BIG SPACE | small units
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In diesem Booklet ist der Entwurfsprozess dokumentiert!
BIG SPACE | small units Aktivierung der Theresienwiese in München durch temporäre Wohn- und Lebensräume Dokumentation des Entwurfsprozesses der Masterthesis von Laura Widmann Wintersemester 2020/2021 Abgabe am 25.03.2021 Prof. Dr.sc. ETH Benedikt Boucsein Professur für Urban Design Fakultät für Architektur Technische Universität München
In diesem Logbuch ist der Entwurfsprozess dokumentiert. Im Folgenden ist das ,im Rahmen des Pflichtmoduls entstandene, Exposé sowie der Inhalt der Präsentationen im Rahmen der Schulterblicke 1-3 abgebildet. Die Zeichnungen sind maßstabslos. Die Hilfsmittel, Quellen und nicht von mir angefertigten Abbildungen sind in der finalen Version meiner Masterarbeit aufgelistet.
01 Das Exposé S. 3-17 02 Entwurfsprozess im Modell S. 19 03 Analytische Skizzen S. 21 04 Stand Schulterblick 1 S. 23-41 05 Stand Schulterblick 2 S. 43-63
Inhalt
06 Stand Schulterblick 3 S. 65-88
BIG SPACE - small units Aktivierung der Theresienwiese in München durch temporären Wohn- und Lebensraum
01
Technische Universität München Fakultät für Architektur Professur für Urban Design
Das Exposé
Masterthesis Exposé WS 2020/2021 Laura Widmann 30/10/2020
3
Inhalt
4
1_Abstract
4-5
2_Das Thema
6 - 11
3_Der Ort
12 - 15
4_Fragen und Ziele
16 - 17
5_Referenzen
20 - 27
6_Abgabeleistung und Terminplanung
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7_Literatur und Quellen
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?
1_Abstract Fehlende Flüchtlingsunterkünfte, die Unterbringung von Studenten in Vorlesungssälen oder Turnhallen, der morgendliche Pendlerverkehr in die Großstadt, fehlender bzw. nicht bezahlbarer Wohnraum, uvm. – alles Missstände, die man in Großstädten, wie München antrifft. Es wird verdichtet, versiegelt, aufgestockt, sogar ganz neue Stadtteile aus dem Nichts erbaut (siehe Freiham). Zwischen all den Problemen der 1,5 Millionen Einwohner Stadt schlummern im Zentrum Münchens 43ha unbebaute Fläche, welche fast ausschließlich nur aufgrund eines jährlich stattfindenden, zweiwöchigen, ressourcenfressenden Volksfestes existiert. Von einer konventionellen, stadttypischen und dichten Bebauung will ich absehen, da meiner Meinung nach weitaus mehr Potenzial in dieser großen Freifläche steckt. Viel mehr möchte ich im Rahmen der Masterthesis, hinsichtlich der Klimakrise, unsere flächen- und ressourcenfressende Wohn- und Lebensweise hinterfragen und sehe die Möglichkeit die Theresienwiese als Experimentierwiese zu nutzen, welche ganzjährig aktiviert wird. Aber auch unabhängig vom Abhalten von Großveranstaltungen, sollte die Theresienwiese als öffentlicher Raum attraktiver gestaltet werden. Deswegen will ich mich unter dem Motto „mehr Leben, weniger Wohnen“ mit der Frage auseinandersetzen, in wie fern, hinsichtlich des Wohnungsmangels, der voranschreitenden Gentrifizierung des städtischen Raums und des Klimawandels, alternative, ressourcenschonende und temporäre Wohnmodelle auf der Theresienwiese denkbar sind. Angesichts des Ausfalls des Oktoberfestes im Herbst 2020, lässt sich in Frage stellen, in welchem Ausmaß und in welcher Form bzw. Häufigkeit dieses zukünftig stattfinden wird. Kann man diese große Fläche, im Herzen Münchens, auch zwischen den Großveranstaltungen als temporäre Wohnfläche unabhängig der sozialen Klasse und Alters- oder Interessensgruppe nutzen? Die Tiny-House-Bewegung diskutiert eine Wohn- und Lebensform, welche sich auf das Minimum beschränkt. Sie regt an, den klassischen Lebensstil, sowie Denk- und Handelsmuster, zu hinterfragen. Neben Mobilität und Flexibilität, wird die Bodenversiegelung reduziert und es wird
4
weniger Fläche eingenommen. Des Weiteren, werden weniger Ressourcen, Baustoffe und Energie für Bau und Betrieb, benötigt, sowie Zeit und Geld gespart. Davon abgesehen, schafft das Leben im TinyHaus gesellschaftliche und sozial Freiheiten. Man verbringt weniger Zeit für die Hausarbeit, hat einen finanziell größeren Spielraum, eine bessere Wohnlage in der Stadt, kann eine neue, gemeinschaftliche Wohnform erfahren und sich auf die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens konzentrieren.1 „Der neue Luxus ist ein limitiertes Fixie Bike ohne Gangschaltung und Bremsen (man bremst durch Gegendruck auf die Pedale). Teure Luxusmöbel von Vitra waren gestern. Heute ist die Zeit gekommen, ein eigenes Hartz IV Möbel bauen zu können. Das ist der neue Luxus. Und ich hoffe, dass kleine Wohnräume durchaus auch (ähnlich wie bei kleinen Yachtbooten) Status-Qualitäten beherbergen werden.“2 (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Da diese Wohn- und Lebensform sich ausschließlich auf die Subsistenz reduziert, sind Dorfplätze, beispielsweise in Form von Quartierszentren mit verschiedenen Themenbereichen und gemeinschaftlichen Nutzungen, von hoher Bedeutung, um eine soziale Nachbarschaft, Austausch und gemeinschaftliches Leben zu garantieren. Daher möchte ich im ersten Teil meiner Masterarbeit ein Gesamtkonzept für die Theresienwiese erarbeiten, welche eine mögliche Anordnung der temporären, alternativen Wohnmodelle aufweist, Freiflächen und Quartiers- bzw. Themenzentren verortet, sowie die Erschließung und Infrastruktur regelt. Da das Wohnen in einem Tiny-Haus, mit teilweise lediglich 20qm, auf ein minimales reduziert ist, muss es explizit und individuell aus seinen Nutzer angepasst und entworfen sein. Daher würde ich mich im zweiten Teil meiner Masterarbeit gerne im Detail mit einem der Quartierszentren (beispielsweise der Polizeiinspektion 17), welche gemeinschaftliche Nutzungen mit verschiedenen Themenbereichen für die Bewohner und die Öffentlichkeit beherbergen soll, auseinandersetzen.
1
Vgl. Kampmann, Thomas: Tiny Houses, Stadt entwickelt großartige Ideen für die kleine Wohnform, in: Nachrichtenportal Dortmund, 28.02.2019, [online] https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=572353 [16.10.2020].
2
Dipl. Ing. Bijok, Christoph: Anders Leben in Tiny Houses - Teil 1, in: Baubiologie Magazin, 11.12.2018, [online] https://baubiologie-magazin.de/anders-leben-tiny-houses/ [16.10.2020].
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5
„Potentiale gibt es immer dort, wo es auch Veränderungsmöglichkei- ten gibt. Das heißt, man kann nicht nur, sondern man muss sicherlich auf der Wiesn neue Wege gehen bzw. neue Konzepte finden. Jahrelange Traditionen müssen so bitter es vielleicht teilweise ist - überdacht werden und vielleicht muss sich auch das Oktoberfest ein Stück weit neu erfinden.“
2_Das Thema In der Landeshauptstadt Bayerns leben 1.557.451 Millionen Personen (Stand: 31.August 2020).3 Als ich Anfang 2016 nach München zog, hatte ich bereits eine viermonatige Wohnungssuche hinter mir. Bereits zuvor hatte man mir gesagt, dass es schwierig sei eine halbwegs zentrale und trotzdem bezahlbare Unterkunft zu finden. Dass es jedoch gar so schwer sein würde, hätte ich mir zuvor nicht ausmalen können. Letztendlich habe ich ein 17 qm Zimmer im Westen Münchens, im Stadtteil Laim, für 520€ monatlich gefunden – was ein Glück. Um die neue Stadt und seine Umgebung besser kennenzulernen, bewege ich mich generell und ausschließlich mit dem Fahrrad fort. Um die stark befahrene Landsbergerstraße zu vermeiden, suchte ich nach neuen Wegen, um in die Innenstadt und in die Nähe der Isar zu gelangen. Urplötzlich stand ich nach dem durchqueren des Bavariaparks hinter der Ruhmeshalle, radelte herum und hatte diese unglaubliche Weite und Leere inmitten der Stadt vor mir. Lediglich ein paar Spaziergänger, Skateboarder, Fahrradfahrer, Frisbeespieler und Inlineskater befanden sich auf der Theresienwiese - hatten jedoch in der Ferne nur noch die Größe von Ameisen. Das weltweit größte Volksfest -das Oktoberfestkannte ich bereits, aber ohne dieses Spektakel hatte ich diese Fläche noch nie gesehen. Im selben Moment frage ich mich, wie es möglich ist, dass in einer Stadt mit extremen Wohnungsmangel und in Zeiten in denen wir von Gentrifizierung und Klimawandel sprechen, sowie bereits wissen, dass wir unsere Art zu Leben und Wirtschaften drastisch verändern müssen, dass 43 ha im Zentrum Münchens weder begrünt bzw. kultiviert, noch bebaut sind. Ganz im Gegenteil – eine größtenteils versiegelte bzw. geschotterte Fläche, in der Größe von 37 Fußballfeldern, schweigt 340 Tage im Jahr Mitten in einer Millionenstadt und wird ausschließlich für ein unheimlich ressourcenfressendes Volksfest für 16 Tage im Jahr aktiviert. Ich bin der Meinung, dass dies eine ungeheure Platzverschwendung ist und
strebe in meiner Masterthesis eine ganzjährige Aktivierung der Fläche an. Erstmals, seit 1949, fand das Oktoberfest im Herbst 2020 nicht statt. Anhand von Interviews und einer Fotodokumentation habe ich festgehalten, wie die Leute über den Ausfall des Oktoberfestes empfinden und in wie fern sie sich die Fläche, während einer Zeit, in der die Theresienwiese normalerweise für die Öffentlichkeit wegen Auf-und Abbau des Oktoberfestes nicht zugänglich ist, angeeignet haben. Die Bürger denken ganz unterschiedlich über den Ausfall des Volksfestes. Sehr froh über die Absage sind vor allem Anwohner und Umweltaktivisten, aber auch junge Familien, für deren Kinder die Wiese einer riesigen Spielwiese gleicht oder Münchner, die diesen Sommer täglich mit ihren Hunden auf die Wiese zum Freilauf gingen. Des Weiteren, erfreuten sich auch die bekannten „Surf-Longboarder“, Inlineskater, Fahrradfahrer und „Bavaria-Sonnenuntergang-Genießer“ an der leeren Theresienwiese.
Florian Oberndorfer, Münchner Wiesnwirt
„Ich sehe unter der Woche direkt zur Bavaria, da geht mein Herz schon auf. Vorallem die Mög- lichkeit für die Freizeit, egal ob zur sportlichen Nutzung, für einen Spaziergang oder ein Feier- abendBier, finde ich die Theresienwiese einen idealen Treffpunkt.“ Josef, 52
„Der weite Blick und offene Himmel – und das im Zentrum von München, das ist für mich Freiheit und hier kann man Atmen.“ (Andreas, 32) Auf der anderen Seite fällt das Wort „Tradition“ und das Argument, dass die Theresienwiese doch auch nur aufgrund des Oktoberfestes bestehe und sowieso keine attraktive Freifläche mit Aufenthaltsqualitäten wäre. Man konnte feststellen, dass die Menschen mit dem Wort Theresienwiese gleichzeitig das Oktoberfest assoziieren – vermutlich aufgrund des „Nichts“ in der restlichen Zeit des Jahres. Ist ein Wandel vorstellbar und die Möglichkeit in Zukunft viel Mehr mit der „Wiesn“ zu assoziieren als nur das Oktoberfest? Ich stelle generell in Frage, ob das Oktoberfest an diesem Standpunkt, in diesem Ausmaß, in dieser Form und jährlich passieren muss.
3
Vgl. Landeshauptstadt München, Kreisverwaltungsreferat: Bevölkerungsbestand August 2020, 2020, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:6f69d701-f6b8-4c66-b7b2-74fc55b974d7/bev_stand_08.pdf.
4
Vgl. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Bericht zur Wohnungssituation in München 2016-2017, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:9736b866-69cb-47d6-a4eb-9b00cd8bcdc5/LHM_Wohnbausituation_201617.pdf.
„Ich denke, dass die Theresienwiese ein Treffpunkt für alle ist und wichtig für die Münchner Gesellschaft.“ Eva, 62, Anwohnerin
„Die Wiesn hat gefehlt!“ Zäzilia, 87
„Die Wiesn genießt einen hohen Stellenwert. Sie ist historisch mit dem Oktoberfest verbunden, welches wiederum ein Aushängeschild für die Stadt München in der ganzen Welt ist. Dadurch zieht sie viele Besucher an und stellt einen erheblichen wirtschaftlichen Faktor dar.“ Daniel Donath, Polizeiinspektion 14
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6
7
Der „Bericht zur Wohnsituation in München 20162017“ des Referats für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München dokumentiert die Entwicklungen des Wohnungsmarktes der Stadt. Die extreme Anspannung des Wohnungsmarktes wird durch mehrere Entwicklungen bestimmt. Die Zunahme der Bevölkerung betrifft sowohl die Kernstadt, wie auch die gesamte Region München und wird vor allem durch junge Menschen aus dem Inund Ausland, welche aufgrund des Studiums und der Arbeit nach München ziehen wollen, ausgelöst. Des Weiteren befinden sich viele der in München Lebenden und Zugezogenen in der Familienplanung, wodurch ebenfalls ein natürliches Wachstum der Bevölkerung entsteht.4 In den Jahren 2016/2017 nahm ein Einwohner in München durchschnittlich 39qm Wohnfläche ein – in dem Jahr 2018 waren es bereits 39,6qm/P. bzw. 2019 durchschnittlich 43,2qm/P.5 Die Ursache hierfür liegt vor allem in dem anhaltenden Trend der „Singularisierung“, welcher die Zunahme der Einzelpersonenhaushalte meint und wodurch die Nachfrage an Wohnraum weiter steigt. In dem Zeitraum 2016/2017 lebten in München bereits knapp über 1,5 Millionen Menschen in insgesamt 870.000 Haushalten, wovon mehr als die Hälfte (55%) SingleHaushalte waren. Neben dem Bevölkerungswachstum und der Singularisierung treibt auch der „Remanenzeffekt“ die Nachfrage an Wohnraum nach oben. Unter dem Begriff versteht man den Verbleib von Bewohnern und Bewohnerinnen in zu großen Wohnungen bei Haushaltverkleinerungen, welche beispielsweise durch den Auszug der Kinder oder aufgrund eines Sterbefalles ausgelöst werden. Auch die stabile wirtschaftliche Lage Münchens, führt zu einer enormen Attraktivität des Standortes, erhöht den Wunsch in der Landeshauptstadt zu wohnen, die Kaufkraft der Bevölkerung und dadurch die Akzeptanz der hohen Wohnkosten. Durchschnittlich bezahlte in den Jahren 2016/2017 ein Einwohner in München für den Erstbezug einer Wohnung 19,34€/qm und bei einem Mietwechsel 16,51€/qm.6 Im Jahr 2019 lag die durchschnittliche Erstbezugsmiete bereits bei 20,37€/qm (+2,4% vgl. 2018) und
die Wiedervermietungsmiete bei 18,67€/qm (+4,4% vgl. 2018).7 Die ohnehin hohen Kauf- und Mietpreise werden neben der hohen Nachfrage auch aufgrund immer knapper werdenden Flächenreserven weiterhin ansteigen. Daher ist es für die Stadtentwicklung eine enorme Herausforderung die Menschen mit ausreichend bezahlbaren Wohnraum, sowie den dazugehörigen öffentlichen Freiflächen und Infrastrukturen, zu versorgen. Selbstverständlich könnte man die 43ha der Theresienwiese nutzen, sie in der üblichen Dichte ganz konventionell bebauen und damit zumindest teilweise diesen Entwicklungen entgegenwirken - jedoch nicht dauerhaft. Auch in Bezug auf den Klimawandel wäre dies keine Lösung. Eines der wichtigsten Argumente für mich jedoch ist, wie schon Mathieu Wellner erwähnte, „Ich will in einer Stadt wohnen – nicht aber in einer Wohnstadt“.
In 24,7 Prozent der Haushalte leben zwei Personen. Deutlich seltener sind Dreipersonenhaushalte (10,1 Prozent), Vierpersonenhaushalte ( 7,4 Prozent) oder Haushalte mit fünf und mehr Personen (3,0 Prozent) (vgl. Abbildung 5). Gegenüber dem letzten Berichtsjahr 2015 ist der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Personen leicht angestiegen sind.
In Hannover soll bis 2025 am Nordrand im StadtWohnformen dort integrieren kann.9 teil Burg, ein „Eco-Village“ entstehen. Das Ziel ist, auf den 11ha, ca. 1000 Menschen ein Zuhause zu Neben Hannover hat auch die Stadt Dortmund die geben. Eine bunte Mischung an Bewohnern, von Kampagne „kleine Häuser“ ins Leben gerufen, um Akademikern bis Studenten und Geflüchteten, soll damit den innovativen und nachhaltigen Städtebau dort auf freiwillig begrenztem Wohnraum Platz finvoranzutreiben. Durch die Planung von einem „Tiny den. Derzeit sind auf dem Gebiet 200 Kleingärten Village“ im Stadtteil Sölde, mit dem Schwerpunkt Abbildung 17:Jedoch Entwicklung Abbildung 17: Kaufpreise Entwicklung fürder neuKaufpreise gebaute Doppelhaushälften für neuauf gebaute Doppelhaushälften und angesiedelt. siehtder das Kleingartenkonzept mobile Tiny-Häuser, und kleine Einfamilienhäuser Reiheneckhäuser Reiheneckhäuser in durchschnittlichen in durchschnittlichen und guten Wohnlagen und guten seit 2008 Wohnlagen seit 2008 dort langfristig Wohnbebauung vor. und Mehrfamilienhäuser mit Kleinstwohnungen Dies sorgte natürlich für Protest. Aufgrund desund Gemeinschaftsnutzungen, will die Stadt stuKaufpreis in Euro / m² Kaufpreis in Euro / m² sen sucht man nun nach Lösungen, wie man modieren, wie nachhaltiges und individuelles Leben in Doppelhaushälfte Doppelhaushälfte 10 bile, auf minimalste Fläche reduzierte, alternative der Großstadt funktionieren Euro / m² kann.Euro / m² Wohnungssituation 2016 – 2017 | Wohnungsnachfrage
Wohnungssituation 2016 – 2017 | Wohnungsnachfrage
Wohnungssituation 2016 – 2017 | Wohnungsnachfrage
Karte 6: Wohnfläche pro Person in m² in den Stadtbezirksteilen 2017
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Karte 6: Wohnfläche pro Person in m² in den Stadtbezirksteilen 2017
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2,5 km
2,5 km
N
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Abbildung 5: Haushalte nach Größe und Einpersonenhaushalte nach Altersklassen 2017 Karte 6: Wohnfläche pro Person in m² in den Stadtbezirksteilen 2017
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3 25
„Die Theresienwiese ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass nachhaltige Entwicklung auch darin bestehen kann einen Ort nicht zu bebauen.“8 (Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin München)
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Reiheneckhaus Euro / m²
N
Reiheneckhaus Euro / m²
Haushalte mit ... Personen (Anteil in %) Haushalte mit ... Personen (Anteil in %)
3,0
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60 bis 74 Jahre
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45 bis 59 Jahre
26,7
30 bis 44 Jahre
4 5 und mehr
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6 15
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2,5 km
Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Landeshauptstadt 12 München 1,8 Personen. Nach Stadtbezirksteilen betrachtet zeigen sich Einpersonenhaushalte Differenzen zwischen zentralen Lagen nach (Anteil in %) in der Altstadt sowie derAltersgruppen Maxvorstadt mit teilweise weniger als 1,5 Personen pro Haushalt und den Stadtrandgebieten 12,9 ab 75 Jahre mit bis zu 2,7 Personen je Haushalt, wie 13 in der Messestadt Riem zum Beispiel (vgl. Karte 4).
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In 24,7 Prozent der Haushalte leben zwei Personen. Deutlich seltener sind 11 23 Dreipersonenhaushalte (10,1 Prozent), Vierpersonenhaushalte ( 7,4 Prozent) oder Haushalte 10 mit fünf und mehr Per12 (3,0 Prozent) (vgl. Abbildung 5). sonen Gegenüber dem letzten Berichtsjahr 4 mit 2015 ist der Anteil der Haushalte drei und mehr Personen leicht ange9 21 stiegen sind. 24
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Nun stellt sich mir die Frage ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt auf eine andere, zukunftsorientiertere, temporäre und nachhaltige Weise auf der Theresienwiese Wohnraum zu schaffen. Ich denke man sollte sich neben dem nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauen, gleichzeitig und in gleichem Ausmaß mit unserem Lebensstil auseinandersetzen und diesen grundlegend hinterfragen. Zukünftig und hinsichtlich des Bevölkerungswachstums, des Wohnungsmangels, der Klimakrise und unzähligen weiteren Fakten, sollten wir uns dahin bewegen, dass alle unserer Aktivitäten, sowie Lebens- und Wohnformen ausschließlich der Subsistenz dienen. Daher möchte ich prüfen, in wie weit ein Wohnen und Leben auf der Theresienwiese, wobei das Wohnen sich auf eine minimale Fläche beschränken soll, vorstellbar ist.
Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Landeshauptstadt München 1,8 Personen. Nach Stadtbezirksteilen betrachtet zeigen sich Differenzen zwischen zentralen Lagen in der Altstadt sowie der Maxvorstadt mit teilweise weniger als 1,5 Personen pro Haushalt und den Stadtrandgebieten mit bis zu 2,7 Personen je Haushalt, wie zum Beispiel in der Messestadt Riem (vgl. Karte 4).
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2
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15 Abbildung 5: Haushalte nach Größe und Einpersonenhaushalte nach Altersklassen 2017 7
20
Stadtbezirk Stadtbezirksteil Wohnfläche pro Person in m² 2017
Stadtbezirk
24,7
6
17 18 Wohnfläche pro Person in m² 2017
Einpersonenhaushalte nach Altersgruppen (Anteil in %)
19
bis 30,0 m²
21,1
16 Haushalte mit ... Personen (Anteil in %)
Geometrische Grundlagen:
unbebaute Flächen ab 75 Jahre Landeshauptstadt Quelle: IVD Wohn-Preisspiegel Quelle:12,9 IVD Wohn-Preisspiegel 30,1 bis 35,0München m²
Stadtbezirksteil
bis 30,0 m²
unbebaute Flächen
35,1 bis 40,0Geodatenservice m² 60 bis Datengrundlagen: 74 Jahre über 40,0 m²Referat für Stadtplanung
0,2
Stand: 2017
unter 18 Jahre 10,1
und Bauordnung
35,1 bis 40,0 m²
1
Datengrundlagen: 7,4 Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Kommunalreferat –
16,4
30,1 bis 35,0 m²
18 bis 29 Jahre
Geometrische Grundlagen: Landeshauptstadt München Kommunalreferat – Geodatenservice 3,0
4
Stand: 2017
22,6
über 40,0 m²
2 3
45 bis
5 und mehr
59 Jahre Abbildung 18: Entwicklung Abbildung der 18: Preise Entwicklung für Eigentumswohnungen der Preise für Eigentumswohnungen Stadtbezirk Wohnfläche pro Person in m² 2017 Quelle: Statistisches Amt im Bestand im Großstadtvergleich im Großstadtvergleich seit 2008 seit 2008 Stadtbezirksteil Wohnfläche pro Person inim m2Bestand in den Stadtbezirksteilen 2017 Haushalte nach Größe 2017 26,7
bis 3030,0 bis m²
Geometrische Grundlagen: Landeshauptstadt München Kommunalreferat – Geodatenservice
54,9
Flächen 44 Jahre (Quelle:unbebaute Bericht zur Wohnsituation 30,1 in München 2016-2017, S.25) bis 35,0 m²
Datengrundlagen: Referat für Stadtplanung und Bauordnung
35,1 bis 40,0 m² 21,1
18 bis 29 Jahre
0,2
unter 18 Jahre
(Quelle: Bericht zur Wohnsituation in München 2016-2017, S.20) 24,7
Stand: 2017
40,0 m² / m² Kaufpreis in Euro / m² Kaufpreis über in Euro
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20 25
Quelle: Statistisches Amt
25
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München
München
Köln
Köln
Durchschnitt
Durchschnitt
Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M.
Stuttgart
Stuttgart
Düsseldorf
Düsseldorf
Hamburg
Hamburg
Berlin
Berlin
Entwicklung der Preise für Eigentumswohnungen im Bestand im Großstadtvergleich seit 2008 (Quelle: Bericht zur Wohnsituation in München 2016-2017, S.50)
8
5
Vgl. Bayerisches Landesamt für Statistik 2020: Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner*in in Wohn- und Nichtwohngebäuden in der Region 14 und in Bayern 2015 - 2019, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:e77b936c-00db-4907-bc4c-490d2030066f/mb000704.pdf.
6
Vgl. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, 2016-2017.
7
Vgl. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Wohnungsmarktbarometer 2019, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:14628af2-0b6f-4902-affd-862d50d623be/LHM_Wohnungsmarktbarometer2019.pdf.
8
Wellner, Mathieu: DieQuelle: Theresienwiese, Analyse und Betrachtung, Köln, Deutschland: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2010, S.38. Quelle: IVD Wohn-Preisspiegel IVD Wohn-Preisspiegel
9
Vgl. von Meding, Conrad: Europas größte Tiny-House-Siedlung soll in Hannover wachsen, in: Hannoversche Allgemeine, 22.01.2019, [online] https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Hannover-Ecovillage-mit-Tiny-Houses-in-Oekosiedlung-bzw-Oekodorf-in-Burg-von-Transition-Town-geplant [18.10.2020]
10
Vgl. Zukunftsfähig bauen - urbane Minihaus-Siedlungen, in: Ressourcenschonend Bauen und Wohnen, 13.07.2020, [online] https://tiny-houses.de/zukunftsfaehig-bauen-urbane-minihaus-siedlungen/ [18.10.2020].
50
50
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7
Die Tiny-House-Bewegung, welche ihren Ursprung in den USA hat, diskutiert genau diese Wohnform, welche sich räumlich auf das Minimum beschränkt. Neben Mobilität und Flexibilität wird die Bodenversiegelung reduziert und weniger Fläche eingenommen. Des Weiteren werden weniger Ressourcen, wie Baustoffe und Energie für den Bau und den Betrieb, benötigt und gleichzeitig Zeit und Geld gespart. Von der Nachhaltigkeit abgesehen, schafft das Leben in einem Tiny-Haus auch gesellschaftliche und soziale Freiheiten. Man verbringt weniger Zeit mit der Hausarbeit, hat einen finanziell größeren Spielraum, eine bessere und zentralere Wohnlage in der Stadt, kann eine neue gemeinschaftliche Wohnform erfahren und sich auf die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens konzentrieren. Teilweise beträgt die Wohnfläche der Tiny-Häuser knapp 20qm und reduziert sich damit ausschließlich auf eine Einrichtung und Ausstattung die der Subsistenz dient.11 Anstatt einen Keller bzw. Staufläche oder ein 25qm großes Wohnzimmer zu besitzen, beschränkt man sich räumlich auf ein Minimum. Das Leben auf kleinster Fläche fordert nicht nur eine Minimierung seines Besitzes, sondern auch eine genügsame Lebensweise, welche ebenfalls dem Klima zugunsten fällt. Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf die Umwelt und unserem ökologischen Fußabdruck-weniger Besitz macht freier und glücklicher. Also auch aus gesellschaftlicher und psychologischer Sicht, wirkt sich das minimalistische Leben positiv auf die Menschen aus. Der US-Amerikaner David Michael Bruno, Konsumkritiker und Autor des Buches „The 100 Thing Challenge“, kritisiert den amerikanischen Kaufrausch, reduzierte sein eigenes Hab und Gut auf 100 Gegenstände und rief zur Beteiligung im Internet auf. „Those who took the 100 thing challenge or who used this as an inspiration to create their own simple living project, agreed: There is an enormous amount of freedom and power that is gained when we pursuit simplicity in our lives.“12 (Dave Bruno, Autor)
10
8
Ein weiterer japanischer Vertreter des Minimalimus nennt sich Fumio Sasaki und ist Autor des Buches “Goodbye, Things.“ („Das kann doch weg!“), in welchem er seinen eigenen Weg, Schritt für Schritt, weg von der Konsumgesellschaft hin zu einem auf das Wesentliche reduzierte Leben beschreibt. Auch er beschreibt das Reduzieren seines Besitzes als eine enorme Erleichterung. Man müsse sich weniger Sorgen machen, sich um weniger Dinge kümmern, hätte mehr Zeit für die „wichtigen Dinge“ im Leben und ist damit nicht nur freier, sondern auch glücklicher. “For a minimalist, the objective isn’t to reduce, it’s to eliminate distractions so they can focus on the things that are truly important.”13 (Fumio Sasaki, Autor) Eines dieser „wichtigen Dinge“ im Leben ist meiner Meinung nach ein gemeinschaftliches Leben in einer sozialen Nachbarschaft, in welcher Austausch und Kommunikation stattfindet. Daher sind Quartierszentren, welche verschiedene Themenbereiche durch gemeinschaftliche Nutzungen beherbergen und anbieten, von hoher Bedeutung. Diese Treffpunkte sollen nicht nur die Kommunikation der Bewohner fördern, sondern auch die Öffentlichkeit einladen an dieser Lebensform teilzunehmen. Die Aneignung, vorallem im Sommer 2020, der leeren Theresienwiese durch die Menschen zeigt, dass „Leere“ nicht gleich „Leere“ bedeutet. Die Theresienwiese ist, bis auf die Polizeiinspektion 17 und den U-Bahn Eingang im Norden weder bebaut, noch begrünt oder gar bepflanzt, trotzdem füllt sie sich vor allem in den Abendstunden und scheint garnicht mehr so „leer“. Die heutigen Aktivitäten und Sportarten, welche die Münchner auf der temporären und eeren Theresienwiese ausüben, bedeuten eine grandiose Aneignung einer scheinbaren Brachfläche. Diese Aktivitäten sollen auch zukünftig auf der Theresienwiese genügend Platz finden.
11
Vgl. Kampmann, 2019.
12
Bruno, Dave: The 100 Thing Challenge, US, New York: Harper Collins, 2010.
13
Sasaki, Fumio: goodbye, things on minimalist living, UK, London: Penguin Books Ltd, 2017.
11
3_Der Ort Die Theresienwiese Aufgrund der zentralen Lage der Theresienwiese im Stadtteil Ludwigvorstadt-Isarvorstadt, ist sie durch die öffentlichen Verkehrsmittel sehr gut erschlossen. Neben der U-Bahn-Haltestelle Theresienwiese (U4/U5), welche den Westen mit dem Osten Münchens verbindet, sind auch die U-BahnStationen Schwanthalerhöhe (Westen), Poccistraße (Süden), Goetheplatz (Osten), sowie der Hauptbahnhof im Norden, das Sendlingertor im Osten und der Ostbahnhof im Süd-Osten fußläufig erreichbar. Trotz der zentralen Lage und der umgehenden und vielbefahrenen Ringstraße ist die Fläche durch den umlaufenden Grüngürtel, bestehend aus einer vierreihigen Baumallee, weitestgehend sehr geschützt vor Lärm und weiteren Emissionen des Verkehrs. Durch den Hang im Westen der Theresienwiese, auf welchem sich die Bavaria und Ruhmeshalle befinden, entsteht eine Höhendistanz zwischen Theresienwiese und Straße. Trotz der „Abschottung“ der Fläche, existieren mehrere Ein- und Ausgänge. Im Westen befinden sich Kleinere, wohingegen die Zugänge im östlichen Bereich eher großzügiger gestaltet sind. Die wichtigsten und am meisten genutzten Eingänge sind vermutlich die zwei im Westen, südlich und nördlich der Bavaria, der Einbzw. Ausgang im Osten am Esperantoplatz bzw. im Norden an der Martin-Greif-Straße, sowie im Süden Richtung Poccistraße. Neben der Anbindung an die
ÖPNV ist die Verbindung West-Ost und Süd-Nord über die Theresienwiese wohl die wichtigste Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer. Auf den 43ha der Stadt München befinden sich lediglich drei dauerhafte Bebauungen - die Ruhmeshalle mit Bavaria, der U-Bahnhof „Theresienwiese“, sowie das Servicezentrum, welches jedoch nur während des Oktoberfestes aktiviert wird. Neben der sichtbaren Infrastruktur verfügt die Fläche jedoch, aufgrund der Veranstaltungen, über ein umfangreich ausgebautes Netz an Wasser-, Erdgasund Stromleitungen (siehe unten), wovon die zukünftigten, mobilen Unterkünfte Gebrauch machen könnten - zumindest an Frisch-und Abwasser, da eine weitestgehend autarke Versorgung das Ziel ist. Im Rahmen des Masterplans, des ersten Teiles meiner Masterthesis, möchte ich mich innerhalb des Grüngürtels der Theresienwiese bewegen. Das neue Viertel würde von der geschützten Lage profitieren, jedoch gleichzeitig, durch die großzügig gestalteten Eingänge, die Öffentlichkeit anziehen und einladen. Im zweiten Teil werde ich eines der Quartierszentren, wie beispielsweise die aktivierte Polizeiinspektion 17, weiter ausarbeiten und klare Aussagen über die Organisation, Gestaltung und Konstruktion treffen.
Masterplan
Servicezentrum
U
U
U
Thema:
om
leuchtung (38 Laternen) stzelte sensstände hrgeschäfte Bahn rvice-Center erpipeline
Verbraucher:
e ca. 1200 Haushalte pro Jahr
Wasser
Thema:
Sanitäranlagen Festzelte Essensstände Service-Center
Verbraucher:
Verbrauch:
120 Millionen Liter pro Wiesn (Ø München 300 Millionen Liter pro Tag)
Fakten:
17 km Leitungen 48 Hydranten Abwasser aus Krugspülanlagen wird wiederverwendet als Toilettenspülwasser
km Leitungen 0 Abnehmer 0 Energie Speisepunkte Trafostationen erpipeline 4 Container mit je 000 Liter Bier
Wiesn 2018
ruktur
Strom Infrastruktur 02_1 dauerhafte
12
Erdgas
Festzelte Essensstände Service-Center
Verbrauch:
wie ca. 85 Haushalte pro Jahr
Fakten:
5 km Leitung
U
Wiesn 2018
WasserInfrastruktur 02_1 dauerhafte
Wiesn 2018
Erdgas
Erschließung
Gelände
Grüngürtel
13
9
Das Servicezentrum Bis zum Jahr 2003 waren städtische Behörden, wie beispielsweise Polizei, Feuerwehr und Sanitäter, während des Oktoberfestes in einem Containerdorf am Rande der Theresienwiese untergebracht. Das Provisorium, welches über 30 Jahre bestand, entsprach jedoch weder baulich, noch sicherheitsmäßig, zeitgemäßen Standards. Aufgrund dessen wurde von Staab Architekten ein Gebäude entwickelt, was jedoch nicht als „erste Bebauung“ der jahrelang freigelassenen Theresienwiese gelten soll, sondern als „Infrastrukturgerät“ des Oktoberfestes. Das Ziel war es, dass das Gebäude in den Monaten der „Leere“ weitestgehend unbenutzt ist, sowie gut gesichert. Dahingegen soll die eigentliche Funktion während des Festes gut sichtbar sein.14 Das Servicezentrum bietet nun, also während des Volksfestes, Platz für 400 Mitarbeiter aus zwölf Behörden. Darunter befinden sich die Polizei, das Bayerische Rote Kreuz, die Stadtwerke, das Kreisverwaltungsreferat, das Referat für Gesundheit und Umwelt, das Jugendamt, sowie das Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Die Fassade aus geflochtenem Streckmetall- und Kupferpaneelen wurde bewusst gewählt, um im Laufe der Zeit durch die Ansetzung von Grünspan, mit dem Schotter, Gras und Blätterdach des Hangs der Theresienwiese optisch zu verschwinden. Volker Staab Architekten aus Berlin, welche den im Sommer 2002 ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entschieden, versenken in ihrem Entwurf
die Hälfte der knapp 2000 geforderten Quadratmeter für Büros, Einsatzräume und Not-Operationssäle unter die Erde, sodass das Gebäude nur ca. 4m herausragt, was nur knapp mehr ist als es das Containerdorf tat. Während Betrieb schafft es das Gebäude, durch das Aufschieben der drei Tore, sich sichtbar zu machen und bietet den Besuchern Orientierung. Des Weiteren ist auf diesen drei Eingängen in leuchtender Schrift erkennbar, welche Nutzungen dahinterstecken: Polizei, Erste Hilfe, Festleitung. Auch im dunklen ist das Haus gut auffindbar, da das Licht des Inneren durch die Streckmetallpaneele schimmert. Das Innere des Baukörpers musste viel verbinden – von der Ausnüchterungszelle bis zur Kinderfundstelle, vom Behandlungsraum bis zur Caféteria. Aufgrunddessen erhielten die einzelnen Referate eigene Abschnitte. Auf der abgewandten, westlichen Seite des Gebäudes befinden sich vier gläserne Lichthöfe, welche das Untergeschoss ausreichend belichten. Neben der eigentlichen Oktoberfestzeit ist das Servicezentrum auch während des 4-monatigen Auf- bzw. Abbaus besetzt und dient unter anderem weiteren Veranstaltungen, wie dem Tollwood und dem Frühlingsfest. Nur das Fremdenverkehrsamt nutzt das Gebäude ganzjährig, was immerhin 20% Auslastung des 13 Millionen Euro teurem Gebäude garantiert.15
Erdgeschoss Polizei
Untergeschoss Rotes Kreuz
Jugendamt mit Kinderfundstelle
Feuerwehr
Fremdenverkehrsamt
Innenhöfe
14
Vgl. Staab, Volker: Servicezentrum auf der Theresienwiese,München, [online] http://www.staab-architekten.com/index.php5?node_id=11.14&lang_id=1 [23.10.2020].
15
Vgl. Herwig, Oliver: Auf geht`s, Servicezentrum auf der Theresienwiese, München, in: Bauwelt, 5, 2005, [online] https://www.bauwelt.de/dl/797050/10795693_747cb16fdb.pdf.
Büros
Aufenthalt
Innenhöfe
Umkleiden
Technik
Schnitt Süd-Nord
14
10
15
4_Fragen und Ziele Im Rahmen der Masterarbeit, möchte ich die Theresienwiese als eine Experimentierwiese für Wohnund Lebensraum betrachten. Dafür muss der Begriff „Stadt“ neu definiert werden. Könnte eine Stadt in der Stadt München mit alternativen, nachhaltigen, temporären bzw. mobilen Wohnformen auf der Theresienwiese entstehen? In wie fern beeinflussen sich die unterschiedlichen Maßstäbe der Stadt? Im Vordergrund dieser Stadt soll das Leben, nicht das Wohnen stehen. Was benötigen also die Menschen, welche auf minimalster Fläche wohnen, um ein lebenswertes, urbanes Leben zu führen? Wie wird zukünftig auf der zentral gelegenen Theresienwiese gewohnt, gewirtschaftet, gelebt und gearbeitet? Menschen, welche auf kleinstem Raum wohnen, müssen gleichzeitig auch ihren individuellen Besitz an Gegenständen reduzieren. Da der Wohnraum nur das Essenzielle und Überlebenswichtige bietet, verlässt man vermutlich häufiger seine vier Wände, um beispielsweise zu arbeiten, Bekannte, Familie und Freunde zu treffen, sich im Gärtnern zu üben, Kultur und Kunst zu sehen oder etwa um ein Möbelstück zu bauen. Für diese Aktivitäten ist jedoch im Eigenheim kein Platz. Daher ist Kommunikation, Nachbarschaft und Austausch unter den Bewohnern, wie auch im Zusammenhang mit der Öffentlichkeit, essenziell. Aufgrund dessen, ist eine Art Dorfplatz bzw. Quartierszentrum unabdinglich. Wie sollte ein Quartierszentrum demnach aussehen und welche Funktionen beinhaltet es, sodass es sowohl für die Bewohner, wie auch die Nachbarschaft einen attraktiven Raum schafft, in welchem man zusammen Leben, Studieren und Experimentieren kann? Wie sollte dieses Zentrum aussehen, um einerseits Ausgleich zu der begrenzten eigenen Fläche zu schaffen, jedoch ebenfalls jeden Quadratmeter effizient und nachhaltig zu nutzen? Laut Van Bo Le-Mentzel, einem der wichtigsten Vertreter der Tiny-House-Bewegung in Deutschland, sollte auch der Begriff „öffentlicher Raum“ neu definiert werden. Wem gehört der öffentliche Raum? Sollte ihn nicht jeder Mensch frei und flexibel Nutzen dürfen?
16
Seine Antwort darauf ist, dass alle Menschen, die etwas zum Gemeinwohl und für die Öffentlichkeit zugänglich, beitragen, die Erlaubnis haben sollten, die öffentlichen Räume frei und flexibel in Anspruch zu nehmen. Dadurch stellt sich die Frage, wo die Grenzen zwischen öffentlich, halböffentlich und privat liegen. Gibt es überhaupt Grenzen? Mein Ziel ist es, im ersten Teil der Masterthesis, verschiedene alternative Wohnformen zu studieren und ein Gesamtkonzept für die Theresienwiese zu erarbeiten. Dieser Masterplan bzw. dieses Regelwerk, soll Stellplätze für die Wohnformen ausweisen, sodass unterschiedliche Quartiere und Siedlungen, sowie Diversität bzw. Heterogenität entstehen, welche unter anderem durch die individuell gebauten und gestalteten Wohnformen geprägt wird. Des Weiteren, werden die Freiflächen und Quartiers- bzw. Themenzentren verortet und die autofreie Erschließung und Infrastruktur geregelt. Sehr wichtig ist mir, dass auch die heutigen praktizierten Sportarten auf der Theresienwiese in Zukunft Platz finden. Untersucht werden soll ebenfalls, in wie weit eine zwar dauerhafte, aber nachhaltige, alternative Wohnform, wie beispielsweise das Co-Being-House mit Clusterwohnungen, denkbar wäre. Folgende alternative, temporäre Wohnmodelle wären daher denkbar:
Ziel ist es, eine attraktive Umgebung und gemeinschaftliche Nutzungen zu schaffen, welche sowohl den Bewohnern, sowie auch der Öffentlichkeit dienen sollen. Es soll untersucht werden in wie weit eine konventionelle und klar definierte Abgrenzung zwischen privatem, halböffentlichem und öffentlichem Raum notwendig ist, da diese Lebensform, auf minimalstem Raum, sich grundsätzlich mehr auf ein Miteinander und gemeinschaftliches Leben fokussiert. Daher sind die Quartierszentren von sehr hoher Bedeutung. Um eine Durchmischung und einen maximalen Austausch zu garantieren, sollen die einzelnen Zentren, wovon eines die Polzeiinspektion 17 ist und dadurch ganzjährig aktiviert wird, Nutzungen verschiedener Themenbereiche anbieten.(siehe Mindmap unten) Im zweiten Teil meiner Masterarbeit, werde ich mich mit einem der Quartierszentren auseinandersetzen und dieses in kleineren Maßstäben untersuchen und entwerfen. Neben der räumlichen Organisation und der klar definierten Nutzung, will ich im Detail konkrete Aussagen über die Konstruktion, sowie Materialien treffen. Ein unkonventioneller Entwurf und eine nachhaltige Bauweise, eventuell aus recycelten Materialien, hat für mich vor allem in diesem Kontext, eine große Bedeutung. Des Weiteren will ich studieren, in wie weit die hinzukommenden Zentren eine temporäre bzw. dauerhafte Bauweise aufweisen und wie sich dies auf die sich ständig verändernde Theresienwiese auswirken
würde. Nicht nur die mobilen Tiny-Häuser, auch die Quartierszentren sollen für ein gutes Beispiel nachhaltigem Bauen und Leben stehen. Alternativ und falls im Masterplan enthalten, könnte ich mir auch die Ausarbeitung eines „Co-Being-House“ vorstellen. Ein weiterer Gedanke, welchen ich gerne offen diskutieren würde, ist der Bau eines Tiny-Hauses im Maßstab 1:1. Anstatt der Ausarbeitung eines CoBeing-House oder eines Quartierzentrums würde ich mich nach der Fertigstellung des Masterplans dem Entwurf und darauffolgend dem Bau eines Tiny-Hauses widmen. Die Vorstellung wäre Sponsoren zu finden, welche mir finanziell den Bau des Tiny-Hauses ermöglichen würden. Nach Fertigstellung bzw. bereits während der Planungsphase, würde ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Werkstätte machen, sodass das 1:1 Modell umgesetzt werden kann. Das Hauptziel wäre, eine Genehmigung der Stadt München zu bekommen, welche dem Tiny-Haus, deklariert als „Fliegender Bau“, erlaubt, sich für eine befristete Zeit auf der Theresienwiese niederzulassen. Daraufhin, könnte man eine Art Verlosung durchführen und unterschiedlichste Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zum Probewohnen einladen, sowie Workshops und Veranstaltungen rund um das minimalistische und zukunftsorientierte Wohnen veranstalten.
_mobile Tiny-Häuser auf Rädern _Tiny-Village _Co-Being-Häuser mit Clusterwohnungen _Tiny-Experimentiersiedlung – zum Forschen im Rahmen von Workshops und Probewohnen
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5_Referenzen Van Bo Le-Mentzel - Vertreter der Tiny-House-Bewegung Warum Tiny Houses eine neue Ära des Städtebaus einläuten können. Das Wohnkonzept „Tiny-Houses“ hat sich vom kalifornischen Silicon Valley aus zur globalen Bewegung entwickelt. Einer der wichtigsten Vertreter des „Tiny-House-Movement“ in Deutschland ist der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel. Neben dem Entwerfen der „Harzt IV-Möbel“, wie beispielsweise dem „24 Euro Chair“, ist er der Gründer des Vereins Tinyhouse University e.V. in Kreuzberg, Berlin. Neben dem Entwerfen und Studieren von Wohnmodellen auf minimalster Fläche, wie beispielsweise dem „Tiny100“, welches gerade mal 6,4qm (2m x 3,2 x 3,75m) Wohnfläche besitzt, setzt sich Le-Mentzel intensiv mit dem Wohnen der Zukunft auseinander, um akzeptable Alternativen zu den steigenden Mieten, zu Verdrängung, Migration und Gentrifizierung zu finden. Er stellt unsere heutige Wohn-und Lebensweise grundlegend in Frage und erzählt über seine Vorstellungen der „Stadt der Zukunft“. „Jeder Mensch hat das Recht auf Stadt und Gesellschaft – unabhängig von seiner Herkunft und seinem Status.“ (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Van Bo Le-Mentzel stellt drei Forderungen an die Politik. Die erste wäre eine Wohnraumreform. Das deutsche Gesetz legt fest, dass sobald ein Tiny-Haus auf Rädern gebaut ist, es der Straßenverkehrsordnung unterliegt. Das wiederum bedeutet, dass es nur dort abgestellt werden darf, wo auch ein Auto es nur darf (Campingplätze oder privater Grund). Wohnen darf man nur darin, wenn dieser Wohnsitz im Einwohnermeldeamt angegeben wird, wofür es wiederum eine Adresse braucht. Le-Mentzel kritisiert, dass es mit der heutigen Technik bereits andere Möglichkeiten gibt eine Person auffindbar zu machen, unabhängig von einem Wohnsitz.16 Zweitens müsse öffentlicher Raum, wie es der Begriff schon sagt, für die ganze Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Parkplätze beispielsweise seien nur für PKW-Besitzer reserviert. Drittens, solle ein Bauen auf derzeitig unversiegelten Flächen verboten werden. Natürlich ist Le-
18
12
Mentzel bewusst, dass es dadurch keine Neubauprojekte mehr geben würde. „Es geht darum, die Stadt abzuschaffen.“ (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Der Architekt ist der Meinung, dass die Stadt, zumindest so wie wir sie verstehen und leben, abgeschafft werden muss. Man hätte nicht zu wenig Wohnraum, sondern hätte nur noch nicht verstanden den öffentlichen Raum richtig zu nutzen. Zum Beispiel könnte man ein Büro, welches ab 18 Uhr nichtmehr besetzt ist, nachts als Hotel nutzen. Dadurch müsste man weniger Hotels bauen und hätte somit wiederum mehr Wohnraum. Ein weiteres Beispiel sind die vielen Parkplätze. Hätte man die Erlaubnis diese Parkplätze auch anderweitig zu nutzen, könnte man sie temporär als Bürofläche, zum Betreuen von Kindern oder zur Versorgung mit Lebensmitteln nutzen – zum Beispiel in TinyHäusern. Eventuell bräuchte man generell weniger Autos, wenn man alles was man zum Leben braucht direkt vor der Haustür findet und eine ganz neue Stadtstruktur schafft.17 Nicht nur der Begriff „Stadt“ sollte neu definiert werden, sondern auch der Begriff „Wohnen“. Nimmt man eine Wohnung als einen Ort wahr der alle Elemente des Lebens beinhaltet, müsse diese natürlich groß sein. Viel mehr jedoch sollte man das „Wohnen“ als ein Element unter Vielen, im Werkzeugkasten der Stadt, betrachten. Laut Le-Mentzel, sollte man den fehlenden Platz im Wohnen mit der Stadt kompensieren. Erst die Gemeinschaft und Nachbarschaft mache das Leben in der Stadt wertvoll. Verglichen mit Schrebergärten, welche, aus Le-Mentzels Sicht, städtische Freiräume ökologisch und gesellschaftlich effizient nutzen, würden TinyHäuser temporäre, ungenutzte Flächen nutzen und sie nicht negativ beeinträchtigen, sondern additiv zum Leben in der Stadt ihren Beitrag leisten. Anstatt öffentliche Freiflächen immer weiter zu bebauen, zu versiegeln und zu verdichten sollte man die Flächen für die ganze Öffentlichkeit flexibel nutzbar machen.18
„Wie würde eine solche Welt aussehen? Eine Stadt, in der es keine Bewohner mehr gibt, sondern nur noch Nachbarn.“ (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Abgesehen vom minimalistischen Lebensstil ermöglichen die Tiny House Villages eine neue „Spielart“ des Städtebaus – der flexible Städtebau. Allein die Behörden Berlins verwalten über 100.000 Stellplätze. Anstatt der Parkraumbewirtschaftung könnte man Menschen bewirtschaften und Lebensräume für Nachbarn schaffen - ohne erforderliches Bauland. Le-Mentzel spricht von „Nachbarisierung“. Das bedeutet, dass man teilt, sich gegenseitig unterstützt, voneinander provitiert und von dem jeweiligen Angebot und Können seines Nachbarn provitiert. Daher sollten laut Van Bo Le-Mentzel die Tiny-Häuser im öffentlichen Raum auch nie nur privat genutzt werden, sondern es muss ein öffentliches Angebot geben. „Nur wer nachbarisiert, darf den öffentlichen Raum in Anspruch nehmen.“. „Ich träume von einem Internet of Spaces, einer Vernetzung öffentlicher Räume.“ (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Durch die Vernetzung unterschiedlicher Bereiche werden neue Systeme und Funktionen möglich.
So wird zum Beispiel das autonome Fahren durch die Vernetzung von Autos, Ampeln und Straßenkarten realisiert. Van Bo Le-Mentzel plädiert auf ein „Internet of Spaces“, welches eine Vernetzung von öffentlichen Räumen beschreibt. Er stellt sich eine Welt vor, in welcher auf allen öffentlichen Plätzen Tiny-Häuser stehen, welche miteinander vernetzt sind. In diesem Szenario bräuchte es ein neues Verständnis für den Begriff „Citizenship“.19 Man wäre nicht länger Staatsbürger, sondern ein Teil einer Community. Der Architekt ist der Meinung, dass Personen beispielsweise durch einen Algorithmus, also künstliche Intelligenz, in Erfahrung bringen könnten, ob und welche öffentliche Fläche in einem bestimmten Zeitraum frei ist – beispielsweise für Tiny-Häuser. Falls man zukünftig ortungebunden Leben möchte ohne von teurem Mietraum abhängig zu sein, könnte dieses „Internet of Spaces“ dies möglich machen. Dadurch hätte jeder global Zugriff auf Raum, unabhängig seiner Staatsbürgerschaft, seinem Einkommen, seiner Sexualität oder Religion. Man wäre einzig und allein ein Teil einer Community. Falls diese „Community“ beweglich ist würden Gesellschaften ganz neu strukturiert werden und eine ganz neue Form der Begegnung und Nachbarschaft entstehen.20
16
Vgl. Pörnbacher, Elisabeth: Heimat braucht nicht viele Quadratmeter, in: Zeit Wissen, 13.10.2016 [online] https://www.mut-zur-nachhaltigkeit.zeit.de/aktuelles/heimat-braucht-nicht-viele-quadratmeter [22.10.2020].
18
Vgl. Dohmen, Andreas: „Warum müssen wir immer alles besitzen?“, Ein Interview mit Van Bo Le-Mentzel, in: Qiio Magazin, 12.08.2019 [online] https://www.qiio.de/warum-muessen-wir-immer-alles-besitzen-ein-interview-mit-architekt-van-bo-le-mentzel/ [22.10.2020].
17
Vgl. Kämmerer, Julia: Das „Tiny House Ville Lichtenberg“, in: Qiez, Mein Leben, Meine Stadt, 12.04.2019 [online] https://www.qiez.de/ikea-lichtenberg-tiny-house-ausstellung/ [22.10.2020].
19
Vgl. Sense the City: Wir brauchen keine Megacities, sondern ein „Internet of Spaces“, 21.05.2019, [online] https://sense-the-city.org/wir-brauchen-keine-megacities-sondern-ein-internet-of-spaces/2/ [22.10.2020].
20
Vgl. Dohmen, 2019.
19
„Tiny House Ville“ Tiny Foundation, Van Bo Le-Mentzel Ikea-Parkplatz, Lichtenberg, Berlin
Die „Tiny Foundation“ ist eine Agentur bzw. ein Kollektiv, bestehend aus Architekt*innen, Städteplaner*innen, Tischler*innen, Medienmacher*innen und Wissenschaftler*innen, welches 2019 von dem Berliner Architekten Van Bo Le-Mentzel gegründet wurde. Unter dem Motto „Jeder Mensch hat das Recht auf Stadt und Gesellschaft – unabhängig von seiner Herkunft und seinem Status“, strebt das Team Raum für soziale Nachbarschaft an. Unter „sozialer Nachbarschaft“ versteht Van Bo Le-Mentzel, unter Partizipation neue Wohnkonzepte zu schaffen, diese zu bauen und darin probezuwohnen. Nach dem Projekt „Bauhaus Campus Berlin“, in welchem Van Bo Le-Mentzel in einem Team verschiedenste Tiny-Häuser baute, studierte und diskutierte, rief er das Projekt „Tiny House Ville“ ins Leben. Im Berliner Bezirk Lichtenberg entstand auf 15 Parkplätzen des Ikea Einrichtungshauses eine TinyHouse-Siedlung. Der Architekt sieht seine Projekte als Kritik am Städte- und Wohnungsbau. Deshalb sollen dort akzeptable Alternativen zu den steigenden Mieten, Verdrängung, Gentrifizierung und Migration erforscht werden. Dort will die Tiny Foundation experimentieren, in wie weit sich öffentliche Flächen, in diesem Fall Parkplätze, eignen, menschenwürdigen Wohnraum zu schaffen. Mit folgenden Fragen setzten sich die Menschen auseinander: Wie viel Wohnraum braucht der Mensch? Wo beginnt ein würdevolles Leben? Reicht ein Bett, Küche und Bad? Die Gemeinschaft auf dem Parkplatz will kein „Ökodorf“ verkörpern und ebenso wenig einen Campingplatz oder Freizeitpark. Es geht um das gemeinschaftliche Wohnen, gemeinwohlorientierte Arbeiten und soziale Nachbarschaft. Beispielsweise könne sich ganz frei und flexibel ein Café, ein Bäcker, eine Werkstatt, und weitere, zu einer „Stadt“ gehörigen Einrichtungen, dazugesellen.21
20
Die Häuser der Siedlung des Ikea-Parkplatzes bilden teils bekannte Gebäude nach. Beispielsweise fand man dort das Brandenburger Tor „Tiny Temple“ oder den Werkstattflügel des Bauhauses in Dessau, genannt „Wohnmaschine“, welche anlässlich des 100 jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses von Van Bo Le-Mentzel entworfen wurde. Neben den von der Tiny Foundation entworfenen Tiny-Häusern kam auch beispielsweise „Das Haus der Würde des Menschen“ hinzu. Der Eigentümer ist Tom Pollhammer, welcher acht Jahre lang im Plänterwald in seinem Tiny-House lebte bis ihn das Forstamt des Waldes verwies. „Jeder hat das Recht auf Stadt und Gemeinschaft. Auch Obdachlose, Rente beziehende Mülleimerwühler, Freigeister; genauso wie Menschen mit höherem Einkommen – einfach Jeder.“ (Van Bo Le-Mentzel, Architekt) Die Schwerpunkte der Austellung auf dem IkeaParkplatz liegen darin, gemeinsam mit Interessierten zu beraten, nachzudenken und herauszufinden wie man in einem Tiny-Haus Leben kann, was für die Gemeinschaft von Bedeutung ist und welches Gewicht der Häuserbau in einer Stadt für sozialverträgliche Nachbarschaft hat. Des Weiteren kann man sich dort zum Probeschlafen anmelden oder gemeinsam für 11.000 Euro in 11 Tagen zusammen mit drei weiteren Freunden und unter Anleitung sein eigenes Tiny-Haus bauen. Herausgefunden wurde, dass zwar jedem Tiny-Haus-Bewohner eine geringe, erweiterbare Fläche zur Verfügung stehen sollte, um etwa einen Tisch oder eine Bank aufzustellen, jedoch das elementarste des minimalistischen Wohnens, eine Art „Dorfplatz“ bzw. „CoBeing-Space“ ist. Eben eine Dorfgemeinschaft wie es sie früher gab, in welcher jedes Mitglied etwas Wichtiges kann und zum Gemeinwohl der Nachbarn beiträgt.22
21
Vgl. Strauß, Stefan: Tiny House-Minihäuser: Ikea-Parkplatz als Lebensraum in Berlin-Lichtenberg, in: Berliner Zeitung, 14.03.2019 [online] https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/tiny-house-minihaeuser-ikea-parkplatz-als-lebensraum-in-berlin-lichtenberg-li.69018 [23.10.2020].
22
Vgl. Potyka, Thomas: Kritisches Wohnen auf Rädern, in: StadtTeilZentrum Lichtenberg-Nord, 12.04.2019 [online] https://stz-lichtenbergnord.de/kritisches-wohnen-auf-raedern/ [23.10.2020].
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13
„Insel Weißensee“ Mobile AIR - The Tiny House Artist in Residence Mirbachplatz, Pankow, Berlin
Häusern leben. Nach langem forschen und bauen wohnt die Community nun in, fast ausschließlich aus recycelten Materialien gefertigten, Unterkünften. Bezüglich der Infrastruktur können die Bewohner den Strom aus dem Kirchturm beziehen. Des Weiteren entstanden ein Kompost, eine Kompostanlage, Solarpanele auf den Dächern, sowie eine, im Juli 2019 fertiggestellte, Pflanzenkläranlage. Durch diese Wasseraufbereitungsanlage ist das Dorf nun, bis auf die Trinkwasserversorgung, autark.24 Die Motive Ressourcen zu sparen und sich weg von der Konsumgesellschaft hinzu einer auf die Subsistenz konzentrierte Lebensweise zu bewegen schuf auf am Mirbachplatz in Berlin eine Tiny-Haus-Siedlung. Das Grundstück befindet sich auf einem Kreisverkehr, eingesäumt von Büschen und Bäumen, welches, samt dem denkmalgeschützten Kirchturm, seit 2007 in Privatbesitz ist. Die Bethanien Kirche wurde im 2. Weltkrieg zerstört und 1955 abgerissen. Der Eigentümer und Architekt Bernd Bötzel plant seither den Platz mit Eigentumswohnungen zu bebauen, jedoch gerät der Genehmigungsprozess immer wieder ins Stocken. Der Platz wurde immer wieder für Veranstaltungen genutzt, wie beispielsweise für Public Viewing oder eine Kunstperformance beim Art Spin 2018. Des Weiteren wird die Fläche für die Kundschaft einer Eisdiele genutzt. Pia Grüter, welche zuvor mit ihrem Tiny-Haus auf dem Holzmarkt lebte, wurde auf den Platz aufmerksam und setzte sich mit dem Eigentümer in Verbindung. Hinsichtlich der ohnehin stockenden Genehmigung für sein Bauvorhaben und der Tatsache, dass immer wieder in den Kirchturm eingebrochen wurde, stand er einer temporären Zwischennutzung und damit den zukünftigen „Wächtern“ des Kirchturms positiv gegenüber.23 Nachdem die Künstlerin Pia im Oktober 2018 als erste auf das Grundstück zog, zählt die Gemeinschaft heute sechs Mitglieder, welche in fünf Tiny-
22
14
Ein wichtiger Beschluss der „Insel-Bewohner“ war, dass sie den Platz nicht privat nutzen, sondern sich den Anwohnern und Nachbarn öffnen wollen. Bereits anfangs hatten die jungen Bewohner unter dem „Partizipationsprinzip“ die Nachbarschaft mit einbezogen und zusammen Ideen und Visionen für das Geschehen auf dem Platz entwickelt. Es gab viele Ideen, wie beispielsweise regelmäßige Kino-Vorführungen, Urban Gardening und ein Repair Café. Eine Gruppe aus Studenten bauten daraufhin Hochbeete für die Community und führten ein Theaterstück auf. Im Vordergrund des Projekts stehen ein nachbarschaftliches Miteinander, kultureller Austausch, sowie Workshops und Events für Jedermann. Beispielsweise gibt es regelmäßig einen „Tag der offenen Tür“, an dem auch Essen und Trinken angeboten wird, sowie Stammtische, Kulturabende und Schachturniere. Des Weiteren ist ist auf dem Gelände ein Schrank zum Tausch von Kleidung und Büchern, sowie eine Ausleihstation für Gesellschaftsspiele installiert. Die Zwischennutzungsverträge laufen bis Ende 2020. Jedoch begeisterten die jungen Akteure nicht nur die Nachbarschaft mit ihrem Projekt. Auch von Seiten der Politik, wie etwa von dem Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke), welcher selbst oft zu Gast war, kam ausschließlich positives Feedback. Gemeinsam wird nun diskutiert in wie weit ein alternativer Standort für die Community zur Verfügung gestellt werden kann.25
23
Vgl. Yang, Kika, Linnemann, Maja: Report: Entdeckung am Mirbachplatz – kleinräumiges Wohnen und Leben auf der Verkehrsinsel, in: CityMakers Berlin, 14.08.2019, [online] https://c-makers.de/entry/tinyhouse/ [24.10.2020].
24
Vgl. Schwesig, Lisa: Tiny-House-Bauer entern die „Insel Weißensee“, in: Qiez, Mein Leben, Meine Stadt, 22.07.2019, [online] https://www.qiez.de/tiny-houses-berlin-weissensee/ [24.10.2020].
25
Vgl. Yang, Linnemann, 2019.
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„ShabbyShabby Apartments“ Münchner Kammerspiele, raumlaborberlin München
Zur Spielzeit 2015/2016 übernahm Matthias Lilienthal die Intendanz der Münchner Kammerspiele und rief zu Beginn seiner Amtszeit das Projekt „ShabbyShabby Apartments“ ins Leben. Das, in Kooperation mit dem Berliner Architektur- und Kunstkollektiv „raumlabor“ entstandene Projekt, setzt sich experimentell und künstlerisch mit der angespannten Wohn- und Lebenssituation in München auseinander. Unter der Frage „Es kann doch nicht einfach jeder schlafen wo er will! Oder doch?“ realisierten insgesamt 120 Kreative Köpfe, mit einem Budget von jeweils 250€, 24 „Shabbys“ im Münchner Stadtraum, welche daraufhin für einen Monat gebucht und bewohnt werden konnten. Was wäre, wenn alle ihre Wohnungen verließen und sich an den unwahrscheinlichsten Orten der Stadt Buden bauten? Könnte vielleicht eine ganz neue Art von Lagerfeuergesellschaft, von Meinungsbildung und -austausch bei Stockbrot und Cowboykaffee entstehen? Unter diesen Vorstellungen gaben die Beteiligten der von Gentrifizierung und Wohnungsmangel geprägten Stadt für vier Wochen ein neues Gesicht und experimentierten mit einer zukünftigen Wohnund Lebensweise im öffentlichen Raum.26 Nach der einwöchigen Bauphase der Unterkünfte, im Rahmen eines „Workcamps“, konnten diese in der einmonatigen Veranstaltung von Münchnern und Touristen für 35€/pro Nacht inkl. Frühstück angemietet werden. Des Weiteren fanden regelmäßig Führungen sowie Diskussionsrunden zwischen Architekten, Stadtplanern, Künstlern und Bürgern zu den Themen spontaner Städtebau, Selbstbau-Initiative und urbanes Wohnen statt.
24
Die Standorte der Wohnmodelle erstreckten sich von der Innenstadt, wie beispielsweise der Residenz oder der Nobel-Einkaufsmeile Maximilianstraße, bis hin zum Stadtteil Giesing und den Isarauen. So wurde beispielsweise vor der Residenz eine Erdhütte errichtet, wie sie in diesem Maß vor 150 Jahren von Landarbeitern im Umland Münchens noch bewohnt wurde. Ein weiteres Beispiel ist eine Unterkunft namens „Yellow Submarine“, welches auf der Praterinsel der Isar errichtet wurde und aus alten Badewannen und Waschmaschinenfenstern besteht. Auch auf dem Marstallplatz wurde unter Begleitung der Professur für Entwerfen und Holzbau der TU München ein Camp errichtet, welches auf 900qm und für 80 Leute folgende Funktionen vereinte: Wohnen, Essen, Kochen, Wellness, Büro und Werkstatt. Der Gemeinschaftsbereich im Erdgeschoss mit Essbereich und Küche diente als halböffentlicher Raum, um Interessierte anzulocken und Gemeinschaft entstehen zu lassen. Gebaut wurde das temporäre Gebäude größtenteils aus einem Gerüst und Altpapierblöcken, welche daraufhin zurück in den Recycle-Kreislauf gebracht wurden.27 Ursprünglich war das Projekt hinsichtlich der Diskussion über die Münchner Wohnsituation ins Leben gerufen worden. Hinsichtlich der Flüchtlingskrise hat die Aktion jedoch für weitaus mehr Diskussion gesorgt, da, hinsichtlich der damals rapide steigenden Flüchtlingsströme, die Politik und Planer sehr oft improvisieren müssen, um in kürzester Zeit Unterkünfte für die Geflüchteten zu schaffen. Selbstverständlich sind die teilweise aus Altkleidern gebauten Unterkünfte keine Lösung der Unterbringung. Jedoch geht von der Münchner Aktion die Botschaft aus, der Wohnungsnot nicht mit ideenloser Massenware zu begegnen, sondern mit kreativem Einfallsreichtum.28
26
Vgl. raumlaborberlin: SHABBYSHABBY APARTMENTS, 2015, [online] https://raumlabor.net/shabbyshabby-apartments/ [25.10.2020].
27
Vgl. DesignBuild, Fakultät für Architektur, Technische Universität München: Shabbyshabby HOME, 2015, [online] https://www.ar.tum.de/db/projects/2015-shabbyshabby-home/ [25.10.2020].
28
Vgl. Schoof, Jakob: Schlafen in der Shoppingmeile: Shabbyshabby Apartments in München, in: Detail, 16.09.2015, [online] https://www.detail.de/artikel/schlafen-in-der-shoppingmeile-shabbyshabby-apartments-in-muenchen-26022/ [25.10.2020].
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„Kamikatz Public House“ Zero Waste Stadt Kamikatsu, Tokushima, Japan
Kamikatsu ist eine Kleinstadt in Tokushima, Japan. Ursprünglich zählte die Stadt in der Vergangenheit über 6000 Bewohner. Durch die Abwanderung hat sich die Bevölkerung der Stadt enorm verkleinert.
notwendigen Haushaltswaren, Nahrungsmitteln und Bier. Er dient als Treffpunkt der ganzen Bevölkerung, um Austausch und Kommunikation zu fördern.
Noch bevor der Premierminister Shinzo Abe 2014 die „regionale Revitalisierung“ eingeführt hat, entwickelte die kleine Stadt eigene, innovative Lösungen, wie beispielsweise die „Zero Waste Politik“. Das Ziel der Stadt ist, die Bewohner bezüglich des okölogischen Bewusstseins zu sensibilisieren und zu schulen, sowie eine Erhaltung der Umwelt für die zukünftigen Generationen. Durch das Recyceln des Hausmülls in 34 verschiedene Elemente schafft die Gemeinschaft eine Recycling-Rate von 80%. In der lokalen Sammelstelle wird aus den einzelnen Materialien Neues produziert. Des Weiteren verfügt die Stadt über ein „Kuru-Kuru Geschäft“, was eine Tauschbörse meint, in welcher gebrauchte Gegenstände durch Nützliche eingetauscht werden können und wodurch wiederum der Konsumkreislauf durchbricht wird. Neben dem „Kuru-Kuru Geschäft“ verwaltet die Non-Profit-Organisation „Zero Waste Academy“ die „Kuru-Kuru Fabrik“, in welcher die Bewohner aus gebrauchten Kleidungsstücken Neues Nähen.29
In seiner Bauweise verkörpert der 8m hohe Bau die Ziele der „Zero Waste Stadt“. Für den Bau des Gebäudes wurden aus der ganzen Stadt ausrangierte Elemente und Materialien zusammengetragen. So stammen beispielsweise die Fenster aus abgerissenen Häusern und die alten Fliesen am Boden aus einer stillgelegten Fabrik. Durch ein entwickeltes, geschicktes Lüftungssystem kühlt die doppelte Fensterfront im Sommer und wärmt im Winter. Die Zedernholz-Konstruktion der Außenverkleidung stammt aus lokalen Holzabfällen und wurde mit der traditionell in Japan hergestellten Gerbsäure-Farbe der Persimmon-Baumfrucht gestrichen. Der Deckenventilator verbreitet die Wärme aus dem CO2-neutralen Heizstrahler, der mit Zweigen aus dem Wald betrieben wird. Auch die Innenausstattung wurde kreativ und aus recycelten Materialien hergestellt. Aus gereinigten Flaschen wurden dadurch Lampen und Kronleuchter. Möbel wurden beispielsweise aus alten Hochzeitsschränken oder alten, landwirtschaftlichen Geräten gebaut.
Auch die Gemeinschaftszentren der Stadt verfügen über diesen Recycling- und Wiederverwendungscharakter. So beispielsweise das „Kamikatz Public House“. Dieses Gemeinschaftshaus verfügt über eine Brauerei, einen Pub, sowie den Verkauf von
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Geplant und designed wurde das Gebäude der Architekturfirma Hiroshi Nakamura & NAP, welche mit dem Bau den WAN Sustainable Buidlings Award 2016 gewannen.30
29
Vgl. von Schoenebeck, Gudrun: Null Verschwendung: Bei diesem Haus ist nichts neu, in: Ingenieur, 17.08.2016, [online] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/architektur/null-verschwendung-bei-haus-neu/ [25.10.2020].
30
Vgl. Castro, Fernanda: Kamikatz Public House / Hiroshi Nakamura & NAP, in: ArchDaily, 2015, [online] https://www.archdaily.com/892767/kamikatz-public-house-hiroshi-nakamura-and-nap [25.10.2020].
27
6_Abgabeleistung und Terminplanung Abgabeleistung
Terminplanung
Für die Endabgabe und Präsentation, strebe ich eine Ausarbeitung des Projekts an, welche den Standards eines Wettbewerbs entspricht. Die Masterarbeit soll in drei Teile gegliedert werden.
Woche 1_02/11 - 07/11 _Umgebungsmodell, Research Woche 2_09/11 - 14/11 _Umgebungsmodell _Konzept/Nutzungen für Masterplan Woche 3_16/11 - 21/11 _Städtebauliches Arbeiten am Modell (Varianten) Woche 4_23/11 - 28/11 _Städtebauliche Ausarbeitung Woche 5_30/11 - 05/12 _Fertigstellung Masterplan, Zukunftsvision _Wahl eines Quartierzentrums Woche 6_07/12 - 12/12 _Entwurf Quartierszentrum, Skizzen _Konzept, Nutzungen, Organisation Woche 7_14/12 - 19/12 _Konzept, Organisation, Grundrisse, Schnitte Woche 8_21/12 - 26/12 _Organisation, Grundrisse, Schnitte Woche 9_28/12 - 02/01 Woche 10_04/01 - 09/01 _Organisation, Grundrisse, Schnitte _Entwurf Fassaden, Materialien Woche 11_11/01 - 16/01 _Entwurf Fassade, Materialien _Arbeitsmodelle und Innenraummodelle Woche 12_18/01 - 23/01 _Fertigstellung Piktogramme + Grundrisse Woche 13_25/01 - 30/01 _Fertigstellung Schnitte, Ansichten Woche 14_01/02 - 06/02 _Vorbereitung Modellbau Woche 15_08/02 - 13/02 _Fertigstellung Abgabemodelle Woche 16_15/02 - 20/02 _Fertigstellung Abgabemodelle, Fotografie Woche 17_22/02 - 27/02 _Fertigstellung Außen- und Innenperspektive _Booklet Woche 18_01/03 - 06/03 _Fertigstellung Pläne, Booklet _Finale Überarbeitung
Teil 1: Entwerfen eines Masterplans, welcher klare Aussagen über den Städtebau, die Organisation und Infrastruktur trifft. Teil 2: Ausarbeitung eines der Quartierszentren. Nutzungen, Abläufe, Organisation und Erschließung werden klar definiert. Des Weiteren, werden die Konstruktion, die Materialien und Fassaden detailreich ausgearbeitet, sowie atmosphärisch dargestellt. Teil 3: Den Prozess des Entwurfes, sowie Zwischenschritte, Ergebnisse, Überlegungen und das finale Ergebnis, sollen in einem Booklet festgehalten werden. Folgende Abgabeleistungen strebe ich an: Teil 1 „Masterplan“ _konzeptionelle Zeichnungen / Piktogramme _Skizzen _Image „Zukunftsvision“ _Masterplan 1:1000 _Arbeitsmodell 1:1000 Teil 2 „Quartierszentrum“ _konzeptionelle Zeichnungen / Piktogramme _Skizzen _Lageplan 1:500 _Grundrisse 1:200 _Schnitte 1:200 _Ansichten 1:200 _Fassadenschnitt 1:50 _Gesamtmodell 1:200 _Innenraum- oder Fassadenmodell 1:20/1:25 _atmosphärische Innenraumbilder _atmosphärische Außenperspektive Teil 3 „Booklet“
28
7_Literatur und Quellen Bayerisches Landesamt für Statistik 2020: Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner*in in Wohn- und Nichtwohngebäuden in der Region 14 und in Bayern, 2015 2019, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:e77b936c-00db-4907-bc4c-490d2030066f/mb000704.pdf. Bruno, Dave: The 100 Thing Challenge, US, New York: Harper Collins, 2010. Castro, Fernanda: Kamikatz Public House / Hiroshi Nakamura & NAP, in: ArchDaily, 2015, [online] https://www.archdaily.com/892767/kamikatz-public-house-hiroshi-nakamura-and-nap [25.10.2020]. DesignBuild, Fakultät für Architektur, Technische Universität München: Shabbyshabby HOME, 2015, [online] https://www.ar.tum.de/db/projects/2015-shabbyshabby-home/ [25.10.2020]. Dipl. Ing. Bijok, Christoph: Anders Leben in Tiny Houses - Teil 1, in: Baubiologie Magazin, 11.12.2018, [online] https://baubiologie-magazin.de/anders-leben-tiny-houses/ [16.10.2020]. Dohmen, Andreas: „Warum müssen wir immer alles besitzen?“, Ein Interview mit Van Bo Le-Mentzel, in: Qiio Magazin, 12.08.2019 [online] https://www.qiio.de/warum-muessen-wir-immer-alles-besitzen-ein-interview-mit-architekt-van-bo-le-mentzel/ [22.10.2020]. Herwig, Oliver: Auf geht`s, Servicezentrum auf der Theresienwiese, München, in: Bauwelt, 5, 2005, [online] https://www.bauwelt.de/dl/797050/10795693_747cb16fdb.pdf. Kämmerer, Julia: Das „Tiny House Ville Lichtenberg“, in: Qiez, Mein Leben, Meine Stadt, 12.04.2019 [online] https://www.qiez.de/ikea-lichtenberg-tiny-house-ausstellung/ [22.10.2020]. Kampmann, Thomas: Tiny Houses, Stadt entwickelt großartige Ideen für die kleine Wohnform, in: Nachrichtenportal Dortmund, 28.02.2019, [online] https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=572353 [16.10.2020]. Landeshauptstadt München, Kreisverwaltungsreferat: Bevölkerungsbestand August 2020, 2020, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:6f69d701-f6b8-4c66-b7b2-74fc55b974d7/bev_stand_08.pdf. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Bericht zur Wohnungssituation in München 2016-2017, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:9736b866-69cb-47d6-a4eb-9b00cd8bcdc5/LHM_Wohnbausituation_201617.pdf. Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Wohnungsmarktbarometer 2019, [online] https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:14628af2-0b6f-4902-affd-862d50d623be/LHM_Wohnungsmarktbarometer2019.pdf. Lepik Andreas, Giustina Marcelo, Ursini Chiara: DOES PERMANENCE MATTER? EPHEMERAL URBANISM Augsburg, Deutschland, Joh. Walch GmbH & Co. KG,2017. Pörnbacher, Elisabeth: Heimat braucht nicht viele Quadratmeter, in: Zeit Wissen, 13.10.2016 [online] https://www.mut-zur-nachhaltigkeit.zeit.de/aktuelles/heimat-braucht-nicht-viele-quadratmeter [22.10.2020]. Potyka, Thomas: Kritisches Wohnen auf Rädern, in: StadtTeilZentrum Lichtenberg-Nord, 12.04.2019 [online] https://stz-lichtenbergnord.de/kritisches-wohnen-auf-raedern/ [23.10.2020]. raumlaborberlin: SHABBYSHABBY APARTMENTS, 2015, [online] https://raumlabor.net/shabbyshabby-apartments/ [25.10.2020]. Sasaki, Fumio: goodbye, things on minimalist living, UK, London: Penguin Books Ltd, 2017. Schoof, Jakob: Schlafen in der Shoppingmeile: Shabbyshabby Apartments in München, in: Detail, 16.09.2015, [online] https://www.detail.de/artikel/schlafen-in-der-shoppingmeile-shabbyshabby-apartments-in-muenchen-26022/ [25.10.2020]. Schwesig, Lisa: Tiny-House-Bauer entern die „Insel Weißensee“, in: Qiez, Mein Leben, Meine Stadt, 22.07.2019, [online] https://www.qiez.de/tiny-houses-berlin-weissensee/ [24.10.2020]. Sense the City: Wir brauchen keine Megacities, sondern ein „Internet of Spaces“, 21.05.2019, [online] https://sense-the-city.org/wir-brauchen-keine-megacities-sondern-ein-internet-of-spaces/2/ [22.10.2020]. Staab, Volker: Servicezentrum auf der Theresienwiese,München, [online] http://www.staab-architekten.com/index.php5?node_id=11.14&lang_id=1 [23.10.2020]. Strauß, Stefan: Tiny House-Minihäuser: Ikea-Parkplatz als Lebensraum in Berlin-Lichtenberg, in: Berliner Zeitung, 14.03.2019 [online] https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/tiny-house-minihaeuser-ikea-parkplatz-als-lebensraum-in-berlin-lichtenberg-li.69018 [23.10.2020]. von Schoenebeck, Gudrun: Null Verschwendung: Bei diesem Haus ist nichts neu, in: Ingenieur, 17.08.2016, [online] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/architektur/null-verschwendung-bei-haus-neu/ [25.10.2020]. Yang, Kika, Linnemann, Maja: Report: Entdeckung am Mirbachplatz – kleinräumiges Wohnen und Leben auf der Verkehrsinsel, in: CityMakers Berlin, 14.08.2019, [online] https://c-makers.de/entry/tinyhouse/ [24.10.2020].
11/03/2021 Endabgabe
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Enwurfsprozess im Modell
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Analytische Skizzen
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Schulterblick 1
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Erste Skizzen
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Achsen linear und radial
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Lageplan
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Die Co-Being-Häuser orientieren sich in der Höhe am Hang im Westen und geben diesem ein Gegenüber !
Baumgürtel
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Parken
Die neue Quartiersagentur wird aufgestockt. Sie ist dadurch höher als die temporären Bauten und von überall zu erkennen!
Geländeschnitte
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Blockgrößen
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VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Die "Satelliten" der Quartiersagentur befinden sich auf den Gemeinschaftsfeldern und stellen eine Infrastruktur her, welche der Ausgang für die partizipative Bebauung ist.
Das "Handwerkszentrum" ist ein Ort in dem vorallem Recycle-Handwerk thematisiert wird.
Quartiersagentur Quartierszentren Satelliten Feld der Quartiersagentur Felder der Quartierszentren
Das Servicezentrum des Oktoberfests verwandelt sich außerhalb der Festzeiten in eine "Quartiersagentur" und ist eine Anlaufstelle für jedermann egal ob Bewohner oder nicht.
Das "Kunstzentrum" bietet Ateliers, Proberäume und überdachte Ausstellungsfläche zur gemeinsamen Benutzung...
Im "Gartenzentrum" kann man einiges übers Gärtnern lernen und in der Markthalle die lokale Ernte ergattern.
Zentrenfelder
Im "Bildungszentrum" gibt es eine Bibliothek und ausreichend Platz, welcher auf den eigenen vier Rädern fehlt zum Arbeiten, Besprechen und für die Hausaufgabenbetreuung. Gemeinsam macht es sowieso mehr Spaß !
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VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Hier befindet sich ein partizipativ gestaltetes Denkmal welches an das Attentat von 1980 erinnert...
Denkmal und Wegweiser Experimentiersiedlung Pionierfelder Gemeinschaftsbaufelder
In der "Experimentiersiedlung" werden gemeinsam temporäre Wohnformen erforscht und gebaut. Skeptiker und Unschlüssige dürfen hier Probewohnen !
xx
Auf den "Pionierfeldern" stellen abwechselnd junge Künstler, Bildhauer, Steinmetze,... ihre Werke und Installationen aus.
34 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Partizipationsfelder
Die "Gemeinschaftsbaufelder" werden partizipativ von den Bewohnern bebaut und müssen einen Nutzen für alle Bewohner und die Öffentlichkeit darstellen.
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Co-Being-Siedlung Tiny-ReihenSiedlung Tiny-Reihen-onWheels- Siedlung Tiny-Blockrand-onWheels-Siedlung
So könnte das Regelwerk für die "Tiny-Blockrand-on-Wheels-Siedlungen" aussehen !
Die "Tiny-Reihen-on-Wheels-Siedlungen" erforschen eine neue Form der mobilen Tiny-Houses auf Rädern. Die Tiny University Berlin hat bereits das 10qm kleine "TITO - Tiny Townhouse" entworfen, welche nur von zwei Seiten belichtet wird.
Die Co-Being-Siedlungen bestehen aus einer dauerhaften Bebauung, welche in Clusterwohnungen mit Gemeinschaftsräumen organisiert ist. Sie gliedern sich entlang dem östlich gelegenen Baumgürtel, sodass das Zentrum der Theresienwiese auch in Zukunft flexibel genutzt werden kann.
Die "Tiny-Reihen-Siedlungen" stehen nicht auf Rädern. Die temporären, kleinen Reihenhäuser bestehen trotzdem ausschließlich aus recyclebaren Strukturen, wie beispielsweise Containern.
Wohnfelder
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35 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Tischtennis und Spielplätze zentraler Platz
Genauso wie die heutigen Gassen der Theresienwiese werden auch die neuen Wege großzügig dimensioniert, um neben den Radlern und Spaziergängern auch den bekannten Inlineskatern, Skatern sowie "Kite-Longboardern" ausreichend Platz zu bieten.
mobile Freizeitelemente freie Bewegungsfelder Bewegungsraum
Der zentrale Platz bietet auch bei voller Belegung Theresienwiese Platz für Gemeinschaft! Einmal wöchentlich verwandelt er sich in den Marktplatz des Quartiers und schafft ansonsten Platz für Konzerte, Public Viewing, Demos, Outdoor-Kino-Abende, ...
Hier haben mobile Basketballkörbe, Fußballtore und Skateobstacles Platz !
Die vorhandenen Spielplätze und Pingpong-Areas bleiben bestehen ! Weitere Tischtennisplatten kommen hinzu und die Spielplätze werden durch nachhaltige Holzelemente erweitert und kinderfreundlicher gestaltet !
Auf den "freien Feldern" können sich Frisbeespieler austoben!
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VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Freizeit- und Bewegungsfelder
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VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Der Baumgürtel im Osten, sowie der Hang im Westen bleiben unberührt und definieren die Theresienwiese !
Hang Baumgürtel Grün Gartenfelder
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Ökologiefelder
Die Ausläufer des Hangs werden als "Ökologiefelder" genutzt. Denkbar sind ein Obstgarten, Gemüsebeete, Forschungsfelder, Treibhäuser, Bienenhäuser, Schnittblumen, Biotope,....
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„Standlinie“ „Standgrenze“ öffentlicher Raum Übergangsbereich
Die "freien Mitten" dienen als Nachbarschaftszentren. Sie werden gemeinsam von den jeweiligen Bewohnern gestaltet !
Wohnfeld max. 55% bewohnbar freie Mitte Stellplatz begrenzung öffentl. Durchwegung
Das Regelwerk für die „Tiny-Blockrand-on-Wheels-Siedlungen“ legt einen Rahmen fest, in welchem sich die Bewohner mit ihren mobilen Tiny-Houses niederlassen dürfen, sodass eine gleiche Flächenverteilung garantiert wird. Jedes Haus darf max. 55% der Stellplatzfläche einnehmen. Die Tiny-Houses dürfen eine Breite von 2,55m und eine Höhe von 4m nicht überschreiten. Durch das Regelwerk entsteht in jedem Quartier eine „freie Mitte“. Es wird festgelegt, dass diese freie Mitte von den jeweiligen Bewohnern gemeinsam gestaltet werden muss. Falls eine Bebauung angedacht wird muss diese der Gemeinschaft dienen und muss, wie auch die Tiny-Houses, temporär konstruiert sein bzw. darf keine Fläche versiegeln (z.B. durch Fundamente).
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
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temporärer Bebauungsplan
halböffentl. Durchwegung
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Stand Schulterblick 1 im Modell
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Stand Schulterblick 1 im Modell
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Skizze Oktoberfest
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Schulterblick 2
_Strenge Unterteilung der Felder _Fehlende Grünverbindung _Verschattung durch Hang (Einfluss auf Wohnen und Urban Gardening) _“Sonnenplatz“ geht verloren _Bewegungs- und Freizeitfelder (Mobile Möbel ungeeignet + kein Schatten) _Eingang Nord (U-Bahn) ungünstig gestaltet _Fehlender, zentraler „Festplatz“ (Sichtbezüge)
_Zentrenfelder im äußeren Ring ungünstig (kein „Wohnring“ möglich während Oktoberfest)
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Analyse Stand Schulterblick 1
_Zentraler Platz random
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Skizzen Gesamtkonzept
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Skizzen Gesamtkonzept
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_Flexibilität in der Nutzung der Felder _Umfangreiche Grünverbindung _Hang wird teils aufgeschüttet (Schattiger Park, Festplatz eingebettet, Schutz, Vandalismus) _“Sonnenplatz“ auf den Dächern der Co-Being-Häuser + umlaufende Verbindung durch Brücken _Bewegungs- und Freizeitfelder in in Park integriert
xx
_neuer Eingang Nord (U-Bahn) mit Vorplatz _Festplatz vor Bavaria (Freizeitaktivitäten <-> Festeinzug)
_Zentrenfelder im mittleren Ring („Wohnring“ möglich während Oktoberfest)
Änderungen Gesamtkonzept
_Zentraler Platz abgetreppt und zentral an neuer Quartiersagentur gelegen
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Lageplan VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
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Geländeschnitt
Fahrrad Parken
Baumgürtel
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Baumgürtel
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Die Co-Being-Häuser orientieren sich in der Höhe am Hang im Westen und geben diesem ein Gegenüber !
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Parken
Die neue Quartiersagentur wird aufgestockt. Sie ist dadurch höher als die temporären Bauten und von überall zu erkennen!
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Hier befindet sich ein partizipativ gestaltetes Denkmal welches an das Attentat von 1980 erinnert...
Denkmal Experimentiersiedlung Pionierfelder Zentrenfelder Quartiersagentur
In der "Experimentiersiedlung" werden gemeinsam temporäre Wohnformen erforscht und gebaut. Skeptiker und Unschlüssige dürfen hier Probewohnen !
Quartierszentrum Sateliten
Die "Gemeinschaftsbaufelder" werden partizipativ von den Bewohnern bebaut und müssen einen Nutzen für alle Bewohner und die Öffentlichkeit darstellen.
Auf den "Pionierfeldern" stellen abwechselnd junge Künstler, Bildhauer, Steinmetze,... ihre Werke und Installationen aus.
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Zentren- und Partizipationsfelder
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Co-Being-Siedlung Tiny-Reihen-(on-Wheels) Siedlung Tiny-Reihen-onWheels- Siedlung
Die "Tiny-Reihen-on-Wheels-Siedlungen" erforschen eine neue Form der mobilen Tiny-Houses auf Rädern. Die Tiny University Berlin hat bereits das 10qm kleine "TITO - Tiny Townhouse" entworfen, welche nur von zwei Seiten belichtet wird.
Die Co-Being-Siedlungen bestehen aus einer dauerhaften Bebauung, welche in Clusterwohnungen mit Gemeinschaftsräumen organisiert ist. Sie gliedern sich entlang dem östlich gelegenen Baumgürtel, sodass das Zentrum der Theresienwiese auch in Zukunft flexibel genutzt werden kann.
Wohnfelder
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Die Ausläufer des Hangs werden als "Ökologiefelder" genutzt. Denkbar sind ein Obstgarten, Gemüsebeete, Forschungsfelder, Treibhäuser, Bienenhäuser, Schnittblumen, Biotope,....
Hang Baumgürtel Aktivitäten Gärten
Der zentrale Platz bietet auch bei voller Belegung Theresienwiese Platz für Gemeinschaft! Einmal wöchentlich verwandelt er sich in den Marktplatz des Quartiers und schafft ansonsten Platz für Konzerte, Public Viewing, Demos, Outdoor-Kino-Abende, ...
Die vorhandenen Spielplätze und Pingpong-Areas bleiben bestehen ! Weitere Tischtennisplatten kommen hinzu und die Spielplätze werden durch nachhaltige Holzelemente erweitert und kinderfreundlicher gestaltet !
Der neu angelegte Park dient neben der Erholung auch der Freizeitaktivitäten. Er bietet jede Menge Platz für einen Skatepark, Fußballplatz, Basketballkörbe. DIY-Areas werden partizipativ für die Freizeit gestaltet. Wie wäre es mit einer Dirt-Jump-Bahn?
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Ökologie- und Freizeitfelder
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Skizzen Straßenraum
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Erschließung und Straßenhierarchie
Zug U Bahn Tram Bus Hauptverkehrsstraßen 30er Zone Ammersee Radweg Planung U9
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Schnitte Straßenraum
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„Standlinie“ „Standgrenze“ Übergangsbereich öffentlicher Raum Fußzone Velozone Wohnfeld freie Mitte Baumgürtel Treppen, Rampen Brücken Partizipationsfelder Stellplatz Begrenzung
47 Stp.
temporärer Bebauungsplan
51 Stp.
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Materialien, Oberflächen und Elemente
...und Bäume?
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erste Eindrücke
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21 Große Festzelte 14 Kleine Festzelte
8 Große Festzelte
10.500 qm
Wiesn-Standl
Wiesn-Standl
15.800 qm
Fahrgeschäfte
Fahrgeschäfte
16.800 qm
Fahrgeschäfte für Kinder
Wohnfelder
13.200 qm
Oide Wiesn
55.000 qm 7100 qm
Kleine Festzelte
168.250 qm
Erholungsfläche Wohnring
118.400 qm
Zentren Sateliten
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Oktoberfest Zukunft
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Oktoberfest 2019
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Stand Schulterblick 2 im Modell
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Stand Schulterblick 2 im Modell
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Schulterblick 3
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_Eingangsbereiche THW „feinjustieren“ _Wie sehen die Ein-bzw. Durchgänge Stadt --> THW aus? _Charakter der dauerhaften Bebauung _Weniger Auf- und Abgänge hoch zur Promenade _Zentren + Plätze: Winkel zu spitz, Form schwierig? _Urbanität schaffen --> Proportionen / enger werden? _Ansicht/Städtebau Zentrum
_Straßenquerschnitte verfeinern (Abgrenzung privat - öffentlich) --> Kante? _Beleuchtung Theresienwiese? _Wo verläuft das Schienensystem? (Reihung, Abstände, Fortbewegung,...) _Baumkonzept
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Analyse Stand Schulterblick 2
_Flexibilität der Nutzung in den Zentren? (v.a. während Oktoberfest)
_Co-Being Häuser zweigeschossig ?
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Baumgürtel
Fuß
Baumgürtel
Fahrrad Parken
Analyse Stand Schulterblick 2
ON
Fuß
Die Co-Being-Häuser orientieren sich in der Höhe am Hang im Westen und geben diesem ein Gegenüber !
Fahrrad
Hang
Fuß
Grün Fahrrad
Parken
Die neue Quartiersagentur wird aufgestockt. Sie ist dadurch höher als die temporären Bauten und von überall zu erkennen!
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Skizzen zu Änderungen Platz- und Zentrengestaltung
Lageplan VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
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Geländeschnitt
Fahrrad Parken
Baumgürtel
Fuß
Baumgürtel
Fahrrad Fuß
Hang
Fuß
Parken Grün Fahrrad
Die neue Quartiersagentur wird aufgestockt. Sie ist dadurch höher als die temporären Bauten und von überall zu erkennen!
N
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Förderwagons als Infrastrukturelemente
Fahrspur
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Baumkonzept
Schienenverlauf
„Stand“spur
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„Standlinie“ „Standgrenze“ Übergangsbereich öffentlicher Raum Fußzone Velozone Wohnfeld freie Mitte Baumgürtel dauerhafte Bebauung Zentren/Sateliten Stellplatz Begrenzung Brücken Schienensystem
47 Stp.
Aufgang Promenade
temporärer Bebauungsplan
51 Stp.
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Konzeptfindung Quartiers- und Satellitenzentren
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Skizzen Erschließung Quartierszentren
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Skizzen Grundriss Quartierszentren
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Skizzen Quartierszentren
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„Plus“
Aussichtsplattform
Arbeitsmodell Quartierszentrum
Infrastruktur
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Arbeitsmodell Quartierszentrum
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Arbeitsmodell Fassadenüberlegungen
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Konzept Flexhäuser
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Konzept Grundriss Flexhäuser
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Regelgeschoss
Grundrisse Flexhaus
Erdgeschoss
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+ 11.34 + 10.44
+ 6.94
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
+ 1.00
± 0.00
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Schnitt West-Ost Flexhäuser - Hochparterre
+ 3.97
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Ansichten Variante Klinker Flexhäuser
Ansicht Stadt
Ansicht Theresienwiese
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+ 10.34
+ 5.94
+ 2.97
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
SIEMENS
± 0.00
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Schnitt West-Ost Flexhäuser - Mischnutzung Erdgeschoss
+ 9.44
zimmer
zimmer
zimmer
zimmer
zimmer
zimmer
zimmer
Ansicht Stadt
Ansichten Variante "Clean" Flexhäuser
zimmer
zimmer
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Ansicht Theresienwiese
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Ansicht Theresienwiese
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Ansichten Variante "Partizipation" Flexhäuser
Ansicht Stadt
Laura Widmann Agnes-Bernauer-Straße 5 80687 München Matrikel-Nr.: 0370219 laura.widmann@tum.de 0151 59404790
Prof. Dr.sc. ETH Benedikt Boucsein Professur für Urban Design Fakultät für Architektur Technische Universität München Arcisstraße 21 80333 München 89