Venedig – an der Bewerbung um den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt. Die Konkurrenz ist dabei groß, was für alle interessierten Gebiete bedeutet, ihre Bewerbung auf möglichst stabile Beine zu stellen. Doch was, wenn sie trotzdem schief geht? Eine Frage, die berechtigt ist, auch für Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur: „Natürlich hoffen wir auf einen Zuschlag, doch wenn es uns gelingt, schon den Bewer-

bungsprozess zu nutzen, um eine Auseinandersetzung mit der Kultur anzuschieben und möglichst viele dazu zu bringen, sich mit den zentralen Fragen zu befassen, dann war dies ein ebenso großer Erfolg“, betont sie. Und ihr Kollege Christian Tommasini, verantwortlich für die italienische Kulturpolitik im Lande, schlägt in die selbe Kerbe: „Wir wollen gemeinsam an einem Programm arbeiten und Kulturvereinigungen, Schulen, Genossenschaften und andere Institutionen in den Bewerbungsprozess einbinden.“

Auseinandersetzung mit Kultur Genau auf dieser Schiene – der Einbindung möglichst breiter Bevölkerungsschichten in den Bewerbungsprozess – fährt die Landesregierung nun mit der Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs, der als Impuls für die Auseinandersetzung mit Kultur und Bewerbung gedacht ist. Der Wettbewerb richtet sich an alle interessierten Kulturvereinigungen, die seit mehr als einem Jahr von einer der drei Kulturabteilungen des Landes gefördert werden, und dient der Suche nach Projektideen, die 2019 umgesetzt werden könnten. Wie die gesamte Bewerbung läuft auch der Ideenwettbewerb un-

ter dem Motto „Kultur und Wirtschaft“, gesucht werden Projekte, die vor allem den mehrsprachigen Kontext (aber nicht nur) herausstreichen. „Allerdings lassen wir den Bewerbern totale Freiheiten“, so Tommasini. Und Kasslatter ergänzt: „Wir suchen auch Ideen, die anfangs vielleicht verrückt erscheinen mögen.“ Eingereicht werden können Projektideen bis 12.00 Uhr des 1. Dezember, und zwar digital an die Mailadresse ufficio.cultura.italiana@provincia.bz.it, alle Informationen zum Wettbewerb finden sich auf der Website der deutschen Kulturabteilung des Landes (www.provinz.bz.it/kulturabteilung). Ausgewählte Projekte können mit einem Preisgeld von 4500 Euro rechnen.

Vier Wettbewerbe Und nachdem sich nicht nur Kulturvereinigungen am Bewerbungsprozess beteiligen sollen, sind zum Ideenwettbewerb der Landesregierung drei weitere auf den Weg gebracht worden, allerdings mit anderen Zielgruppen. So richtet sich jener der Stiftung Sparkasse an die institutionalisierten Kulturvereine, jener der Handelskammer an die Oberschulen und schließlich jener der Genossenschaftsverbände an die Genossenschaften.

Kulturhauptstadtbewerbung: Landesrätin Kasslatter Mur und Landesrat Tommasini stellten im Oktober vier Wettbewerbe vor

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Aus der Landesregierung Medical School

Wohnbau

Südtiroler Mediziner

Tausch und neuer Sitz

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it einer eigenen Ausbildung in Südtirol will die Landesregierung dem drohenden Ärztemangel begegnen. Sie hat deshalb den Vorschlag von Landesrat Richard Theiner gutgeheißen, eine mehrsprachige und grenzüberscheitende Medizinerausbildung auf den Weg zu bringen. Vorgesehen ist eine Medical School unter Federführung der Universität Florenz und in Zusammenarbeit mit dem Trentino sowie mit der Universität Innsbruck. „Mit einer Medizinerausbildung im eigenen Land können wir nicht nur genügend Ärzte ausbilden, damit schaffen wir auch einen Anreiz für gute Ärzte aus aller Welt, in Südtirol zu arbeiten, und das bringt eine Qualitätssteigerung des gesamten Gesundheitsdienstes mit sich“, erklärt dazu Landeshauptmann Luis Durnwalder. Ausgebildet werden sollen pro Jahr 40 Ärzte, die von 35 Dozenten unterrichtet würden. Der Abschluss würde nach sechs Studienjahren – darunter zwei Auslandssemestern – von der Uni Florenz vergeben. Durchgeführt werden soll die Ausbildung in der Fachschule Claudiana sowie am Bozner Klinikum, die Kosten werden auf sechs bis acht Millionen Euro pro Ausbildungszyklus geschätzt.

E

inen Tausch der ungewöhnlichen Art hat die Landesregierung auf den Weg gebracht. Gegen Wohnungen in Bozen und Umgebung wird sie den ehemaligen Sitz der Telefongesellschaft „Telefoni di Stato“ in der Bozner Italienallee eintauschen. „Wir haben beschlossen, eine entsprechende Ausschreibung einzuleiten und warten nun ab, wie viele Wohnungen uns im Tausch mit dem Bürokomplex geboten werden“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Gesetzt hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Christian Tommasini zudem einen weiteren Schritt hin zu einem neuen, ausgebauten Sitz des Wohnbauinstituts (Wobi). Sie hat im Oktober das Raumprogramm zur Erweiterung des bestehenden Wobi-Gebäudes in der Bozner Mai-

landstraße gutgeheißen und die Kosten für diesen Ausbau mit 22,7 Millionen Euro beziffert. Der neue Sitz soll die Zusammenlegung aller Wobi-Verwaltungseinheiten ermöglichen, die heute auf ganz Bozen verteilt sind.

Grüne Energie

Strom vom Landhausdach

Z

war hat der Staat die Fördertarife auf erneuerbare Energie für Private drastisch gekürzt, für öffentliche Körperschaften tritt die Förderbremse aber erst mit Jahresende in Kraft. Gemeinsam mit privaten Unternehmen will die Landesregierung deshalb weitere Dächer von Landesgebäuden mit Fotovoltaikpaneelen bestücken. Bereits vor gut einem Jahr hatte die Landesregierung entschieden, auf zwölf Gebäuden in Landesbesitz in Bozen Photovoltaik-Anlagen zu installieren, mit denen 60.000 Euro an Stromkosten pro Jahr eingespart werden können. Die aktuelle Fotovoltaikoffensive zieht das Land auf Vorschlag von Landesrat Florian Mussner mit privaten Partnern durch. Im Rahmen eines Public Private Partnership-Projekts verpflichten sich die Unternehmen die Anlagen zu errichten und das Land zahlt dann entweder die

Investitionskosten zurück oder aber die Unternehmen bezahlen für die Nutzung der öffentlichen Gebäude einen Mietzins ans Land.

Das Land Südtirol | November 2012

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Gesundheit

Praktisch und diskret Plastifiziert und im handlichen Kreditkartenformat und vor allem: ohne Angabe der Pathologie - das ist der neue Ausweis für Zivilinvaliden, mit dem diese verschiedene Begünstigungen im Inund Ausland in Anspruch nehmen können.

N

ame, Steuernummer und Grad der Beeinträchtigung: Das sind die Angaben, die der neue Ausweis für Personen mit anerkannter Zivilinvalidität enthält. Bisher, führt Landesrat Richard Theiner aus, musste der medizinische Befund der Ärztekommission zur Feststellung der Invalidität auf einem Zettel im DIN-A4-Format vorgezeigt werden. Das, unterstreicht der Landesrat, war nicht im Sinne der Betroffenen und gewährleistete nicht den Datenschutz. Am 26. März dieses Jahres genehmigte die Landesregierung deshalb die Einführung des neuen Ausweises.

40.000 Ziwilinvaliden „In Südtirol“, legt Theiner dar, „leben an die 40.000 anerkannte Zivilinvaliden, rund 35.000 davon erhalten den neuen Ausweis, da ihre Beeinträchtigung über 46 Prozent liegt.“ Ab diesem Prozentsatz gelten Personen als „geschützte Kategorie“ im Arbeitsbereich, italienweit können nur sie Begünstigungen in Anspruch nehmen. Drei Grade der Beeinträchtigungen werden auf den Ausweisen angeführt: von 46 bis 73 Prozent, zwischen 74 bis 99 Prozent sowie 100 Prozent. Ab 74 Prozent gelten etwa Transportbegünstigungen. „Um die Ausweise“, betont der Landesrat, „muss ausdrücklich angesucht werden; sie ersetzen nicht die Ausweise der verschiedenen Behindertenorganisationen und gelten auch nicht als Parkscheine.“ Die Frage,

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Das Land Südtirol | November 2012

ob es sinnvoll sei, den Zivilinvalidenausweis auf die Bürgerkarte zu legen, sei negativ beantwortet worden, da nicht überall Lesegeräte zur Verfügung stehen. Die Kosten für Einführung der neuen Ausweise belaufen sich auf 30.000 Euro plus Postspesen. Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, bez e i ch n e t die Einführung der neuen Au sw e i s e als „guten und wichtigen Schritt“. Denn ihm selber sei es passiert, dass der bisher gängige Zettel in einer öffentlichen Einrichtung einer Stadt in Deutschland nicht anerkannt worden sei. „Wir wollen nichts geschenkt“, unterstreicht Hofer, „sondern nur die Nachteile aufgrund unserer Behinderung ausgleichen; deshalb hat der Dachverband über Jahre hinweg die Einführung dieses neuen Ausweises gefordert. Mit diesem neuen Kärtchen sind wir italienweit Vorreiter. Die neuen Ausweise sind Ausdruck dafür, dass die Bereiche Soziales und Gesundheit gut zusammenarbeiten.“ Der Dachverband für Soziales und Gesundheit

sammelt jetzt auf seiner Website www.dsg.bz.it alle Informationen darüber, wo es - mit diesem Ausweis - Begünstigungen für Behinderte gibt. Die neuen Ausweise können nur mit Zustimmung der Betroffe­nen zugeschickt werden: 3 5 . 4 7 1 Schreiben mit Zustimmungserklär u n g e n sind v e r schickt worden, erklärt Evelin Reinstaller vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem die Verteilung obliegt. An die 45 Prozent der angeschriebenen Betroffenen haben bereits ihre Zustimmung mitgeteilt, bis Ende Oktober werden sie ihre Ausweise erhalten.

Nachteile ausgleichen Mit dieser einfachen Maßnahme, unterstreicht Reinstaller, werde ein großer Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger erzielt. Wer erstmals um die Anerkennung als Zivilinvalide ansucht, wird den neuen Ausweis zugleich mit dem Befund der Ärztekammer erhalten. mac

Neuen Ausweis für Zivilinvaliden vorgestellt: LR Theiner, Evelin Reinstaller vom Sanitätsbetrieb, Dachverbandspräsident Stefan Hofer


Gesundheit

Nur mehr die Gesundheitskarte Ausschließlich die Gesundheitskarte gibt seit 1. November 2012 über eine Berechtigung zur Befreiung von der Selbstkostenbeteiligung im Gesundheitswesen aus Einkommensgründen Aufschluss. Das entsprechende staatliche Dekret hat die Landesregierung mit eigenem Beschluss übernommen.

W

enn Sie in diesem Jahr die Dienste des öffentlichen Gesundheitswesens in Anspruch genommen haben, so haben Sie wahrscheinlich eine Eigenerklärung abgegeben, um eventuell aus Einkommensgründen von der Selbstkostenbeteiligung (Ticket) befreit zu werden. Dieser Vordruck war ursprünglich bis 31. August 2012 gültig, später wurde seine Gültigkeit bis 31. Oktober verlängert. Seit Anfang November haben allerdings nur noch jene Personen das Recht auf eine Ticketbefreiung aus Einkommensgründen (ausgenommen jene mit Kodex 99 - Bedürftige) die in der gesamtstaatlichen Datenbanksystem der Gesundheitskarten aufscheinen. Darüber hinaus ist seit 1. November der Arzt dafür zuständig, den Kodex für die Ticketbefreiung aus Einkommensgründen auf dem Rezept zu vermerkt, wobei der Patient den Arzt darauf aufmerksam machen muss, dass er die entsprechenden Voraussetzungen hat und die Ticketbefreiung aus Einkommensgründen beanspruchen möchte. Der Arzt überprüft den Eintrag in der Datenbank und trägt, den entsprechenden Ticketbefreiungskodex in die Verschreibung ein. Bei der Erstellung des Verzeichnisses der einkommensbedingt

Seit 1. November gibt nur mehr die Gesundheitskarte über eine Ticket-Befreiung Auskunft ticketbefreiten Personen arbeiten Steuerbehörde und Nationalen Institutes für soziale Fürsorge (NISF/INPS) zusammen. Im Verzeichnis scheinen auf: • Personen unter sechs oder über 65 Jahren mit jährlichem Familiengesamteinkommen unter 36.151,98 Euro (Kodex E01) • Personen, die eine Sozialunterstützung (ehem. Sozialrente) beziehen und ihre zu Lasten lebenden Familienmitglieder (Kodex E03) • Personen, die älter sind als 60 Jahre, die eine Mindestrente beziehen und ihre zu Lasten lebende Familienmitglieder mit jährlichem Familiengesamteinkommen unter 8.263,31 Euro erhöht auf 11.362,05 Euro bei Ehepaaren und um weitere 516 Euro für jedes zu Lasten lebende Kind (Kodex E04) • Kinder ab sechs und unter 14 Jahren mit jährlichem Familiengesamteinkommen unter 36.151,98 Euro (Kodex E21). • zu lasten lebende Kinder (Kodex E22) Wer überprüfen möchte, ob der eigene Name in diesem Verzeichnis

aufscheint, kann sich an den eigenen Gesundheitssprengel wenden oder sich unter den Telefonnummern 0471 907 392 (Bozen), 0473 671 706 (Meran), 0472 813 655 (Brixen) oder 0474 586 503 (Bruneck) unter Angabe der eigenen Steuernummer danach erkundigen. Der Telefondienst ist von Montag bis Freitag, jeweils von 8.30 bis 12.00 Uhr, und noch bis bis 30. November 2012 aktiv. Scheint ein Anspruchsberechter im Verzeichnis nicht auf, sollte man sich an den eigenen Gesundheitssprengel wenden. Dort wird nach einer Eigenerklärung eine „Befreiungsbescheinigung“ ausgestellt und die Eintragung in die Datenbank vorgenommen. Was die Ticketbefreiung von Bedürftigen betrifft (Kodex 99), liefern die Dienste für die finanzielle Sozialhilfe die nötigen Daten. Arbeitslosen und ihre zu Lasten lebenden Familienmitglieder scheinen nicht im genannten Verzeichnis auf. Sie müssen sich an den zuständigen Gesundheitssprengel wenden, um mit einer Eigenerklärung die Ausstellung einer Ticketbefreiungsbescheinigung zu beantragen und damit in die Liste aufgenommen zu werden.  jw Das Land Südtirol | November 2012

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Europa

Alpeuregio Summer School 2013

Jungakademiker haben in diesem Sommer zum dritten Mal die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen des europäischen Geschehens zu werfen: Zwischen 17. und 26. Juni veranstaltet die Europaregion Tirol–Südtirol– Trentino die Alpeuregio Summer School 2013. Veronika Meyer

Z

iel dieser gemeinsamen Weiterbildungsinitiative für Jungakademiker und Jungakademikerinnen ist es, nicht nur die während des Hochschulstudiums erworbenen Kenntnisse der EU-Politik und der EU-Institutionen zu vertiefen, sondern vor allem auch den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, einen Blick hinter die Kulissen des Geschehens zu werfen. Die Europäische Union und Brüssel sind tagtäglich in den Medien – in letzter Zeit vorwiegend mit Negativschlagzeilen und Hiobsbotschaften

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Das Land Südtirol | November 2012

zu Wirtschaftskrise und geplanten Sparmaßnahmen. Der geplante Euro-Rettungsschirm sorgt für Diskussionen, es wird über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion spekuliert. Soll die europäische Integration trotz der derzeitigen Krise weiter vorangetrieben werden? Was gedenkt man auf europäischer Ebene für Wirtschaftswachstum und gegen die steigende Jugendarbeitslosigkeit zu unternehmen? Und wie läuft das eigentlich alles so ab in Brüssel? Wer sind die Leute, die in den verschiedenen Generaldirektionen der Kommission Vorschläge für Richtlinien und Verordnungen zu Themen wie Bildung, Gesundheit, Umwelt- und Konsumentenschutz austüfteln, die dann für mehr als 500 Millionen Menschen in 27, bald 28, Mitgliedstaaten gelten sollen? Wie werden sie ausgewählt? Welche Prioritäten haben die gewählten Vertretenden von Südtirol, Tirol und dem Trentino, die die Möglichkeit haben, im Europäischen Parlament über die Vorschläge der Kommission abzustimmen? Welche Rolle spielen der Rat, der Ausschuss

der Regionen und der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss bei diesem „Procedere“, welchen Einfluss haben die Lobbyisten? Und was passiert eigentlich genau, wenn ein Mitgliedstaat Richtlinien und Verordnungen nicht umsetzt?

Die Rolle der Regionen Welche Aufgaben haben die regionalen Verbindungsbüros und wie sieht der Alltag eines Botschafters aus? Werden Regionen wie Südtirol, Tirol und das Trentino wie bisher EU-Fördergelder enthalten, obwohl es insbesondere in den neuen EUMitgliedstaaten deutlich weniger wohlhabende Regionen gibt? Und „last but not least“, was hat eine Stadt wie Brüssel neben ihrer Eigenschaft als Sitz wichtiger europäischer Institutionen und der NATO sonst noch zu bieten? Antworten auf diese und weitere Fragen zur Europäischen Union und Brüssel möchte die Alpeuregio Summer School geben, die heuer bereits zum dritten Mal von der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino organisiert wird. Ziel dieser gemeinsamen Weiterbil-


Europa dungsinitiative für Jungakademiker und Jungakademikerinnen ist es, nicht nur die während des Hochschulstudiums erworbenen Kenntnisse der EU-Politik und der EU-Institutionen zu vertiefen, sondern vor allem auch den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, einen Blick hinter die Kulissen des Geschehens zu werfen.

EU-Politik und Lobbying Neben Vorlesungen zu Themenbereichen wie der Geschichte der europäischen Integration, EU-Institutionen und Entscheidungsverfahren der EU, Binnenmarkt und zentrale EU Politikbereiche sowie EU-Lobbying ist auch ein Besuch bei europäischen Institutionen wie Parlament, Kommission und beim Rat geplant. Außerdem können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der Alpeuregio Summer School mit den Referenten, die vorrangig hochrangige EU-Beamte sind, ausgiebig austauschen, etwas über ihren beruflichen Werdegang erfahren und sich Tipps dazu holen, wie man in Brüssel am besten Fuß fasst. EU-Beamte, Mitglieder des Europäischen Parlaments und Lobbyisten informieren ausführlich über ihre Aufgabenbereiche und erzählen Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag im interkulturellen Kontext der europäischen Institutionen.

Summer School 2013 Durch diese gemeinsame Initiative der Europaregion Tirol–SüdtirolTrentino sollen die Teilnehmenden der Alpeuregio Summer School somit im Sinne der Europa 2020 – Stra-

tegie, die unter anderem auch das Kernziel beinhaltet, die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-Jährigen zu erhöhen, mit dem europäischen Arbeitsumfeld vertraut gemacht werden. Weiters sollen sie auch zum lebenslangen Lernen motiviert und dazu ermuntert werden, die diesbezüglichen Programme der Europäischen Union in Anspruch zu nehmen. Mit einem Haushalt von nahezu sieben Milliarden Euro (2007-2013) fördert das „Programm lebenslanges Lernen“, das in die Einzelprogramme Comenius, Erasmus, Leonardo da Vinci und Grundtvig, gegliedert ist, eine Reihe von Maßnahmen wie Austauschprogramme, Studienbesuche und Netzwerkaktivitäten. Diese Projekte, die nicht nur einzelnen Studierenden oder Lernenden, sondern auch Lehrkräften, Ausbildnern sowie allen anderen Akteuren der allgemeinen und beruflichen Bildung offen stehen, bieten die Möglichkeit wertvolle berufliche Erfahrung zu sammeln, an einer Universität im Ausland zu studieren sowie Land und Leute kennen zu lernen, den persönlichen Horizont zu erweitern und festzustellen, dass man in anderen EU- Mitgliedstaaten gar nicht so anders lebt und denkt wie vielleicht vermutet. Derzeit wird über die neue Förderperiode 2014-2020 für das Programm „Erasmus für alle“ verhandelt und es bleibt zu hoffen, dass das Budget der vorhergehenden Förderperiode beibehalten wird.

Daten und Fakten Die Alpeuregio Summer School richtet sich an 30 junge Hochschulabsolventinnen und Hochschulab-

solventen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino wird zwischen dem 17. und dem 26. Juni 2012 in der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel stattfinden.

Zulassungs- und Auswahlkriterien Zum Auswahlverfahren für den kostenlosen Vertiefungskurs werden ausschließlich EU-Bürger und EU-Bürgerinnen zugelassen, die ein Universitätsstudium abgeschlossen, bis zum Ende der Bewerbungsfrist das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und im Land Tirol, in Südtirol oder dem Trentino ihren Wohnsitz haben. Zudem sollten die Bewerbenden auch über ausreichende Englischkenntnisse verfügen, um sich an den Vorlesungen aktiv beteiligen zu können. Eine wichtige Neuheit der Alpeuregio Summer School 2013 ist die, dass erstmals auch Interessierte mit einem dreijährigen Hochschulabschluss teilnehmen können. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt nach dem akademischen Leistungsausweis, die Tatsache bereits ein Praktikum in Verbindung mit den Europäischen Institutionen oder mit diesen verbundenen Organisationen absolviert zu haben, ist von Vorteil.  info Die Ausschreibung und das Programm für die Alpeuregio Summer School 2013 werden voraussichtlich innerhalb von Februar 2013 auf der Homepage der gemeinsamen Vertretung der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino in Brüssel http:// www.alpeuregio.org) veröffentlicht werden.

Die Teilnehmender an der Summer School 2011 und 2012 Das Land Südtirol | November 2012

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Euregio

Austausch über die Grenzen An der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg tagte die Jahreskonferenz der Direktoren und Direktorinnen der landund hauswirtschaftlichen Fachschulen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino.

F

ür die heutige Jugend“, unterstreicht der für die Fachschulen zuständige Landesrat Hans Berger, „ist es wichtig, andere Realitäten kennen zu lernen und aus den Erfahrungen der Anderen zu lernen.“ Die land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung in Südtirol kann auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Tirol zurückblicken; Landesrat Berger äußerte seine Zufriedenheit darüber, dass diese in den letzten Jahren auch auf das benachbarte Trentino ausgedehnt wurde. Es sei wichtig, erklärt Landesrat Berger, auch längerfristige Schüleraustausche zu organisieren, damit den Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird, die Entwicklungen in den anderen Ländern kennen zu lernen. Er begrüße daher den

Beschluss, dass die bereits erprobte Mobilitätswoche in Tirol auf die gesamte Euregio ausgedehnt werden soll, betonte Berger. Um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft zu stärken, sollen Betriebspraktika in Betrieben der Partnerregionen durchgeführt werden.

Gemeinsame Fortbildung Themenschwerpunkte der Konferenz der Führungskräfte waren die Schulentwicklung, der länderübergreifende Schüleraustausch sowie die gemeinsame Fortbildung der Lehrpersonen. Besondere Bedeutung wird seit Jahren auf die gemeinsamen länderübergreifenden Veranstaltungen gelegt: Südtirol wird den gemeinsamen Wintersporttag in diesem Schuljahr ausrichten, das Trentino den Kulturtag, der Fachwettbewerb für alpine Landwirtschaft wird in Osttirol stattfinden und der Hauswirtschaftscup in Nordtirol. Ebenfalls vertieft wurde bei der Tagung eine gemeinsame länderübergreifende und fachspezifische Lehrerfortbildung. Birgit Oberkofler vom Europäischen Verbund territorialer Zusammenarbeit EVTZ weist darauf hin, dass hier bereits erste Maßnahmen gesetzt worden

LR Berger (im Zentrum) bei der Jahreskonferenz der Direktoren und Direktorinnen der land- und hauswirtschaftlichen Fachschulen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino

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sind und diese weiter ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Internationale Deutschlehrertagung 2013 in Bozen besprochen, zu der alle Deutschlehrpersonen der Euregio eingeladen werden. Zum Thema Schulentwicklung wurde den Führungskräften der Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft das vom Europäischen Sozialfond geförderte Innovationsprogramm der Land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung „InnoPro22“ vorgestellt: Strategische Ziele dieses Projektes sind das ständige Verbessern des Bildungs- und Beratungsangebotes, des öffentlichen Erscheinungsbildes, der Zusammenarbeit unter den Organisationseinheiten und der Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einer der Kernpunkte dieses Projektes liegt in der Umsetzung der Rahmenrichtlinien zur Oberstufenreform durch eine Anpassung der Lehrpläne und der Verbesserung der Durchlässigkeit. Vorgestellt wurde auch das Projekt zur Zusammenarbeit der Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft Dietenheim mit der Hotelfachschule in Bruneck, wodurch die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus verbessert werden soll. Die verantwortlichen Direktoren für die land- und hauswirtschaftliche Berufsbildung Stefan Walder, Stephan Prantauer, Ivano Artuso und Michele Covi und die Generalsekretärin der Europaregion Birgit Oberkofler zogen ein positives Resümee der gemeinsamen Tagung: Für die Jugend der Länder Südtirol, Tirol und Trentino konnten gemeinsame Angebote geschaffen und somit die Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen, zum gemeinsamen fachlichen und kulturellen Austausch weiter ausgebaut werden. Unabdingbare Voraussetzung dafür, die Europaregion Tirol und vor allem die Gemeinsamkeiten dieser drei Länder wieder stärker spürbar werden zu lassen.  mac


Euregio

Was ist die Euregio? „Kennst du deine EuREGIO(N)?“ Das war das Motto, mit dem sich die Europaregion Tirol-SüdtirolTrentino Ende September an der Langen Nacht der Forschung beteiligt hat.

A

m Euregio-Sitz in der Eurac in Bozen erwartete die Besuchenden ein Quiz mit Überraschungsgeschenk. „Wir wollen mit dieser Aktion die Kenntnis über die Europaregion verbessern, die gemeinsamen Wurzeln hervorheben und die Chancen und Vorteile der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und Trentino hervorheben“, unterstreicht Birgit Oberkofler, Generalsekretärin der Europaregion. „Das Euregioquiz baut darauf auf,

dass in Tirol, Südtirol und Trentino zwar unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, große Teile der Geschichte aber gemeinsam sind und die heutige Europaregion die logische Schlussfolgerung daraus ist – mit großen Vorteilen für die Bevölkerung“, so Oberkofler. Groß war das Interesse der Forschungsgeister: Mehrere hundert Lange-Nacht-Besuchende stellten sich der Herausforderung und beantworteten die Fragen zu Geschichte und Politik in der Euregio. Dafür wurden sie mit attraktiven Preisen, darunter Euregio-Kochbüchern, Fahrradsatte-Überzügen mit der Aufschrift „Die Geschichte fährt mit“ oder Computertaschen ausgezeichnet. „Die Europaregion ist eine große Chance für die Bevölkerung in den drei Provinzen und das spüren die Menschen mehr und mehr - gerade in Zeiten der Krise“, betont die Euregio-Generalsekretärin.

In der langen Forschungsnacht war ganz Europa auf den Beinen: In 284 Städten, verteilt auf 32 Stationen Länder, fand die Europäische Nacht der Forschung zeitgleich statt. In Südtirol waren 16 Standorte mit über 118 Stationen eingerichtet, an denen sich große und kleine Forschungsbegierige auf Entdeckungsreise begeben konnten, denn - so die Promotoren - Neugier, Wissbegierde und Lust am Grübeln seien der Motor der menschlichen Gesellschaft.

Das Euregio-Quiz 1) Welchen Herrschaften unterstand das Gebiet nach dem Fall der Römer? a) Langobarden, Bajuwaren, Franken b) Hunnen, Kelten, Samen c) Griechen, Etrusker, Perser

5) Wer wurde während des 1. Weltkrieges in Trient wegen Hochverrat zum Tode verurteilt? a) Benito Mussolini b) Cesare Battisti c) Gabriele d’Annunzio

2) Wer gilt als Schöpfer des Landes Tirol? a) Josef Freinademetz b) Oswald von Wolkenstein c) Meinhard II

6) Mit welchem Friedensvertrag wurde das südliche Tirol Italien zugesprochen? a) Friedensvertrag von St. Germain b) Friedensvertrag von Antwerpen c) Friedensvertrag von Stockholm

3) Welchem Königreich wurde Tirol im Jahr 1806 zugeteilt? a) Königreich Sardinien b) Königreich Bayern c) Königreich Württemberg 4) Was begannen die Trentiner Ende des 19. Jahrhunderts zu fordern? a) Mehr Zuschüsse für die Landwirtschaft b) Mehr Autonomie c) Mehr Straßen

7) Wer trieb die Italianisierung in Südtirol deutlich voran? a) Ettore Tolomei b) Silvius Magnago c) Luis Durnwalder 8) Vor welche unwiderrufliche, schwere Wahl stellte die Option die Südtiroler?

a) b) c)

Kriegsbeteiligung oder Neutralität Italianisierung oder Auswanderung Leben auf dem Berg oder in der Stadt

9) Wann trat das 1. Autonomiestatut in Kraft? a) 1908 b) 1998 c) 1948 10) Auf welche drei Provinzen wurden die ladinischen Dolomitentäler aufgeteilt? a) Bozen, Innsbruck, Aosta b) Belluno, Treviso, Trient c) Bozen, Trient, Belluno 11) Wofür steht EVTZ? a) Europäischer Verein für Tiere und Zoologie b) Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit c) Europäischer Verband transnationaler Zeitungen

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Europa

1. European Cooperation Day

Auch Südtirol hat sich am ersten Tag der europäischen Zusammenarbeit beteiligt. Ziel war es, Grenzen zu überwinden. Das Geschah auf der Grundlage gemeinsamer Konzepte mit gemeinsamen Auftritten.

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er Tag der europäischen Zusammenarbeit wurde heuer in ganz Europa zum ersten Mal gefeiert. Die Kampagne wurde vom InteractProgramm und der Europäischen Kommission koordiniert und vom Ausschuss der Regionen und dem Europäischen Parlament unterstützt. Unter dem Motto „Gemeinsam Grenzen überwinden” wollte diese Veranstaltung die Erfolge der Kooperation zwischen europäischen

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Das Land Südtirol | November 2012

Regionen und Ländern sichtbar machen und feiern. „Die Idee war ein Volltreffer! Die Aktion wurde überraschend gut angenommen, denn mehr als 80 Prozent der Programme der territorialen Zusammenarbeit (Interreg) nahmen teil und europaweit wurden Ende September über 180 verschiedene Events veranstaltet“, erklärt Silvia Obkircher, die in der Landesabteilung Europa mit Südtirols Beteiligung betraut war. Diese lief über das Interreg-IV-Programm Italien-Österreich. Südtirol nahm mit drei Events am ECD teil und stellte bei dieser Gelegenheit die Arbeit der drei Interreg-Räte vor. Diese Räte sind am Reschen (Terra Raetica), am Brenner (Wipptal) und im Hochpustertal (DolomitiLive) angesiedelt und dienen als wichtige Plattformen und Impulsgeber für Projekte. Die dezentrale Kooperation in den unmittelbaren Grenzräumen ermöglicht es, Nachteile zu überwinden, welche die Grenzlage mit sich bringt. Der Interreg Rat „Terra Raetica“ organisierte einen „Terra Raetica Tag“ im Naturparkhaus Kaunergrat (Gemeinde Fließ) mit Bauerngolf und Führungen zum bronzezeitlichen Brandopferplatz. Gemeinsam mit den Partnern im Vinschgau (Nationalpark Stilfser Joch) und Engadin (Schweizerischer Nationalpark) präsentierten Mitarbeitende des Naturparkes Kaunergrat Projekte des Naturschutz und Naturtourismus: darunter die „Bärenwochen Terra Raetica“, die Bemühungen zur Erhaltung der vom Aussterben

bedrohten Fledermausart „Große Hufeisennase“ und die Maßnahmen zur Rettung der dunklen „Tiroler Biene“. Unter Einbindung aller 18 Gemeinden der Interreg-Region Wipptal rief der dortige Interreg Rat zu einer „Grenzenlosen Wanderung rund um die Tribulaune“ auf. Dabei konnten die Teilnehmenden von drei verschiedenen Punkten aus starten. Als sichtbares Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurde beim Sandesjoch auf 2.599 Metern Höhe im Beisein von Delegation aus dem nördlichen und südlichen Wipptal eine Freundschaftspyramide aufgestellt, ganz im Sinne eines Wipptals ohne Grenzen. Beim Interreg Rat „DolomitiLive“ trafen sich die vier Partnerkindergärten (Sillian, Heinfels, Toblach und Innichen) in Sillian zum Tag der offenen Tür, um den grenzüberschreitenden Sprachaustausch in den Kindergärten vorzustellen. Zwei Jahren lang brachten sich die Kindergärten gegenseitig „ihre“ Sprache bei. Um die Kinder zuhause unterstützen zu können, wurden die Eltern mit einbezogen und in der Fremdsprache fit gemacht. Wie geht es weiter? Die Organisatoren analysieren zurzeit die „Feedbacks“ der einzelnen Programme, mit dem Ziel auch im nächsten Jahr zum zweiten Mal einen erfolgreichen Tag der europäischen Zusammenarbeit auf die beine zu stellen.


Tourismus & Landwirtschaft

100% Sarntal Vom Sarner Bauern gezüchtet, vom Sarner Metzger verarbeitet, im Sarner Restaurant serviert: Wenn man nach einem Musterbeispiel kleiner Kreisläufe sucht, dann drängt sich das Leader-Projekt „Sarner Fleisch“ geradezu auf.

Z

ugegeben: Ursprung des Projekts war nicht die Idee der kleinen Kreisläufe, auch nicht die Förderung der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus. Vielmehr war es die Zukunft der Sarner Bergbauernhöfe, die großteils als Milchbetriebe geführt werden. „Gerade für kleine Betriebe im Berggebiet ist es wichtig, möglichst mehrere Standbeine zu haben, in diesem Fall also nicht nur von den Erträgen aus der Milchproduktion abhängig zu sein, sondern andere, weitere Einkommensquellen zu erschließen“, erklärt Landesrat Hans Berger. Es ging demnach darum, den

Bauern Alternativen zu bieten und eine fand sich in der Rindermast. „Sie ist weniger arbeitsintensiv, was vor allem für jene Bauern wichtig ist, die einem Zu- oder Nebenerwerb nachgehen, der selbst schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt“, so Berger. Diese Alternative wurde vom Verein „Sarner Fleisch“ im Rahmen des EU-Leader-Programms forciert, indem für alle 20 teilnehmenden Betriebe Programme zur Verbesserung der Produktqualität gefahren, Möglichkeiten der Veredelung aufgezeigt, vor allem aber eine neue Plattform zur Vermarktung des Rindfleisches geschaffen worden ist. In Sachen Vermarktung kommt auch die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Tourismus zum Tragen, ist eine der Hauptabnahmesäulen doch gerade das Gastgewerbe. Fünf Sarner Gastbetriebe führen dank des Leader-Projekts „Sarner Fleisch“ auf ihren Speisekarten. „Den Gästen kann so ein hochwertiges heimisches Produkt geboten werden, das anderswo nicht genossen werden kann“, so der Landesrat. „Damit sorgen wir

für ein weiteres Alleinstellungsmerkmal und für eine noch stärkere Authentizität der Destination Südtirol.“ Das Projekt „Sarner Fleisch“, hinter dem die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Sarntal sowie die Landesdienststelle für Bergbauernberatung stehen, sorgt so für einen gleich mehrfachen Nutzen: „Die Bauern haben eine Nische besetzt, die höhere Erträge und damit eine Zukunft verspricht, die Gastwirte ein Produkt auf der Speisekarte, das von den Gästen geschätzt wird, das Sarntal eine Attraktion mehr und Südtirol damit einen weiteren Mosaikstein in einem immer stimmigeren Gesamtbild“, resümiert Berger. Wer Näheres zum Projekt „Sarner Fleisch“ erfahren möchte, wird beim gleichnamigen Verein (Obmann Richard Kienzl, Tel. 349 2745435, E-Mail: richard.kienzl@ rolmail.net) oder in der Landesdienststelle Bergbauernberatung (Thomas Prünster, Landhaus 6, Brennerstraße 6, Tel. 0471 415026, EMail: thomas.pruenster@provinz. bz.it) fündig.  Das Land Südtirol | November 2012

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Landwirtschaft

Wein und Sprachen Mit dem Projekt VinoLingua soll durch die Förderung von Fremdsprachenkenntnissen die Wettbewerbsfähigkeit der Winzer und Winzerinnen auf dem internationalen Weinmarkt gestärkt werden. Die Fachschule Laimburg beteiligt sich an diesem EU-Projekt.

U

nter dem Leitsatz „Wein spricht alle Sprachen“ beteiligt sich die Fachschule Laimburg am grenzüberschreitenden EU-Projekt VinoLingua (Leonardo-Programm - Lebenslanges Lernen). Ziel ist es, auf Weinbauern und -bäuerinnen zugeschnittene Sprachlernmaterialien in Deutsch, Italienisch, Spanisch und Französisch zu erarbeiten und damit Sprachbarrieren abzubauen. Unter den insgesamt neun Partnerinstitutionen finden sich neben der Fachschule für Obst-, Wein- und

oLingua Nord:

olen kandinavien oßbritannien and

ein-LiebhaberInnen

Gartenbau Laimburg auch Universitäten und Schulen aus Spanien, Frankreich, Italien und Österreich. Dabei ist die Fachschule Laimburg in erster Linie mit Recherchearbeiten und der Einbeziehung der Zielgruppe in Südtirol betraut. Halbjährlich finden Treffen zwischen den Partnerinstitutionen statt. Bei dem jüngsten Treffen vor Projektende wurden Mitte Oktober an der Fachschule Laimburg einige Ergebnisse der Arbeit der vergangen Jahre vorgestellt.

Weinregionen-Handbuch Wein spricht alle Sprachen Il vino parla tutte le lingue Le vin parle toutes les langues El vino habla todos los idiomas

ie r; n.

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Das Land Südtirol | November 2012

Ein Etappenziel war die Erstellung einer Weinregionen-Broschüre, die in den verschiedenen Sprachen alle am Projekt beteiligten Regionen vorstellt. Das eigentliche Ziel aber ist das Erarbeiten der Lerneinheiten, die nunmehr fast vollständig vorliegen. Beim jüngsten Arbeitstreffen ging es darum, die erarbeiteten Lektionen abzugleichen und daneben einen Business-Plan für das weitere Vorgehen zu erarbeiten.

Neben der Fertigstellung der Lerneinheiten wird die Fachschule Laimburg in den nächsten Monaten diese Einheiten in einer Zielgruppe erproben. Außerdem stehen für die Fachschule Laimburg in den nächsten Monaten Evaluierungsmaßnahmen an. Der zuständige Landesrat Hans Berger begrüßt die länderübergreifende Zusammenarbeit. „Als mehrsprachiges Land, das sich an der Schnittstelle zweier bedeutender europäischer Kulturkreise befindet, können wir uns hier besonders gut einbringen. Südtirol ist geradezu prädestiniert, eine tragende Rolle bei der Sprachvermittlung im Bereich des Weinbaus zu spielen. Unsere Verwurzelung in der Tradition verbunden mit einer Offenheit für den europäischen Geist, vor allem aber die hohe Fachkompetenz unserer Bildungs- und Forschungseinrichtungen machen uns zu einem idealen Partner bei der Umsetzung solcher Projekte auf EU-Ebene“, so Landesrat Berger.


Umwelt

308 Tonnen Regiokorn 40 Landwirte aus dem Vinschgau, Puster- und Eisacktal bauen auf 71 Hektar Fläche Roggen und Dinkel an. Das entspricht rund einem Drittel der gesamten Südtiroler Getreideanbaufläche. Die ersten Regiokorn-Ernte wurde nun eingefahren.

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68 Tonnen Roggen und 40 Tonnen Dinkel haben die 40 am Projekt Regiokorn beteiligten Landwirte mit Unterstützung der Pustertaler Saatbaugenossenschaft und des Südtiroler Maschinenrings geerntet. Dieses Getreide wird von der Meraner Mühle gemahlen und von 44 Bäckern zu Südtiroler Brotspezialitäten verarbeitet. 46 Tonnen des geernteten Getreides haben jedoch wegen ungünstiger Witterung die Qualitätsanforderungen nicht erfüllt. Neben der Beratung der Bauern in allen praktischen Fragen von der Sortenwahl über den Anbau bis zur Ernte hat das Team um Projektleiter Giovanni Peratoner 15 Roggensorten und sechs Dinkelsorten im Anbau im Pustertal getestet. „Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bilden die Grundlage für die lokal bezogene

Sortenempfehlung“, erläutert Simone Seling Projektmitarbeiterin am Versuchszentrum Laimburg die Ergebnisse der Sortenprüfung. Der Getreideanbau im Projekt Regiokorn rechne sich, wie Simone Seling weiter ausführt: „Die Studie zu den Produktionskosten im Regiokorn-Projekt zeigt, dass sich die Anbaukosten auf höchstens ein Drittel der Einnahmen belaufen.“ Das Projekt Regiokorn war heuer beim „historischen Parcour“ am 10. Südtiroler Brot- und Strudelmarkt in Brixen mit Brotspezialitäten aus Regiokorn-Getreide vertreten sowie im Rahmen der TIS-Expo „Let's network“ beim Innovation Festival Bozen auf dem Waltherplatz. Durch das Projekt Regiokorn soll der Getreideanbau in Südtirol wieder belebt werden. Das lokal angebaute Getreide wird in der Meraner Mühle verarbeitet und an Südtiroler Bäcker verkauft, die das Mehl zu Südtiroler Brotspezialitäten verarbeiten. Das TIS koordiniert das Gesamtprojekt, hat Anbauer mit Mühle und Bäckern zusammengebracht sowie den Abschluss der Abnahme- und Preisvereinbarungen vorbereitet. Der Südtiroler Bauernbund hat die Bauern für den Getreideanbau gewonnen und betreut diese, während das Versuchszentrum Laimburg die Bauern in allen Fragen vom Anbau bis zur Ernte berät.

Drau managen „See River“ ist der Titel eines grenzüberschreitenden Projekts, in dessen Mittelpunkt die Drau steht. Es geht dabei um das „nachhaltige Management eines internationalen Flusskorridors in Südosteuropa“. Über die Abteilung Wasserschutzbauten ist das Land Südtirol am Projekt beteiligt. Unter der Federführung des Instituts für Wasser der Republik Slowenien sind insgesamt 17 Partner und neun beobachtende Partner, also 26 Organisationen, am Projekt beteiligt. Der Startschuss zum Projekt fiel im Oktober dort, wo die Drau ihren Ursprung hat, nämlich in Südtirol. Im Naturmuseum in Bozen kamen die Projektverantwortlichen aus Italien, Österreich, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Bosnien Herzegowina zu einem Arbeitstreffen zusammen. Zudem wurden die Drauquelle und die Südtiroler Untersuchungsgebiete in Innichen und Sexten besichtigt. Finanziert wird das Projekt über das transnationale Kooperationsprogramm „South East Europe“. Zur Verfügung steht ein Gesamtbudget von rund zwei Millionen Euro, wobei der Abteilung Wasserschutzbauten 143.000 Euro zur Verfügung stehen. Dieser Betrag soll vorwiegend in die Verbesserung der Risikoprävention von Naturgefahren fließen, vor allem was die Entscheidungsfindung bei der Maßnahmendefinition angeht, aber auch in Kommunikation und Erfahrungsaustausch.  Das Land Südtirol | November 2012

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Museen

Lange Nacht in Bozens Museen Am Freitag, 30. November, findet zum elften Mal die „Lange Nacht der Bozner Museen“ statt. Von 16 Uhr nachmittags bis 1 Uhr morgens öffnen sieben Bozner Museen kostenlos ihre Tore und bieten ein abwechslungsreiches Programm.

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orkshops zum Thema „Geld und Handel im Mittelalter“ werden Schloss Runkelstein beleben, im Stadtmuseum Bozen werden eindrucksvolle Krampusmasken gezeigt und Kinder dürfen sich bei einem Malwettbewerb zum Thema „Krampus“ künstle-

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Das Land Südtirol | November 2012

risch betätigen, im Archäologiemuseum erzählen Ötzis Beifunde ihre Geschichte mit menschlicher Stimme. Die Schulzeit wieder entdeckt werden kann im Schulmuseum, beispielsweise in einer Schönschrift-Werkstatt für Kinder, im Museion gibt es Kunstgespräche und Führungen zu drei neuen

Kunstprojekten, der Rundgang durch die renovierten Keller des Merkantilmuseums führt in die Welt des Mittelalters, und im Naturmuseum Südtirol schließlich dreht sich alles um die seltsamen Lebewesen, die unseren Boden bevölkern. Dies und mehr bieten insgesamt sieben Bozner Museen am 30. November bei der „Langen Nacht der Bozner Museen“ von 16 Uhr nachmittags bis in die frühen Morgenstunden. Bis 20 Uhr sind die Angebote speziell für Familien mit Kindern abgestimmt. Der Eintritt in die Museen ist kostenfrei. Kostenlose Shuttlebusse verbinden Schloss Runkelstein mit dem Stadtzentrum. Die Haltestellen befinden sich vor dem Archäologiemuseum in der Sparkassenstraße und beim Parkplatz des Schlosses.


Museen Das Programm Schloss Runkelstein, St.-Anton-Weg 15 Thema: Geld und Handel im Mittelalter Runkelstein als Ort der Ausstellung „Simon und Sarah“ ist mit dem einmaligen Fresko, das Juden am Rande eines ritterlichen Turniers zeigt, ein Denkmal jüdischer Geschichte. Sprach- und Schriftkompetenz, weit reichende Verbindungen, Fachwissen im Kredit- und Geldwesen hat die Juden im Mittelalter zu wichtigen Ansprechpartnern gemacht. Die „Lange Nacht“ ist auf Runkelstein dem Thema Geld und Handel im Mittelalter gewidmet. Die Mittelaltervereine „Niedertor mit Gefolge“ und „Ulrich von Starkenberg“ zeigen an mehreren Stationen, wie Münzen geprägt wurden, welche Waren damals besonders beliebt waren, wie ein Kaufvertrag im Mittelalter ausgesehen hat. 17 Uhr: „Der jüdische Alltag im Mittelalter“ Führung durch die Ausstellung „Simon und Sarah in Bozen“. 18–24 Uhr: Burgbelebung und Workshops zum Thema Geld und Handel durch die Mittelaltervereine „Niedertor mit Gefolge“ und „Ulrich von Starkenberg“

Stadtmuseum Bozen, Sparkassenstraße 14 Thema: Krampus Das Stadtmuseum und die Stadtgalerie am Dominikanerplatz widmen dem furchterregenden Begleiter des Heiligen Nikolaus eine Sonderausstellung. Erstmals wird die gesamte Sammlung der eindrucksvollen Masken des Stadtmuseums gezeigt sowie historische Postkarten zum Thema „Gruß vom Krampus“. Speziell zur Ausstellung: Malwettbewerb „Male Deinen Krampus“ für alle kleinen Besucher (bis 12 Jahre) der „Langen Nacht“, die sich von 16-20 Uhr die exklusiven Zeichenblätter des KrampusMalwettbewerbs abholen können. Die fertigen Zeichnungen können bis Dienstag, 4. Dezember, 16 Uhr, im Stadtmuseum abgegeben werden. Die Sieger werden am Donnerstag, 6. Dezember, bekannt gegeben, die prämierten Zeichnungen werden ausgestellt. 16–20 Uhr: Schatzsuche im Stadtmuseum

könnten? In dieser Nacht werden Ötzis Beifunde zum Leben erwachen und erhalten eine Stimme. Verkörpert werden sie durch die Mitglieder des Bewegungstheaters Caracho. 17-23 Uhr: Ich erzähle euch meine Geschichte… Folgt den Gedanken, lauscht den Erzählungen und lernt Ötzis Beifunde und Objekte von einer anderen, unentdeckten Seite kennen. 23.15 Uhr: Betthupferl - Führung in deutscher Sprache 23.30 Uhr: Betthupferl - Führung in italienischer Sprache

Public“ zeigt der aus der Schweiz stammende Künstler San Keller eine Performance. Zu sehen sind zudem zwei weitere Ausstellungen: Migros Meets Museion. 20th Century Remix und Art = Life = Art. Dada > Fluxus. Um 1 Uhr wird die Medienfassade „aktiviert“. 16–20 Uhr: Kinderwerkstatt 18–22 Uhr: Kunstgespräche (deutsch und italienisch) 18–23 Uhr: Führungen (jede volle Stunde, deutsch und italienisch) 24 Uhr: Mitternachtsführung mit der Direktorin des Museion, Letizia Ragaglia 1 Uhr: Videoprojektion auf der Medienfassade

Schulmuseum, Sparkassenstraße 24 Thema: Um die Schulzeit wieder zu erleben… 16–19 Uhr: Schatzsuche im Schulmuseum 16–22 Uhr: Reisen mit den Gebrüdern Grimm 19–22 Uhr: „Mit Feder, Tinte und Tintenfass“: Schönschrift-Werkstatt für Kinder 21 Uhr: „Nicht nur das ABC: das Lernhilfsbuch 1950-1970“, Gesprächsrunde mit Milena Cossetto Ab 22.30: Projektion von Sammlgegenständen des Schulmuseums

Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen, Dantestraße 6 „Premierenabend“ im Museion Im Rahmen der „Langen Nacht der Bozner Museen“ werden im Museion drei neue Kunstprojekte vorgestellt: eine Einzelausstellung von Gabriela Oberkofler im „project room“, die Weihnachtsausstellung Südtiroler Galerien (Antonella Cattani Gallery, Goethe Galerie, Galleria Leonardo und ES contemporary art gallery) in der Museion Passage und die weihnachtliche Installation „Krippe“ auf dem Baum von Marcello Jori im Foyer. Im Rahmen der Ausstellung „The New

Merkantilmuseum, Lauben 39 / Silbergasse 6 Thema: Die mittelalterlichen Kellerräume 16-1 Uhr: Der neue Rundgang durch die unterirdischen Keller des Merkantilgebäudes, die vor kurzem restauriert wurden, führt die Besuchenden in das Mittelalter (13. Jahrhundert) der Stadt Bozen. Diese verborgene Welt ist jetzt mit ihrem geheimnisvollen Zauber für alle zugänglich. 16-20 Uhr: Interaktive Führungen speziell für Kinder

Naturmuseum Südtirol, Bindergasse 1 Theam: Unterirdische Welten 16–24 Uhr: Beobachtung verschiedener lebender Bodentiere 16–20 Uhr: Bunte Bodentiere basteln mit einfachen Materialien und viel Fantasie für 6- bis 99-Jährige 17–21 Uhr: Kinder und Erwachsene können sich Tiere, Pflanzen und unterirdische Geschöpfe auf Gesicht und Hände malen lassen Ab 18 Uhr: Erzähltheater (Kamishibai) rund um das Thema Erde und Boden 20–1 Uhr: Musik von Mood Filter

Südtiroler Archäologiemuseum, Museumstrasse 43 Thema: Angenehm, ich bin Ötzis rechter Schuh Was würden uns wohl Ötzis Schuh, Mütze oder Pfeile erzählen, wenn sie sprechen

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Museen

Eine Nacht im Naturmuseum

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er neugierig und wissensdurstig ist und zwischen sieben und zehn Jahren alt, für den gibt es jetzt die Möglichkeit eine Nacht mit interessanten und lustigen Spielen im Naturmuseum Südtirol zu verbringen und vor dem Aquarium zu schlafen. Ein leckeres Frühstück am nächsten Morgen gehört natürlich auch dazu! Das Angebot gilt bis zum März kommenden Jahres an je einem Samstag im Monat. Unterhaltung bis zum Einschlafen bieten interessante und lustige Spiele im Dunkeln, beispielsweise eine Schatzsuche mit Taschenlampe durch die Museumsräume, Basteln, Puzzles lösen und vieles andere mehr. Nach einer „Gute-Nacht-Geschichte“ dürfen sich die Kinder vor dem Meeresaquarium zum Schlafen begeben. Am Sonntagmorgen

gibt es dann ein leckeres Frühstück bis die Kinder um 9 Uhr von ihren Eltern abgeholt werden können. Die Aktivitäten und Spiele werden in deutscher und italienischer Sprache angeboten und zwar an folgenden Samstagen mit Beginn um 19.30 Uhr: 24. November, 15. Dezember, 19. Jänner 2013, 23. Februar 2013, 09. März 2013. Für die Nacht im Museum ist eine Anmeldung erforderlich und ein Kostenbeitrag von 20 Euro pro Kind. Eine Gruppe besteht aus mindestens zehn und maximal siebzehn Kindern.

schichte“, die den bedeutenden Einfluss jüdischer Tourismuspioniere in unserem Land zeigt, ist ebenfalls zum letzten Mal zu sehen. Ein Kunstwerk der ganz besonderen Art kann in den sechs Besucher-Toiletten des Museums bestaunt werden: Unter dem Motto „WC-ART: PostKartenIdylle im Stillen Örtchen“ hat sie der Meraner Künstler Matthias Schönweger mit hunderten Südtiroler Ansichtskarten künstlerisch gestaltet. Beim Südtirol-Spiel, dem mit zehn Metern Länge größten Tourismusflipper der Welt, darf die Kugel, die den Touristen symbolisieren soll, mit Weichen durch das in Holz nachgebildete Ferienparadies Südtirol gesteuert werden, vorbei an beweglichen Szenen und vielen witzigen Details voller Ironie und Klischees. Musikalische Unterhaltung bietet ab 15 Uhr der „Burggräfler Kinderchor vox jubilans“. Für den kleinen Hunger steht ein Würstelstand im Schlosshof bereit. Während des Tages der Offnen Tür im Touriseum bleiben die umlie-

genden Gärten von Schloss Trauttmansdorff mit dem Restaurant „Schlossgarten“ geschlossen. Das Touriseum geht mit 15. November in die Winterpause, öffnet aber am Tag der Offenen Tür am 18. November zum letzten Mal in diesem Jahr seine Tore. Der reguläre Betrieb beginnt wieder im nächsten Jahr am 29. März 2013. Das Touriseum befindet sich seit 2003 auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran, im einstigen Ferienschloss der Kaiserin Elisabeth. Es ist das erste Museum des Alpenraums, das sich umfassend und ausschließlich der Geschichte des Tourismus widmet. In lebendig inszenierten Räumen werden die Besucher auf eine spannende Zeitreise eingeladen, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Reisenden wie der Bereisten erzählt.

Anmeldung & Information Naturmuseum Südtirol Bozen, Bindergasse 1 Tel.: 0471 412964 - Fax: 0471 412979

Hereinspaziert!

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m Sonntag, den 18. November öffnet Südtirols Landesmuseum für Tourismus „Touriseum“ auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran im Rahmen des „Tages der Offenen Tür“ kostenlos seine Tore. Die letzte Gelegenheit in diesem Jahr das Touriseum zu besichtigen, gibt es beim „Tag der Offenen Tür“ am 18. November. Von 10 bis 17 Uhr gibt es bei kostenlosem Eintritt allerhand zu entdecken: In den historischen Räumen des Museums im zweiten Stock wird die neue Dauerausstellung mit dem Titel „Die Rückkehr der illustren Bewohner“ eröffnet, die die Geschichte des Schlosses anhand der Geschichte seiner Bewohner erzählt, beispielsweise Kaiserin Elisabeth, die Grafen von Trauttmansdorff und Baron Deuster. Zum letzten Mal kann auch die Ausstellung „Vorhang auf“ besucht werden, bei der im Stiegenhaus Karikaturen über Urlauber in Tusche, Bleistift und Aquarell des Meraner Künstlers Anton Frühauf gezeigt werden. Die Ausstellung „Jüdische Spuren in der Tiroler Tourismusge-

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Informationen Südtiroler Landesmuseum für Tourismus Tel. 0473 27 01 72 - www.touriseum.it.


Geschichte

Autonomie-ABC im Landesarchiv Über 500 Ordner umfasst der schriftliche Nachlass von Alfons Benedikter, einem der Väter der SüdtirolAutonomie. Er ist nun im Südtiroler Landesarchiv für die zeitgeschichtliche Forschung zugänglich.

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zu kommen die Archive von SVP, SFP, UfS und Grünen sowie Unterlagen der Landesverwaltung. Zur Geschichte des umfassenden Bestands meinte Rudi Benedikter: „Vor über 20 Jahren sind die hunderte Ordner im Lastwagen vom Standa-Gebäude in Bozen (Sitz des ehemaligen Ressorts Benedikter) Richtung Frangart (Wohnsitz Benedikters) transportiert worden, nun sind sie dahin zurückgekehrt, wohin sie gehören.“ Er verwies auch darauf, dass die Familie den Bestand erschlossen und geordnet habe. „Das inhaltliche Spektrum des mehr als fünfhundert Ordner umfassenden Nachlasses ist breit gefächert“, so Chefarchivarin Christine Roilo, „es umfasst praktisch das gesamte ABC der Autonomie, es reicht von A wie Fragen der Abfallwirtschaft bis Z wie Unterlagen zur Zwölferkommission.“

Foto: LPA - Pertl

ir sind heute stolz auf unsere Autonomie, so Landeshauptmann Durnwalder bei der Nachlass-Übergabe durch den Sohn Alfons Benedikters, Rudi, im Bozner Palais Widmann, „dabei sind wir uns vielfach nicht mehr bewusst, dass diese Autonomie ein Ergebnis vieler einzelner Schritte ist. In unserer schnelllebigen Zeit verblasst die Erinnerung an das, was vor 30, 40, 50 Jahren geschehen ist, nur allzu rasch. Es ist daher notwendig, das Geschehene zu dokumentieren, Recherchen zu ermöglichen, auch um Hintergründe verstehen zu können.“ Für die zuständige Kulturlandesrätin und Historikerin Sabina Kasslatter Mur bietet das Landesarchiv nunmehr eine breite Quellengrundlage für eine künftig zu schreibende Geschichte der Südtiroler Autonomie: „Der Bestand von Alfons Benedikter ergänzt die in den beiden letzten Jahren vom Südtiroler Landesarchiv übernommenen Nachlässe von Silvius Magnago und Alcide Berloffa“, so die Landesrätin, „hin-

Die Benedikter-Nachlass-Übergabe ans Landesarchiv mit v.l. LRin Kasslatter Mur, Rudi Benedikter, LH Durnwalder, Christine Roilo

Raumordnung und Volkswohnbau, Umweltschutz und Transportwesen, Paket und Proporz, Energiewirtschaft, Städtebau, Zwölfer- und Neunzehnerkommission sind nur einige der Schwerpunkte des Bestandes, der nun als Dauerleihgabe im Südtiroler Landesarchiv aufbewahrt wird und für zeitgeschichtliche Forschung zur Verfügung steht. Alfons Benedikter (1918-2010) gehört zusammen mit Silvius Magnago (1914-2010) zur Gründergeneration der Südtiroler Volkspartei, er nahm in den sechziger Jahren zusammen mit Friedl Volgger (19141997) an den Debatten zur SüdtirolFrage vor der UNO teil und war ab 1972 maßgebend an der Umsetzung der Südtiroler Autonomieregelung beteiligt. Von 1948 bis 1998 war er Mitglied des Südtiroler Landtags; von 1960 bis 1988 war er als Landesrat für die wichtigen Bereiche des geförderten Wohnbaus, die Raumordnung, die Wirtschaftsprogrammierung und zeitweise auch den Landschaftsschutz zuständig. Dem sich Ende der achtziger Jahre abzeichnenden Abschluss der Autonomieverhandlungen stand Benedikter kritisch gegenüber. Dies führte letztlich zum Bruch mit der Volkspartei und zur Gründung der oppositionellen „Union für Südtirol“, die Benedikter in seinem letzten aktiven Jahrzehnt als Politiker 1988 bis 1998 im Landtag vertrat.  jw Das Land Südtirol | November 2012

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Kultur

Flora-Preis an Markus Bacher

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it diesem Preis, unterstrich Kulturlandesrätin Kasslatter Mur bei der Preisverleihung am 1. Oktober, „wurde ein weiterer Fixpunkt in der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Südtirol und dem Bundesland Tirol geschaffen.“ Gemeinsam mit ihrer Tiroler Amtskollegin Beate Palfrader hat im ORF-Landesstudio Tirol in Innsbruck den nach Paul Flora benannten Preis dem Tiroler Künstler Markus Bacher überreicht. Der aus Kirchberg bei Kitzbühel stammende Künstler Markus Ba-

cher (Jahrgang 1983) wurde in diesem Jahr mit dem mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis ausgezeichnet. „Möge dieser Preis“, betonte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur in ihrer Laudatio, „dazu beitragen, das künstlerische Schaffen von Markus Bacher auch in Südtirol einem größeren Publikum zu erschließen und die zeitgenössische Kunst im Allgemeinen noch mehr in den Köpfen der Menschen zu verankern.“ Mit dem Paul-Flora-Preis würdigen Südtirol und das österreichische Bundesland Tirol seit 2010 hervorragende Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst. Der Preis wird in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora an junge Tiroler oder Südtiroler Künstler bzw. Künsterinnen verliehen. Erster Preisträger war der Südtiroler Künstler Siggi Hofer (geboren 1970 in Bruneck), ihm folgte voriges Jahr die 1977 in Meran geborene Sonia Leimer.

A fortress memory

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ie Festung Franzensfeste ist auf Vergangenheitssuche und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Sie sucht vor allem Männer, die in der Franzensfeste Militärdienst geleistet haben. „A fortress memory“ nennt sich das Projekt, das darauf ausgerichtet ist, Alltagsgeschichten aus der Vergangenheit der Festung zu sammeln und zu dokumentieren. Es stellt den Versuch dar, Objekte und Geschichten zu erfassen, die junge Männer während ihres militärischen Aufenthaltes in der Festung gelebt und erlebt haben und die exemplarisch für die Erinnerung an vergangene Tage stehen. Männer, die in der Festung den militärischen Dienst geleistet haben, werden gebeten, Objekte, Fotos, Briefe oder schriftliche Dokumente aus ihrer Militärszeit in die Festung zu bringen. Aus dem sich daraus er-

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gebenden Fundus werden mehrer Objekte ausgewählt, die in der Festung ausgestellt werden sollen. Die Besuchenden haben dann im kommenden Sommer, von Juni bis September 2013, die Möglichkeit, ihr Lieblingsobjekt auszuwählen. Das Objekt, das die meisten Vorzugsstimmen erhält, wird anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ (Ende September) zum Objekt des Jahres gekürt. Um möglichst viele Episoden aus der Geschichte der Franzensfeste sammeln zu können, ruft die Festung alle auf, mit zu machen und mit zu helfen, ein Stück Vergangenheit wieder aufleben zu lassen!  info Tel. 0472- 458 698 info@festung-franzensfeste.it www.festung-franzensfeste.it/

Happy End für Panorama 4

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ie Kunstausstellung Panorama 4 in der Festung Franzensfeste ist Ende September abgeschlossen worden. „Die rund 10.000 Besuchenden belegen, dass junge Kunst in und aus Südtirol spannend ist und dass sich das Publikum dafür interessiert“, so Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Die von Lisa Trockner, Denis Isaia, Tobia Moroder und Christina Nägele kuratierte Ausstellung zeigte 33 Positionen Neuer Kunst aus Südtirol. „Panorama 4 hat Einblick gegeben, in ein künstlerisch spannendes Land mit sehr unterschiedlichen Positionen“, so Projektkoordinatorin Alexandra Pan, „die Zukunft wird zeigen, ob es einigen dieser Positionen auch gelingen wird, aus dem Panorama zwischen Dolomiten und Ortlergruppe hinaus zu treten und außerhalb Fuß zu fassen, mit oder ohne Verneinung der Herkunft, oder gar Besinnung darauf.“


Sport

CONI-Million für Sterzing, Mals und Lana D

ie Million Euro, die das CONI für das Jahr 2012 zur Verfügung stellt, wird in den Umbau der Eishalle Sterzing (360.000 Euro), den Bau einer Skicross-Piste im Skigebiet Watles (360.000 Euro) und den Umbau der Leichtahletikanlage in Lana (280.000 Euro) investiert. Die Eishalle Sterzing bekommt einen hölzernen Zubau, in dem zusätzliche Umkleidekabinen, Verwaltungsbüros und ein FitnessRaum untergebracht werden. Skicross ist eine noch junge olympische Sportart des Freestyls, die auch immer mehr Zuspruch findet. Die neue Piste in Watles wird allen Wintersportbegeisterten und besonders den Athleten der Landessportschule Mals neue Möglichkeiten eröffnen. Das Projekt der neuen Piste wird vom Landeskomitees des Wintersportverbandes und dem Landesamt für Sport gemeinsam vorangetrieben, damit

die Sportart in Südtirol Fuß fassen kann. In Innichen macht inzwischen auch der Skicross-Weltcup Halt. Was die Leichtathletikanlage in der Sportzone Lana angeht, das immer öfter auch vom Landeskomitees des Leichtathletikverbandes für Wettkämpfe genutzt worden ist, so wird es komplett erneuert: Laufbahn sowie Sprung- und Wurfanlagen werden umgebaut. Die Entscheidung über die Verwendung der CONI-Gelder traf die paritätische Kommission Land-CONI getroffen im Oktober. Die Kommission hat das vom Einvernehmensprotokoll vorgesehene gemeinsame Programm zur Sportförderung ausgearbeitet und die Projekte ausgewählt, die bezuschusst werden sollen. Das Einvernehmensprotokoll, das alle vier Jahre erneuert wird, untermauert den gemeinsamen Einsatz von Land und CONI zur

Förderung des Sports in Südtirol. Das Abkommen sieht unter anderem vor, dass das Land dem CONILandeskomitee unentgeltlich das Haus des Sports in der Bozner Verdistraße zur Verfügung stellt und das CONI mit einer Million Euro jährlich zum Bau und zur Erneuerung der Sportanlagen im Lande beiträgt, unter besonderer Berücksichtigung der Sportstätten für Leistungssport und Olympiavorbereitung. An der entscheidenden Sitzung im Oktober haben Landeshauptmann Luis Durnwalder, der Generalsekretär des nationalen Wintersportverbands Fausto Cartasegna, der Präsident des CONI-Landeskomitees Heinz Gutweniger, der römische CONI-Funktionär Attilio Magni sowie die zwei Südtiroler Sportanlagen-Experten Ralf Dejaco und Alessandro Marzola teilgenommen.

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Cultura Ladina

foto USP/Pertl

Cianté l Avënt ladin a Bulsan

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i luesc ladins iel unì mantenì na cultura particulera de cianté l Avënt. L Assessorat provinziel Ladin pieta ai 14 de dezëmber l’ucajion de audì chësta particularità ladina te n cunzert d’Avënt tl Dom de Bulsan. Dala sies da sëira inant puderan audì sies grupes ladines. Chësta scumenciadiva culturela ladina se à nce metù l fin de pité n’alternativa al gran muvimënt cumerziel dan Nadel.

Cuntenuc de scola per nglëisc

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livel naziunel iel udù dant che tla scoles autes possa vel materies nce unì nseniëdes tla rujeneda nglëija. Tla situazion particulera dl Südtirol cun la segonda rujeneda, ne lascia i regulamënc chësc mo nia pro. Ma tla scoles autes ladines se an bele metù sun la streda dl nseniamënt de cuntenuc nce tla rujeneda nglëija. Chëst ann vëniel per l prim iede nsenià vel argumënc tla rujeneda nglëija cun l fin de ti pité ai jëuni de miëura pruspetives per l daunì. Tla cuarta y cuinta tlasses de duta la scoles autes di luesc di ladins vë-

Edith Ploner presidënta ladina

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e Consëi scolastich provinzial à lité sü presidën nüs por i proscimi cater agn. La in iaria de presidënt vëgn curida a rotaziun danter i grups linguistics. L’ultimo ann sarà Edith Ploner a e de chësc majer organn consultif dles scores tla Provinzia de Balsan. Le Consëi scolastich provinzial à cun sü 63 comëmbri na funziun consultiva por les gran dezijiuns

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Das Land autonoma Südtirol | November provincia | novembre2012 2012

niel chëst ann tratà vel argumënt per nglëisc aldò dl metodologia CLIL (Content and Language Integrated Learning). Tl Lizeum d’ert Cademia vëniel dantaprima nsenià argumënc de chimica urganica per nglëisc. Ti isitutc tecnics a Urtijëi y a La Ila uniral fat uniteies che reverda la geografica economica, la corispundënza, storia, sozietà y economia. L proiet de nsenië singuli argumënc per nglëisc à l fin de ti pité ai jëuni na miëura basa per l’amiscions a universiteies y per l mond dl lëur.

che reverda les scores. Tres indô él debojëgn da se adatè ai tëmps y insciö vëgn chësc consëi cherdè a dè jö na minunga da espert sön programs de scora, materies o in e sce ara se trata da mëte sö o tó jö scores. Tl plenum vëgnel tratè i gragn argomën che reverda düć trëi i grups linguistics. Tratan i pröms trëi agn sarà n iade Christoph Hartung von Hartungen presidënt y spo Carlo Runcio. Le sistem de presidënt a rotaziun danter i trëi grups linguistics vëiga danfora che i atri dui surantoles dagnora l’inćiaria de vizepresidënt. La Scora ladina à indöt 8 comëmbri te chësc consëi.


Scora Ladina

Por ot agn alalungia à n comitê sostignì le Sorvisc por l’evaluaziun dles scores. Les analises sön les competënzes di scolars à fat da fondamënta por les indicaziuns sön co svilupè le sistem scolastich ti paîsc ladins. Te chësc momënt éson tl laûr da analisé les competënzes d’inglesc di scolars ladins.

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a chësc ann inant se crüzia na colaboradëssa dl’Intendënza, che tignarà n contat plü strënt cun i sorvisc di atri grups linguistics, dl laûr d’evaluaziun.

Le comitê che à ina ëgn acompagné le laûr dl Sorvisc por l’evaluaziun, à svilupè dal 2004 inant, canche al ê gnü metü sö, standarg por les scores. Do avëi inrescì i bojëgns dles scores tres tröpes incuntades, àn spostè le focus dl’evaluaziun sön l‘analisa dles competënzes di scolars. A chësta manira él ti ot agn de ativité dl comitê gnü laurè tröp sön les competënzes linguistiches, la pert sterscia dla scora paritetica ladina. “L’evaluaziun é sciöche n zagher che va debojëgn por mostrè sö la direziun olache la scora dess jì” à dit l’assessur Florian Mussner dala presentaziun dla relaziun de contlujun a Balsan. L’evaluaziun dles scores ne dess aladô dl assessur por la scora ladina nia gnì odüda sciöche sistem de control, mo bëgn sciöche n sorvisc che dëida, olache al vëgn laurè fora impulsc de svilup y de programaziun. Tl tëmp che le comitê à laurè por l’evaluaziun él gnü dè fora

Foto: USP/Stuffer

L’evaluaziun ti à dè indicaziuns ala scora

Reconescënza al Comitê por l’evaluaziun: (d.m. ) Roland Verra, Silvia Demetz, Lois Ellecosta, Rosmarie Mussner, Florian Mussner, Gerda Videsott y Eveline Moroder (al man ia Theodor Rifesser); sües publicaziuns sön la scora ladina y sön le livel arjunt dai scolars. “Chëstes publicaziuns mostra sö te na manira obietiva che al é gnü fat vari inant” à dit l’intendënt Roland Verra. La gran importanza che ti vëgn dada al plurilinguism tl monn dla scora ladina é aladô dl intendënt n spidl dl bojëgn dla comunanza. Sce an ti iara de revers al laûr fat él danterater in e da laldè i vari por presentè le sistem scolastich ladin al monn dles scores todësces y talianes. Te süa relaziun finala à le presidënt dl comitê, Lois Ellecosta in e recordè la formaziun che é gnüda fata a na moda che al foss te vigni scora porsones de referimënt por l’evaluaziun y che al gniss analisé internamënter les perts stersces y debles dla singola scora cun le fin da portè dant propostes. In e sce le comitê é gnü tut jö, él tres iamò na porsona che se dà jö cun l’evaluaziun dles scores ladines tl’intendënza. Sciöche odü danfora gnaràl intensifiché la cola-

boraziun cun les atres intendënzes. Te chësc momënt é Rosmarie Mussner tl laûr da analisé deboriada cun esper dl’université scri de 560 scolars por i che reverda sües competënzes d’inglesc. Por n ater ann él spo odü danfora na publicaziun di resulta dl’analisa te cater lingac. Por le dagnì se imaginëia l’assessur Florian Mussner n sorvisc de evaluaziun por les scores de dü trëi i grups linguistics. Aladô de chësta vijiun dess la scora ladina avëi na porsona de referimënt y tl medemo tëmp in e le meso da se confrontè cun i atri sistems scolastics. Te chësta prospetiva ti vëgnel dè importanza ala poscibilité da se daurì y mantignì porimpò la singolarité dl sistem ti paîsc ladins. “I messun in e ester daver ai atri, ajache te nosta situaziun de mendranza sunse massa pici en cunt de cumpëdes” à dit Mussner. L’intendënt à anunzié, che canche an arà stlüt jö l’analisa dles competënzes ti cater lingac, gnarà l’evaluaziun slariada fora in e ala scolina. Das Land Südtirol || November provincia autonoma novembre 2012

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„LiberaMente“ zum Dritten Das bereits mehrfach ausgezeichnete Jugendbildungsprojekt des italienischen Landeskulturressorts „LiberaMente” startet in die dritte Runde. In diesem Schuljahr stehen die Jugendlichen und die europäische Zukunftsvision im Mittelpunkt.

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ach den Worten von Landesrat Christian Tommasini, der das Projekt initiiert hat, ermöglicht es „LiberaMente“ den teilnehmenden Jugendlichen, sich mit der Gestaltung der Zukunft auseinanderzusetzen. „LiberaMente bietet ihnen Gelegenheit, Vorschläge und Wünsche zur Zukunftsgestaltung einzubringen“, so der Landesat. Die Neuauflage von „LiberaMente“ steht bevor: Die 60 ausgewählten Jugendlichen treffen sich am 12. November zum ersten Mal. Diesmal stehen die Vorstellungen von einer gemeinsamen Zu-

kunft Europas im Mittelpunkt. In Diskussionsrunden mit Fachleuten werden eine Reihe von Themen bearbeiten, die für die gemeinsame europäische Zukunft von Bedeutung sind, wie etwa die demografische Entwicklung, die Arbeitsmarktprognosen, die Bedeutung des weltweiten Datennetzes, Politik und demokratische Systeme und anderes mehr. Namhafte Fachleute werden im Rahmen der dritten Auflage von „LiberaMente“ in Südtirol zu Gast sein und nicht nur mit den Jugendlichen arbeiten, sondern auch allgemein zugängliche Vorträge halten. Es sind dies unter anderen der Politikwissenschaftler, Professor und Pro-Rektor an der Universität von Urbino, Ilvio Damiani, sowie der Wirtschaftsexperte und Bocconi-Dozent, Tito Boeri. Damiani wird zum Projektauftakt am 12. November in Bozen zu Gast sein, Boeri am 23. November in Meran. In diesem Jahr stehen auch zwei Camps in Meran und in Brüssel auf dem Programm.  info

Eurovision.

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Lancia la tua idea per l’Europa 2020! Campus für Teilnehmer zwischen 16 und 25 Jahren meran 23-25 nov. 2012 Brüssel 7-10 dez. 2012 Anmeldungen bis 11. November 2012 www.liberamente.bz.it facebook.it/liberamentebz

www.liberamente.bz.it/

Eintauchen in Sprachen

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it der spielerischen Sprachvermittlung bei Kindern in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen hat sich das Projekt „Campus delle lingue“ Ende Oktober in Bozen und Meran befasst. Die Mehrsprachigkeit“, betont Landesrat Christian Tommasini, „ist sehr wichtig. Wir wollen, dass unsere Kinder und Jugendlichen zu mehrsprachigen Bürgerinnen und Bürgern werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir alle zusammenarbeiten, in der Schule wie auch im außerschulischen Bereich.“ Eintauchen in die Zweitsprache Deutsch oder in die

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englische Sprache: Das hat das Projekt „Campus delle lingue“ an die tausend Kindern Ende Oktober in Bozen und Meran; mit dabei waren auch die „Dinocrocs“ Hocus und

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Lotus, die Deutsch und Englisch spielerisch vermitteln. Materialien zum Erlernen von Sprachen finden sich über diese Projekttage hinaus das ganze Jahr über im Multisprachzentrum in Bozen und in der Sprachenmediathek Meran. Projektträger des „SprachenCampus“ sind die italienische Landeskulturabteilung in Zusammenarbeit mit „alpha beta piccadilly“ in Bozen, dem Verein für Kinderspielplätze und Erholung VKE, den Jugendzentren „Cilla“ in Meran, „Pippo“ und „Vintola“ in Bozen, Centro Don Bosco in Leifers und Acli Brixen.

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Museen

Goldener Herbst in den Gärten Die Verfärbung der Blätter in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran hat in diesem Jahr früher als sonst begonnen. Und der Goldene Herbst wird zusätzlich von vielen Veranstaltungen und Initiativen belebt.

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esonders farbintensiv“, erläutert Gärten-Kuratorin Karin Kompatscher, „ist unser Japanischer Garten mit vielen, feuerroten Fächer-Ahornen, aber auch das gesamte Gartenareal Waldgärten mit Zuckerahorn, Tulpenbaum, Roteichen, Sumpfzypressen und Silber-Ahornen erstrahlt jetzt in bezaubernden Gelb-, Orange- und Rottönen.“ „Es ist das erste Mal“, freut sich Gärten-Marketingleiterin Heike Platter, „dass der September sogar besucherstärker als der August war. Es zeigt sich ein deutlicher Trend zur Herbstsaison hin, dem tragen wir heuer mit verschiedenen Veranstaltungen und einem speziellen Herbst-Angebot auch Rechnung.“ Die Farbenpracht ist eine Begleiterscheinung wichtiger biologischer Funktionen: Mit dem Abwurf der

Blätter im Herbst schützt sich der Baum vor Austrocknung. Doch bevor sie ihre Blätter abwerfen, entziehen sommergrüne Bäume ihren Blättern das wertvolle Blattgrün (Chlorophyll). Die verbleibenden Farbstoffe verleihen den Blättern dann ihre typische Herbstfärbung: Carotinoide sorgen für gelb, Anthocyane für rot leuchtende Blätter. Zwischen Blatt und Ast bildet sich nach und nach eine Korkschicht, die die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen unterbindet, das Blatt verhungert und fällt ab. Nicht nur die typische spätsommerliche Blattfärbung lädt zu ei-

nem Besuch in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, auch andere Naturereignisse laden zum Entdecken und Staunen ein: In den asiatischen Reisterrassen an der Nordseite des Schlosses ist der Reis herangereift, blühende Herbstkamelien im Palmenwald verzaubern mit ihren zarten Weiß- und Rosafarbtönen, im Seerosenteich zeigt der Spätherbst Chinaschilf und Wasserdost in Braun-Gold, und auch die Salbeisammlung aus 150 verschiedenen Salbeiwildarten und Kultursorten hat ihren Blühhöhepunkt erreicht. Auch verschiedene Früchte, die gerade heranreifen, verleihen den Gärten einen besonderen Charme: Feigen, Kastanien, alteingesessene Südtiroler Weinsorten, Oliven und Granatäpfel. Besonders attraktiv ist in diesen Tagen der Spätherbst-Vorteilstarif vom 3. bis zum 15. November: Erwachsene bezahlen 6 Euro pro Person; für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt gratis.  Informationen Gärten von Schloss Trauttmansdorff Meran, St.-Valentin-Straße Tel. 0473 235730, Fax 0473 235731 www.trauttmansdorff.it/

Herbst in den Gärten von Schloss Trautmansdorff: der Japanische Garten Das Land Südtirol | November 2012

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Büchertisch

Autonomiestatut als eBook Das Autonomiestatut, das handliche, vom Landespresseamt herausgegebene Büchlein, gibt es nun auch als eBook für eBook-Reader und in einer iPad tauglichen Version. Wer also Südtirols Autonomie näher kennen lernen möchte oder spezielle Inhalte sucht, kann dies nun auf digitalem Weg machen.

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as doppelte Autonomie-Jubiläum, 40 Jahre neues Autonomiestatut und 20 Jahre Streitbeilegungserklärung, war für den Landespressedienst, die Südtiroler Informatik AG Siag und die Landesinformatikabteilung Anlass, das Autonomiestatut als eine der ersten Publikationen des Landes als eBook für eBook-Reader und in einer iPad tauglichen Version heraus zu bringen.

„Zum doppelten Autonomiejubiläum macht auch das Autonomiestatut den Sprung in die digitale Welt“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder, „Studierende, Minderheitenrechtler, Politiker und andere Interessierte können mit den entsprechenden technischen Hilfsmitteln die Gesetze und Bestimmungen überall und jederzeit einsehen, ohne das gedruckte Büchlein bei sich haben zu müssen.“ Als eBook kann das Autonomiestatut über Kindle-Reader oder andere Geräte gelesen werden, die auf Epub-Standard gründen. Interaktiv und multimedial ist die iPad-Version mit einem einführenden Video des Landeshauptmanns, Fotogalerie und Quizfragen, die als Verständnis- und Gedächtnisstütze dienen sollen. Hilfreich sind die Suchfunktionen, die ein gezieltes Arbeiten mit dem Rechtstext erleichtern. Als eBook findet das Autonomiestatut auch neue Verteilungswege und Verteilungsmöglichkeiten. Beide Versionen können von der Homepage des Landespressedienstes

AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO ALTO ADIGE

Das neue Autonomiestatut

(www.provinz.bz.it/lpa) herunter geladen werden. In Zukunft soll es auch über die Biblio24 der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann" sowie über die neue digitale Bibliothek „BiblioWeb" verfügbar sein.  jw info www.provinz.bz.it/lpa/ebook-autonomiestatut.asp

Chancengleichheit: Neue Förderkriterien

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er sich in seiner Diplomarbeit oder Dissertation mit Fragen der Chancengleichheit oder Frauenthemen befasst, kann sich um einen Förderpreis bewerben, den der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes vergeben. Die Vergaberichtlinien wurden nun überarbeitet. Zu den wesentlichen Neuerungen gehört, dass die zugelassenen Arbeiten neu definiert wurden, dass auch Arbeiten in englischer Sprache abgegeben werden können und dass als jährliche Abgabefrist zukünftig der 28. Februar gilt. "Unser Hauptanliegen besteht darin, dass junge Studierende sich mit Themen rund um Chancengleichheit und Frauen auseinandersetzen. Von ihren Arbeiten erhoffen wir uns neue Sichtweisen und interessante Ergebnisse in Bezug auf die be-

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handelten Inhalte. Die Förderpreise dienen folglich der Motivation und sollen diese Arbeiten zugleich angemessen würdigen", kommentiert Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen, die alle interessierten Personen einlädt, sich die neuen

Kriterien durchzulesen und ihre Arbeit einzureichen. Vizepräsidentin Franca Toffol fügt hinzu: "Diese Förderpreise sollen das Interesse der jungen Studentinnen und Studenten für Gender-Themen und die Chancengleichheit wecken, aber nicht nur um die Situation der Frau in den verschiedenen Lebensbereichen zu analysieren, sowie die eventuell daraus resultierenden Kritikpunkte, sondern auch um das kulturelle, soziale und politische Wachstum in unserem Land zu fördern."  info www.provinz.bz.it/chancengleichheit/ finanzielle-foerderungen.asp Frauenbüro, Bozen, Dantestraße 11 Tel. 0471 416950 eMail: frauenbuero@provinz.bz.it.


Sparen im Landtag

Von Bozen geht eine klare Botschaft aus“, meinte Landtagspräsident Mauro Minniti, Gastgeber der Tagung der Präsidenten der Regionalparlamente Italiens, „die Präsidenten sind sich einig, dass man auf dem Weg der Kostensenkung weitergehen muss, gleichzeitig verlangen sie von der Regierung, dass die Rolle der Regionen und der Sonderautonomien respektiert wird.“ Die Konferenz der Präsidenten hat sich Mitte Oktober im Südtiroler Landtag mit dem soeben in Kraft getretenen Gesetzesdekret 174 über die Lokalkörperschaften befasst. „Wir teilen die Sorge von Präsident Napolitano über bestimmte Missbräuche, aber einen Abbau des Föderalismus lehnen wir einhellig ab“, erklärte Francesco Cascio, Vorsitzender der Präsidentenkonferenz, der bei der anschließenden Pressekonferenz zusammen mit seinen Stellvertretern Eros Brega und Clodovaldo Ruffato das Ergebnis der Beratungen vorstellte, „man darf nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, die Regionen haben auch viel Gutes gebracht.“ Die Präsidenten haben sich darauf geeinigt, das Dekret, das in manchen Teilen als unklar bezeichnet wurde, genauer zu stu-

Foto: Wolf

Die Konferenz der Regionalratspräsidenten hat in Bozen weitere Sparmaßnahmen beschlossen, gleichzeitig aber die Autonomie der Regionen unterstrichen. Minniti kündigt weitere Einsparungen für den Landtag an. Minniti mit dem Präsidenten der Konferenz Cascio (Bildmitte) und mit den Vizepräsidenten Brega (links) und Ruffato (rechts) dieren, um die darin vorgesehenen Maßnahmen fristgerecht umzusetzen. Dazu gehören die Abschaffung der Leibrente und die Kontrolle durch den Rechnungshof. Cascio wies auch darauf hin, dass die allermeisten Regionen die Leibrente bereits abgeschafft und die Zahl der Abgeordneten reduziert haben. „Schon bald werden auch die Präsidenten der Sonderautonomien über eine Strategie beraten, um das Recht auf Besonderheit zu verteidigen“, kündigt Präsident Minniti an, „aber nicht in Konkurrenz zu den anderen Regionen, sondern mit ihnen.“ Wie bei der Tagung bekannt wurde, wurde im Regierungsdekret in letzter Minute ein Passus zu den autonomen Regionen und Provinzen eingefügt: Diese sollen die geforderten Maßnahmen im Einklang mit ihren Statuten und den entsprechenden Durchführungsbestimmungen umsetzen. Bei einer weiteren Pressekonferenz kündigte Präsident Minniti einige konkrete Sparmaßnahmen für den Südtiroler Landtag an: „Nachdem der Regionalrat nun die Voraussetzungen für eine effektive Senkung der Politikkosten

geschaffen hat, muss der Landtag nun aktiv werden.“ Er hoffe, dass bereits bei der anstehenden Genehmigung des Landtagshaushalts die Repräsentationsausgaben deutlich gesenkt werden können. Ebenso könnte er sich vorstellen, dass die Kürzung der Funktionszulagen bereits jetzt vorgenommen wird – automatisch werden sie zusammen mit den Diäten nach den nächsten Wahlen gekürzt. Als weiteres Ziel nannte Minniti die Transparenz bei den Beiträgen an die Fraktionen und bei den Spesenabrechnungen der Abgeordneten. Die Spesen für Reisen und Aufenthalt sollten gedeckelt und belegt werden. Ebenso sollte die Verwendung der Fraktionsgelder belegt und die Fraktionsbilanz von unabhängiger Stelle geprüft werden. Minniti schlägt auch Maßnahmen gegen die Parteienzersplitterung durch Fraktionswechsel vor, der nicht nur dem Wählerwillen widerspricht, sondern auch zu Mehrkosten führt, da jede Fraktion neben den 944 Euro pro Mitglied auch einen Sockelbetrag von 2.088 Euro bekommt: „Ein Fraktionswechsel darf die Steuerzahler nichts kosten.“  Das Land Südtirol | November 2012

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Liberalisierung für Apotheken Neues Gesetz ermöglicht Erhöhung der Anzahl

Apotheken: Rom drängt auf Liberalisierung

er Landtag hat mit 28 Ja und 4 Enthaltungen das Gesetz zur Arzneimittelversorgung genehmigt. Das Gesetz, vorgelegt von Landesrat Richard Theiner, nimmt die notwendigen Änderungen vor, um die Bestimmungen an das jüngste staatliche Liberalisierungsdekret anzupassen. Laut dem vorliegenden Landesgesetz legt das Land die Zahl der den Gemeinden zustehenden Apotheken fest. Auch die Zwei- bzw. Dreisprachigkeit ist zu gewährleisten, und es werden Strafen vorgesehen. Es bestehe die Befürchtung, dass sich mit der Liberalisierung die Apotheken in den Städten konzentrieren, erklärte Theiner, aber das Land habe keine Handhabe, den Verteilungsschlüssel (Apotheke/Einwohnerzahl) zu ändern. Die Pflicht zur Zweisprachigkeit werde

Pfarrheime PdL: Unterstützung für kirchliche Jugendzentren

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auro Minniti (PdL) forderte mit einem Gesetzentwurf eine Unterstützung der kirchlichen Kinder- und Jugendzentren, die heute auch unter der Säkularisierung leiden würden. Wie Elmar Pichler Rolle (SVP) wies auch Landesrat Christian Tommasini darauf hin, dass es bereits eine reichliche Förderung für Jugendeinrichtungen gebe, von der auch die kirchlichen Jugendzentren profitieren, und sprach sich gegen eine gesonderte Förderung aus. Die kirchlichen Jugendeinrichtungen seien derzeit in ein Netz mit anderen Jugendorganisationen eingebunden, und dieses solle man nicht zerschneiden. Der Gesetzentwurf wurde mit 9 Ja, 18 Nein bei 1 Enthaltung abgelehnt.

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Foto: Seehauser

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die Vermehrung der Apotheken in Grenzen halten. Pius Leitner (Freiheitliche) teilte die Sorge um die Abwanderung der Apotheken, Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) schlug als Korrektiv den Verkauf von Medikamenten durch Basisärzte vor, was aber laut Landesrat Theiner rechtlich nicht möglich ist. Hans Heiss (Grüne) befürchtete, dass durch mehr Angebot auch der Arzneimittelverbrauch zunehmen werde.Angenommen wurde ein Än-

derungsantrag von Thomas Egger (F), für den sich auch Riccardo Dello Sbarba (Grüne) aussprach: Das Gutachten der Gemeinde zur Apothekenansiedlung dürfe vom Land nur mit Begründung übergangen werden. Auf Nachfrage von Eva Klotz (STF) erklärte Landesrat Theiner, dass man die Letztentscheidung nicht den Gemeinden überlassen wollte, da dadurch die Überlebensfähigkeit der Apotheken noch mehr in Gefahr wäre.

Entwicklungshilfe Grüne: Entwicklungs­ zusammenarbeit soll festen Anteil am Haushalt erhalten

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ür die Entwicklungszusammenarbeit sollten 0,25 Prozent des Landeshaushalts (ohne Sonderbuchführungen) veranschlagt werden, forderten die Grünen mit einem Gesetzentwurf. Die UNO empfehle 0,7 Prozent des BIP, das reiche Land Südtirol gebe derzeit nur 0,01 Prozent aus, rund 2 Mio. Euro, stellte Riccardo Dello Sbarba fest. Wenn diese Mittel schwankten, so seien einzelne Projekte in Gefahr, fügte Hans Heiss hinzu. Elmar Pichler Rolle (SVP) äußerte sich positiv zum Anliegen,

zweifelte aber an der Finanzierbarkeit. Kritisch zeigte sich Sigmar Stocker (F), der auf die zunehmende Geldknappheit der Einheimischen verwies. Ebenso Eva Klotz (STF), die auf die zunehmende Sozialhilfe für Einwanderer verwies. Dafür sprach sich hingegen Andreas Pöder (BürgerUnion) aus. Landeshauptmann Luis Durnwalder sprach sich gegen einen festen Prozentsatz aus, das könne man auch nicht für Schule, Sanität oder Kultur. Er erinnerte daran, dass man über das Entwicklungshilfekapitel hinaus auch weitere Leistungen bezahle. Der Gesetzentwurf wurde mit 3 Ja, 25 Nein und 5 Enthaltungen abgelehnt.


Rechnungslegung mit Abstrichen

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as von Finanzlandesrat Roberto Bizzo vorgelegte Gesetz, das Einnahmen und Ausgaben des Landes im Haushaltsjahr 2011 feststellt, wurde in der Landtagsdebatte vor allem wegen der vielen Zusatzartikel kritisiert, die nicht zu einer Rechnungslegung gehörten, wie die Opposition meinte, die aber, wie Landesrat Bizzo erwiderte, sehr wohl mit Finanzen zu tun hätten: Irap, Aufenthaltssteuer, Eintreibung der Pflegegebühren u.a.m. Nicht nur von Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba (Grüne), von Alessandro Urzì (FLI) und Pius Leitner (Freiheitliche) wurde ein Zusatzartikel beanstandet, der eine Rationalisierung der Verwaltung

Anfechtung Landtag gegen Verletzung der Autonomie

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it 29 Ja, 2 Nein und 1 Enthaltung hat der Landtag den Beschluss der Landesregierung ratifiziert, zwei weitere Spardekrete der Regierung Monti anzufechten. Die darin enthaltenen Bestimmungen zum staatlichen Steuervorbehalt, zur Ausschreibung von Wasserkonzessionen und zur Vergütung der Bezirkspräsidenten stünden im Widerspruch zum Autonomiestatut, begründete Landeshauptmann Luis Durnwalder die Anfechtung. Für die Verteidigung der autonomen Zuständigkeiten plädierten Eva Klotz (STF), Elmar Pichler Rolle (SVP), Thomas Egger (F) und Riccardo Dello Sbarba (Grüne).

ermöglicht – auf Antrag der SVPAbgeordneten Julia Unterberger, Elmar Pichler Rolle, Veronika Stirner Brantsch, Arnold Schuler, Rosa Thaler Zelger und Hanspeter Munter wurde er gestrichen. Landesrat Bizzo kündigte an, den Artikel im Rahmen des Finanzgesetzes in geänderter Form vorzulegen, und betonte wie Landesrat Christian Tommasini, dass damit nicht die Zusammenlegung der Schulämter angepeilt wurde, wie Urzì befürchtet hatte. Auf Anfrage mehrere Abgeordneter legte Landesrat Bizzo eine Übersicht der künftigen Ausgabenkürzungen vor, die Mailänder Abkommen und Stabilitätspakt erfordern: insgesamt 1,2 Mrd. Euro, 26 Prozent des Haushalts, wie Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit) feststellte. Bizzo konnte die Befürchtung zumindest teilweise eingrenzen: Das Geld sei nicht weg, man dürfe es nur nicht ausgeben. Parteiübergreifende Kritik gab es auch, weil die Landesregierung eine Zahlung von 300.000 Euro an den Landtag ausgesetzt hatte, die gerade am Sitzungstag fällig gewesen wäre.

Dem Protest von Roland Tinkhauser (F) schlossen sich Sven Knoll (STF), Heiss, Leitner und Urzì, aber auch Landtagspräsident Mauro Minniti und Vizepräsidentin Julia Unterberger an. Nach einer Fraktionssprechersitzung sicherte der Finanzlandesrat die umgehende Überweisung zu. „Der Überweisungsstopp hätte auch Pflichtausgaben gefährdet“, erklärte Minniti anschließend, „nichts gegen Sparmaßnahmen, aber darüber entscheiden wir selber – der Landtag ist keine Landesabteilung.“  Foto: © Thorben Wengert / PIXELIO

Die Debatte zur Abschlussrechnung für den Landeshaushalt 2011: Einsparungen, Rationalisierung der Verwaltung und Finanzierung des Landtags.

Tücken des Stabilitätspakts: Geld ist da, darf aber nicht ausgegeben werden

Laimers Rücktritt Auf Antrag der Opposition wurde eine Untersuchungskommission zur Energiepolitik eingesetzt.

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ach den jüngsten Enthüllungen zur Konzessionsvergabe für Wasserkraftwerke – die Projekte der Sel AG sollen laut Staatsanwaltschaft vom Landesrat nach Abgabefrist nachgebessert worden sein –, hat der ehemalige Landesrat Michl Laimer auch seinen Rücktritt als Abgeordneter erklärt. In der Septembersitzung des Landtags hat Riccardo Dello Sbarba (Grüne) zu den Vorwürfen eine Stel-

lungnahme des Landeshauptmanns gefordert, die dieser prompt lieferte: Er sei von den Enthüllungen überrascht gewesen, erklärte Luis Durnwalder, wenn die Vorwürfe sich erhärten würden, dann seien sie schwerwiegend. Die Landesregierung jedenfalls habe nichts von den Vorgängen gewusst. Auf Antrag der Abgeordneten Egger, Leitner, Mair, S. Stocker, Tinkhauser, Knoll, Klotz, Dello Sbarba, Heiss, Vezzali, Urzì, Artioli und Pöder wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, um die Energiepolitik des Landes, die Konzessionsvergabe und die Aktivitäten von Treuhandgesellschaften im Energiebereich aufzuarbeiten und politisch zu bewerten.  Das Land Südtirol | November 2012

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Manager BürgerUnion: Gehälter neu aushandeln Eine Neuverhandlung der Managerverträge in Landesgesellschaften forderte Andreas Pöder; auch bestehende Verträge sollten die Deckelung einhalten müssen. Elena Artioli (Lega) sah das als machbar an, Elmar Pichler Rolle (SVP) nicht. Landesrat Roberto Bizzo gab zu bedenken, dass das zu hohen Schadenersatzforderungen führen würde, womit die Einsparung nicht mehr gegeben sei. Der Antrag wurde mit 7 Ja, 16 Nein bei 6 Enthaltungen abgelehnt.

Sparen mit LED PdL-Antrag zum Einsatz von Energiesparlampen genehmigt

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nreize zur Ersetzung der herkömmlichen Ampeln durch LEDAmpeln forderte der Popolo della Libertà. Auch in den Landesämtern sollte die Beleuchtung durch diese Ampeln: Energieeinsparung bis zu 90 Prozent

Legasthenie

Maurizio Vezzali forderte eine stärkere Förderung, nicht nur wirtschaftlicher Natur, für jene Lehrpersonen, die Fortbildungskurse zu Lernschwierigkeiten besuchen. Der Antrag fand Unterstützung bei Andreas Pöder (BU), Elena Artioli (Lega) und Veronika Stirner Brantsch (SVP). Die Landesräte Christian Tommasini, Sabina Kasslatter Mur und Florian Mussner berichteten von den derzeitigen Maßnahmen an den Schulen und sprachen sich für den Antrag aus, der schließlich einstimmig angenommen wurde.

Empfänge Lega Nord: Kosten halbieren Mit Verweis auf den Empfang für die Staatpräsidenten Napolitano und Fischer kritisierte Elena Artioli die hohen Kosten für Buffet und Getränke bei offiziellen Anlässen und forderte deren Halbierung. Der Vorschlag wurde von Mehrheit wie Opposition als populistisch bezeichnet: Landeshauptmann Durnwalder: „Ich kann doch die Staatpräsidenten nicht zum Würstlstand einladen.“

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Foto: Seehauser

PdL-Berlusconi: Mehr Förderung für Lehrer

Lampen ersetzt werden, die einen geringeren CO2-Ausstoß hätten und eine Energieeinsparung bis zu 90 Prozent ermöglichten, erklärte Mauro Minniti. Elmar Pichler Rolle (SVP) begrüßte den Ansatz, aber die Empfehlung zum Umrüsten sei bereits im Landesgesetz zur Lichtverschmutzung enthalten. Die Landesregierung arbeite bereits an der Umsetzung eines entsprechenden Programms, berichtete Landesrat Florian Mussner. LED-Lampen seien bei Neubauten und Instandhaltungsarbeiten bereits vorgesehen. Derzeit seien sie relativ teuer, aber man gehe davon aus, dass sie bereits in zwei Jahren wesentlich billiger seien. Die Energieeinsparung sei eine Notwendigkeit und ein ökonomischer Vorteil, eigene Anreize seien daher nicht sinnvoll. Dennoch sprach er sich für den Antrag aus, da er in die richtige Richtung ziele. Der Antrag wurde mit 23 Ja und 1 Gegenstimme genehmigt.

Beirat für Getrennte J

ulia Unterberger, Martha Stocker und Rosa Thaler Zelger (SVP) forderten einen paritätisch aus Männern und Frauen besetzten Beirat für Getrennte und Geschiedene, um spezifische Männeranliegen solle sich eine eigene Arbeitsgruppe aus Männern kümmern. Letzterer Teil des Antrags wurde manchen Abgeordneten (Sigmar Stocker, Alessandro Urzì) als Geringschätzung berechtigter Anliegen kritisiert und auf Antrag von Ulli Mair gestrichen. Pius Leitner kritisierte die Vermehrung der Beiräte, Donato Seppi bezweifelte den Nutzen eines Beirats in Angelegenheiten, für die die Gerichte zuständig seien, und Maurizio Vezzali schlug vor, stattdessen die mit dem Thema befassten Organisationen zu stärken.

Andreas Pöder forderte einen Beirat für die Familie, Eva Klotz wollte wissen, was das anstehende Familiengesetz in diesem Bereich vorsehe. Thomas Egger sprach sich gegen die Besetzung des Beirats mit Richtern aus, ein Einwand, den auch das Gericht habe, wie Landesrat Richard Theiner mitteilte. Beim vorgeschlagenen Beirat gehe es um die Sonderprobleme von Getrennten und Geschiedenen beider Geschlechter, erklärte Julia Unterberger. Es gehe hauptsächlich um rechtliche Fragen, und dazu brauche es Fachleute, die Landesgesetze und Familienrecht kennen, die bestehenden Beratungsstellen seien damit überfordert. Der Antrag wurde mit 19 Ja, 2 Nein bei 8 Enthaltungen genehmigt.


Grenzen fürs Glück

Erziehung

Zwei parteiübergreifende Anträge und ein Gesetz zum Glücksspiel

STF: Förderung der Kleinkindbetreuung in der Familie.

in Beschlussantrag, unterschrieben von Julia Unterberger, Mauro Minniti, Elmar Pichler Rolle, Martha Stocker, Roland Tinkhauser und Alessandro Urzì, sieht eine Erfassung der Spielhallen und Spielautomaten vor, insbesondere jene innerhalb der Bannmeile rund um Schulen, Jugend- und Sozialeinrichtungen. Man sollte auch eine Übertragung der Zuständigkeit an die Bürgermeister prüfen. Mindestens 1,5 Prozent der Einnahmen aus Glücksspielen sollten für Prävention und Therapie ausgegeben werden. Mit einem Begehrensantrag werden schärfere Bestimmungen zum Glückspiel und die Zuständigkeit des Landes für die Lizenzen gefordert. Der Antrag wurde von Elmar Pichler Rolle, Julia Unterberger, Martha Stocker und Roland Tinkhauser unterschrieben. Beide Anträge wurden mit breiter Mehrheit angenommen. Der Landtag hat auch eine Anpas-

Schwere Berufe SVP: Eigene Rentenregelung für anstrengende Arbeiten

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lmar Pichler Rolle und Georg Pardeller (SVP) forderten mit einem Begehrensantrag Maßnahmen für physisch bzw. psychisch anstrengende Berufe und Altersteilzeit. Maria Hochgruber Kuenzer, Georg Pardeller (SVP), Hans Heiss (Grüne) Andreas Pöder (BürgerUnion), Alessandro Urzì (FLI) und auch Landesrat Roberto Bizzo unterstützten den Antrag, ebenso Eva Klotz, Sven Knoll (STF), Thomas Egger und Pius Leitner (F), die aber am Willen Roms zweifelten.

Foto: Seehauser

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sung an der Gastgewerbeordnung vorgenommen, die die Spielautomaten in den Gastbetrieben betrifft. Mit dem Gesetz, vorgelegt von Julia Unterberger und Elmar Pichler Rolle (SVP), soll die Bannzone für Spielautomaten auch auf Gastbetriebe anwendbar werden. Bisher seien keine Strafen vorgesehen, und die Bürgermeister hätten wegen der Rechtsunsicherheit Bedenken, gegen Übertretungen einzuschreiten, berichtete Julia Unterberger. Der Gesetzentwurf wurde ebenfalls mit breiter Mehrheit (25 Ja, 3 Enthaltungen) angenommen.

Spielautomaten: Nun können die Bürgermeister einschreiten.

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ie Mütter sollten eine echte Wahl haben zwischen Betreuung daheim oder in einer Einrichtung, darum brauche es eine finanzielle Absicherung auch für Hausfrauen erklärten Eva Klotz und Sven Knoll. Der Forderung schlossen sich Pius Leitner, Thomas Egger) und Ulli Mair (F), Elena Artioli (Lega Nord) sowie Andreas Pöder (BU) an. Elmar Pichler Rolle und Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) warnten davor, zwei Erziehungsformen gegeneinander auszuspielen, Julia Unterberger unterstrich die Bedeutung eines Einkommens für die Unabhängigkeit der Frau und Veronika Stirner Brantsch betonte, dass vor allem bei höherer Ausbildung der Wunsch nach beruflicher Umsetzung bestehe. Hans Heiss (Grüne) kritisierte den ideologischen Ansatz des Antrags. Der Antrag wurde mit 19 Nein und 11 Ja abgelehnt.

Bettelverbot Freiheitlichen-Antrag gegen organisiertes Betteln abgelehnt

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ie Freiheitlichen forderten von der Landesregierung, das Betteln an öffentlichen Plätzen einzuschränken, von den zuständigen Stellen entsprechende Kontrollen zu verlangen und in Rom auf ein Verbot des organisierten Bettelns zu drängen. Die Bürger fühlten sich durch die Bettelei belästigt, und man müsse auch die Bettler schützen, die unter dem Druck organisierter Banden stünden erklärten

Pius Leitner, Ulli Mair, Thomas Egger und Sigmar Stocker und fanden damit auch bei Alessandro Urzì (FLI ) Zustimmung. Elena Artioli (Lega), Eva Klotz (STF) und Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) äußerten Zweifel, ob organisiertes Bettelns nachweisbar sei. Elmar Pichler Rolle, Julia Unterberger und Veronika Stirner Brantsch (SVP) wiesen wie Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba (Grüne) darauf hin, dass man Betteln aus Not nicht untersagen könne und wolle. Dem schloss sich auch Landesrat Florian Mussner an.   Das Land Südtirol | November 2012

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Treffen der Jugendanwälte Nicolussi-Leck bei Herbsttagung der Österreichischen Kinderund Jugendanwälte

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inder- und Jugendanwältin Vera Nicolussi-Leck nahm kürzlich an der Herbsttagung der Kinderund Jugendanwälte Österreichs in Eisenstadt teil. Dabei tauschten sich die Kinder- und Jugendanwälte zu vielen kinderrechtsrelevanten

Themen aus und erarbeiteten gemeinsame Strategien. Folgende Punkte standen im Vordergrund der Tagung: Ombudsstellen für fremduntergebrachte Kinder, Qualitätskriterien für Sachverständige im Pflegschaftsverfahren, radikalisiertes Verhalten getrennter Eltern, Hilfsangebote für Jugendliche, welche häuslicher Gewalt ausgesetzt sind und der aktuelle Entwurf zum Familienrechtsänderungsgesetz.

Nicolussi-Leck mit den österreichischen Jugendanwälten

Abgeordnete fragen / Landesräte antworten

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Rente zurück

Pendlerzulage

Viele Rentner müssten jetzt dem Inps eine irrtümlicherweise ausbezahlte 14. Monatsrente zurückbezahlen, erklärte Elena Artioli und fragte, wie viele Rentner in Südtirol von der Maßnahme betroffen seien. Insgesamt würden 2.272 Rentner eine Aufforderung zur Rückzahlung erhalten, jeweils zwischen 22 und 48 Euro monatlich, antwortete Landeshauptmann Luis Durnwalder. Dass das Land die zurückgeforderten Beträge ersetzen könne, schloss er aus.

Elmar Pichler Rolle und Pius Leitner fragten, ob die Landesregierung noch vor Jahresende neue Kriterien für die Pendlerzulage ausarbeiten werde, wie diese ausschauen werde und wann die noch offenen Zulagen aus den vergangenen Jahren ausbezahlt würden. Die Aussetzung sei eine Folge der Sparmaßnahmen der Regierung Monti, antwortete Landesrat Thomas Widmann. Das Geld dazu sei derzeit nicht da, es wäre nicht korrekt, jetzt weitere Ansuchen entgegenzunehmen. Bei den neuen Kriterien werde man wahrscheinlich Einschnitte vornehmen.

Mailänder Abkommen

Einwanderungsgesetz

In einem Rai-Interview habe der Landeshauptmann von „Auslegung“ des Mailänder Abkommens gesprochen, berichtete Eva Klotz und fragte, welche Bestimmungen darin auszulegen sind. Mit diesem Abkommen, das praktisch Verfassungsrang habe sei die Finanzierung der Autonomie klarer geregelt worden, dennoch gebe es zu manchen Aspekten noch Auslegungsschwierigkeiten, antwortete Landeshauptmann Luis Durnwalder. So sei der Staat der Meinung, dass er bestimmte Steuern gänzlich der Haushaltssanierung vorbehalten könne. Dagegen habe das Land rekurriert.

Riccardo Dello Sbarba erinnerte daran, dass es noch vier Durchführungsbestimmungen braucht, damit das vor einem Jahr beschlossene Einwanderungsgesetz wirksam werden kann, und fragte nach der Position der Landesregierung zur

Das Land Südtirol | November 2012

Anfechtung des Gesetzes durch Rom. Drei Durchführungsbestimmungen seien ausgearbeitet und würden demnächst im Amtsblatt veröffentlicht, antwortete Landesrat Roberto Bizzo, eine werde bald genehmigt werden. Die Gerichtsverhandlung sei für Oktober anberaumt, die Landesregierung warte noch auf das Urteil.

Beiträge an Schützen Laut Medienberichten habe der Landeshauptmann die Kürzung der Beiträge an den Schützenbund mit dessen politischer Ausrichtung begründet, bemerkte Andreas Pöder und fragte, ob dies der Wahrheit entspreche. Die Schützen würden gleich behandelt wie alle anderen, antwortete Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das politische Engagement der Schützen sei ihr gutes Recht, aber das Land werde diesen Teil nicht finanzieren.

Foto: Seehauser

Schützen: Beitrag ja, aber nicht für politische Tätigkeit


info

Landesmuseen e Touriseum – Landesmuseum

Hochfeiler 3509m Ridnaun

Reschenpass 1507m

für Tourismus Schloss Trauttmansdorff Meran | St. Valentin Str. 51a Tel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

Graun

Prettau

Brenner 1374m

Mareit

Steinhaus Sand i.T.

Sterzing

Weißkugel 3738m Dietenheim

Rienz a

Stilfser Joch 2757m

Etsch Prad am Stilfser Joch

Tirol

Latsch

Feldthurns Brixen

Meran Lana

Trostburg

Toblach

Welsberg

Bozen

Zufallspitze 3757m

Leifers

Kaltern an der W.

Mt. Cristallo 3221m

Drei Zinnen 2998m Cortina d’Ampezzo

Schlern

Rosengarten 3002m

Marmolada 3343m

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u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei Mareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121 www.wolfsthurn.it

i Schloss Tirol - Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Dorf Tirol | Schlossweg 24 Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum Südtirol

Mezzocorona

a Südtiroler Bergbaumuseum

BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Ridnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364 www.bergbaumuseum.it

ErlebnisBergwerk Schneeberg Passeier Moos in Passeier Schutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43 Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org

p Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde Dietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Schaubergwerk Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it

Klimastollen Prettau Prettau | Hormanngasse 38a Tel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com

www.bergbaumuseum.it

Bozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964 www.naturmuseum.it

Bergbaumuseum im Kornkasten Steinhaus | Steinhaus 99 Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

´ de Tor s Museum Ladin Ciastel St. Martin in Thurn | Torstraße 65 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum Ladin Ursus ladinicus St. Kassian | Strada Micurà de Rü 26 Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

Landesdienste Südtiroler Landesverwaltung Tel. 0471 411111 (Zentrale) www.provinz.bz.it Landesnotrufzentrale Tel. 118 (Rettungsdienste) Tel. 115 (Feuerwehr) Verkehrsmeldezentrale Tel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf) vmz@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/vmz Touristische Auskünfte Südtirol Marketing Gesellschaft Pfarrplatz 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 999999 info@suedtirol.info | www.suedtirol.info Info Mobilität 840 000471

Luftwerte Tel. 0471 415800 www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp Wetter- und Lawinenwarndienst Mendelstraße 33 | 39100 Bozen Tel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 271177 hydro@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/wetter Polleninformationsdienst Tel. 0471 950431 www.provinz.bz.it/pollen Statistische Informationen Landesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 39100 Bozen | Tel. 0471 418400 astat@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/astat

Sillian

Innichen

St. Martin in Thurn Fischburg

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Ortler 3905m

t Südtiroler Weinmuseum Kaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168 www.weinmuseum.it

Heinfels Olang

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Kastelbell

c Ets

Bozen | Museumstraße 43 Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

Churburg Schlanders

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Stift Marienberg

r Südtiroler Archäologiemuseum

Bruneck

Neustift

Fürstenburg Mals

Frauenbüro Dantestraße 11 | 39100 Bozen Tel. 0471 416950 frauenbuero@provinz.bz.it www.provinz.bz.it/arbeit/frauenbuero

Volksanwaltschaft Cavourstraße 23 | 39100 Bozen Tel. 0471 301155 post@volksanwaltschaft.bz.it www.volksanwaltschaft-bz.org

Dienststelle für die Zweiund Dreisprachigkeitsprüfungen Perathonerstraße 10 | 39100 Bozen Tel. 0471 413900 | zdp@provinz.bz.it

Außenamt Brüssel Rue de Pascale, 45-47 B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 432700 suedtirol@alpeuregio.org

Landesbeirat für Kommunikationswesen Cavourstr. 23/c | 39100 Bozen Tel. 0471 287188 info@kommunikationsbeirat-bz.org www.kommunikationsbeirat-bz.org

Außenamt Rom Via del Gesù 57 00186 Rom Tel. 06 69791120 aussenamtrom@provinz.bz.it

Südtiroler Landtag S.-Magnago-Platz 6 | 39100 Bozen Tel. 0471 946111 | info@landtag-bz.org www.landtag-bz.org

Euregio Büro Drususallee 1 | 39100 Bozen Tel. 0471 402026 info@europaregion.info www.europaregion.info Das Land Südtirol | November 2012

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Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Bozen · Druck: Tezzele by Esperia - Bozen - Innsbruckerstr. 27 · Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler · Bestellungen (kostenlos) sowie Adressenänderungen schriftlich an: Redaktion Das Land Südtirol Landespressestelle, 39100 Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1, Tel. 0471 412211, Fax 0471 412220 · E-Mail: LPA@provinz.bz.it · Auflage: insgesamt 48.000 (29.000 deutsch, 19.000 italienisch) · Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 32 vom 4.11.1991 Versand im Postabonnement · Poste Italiane s.p.a. - Versand im Postabonnement - 70% - NE Bozen. TAXE PERCUE/TASSA PAGATA. JAHRGANG XXI - Nr. 11/2012 November


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