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Warum schreiben wir diesen Nachhaltigkeitsbericht?
Wir wissen, dass die Zukunft unserer Gesellschaft im Allgemeinen und unseres Unternehmens LA SIESTA im Speziellen von unserem Verhalten gegenüber Mensch und Umwelt abhängt. Dabei ist uns bewusst, dass sich eine positive wirtschaftliche Entwicklung nur im Einklang mit Nachhaltigkeit realisieren lässt. Diese Einsicht treibt uns seit Gründung des Unternehmens an und motiviert uns, immer neue Schritte in die richtige Richtung zu gehen. Mit diesem Bericht schaffen wir eine Grundlage für unsere weitere nachhaltige Entwicklung.
Hierbei spielt unsere Kundschaft eine zentrale Rolle, die Teil einer aufgeklärten und verantwortungsvollen Gesellschaft ist. Nicht zuletzt ihre Ansprüche an Qualität, Nutzung, Umweltschutz und Sozialverantwortung motivieren uns, unsere Produkte immer weiter zu verbessern und unser unternehmerisches Handeln zu hinterfragen. Dieser Report bietet dem Lesenden Transparenz darüber, welche Nachhaltigkeitsfaktoren durch die Herstellung und Nutzung unserer Produkte berührt werden und welche Fragen und Aufgabenstellungen sich daraus für uns ergeben. Als Unternehmen mit einer globalen Wertschöpfungskette versuchen wir, zu einer positiven Entwicklung beizutragen und als Vorbild aufzutreten.
Dafür setzen wir auf die Innovationskraft unseres Teams und unserer Partnerunternehmen und arbeiten stets auf neue Erkenntnisse hin.
Nachhaltigkeit verstehen wir gleichzeitig als Haltung und kontinuierlichen Prozess, der zu stetiger Verbesserung führt.
Während wir an diesem Bericht arbeiten, sind viele Orte dieser Welt tiefgreifenden Krisen ausgesetzt: Russlands Krieg gegen die Ukraine verschärft das globale Energieproblem und es herrschen Trockenheit und Trinkwasserknappheit in zahlreichen Regionen vor. All das bestärkt uns in unserem Vorhaben, Nachhaltigkeit noch stärker in den Mittelpunkt unserer Unternehmenskultur zu rücken. Wir wollen schneller und konsequenter handeln – auch dabei wird uns der folgende Bericht helfen.
In einer LA SIESTA Hängematte spiegelt sich Nachhaltigkeit in zahlreichen Facetten wider. Eine Hängematte steht wie kein zweites Produkt für Entspannung, Wohlbefinden und Lebensqualität. Sie ist ein Symbol für die Balance zwischen Mensch und Natur, Bewegung und Entspannung. Das sanfte Schwingen in einer Hängematte oder einem Hängesessel fördert gesundes Sitzen, erholsamen Schlaf und sorgt für bewegte Entspannung bei Kindern und Erwachsenen. Nicht umsonst kommen LA SIESTA Produkte gerne dort zum Einsatz, wo die gesunde Entwicklung von Kindern im Mittelpunkt steht, z. B. in Kindergärten, Schulen oder der Ergotherapie.
Hängematten bieten den perfekten Platz, um die Welt nicht nur flüchtig zu erleben, sondern um innezuhalten und sich selbst und die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Sie verbinden vieles von dem, was einen nachhaltigen Lebensstil ausmacht: Gesundheit, Weltoffenheit, Naturverbundenheit, Achtsamkeit, Einfachheit und Gemeinschaft.
Aus dem erholsamen Untätigsein in der Hängematte ist inzwischen eine Philosophie der Entspannung geworden, die unter dem Begriff „Hammocking“ bekannt ist.
In unserem Arbeitsalltag ist diese Philosophie ständig präsent und es ist uns ein Anliegen, aktiv zu ihrer Weiterverbreitung beizutragen.
Mit unseren Produkten ermöglichen wir die gesunde Nutzung von Hängematten in unterschiedlichen Lebensbereichen. Nicht nur auf Reisen und im Garten, sondern auch zu Hause, im Kinderzimmer, Wohnzimmer oder Büro. Umso wichtiger ist es uns, weder kurzlebige Lifestyle-Produkte noch teure Nischenprodukte zu entwickeln, sondern Hängematten in spürbar hoher Qualität zu einem fairen Preis. Unsere Gestelle und smarten Aufhängesysteme erleichtern den Einsatz von Hängematten und Hängesesseln an nahezu jedem erdenklichen Ort – und das ganz unkompliziert.
Wir streben Nachhaltigkeit über den gesamten Produktlebenszyklus an, vom Material über die Produktion und den Vertrieb bis hin zum Gebrauch durch den Konsumenten. In der End-of-Life-Phase ist es unser Ziel, so viel Nutzen und so wenig Schaden wie möglich zu verursachen.
Nachhaltigkeit steckt in der DNA unserer Produkte und unserer Marke.
Als verantwortungsbewusster Familienbetrieb kennen wir die Zusammenhänge von wirtschaftlichem Erfolg und seinen sozioökologischen Auswirkungen. Dorothee und Alexander Grisar haben das Unternehmen im Jahr 1991 mit der Idee gegründet, das positive und gesunde Lebensgefühl, das mit Hängematten verbunden ist, nach Deutschland zu bringen. Schon damals spielte Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle bei LA SIESTA, nicht zuletzt geprägt durch den Bericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums” und der weltweiten Ökologiebewegung.
Heute wird LA SIESTA von der zweiten Generation geführt, die sich aus den Brüdern Maximilian, Leonid und Cornelius Grisar zusammensetzt. Aus dem Startup von einst ist inzwischen ein Weltmarktführer geworden, der Materialien und Enderzeugnisse in neun Produktionsstätten und sechs Ländern fertigen lässt. Im Jahr 2022 haben wir insgesamt 181.654 Produkte in über 50 Länder der Welt verkauft.
Während dieser Entwicklungsphasen war es uns besonders wichtig, den Aspekt Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren und die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen unseres wirtschaftlichen Handelns kontinuierlich zu reduzieren.
Wir haben deshalb Nachhaltigkeit in unserem Leitbild verankert, das nicht nur unseren Markenauftritt prägt, sondern auch unser Handeln steuert:
„Great Hammocks for a Balanced Life“ ist die Vision, die uns täglich bewegt. Sie steckt in unseren Produkten und ist richtungsweisend für unsere Unternehmensentwicklung. Ein Leben in Balance ist zudem unser Versprechen an unsere Kundschaft, unser Team, unsere Lieferunternehmen, die Gesellschaft und unseren Planeten, den wir unseren Kindern und Enkelkindern möglichst intakt hinterlassen möchten.
Dieses Versprechen lässt sich konkret in folgenden Werten zusammenfassen:
ökologisches
Unternehmensverhalten
soziales
Unternehmensverhalten
nachhaltiges und soziales
Konsumentenverhalten
Wir tragen Verantwortung für alles, was wir tun und nicht tun. Dabei haben wir gleichermaßen unsere Kundschaft, die Menschen, die entlang der Wertschöpfungskette für LA SIESTA arbeiten, und unseren Planeten im Blick. Wir wollen neue Erkenntnisse und die Innovationskraft unseres Teams nutzen und fördern, um die belastenden Einflüsse unserer Wertschöpfungsketten auf Mensch und Umwelt immer weiter zu verringern. Dafür arbeiten wir vertrauensvoll und fair mit unserer Belegschaft, unseren Partnerunternehmen, NGOs und Institutionen zusammen.
Weniger Produkt bedeutet mehr Lebensqualität – das ist das Prinzip, nach dem wir unsere Hängematten und Hängesessel entwickeln. Das Endergebnis ist einfach und durchdacht zugleich und zeichnet sich neben seiner ansprechenden Optik durch Hochwertigkeit, Komfort und Langlebigkeit aus. Wir streben an, auf alles zu verzichten, was keinen positiven Einfluss auf den Nutzen oder den sozialen und ökologischen Fußabdruck des Produkts hat. Auf diese Weise verringern wir Material, Energie- und Arbeitsaufwand und reduzieren Abfall. Auch in unserem Unternehmensalltag wollen wir Prozesse einfach und sinnvoll gestalten, den Umgang auf Augenhöhe fördern und eine klare und bewusste Kommunikation vorleben.
Unser Ziel ist es, den Menschen ein gesünderes und ausgeglicheneres Leben zu ermöglichen. Dabei erachten wir die Balance zwischen Ruhe und Bewegung, dem Einzelnen und der Gemeinschaft, unserem Unternehmen und seinen Mitarbeitern, den Menschen und dem Planeten als essenziell.
Wir sind ein weltoffenes Unternehmen mit flachen Hierarchien. Neuen Entwicklungen stehen wir positiv gegenüber und treiben sinnvolle Veränderungen voran.
Als Familienunternehmen betrachten wir Achtsamkeit und Gemeinschaft als zwei Seiten derselben Medaille. Beide Werte prägen unseren Unternehmensalltag sowie unser Verhalten gegenüber Gesellschaft und Umwelt und sind mit unseren Produkten erlebbar.
Unsere Philosophie drückt sich in übergeordneten Zielen und Prinzipien aus, die gesundes Wachstum und Nachhaltigkeit in einer zukunftsfähigen Wirtschaftsweise vereinen.
Wir orientieren uns dabei an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Vereinten Nationen.
Als weltoffenes und vielfältiges Familienunternehmen wollen wir Menschen sichere, gesunde und gerechte Arbeitsplätze bieten und einen partnerschaftlichen Umgang fördern.
Bei der Auswahl unserer Lieferunternehmen achten wir auf faire Bezahlung, Arbeitnehmerrechte, Mitbestimmung und Gleichberechtigung.
SDG#5: Geschlechtergleichheit
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG#10: Weniger Ungleichheiten
Wir wollen traditionelle Produktionstechniken der Herkunftsländer fördern und uns an deren Weiterentwicklung beteiligen.
SDG#1: Keine Armut
SDG#2: Kein Hunger
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Wir möchten Vielfalt und Gleichberechtigung innerhalb unseres eigenen Betriebs und bei unseren Partnerunternehmen weiter vorantreiben.
SDG#5: Geschlechtergleichheit
SDG#10: Weniger Ungleichheiten
Wir fördern unsere Mitarbeiter, stärken Eigeninitiative und übertragen Verantwortung.
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Wir fördern eine gewaltfreie, offene und hierarchiearme Kommunikation.
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG#16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
LA SIESTA in Brasilien.
Wir unterstützen soziale
Projekte wie das CENTRO
Auf den ersten Blick ist Fortaleza im Nordosten Brasiliens ein wahr gewordener Traum aus Sonne, Strand und Meer. Hinter den Strandpromenaden und Flaniermeilen sieht die Realität jedoch anders aus: Armut, häusliche Gewalt und Drogen sind allgegenwärtig.
Seit dem Jahr 2014 arbeiten wir mit José Expedito de Moura und dem gemeinnützigen Verein Tor zur Hoffnung e. V. daran, den Kindern aus der Favela Graviola in Fortaleza Perspektiven zu schaffen. Im CENTRO LA SIESTA bekommen sie Werte wie Respekt, Fleiß und Zuverlässigkeit vermittelt.
Das CENTRO LA SIESTA basiert auf den drei Säulen Sport, Kultur und Bildung und hilft aktuell 85 Kindern im Alter von 5-18 Jahren zu einem besseren Start ins Leben.
An der zentral gelegenen Strandpromenade Praia de Iracema unterrichtet Dito allabendlich Kinder und Jugendliche im Beachsoccer und Beachvolleyball. Neben dem richtigen Umgang mit dem Ball lehrt sie der Mannschaftssport wichtige Werte wie Fairness, Respekt und Teamgeist.
Kultur
Ergänzend werden auch Aktivitäten wie Gesellschaftsspiele oder Mal- und Zeichenstunden angeboten. So können auch weniger sportbegeisterte Schützlinge einer schönen und sinnvollen Beschäftigung nachgehen und ihre Talente entdecken. Mit der schrittweisen Erweiterung des CENTRO LA SIESTA sollen zusätzliche kreative Angebote geschaffen werden.
Angemeldete Schüler erhalten im CENTRO LA SIESTA außerschulische Unterstützung. Neben praktischer Hausaufgabenhilfe steht ihnen auch eine kleine Bibliothek zur Verfügung. Bei Bedarf werden die Kinder mit Schulheften, Stiften und dergleichen ausgestattet.
www.torzurhoffnung.de
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Der respektvolle, achtsame Umgang mit unserer Umwelt steht im Mittelpunkt unseres unternehmerischen Handelns. Maßgeblich für die Weiterentwicklung unserer Produkte und Wertschöpfungsketten ist die Reduktion unseres ökologischen Fußabdrucks und unseres Verbrauchs an natürlichen Ressourcen.
Wir streben Klimaneutralität für alle Produkte, Unternehmensstandorte und Wertschöpfungsketten an. Im Jahr 2022 konnten wir in einem ersten Schritt unsere Produkte aus Kolumbien, unsere Website und unser deutsches Headquarter als klimaneutral zertifizieren lassen.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Perspektivisch wollen wir für die Herstellung aller Produkte auf nachhaltige Materialien oder Materialien aus Kreislaufwirtschaft zurückgreifen. Seit 2022 verzichten wir auf die Verarbeitung von konventioneller Baumwolle. Zudem verwenden wir ausschließlich FSC®-zertifiziertes Holz.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Wir haben uns transparentere Lieferketten zum Ziel gesetzt.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Wir ermutigen lokale Akteure zum Anbau von BioBaumwolle in Lateinamerika und unterstützen sie hierbei aktiv.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
SDG#17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir regen unsere Partnerunternehmen dazu an, moderne Produktionsverfahren einzuführen, die weniger Energie verbrauchen und natürliche Kreisläufe weniger belasten.
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Wir wollen unseren Wasserverbrauch senken, z. B. durch Nutzung von Bio-Baumwolle.
SDG#14: Leben unter Wasser
SDG#15: Leben an Land
Wir fördern und nutzen Kreislaufwirtschaft.
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Wir unterstützen die Mobilitätswende durch Anreize im eigenen Unternehmen und durch Umstellung auf Elektromobilität.
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Bei unseren Transportwegen setzen wir auf die Beförderung per Schiff und umgehen den Transport per Flugzeug.
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Unser Ziel ist es, mit unseren Produkten ein nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern. Es sind nicht zuletzt die Wünsche und Ansprüche unserer Kundschaft, die uns in Sachen Nachhaltigkeit antreiben.
Wir wollen hochwertige, nachhaltige Produkte für eine breite Zielgruppe entwickeln und zu fairen Preisen verkaufen.
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Wir konzipieren Produkte, die das Wohlergehen steigern, hohen Komfort bieten und die Gesundheit unterstützen. Hierfür arbeiten wir beispielsweise mit Ergotherapeut:innen zusammen.
SDG#3: Gesundheit und Wohlergehen
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Wir entwickeln unsere Produkte im Hinblick auf eine lange Nutzungsdauer und fördern die Haltbarkeit durch Tipps zu Pflege und Handling.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
61 % unserer verarbeiteten Materialien bestehen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen. Wir planen, diesen Anteil weiter zu erhöhen.
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
SDG#13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Wir verzichten weitestmöglich auf Verpackung.
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Gesundes Wachstum durch werteorientiertes, faires Wirtschaften
Langfristiges wirtschaftliches Denken sowie werteorientiertes Handeln sind uns wichtig. Gesundes Wachstum bedeutet für uns immer ein Abwägen zwischen Risiko und Nutzen, zwischen unseren Werten und der Marktentwicklung. In diesem Abwägungsprozess berücksichtigen wir sowohl die Interessen unserer Stakeholder als auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen unseres Handelns.
Um ein gesundes, wertorientiertes und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum zu erreichen, setzen wir auf folgende Faktoren:
• Sinnvolle Produktinnovationen (nützlich für Mensch und Umwelt; z. B. Bio-Baumwolle, ergonomische Produkte, smarte Befestigungssysteme)
• Nutzungserweiterung und Erschließung neuer Lebenswelten (z. B. Hängesessel für den Wohnbereich)
• Reduktion der saisonalen Abhängigkeit
• Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen
• Gute Partnerschaften
• Langfristige finanzielle Unabhängigkeit
Eine besondere wirtschaftliche Herausforderung der letzten Jahrzehnte stellt die Wahrnehmung und Vermarktung von Hängematten als Saisonartikeln für die Gartensaison dar. Dadurch sind wir und unsere produzierenden Partnerunternehmen über das Jahr hinweg sehr großen Auslastungsschwankungen ausgesetzt.
Wir haben daher in den letzten Jahren erfolgreich die Vermarktung von Hängematten und vor allem Hängesesseln für die Indoor-Nutzung im Wohnbereich vorangebracht. Diese Strategie wollen wir auch in Zukunft weiter verfolgen, um einer jahreszeitenunabhängigen und stabileren Geschäftsentwicklung näher zu kommen – auch bei unseren produzierenden Partnerunternehmen.
SDG#8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG#9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG#12: Nachhaltige(r) Konsum und Produktion
Wir genießen das Privileg, mit den besten Hängemattenherstellern der Welt zusammenarbeiten zu dürfen. Mit unseren Lieferunternehmen verbinden uns gemeinsame Wertvorstellungen und das Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur.
Wir kaufen verantwortungsvoll ein. In Kooperation mit unseren Lieferunternehmen beschaffen wir Rohstoffe unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien. Neben einer zuverlässigen Versorgung mit Rohstoffen, technischen Gütern und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen steht die gemeinsame Wertschöpfung im Vordergrund unserer Zusammenarbeit.
Wir legen hohen Wert auf faire und langfristige Partnerschaften. Neben der fachlichen Qualifizierung, die wir gemeinsam weiter vorantreiben, beziehen wir bei der Auswahl unserer Partnerunternehmen auch soziale Aspekte mit ein, wie beispielsweise angemessene Vergütung der Mitarbeitenden, fairer Umgang, Chancengleichheit und betriebsökologische Faktoren. In Partnerschaften verstehen wir uns als treibende Kraft einer nachhaltigen Transformation. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit NGOs, wie GOTS und FSC®. Zertifizierungen geben uns und unserer Kundschaft Sicherheit über die Herkunft und Herstellweise der Produkte sowie der verwendeten Materialien.
Unser wichtigstes Partnerunternehmen, mit der wir etwa 50 % unseres Gesamtumsatzes erwirtschaften, ist Fatelares im kolumbianischen Medellín. Auf unser Hinwirken wurde Fatelares bereits 2014 in einem aufwendigen Verfahren GOTS-zertifiziert. LA SIESTA wurde damit weltweit die erste Hängemattenmarke und Fatelares das erste Unternehmen in Kolumbien, das die GOTS-Zertifizierung erhielt.
Auch mit unseren anderen produzierenden Partnerunternehmen möchten wir das Zertifizierungsmodell vorantreiben.
Aktuell arbeiten wir mit Fatelares und weiteren Partnerunternehmen an der Entwicklung von Garnen aus recyceltem PET.
Zudem begleitet uns ClimatePartner auf dem Weg zur Klimaneutralität. 2022 ist es uns bereits gelungen, unsere kolumbianische Produktreihe, unsere Zentrale im rheinhessischen Jugenheim und unsere Website als klimaneutral zertifizieren zu lassen.
Das führende Siegel für die nachhaltige Herstellung von Textilien ist der Global Organic Textile Standard (GOTS). Dieser Standard umfasst neben der Verarbeitung, Konfektion, Kennzeichnung und Verpackung auch den Handel und Vertrieb von Textilien, die aus mindestens 70 % ökologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Für GOTS-zertifizierte Produkte der Labelstufe „kbA/kbT - organic“ müssen mindestens 95 % des Fasermaterials aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft stammen und dem IFOAM (International Federation of Agriculture Movement) Basic Standard entsprechen.
Alle chemischen Zusätze, wie z. B. Farbstoffe und Hilfsmittel, müssen bestimmte umweltrelevante und toxikologische Kriterien erfüllen. Auch der Umgang mit Abwasser sowie Abfällen ist streng geregelt.
Der Forest Stewardship Council® (FSC®) ist die wichtigste internationale Institution zur Bewertung ökologisch und sozial verantwortungsvoller Forstwirtschaft und Holzverarbeitung.
Die FSC®-Standards beruhen auf 10 Prinzipien und 56 Indikatoren. Wälder, die nach diesen Maßstäben bewirtschaftet werden, können sich durch den FSC® zertifizieren lassen. LA SIESTA hat bereits im Jahr 2008 mit der Umstellung auf FSC®-zertifizierte Hölzer begonnen und deren Anteil stetig erhöht. Heute tragen unsere Holzgestelle sowie die Stäbe unserer Hängesessel und Stabhängematten das FSC®-Siegel. Auf ihnen befindet sich ein FSC®-Tracking-Code, mit dessen Hilfe der Ursprung des Produktes nachvollzogen werden kann. Zusätzlich lassen sich die verwendeten Holzarten einsehen und der Typ der Zertifizierung überprüfen.
Zur Website von FSC®: www.fsc.org/en
Zertifizierungsnachweis: https://media.lasiesta.com/download/certificate/FSC_Certificate.pdf
Zur Plattform des FSC® Produkt-Trackings: www.connect.fsc.org/fsc-public-certificate-search
2006
Die Babyhängematte Yayita ist LA SIESTAs erstes Produkt aus BioBaumwolle.
2008
Umstellung auf FSC®für Stabhängematten und
Mit der Initiative
SOCiLA setzt sich LA
SIESTA für den Anbau von Bio-Baumwolle ein.
Die erste Hängematten-und HängesesselLinie aus Bio-Baumwolle kommt heraus: Casera
Die Kinderprodukte Joki und Moki werden nun auch aus Bio-Baumwolle hergestellt.
Das CENTRO LA SIESTA in Fortalzea/Brasilien wird ins Leben gerufen.
2010
Mit den patentierten Rollitos erfindet LA SIESTA eine nach haltige Verpackung.
2014
Fatelares wird erste GOTS-zertifizierte Hängemattenfabrik Südamerikas.
2014
Die erste GOTS-zertifizierte Hängematte der Welt stammt von LA SIESTA.
2021
Alle Hängesessel sind GOTS-zertifiziert.
2022
Klimaneutrale Produkte, Standort und Website
2022
LA SIESTA bekommt mit Marcelo Zegarra einen ersten Nachhaltigkeitsbeauftragten.
2022
Die gesamten Baumwollprodukte sind ausschließlich aus Bio-Baumwolle.
2023
Erster Nachhaltig keitsbericht von LA SIESTA
Durch die Umstellung von Baumwolle auf BioBaumwolle hat LA SIESTA 782.977.417 Liter Wasser gespart, das entspricht dem jährlichen Wasserverbrauch von 17.440 Personen.
48 % der Textil-Produkte werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
75 % der Produkte aus Bio-Baumwolle sind GOTS-zertifiziert.
100 % der Holzprodukte und Komponenten sind FSC®-zertifiziert
LA SIESTA lässt in 9 Produktionsstätten in 6 Ländern herstellen und verkauft Produkte in über 50 Länder.
LA SIESTA hat 181.654 Produkte verkauft und einen Umsatz von 9,1 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.
Wann hat dein Interesse an Nachhaltigkeit begonnen?
Mein Interesse an Nachhaltigkeit wurde mir zu Hause in Argentinien in die Wiege gelegt. Es sind Werte, die einem die Eltern mit auf den Weg geben. Ein klares Beispiel hierfür ist die Fähigkeit, etwas mit wenigen Ressourcen zu erschaffen und die Umwelt zu respek tieren. Bereits in der Schule wurde ich zusammen mit einigen Freund:innen und Klassenkamerad:innen vom Bürgermeister der Stadt zum Umweltschützer ernannt, nachdem wir eine große Reinigungsaktion für unser Schulgelände und umliegende Spielplätze organisiert hatten. Ich bekam so die Chance, als Vorbild für andere junge Menschen in der Gesellschaft aufzutreten.
Später an der Universität habe ich gelernt, dass man im Berufsleben ein Akteur des Wandels ist, und ich sehe es als den besten Weg, diesen Wandel nachhaltig zu gestalten.
Was motiviert dich, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben?
Bei LA SIESTA wurde mir die Chance gegeben, mich mit diesem Thema zu befassen und ich übernehme diese Verantwortung aus vier Gründen gerne, die mich gleichzeitig motivieren:
1. Ich identifiziere mich mit den Werten und der Vision des Unternehmens und habe eine große Affinität zu den Produkten, die wir anbieten.
2. Aufgrund meiner Position in der Firma fühle ich mich nicht nur für die Materialien und Produkte verantwortlich, sondern auch für die Menschen in unseren Produktionsstätten und deren Familien. Es motiviert mich besonders, die Botschaft von LA SIESTA in unsere Produktionsstätten zu tragen, um Motor und Vorbild einer nachhaltigen Entwicklung zu sein.
3. Zu wissen, dass das ganze Team und alle Bereiche des Unternehmens stark in das Thema Nachhaltigkeit involviert sind und dass jeder seinen Beitrag leistet, begeistert mich.
4. Nicht zuletzt motiviert es mich zu wissen, dass ich in meiner Position Veränderungen vornehmen kann, die zur Nachhaltigkeit des Unternehmens in all seinen Aspekten beitragen. Dabei ist es egal, wie klein diese Veränderungen sind, solange sie einen Schritt in die richtige Richtung darstellen.
Welche Erwartungen hast du im privaten und beruflichen Kontext in Bezug auf Nachhaltigkeit?
Ich möchte ein positives Vorbild für meine Familie und meinen Freundeskreis sein.
In meiner beruflichen Position will ich dazu beitragen, dass LA SIESTA nicht nur für die Qualität und Schönheit seiner Produkte anerkannt wird, sondern auch für deren Nachhaltigkeit und positiven Einfluss auf die Gemeinschaft. Dabei haben wir uns als Motto „great hammocks for a balanced life“ (großartige Hängematten für ein ausgeglichenes Leben) auf die Fahne geschrieben. Ich wünsche mir, dass wir ein perfektes Gleichgewicht zwischen den drei Säulen der Nachhaltigkeit (Soziales, Ökonomie und Ökologie) erreichen und dass unsere Produkte fair in Hinblick auf alle im Produktions- und Vermarktungsprozesses Beteiligten sind. Unsere Hängematten und Hängesessel sollen dem Verbraucher ein hochwertiges und entspanntes Produkterlebnis bieten und dabei nachhaltig in ökologischer und sozialer Hinsicht sein.
Warum LA SIESTA auf globale Lieferketten setzt
Nicht nur die Liebe zu Hängematten aus Lateinamerika, sondern auch die Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Menschen haben uns dazu inspiriert, das Unternehmen LA SIESTA zu gründen.
In dieser globalen Ausrichtung stecken sowohl große Chancen als auch eine Vielzahl ökologischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen.
Um die wesentlichen Auswirkungen unseres Handelns zu bewerten, müssen wir die folgenden Teile unserer Wertschöpfungsketten im Detail betrachten:
1. Rohstoffe und Vorprodukte
2. Verarbeitung und Produktion
3. Transportwege
4. Verwaltung, Marketing, Vertrieb und Versand
5. Produktnutzung und End-of-Life-Phase
Rohstoffe und Vorprodukte auf ihrem Weg
Für unsere Produkte verarbeiten wir eine begrenzte Anzahl an Materialien: Einen Anteil von 59 % machen textile Materialien wie Baumwolle (seit 2022 ausschließlich aus GOTS kontrolliertem Bio-Anbau), Polypropylen und Nylon aus. Darüber hinaus verwenden wir 41 % nicht-textile Materialien, wie z. B. Holz (FSC®), Metalle, Polyester und Polyamid. 55,5 % unseres gesamten Materialmixes besteht aus nachwachsenden Rohstoffen (gemessen am Umsatzvolumen 2022).
Wir gehen im Folgenden näher auf die primär verwendeten Materialien ein.
Anteil der einzelnen Rohstoffe am Umsatz im Jahr 2022Textile Materialien:
Nicht-textile Materialien:
Textile Materialien machen 59 % unseres Umsatzes und 69 % unserer verkauften Produkte aus. Hauptsächlich verarbeiten wir Baumwolle, wobei wir uns seit 2022 auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle beschränken. Darüber hinaus kommt Polypropylen für unsere Produkte zum Einsatz und in geringen Mengen weitere Kunststoffe, wie beispielsweise Polyamid, Polyester und Viskose.
Anteil der textilen Materialien an der verarbeiteten Gesamtmenge (kg) im Jahr 2022
0,1 % Polyurethan
51,9 % der textilen Materialien bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen.
Im Jahr 2022 waren 60 % davon GOTS-zertifiziert.
Baumwolle ist aus unserer Sicht das ideale Material für unsere Hängematten, da es in puncto Komfort, Haptik, Materialschönheit, Funktionalität und Langlebigkeit vollständig unseren Qualitätsansprüchen entspricht. Der Anbau von Baumwolle benötigt jedoch sehr viel Wasser und Landfläche.
Wasserverbrauch konventionelle Baumwolle pro Hängesessel
Wasserverbrauch Bio-Baumwolle pro Hängesessel
Durch die Umstellung auf Bio-Baumwolle ergibt sich pro Hängesessel Habana Volcano Basic im Vergleich zum konventionellen Anbau eine Wassereinsparung von 11 748 Litern, das entspricht dem monatlichen Wasserverbrauch von 3 Personen.
Kalkulation: 11 000 Liter pro kg Baumwolle-Anbau (Bio-Baumwolle 90 % weniger) — Färben 76,36 Liter pro kg Material — 12 % Wasserwiederverwendung
Im Jahr 2022 haben wir 90 Tonnen Baumwolle verarbeitet. 66 % davon entfielen auf GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle und 22 % auf nicht-zertifizierte Bio-Baumwolle. Baumwollprodukte hatten 2022 insgesamt einen Anteil von 47,1 % an unserem textilen Umsatz. Seit 2022 verarbeiten wir in unseren Baumwollprodukten ausschließlich Bio-Baumwolle mit GOTS-Auszeichnung aus der Türkei und Indien.
Beim herkömmlichen Anbau von Baumwolle werden für 1 kg bis zu 11 000 Liter Wasser benötigt. Weniger als die Hälfte dieser Wassermenge wird tatsächlich von den Pflanzen aufgenommen, der Rest verdunstet oder versickert in undichten Kanälen. Diese so genannten „Thirsty Crops“ sind deshalb in den Fokus der Arbeit des World Wildlife Fund (WWF) gerückt.
Der Anbau von Bio-Baumwolle benötigt bis zu 90 % weniger Wasser als die Kultivierung konventioneller Baumwolle. Durch die Umstellung auf ökologische Baumwolle haben wir umgerechnet auf das jährlich verarbeitete Gesamtvolumen an Baumwolle 783 Millionen Liter Wasser und 79,1 ha Fläche gespart, was 110 Fußballfeldern entspricht.
Die geerntete Bio-Baumwolle wird vor Ort zu Garn verarbeitet und unbehandelt an unsere Produktionsstätten in Medellín (Kolumbien) und Fortaleza (Brasilien) verschifft. Das Verfrachten von Garnen hat den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu unverarbeiteten Baumwollfasern nicht begast werden müssen und ein deutlich geringeres Transportvolumen aufweisen. Dennoch stellt die Verschiffung der Bio-Baumwolle eine Belastung fürs Klima dar (siehe Transportwege).
Unser Ziel:
Seit 2008 treibt LA SIESTA Gründer und Gesellschafter Alexander Grisar mit der Not-For-Profit-Initiative SOCiLA („Support Organic Cotton in Lateinamerika”) den Anbau von Bio-Baumwolle in Kolumbien voran. 2015 wurde die erste aus dieser Initiative entstandene Bio-Baumwolle geerntet. 2016 konnten wir bei unserem produzierenden Partnerunternehmen Fatelares 235 Jubiläumshängematten „Aniversario” aus kolumbianischer Bio-Baumwolle herstellen. Inzwischen wird der Anbau von Baumwolle in Kolumbien durch den dortigen Staat gefördert. Leider wird bei der Förderung jedoch nicht zwischen biologischem und herkömmlichem Anbau differenziert.
LA SIESTA setzt sich über die Initiative SOCiLA für den nachhaltigen Anbau von Bio-Baumwolle ein. SOCiLA ist eine Not-For-Profit-Initiative des LA SIESTA Gründers Alexander Grisar.
Die Idee Bereits im Jahr 2008, als sich Alexander Grisar aus der Geschäftsführung von LA SIESTA zurückzog, kam ihm die Idee für SOCiLA. Zu diesem Zeitpunkt hatte
Für die Anfertigung der Hängematten musste er also zunächst Bio-Baumwollgarn ins Land importieren lassen, was wiederum mit umweltbelastenden Trans-
Alexander Grisar hat sich damit der Herausforderung gestellt, auf die ökologischen und ökonomischen Zukunftsperspektiven von Bio-Baumwolle in Lateinamerika aufmerksam zu machen. Er berät Landwirte, Industrieunternehmen, Interessengemeinschaften und Regierungen beim Aufbau von Projekten. Zudem hilft er ihnen dabei, das notwendige Know-how und die finanziellen Mittel von Entwicklungshilfe-Organisationen und Brands zu erhalten.
SOCiLA konzentriert sich bislang weitgehend auf Kolumbien – das Land, in dem LA SIESTA mehr als die Hälfte seiner Hängematten herstellt. Seit 2009 ist Alexander Grisar zwei bis drei Mal im Jahr für SOCiLA in Kolumbien. Erste Versuchsanbauten wurden bereits durchgeführt und damit der Grundstein für den kommerziellen Anbau von Bio-Baumwolle im Land
Prozentualer Anteil (Verkaufsmenge) an klassischen Hängematten aus Kolumbien aus PP und aus Bio-Baumwolle im Jahr 2022
44
% 50 % Bio-Baumwolle (GOTS-zertifiziert) 5%
Für unsere Outdoor-Hängematten, -Hängessessel und -Kissenhüllen verarbeiten wir Polypropylen, das im Vergleich zu Bio-Baumwolle bei einer intensiven Nutzung im Freien deutlich langlebiger ist. Das Polypropylen wird in Bogotá (Kolumbien) zu Garn extrudiert und per LKW ins 412 km entfernte Medellín verfrachtet. Da die Farbpigmente bereits in den Polypropylen-Garnen enthalten sind, entfällt in den nachfolgenden Produktionsschritten das Färben.
Unser Ziel:
Unser Absatz von Outdoor-Hängematten aus Polypropylen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So ist der Anteil an Polypropylen im textilen Materialmix von 2017 bis 2022 von 17,3 % auf 28,4 % gestiegen. Im Jahr 2022 haben wir 54 Tonnen Polypropylen verarbeitet.
Polypropylen ist ungiftig und hautverträglich, es enthält keine Weichmacher oder andere Additive, die unter dem Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Zudem lässt sich Polypropylen hervorragend und fast unendlich oft recyceln und zu vielen unterschiedlichen Produkten weiterverarbeiten. Diese Eigenschaften haben Polypropylen den Ruf eingebracht, umweltfreundlich zu sein.
Die Herstellung des auf Erdöl und Erdgas basierten Grundmaterials „Propen” ist jedoch sehr energieintensiv und es werden dabei große Mengen an Treibhausgasen erzeugt. Wie alle Kunststoffe verursacht das Material auch langfristig Umweltschäden, da es am Ende seiner Nutzungsdauer überwiegend in die Meere oder die freie Natur gelangt. Diese Problematik kann zwar durch funktionierende Recyclingkreisläufe reduziert, aber nicht gänzlich verhindert werden, da bei der Nutzung textiler Kunststoffe nicht-abbaubare Kunststoffpartikel, sogenanntes Mikroplastik, in die Umwelt gelangen.
Gemeinsam mit unserem kolumbianischen Partnerunternehmen Fatelares und weiteren externen Partner:innen arbeiten wir an der Entwicklung von geeigneten Garnen aus recyceltem PET (Polyethylenterephthalat), ein Kunststoff aus der Familie der Polyester, das vor allem wegen seiner Verarbeitung in Getränkeflaschen bekannt ist. Erste Hängemattenmuster aus diesem Material haben wir Ende 2021 hergestellt. Unser Ziel ist es, bereits 2025 eine Musterserie aus recyceltem PET anzubieten. Eine erfolgreiche Markteinführung von PET-Hängematten wäre für uns und unsere kolumbianischen Partnerunternehmen ein großer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.
Wie oben beschrieben, gelangen aber auch bereits während der Nutzungsphase der Hängematte nicht abbaubare Kunststoffpartikel in die Umwelt, z. B. beim Waschen. Aus diesem Grund evaluieren wir die Verwendung von Additiven, die das Polyester biologisch abbaubar machen.
Eine Hängematte aus PET-Flaschen
Weitere textile Kunststoffe
Darüber hinaus verarbeiten wir Polyamid und Polyester. Polyamid kommt für unsere Reisehängematten zum Einsatz, während wir Polyester hauptsächlich für unsere Kissenfüllungen und Polsterungen verwenden.
Textiles Polyamid macht 1,5 % und Polyester 7,1 % an unserem gesamten Umsatz aus. Die Anteile beider Materialien am Materialmix sind in den letzten 5 Jahren gesunken.
Polyester und Polyamid sind wie Polypropylen Produkte der Petrochemie, deren Herstellung viel Energie benötigt und einen hohen CO2-Ausstoß verursacht.
Daher suchen wir auch für diese Materialien nach nachhaltigen Alternativen.
Nicht-textile Materialien werden bei LA SIESTA vor allem zu Gestellen und Aufhängesystemen verarbeitet. In geringen Mengen kommen sie auch in der Produktion von Hängematten und Hängesesseln zum Einsatz.
Anteil der nicht-textilen Materialien an der verarbeiteten Gesamtmenge (kg) im Jahr 2022
Bambus (FSC®-zertifiziert)
0,14% Aluminium
7,44 %
Stahl
0,67 % Edelstahl
3,32 % Polyamid (glasfaserverstärkt)
0,49 % Polyamid (Kunststoff)
0,12% Nylon
6,01% Metall
23,71 %
2,54 % Birke (FSC®-zertifiziert)
0,23 % Fichte (FSC®-zertifiziert)
1,19 % Kiefer (FSC®-zertifiziert)
54,14 %
Sibirische Lärche (FSC®-zertifiziert)
65,5 %
65,5 % der nicht-textilien Materialien bilden nachwachsende Rohstoffe wie Holz und Bambus.
Wir verwenden Bambus aus China für die Spreizstäbe unserer Hängesessel und Stabhängematten. Für die Gestelle Elipso und Calma haben wir bis Mitte 2022 Lärchenholz aus Sibirien verarbeitet.* Gestelle haben das stärkste Wachstum aller Produkte. Holz ist dabei ein Trendthema.
Doch Wälder sind weltweit den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Das Material Bambus bietet in dieser Hinsicht enorme Vorteile: Es ist ein Gras, das bereits nach 4 Jahren geerntet werden kann –deutlich schneller als Holz, bei dem die Ernte erst nach 15 bis 20 Jahren möglich ist. Unser verarbeitetes Holz und Bambusmaterial stammt ausschließlich aus FSC®-zertifizierte Anbau.
* FSC® hat die Zusammenarbeit mit Russland aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine aufgekündigt. Seitdem verarbeiten wir ausschließlich Lärchenholz aus anderen Ländern.
Metalle verwenden wir hauptsächlich für die Herstellung unserer Gestelle „Mediterráno”, „Nautico” und „Romano” sowie für unsere Befestigungselemente, wie beispielsweise Wirbel und Ketten. Die verarbeiteten Metalle kommen hauptsächlich aus Produktionsstätten in China.
Metall hat für Gestelle funktionale und preisliche Vorteile. Jedoch ist seine Herstellung energieintensiv und verursacht einen hohen CO2-Ausstoß.
Für die Seile unserer smarten Aufhängesysteme verarbeiten wir Polyamid und Polyester.
Beide Materialien sind Produkte der Petrochemie, deren Herstellung viel Energie benötigt und einen hohen CO2-Ausstoß verursacht.
Anteil der Produkte (Verkaufsmenge) nach Herstellungsland im Jahr 2022
Bei unserem langjährigen Partnerunternehmen Fatelares im kolumbianischen Medellín lassen wir klassische Hängematten aus Bio-Baumwolle und Polypropylen fertigen.
Fatelares zeichnet sich durch hohe Qualitätsstandards aus und legt Wert auf die stetige Verringerung von ökologischen Auswirkungen durch die Einführung neuer Technologien und Prozesse. Auch soziale Unternehmenspolitik hat bei Fatelares einen hohen Stellenwert. Neben fairen Löhnen bietet das Unternehmen einen Betriebsarzt, Gesundheitsprogramme und eine Bibliothek für die Mitarbeitenden.
In der Verwaltung von Fatelares arbeiten zu 47 % Frauen, die mit diesem Einkommen in den meisten Fällen ihre Familien ernähren. Die Identifikation mit dem Betrieb und LA SIESTA als auftraggebendes Unternehmen ist bei Fatelares sehr stark. 25 % der Mitarbeitenden sind seit mehr als 20 Jahren im Betrieb tätig, 23 % sind zwischen 10 und 20 Jahren beschäftigt und 41 % zwischen 5 und 10 Jahren Teil des Teams.
Verarbeitungsschritte bei Fatelares
Produkte aus Bio-Baumwolle
Produkte aus Polypropylen
5 3 6 4 42
1 1
Empfang und Qualitätskontrolle des Garns
4 2
Vorbereitung für das Weben
In Kolumbien im Allgemeinen und Medellín im Besonderen gelten strikte Gesetze für Sozial- und Umweltstandards, die streng überwacht werden.
Medellín wurde 2012 in den Green City Index aufgenommen. Laut dem von Siemens veröffentlichten lateinamerikanischen Green City Index trägt Medellín heute etwa 11 % zum kolumbianischen BIP bei. Die Einwohner verursachen unter den siebzehn Städten im Index die geringste Abfallmenge pro Kopf. Zudem hat Medellín im Vergleich zu anderen Städten das „längste Massenverkehrsnetz, die beste Abwasserbehandlungsrate und den höchsten Prozentsatz an Menschen mit Zugang zu sanitären Einrichtungen“ seiner Einkommensklasse. Der Index hob auch „grüne Initiativen“ hervor, darunter Vorkehrungen zur Verbesserung der Wasserinfrastruktur, drastische Maßnahmen zur Reduzierung von Staus und zur Verkehrskontrolle sowie das Integral Urban Project, das Entwicklungsbemühungen in Gebieten mit niedrigem Einkommen konzentriert.
Fatelares ist zudem seit 2014 GOTS-zertifiziert, was maßgeblich von LA SIESTA vorangebracht wurde. Wir möchten auch zukünftig unseren positiven Einfluss nutzen, um soziale und ökologische Verbesserungen bei Fatelares voranzutreiben, beispielsweise die Nutzung von erneuerbaren Energien oder die Implementierung von Recyclingkreisläufen.
Die wesentlichen Verarbeitungsschritte für LA SIESTA Hängematten umfassen bei Fatelares das Färben, Weben, Nähen, Flechten der traditionellen Cadejos und die Konfektionierung Beim Färben der Bio-Baumwollfasern wird viel Wasser und Energie benötigt. Fatelares hat Ende 2018 im Zuge eines Projekts eine neue Anlage in Betrieb genommen, mit der sowohl der Wasser-als auch Energieverbrauch deutlich reduziert werden soll. Das Wasser, das im Färbeprozess zum Einsatz kommt, soll in einem geschlossenen Kreislauf wiederaufbereitet werden. Ziel ist es, ab 2025 50 % des genutzten Wassers wiederzuverwenden.
In Brasilien lassen wir traditionelle Hängematten aus Bio-Baumwolle fertigen. Die Herstellungsprozesse unseres dortigen Partnerunternehmens basieren auf einer handwerklichen Wertschöpfungskette, die sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt hat. Viele der Arbeitsschritte liegen in der Verantwortung unter schiedlicher Zulieferer:innen, darunter einige Fami lien.
In Fortaleza wird unsere brasilianische Hängematte Bossanova aus mehreren Bestandteilen zusammengenäht, die vorher in aufwendiger Handarbeit an
In Indien lassen wir die Hängematten aus unserem Sortiment produzieren, die vor wiegend durch Nähen hergestellt werden. Das betrifft unsere Reisehängematten aus Nylon, Stabhängematten aus Polypropylen und Kinderprodukte aus GOTS-zer tifizierter Bio-Baumwolle.
Das produzierende Unternehmen in Indien ist ebenso wie Fatelares in Kolumbien GOTS-zertifiziert.
Als Auftraggeber legt LA SIESTA das Design der Produkte und die Ansprüche an Material und Verarbeitungsqualität fest, während das produzierende Unternehmen für den selbstständigen Bezug dieser Materialien verantwortlich ist. Wir haben daher weniger Einblick in die Beschaffung als bei unseren Partnerunternehmen in Kolumbien und Brasilien.
Das Holz wird in China zu unseren Gestellen Elipso und Calma verarbeitet. Es wird dort gesägt, verleimt, gebogen, geölt und konfektioniert.
Die Spreizstäbe für unsere Hängesessel und Stabhängematten werden aus Bambus hergestellt. Die Bambusstangen werden hierfür zunächst in kleine Streifen geschnitten, unter Druck zu Stangen verklebt und danach weiterverarbeitet.
Die genannten Produkte weisen eine hohe Qualität auf, wobei die verwendeten Rohstoffe aus FSC®-kontrollierten Quellen stammen.
Bei der Bewertung unserer Lieferanten in Asien stützen wir uns auf die BSCI-Berichte (Business Social Compliance Initiative). In diesen Reports werden Sozial-, Arbeits- und Umweltkriterien geprüft.
Wir verfolgen aktiv die Entwicklung unserer zuliefernden Unternehmen, um ihnen unterstützend zur Seite zu stehen und freuen uns über die positiven Veränderungen in den letzten drei Jahren.
Der größte Anteil an Metall wird in China zu unseren Metallgestellen verarbeitet. Diese Gestelle werden gebogen und pulverbeschichtet.
Ein geringerer Prozentsatz wird für die Produktion von Kleinteilen, wie Wirbel, Haken und Ketten, verwendet. Die genannten Teile werden zumeist gegossen und danach galvanisch beschichtet.
Die Gewinnung, Herstellung und Verarbeitung von Metallen ist nicht nur sehr energie- und rohstoffintensiv, sondern führt auch zu starken negativen Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Quelle: Umwelt Bundesamt).
Die Unternehmen in China, bei dem wir unsere Gestelle herstellen lassen, werden von uns nach den Kriterien der BSCI (Business Social Compliance Initiative) ausgewählt.
Unsere smarten Aufhängesysteme lassen wir lokal von dem Unternehmen ITM-Kunsstofftechnik in Bad Kreuznach fertigen. Das Produkt aus glasfaserverstärktem Polyamid wird im Spritzgussverfahren hergestellt. Die speziell entwickelten Kunststofflösungen weisen in puncto Gewicht und Energieaufwand deutliche Vorteile gegenüber Lösungen aus Metall auf. Die Seile aus Polyester beziehen wir ebenfalls lokal von der Firma Liros aus Oberfranken.
Eine große Herausforderung unserer globalen Lieferkette stellen die Transportwege dar. Wir stehen aktuell noch am Anfang, was die Sammlung und Aufbereitung der zur Bewertung notwendigen Daten angeht. Deshalb möchten wir das Thema exemplarisch am Beispiel eines Hängesessels Habana Comfort aufzeigen:
Die Bio-Baumwolle, die wir im kolumbianischen Medellín verarbeiten, stammt aus der Türkei und Indien. Sie wird dort zunächst zu Garn gesponnen, was das Transportvolumen verringert und die Begasung verzichtbar macht. Rohbaumwolle muss vor Schädlingsbefall und Schimmelbildung geschützt werden, was in den meisten Fällen durch Begasung der Transportcontainer geschieht. Dieser Prozess ist allerdings gesundheits- und umweltschädlich, weswegen wir keinen Gebrauch davon machen.
Vom Hafen Nhava Sheva in Indien beispielsweise werden die Garne 18.110 km per Schiff und 471 km per LKW in die Produktionsstätte nach Medellín transportiert.
Aus der Türkei werden die Garne vom Hafen Izmir 9.332 km per Schiff und 658 km per LKW nach Medellín versendet.
Die in China produzierten Spreizstäbe aus FSC®-kontrolliertem Bambus legen vom Hafen Shenzen nach Medellín 18.066 km per Seefracht und 471 km per LKW zurück.
Ähnliches gilt für die ebenfalls in China hergestellten Drehwirbel, deren Versandweg sich aus 16.398 km Seestrecke vom Hafen Qingdao nach Medellín und 471 km LKW-Strecke zusammensetzt.
Transportwege der Rohstoffe und Vorprodukte
Garn (Bio-Baumwolle) 1,69 kg
18110 km
471 km
Insgesamt haben wir im Jahr 2022 sieben Container mit Materialien und Zubehörprodukten an unsere produzierenden Unternehmen in Medellín, China, Indien und der Türkei per Seefracht und LKW verschickt. Diese sieben Container haben in Summe 124.971 km Seeweg und 3.297 km per LKW zurückgelegt, was einem CO2-Ausstoß von 12,04 Tonnen entspricht.
236 Gramm
Am Standort Jugenheim nutzen wir unter anderem Photovoltaik zur Stromgewinnung und bieten unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihr Elektrofahrzeug aufzuladen, um den Umstieg auf erneuerbare Antriebe zu erleichtern.
Wir stellen unserem Team außerdem JobRäder zur Verfügung, die in Kombination mit einer sinnvollen und flexiblen Homeoffice-Regelung zur Reduktion der CO2-Emissionen durch Anfahrtswege beitragen. Diese machen den größten Teil der Emissionen an unserem deutschen Standort aus.
An unserem Hauptsitz im rheinhessischen Jugenheim bündeln wir die Arbeitsbereiche Produktdesign, Marketing, Vertrieb und Verwaltung. Die vielfältigen Aufgaben werden durch ein 35-köpfiges Team aus über 10 Nationen gestemmt.
Unser Vertrieb erfolgt über ca. 500 Vertriebspartner in aller Welt und über unsere eigene Website. 2022 haben wir insgesamt 181.654 Produkte an eine Kundschaft aus über 50 Ländern der Welt verkauft. 36,5 % des Umsatzes entfallen hierbei auf das B2C-Geschäft.
Im Jahr 2022 wurde 100 % des Stroms durch Photovoltaik gedeckt.
Anfahrtswege der Mitarbeitenden 2022 von Jugenheim (Headquarter) und Bingen (Logistik-Zentrum)
Zurückgelegte Strecke in km
CO2 Einsparung in kg im Vergleich zur PKW-Nutzung
CO2 Ausstoß in kg
LA SIESTA unterstützt den Umstieg auf Elektro-Mobilität u. a. durch Lade-Stationen und Förderprogrammen wie JobRad.
E-Bike E-PKW Fahrrad/Fußweg PKW ÖPNV BahnSeit 2022 sind die Produkte aus Kolumbien, der Unternehmensstandort in Jugenheim und unsere Website klimaneutral.
Unser Ziel:
Klimaneutralität für möglichst viele Produkte durch möglichst hohe CO2-Einsparungen
Unternehmen, Produkte oder Prozesse sind klimaneutral, wenn sie keinen negativen Einfluss auf das Klima haben. Dies wird in erster Linie durch die Einsparung von Emissionen erreicht und damit durch die kontinuierliche Optimierung von Klimaschutzmaßnahmen innerhalb einer Organisation und deren Netzwerk. Nicht alle Emissionen können jedoch umgangen werden – deshalb gibt es die Möglichkeit, diese über international anerkannte Klimaschutzprojekte zu kompensieren.
Da es für die CO2-Gesamtbilanz unerheblich ist, an welchem Ort die Emissionen ausgeglichen werden, können deutsche Unternehmen ihre Kompensationsleistungen in anderen Ländern der Welt tätigen.
Für das Jahr 2021 glich LA SIESTA über ClimatePartner, einem Anbieter für Klimaschutzlösungen, insgesamt 1504,3 Tonnen CO2 aus. Das ausgesuchte Kompensationsprojekt widmet sich dem Waldschutz im kolumbianischen Mataven.
Wälder speichern große Mengen an Treibhausgasen und wirken somit dem Klimawandel entgegen. Zudem bieten sie Raum für eine große Artenvielfalt und dienen der Weltbevölkerung als Lebensgrundlage. Durch verschiedene Faktoren wie illegale Abholzung und Rohstoffgewinn gibt es allerdings immer weniger Waldfläche auf der Erde. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sorgen Waldschutzprojekte für die langfristige Bewahrung von Wäldern.
In Mataven werden bereits 1.150.200 Hektar tropischer Regenwald und dessen Biodiversität geschützt, wobei der Beitrag von LA SIESTA 476,26 Hektar ausmacht. Die Initiative verfolgt aber nicht nur umweltspezifische Nachhaltigkeitsmaßnahmen, sondern z. B. auch Ansätze zur Sicherstellung von Lebensmittelsicherheit, zur Verbesserung des Bildungszugangs für Kinder und zur Förderung von Gesundheit. Ziel der Arbeit ist eine langfristige Veränderung hin zu nachhaltigen Wirtschaftsmethoden und Naturschutz.
Was genau Klimaneutralität für LA SIESTA bedeutet, erläutert Leon Krieger im Interview mit Elena Gaber. Er ist seit 2018 Teil des LA SIESTA Teams und hat die leitende Funktion in dem Projekt übernommen.
Der Begriff Klimaneutralität kann verschiedene Aspekte umfassen. In welchen Dimensionen setzt LA SIESTA aktuell Klimaneutralität um?
Leon: An erster Stelle ist die Reduktion von Emissionen bei Herstellung, Versand und Bürobetrieb zu nennen. Alle unumgänglichen Emissionen werden mithilfe von ClimatePartner, einem Anbieter für Klimaschutzlösungen, erfasst und über ein Waldschutzprojekt ausgeglichen. Die Kompensationen umfassen in unserem Fall die Emissionen für unsere kolumbianische Produktreihe inklusive Herstellung und Versandwege, unseren Unternehmensstandort in Jugenheim sowie Nutzung und Betrieb unserer Website.
Als Grundlage für den CO2-Ausgleich dienen verschiedene Werte. Welche sind das und wie werden die Emissionen erfasst?
Leon: Im Falle einer Standortkompensation, wie sie für unsere Büroräume in Jugenheim umgesetzt wurde, setzen sich die wichtigsten Daten aus Energieverbrauch und Anfahrten zusammen. Außerdem wird die Menge an genutztem Büromaterial sowie der Kraftstoffverbrauch für Geschäftsreisen und Fahrten mit unseren Firmenwagen gemessen. Bei der Herstellung unserer kolumbianischen Hängematten und Hängesessel sind Faktoren wie Materialeinsatz und Transport sowie der Energieverbrauch während des Produktionsprozesses für die Emissionen verantwortlich.
Und welche Art von Emissionen machen bei LA SIESTA den größten Anteil aus?
Leon: Einen Großteil der Emissionen, die bei LA SIESTA für die Produktion anfallen, machen die Materialien und deren Herstellung mit 70-75 % aus. Am Standort Jugenheim entfallen rund 80 % der Emissionen auf die Anfahrt der Mitarbeitenden.
LA SIESTA hat sich für das Kompensationsprojekt im kolumbianischen Mataven entschieden. Wieso fiel die Wahl auf dieses Projekt?
Leon: Bei der Auswahl des Projekts war es uns wichtig, unsere Emissionen dort zu kompensieren, wo sie anfallen. Da wir im ersten Schritt unsere kolumbianischen Produkte angegangen sind, war ein Projekt in Kolumbien für uns optimal. Ich habe der Geschäftsführung also die verfügbaren Optionen in Kolumbien vorgestellt und die Entscheidung ist zugunsten des Waldschutzprojekts in Mataven gefallen.
Bringt Klimaneutralität echte Veränderungen?
Es gibt auch Kritik am Konzept Klimaneutralität. Was ist deine Einstellung dazu?
Leon: Der Begriff wird teilweise zurecht kritisiert. Bevor Kompensationsleistungen in Erwägung gezogen werden, finde ich es in erster Linie wichtig, Emissionen zu sparen und somit möglichst wenig Auswirkung auf das Klima zu verursachen. Als Hersteller von Konsumgütern und Online-Händler ist Klima
neutralität ohne Kompensationsprojekte aber kaum realisierbar. Deshalb ist es in meinen Augen eine sehr gute Ergänzung, unvermeidbare Emissionen über ein anerkanntes Projekt auszugleichen. Wenn alle Unternehmen diesen Ansatz wählen würden, wäre schon viel für unseren Planeten getan.
Kannst du genauer darauf eingehen, wie LA SIESTA nicht nur zum Ausgleich, sondern auch zur Reduktion von Emissionen beiträgt?
Leon: Der Transport unserer Produkte wird mit möglichst wenig klimaschädlichen Mitteln abgewickelt. So verzichten wir – wenn möglich – auf Luftfracht und LKW-Fahrten und machen stattdessen verstärkt von Zug- und Schiffsverkehr Gebrauch. Auch bei der Auswahl unserer Produktionsmaterialien legen wir hohen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Baumwolle für unsere Hängematten und Hängesessel wird biologisch produziert, was Emissionen einspart. Das Holz für die Spreizstäbe unserer Hängesessel und Stabhängematten stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft und trägt somit zu gesunden Wäldern bei. Um CO2 für die Anfahrtswege unserer Mitarbeitenden einzusparen, gibt es bei LA SIESTA die Möglichkeit, mit einem JobRad zur Arbeit zu kommen und tageweise aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Als Hersteller eines Konsumguts sind wir dem Thema Nachhaltigkeit nicht nur in puncto Herstellung und Vertrieb verpflichtet, sondern auch im Hinblick auf den Gebrauch und die End-of-Life-Phase. Wir gestalten und entwickeln unsere Produkte deshalb so, dass sie während der Nutzungsphase und am Lebensende so wenig Schaden wie möglich für Mensch und Umwelt verursachen.
Auf hohe Qualität und eine lange Haltbarkeit legen wir besonderen Wert und geben daher Pflege- und Reparaturtipps an unsere Kundschaft weiter. Wir achten außerdem darauf, dass unsere Produkte einfach in ihre unterschiedlichen Einzelteile zerlegt werden können, um eine fachgerechte, umweltschonende Entsorgung oder Recycling zu ermöglichen.
Zudem verzichten wir weitestgehend auf Verpackung. Für unsere kolumbianischen Hängematten haben wir ein patentiertes Non-Packaging-Konzept entwickelt, den sogenannten Rollito. Die Hängematten werden ausschließlich durch eine Kartonbanderole zusammengehalten, die einfach im Altpapier entsorgt werden kann.
Was kann ein Designer an einer Hängematte verbessern und verändern?
Ich glaube, dass in einer Hängematte ein Stück Gegenprogramm zum gegenwärtigen Konsumismus steckt. Die Schönheit einer Hängematte liegt in ihrer Einfachheit und der handwerklichen Tradition, die ihre Herstellung prägt. Beides versuche ich bei meiner Arbeit immer zu respektieren. Gutes Design bedeutet deshalb für mich, den essenziellen Nutzen einer Hängematte zu stärken, die Handhabung, also die Art und Weise, wie die Menschen damit umgehen, zu verbessern und mich an der nachhaltigeren Gestaltung der Produktion zu beteiligen.
Was sind deine/eure Ziele, wenn ihr neue Produkte designt?
Wir glauben daran, dass unsere Produkte einen großen Mehrwert im Leben anderer Menschen stiften können. Die Produkte, die wir entwickeln, sollen eine Verbindung zwischen der Person, die in der Hängematte
liegt, und dem Ort, an dem sie sich befindet, herstellen. Dabei können eine intensivere Selbstwahrnehmung und ein neues Erleben von Umwelt und Umgebung stattfinden. Dieses Erlebnis ist das, was wir so einfach, schön und nachhaltig wie möglich gestalten wollen und da gibt es noch viel, was wir designen können.
Wie groß schätzt du den Einfluss des Designs einer Hängematte auf deren Nachhaltigkeit ein?
Ein Designer trägt viel Verantwortung für die Nachhaltigkeit eines Produkts – er trifft Entscheidungen, die eine enorme Hebelwirkung haben.
Das fängt bereits bei der Auswahl der Materialien an und geht bei der Produktkonstruktion weiter. Hängematten müssen starken Belastungen standhalten und wir haben hohe Ansprüche in Sachen Langlebigkeit. Dafür muss jede Naht richtig sitzen, was bereits im Designprozess zu berücksichtigen ist.
Wenn das Produkt nicht gut produziert ist, können sehr schnell Risse auftreten und Spannungen am Stoff entstehen, welche die Nähte und das Gewebe stärker strapazieren als notwendig. Eine gut designte Hängematte verteilt die Kräfte gleichmäßig auf die gesamte Fläche und verhindert so einseitige Belastungen. Neben Hängematten, Hängesesseln und Zubehör designen wir auch alle unsere Verpackungen selbst – an diesem Punkt hat das Design-Team ebenfalls großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit des Endprodukts. Für uns als kleines Unternehmen ist das Verpackungsdesign eine besondere Herausforderung, da wir unsere Produkte in vielen unterschiedlichen Vertriebskanälen vermarkten – vom Direktversand bis zur Warenpräsentation am Point of Sale. Lösungen, die nicht vollständig durchdacht sind, können in Hinblick auf Nachhaltigkeit kontraproduktiv sein, weil unter Umständen Zusatzverpackung benötigt wird. Aufgrund der sich schnell verändernde Konsumwelt unterziehen wir unsere Verpackungslösungen regelmäßig einem Nachhaltigkeitscheck. Dabei prüfen wir stets, was sinnvoll ist und wie wir Material sparen können.
Was habt ihr durch Design in puncto Nachhaltigkeit bereits erreicht?
Wir konnten über die Jahre hinweg eine große Menge an Material durch unsere neuartige Produktpräsentation einsparen. Unsere klassischen Hängematten werden kompakt zu einem sogenannten Rollito gerollt und mit einer einfachen Papierbanderole zusammen gehalten. Das ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll, führt zu einem besonders Produkterlebnis und hat LA SIESTA ein echtes Alleinstellungsmerkmal und Wiedererkennungscharakter eingebracht. Dass diese Art der „Verpackung” von vielen anderen Hängemattenmarken abgekupfert wurde, zeigt, dass es eine gute Idee war.
Wie versuchst du, der Schnelllebigkeit der Konsumwelt entgegenzusteuern?
Unsere Hängematten sind eigentlich Möbelstücke für Haus und Garten und keine modischen Accessoires oder Fast-Fashion-Produkte. Menschen kaufen Möbel in der Regel für viele Jahre. Wir setzen auf zeitlose Designs mit einer Tendenz zu natürlichen Farben und naturbelassenen Fasern. Das ist auch in Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit sinnvoll, weil weniger Wasser und Chemikalien zum Einsatz kommen.
Auf welche Designs bist du persönlich besonders stolz?
Auf die Designs unserer kolumbianischen Produkte, weil wir es mit ihnen geschafft haben, traditionellen Farben und Muster in ein elegantes Design zu überführen, das sich gut in eine moderne Wohnumgebung einfügt.
Auch die Befestigungssysteme, die wir entwickelt haben, machen mich stolz. Wir haben ein kleines Universum an Aufhänge Elementen kreiert, die sich alle miteinander kombinieren lassen.
Sie stellen eine Weiterentwicklung des traditionell kreativen, spielerischen Umgangs mit der Aufhängung einer Hängematte dar. Dabei machen sie Spaß, sind trotzdem simpel und nicht überladen.
Was würdest du gerne noch verbessern?
Für die Indoor-Nutzung würde ich gerne Aufhängesysteme entwickeln, die sich noch unauffälliger in die Wohnumgebung integrieren lassen. Und im Bereich Logistik und Verpackung könnten wir viel sparen, indem wir sinnvolle Produktpakete, also z. B. Hängematte und passendes Aufhängesystem in Kombination, anbieten würden.
Das sind unsere Herausforderungen für die nächsten zwei Jahre.
Du bist nicht nur Hängemattendesigner, sondern auch Creative Director.
Was sind deine Ziele in dieser Position?
Ich sehe mich als Hängemattenkulturbotschafter. Ich will Werte einer gemeinsamen Hängemattenkultur herausarbeiten, wie z. B. Weltoffenheit, Achtsamkeit, Inspiration, Nachhaltigkeit. Und ich möchte beweisen, dass das für uns nicht nur Marketingbegriffe sind.
Welchen Einfluss kann die Marke LA SIESTA deiner Einschätzung nach in puncto Nachhaltigkeit auf das Konsumverhalten der Nutzer ausüben?
Wir haben den Anspruch, Einfluss auf die Lebensgewohnheiten anderer Menschen auszuüben. Denn wenn man sich mit Produkten umgibt, die lange halten und die eine positive Wirkung auf die Gesundheit, das Miteinander und das Familienleben haben, dann hat das auch eine Auswirkung auf die Gesamtgesellschaft, denke ich. Diesen positiven Effekt nenne ich „die Kraft der Hängematte“. Diese haben wir in unserer Markenkommunikation auch besonders herausgearbeitet und damit eine starke Verbundenheit zwischen unseren Nutzern und uns erzeugt.
Wo möchtest du die Marke LA SIESTA in den nächsten Jahren hinführen?
Ich muss zum Glück nicht allein entscheiden. Ich würde aber gerne die Themen Nachhaltigkeit und Qualität konsequenter herausarbeiten.
Wir haben den Anspruch, Produkte zu entwickeln, die sich jeder leisten kann und die gleichzeitig hohe Qualität bieten.
Daran möchte ich weiter arbeiten.
Außerdem halte ich es für wichtig, zu überdenken, wie und wo wir produzieren, wie wir unsere Produkte transportieren und verpacken, welche Materialien wir verarbeiten und wo diese herkommen. Eine essenzielle Frage ist beispielsweise, wie wir es schaffen, Transportwege zu verkürzen oder den Transport nachhaltiger zu gestalten, wenn Verkürzungen nicht möglich sind. Hierbei spielt Produktdesign eine große Rolle. Es ist unsere Aufgabe, nach neuen Wegen zu suchen und out of the box zu denken.
Weitere bedeutsame Themen sind Recycling, Wiederverwendung und Reparatur.
Aufgrund der hohen Belastung, der Hängematten standhalten müssen, ist es nicht einfach, sich diesen Themen anzunähern. Dennoch müssen wir uns damit in den nächsten Jahren intensiver beschäftigen.
Welche Hürden gibt es dafür zu überwinden und welche Aufgaben zu meistern?
Aktuelle Hürden sind zum einen die Transportwege, die Materialien und Vorprodukte zurücklegen. Zum anderen sind es Partnerschaften, die sich über die Jahre entwickelt haben, die wir sehr schätzen und die wir nicht von heute auf morgen verändern können und wollen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns die richtigen Fragen stellen und immer nach neuen Lösungen suchen. Dabei das Gute zu bewahren und trotzdem keine Angst zu haben, radikale Schritte zu gehen, ist der richtige Weg. Denn viele kleine Schritte sind nicht genug.
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