LEADER Juni/Juli 2011

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DAS UNTERNEHMERMAGAZIN

Ausgabe für die Ostschweiz und das Fürstentum Liechtenstein www.leaderonline.ch Preis Fr. 8.50

Kurt Weigelt:

«Die IHK ist nicht die FDP» Seite 8

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Innovativ und erfolgreich: Neues Modelabel aus der Ostschweiz

Fokus Finanzen Die ersten Jahre nach der Krise: Wie hat sich die Finanzbranche verändert? Vor welchen neuen Herausforderungen, aber auch Chancen stehen die verschiedenen Institute? Klar ist eines: Die Kundenansprüche sind gestiegen. Heute wird mehr Leistung zu einem kompetitiven Preis erwartet. ab Seite 56

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Editorial

Irrationale Politiker

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n schöner Regelmässigkeit und besonders vor Wahlen kommt die Forderung von links auf den Tisch: Die Politik müsse das «Primat» haben, nicht die Wirtschaft. Es dürfe nicht sein, dass die Unternehmen und die Unternehmerverbände der Politik diktieren, was und wie sie es zu tun habe. Die Politiker sollen also Leitlinien setzen, ohne dabei auf die Forderungen der Wirtschaft einzugehen. Und weil linke Politiker im festen Glauben sind, dass die Wirtschaft heute der heimliche Chef unseres Landes ist, sprechen sie von einer Zurückeroberung des Primats durch die Politik. Allen voran fordern das Gewerkschafter. Die Angst davor, dass die Wirtschaft den Staat unterwandert und die politischen Institutionen aushebelt, ist wohl das Ergebnis einer Verschwörungstheorie. Aber selbst, wenn es so wäre: Wir müssten dankbar sein dafür. Derzeit sehen wir gerade, was passiert, wenn die Politik das Primat hat. Politikerinnen und Politiker handeln sehr oft irrational und emotional, wie uns das Beispiel Atomstrom zeigt. Eine bewährte, kostengünstige und vergleichsweise saubere Art der Stromproduktion wird ohne echte Alternativen über Bord geworfen, weil im fernen Japan eine aussergewöhnliche Naturkatastrophe ein AKW in Mitleidenschaft gezogen hat. Nach wie vor ist kein einziges Strahlenopfer zu beklagen. In Japan selbst ist man mit den Aufräumarbeiten nach dem gewaltigen Tsunami beschäftigt, nicht etwa mit einer AKW-Debatte. Doch wer mit einem Auge stets auf das von tendenziösen Medienberichten verunsicherte Wahlvolk schielt, darf eben keinen sachlichen Entscheid fällen, sondern muss den Mehrheiten nachhecheln – oder dem, was man für eine Mehrheit hält. Wenn die Politik die Courage hätte, auch unbequeme Positionen zu vertreten, dürfte man ihr gerne das Primat überlassen. So aber ist es wünschenswert, dass die Wirtschaft in der Politik weiter an Boden gewinnt, vor allem durch die Wahl von Unternehmern in politische Ämter. So bleibt das «Primat der Politik» erhalten, aber die Politik wird von Leuten mit gesundem Menschenverstand gemacht, die nicht auf kurzfristige Wählerumfragen schielen, sondern durch die unternehmerische Tätigkeit darauf geeicht sind, langfristig und nachhaltig zu handeln. Hätte die Wirtschaft das Sagen, würde der Lebensnerv unserer Gesellschaft – die Energie – nicht verantwortungslos einer unsicheren Zukunft ausgesetzt, nur weil einige tausend Träumer ohne Fachwissen gegen Atomstrom demonstrieren. Das Primat der Wirtschaft ist also keine Bedrohung – es wäre in vielen Fragen eine Erlösung.

Natal Schnetzer Verleger

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Mein erstes Gesch채ftsessen.

Meine erste Bank. Unternehmergeist wecken. Marktchancen erkennen. Anpacken. Wer sein eigenes Unternehmen gr체nden will, verl채sst sich am besten von Anfang an auf die hilfreiche Startup-Beratung und das grosse regionale KMU-Netzwerk der St.Galler Kantonalbank. Das hat sie f체r viele zur ersten Bank gemacht. sgkb.ch/kmustart


Inhalt

Startfeld startet durch In St.Gallen sollen Räume für Jungunternehmer entstehen

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«Meine politischen Gegner sitzen 8 links» Im Gespräch mit FDP-Nationalratskandidat Kurt Weigelt Nachwuchs – die erneuerbare Energie 12 Manuela Stier über die Initiative «Lebenskonzept Unternehmertum» Realisierung läuft wie geplant 19 Bauarbeiten des Würth Verwaltungsgebäudes gehen zügig voran Demographie- und Ageing-Kongress 20 Vorschau auf den Anlass an der Uni St.Gallen Firmen checken Familien­­- freundlichkeit Familienplattform Ostschweiz berät Unternehmen im Web

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Die rollende Nachfolgelösung Glessmann AG: Euro-Problematik aus Sicht eines regionalen Arbeitgebers

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«Letztlich geht es nicht um das eine Prozent Rabatt» Zu Besuch bei der Sanitas Troesch 14

«Wir möchten die Deutschschweiz 30 erobern» Über die Strategie der Snackbox Express AG

Wirtschaftsfrauen treffen sich Ende Mai fand der erste Connect-Event Ostschweiz statt

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«Green Jacket» Neues Modelabel stellt Shirts für junge Golfer her

34

«Den totalen Schutz gibt es nicht» Interview mit Urs Kundert, Regionaldirektor UBS Ostschweiz

58

«Das ist der Schlüssel zum Erfolg» Interview mit Christian Ruppanner, Verwaltungsrat der freicom ag

38

«In der Schweiz für die Schweiz» 60 Roger Fehr über die Ziele der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG Anzeige

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Hintergrund

Startfeld startet durch Der Verein Startfeld berät, coacht und finanziert erfolgreich Jungunternehmer. Neu entstehen auch Räume für Start-ups. In einem Wettbewerb hat das Preisgericht kürzlich das Projekt «connect» prämiert. Der Gewinner, die St.Galler Eigen GmbH, Architektur und Design, wird für die Weiterbearbeitung des Projektes «Neue Räume für Jungunternehmer» vorgeschlagen. Zugleich wird ein Immobilien-Investor gesucht.

S

tartfeld, die Ostschweizer Plattform für innovative Unternehmensgründungen, steht auf drei Pfeilern: Beratung/Coaching, Frühfinanzierung sowie Vermittlung von Raum und zweckmässiger Infrastruktur. Der dritte Pfeiler ist ein wichtiger Bestandteil der Gesamtinitiative von Startfeld. Er bezweckt die Schaffung einer Immobilie und damit Räume für Jungunternehmer. «Ziel ist, den Unternehmen günstige und zweckorientierte Arbeitsräume sowie Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich soll die Immobilie als Plattform für Begegnungen und Wissenstransfer dienen», umreisst Isabel Schorer, Geschäftsleitungsmitglied von Startfeld. Für Geschäftskollege Peter Frischknecht ist die Realisation der Startfeld-Immobilie aus zwei Gründen wichtig: «Damit runden wir unser Angebot ab und schaffen für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer einen idealen Ort der Identifikation.» Projektwettbewerb Die Verantwortlichen von Startfeld haben nach einer ersten Standortevaluation mit einer Vorstudie der Fachhochschule FHS St.Gallen im Spätherbst 2010 zu einem Projektwettbewerb eingeladen. Gesucht waren innovative Systembau-Lösungen für den Bau von insgesamt 80 Büroeinheiten (mit Nebenräumen) in zwei Etappen am Standort der Empa St.Gallen.Vier Arbeiten wurden Ende Januar 2011 eingereicht und vorgeprüft. Jurypräsident und Stadtbaumeister Erol Doguoglu ist mit dem Wettbewerbsergebnis sehr zufrieden: «Die nun vorliegenden Ergebnisse zeugen von einer sehr intensiven und sorgfältigen Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung.» Anlässlich der Veranstaltung zum Wettbewerb in den Räumlichkeiten der Empa St.Gallen hat die Jury die Projekte vorgstellt und gewürdigt. Herausgestochen ist das Projekt 6 ıı Juni/Juli 2011

«connect» der St.Galler Planungsgemeinschaft Eigen Gmbh, Architektur und Design, von Matthias Noger (Architekt) und Stefan Meile (Designer). Das Preisgericht beschloss, die Eigen GmbH mit der Weiterbearbeitung ihres Projektes zu beauftragen. Auf den Sieg angesprochen, nennen Noger und Meile einen einfachen Grund: «Auf eine interessante Aufgabenstellung haben wir mit einer kosteneffizienten und architektonisch ansprechenden Lösung geantwortet. Die Leitidee von Startfeld wird dabei ideal weitergetragen.» Funktion in guter Form verpackt Aus anderen Überlegungen schwärmt Erol Doguoglu vom gewählten Lösungsansatz der Gewinner: «Sie haben das kompletteste und wirtschaftlichste Projekt realisiert und die Funktion in eine äusserst gute Form verpackt.» Das Projekt «connect» schafft nicht nur funktionale Räume für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer, sondern auch einen stimmigen Ort. Es bringt den provisorischen Charakter – es wird mit einer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren gerechnet – und den Start-up-Groove spürbar zum Ausdruck. Die auf die künftige Nutzung – Vernetzung und Austausch – konzipierten Räume kommen einem Campus gleich. Die nach innen ausgerichteten Büros sind einfach und ökonomisch ausgelegt und schaffen einen Platz zum Verweilen und Austauschen. Das fördert das interdisziplinäre Denken und den Wissenstransfer. Die architektonische Umsetzung erinnert aber auch an die Einfachheit und Prägnanz von Hangars. Damit erbringt das Objekt viel Identifikation und Marketingpotenzial für Startfeld.

«In einer ersten Etappe werden knapp 40 Büro­einheiten realisiert», sagt Doguoglu. Die dafür nötigen Mittel betragen zirka vier Millionen Franken. Die Gesamtkosten sind auf etwas mehr als sieben Millionen veranschlagt. Für den Ausbau der ersten Etappe werden jetzt Investoren und Sponsoren gesucht. Bis in die Sommerferien bearbeitet der Projektgewinner im Auftrag von Startfeld und der Stadt St.Gallen ein Vorprojekt. Im Vordergrund der Abklärungen stehen die Überprüfung der Machbarkeit und eine detaillierte Kostenkalkulation für den Ausbau der ersten Etappe. Die Wettbewerbsprojekte sind ab sofort für Interessierte in den Räumlichkeiten der Empa St.Gallen (Eingangshalle) zu besich­ tigen. Die Ausstellung kann täglich von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 sowie zwischen 14 und 17 Uhr besucht werden. Über Startfeld Die Förderplattform Startfeld verstärkt in Zusammenarbeit mit den bestehenden Förderinstitutionen sowie Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Positionierung der Ostschweiz als starke Region von Unternehmergeist und Innovationen. Startfeld bietet jungen Unternehmen aus der Ostschweiz Beratung und Coaching, Frühfinanzierung sowie Raum und Infrastruktur. Getragen wird die Initiative in Form einer Private Public Partnership. Aktuelle Träger des Vereins sind die Universität St.Gallen, die Fachhochschule FHS St.Gallen für angewandte Wissenschaft, das tebo Technologiezentrum an der Empa, die Stadt St.Gallen, die Kantone St.Gallen und beide Appenzell sowie die Region Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee; Träger

Investorensuche startet In spätestens zwei Jahren sollen die ersten Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer den Campus zum Leben erwecken.

der Stiftung sind die St.Galler Kantonalbank und der Verein Startfeld. Weitere Informationen unter www.startfeld.ch

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Hintergrund

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Gespräch

«Meine politischen Gegner sitzen links» Im Jahre 2007 wurde Kurt Weigelt zum Direktor der Industrie- und Handelskammer St.Gallen-Appenzell gewählt. Nun will er für die FDP im Nationalrat politisieren. Unterstützung im Wahlkampf erhält er von einem, der weiss, wie die Maschinerie in Bern funktioniert: seinem Bruder und Alt-Nationalrat Peter Weigelt. Interview: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

Kurt Weigelt, Sie waren Unternehmer und sind nun IHK-Direktor. Wieso zieht es Sie jetzt noch in die Politik?

Vermutlich liegt es an den Genen. (lacht) Die ganze Familie – insbesondere natürlich meine Geschwister – war politisch schon immer sehr interessiert. Im Anschluss an die Matura an der Kantonsschule St.Gallen studierte ich in Bern Rechtswissenschaften. Mit besonderer Begeisterung habe ich mich meiner Doktorarbeit gewidmet, die sich mit Fragen der politischen Willensbildung und der Finanzierung der politischen Parteien in den USA, Frankreich, Deutschland und der Schweiz auseinandersetzte. Beruflich zog es mich dann aber ganz klar ins Unternehmertum. Weshalb die Politik etwas in den Hintergrund getreten ist.

Ja. Nun ist es aber für mich aber an der Zeit, diesen Bereich wieder etwas stärker zu gewichten. Meine Tätigkeit bei der IHK ist eigentlich nichts anderes als Wirtschaftspolitik. Im Grunde genommen bin ich ein Interessenvertreter bzw. ein Berufspolitiker. Mit einem Mandat in Bern hätten wir die Chance, die Interessen der Ostschweizer Wirtschaft noch stärker einzubringen, und ich könnte mein theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Wie stark ist die IHK aus heutiger Sicht auf dem nationalen Parkett?

Unser Hauptgeschäftsfeld ist die kantonale Politik. Auf nationaler Ebene ist unser Partner economiesuisse. Folglich konzentrieren wir uns bei nationalen Themen auf Fragen von ostschweizerischem Interesse, beispielsweise die Verkehrspolitik. Zusätzlich versuchen wir aber auch, in Bereichen etwas zu 8 ıı Juni/Juli 2011

bewegen, die unserer Meinung nach mit zu wenig Nachdruck behandelt werden. Hierbei denke ich an die Arbeitsmarktpolitik oder die Sozialpolitik. Das sind quasi politische Marktnischen, die wir aus der Ostschweiz national mitprägen können. Das sind eigentlich alles typische FDPThemen. Dabei will der Freisinn ja gar nicht mehr als Wirtschaftspartei wahrgenommen werden.

Die IHK ist nicht die FDP. Anders als früher spielt in unserem Vorstand die Parteipolitik keine Rolle mehr. Ich persönlich habe auch nicht den Anspruch, die FDP in allen ihren unterschiedlichen kantonalen Ausrichtungen zu repräsentieren. Meine Position ist klar: Ich stehe für eine unternehmerische Gesellschaft ein, bei der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung die zentralen Werte sind. Und somit kann ich mich ohne Weiteres als Wirtschaftsfreisinniger, als Vertreter der kleineren und mittleren Unternehmen bezeichnen. Inwiefern wurde eine mögliche Kandidatur im IHK-Vorstand thematisiert?

Es gab eine grundsätzliche Fragestellung und eine auf die Person bezogen. Grundsätzlich machen wir uns Gedanken darüber, ob ein Wirtschaftsverband überhaupt Politik betreiben soll. Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Aber für uns ist klar: Wer in der Schweizer Wirtschaftspolitik etwas bewegen will, muss sich bei Abstimmungen und Referenden engagieren. Um das anvisierte Ziel zu erreichen, muss man von der Stimmbürgerschaft wahrgenommen werden, man muss mit ihr kommunizieren. Für unsere IHK tönt das normal. Andere Wirtschaftsverbände möchten aber vor al-

lem im Hintergrund die Fäden ziehen. So viel zur Voraussetzung. Nun stellt sich aber die Frage, wie einem das am besten gelingt. Ein Wahlkampf oder ein allfälliges Mandat ist hier die beste Möglichkeit, das Ziel zu erreichen. Für mich war schnell klar, dass ich mich dafür zur Verfügung stelle. Erstens, weil ich es gerne mache, und zweitens, weil ich denke, dass es notwendig ist, in meiner Funktion als IHK-Direktor Farbe zu bekennen. Und dass es die FDP sein würde, ist seit den Jugendjahren klar?

Ja. Auf einer SVP-Liste stünden die Chancen, gewählt zu werden, deutlich besser.

Das höre ich oft. Aber ich bin seit meinem 19. Lebensjahr Mitglied der FDP. Sie steht für mich ganz klar für das liberale Wirtschaftsbild, das mir am Herzen liegt. Und zur SVP muss ich sagen, dass sie, gerade was das Verhältnis der Schweiz zum Ausland betrifft, Positionen vertritt, die sich schlecht mit jenen einer weltoffenen IHK vertragen würden. Das wäre für mich also absolut keine Alternative gewesen. Vergrämen Sie damit nicht gewisse IHKMitglieder, die gleichzeitig SVP-Wähler sind?

Wenn man sich exponiert, muss man immer damit rechnen, gewissen Personen auf den Schlips zu treten. Dieses Problem könnte man nur umgehen, indem man sich vollkommen zurücknimmt. Und das ist nun definitiv nicht die Absicht der IHK. Ich halte die Gefahr aber für relativ gering – in sehr vielen Themen sind sich FDP und SVP einig oder zumindest ähnlicher LEADER


Gespr瓣ch

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Gespräch

Ansicht. Ich mache auch nicht Wahlkampf gegen die SVP, sondern gegen linke Positionen, gegen die Verstaatlichung des Arbeitsmarktes, gegen Steuererhöhungen, gegen den Ausbau der Staatsquote, also gegen die schleichende Sozialisierung der Schweiz. Meine politischen Gegner sitzen auf der linken Seite. Viele, die heute auf der rechten Seite politisieren haben, in der Jugend auf der linken gestanden. Gab es bei Ihnen auch eine solche Veränderung der Positionen?

(lacht) Nun, ich hatte einmal lange Haare. Aber nein, eigentlich vertrat ich schon in jungen Jahren die freisinnigen Positionen. Wie erwähnt: Seit ich 19 bin, bin ich FDP-Mitglied. Das liegt vielleicht an meiner Herkunft, an meiner Familie. Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben war für mich immer an erster Stelle. Auch für meine Geschwister war Autonomie das Ziel. Alle sind wir in irgendeiner Form selbstständig erwerbend geworden. Es strebte keiner eine Karriere in einem grossen Konzern oder einer Verwaltung an. Ihr Wahlkampf wird von ihrem Bruder Peter Weigelt geleitet. Zieht er die Strippen im Hintergrund?

Mein Bruder ist für mich ein wichtiger Gesprächspartner. Gerade in politischen Diskussionen war das schon immer so. Wir vertraten jeweils einfach unterschiedliche Rollen. Ich bin eher jener, der die Grundsatzfragen studiert und nach entsprechenden Lösungen sucht. Peter ist der Taktiker und Stratege auf dem politischen Parkett. Dadurch konnten wir uns schon immer gegenseitig unterstützen. Aber als Strippenzieher würde ich ihn nicht bezeichnen. Natürlich profitiere ich von seiner Erfahrung. Und wenn es um die Umsetzung der theoretisch wissenschaftlichen Ansätze geht – die mir im Blut liegen –, ist er der Champion. Zusammen würde ich uns als interessantes Gespann bezeichnen.

Kurt Weigelt lich kleineren Region geführt. Der persönliche Kontakt und die Glaubwürdigkeit sind viel wichtiger. In Amerika werden Politiker fast ausschliesslich via Medien positioniert. Ein weiterer grosser Unterschied ist die direkte Demokratie. Unser politisches System funktioniert anders. Schweizer Politiker befinden sich nicht nur alle vier Jahre im Wahlkampf. Sie müssen fast im Quartalsrhythmus Position beziehen, müssen Farbe bekennen. Bei uns wird man permanent überprüft. Ein amerikanischer Wahlkampf würde daher in der Schweiz zu recht nicht akzeptiert werden.

ten der Wirtschaft zu exponieren. Natürlich trete ich mit dem Ziel an, ein möglichst gutes Resultat zu erzielen. Was wäre ein gutes Resultat?

Das wäre sicherlich der zweite Platz auf der FDP-Liste. Und ob ich dann gewählt werde, hängt davon ab, ob es der FDP gelingt, den zweiten Nationalratssitz im Kanton St.Gallen zurückzuerobern. Das aber ist schwer zu beurteilen und hängt von Faktoren ab, die man nicht beeinflussen kann.

Zur Person Peter Weigelt ist der Taktiker, Sie der

Oberstes berufliches Ziel war für Kurt Wei-

Analytiker. Sicher haben Sie hinsichtlich

gelt seit jeher die Selbstständigkeit als Un-

Sie haben sich mit den Wahlkämpfen in

der Wahlchancen eine Auswertung ge-

ternehmer. Im Jahre 1991 kauften seine

den USA beschäftigt. Diese sind dort

macht. Auf wie viele Prozentpunkte sind

Frau und er die Bürowelt Schiff AG, ein 1845

traditionell eher laut und schrill. Wird

Sie gekommen?

in St.Gallen gegründetes Einzelhandelsunter-

Kurt Weigelt nun auch mit Pauken und

Das ist der falsche Ansatz. Ich kandidiere nicht, weil meine Chancen, gewählt zu werden, bei so und so vielen Prozentpunkten liegen. Hauptmotivation für die Kandidatur ist es, mich als IHK-Direktor zuguns-

nehmen im Bereich Papeterie- und Bürobe-

Trompeten losziehen?

Nein. Zwischen den USA und der Schweiz bestehen extreme Unterschiede. In der Schweiz wird der Wahlkampf in einer deutLEADER

darf. 2007 wurde Kurt Weigelt zum Direktor der Industrie- und Handelskammer St.GallenAppenzell gewählt.

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Wirtschaft

Nachwuchs – die erneuerbare Energie Das Bildungssystem der Schweiz wird von Unternehmern in Bezug auf seine Wirtschaftsnähe infrage gestellt. Soll der Nachwuchs für die Selbstständigkeit begeistert werden, muss konkret aufgezeigt werden, was Unternehmertum bedeutet. Die Initiative «Lebenskonzept Unternehmertum» trägt mit verschiedenen Projekten dazu bei, das unternehmerische Potenzial der Jugend freizusetzen. Text: Manuela Stier Bild: Peter Ruggle

D

ie Situation in unserem Land scheint auf den ersten Blick komfortabel: Wir verfügen im Gegensatz zu weniger entwickelten Ländern zwar nicht über Rohstoffe wie Öl oder Diamanten, besitzen aber einen entscheidenden Erfolgsfaktor: ein im internationalen Vergleich nach wie vor hervorragendes Bildungssystem, das jedem Schüler eine solide Grundausbildung garantiert und eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Dieser Standortvorteil wird auch von Unternehmern erkannt. Was unsere Unternehmer am System jedoch bemängeln, ist die fehlende Nähe zur Wirtschaft. Für die Ausbildung an den Hochschulen gilt diese Kritik nur in beschränktem Mass. Auf dieser Stufe wird für die Vernetzung von Bildung und Wirtschaft und damit die Förderung der unternehmerischen Denkhaltung bereits viel getan. Was aber muss unternommen werden, um unternehmerisches Denken und Handeln von Grund auf bei unserem Nachwuchs zu verankern und damit letztendlich das für unsere Wirtschaft wichtige Unternehmerpotenzial bei den nächsten Generationen freizusetzen?

Es beginnt in der Familie und   in der Primarschule «Über Geld spricht man nicht», und schon gar nicht mit Kindern. Ja, warum denn eigentlich nicht? Viele Schweizer Familien sind nicht derart auf Rosen gebettet, dass sie ihren Kindern jeden (finanziellen) Wunsch erfüllen können. Und so, wie die Milch nicht aus dem Tetrapack kommt, so muss jemand als Cash-Cow den Lebensunterhalt der Familie – in der Regel durch Arbeit – einbringen. Im Idealfall werden 12 ıı Juni/Juli 2011

Kinder mit den Themen Geld und Leistung bereits in der Familie vertraut gemacht. Dazu braucht es nicht ein übergeordnetes Konzept irgendeiner Organisation, aber Eltern und Pädagogen mit Allgemeinwissen und etwas Fantasie. Abstrakte Begriffe können im Familienund Schulalltag durch Analogien meist ganz einfach erklärt werden. So bietet bereits das Thema Taschengeld unzählige Learnings, wie Konsum, Investitionen oder das Sparen funktionieren. Diese Art der Wissensvermittlung sollte bereits in der Grundschule erfolgen. Dies auch im Hinblick auf Schüler aus eher bildungsfernen Schichten. Wollen wir auch diesen Schülern optimale Chancen bieten, muss die staatliche Bildung dort einspringen, wo die Familie nicht unterstützen kann. Lehrpersonen (und ihre Ausbildner) sind dementsprechend gefordert. Angelpunkt Sekundar- und   Mittelschule In der Oberstufe und in den Mittelschulen stehen Schüler und ihre Eltern vor einer grossen Herausforderung: Es gilt, die Grobrichtung einzuschlagen, welche die jungen Menschen in die richtige berufliche Zukunft führt. Hier können Unternehmer Eltern und Lehrpersonen unterstützen, indem sie Berufsbilder vorstellen, die Schüler in ihre Betriebe einladen und ihnen mit Schnuppertagen oder Praktika einen Einblick in den unternehmerischen Alltag ermöglichen. Und sie sollten ihnen die Chancen aufzeigen, die ihnen offen stehen, darunter auch die Möglichkeit, unternehmerisch tätig zu sein. Berufsschule stärker auf unternehmerische Themen ausrichten

Das duale Bildungssystem der Schweiz basiert auf der Erkenntnis, dass Unternehmen sowohl gute Berufsleute brauchen, die in einer Berufslehre ausgebildet werden, als auch Hochschulabgänger, die beim Einstieg zwar noch nicht in der Praxis erprobte Fachkenntnisse mitbringen, dafür das theoretische Rüstzeug, um später in Führungspositionen aktiv mitzuwirken. In den Hochschulen wird wie erwähnt schon sehr viel dafür getan, dass die Lehrgänge den Praxisbedürfnissen der Unternehmen angepasst sind. Ein grosser Fort-

«Nachwuchs bedeutet erneuerbare Energie für das Unternehmertum. Es liegt an uns Unternehmern, die künftige Generation auf die Selbstständigkeit ‹hungrig› zu machen, indem wir jungen Menschen die Facetten und Attraktivität der Unternehmertätigkeit aufzuzeigen.» schritt in dieser Hinsicht war auch, dass Fachhochschulen gegründet wurden, die nach der Berufsmaturität eine Vertiefung in einem Fachgebiet ermöglichen. In der Berufsausbildung dürfte aber durchaus noch mehr dafür getan werden, dass fähige Berufsleute den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Etwa, indem sie in unternehmerischen Themen stärker gefördert würden. Dazu gehören Fragestellungen zu betriebliLEADER


Wirtschaft

Zur Person Manuela Stier leitet die 1995 von ihr gegrün-

Überblick verschaffen möchten, welche Projekte bereits laufen und genutzt werden können. Anderseits soll sie Schülern, Auszubildenden und Studierenden den Zugang zum Unternehmertum verschaffen und sie motivieren, das Lebenskonzept Unternehmertum einzugehen. Zahlreiche namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung helfen mit Artikeln und finanzieller Unterstützung mit, den Sonderband im jungen Zielpublikum breit zu streuen und bekannt zu machen.

dete Stier Communications AG. Sie ist Mitinitiantin der 2010 ins Leben gerufenen Initiative «Lebenskonzept Unternehmertum», die sich dafür einsetzt, die Leitgedanken des Unternehmertums in der Öffentlichkeit positiv zu verankern. Dazu gehört insbesondere der Austausch zwischen Unternehmern, Wissenschaft und Bildung, um unternehmerisches Denken in Familie, Schule, Berufsausbildung und Hochschulen zu fördern. Als Verlegerin und Chefredaktorin des «Wirtschaftsmagazins» engagiert sie sich zudem für den fachlichen Austausch zwischen Unternehmern. www.stier.ch, www.wirtschaftsmagazin.ch

chen Zusammenhängen, zum Businessplan, zu Innovation und zur Mitarbeiterführung. Das bedingt, dass praxiserfahrene Unternehmer sich bereit erklären, am Lehrplan mitzuarbeiten, um junge Berufsschüler an das Thema heranzuführen und sie für den Weg in die Selbstständigkeit zu motivieren. Unternehmertum konkret   aufzeigen Mit «Lebenskonzept Unternehmertum» setzen wir an all diesen Punkten an. Aktives Mitwirken in der Ausbildung zukünftiger Unternehmer ist eines der wichtigsten Ziele, der Anfang 2010 gegründeten, politisch unabhängigen Initiative. Die ersten Pflöcke konnten wir bereits erfolgreich einschlagen: Mitte 2011 wird die Initiative einen Sonderband zum Thema «Unternehmerisches Denken in der Bildung und bei Mitarbeitenden verankern» publizieren. Die Publikation richtet sich einerseits an Lehrpersonen und Unternehmer, die sich einen LEADER

Unternehmerspiel vermittelt komplexe Zusammenhänge   auf spielerische Art Ein weiteres Projekt der Initiative ist das Unternehmerspiel, mit dem Unternehmer ihre (jungen) Angestellten zu unternehmerischem Denken und Handeln befähigen. Das Spiel ist darauf ausgerichtet, die Mitarbeiter für das Unternehmertum zu motivieren. Es vereinfacht komplexe Zusammenhänge, visualisiert Sachverhalte und strukturiert Ziele. Unternehmer, Kader und Personal spielen gemeinsam durch, welche Folgen Lieferverzögerungen mit sich bringen, was zu tiefer Liquidität führt, welche Faktoren den Gewinn beeinflussen, welche Strategien zum Erfolg führen und welchen Einfluss Marketing und Verkauf haben. Das zusammengewürfelte Team am Spieltisch entwickelt neue, kreative und zielführende Lösungen, schnürt eigenverantwortlich Optimierungspakete und legt sich auf gemeinsame Werte fest. Die Spielteilnehmer erhalten dabei ein Gesamtbild über die unternehmerischen Mechanismen und definieren ihre eigene Rolle in der Organisation, was die Motivation und Kommunikation spürbar fördert. Unternehmertalks im Regionalfernsehen Zusammen mit dem Regionalfernsehen Tele Top hat «Lebenskonzept Unternehmertum» das Sendegefäss «Unternehmertalk» ins Leben gerufen. In Gesprächsrunden mit wechselnder personeller Besetzung werden dabei Themen rund um das Unternehmertum aufgegriffen und diskutiert – unter anderem auch, wie die Wirtschaftsnä-

he in der Aus- und Weiterbildung verstärkt werden kann. Unternehmer-App bringt das   Unternehmertum an die Basis Das «Lebenskonzept Unternehmertum» bietet seit Kurzem eine kostenlose Unternehmer-App an. Sie zeigt, was Unternehmer wirklich bewegt, und bietet jungen Menschen einen vertieften Einblick in die vielschichtige Unternehmerszene der Schweiz und ihrer Nachbarländer. Zur Verfügung stehen Informationen aus dem dreimal jährlich erscheinenden «Wirtschaftsmagazin», das von Unternehmern für Unternehmer geschrieben wird, sowie aus diversen Sonderbänden des «Wirtschaftsmagazins», die aktuelle Themen zu Unternehmertum, Unternehmensführung und Bildungspolitik aufnehmen. Die Unternehmer-Applikation wird durch namhafte Ausbildungsinstitute gefördert, die ihre Studentinnen und Studenten auf die kostenlose App hinweisen und sie zur Weiterverbreitung an Studienkolleginnen und -kollegen empfehlen. Die Unternehmer-App wurde ganz im Sinne des aktuellen Social-Media-Verhaltens entwickelt. Wir freuen uns, wenn nicht nur Ausbildungsinstitute und Schüler, sondern auch Unternehmer, Lehrmeister, Führungskräfte und weitere Wirtschaftsinteressierte den «Gefällt mir!»-Button drücken und unsere App in ihrem Umfeld empfehlen. Auf dass wir mit unseren Anstrengungen, das Unternehmertum in einer breiten Öffentlichkeit zu verankern, auf fruchtbaren Boden stossen – bei Jung- und Neuunternehmern genauso wie bei alteingesessenen (Unternehmer-)Hasen.

Initiative «Lebenskonzept   Unternehmertum» Das «Lebenskonzept Unternehmertum» setzt sich als politisch unabhängige Initiative dafür ein, das Unternehmertum in der Öffentlichkeit positiv zu positionieren und als wichtigen Pfeiler unserer Gesellschaft zu verankern. www.unternehmertumaktiv.com

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Wirtschaft

«Trends wiederholen sich alle 25 bis 30 Jahre» Sanitas Troesch ist vor allem für seine Sanitärprodukte bekannt. Dabei bietet sich das Unternehmen auch für den Ausbau der Küche an. Wie sich diese beiden Segmente voneinander unterscheiden und welche Farbe man sich für einen Waschtisch nie mehr wünscht, erklären Geschäftsleiter Patrick Frei und Ivo Hautle, Leiter Küche, im Interview. Interview: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

Die Küche kann ich direkt bei Ihnen beziehen, die Sanitärprodukte jedoch nicht. Macht das Sinn?

Patrick Frei: Beim Badbereich gilt der dreistufige Vertriebsweg. Sie als Kunde kommen zu uns in die Ausstellung, haben aber einen Vertrag mit einem Sanitärinstallateur, der für Sie die Arbeit erledigt. Er ist es, der anschliessend die Ware über uns bezieht, die Sie ausgewählt haben. Natürlich behandeln wir Sie so, als wären Sie unser direkter Kunde. Ivo Hautle: Bei der Küche ist es anders. Dort haben wir einen zweistufigen Vertriebsweg, das heisst, Sie kaufen Ihre Küche direkt bei uns, schliessen also den Vertrag mit uns – ohne Zwischenstelle – ab. Frei: Natürlich sind das zwei unterschiedliche Ansätze mit einem entsprechend anderen Vorgehen. Obwohl wir beim Bad gesamtschweizerischer Marktleader sind, heisst das nicht, dass wir bei den Küchen vom Gleichen ausgehen können. Es sind zwei vollkommen verschiedene Märkte. Beim Bad behandeln wir einen grossflächigen Markt, die Kunden kommen aus dem Rheintal oder dem Fürstenland zu uns in die Ausstellung nach St.Gallen. Man nimmt für eine Beratung einen Anfahrtsweg von bis zu 70 Kilometer in Kauf. Würden Sie für eine Küche so weit fahren? Wohl kaum. Da ist der Markt kleinräumiger, wird von einer Vielzahl von Anbietern bearbeitet. Für uns rechnen wir hier mit einem Radius von 20 Kilometern. Damit kommen Sie nicht einmal nach Amriswil. Hautle: Es ist, wie Patrick sagt: Die Zahl der Anbieter im Küchenbereich ist enorm. Das geht hinunter bis zum Schreiner im Dorf, der ebenfalls solche Produkte herstellt. Und gerade bei ihm kommt dann die persönli14 ıı Juni/Juli 2011

che Beziehung stark zum Tragen. Gerade in Regionen wie dem Appenzellerland oder dem Rheintal spüren wir das extrem: Es ist ein Beziehungsgeschäft. Die Produkte sind ja heute oftmals vergleich- und austauschbar. Da kommt es letztlich nur noch auf eines an: auf das Vertrauen in den Anbieter.

an Lager? Und ganz wichtig: Hat er sie auch auf den gewünschten Termin verfügbar? Wir haben immer wieder von Neuem bewiesen, dass wir diese Leistungen erbringen können. Nur deshalb konnten wir in der Vergangenheit unser Geschäft von Jahr zu Jahr steigern – und das auf hohem Niveau.

Beim Badezimmer haben Sie also weniger direkten Kontakt zum Endkunden?

Wo sind Sie schwerpunktmässig vertre-

Frei: Das ist richtig. Das ist der typische «Business to Business»-Bereich. Hier müssen wir darauf achten, die grösstmögliche Kundenbindung mit dem Installateur zu erreichen. Er ist es, der uns dann auch weiterempfehlen kann. Uns ist es enorm wichtig, schon in einer frühen Phase des Bauprozesses involviert zu sein. Unsere Marktbedeutung zeigt, dass die Installateure ganz offensichtlich sehr zufrieden mit uns sind. Hautle: Kann der Installateur frei entscheiden, holt er oftmals uns als Partner an Bord. Es geht ihm in erster Linie um unsere Dienstleistungen. Er weiss, dass er sich auf uns und unsere Produkte verlassen kann.

ten? Sind es vor allem Neubauten?

Letztlich entscheide doch aber ich als Bauherr. Und das läuft nicht selten über den Preis.

Hautle: Der Preis ist es nicht in erster Linie. Damit können Sie sich heute auch nicht mehr massgeblich abheben. Denn alle Anbieter wissen, dass ihre Preise dem Wettbewerb standhalten müssen. Ansonsten würden sie kein einziges Produkt mehr verkaufen. Frei: Letztlich geht es weder beim Bad noch bei der Küche um das eine Prozent Rabatt. Die Gesamtleistung ist entscheidend. Wie leistungsfähig ist Ihr Lieferant? Hat er tatsächlich die benötigten Mengen

Hautle: Es sind alle möglichen Objekte dabei.Vor allem aber sind wir stark im Bereich der Neubauten vertreten. Und dort sind es insbesondere Überbauungen mit Schwergewicht bei den Eigentumswohnungen. Als Zulieferer im Wohnbau sind wir in einem wachsenden Markt tätig. Im Gewerbe- und Industriebau sieht es da schon anders aus. Offenbar ist der Ostschweizer auf den Geschmack gekommen, sich Wohneigentum zuzulegen. Zudem wird für Küche und Bad immer mehr Geld ausgegeben.

Frei: Das sind tatsächlich die beiden Räume, für die man gewillt ist, etwas mehr Geld auszugeben, die am meisten gewichtet werden. Auch in Mietwohnungen wird mittlerweile auf einen deutlich höheren Standard gesetzt als noch vor ein paar Jahren. Hautle: Badezimmer und Küche sind ja auch zu wahren Wohnräumen mutiert. Sie sind keine kleinen, versteckten Räume mehr, die alleine der Funktion dienen. Man will heute zeigen, was man hat, und baut daher zunehmend offener. Frei: Früher war die Küche der zentrale Raum eines Haus, weil als einziger beheizt. Dort traf man sich und tauschte sich aus. LEADER


Wirtschaft

Ivo Hautle und Patrick Frei:

«Letztlich geht es weder beim Bad noch bei der Küche um das eine Prozent Rabatt.»

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Juni/Juli 2011 ıı 15


Wirtschaft

Zum Unternehmen Die Sanitas Troesch AG ist das führende Haus für Küche und Bad in der Schweiz. An 17 Standorten in der ganzen Schweiz berät man die Kunden in grosszügigen Ausstellungen bei der Einrichtung ihrer Küche und/oder ihres Bades. Das Sortiment bietet Küchenund Badzimmereinrichtungen für jeden Kom-

Dann veränderte er sich zum reinen Funktionsraum und wurde kleiner und vom restlichen Bereich abgetrennt. Nun geht man wieder zurück in Richtung Wohnen. Uns kommt diese Entwicklung natürlich klar zugute.

fort und jedes Budget. Im Badbereich erfolgt die Lieferung in der Regel über den Sanitärin-

Und das Bad wurde zum Lifestylepro-

stallateur. Die fünf regionalen Logistikcenter

dukt. Sind die Budgets heute deutlich

sowie das Zentrallager Küche sorgen für die

höher?

termingerechte Auslieferung der Kundenauf-

Hautle: Absolut. Und das fordert uns auch in der Beratung. Wir können uns nicht mehr bloss auf die Küche oder das Bad beschränken, sondern müssen die weiteren Bereiche wie Bodenbeläge, Raumeinteilung sowie Farbe und Design miteinbeziehen. Für unsere Berater ist die Arbeit anspruchsvoller, aber auch interessanter geworden. Frei: Die Frage ist letztlich immer, in welchem Preissegment sich eine Wohnung bewegt. Räumlich haben sich beim Bad die Ansprüche im Vergleich zu früher nicht deutlich verändert. Im Normalfall

träge. Per 1. Januar 2005 wurde die Sanitas Troesch von der französischen Saint-Gobain-Gruppe übernommen. Die ehemaligen Eigentümer von Sanitas Troesch, die Familien Ringgenberg und Merker, standen im Jahr 2004 vor der Herausforderung, die Nachfolge im Aktionariat zu lösen. Mit dem französischen Traditionsunternehmen Saint-Gobain hatte man schliesslich den idealen Partner für die Zukunft gefunden.

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01.06.2011

planen Sie in einem Einfamilienhaus ein grosses Badezimmer mit Badewanne, WC und Doppelwaschtisch sowie eine zweite Nasszelle mit einfachem Waschtisch und Dusche. Ist es etwas gehobener, haben sie bereits im ersten Badezimmer eine weitere Dusche und zudem noch ein zusätzliches Gäste-WC. Das ist der Standard. Und dann kann sich der Preis anhand Badezimmermöbel, Wellnessapparten etc. stark in die eine oder andere Richtung bewegen. Wenn man das ganze Sortiment zu Gesicht bekommt, weckt das Bedürfnisse.

Frei: Das ist logisch. Aber man muss ja auch zeigen, was man anbieten kann. Und wir stellen nur einen kleinen Teil unseres Sortiments aus. Alleine fürs Badezimmer haben wir über 100’000 Artikel ausnummeriert, 5’000 davon haben wir an Lager. Das, was man in der Ausstellung zeigt, das verkauft sich in der Regel auch. 09:27

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Klassenbester und trotzdem beliebt. Der neue Passat. Bei der Entwicklung des neuen Passat haben wir keine Kompromisse gemacht. Sondern alle Modelle im Verbrauch reduziert. Klassenbester ist der Passat 1.6 l TDI BlueMotion *: Mit einem Verbrauch von nur 4.3 l/100 km und 113 g CO 2/km ist er der gesamten Konkurrenz überlegen. Aber nicht nur hier setzt der neue Passat Massstäbe. Auch im Preis! So gibt es den Passat Variant 1.4 l TSI bereits für 37’600 Franken. Erleben Sie die vielen weiteren Innovationen des neuen Passat bei einer Probefahrt.

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Wirtschaft

Wie finden Sie neue Produkte?

Frei: In Zürich haben wir ein zentrales Marketing, das sich damit beschäftigt, insbesondere indem es Messen besucht. Der Grossteil der Exponate, die wir hier ausstellen, wird zentral gesteuert. Das macht Sinn, denn es verschafft uns Marktstärke. Unsere Zulieferer wissen, dass ihre Produkte bei uns innerhalb weniger Monate in der ganzen Schweiz präsent sind. Natürlich werden aber auch regionale Ansprüche berücksichtigt.

nur an die dunklen Hölzer, die man heute wieder überall einsetzt. Noch vor Jahren war das unvorstellbar, weil altmodisch. Überhaupt setzt man derzeit viel auf Holz und weisse Farben. Frei: Was hoffentlich nie mehr kommt, sind diese farbigen Keramikwaschtische. Sie erinnern sich vielleicht daran. Gelbliche, beige, graue oder grüne Waschtische. Auch dunkelblau hatten wir schon im Sortiment. Heute ist 99 Prozent Weiss. Dafür spielt man mit den Platten und den Accessoires.

Küche wird geplant und dann auf der Baustelle vollständig eingebaut. Die Sanitärarbeiten laufen phasenweise ab, müssen demnach anders koordiniert werden. Hautle: Vielfach hat man auch das Gefühl, dass man nur schon mit dem Gang ins Ausland günstiger komme als beim Heimmarkt. Effektiv ist es dann aber unter dem Strich eine nur geringe Einsparung oder sogar gar keine.

Weil der Ostschweizer Markt anders tickt als jener in Zürich?

Besteht nicht die Gefahr, dass man sich

Frei: Genau. Oder als der Markt im Bündnerland. Dort müssen Sie gestemmte Hölzer zeigen, in der Romandie wird es verspielter. Da sind schon Unterschiede feststellbar. Hautle: Es sind klare Wellenbewegungen feststellbar. In gewisser Weise wiederholen sich Trends alle 25 bis 30 Jahre. Denken Sie

bei Ihnen in der Ausstellung einen Überblick verschafft und dann im Ausland die Produkte einkauft?

Frei: Wir spüren die Konkurrenz aus dem Ausland natürlich schon. Im Küchenbereich noch etwas mehr als beim Badezimmer. Denn logistisch gesehen stellt das Bad eine ganz andere Herausforderung dar. Die Anzeige

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Juni/Juli 2011 ıı 17


Wirtschaft

Steigerung von Zufriedenheit und Produktivität in ManagementProzessen «I love my Job» – das wünscht sich wohl jeder Unternehmer von seiner Belegschaft. Drei von vier Arbeitnehmern sind bei ihrer Arbeit aber nicht engagiert. Und das, obwohl gerade zufriedene Mitarbeiter für das Unternehmensergebnis entscheidend sind. Eine Gallup-Studie beziffert den Produktivitätsverlust auf Grund von Arbeitsunzufriedenheit auf bis zu 260 Mrd. Euro jährlich allein in Deutschland. Unternehmen mit einem grossen Anteil an zufriedenen Mitarbeitern erhöhen hingegen ihr Betriebsergebnis um bis zu 20%.

D

ass jeder Mitarbeiter sich mit seinen Aufgaben identifiziert und diese mitbestimmt, dass Unternehmensprozesse transparent und nachvollziehbar sind und flexible Arbeitsformen unterstützt werden, spielt eine zentrale Rolle im modernen Mitarbeitermanagement. Nur wenn es dem Unternehmen gelingt, die individuellen Stärken seiner Mitarbeiter mit den richtigen Aufgaben zu verknüpfen, klare Ziele zu setzen und deren Erfüllung zu unterstützen, erreichen seine Mitarbeiter das Beste für sich und für das Unternehmen. Der Schweizer Anbieter von Talentmanagement-Software, umantis AG, hat ein System entwickelt, mit dem Unternehmen ihr gesamtes Talentmanagement in einem internetbasierten System umsetzen und

vereinfachen können. Mit diesem System können Personalabteilungen ein Umfeld schaffen, das die Zusammenarbeit von Vorgesetzten und Mitarbeitern effektiv unterstützt. «Spätestens nach überstandener Wirtschaftskrise ist es für Unternehmen eine Priorität, Talente innerhalb eines Unternehmens zu involvieren und zu binden. Dafür ist es unabdingbar, ein produktives Umfeld zu schaffen», erklärt Hermann Arnold, CEO und Mitbegründer von umantis. Mit der Software unterstützen Vorgesetzte die Selbstbestimmung des Mitarbeiters und steigern dadurch auch die Motivation und Produktivität. «Einen Beitrag zu leisten, Sinnvolles zu machen, erfolgreich zu sein und Entwicklungsmöglichkeiten zu haben, sind die Hauptmotivationsfaktoren jedes Mitarbeiters. Diese Faktoren müssen

für alle Beteiligten sichtbar und greifbar gemacht werden», sagt Arnold. Dass die Software regen Anklang findet, zeigt die aktuelle Entwicklung des Unternehmens aus St.Gallen. Allein über 200 neue Kunden entschieden sich im vergangenen Jahr für die umantis-Plattform, so unter anderem Alpine, Avaloq, Bertelsmann, BKW, Bühler, Clariant, Currenta, Edeka, Emmi, Fronius, Haufe-Lexware, HewlettPackard, Kuka, Kölnmesse, Max-Planck Institut, Mobiliar, RUAG, Stadt Achim, Valora und Zalando.

Über die umantis AG Die umantis AG ist Schweizer Marktführer und einer der führenden Anbieter in Europa für webbasiertes Talent- und Leistungsmanagement www.umantis.com/de/104/talentmanagement.htm. Sie unterstützt mehr als 500 Kunden mit mehr als 3 Millionen Benutzern weltweit mit Software und Expertise, indem sie gute Management-Methoden mit erfolgreichen Konzepten des Internets kombiniert. Die einzelnen Module umfassen Bewerbermanagement, Zielvereinbarung und Beurteilung, Vergütung, Personalentwicklung, Ausbildungs- und Seminarverwaltung, Nachfolgeplanung sowie Wissens- und Ehemaligenmanagement. Alle Module sind einzeln oder integriert einsetzbar. Die umantis AG ist seit ihrer Gründung im Schnitt jährlich über vierzig Prozent gewachsen und expandiert aktuell im Ausland.

18 ıı Juni/Juli 2011

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Wirtschaft

Realisierung läuft wie geplant Die Bauarbeiten des Würth-Verwaltungsgebäudes mit Ausbildungs- und Trainings­ zentrum gehen zügig voran. Die guten Wetterverhältnisse kommen der Bauausführung zugute, man ist dem Zeitplan bereits zwei Wochen voraus.

S

eit dem Spatenstich im November 2010 sind die Arbeiten am Bau des neuen Verwaltungsgebäudes mit Ausbildungs- und Trainingszentrum zügig vorangegangen. Der gesetzte Bezugstermin von Frühjahr 2013 erfordert einen straffen Zeitplan. Die aktuell guten Wetterverhältnisse begünstigen den Baufortschritt. Michel Kern, CEO der Würth International und Mitglied der Konzernführung, ist über diesen Umstand sehr glücklich: «Wir freuen uns, dass die Realisierung wie geplant läuft, ja dass wir sogar noch etwas vor dem Terminplan liegen. Dies gibt uns die Sicherheit, dass der Bezugstermin vom Frühjahr 2013 auch wirklich eingehalten werden kann». Beim Würth-Bau mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 150 Millionen Schweizer Franken werden vornehmlich Schweizer Unternehmen als Ausführungsfirmen und Zulieferer berücksichtigt. «Es ist uns wichtig, Schweizer Firmen bei der Vergabe der einzelnen Teilprojekte zu berücksichtigen. So sind zum Beispiel beim aktuellen Baustand bereits Aufträge im Wert von 80 Millionen vergeben worden, davon rund 80 Prozent an Schweizer Unternehmen. Dass wir als internationaler Konzern auch internationale Zulieferer einsetzen, ist klar. Dennoch ist es uns wichtig, vor allem Firmen aus dem eigenen Land sowie aus der Region Rorschach mit einzubeziehen», führt Michel Kern aus. Der Würth-Konzern ist Weltmarktführer in seinem Kerngeschäft, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial. Er besteht aktuell aus über 400 Gesellschaften in 84 Ländern und beschäftigt über 64’000 Mitarbeitende. Davon sind über 30’000 fest angestellte Verkäufer im Aussendienst. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Würth-Konzern einen Umsatz von 8,6 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft, LEADER

Zum Gebäude

Zum weiteren Bau-Ablauf

Das fünfgeschossige Gebäude hat ein Volu-

Sommer 2011:

men von 144’400 m3, das Investitionsvolu-

Fertigstellung Untergeschosse

men beträgt 150 Millionen Schweizer Franken. Das Verwaltungsgebäude wird Platz für

Dezember 2011:

rund 250 Mitarbeitende bieten.

Abschluss Rohbau Beginn Innenausbau

der Würth-Linie, umfasst das Verkaufsprogramm für Handwerk und Industrie über 100’000 Produkte: von Schrauben, Schraubenzubehör und Dübeln über Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten und Arbeitsschutz. Die Allied Companies – Gesellschaften des Konzerns, die an das Kerngeschäft angrenzen oder diversifizierte Geschäftsbereiche bearbeiten – ergänzen das Angebot um Produkte für Bau- und Heimwerkermärkte, Elektroinstallationsmaterial, elektronische Bauteile (z.B.Leiterplatten) sowie Solarmodule und Finanzdienstleistungen.

Sommer 2012: Fertigstellung Glasfassade Installation Photovoltaik-Anlage Herbst 2012: Umgebungsarbeiten Frühling 2013: Fertigstellung und Bezug

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Wirtschaft

Demographie- und Ageing-Kongress an der Uni St.Gallen Nie zuvor in der Geschichte war die Erde von mehr Menschen bevölkert als heute – und ein Ende ist nicht abzusehen: Noch in diesem Jahrhundert wird sich allein die Einwohnerzahl Afrikas verdreifachen. Schon dieses Jahr wird nach Berechnungen der UNO die magische Grenze von sieben Milliarden überschritten. Dem gegenüber stehen gerade in den westlichen Industriestaaten alternde oder schrumpfende Gesellschaften. Den daraus folgenden Konsequenzen und weiteren mit den Themen «Ageing» und «Demographie» verbundenen Fragen widmet sich der World Ageing & Generations Congress vom 29. August bis 2. September 2011 an der Universität St.Gallen HSG. Text: Claudia Sutter, Reinhold Schnitt

A

uch wenn sich das Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren verlangsamt hat, rechnet die UNO, dass die Erde Ende dieses Jahrhunderts zehn Milliarden Menschen zählt. Das Wachstum verstärkt alle bisherigen Probleme, die mit der Bevölkerungszahl zusammenhängen, wie beispielsweise globale Erwärmung, Zerstörung der Umwelt, Knappheit von Nahrungsmitteln oder das Management von Grossstädten. In den 28 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt beobachtet man ein sehr rapides Bevölkerungswachstum, schwache Staaten, schlechte ökonomische Perspektiven und damit wenig Arbeitsmöglichkeiten (speziell für Junge), keine Gleichberechtigung von Frau und Mann sowie starke Urbanisierung.

Panel mit WEF-Experten An der Eröffnungsveranstaltung des diesjährigen World Ageing & Generations Congress werden die Auswirkungen des grossen Bevölkerungswachstums betrachtet. Dieses Panel wird vom World Economic Forum (WEF) organisiert und von Experten seines «Global Council on Population Growth» diskutiert. Das WEF hat 14 Länder identifiziert, die total 450 Millionen Menschen umfassen, wo schnelles Bevölkerungswachstum, kombiniert mit einem drohenden Mangel an Wasser und anderen Ressourcen, auftritt. Solche Probleme könnten grosse Auswir20 ıı Juni/Juli 2011

Ilona Kickbusch, Kongressvorsitzende, Foto: Augustin Saalem kungen auf die Nachbarländer, die gesamte Region und schliesslich die ganze Welt haben. Die Konflikte in Ägypten, Tunesien und Jemen haben das Reizpotenzial gezeigt; in Europa wurden grosse Debatten über die Zukunft, Migrationswellen, politische Interventionen etc. provoziert. Im Hinblick auf diese Herausforderungen muss das Thema Bevölkerungsentwicklung international einen prioritären Fokus auf der

globalen Agenda haben. Die Experten aus dem WEF-Council werden in diesem Panel die Herausforderungen erläutern, Lösungsvorschläge vorstellen und mit dem Publikum diskutieren. Alzheimer – ein Thema,   das jeden betrifft Bereits am letztjährigen World Ageing & Generations Congress haben internationale LEADER


Kolumne

Experten das Thema Demenz mit den sozio-ökonomischen Folgen und den aktuellen Status der Präventionsforschung präsentiert. Dieses Jahr wird eine Special Session zum Welt-Alzheimer-Bericht durchgeführt. Alleine die Kosten, die Alzheimer im Jahr 2010 weltweit verursacht hat, zeigen die Wichtigkeit dieses Themas auf: Es waren 514 Milliarden Schweizer Franken; 70 % dieser Kosten fallen auf Westeuropa und Nordamerika. Gemäss Schätzung der Organisation «Alzheimer’s Disease International» lebten letztes Jahr 35.6 Millionen Menschen mit Demenz. Nach dem Erreichen des 65sten Lebensjahrs verdoppelt sich das Risiko auf Demenz alle fünf Lebensjahre. Betrachtet man diese enormen Zahlen, ist klar, dass Demenz jede Person betreffen kann, denn nicht nur die Erkrankten leiden unter den Folgen der Krankheit, sondern auch Familie, Verwandte und Bekannte. Die Experten dieses Panels stellen den Alzheimer-Bericht vor und diskutieren mit dem Publikum die Ergebnisse.

mographie- und Ageing-Fragen in vier Plenumsdiskussionen und gegen 30 Sessions und Workshops (Referenten siehe Box). Von finanziellen Herausforderungen sowie gesellschaftlichen oder betriebswirtschaftlichen Folgen von Ageing und demographischem Wandel bis hin zu medizinischen Themen finden einige der drängendsten Fragen unserer Zeit in international besetzten Runden Beachtung. Neben der Bevölkerungsentwicklung liegt ein weiterer Hauptfokus dieses Kongresses auf dem Thema Gesundheit. In Plenumsdiskussionen werden demographische Aspekte der Gesundheit besprochen, dazu gehören Gesundheitssystem heute und in Zukunft, chronische Alterskrankheiten und Technologie/Produkte für das unabhängige Leben im Alter. In den Special Sessions und Workshops werden die Themen Onkologie, Impfungen, Alter und Paraplegie sowie Alzheimer besprochen. Auch im Schlusspanel des Kongresses steht das Thema Gesundheit im Zentrum, organisiert wird dieses von John Beard, Direktor des Departements «Ageing and Life Course» der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Juni/Juli

Wirtschaft und Gesellschaft   im demographischen Wandel 90 renommierte Experten aus 24 Ländern diskutieren kontroverse Themen der De-

Anmeldung und weitere Informationen zum Kongress: www.wdaforum.org

Duschi fordert … «Machen Sie aus einer Not eine Tugend» Sie können auch zu den Losern gehören, die ihre Kindheit oder ihre Eltern für das Heute und Jetzt verantwortlich machen. Sie können Ihr Unterbewusstsein auf Armut, Kampf, Neid, Missgunst und Verantwortungslosigkeit programmieren – und es wird so kommen. Oder aber Sie nehmen Ihr Leben jetzt in Ihre Hände, weg von der Fremdbestimmung, hin zur Selbstbestimmung, denn Sie sind nicht das Opfer, sondern der Schöpfer Ihres Lebens. Wer weiss denn schon, ob das Schlimmste, was einem je widerfährt, unter Umständen nicht das Beste ist, was einem je passieren kann! Ziehen Sie einen Schlussstrich und lernen Sie aus der Vergangenheit, bereiten Sie sich auf Ihre Zukunft vor und leben Sie in der Gegenwart. Sie haben die Wahl. Sie alleine können alles erreichen, was Sie wollen, doch Sie müssen es tun. Aber Sie müssen es heute und hier TUN. Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern vielmehr darin, sie alle siegreich zu überwinden. Sie müssen sich entschliessen, in Zukunft nur noch positive Situationen und wohlgesinnte Menschen anzuziehen. Setzen Sie sich das Ziel, eine erfolgreiche, beliebte und respektierte Führungspersönlichkeit zu werden, die es versteht, Mitarbeiter zu begeistern, zu führen, mitzureissen, und voranzutreiben. Ich fordere Sie auf: Machen Sie aus einer Not eine Tugend! Duschi B. Duschletta hat vor über zehn Jahren als Einmannunternehmen eine Personalberatung gegründet und diese als CEO an die Spitze der Schweizer Zeitarbeits-Branche geführt. 2008 verkaufte er sein Millionenunternehmen. Nach einer kurzen Pause macht er nun seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren, zu seiner Lebensaufgabe. Mit seinen Führungs- und Erfolgsstrategien zeigt der erfolgreiche Schweizer Unternehmer, Autor, Investor, Coach und Führungs- und Teamworktrainer, wie Sie Mitarbeiter führen, motivieren und begeistern können. Weitere Informationen: Telefon: +41 (0)71 226 88 88 team@duschi.com, www.duschi.com

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3 Juni/Juli 2011 ıı ıı21


Wirtschaft

Firmen checken Familienfreundlichkeit Familienplattform Ostschweiz hilft Unternehmen im Internet und berät sie Beruf und Familie unter einem Hut – diesen Wunsch können sich immer mehr Arbeitskräfte erfüllen. Aber noch lange nicht alle Firmen sind dafür gerüstet. Deshalb baut die Familienplattform Ostschweiz ihr Angebot weiter aus: Zur Unterstützung der Wirtschaft lanciert sie den BeFa-Internetcheck. BeFa steht für Beruf und Familie. Der Online-Fragebogen mit Sofort-Auswertung hilft Unternehmen, ausfindig zu machen, wie familienfreundlich sie sind.

D

em Verein Familienplattform Ostschweiz (FPO) sind mittlerweile öffentliche Körperschaften und führende Unternehmen aus den Kantonen St.Gallen, Thurgau und beider Appenzell angeschlossen. Sein Engagement entspricht dem wachsenden Bedürfnis nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Christof Stürm, Präsident der FPO, weiss aus seiner eigenen Erfahrung als Unternehmensleiter, dass immer mehr Arbeitskräfte Beruf und Familie besser koordinieren möchten: «Wir wollen unseren Mitarbeitenden die Chance geben, aktiv im Berufsleben zu stehen und gleichzeitig die Kinder optimal betreuen zu können.»

Standortbestimmung   ermöglichen Der kostenlose Befa-Check ist eine weitere Initiative der Familienplattform: Er soll es den Unternehmen laut Christof Stürm ermöglichen, eine Standortbestimmung punkto Familienfreundlichkeit zu machen. Den Befa-Check haben Verantwortungsträger der FPO selber erarbeitet. In den Fragebogen eingeflossen sind Personalfragen, wissenschaftliche Hintergründe und kommunikative Aspekte. Er kann ab sofort einfach auf dem Internet unter www.familienplattform-ostschweiz.ch aus­gefüllt werden. Der Check untersucht laut Mitinitiant Stefan Graf sechs Handlungsfelder von Organisationen – dazu gehören die familienpolitischen Angebote, das betriebliche Gesundheitsmanagement, die Personalentwicklung und -politik, die Arbeitsgestaltung, die Unternehmenskul22 ıı Juni/Juli 2011

Christof Stürm engagiert sich als Präsident der Familienplattform Ostschweiz, weil es ihm ein Anliegen ist, dass Eltern Beruf und Familie unter einen Hut bringen können.

tur, Führungsaspekte und demografische Merkmale. Praktische Auswertung Die Auswertung des Checks erfolgt unmittelbar nach dem Ausfüllen: Sie wird per Mail an den Ausfüllenden verschickt und

ist eine praktische Handlungsempfehlung, die aufgrund der Antworten elektronisch unterstützt automatisch generiert wird. Unternehmensverantwortliche erfahren zum Beispiel, was sie im Umgang mit ihrem Personal besser machen könnten und wie eine Firma davon auch betriebswirtLEADER


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Wirtschaft

schaftlich profitieren kann. Sie erhalten auch Tipps, wie sie die Führung optimieren und die Ressourcen besser nutzen oder wie die Strukturen im Unternehmen optimiert werden könnten, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu begünstigen. Mitglieder der Familienplattform Ostschweiz erhalten zur Online-Auswertung kostenlos ein persönliches Auswertungsgespräch vor Ort. Mitgliedschaft lohnt sich Christa Messner vom Befa-Team legt Wert darauf, dass mit weiterführenden individuellen, kostenpflichtigen Beratungen auf die spezifischen Situationen von Unternehmen noch besser eingegangen werden könne, sofern dies gewünscht wird. Christof Stürm hebt denn auch hervor, dass sich eine Mitgliedschaft lohne, und will noch viele weitere Firmen vom echten Mehrwert überzeugen, welchen die FPO bietet. Letztlich gehe es darum, so Messner, mit einer optimalen Personalpolitik die Erreichung der Unternehmensziele zu begünstigen. Deshalb lohne sich eine tiefergehende Analyse. Ein Unternehmen erhalte darauf basierend Unterstützung bei der Konzepterstellung und werde bei der Umsetzung begleitet. Dabei könnten ganz konkrete Ziele angepeilt werden, damit ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. So steige die Wahrscheinlichkeit, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Sie habe zudem die Erfahrung gemacht,

dass sich Mitarbeitende, die Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen können, leistungsfähiger und motivierter seien. Gerade deshalb würden als weiterführende Möglichkeiten Coaching- und Bildungsangebote für Führungskräfte und Mitarbeitende angeboten. Kriterium für Wohnortwahl Die FPO bietet ihren Mitgliedsfirmen weitreichende Beratung und eine Fülle von Informationen zur Kinderbetreuung beziehungsweise zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie; sie profitieren über den BefaCheck hinaus von der Unterstützung in Personalangelegenheiten bei arbeitsrechtlichen und fachlichen Fragen. Sie erfahren nicht nur Tipps im Umgang mit rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern erhalten auch praktische Hilfestellungen, was die Gepflogenheiten betrifft. Zudem hilft die FPO sogar bei der Organisation einer familienergänzenden Kinderbetreuung, zum Beispiel bei einem akuten Bedarf, wenn etwa ein alleinerziehender Elternteil krankheitsbedingt längere Zeit ausfällt. Hilfreich ist auch die Beratung, wenn Mitarbeitende wegen der Kinderbetreuung in finanzielle Engpässe geraten könnten. Als Gönner unterstützen deshalb auch Arbeitgebervereine, Gemeinden und Kantone die Familienplattform im Sinne einer aufgeschlossenen Familienpolitik und Standortförderung, ist Präsident Christof Stürm überzeugt, denn: «Das Kinderbetreuungsangebot einer Gemeinde oder einer Region ist für vie-

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Die Mitgliederzahlen der Familienplattform Ostschweiz steigen stetig, da immer mehr Firmenverantwortliche erkennen, dass sie und ihre Mitarbeitenden profitieren, wenn ein Unternehmen familienfreundlich organisiert ist. LEADER

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Juni/Juli 2011 ıı 23


Wirtschaft

le Eltern ein wichtiges Kriterium bei der Wohnortwahl.»

Eltern in ihrer Wohnregion die nötigen Angebote viel einfacher.»

Kinderbetreuungsangebot zu finden. Dies regional, lokal und angebotsspezifisch.

Bereits 330 Kinderbetreuungsangebote Die Beratung von Unternehmen sei das eine, so Christof Stürm. Es sei aber auch wichtig, dass die Wirtschaft Eltern unterstütze, damit sie ihre berufliche Entwicklung und die Kindererziehung unter einen Hut bringen könnten: «Heute können wir in der Ostschweiz bereits rund 330 Partnerorganisationen empfehlen, die sich auf die familienergänzende Kinderbetreuung spezialisiert haben. Damit wir den Beratungsaufwand optimieren und dem modernen Informationsverhalten entsprechen können, haben wir zum Beispiel einen neuen Internetservice aufgebaut. Auf www.familienplattform-ostschweiz.ch können sämtliche Angebote abgerufen werden. Damit finden

Regional und angebotsspezifisch Die Webseite der FPO zeigt denn auch mehrheitlich alle familienergänzenden Kinderbetreuungsangebote in der ganzen Ostschweiz: Kindertagesstätten, schulergänzende Betreuungsangebote, Tagesfamilienbetreuung, Ferienbetreuung oder auch Spielgruppen. Sie finden sich in den Kantonen St.Gallen, Thurgau sowie Appenzell Ausser- und Innerrhoden. Sie können auf einer Karte auf dem Internet einfach lokalisiert werden. Regionen mit wenig gelisteten Angeboten, insbesondere im Kanton St.Gallen, werden gemäss Christof Stürm bis spätestens 2014 komplettiert. Das Portal für Eltern und Arbeitgeber ermöglicht allen Interessierten mit einer einfachen Suchfunktion, schnell ein individuell passendes

Richtlinien und Muster­ dokumente Eltern, die sich eine Betreuungsfunktion als Tagesfamilie überlegen, finden praktische und rechtlich relevante Informationen, einen Musterbetreuungsvertrag oder eine Musterbetreuungsabrechnung. Ebenso finden sich Lohnrichtlinien für AupairAngestellte oder nützliche Angaben für die Entlöhnung von Kinderbetreuerinnen, die sporadische Einsätze in einer Familie leisten. Eine umfangreiche Link-Liste sowie aktuelle Veranstaltungshinweise ergänzen das Informationsangebot. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann einen elektronischen Newsletter abonnieren, der regelmässig versandt wird und aktuelle Themen aufgreift.

Das Befa-Team Der Check über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Befa) und das darauf aufbauende Befa-Beratungsangebot wurde im Auftrag der Familienplattform Ostschweiz (FPO) von drei Fachpersonen erarbeitet. Die FPO bietet nun über ihre Website die Möglichkeit, das Angebot einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen:

Dr. Stefan Graf studierte Verwaltungswis-

Christa Messner, Master of Coaching und

Priska Ziegler, Kommunikationsfachfrau,

senschaften mit Schwerpunkten Arbeitsmarkt

Supervision, Weiterbildung in Organisationsent-

Weiterbildungen in Betriebswirtschaft, Marke-

und Arbeitsbeziehungen, Personal, Führung,

wicklung, Aufbau der Fachstelle Diversity bei

ting, Supervision, Coaching und Organisations-

Organisation; er ist langjähriger wissenschaft-

Raiffeisen Schweiz.

entwicklung, Vorstandsmitglied WISG, Familien-

licher Mitarbeiter an der HSG, war vier Jahre

plattform Ostschweiz, eigene Agentur.

Projektleiter bei der World Demographic Association (WDA) und Projektleiter des Generationenforums in St.Gallen. Weiterführende Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle der Familienplattform Ostschweiz über Telefon 071 228 08 65 oder über E-Mail info@familienplattform-ostschweiz.ch.

24 ıı Juni/Juli 2011

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Wirtschaft

GV der Osec: Ruth Metzler-Arnold in den Verwaltungsrat gewählt Wie vorgängig schon bekanntgegeben, ist Rolf Jeker anlässlich der Generalversammlung der Osec vom 27. Mai 2011 in Zürich als Präsident des Aussenwirtschaftsförderers Osec zurückgetreten. An seiner Stelle wurde Ruth Metzler-Arnold in den Verwaltungsrat gewählt. Die ehemalige Bundesrätin ist zugleich als Präsidentin der Osec vorgesehen.

A

n der Generalversammlung in Zürich wurden vor allem die Leistungen von Rolf M. Jeker als scheidender Verwaltungsratspräsident der Osec gewürdigt. Dank Rolf Jeker wandelte sich die Osec in den vergangenen sieben Jahren wieder zu einer leistungsfähigen Aussenwirtschaftsförderungsorganisation. An seiner Stelle wurde Ruth Metzler-Arnold, Partnerin eines Beratungsunternehmens für Strategie, Führung und Kommunikation, zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen und mit grosser Mehrheit der Osec-Mitglieder gewählt. Die 47-jährige

Juristin und Wirtschaftsprüferin ist auch als Präsidentin und Nachfolgerin von Rolf Jeker vorgesehen. Als frühere Bundesrätin (1999–2003) und Regierungsrätin (Finanzen) des Kantons Appenzell Innerrhoden (1996–1999) bringt sie eine breite Erfahrung in der internationalen, nationalen und kantonalen Politik inklusive Standortförderung mit. Sie verfügt über sehr gute Voraussetzungen, die Osec in den nächsten Jahren strategisch weiterzuentwickeln. Neu in den Verwaltungsrat wurde auch der Unternehmer Charles Phillot gewählt, der CEO der Frewitt Fabrique de Machines SA ist. Er ersetzt Bernard Rüeger, der

auf die GV hin aus dem Verwaltungsrat ausgetreten ist. Im Weiteren berichtete die Osec an ihrer Generalversammlung in Zürich-Oerlikon über das zurückliegende Geschäftsjahr. In der Exportförderung, dem wichtigsten Mandat der Osec, wurden im vergangenen Jahr 1718 Beratungsgespräche und 886 Mandate abgewickelt. Die Mitgliederzahl konnte von 1359 (2009) auf 1603 erhöht werden. Auch in der Standortpromotion wurden weitere Fortschritte erzielt: Im Jahr 2010 stellte die Osec den Kantonen über 6400 Erstkontakte (in der Schweiz) ansiedlungsinteressierter Unternehmen zur Verfügung.

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Juni/Juli 2011 ıı 25


Wirtschaft

Die rollende Nachfolgelösung Seit über 78 Jahren bedient die Glessmann AG aus Rüthi als professioneller Partner im Bereich der mechanischen Grossteilefertigung sowie Apparatebau und Schlosserei ihre Kunden erfolgreich, stabil und marktunabhängig. Im Gespräch erklären Lothar Natau, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates, und Geschäftsleiter Bernhard Neuhold, mit welcher Lösung die Unternehmensnachfolge nie mehr ein Problem darstellen sollte, und beurteilen die Euro-Problematik aus Sicht eines regionalen Arbeitgebers. Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

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rich Glessmann sen. gründete 1932 eine Firma für die Herstellung von Press- und Stanzwerkzeugen. Dazu wurden Revisionen und Reparaturen von Maschinen und Apparaten ausgeführt. Die kritischen 1940er Jahre gingen spurlos am Aufbau der Firma vorüber, und Anfang der 1950er Jahre waren bereits 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest angestellt. Hochpräzise Maschinen sorgten für eine gleichmässige und gute Auslastung, komplexe und genaue Bearbeitungen entwickelten sich zum Markenzeichen der Firma. Nach dem Tod des Gründers führte Babette Glessmann zwischen 1951 und 1957 die Firma erfolgreich weiter, bis 1957 bzw. 1960 die beiden Söhne Erich und Alfred Glessmann als Kommanditäre das Geschäft übernahmen. Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft erhielt das Unternehmen 1982 eine zeitgemässe Rechtsform. Die Aktien blieben im Besitz der beiden Brüder. Erweiterungen der verfügbaren Produktionsflächen, des Maschinenparks und der fertigungstechnischen Möglichkeiten prägten dann die 1980er und 1990er Jahre. Das sichtbarste Ergebnis dieser Phase war das Werk 2 im Industriegebiet der Gemeinde Rüthi. Im Rahmen einer Nachfolgeregelung ging das gesamte Aktienpaket zu Beginn des Jahres 2003 an Lothar Natau und Paul Bruggmann über. Unterdessen sind 44 Mitarbeiter fest angestellt und die Geschäftsleitung wurde durch Bernhard Neuhold erweitert, einen langjährigen Mitarbeiter und Leiter der Firma Glessmann. Das Aktionariat ist nicht nur mit Bernhard Neu26 ıı Juni/Juli 2011

hold und Marco Lüchinger 2008 ergänzt worden, weitere sind in Diskussion. Im November desselben Jahres konnte die neue Produktionshalle an der Industriestrasse 10 in Rüthi in Betrieb genommen werden. In den Bereichen Fertigungsdienstleistung, Problemlösung und Systemgeschäft übernimmt die Glessmann AG für ihre Kunden die Verantwortung als Generalunternehmer für alle Auftragsgrössen – vom Prototyp bis zu Grossaufträgen – und achtet auf deren termingerechte Fertigstellung. Das Angebot beinhaltet den Prototypenbau, den Bau von Maschinen und Anlagen, Grossformen, Schweisskonstruktionen und Apparaten aus Stahl und Aluminium sowie die Herstellung von Ersatzteilen und die Durchführung von Maschinenrevisionen. Die einzelnen fertigungstechnischen Bearbeitungen erfolgen auf modernen Maschinen für Arbeitsgänge wie Drehen, Fräsen, Rundschleifen, Flachschleifen, Bohrwerken und Richtpressen für Stückgewichte bis zehn Tonnen. Lothar Natau, Sie haben das Unternehmen vor acht Jahren übernommen. Wie kam es dazu?

Lothar Natau: Eine Nachfolgelösung innerhalb der Familie Glessmann zeichnete sich damals nicht ab. Folglich suchte man nach Personen aus dem Umfeld, die bereit waren, das Unternehmen zu erwerben. Paul Bruggmann und ich sahen darin eine gros­ se Chance und ein grosses Potenzial. Und unsere Entscheidung war richtig: Die Anzahl der Mitarbeiter ist in den acht Jahren auf 44 angewachsen, entsprechend haben sich auch die Umsätze entwickelt. Um diese überhaupt bewältigen zu können, haben

wir ein starkes Netzwerk aus Partnern aufgebaut, von denen wir bei Bedarf weitere benötigte Kapazitäten und Technologien beziehen können. Paul Bruggmann ist 63, Sie sind 58. Steht folglich bereits die nächste Nachfolgeregelung an?

Natau: Unser Bestreben war es immer, die Kontinuität der Firma sicherzustellen. Ich habe mich erst im Alter von 50 dazu entschlossen, aus dem Angestelltendasein auszutreten und meinen Traum von der eigenen Firma zu verwirklichen. Wenn man das in diesem Alter tut, bedeutet es aber auch, dass man sich schon nach kurzer Zeit wieder mit der Nachfolge beschäftigen muss. Meine Familie wollte ich damit nicht belasten; meine Kinder gehen andere Wege. Folglich mussten wir eine andere Lösung entwickeln. Bernhard Neuhold: Die Nachfolgeregelung 2003 kann als klassisch bezeichnet werden: Die Familie wollte sich zurückziehen und suchte nach Interessenten, die die Firma übernehmen. Was wir nun aber aufgegleist haben, ist eine rollende Lösung. Wir haben den Fokus verlegt und die Kontinuität der Firma in den Mittelpunkt gestellt. Eine unsichere Lage soll damit nie mehr entstehen. Was heisst das konkret?

Neuhold: Wir haben ein Regelwerk erstellt, wonach Funktionsträger innerhalb der Firma schrittweise als mögliche Nachfolger aufgebaut werden. Vereinfacht gesagt, bildet sich unsere Struktur aus der älteren, der mittleren und einer jüngeren Generation sowie entsprechend pro «Gruppe» jeweils ein bis zwei Aktionären. LEADER


Wirtschaft

Gesch瓣ftsleiter Bernhard Neuhold und VR-Pr瓣sident Lothar Natau.

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Wirtschaft

Natau: Paul Bruggmann zieht sich nun schrittweise zurück und hat den grössten Teil seiner Aktien an die Führungskräfte verkauft – unter anderem an Bernhard Neuhold. Es ist reglementiert, wer welche Aktien übernehmen kann. So baut die ältere Generation ihr Aktienpaket bis zum 65 Lebensjahr linear auf maximal zehn Prozent ab, während gleichzeitig die jüngere und mittlere Generation aufgebaut wird. Aus diesem Grund haben wir die Aktienpreise langfristig fixiert, bis ins Jahr 2018.

dass man Personen einbezieht, die ins Team passen, die die fachlichen Voraussetzungen erfüllen und die die Firmenphilosophie tragen. Natau: Zudem verhindert diese Lösung, dass bei einem Wechsel im Aktionariat – wie es im klassischen Sinne oftmals der Fall ist – viel Geld aus dem Unternehmen genommen wird. Unsere Aktien müssen leicht gehalten werden, damit sie für einen jungen Nachfolger überhaupt erschwinglich sind. Bei einem Familienunternehmen werden

Engen solche Strukturen nicht auch ein?

die Vorteile der Strukturen, der kurzen

Man muss sich relativ früh festlegen.

Wege, hervorgehoben. Sind solche bei Ih-

Neuhold: Ob es nun ein Müssen oder ein Dürfen ist, ist Ansichtssache. Wir bieten einem 35-Jährigen die Chance, Unternehmer zu werden. Grundsätzlich wird es mit dieser Lösung keinen Hauptaktionär mehr geben. Das bedeutet natürlich auch,

nen noch gegeben?

Natau: Wir haben äusserst kurze Wege. Neuhold: Das würde ich auch sagen. Alle entscheidungsbefugten Personen sind im Betrieb anwesend. Und eine Trennung der Bereich besteht nach wie vor. Nicht jeder,

der Aktien hält, ist automatisch in der Geschäftsleitung. Unsere Lösung funktioniert nur, wenn jeder innerhalb seiner Funktion bleibt. Die drei Ebenen «Aktionäre», «Verwaltungsrat» und «Geschäftsleitung» muss man klar trennen. Wie gross ist Ihr Pensum als Verwaltungsratspräsident?

Natau: Rund 40 Prozent. Hierfür habe ich im Unternehmen einen Arbeitsplatz inmitten der Belegschaft. Dieses Pensum verschafft mir einerseits genügend Einblicke ins Tagesgeschäft und gewährt andererseits die nötige Distanz, die erforderlich ist, Abläufe aus einem anderen Blickwinkel zu erkennen und zu analysieren. Für unsere Weiterentwicklung arbeiten wir regelmässig mit der Fachhochschule St.Gallen zusammen. Mit ihr haben wir in der Vergangenheit schon mehrere Praxisprojekte realisiert, beispielsweise eine Marktanalyse, die uns in

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Kolumne

der Bearbeitung neuer Kundensegmente gute Grundlagen lieferte. Auch ein internes Kontrollsystem, das wir von Rechts wegen nicht benötigen würden, haben wir so aufgebaut. Und demnächst folgt ein Projekt im Bereich «Human Resources». Hier gehen wir der Frage nach, welches Profil die Mitarbeiter in den verschiedenen Abteilungen optimalerweise haben sollten – nicht nur fachlich, sondern auch im Bezug auf ihr Verhalten.

Neuhold: Nein. Wir bedienen die gesamte Deutschschweiz, den süddeutschen Raum und das Vorarlberg, wobei unsere Kunden weltweit liefern. Weil wir mit den Produkten, die wir anbieten, in einem schmalen Marktsegment tätig sind, müssen wir die Region ausweiten. Das bedeutet nicht, dass wir von einer Alleinstellung profitieren. Aber durch die Spezialisierung gibt es entsprechend weniger Betriebe, die im selben Segment tätig sind.

dann schliesslich auf dem falschen Fuss erwischt. Natau: Es ist ja nicht so, dass wir nicht frühzeitig Gegensteuer gegeben hätten. Nicht alles lässt sich aber durch Währungsgeschäfte abfangen. Aber was meiner Ansicht nach zu wenig thematisiert wird, ist der Unterschied zwischen Grossunternehmen und KMU. Erstere haben schon seit Jahren Arbeitsstätten im Euroland. Aber für ein Kleinunternehmen, wie wir es sind, ist das praktisch unmöglich. Wir benötigen länger, bis wir auf solche Situationen reagieren können. In den vergangenen zwei Jahren haben wir nun einen recht beachtlichen Teil im Ausland aufgebaut. Das heisst konkret: Wir beschaffen mittlerweile rund 30 Prozent unseres Rohmaterials im Euroland bzw. wickeln diese Geschäfte mit Schweizer Unternehmen ab, die direkt im Euroland beziehen und unabhängig des Wechselkurses in Euro verrechnen. Und der Anteil wird noch steigen. Dazu kommt die Auswärtsvergabe von Aufträgen ausserhalb der Schweiz. Nur frage ich mich, was das für Auswirkungen auf die Schweizer KMUStruktur haben wird: Wenn jedes KMU so vorgeht, wie wir es tun, wird es Folgen auf den hiesigen Arbeitsmarkt haben. Zeitungsschlagzeilen à la «Starker Schweizer Franken hat Vorteile» entsprechen nicht vollumfänglich der Realität. Die Wahrheit ist etwas komplexer. Wir müssen uns darauf einstellen, dass in naher Zukunft ein gewisser Teil der Arbeit abwandert, die heute noch in der Region angeboten wird. Neuhold: Wir denken inzwischen nur noch in Euro – und kommunizieren auch nur noch so. Aber jene KMU, die diese Möglichkeit nicht haben, haben echt ein Problem.

Wie stark sind sie von den Wechselkur-

Es ist demnach zu einfach, wenn man vom

Stichwort Mitarbeiter: Sie bilden derzeit acht Lehrlinge aus. Müssen Sie Ihren Nachwuchs gewissermassen selber «züchten»?

Neuhold: Ja. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens verlangen unsere Tätigkeiten viel an Erfahrung, die sie nicht eins zu eins in einem anderen Betrieb sammeln können. Und zweitens hat das Rheintal nach wie vor das Problem, dass kaum auswärtige Arbeitskräfte in die Region kommen. Daher engagieren wir uns sehr stark in der Lehrlingsausbildung. Aus einem Eigennutzen heraus, aber auch, weil wir vom dualen System überzeugt sind. Rein marktmässig beschränken Sie sich allerdings nicht auf das Rheintal.

sen betroffen?

Ende der Krise spricht?

Neuhold: Sowohl der Euro als auch die angespannte Margensituation bereiten uns ganz klar Probleme. Die Margen sind seit Ende 2009 zusammengebrochen – und der Euro ebenfalls. Wir haben zu Beginn des Jahres 2010 mit einem Eurokurs von rund 1.50 Franken kalkuliert und unsere Produkte entsprechend angeboten. Bis zur Auslieferung im Sommer desselben Jahres haben uns die Währungsschwankungen

Neuhold: Wenn man die Krise mit geringem Auftragsvolumen definiert, dann ist sie wahrscheinlich tatsächlich zu Ende. Diesbezüglich sehen wir überhaupt keinen Anlass, von einer Krise zu sprechen. Wir haben das ganze 2010 unter Volllast gearbeitet. Und so weit wir es nun beurteilen können, wir das auch so weitergehen. Aber die Wechselkurse stellen uns vor weitere Herausforderungen.

LEADER

Ferien Die Ferien stehen schon wieder vor der Tür – es ist doch noch nicht lange her, seit ich Sie in dieser Kolumne einlud, die Eindrücke aus Ihrem Sommerurlaub im Alltag umzusetzen.Wissen Sie bereits, wohin Sie dieses Jahr verreisen? Haben Sie überhaupt Zeit gefunden, um Ferienpläne mit Ihren Freunden, Bekannten und Familie zu besprechen? Oder lassen Sie sich die schönste Zeit des Jahres von Ihrem Partner/Ihrer Partnerin organisieren? Meine Familie und ich haben entschieden, die bevorstehenden Sommerferien ganz ruhig anzugehen, und werden als Backpacker umherreisen. Nein – nicht mehr um die ganze Welt, aber vom Kanton Graubünden ins Tessin, von dort über das Wallis und die wunderschönen Alpen des Berner Oberlands zurück an den Bodensee. Ich bin mir heute schon sicher, dass wir wunderschöne und bleibende Eindrücke von diesem «bescheidenen» Urlaub mit nach Hause bringen. Das Wichtigste für alle Leader, sei dies in der Wirtschaft oder in der Politik, ist, abzuschalten von unserem gestressten und hektischen Alltag. Jeder und jede braucht neue Energie, um die täglichen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit abwickeln zu können. Nicht nur für die Politiker, sondern auch für die Wähler steht ein spannender Wahlherbst vor der Tür. Dafür benötigen wir viel Energie. Vergessen Sie in Ihren Ferienvorbereitungen das Wesentliche nicht – Ferien sind da, um auszuspannen und viel Zeit mit seinen Nächsten zu verbringen.Wir werden dies so machen – ich hoffe, Sie auch. Schöne Ferien! Michael Götte Fraktionspräsident SVP Gemeindepräsident Tübach Juni/Juli 2011 ıı 29


Wirtschaft

«Wir möchten die Deutschschweiz erobern» Die besten Ideen sind ganz einfach. Deshalb ist der Service mit Snackboxen bereits in vielen Ländern Europas eine Erfolgsgeschichte. Mit der 2009 in Balzers (FL) und Herisau (CH) gegründeten Snackbox Express AG wird nun auch der Ostschweizer Markt mit einem innovativen Snack- und Früchtelieferservice bearbeitet.

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eutschland kennt sie seit geraumer Zeit, England ebenso. Und auch die Amerikaner lassen sich die «Zwischenverpflegung» gerne direkt ins Büro liefern. Wieso also sollten die Unternehmen im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz auf solch einen Service verzichten müssen? Diese Fragen stellten sich vor zwei Jahren Markus Goop und Oliver Stahl und stellten fest: Hier ist ein Marktpotenzial vorhanden. Das System des ersten Produktes – Snackbox Express – ist eigentlich simpel: Die Snackbox Express AG liefert kostenlos und unverbindlich mittels eigenem Kurierservice eine Snackbox mit süssen und salzigen Produkten in ein Unternehmen. Dessen Mitarbeiter können sich dort nach Lust und Laune selbst bedienen. Bezahlt wird in die Kasse, die in der gelieferten Box integriert ist.

Ehrlichkeit, die sich auszahlt Grossunternehmen kennen das Angebot bereits seit Jahren, jedoch in Form von Automaten. Der Einsatz eines solchen aber lohnt sich erst ab einer bestimmten Firmengrös­ se. In kleinen und mittleren Unternehmen würde das den Rahmen sprengen. Und genau dieses Segment bearbeitet das neu gegründete Unternehmen mit Geschäftsführer Oliver Stahl: «KMU schätzen unser Angebot, da die Mitarbeiter durch die Snackbox einen Energielieferanten erhalten. Der komplette Service ist zudem kostenlos für die Firma, und man geht keinerlei Verpflichtungen ein.» Will heissen: Produkte der Snackbox, die nicht gekauft werden, gehen zurück an den Anbieter, der die Boxen regelmässig auswechselt.Während in Ländern wie Deutschland bei ähnlichen Anbietern der Fehlbetrag teilweise ein Problem sei, hat Snackbox Express diesbezüglich keine Schwierigkeiten. 30 ıı Juni/Juli 2011

Einen Grund für diesen Unterschied sieht Stahl im optischen Auftritt. Während im Ausland auf eine eher billige Kartonschachtel gesetzt wird, wurde die hiesige Snackbox aus Holz hochwertig gefertigt. «Überhaupt wollten wir durch unseren gesamten Auftritt die Wertigkeit hervor streichen. Zudem spenden wir zwei Prozent unseres Erlöses an das Rote Kreuz unter dem Motto ‹Deine Ehrlichkeit zahlt sich aus›». Neu auch Früchtelieferservice Damit ist man bisher gut gefahren: Ohne grosse Marketingmassnahmen verbucht man schon einen Kundenstamm von 500 Unternehmen und beschäftigt bereits fünf Mitarbeiter. Auch hat man das Angebot bereits ausgeweitet. Nachdem viele Kunden sich frische Früchte im Abo gewünscht hatten, lancierte das Unternehmen Mitte des letzten Jahres das zweite Produkt, den Früchtebox Express. «Das Interesse ist gewaltig, sowohl bei KMU als auch bei grossen Firmen. Dank

unserem Logistiknetz beliefern wir heute bereits die komplette Schweiz und Liechtenstein mit Früchteboxen, wobei der Hauptmarkt ganz klar die Ostschweiz ist.» Bezahlt wird die Früchtebox mittels Rechnung. Dabei zeigte sich laut Oliver Stahl schnell, was die Kunden in Sachen Früchte möchten: saisonal und regional. «Wir beziehen, was möglich ist, von regionalen Bauern und präsentieren diese im Rahmen unserer Kampagne ‹Wir lieben regionale Früchte›», so Stahl. Aus Bedürfnissen werden Geschäftsmodelle. Das dürfte wohl auch bei der nächsten Idee der Fall sein, die man in der Pipeline hat: einem Glaceservice für die Sommermonate. «Vorerst konzentrieren wir uns allerdings auf das Bestehende. Und hier sind unsere Ziele klar: Wir möchten in den kommenden drei Jahren die Deutschschweiz erobern, allenfalls auch mit Franchisenehmern, und so sowohl bei den Snackboxen als auch bei den Früchteboxen weiter expandieren.» LEADER


Wirtschaft

Mehr Sensibiltät in der Verwaltungssprache Ämter und Behörden müssen heute ihre Geschäfte transparent und verständlich vermitteln. Dabei soll die Wortwahl immer mehr auch die politische, gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt berücksichtigen. Hierbei ist aber viel Sensibilität und Einfühlungsvermögen notwendig. Ein professionelles Coaching hilft den Verwaltungen im Umgang mit einer «bürgerfreundlichen Sprache». Text: Stefan Grob

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ganz innovative Wege zu gehen. So schlägt sie dort zum Beispiel vor, als Alternative zu Eltern (nur Paare, also ein gesellschaftliches Auslaufmodell) und zum sperrigen Begriff Elternteil (zu maskulin) die originelle Wortkreation «das Elter» zu verwenden. Weshalb Mutter respektive Vater plötzlich und unbedingt ein Synonym benötigen, liegt im Dunkeln. Auch schön: Weil der Fussgängerstreifen impliziere, nur Fussgänger, also Männer, dürften ihn betreten, soll er nun allgemein nur noch als Zebrastreifen bezeichnet werden. Ob dies wiederum den Tierschützern ein Dorn im Auge ist, wurde zuvor wohl nicht abgeklärt ...

n der Verwaltungssprache tut sich etwas. So hat die Berner Stadtregierung Anfang Juni 2010 einen Sprachleitfaden für die städtischen Angestellten herausgegeben, der landauf, landab Kopfschütteln provozierte. Auch lösten unlängst Publikationen der Stadt St.Gallen Kontroversen aus, die vom politischen Parkett auf die Medien übergriffen. In beiden Fällen ging es vor allem um die sprachliche Gleichstellung von Frau und Mann (oder heisst es: Mann und Frau?). Wobei in Bern die Einführung einer konsequent «gendergerechten Sprache» von allen Seiten heftig kritisiert wurde. Dass die Verwaltungssprache von der Öffentlichkeit immer wieder mal mehr oder weniger beanstandet wird, ist nicht neu. Während früher vor allem das schwerfällige Beamtendeutsch in Mittelpunkt der Sprachkritik stand, wird heute zunehmend darüber debattiert, wie eine politisch korrekte und nicht diskriminierende Formulierung lauten soll.

Sprachfeminismus lenkt vom Beamtendeutsch ab Bei der aktuellen Sprachkritik drängen sich mir zwei Fragen auf: 1. Was ist eigentlich das Ziel der Verwaltungssprache? 2. Was ist für eine erfolgreiche Kommunikation notwendig?

Unverständlich umständlich Grundsätzlich ist die gendergerechte Sprache ja eine an sich positive Entwicklung in unserer Gesellschaft.Wenn eine Gemeinde auch die Bürgerinnen begrüsst, die sie früher nur stumm mitmeinte, ist das lobenswert. Wenn eine Broschüre an ihre Leserinnen und Leser denkt und dies ausdrückt, ebenfalls. Doch man (und Frau) kann es auch übertreiben. Denn der Haken an dieser ganzen Genderfreundlichkeit ist der, dass unsere Sprache nicht für jeden maskulinen Begriff auch eine adäquate feminine Form kennt. Die Berner Stadtverwaltung hat nun gemeint, mit ihrem neuen Sprachleitfaden

Das Ziel einer «Modernen Verwaltungssprache» besteht darin, verständlich, serviceorientiert und bürgerfreundlich zu sein. Aber muss dafür jeder männlichen Form um jeden Preis auch die weibliche Entsprechung zur Seite gestellt werden? Was bedeutet dies für die Verständlichkeit eines Textes? Es ist wirklich bedauerlich, aber es muss hier einmal klar gesagt werden: Viele geschlechtergerechte Formulierungen verkomplizieren den Satz und wirken sich negativ auf die Verständlichkeit aus – und was nützt ein Text, der nicht verstanden wird? An erster Stelle muss daher für jede Verwaltung das Bemühen stehen,

LEADER

Diskriminierung: Vom Fussgängerstreifen zum Zebrastreifen. möglichst einfach und verständlich zu kommunizieren. Moderne Verwaltungssprache ist lernbar Wenn auch nicht mehr im Zentrum der Wahrnehmung, so ist der bürokratische Sprachcode noch immer weit verbreitet. Viele offizielle Dokumente wirken auch heute noch schwerfällig, kompliziert und unpersönlich. Die genaue Aussage von Verwaltungen ist für viele deshalb ein Rätsel. Missverständnisse in der Bevölkerung und ein Mehraufwand für das Verwaltungspersonal sind so vorprogrammiert. Weitere Infos: www.complecta.ch Juni/Juli 2011 ıı 31


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«Renault Global Quality Award» geht in die Ostschweiz Die WOLGENSINGER AG als Renault-Gebietsvertreterin für die Ostschweiz kann in ihrem Jubiläumsjahr etwas ganz Besonderes vorweisen: Das 75-jährige Unternehmen bietet sowohl beim Autoverkauf als auch im Kundendienst schweizweit die beste Qualität! Das bescheinigt ihr der kürzlich in Paris verliehene «Renault Global Quality Award 2010». Die vielen für den 1. Rang nötigen Komplimente haben die Kunden «ihrer» Garage WOLGENSINGER AG in neutral durchgeführten Telefoninterviews gemacht.

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um wiederholten Mal liess Renault 2010 weltweit die Kundenzufriedenheit beim Autokauf sowie bei den angebotenen Garagendienstleistungen danach (Kundendienst/Aftersale) ermitteln. In 36 Ländern, darunter die Schweiz, führten externe Beauftragte 1,2 Millionen Telefoninterviews mit Renault-Autokäufern durch. 94 Prozent der Befragten zeigen sich mit den Dienstleistungen rund um den Kauf ihres neuen Renault «sehr zufrieden». Diese beste Note erteilten 87 Prozent der befragten Autokäufer auch im Bereich Kundendienst.

Ausdauernd gut sein! Um beim «Renault Global Quality Award» in die Ränge zu kommen oder ihn wie die WOLGENSINGER AG gar zu gewinnen, braucht es mehr, als einfach einmal gute Arbeit zu leisten. «Die Befragungen fanden verteilt übers ganze vergangene Jahr statt; die Rangliste der teilnehmenden Händler wurde monatlich veröffentlicht», erklärt Daniel Wolgensinger, Unternehmensleiter in 3. Generation. Dass die Firma mit 44 Mitarbeitenden an den Standorten in Wil, Herisau und St.Gallen national siegreich war, hat also mit konstant hoher Kundenorientierung im gesamten Unternehmen zu tun. Symbolisches Dankeschön Die 13 Mitarbeitenden und 9 Lernenden des WOLGENSINGER-Kundendienstes sind für Erfolge wie beim «Renault Global Quality Award» Schlüsselpersonen. «Sie alle LEADER LEADER

v.l.: Olivier Gaudefroy (Europa Aftersales Director Renault), Daniel Wolgensinger, Geschäftsführer WOLGENSINGER AG, Jérome Stoll (Executiv Vice President Sales und Marketing Renault).

werden bis in einigen Wochen als Dankeschön und Ansporn für weiterhin beste Qualitätsarbeit mit neuem persönlichen Werkzeug ausgestattet sein», sagt Daniel Wolgensinger. Der Renault-Konzern will seine weltweiten Vertragshändler übrigens auch in Zukunft für höchste Qualiät motivieren: Dieses Jahr wird pro Land erstmals der «Dealer of the Year» ermittelt, wofür man mit konstant besten Leistungen in erweiterten Bereichen Punkte sammeln kann. Renault-Tochter im Programm Die 1936 in Wil SG gegründete «Garage Wolgensinger» hat schon immer auf Qualität und Innovation gesetzt. Die Zusam-

menarbeit mit Renault begann 1947 und wurde schrittweise ausgebaut. Als bislang letzter Meilenstein konnte im Jahr 2007 die Renault-Konzession für St.Gallen und Balgach übernommen werden. Drittes Standbein neben Verkauf und Kundendienst (Unterhalt und Reparatur) bildet die eigene Spenglerei. Firmen und Flottenkunden werden auch leichte Nutzfahrzeuge, massgeschneidert ausgestattet, angeboten. Für die eigenen Händler und in Zusammenarbeit mit dem Importeur engagiert sich die WOLGENSINGER AG zudem als Ersatzteilgrossist. Personenwagen von Dacia, einer Renault-Tochter, runden das Angebot des Ostschweizer Traditionsunternehmens ab. pd. 3 Juni/Juli 2011 ıı ıı33


Wirtschaft

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Wirtschaft

Shirt mit Handicap Ein neues Modelabel aus der Ostschweiz stellt Poloshirts für junge Golfer her, die mit verschiedenen Farbtönen die Spielstärke des Trägers angeben. Wer bei Handicap 36 einsteigt, kann ein dunkelgrünes Shirt erwerben, um sich dann über vier weitere Stufen bis zum hellgrünen «Meistershirt» zu steigern. «Wir wollen mit unseren Green-Jacket-Shirts Junge vermehrt für den Golfsport begeistern und den Wettbewerb untereinander fördern», sagt Green-Jacket-Mitbegründer Fabio Mätzler (*1989) im Gespräch mit dem LEADER. Text: Stephan Ziegler Bild: Bodo Rüedi

Fabio Mätzler, es verwundert mich, dass

Mit 21 Jahren sind Sie selbst gerade

gistische Herausforderung, kann ich mir

Sie zum Interviewtermin nicht in einem

eben der «Juniorenklasse» entwachsen.

vorstellen, und auch eine finanzielle.

«Green Jacket»-Shirt erscheinen.

Was ist der Grund, dass Sie als Jungun-

(lacht). Ich wäre gerne «standesgemäss» gekommen, aber leider ist unsere letzte Lieferung bereits restlos ausverkauft. Das Einzige, was ich Ihnen live zeigen kann, ist der Prototyp eines «Green Jacket»-Shirts mit blauem Streifen statt eines grünen, das für Freunde, Sympathisanten, Sponsoren und andere Nicht-Golfer gedacht ist.

ternehmer ausgerechnet Produkte für

Das stimmt. Wir konnten nicht auf Standard-Poloshirts zurückgreifen, sondern haben einen Lieferanten gesucht, der unsere Shirts aus mercerisierter Baumwolle nach unseren Qualitäts-, Schnitt- und Farbvorgaben individuell herstellt – und zwar in einer jeweils etwas kleinen Menge für den ganzen Aufwand. Das war nicht ganz einfach.

Um dieses tragen zu dürfen, brauche ich also kein Handicap?

Richtig. Es ist das einzige aus unserer Kollektion, das Sie ohne Handicap tragen können. Diejenigen mit grünem Streifen sind ausschliesslich Golfern vorbehalten: Die Herren dürfen ab Handicap 24 eines tragen, die Damen ab Handicap 30. Und für die Junioren haben wir fünf verschiedene Grüntöne – je besser, desto heller. Die Juniorshirts starten bei Handicap 36 und enden bei 0. Wir kontrollieren natürlich, ob die Besteller auch über das angegebene Handicap verfügen. Damit sieht man auf den ersten Blick, wie «gut» ein junger Spieler, eine junge Spielerin auf dem Platz ist. Warum haben Sie die Abstufungen nicht auch bei den Erwachsenen eingeführt?

Wir denken, der Wettkampf- und Auszeichnungsgedanke, der bei den Jungen funktioniert, wäre bei den Erwachsenen wohl etwas fehl am Platz: Den einen wäre es peinlich zu zeigen, wie gut sie sind, den anderen unangenehm zuzugeben, dass sie ein noch hohes Handicap haben. Was bei den Junioren prima funktioniert, wäre bei den Erwachsenen eher kontraproduktiv. LEADER

junge Golfer anbieten?

Als Junior habe ich etwas den Wettbewerb unter den jungen Golfern vermisst. Nehmen Sie Judo als Beispiel: Je besser Sie dort sind, desto dunkler ist Ihr Gurt. Wir sind überzeugt, dass Spieler, die einen Kollegen mit einem helleren Shirt sehen, sich angespornt fühlen, so schnell wie möglich auch in diese Spielerklasse zu gelangen. Kurz gesagt: Wir möchten durch die sichtbare Auszeichnung den Wettkampf unter den jungen Spielern fördern. In der Schweiz gibt es rund 7’000 Junior-  Golfspieler, ein grosses Potenzial für Ihre Shirts. Wieviele von Ihnen möchten Sie ausstatten?

(lacht) Am liebsten natürlich alle. Ziel ist schon, dass auch ganze Klubs ihre Junioren mit unseren «Green Jacket»-Shirts ausrüsten, man kann sie nämlich auch individuell besticken oder bedrucken lassen, zum Beispiel mit dem Klublogo. Das Interesse der Klubs dafür ist da, wir führen dementsprechende Gespräche. Toll wäre es natürlich, wenn unsere Shirts in einem Klub zur «offiziellen» Ausrüstung gehörten, sprich in den Trainings getragen werden müssen … Den Break-even aber erreichen wir mit unserer jungen Firma bei rund 550 verkauften Shirts, wenn Sie das meinen.

Nun ja, irgendwo in China wird sich schon eine Fabrik finden, die das kann.

Das wollten wir aber nicht. Wir verlangen Qualität, Liefertreue und Verlässlichkeit.Wir können es uns schlicht nicht leisten, von einer Lieferung die Hälfte wegzuwerfen, weil irgendetwas – Farbe, Schnitt, Kragen, Nähte, Knöpfe, Label, Stickerei – nicht stimmt. Glücklicherweise habe ich mit Mathias Müller einen guten Freund, der mir enorm bei der Lieferantenwahl geholfen hat. Er, der damals das Modelabel «My Mui» gegründet hatte, das anschliessend wegen rechtlicher Auseinandersetzungen mit Prada, Inhaberin des Luxuslabels «miu miu», eingestellt werden musste, betreibt heute sein eigenes, sehr erfolgreiches Fashionlabel «Royal Sunday». Dank seiner grossen Erfahrung mit diversen Produzenten konnte er uns entsprechende Lieferanten empfehlen. Wir haben nun einen gefunden, der alle Anforderungen erfüllt, die wir hatten – und der auch kleine Mengen produziert und liefert.

Das habe ich gemeint. Denn Sie können ja nicht einfach ein Shirt in verschiede-

Sie sind 21, haben die Kantonsschule

nen Grössen anbieten, sondern müssen

absolviert und machen derzeit ein Prak-

von jeder Grösse noch fünf verschiedene

tikum bei einer St.Galler Privatbank, be-

Streifenfarben vorrätig haben. Eine lo-

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Wirtschaft

Wo finden Sie die Zeit, nebenbei noch ein Unternehmen zu führen?

Nun, der Tag hat 24 Stunden und die versuche ich, so effektiv wie möglich zu nutzen. Natürlich wende ich praktisch meine gesamte Freizeit für dieses Projekt auf, aber mir macht die Arbeit für mein eigenes Unternehmen sehr viel Freude, ich lerne unglaublich viel und kann Berufliches mit Privatem verbinden. Schliesslich wollte ich immer schon Unternehmer werden, und Golf spiele ich, seit ich 7 Jahre alt bin. Beim Golfen hat mich damals etwas gestört, dass man nicht zeigen kann, wie gut man ist, das muss ich zugeben. Also lag es für mich irgendwie nahe, beides zu verbinden. Die ersten Schritte in diese Richtung haben wir, mein Geschäftspartner Ivan Cossu und ich, im September 2010 gemacht, im Februar 2011 haben wir die ersten Shirts verkauft … Dazwischen lagen das Erstellen eines Businessplans, das Organisieren der Finanzen im Freundes- und Verwandtenkreis, das Entwerfen der Kollektion, das Suchen eines Lieferanten, der Aufbau unserer Homepage www.greenjacket.ch etc. etc. – das haben wir alles in der Freizeit erledigt. Das war stressig, hat aber auch viel Freude gemacht. Besonders jetzt, wo Sie sehen, wie gut der Verkauf angelaufen ist.

Ja klar, die ersten 100 Stück, die wir bestellt haben, waren innert zehn Tagen ausverkauft … Das hat uns dann schon gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ein weiterer Meilenstein war, dass wir mit der Umbrail LEADER

Sport AG einen Partner gefunden haben, der unsere Shirts in seine sechs Golfshops in Breitenloo ZH, Domat-Ems GR, Erlen TG, Gams SG, Waldkirch SG und Wettswil ZH aufgenommen hat. Man ist also nicht auf den Kauf via Web angewiesen, sondern kann unsere Shirts vor Ort bei Umbrail Sport anschauen, anprobieren und gleich mitnehmen. Wir hoffen natürlich auf weitere Vertriebspartner. «Green Jacket» ist eigentlich der Name des Sakkos, das der Gewinner des USMasters erhält. Warum nennen Sie Ihre Poloshirts nach dieser Auszeichnung?

Wir haben nach einer Bezeichnung gesucht, die im Golfsport ein Begriff ist und etwas mit Bekleidung zu tun hat. Daneben drückt «Green Jacket» natürlich einen Gewinn, eine Auszeichnung aus. Und das ist es ja, was wir erreichen wollen: Die «Green Jacket»-Shirtträger zeichnen sich durch ihre Spielstärke aus. Ihre Konkurrenten auf dem Golfplatz heissen Lacoste, Nike, Ralph Lauren oder TaylorMade – alles Weltkonzerne. Haben Sie keine Angst, dass Ihre Idee, die Spielstärke mittels Poloshirt anzuzeigen, von einem dieser «Grossen» einfach kopiert wird?

Nun, erst einmal war ich erstaunt, dass keiner dieser Konzerne auf diese Idee gekommen ist, nach der offenbar ein Bedürfnis besteht, wie die grosse Nachfrage zeigt. Dann können Sie natürlich niemals ganz verhindern, dass eine gute Idee nachgemacht wird. Allerdings haben wir unsere Marke registrieren lassen, ganz so einfach wird es also nicht, uns zu kopieren. Und dann sind wir halt doch das Original; jeder, der nach uns kommt, wäre nur der Imitator, die zweite Wahl. www.greenjacket.ch

Köpfe statt Zahlen! Seit Monaten bescheren uns die Medien Umfragen zu den Nationalratswahlen. Die kleinste Schwankung wird interpretiert und besprochen. Parteien werden zu Gewinnern, andere zu Verlierern gestempelt. Letztlich handelt sich ja um Bevölkerungsbefragungen. Und das Volk hat immer recht! – Falsch! Umfragen haben Handicaps, die es zu beachten gilt. Sie sind nur Sympathiebekundungen an eine Partei zu einem speziellen Zeitpunkt.

Kantonale Wahlkreise Im Weiteren ist auf die «Fehlerbandbreite» von Umfragen hinzuweisen. Je nachdem können Resultate zwischen 1-3 Prozentpunkte nach oben oder unten variieren. Über Veränderungen im Prozentpunktbereich zu diskutieren, ist also nicht der Rede wert. Zudem geht vergessen, dass wir kantonale Wahlkreise haben. Und dort zählen die bekannten und verankerten Köpfe.

Gute Listen! Parteistimmen sind wichtig. Wichtig sind aber vor allem auch die erzielten Kandidatenstimmen. Schliesslich entscheiden auch Listenverbindungen über die definitive Zuteilung von Sitzen und Restmandaten. Die eigentliche Gefahr von Umfragen ist aber, dass sie ein unzutreffendes Parteienimage schaffen. Sie vernachlässigen, dass bei Nationalratswahlen immer auch profilierte Köpfe mit Mobilisierungspotential wichtig sind. Starke Köpfe machen letztlich eine gute Partei aus. Dr. Sven Bradke Wirtschafts- und Kommunikationsberater Geschäftsführer Mediapolis AG St.Gallen Juni/Juli 2011 ıı 37


Wirtschaft

«Ein realistischer Umgang mit Neuen Medien ist der Schlüssel zum Erfolg» Die Kommunikationsbranche hat in den vergangenen Jahren stark gelitten. Der Kommunikations- und Werbefachmann Christian Ruppanner, neu Verwaltungsrat und Managing Partner bei der freicom ag, gibt Auskunft, wie sich freicom im «Jahr 1 nach der Wirtschaftskrise» dem veränderten Markt- und Zielgruppenverhalten angepasst hat und welche Trends heute die Kommunikationsbranche bestimmen.

Christian Ruppanner, was sind die Trends in der Kommunikationsbranche?

Trends interessieren uns nur am Rande. Designtrends oder Stiltrends auf Aufgaben zu adaptieren, bringt für eine Kommunikationsagentur keine Differenzierung mehr. Das kann heute jedes kleine Atelier. Für die Kommunikation relevant sind die gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Diese zu antizipieren, zu studieren und die Erkenntnisse in der Kommunikation richtig einzusetzen, muss das Ziel sein. Was sind also die aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklun-

te – zum Beispiel Logos auf einem Dress in einer Fussballübertragung – mit einem positiven Auftritt der gleichen Marke im redaktionellen Teil einer abonnierten Qualitätszeitung verglichen. Bei der Effektivität geht es vor allem darum, wie der Impact des Kontaktes ist. Die

«Für die Kommunika­ tion sind die gesellschaftlichen und technolo­ gischen Entwicklungen relevant»

gen?

Interessant für eine Kommunikationsagentur ist natürlich alles, was mit dem Web zu tun hat. Hier unterscheiden wir zwischen digitalen Kommunikationskanälen und dem, wie das Netz das Verhalten von Menschen beeinflusst. Also dem, was uns hilft, die Kommunikation effizienter zu transportieren, und dem, was uns hilft, effektiver zu kommunizieren. Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit dem Web, sondern auch mit den Entwicklungen, die in die entgegengesetzte Richtung gehen, oder mit den Entwicklungen in der Medienlandschaft. Was meinen Sie mit effizient und effektiv?

Bei der Effizienz geht es um reine Mathematik. Also was kostet ein Kontakt. Es ist nicht wichtig, ob ein Spot im TV, auf einer Internetplattform, auf einem mobilen Gerät oder auf einem Screen ausserhalb der eigenen vier Wände gesehen wird. Damit ist aber noch keine Aussage über die Qualität des Kontakts gemacht. Hier wird sehr oft gesündigt. So werden Sponsoringkontak38 ıı Juni/Juli 2011

Frage ist hier, ob wir die für die Zielgruppe relevanten Botschaften kommunizieren und der Marke den passenden Charakter geben. Nur so kann eine Beziehung zur Marke aufgebaut und aufrecht erhalten werden. Hier setzen wir auf Entwicklungen in den Bereichen der Motivforschung oder des Neuromarketings.

kaufszahlen von Büchern teilweise schneller wachsen als die von Computergames. Sind Sie ein Internetskeptiker?

Ich sehe mich weder als Skeptiker noch als Euphoriker. Ein realistischer Umgang mit Neuen Medien ist der Schlüssel zum Erfolg. So kann z. B. Social Media Massen bewegen. Aber nur mit einer guten Strategie bewegen sich diese auch in die richtige Richtung. Und die klassischen Medien?

Die Frage ist, was sind überhaupt klassische Medien? Die Onlineausgabe der NZZ ist für mich ein klassisches Medium. So gesehen wird die Fragmentierung der Kanäle zunehmen. Was die Printtitel betrifft, so beobachten wir die Konzentration und sind gespannt, ob und wie die Leser reagieren. Früher oder später wird es auch hier eine Gegenbewegung geben. Ob dies zielgruppenspezifische oder regionale Medienprodukte sein und wie diese distribuiert werden, wird die Zukunft zeigen.

Sie haben auch von Entwicklungen, die in eine andere Richtung als das Internet ge-

Wie vertraut sind Sie mit den regionalen

hen, gesprochen.

Medien? Sie waren vor dem Wechsel zu

Das Pendel schlägt auch immer wieder in die andere Richtung. Trotz der Social-Media-Euphorie verzeichnen Turnvereine und Fussballklubs so grossen Zulauf wie noch nie. Trotz Xing ist der SAC (Schweizer Alpen-Club) einer der attraktivsten Adressen für Unternehmer. In diesem Zusammenhang spielt auch das Empfehlungsmarketing eine wichtige Rolle. Welcher Empfehlung folgen Sie eher, wenn es um Wanderschuhe geht? Der eines Kollegen aus dem SAC oder der einer bezahlten Suchmaschine? Interessant ist auch, dass die Ver-

freicom ja für grosse Schweizer und internationale Agenturen tätig.

Ich komme ursprünglich aus dem Rheintal und bin in St.Gallen zur Schule gegangen, kenne also die Ostschweiz sehr gut. Als ich anfangs der 1990er Jahre das Rheintal verliess, gab es noch einige Zeitungen mehr. Insofern ist das Zurechtfinden in diesem Bereich einfacher geworden. Wo haben Sie sich in Ihrer neuen Aufgabe weniger gut zurechtgefunden?

Es hat viel Zeit und Arbeit gebraucht, das LEADER


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Christian Ruppanner, freicom ag:

«Trotz der Social-MediaEuphorie verzeichnen Turnvereine und Fuss­ballklubs so grossen Zulauf wie noch nie»

LEADER

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Wirtschaft

Team davon zu überzeugen, dass wir uns weiterentwickeln müssen. Sich zum Beispiel davon zu lösen, dass eine Agentur sich eine Strategie zurechtlegen kann und diese dann zehn Jahre nicht mehr hinterfragen muss. Auch die Suche nach Leuten, die mehr als nur Durchschnitt leisten können, war nicht einfach. Vor allem in der Kreation und im Bereich digital sind Spitzenkräfte in der Ostschweiz rar. Positiv überrascht haben mich die Kunden: Die meisten sind weniger beratungsresistent und entscheidungsfreudiger, als ich es gewohnt war. Die Arbeit erleichtert hat mir auch die Tatsache, dass freicom schon sehr früh auf integrierte Kommunikation gesetzt hat. Nun haben wir diese Ausrichtung noch konkretisiert Inserat Leader Februar Ausgabe 2011 und konsequenter umgesetzt.

Integrierte Kommunikation sagen alle. Warum differenzieren Sie sich nicht durch Spezialisierung – zum Beispiel auf Bereiche wie KMU oder Jugendliche?

Spezialisierte Agenturen werden schnell betriebsblind und träge, weil sie immer wieder das Gleiche machen. Weil viele integrierte Kommunikation anbieten, bedeutet dies noch nicht, dass sie es auch beherrschen. Es deutet aber auf ein wirkliches Bedürfnis hin. Denn Kunden schätzen geringen Aufwand und stringente Lösungen. Ich habe kein Problem damit, die gleiche Bezeichnung für unsere Leistung zu haben wie andere. Es ist hier wie mit den Restaurants: In fast jedem Dorf gibt es ein «Rössli». Die Differenzierung findet dort über die Qualität der Küche und des Ser-

vices statt. Um beim Beispiel zu bleiben: Wir versuchen täglich, die einfallsreichere Küche und den kompetenteren Service zu bieten als unsere Konkurrenten. Was halten Sie von der Aussage, dass in der Ostschweiz nicht die grossen kreativen Würfe gelingen?

Ich sehe das nicht so. Unsere Arbeiten werden regelmässig ausgezeichnet. Kürzlich haben wir einen Red-Dot-Award gewonnen. Auch bei der Marketing-Trophy 2011 waren wir erfolgreich. Übrigens waren drei von den zwölf Nominierten auf der Trophy-Shortlist Arbeiten aus der Ostschweiz … Keine schlechte Ausbeute, finde ich.

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nachfolgep●●l Brückenbauer zwischen den Generationen Die familienexterne Unternehmensnachfolge ist unsere Kompetenz. Über 50 abgeschlossene Transaktionen sind unser Leistungsausweis. Ihr Nachfolger steht schon bereit. Fragen Sie uns!

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Generationenwechsel bei Aequator Beim international ausgerichteten Kaffeemaschinen-Hersteller Aequator AG vollzieht sich ein Generationenwechsel. Marcel Lendenmann löst Manfred Meyer an der Spitze des Arboner Familienunternehmens ab und übernimmt als neuer Geschäftsleiter ab sofort die operative Verantwortung.

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ie traditionsreiche Arboner Herstellerfirma von Kaffeemaschinen für die professionelle Gastronomie und Betriebsverpflegung stellt die Weichen für die Zukunft. Nach 28 Jahren an der Spitze der Aequator AG zieht sich Manfred Meyer altershalber auf das Verwaltungsratspräsidium zurück und überträgt die Geschäftsleitung an Marcel Lendenmann. Der 34-jährige Ingenieur ist bereits seit rund sieben Jahren für das Unternehmen tätig und war während dieser Zeit hauptsächlich für die Betreuung der internationalen Märkte zuständig. Die technische Leitung übernimmt der ebenfalls 34-jährige Produktionsspezialist Raoul Meyer.

Wichtiges Exportgeschäft Die neue Unternehmensleitung will dem Exportgeschäft weiterhin viel AufmerksamLEADER

keit widmen. Seit Anfang der 1990er Jahre die Auslandaktivitäten der Aequator AG verstärkt wurden, hat sich der Exportanteil laufend vergrössert. Nach wie vor ist in zahlreichen Ländern Ost- und Westeuropas ein wachsendes Interesse an den Schweizer Qualitätsprodukten spürbar. Nach Meinung von Marcel Lendenmann bietet diese positive Entwicklung auch interessante Perspektiven für die Zukunft. Schliesslich ist die Nachfrage aus dem Ausland für die Sicherung der rund 50 Arbeitsplätze in Arbon von entscheidender Bedeutung. Aktuell werden erstmals in der rund 70-jährigen Firmengeschichte etwa 80 Prozent des Umsatzes mit dem Export erzielt.

ausgesprochen zuverlässige Kaffeeautomaten herzustellen. Eigenschaften, die für den Einsatz in Gastrobetrieben, Bürobereichen, Tankstellen-Shops, Kiosken oder im Catering-Sektor rund um den Globus gefragt sind. Die Ostschweizer Produkte überzeugen aber auch durch innovative technische Ansätze. Auf reges Interesse stossen beispielsweise aktuelle Lösungen für den hygienischen Einsatz von Frischmilch in Vollautomaten oder eine Kaffeemaschine mit Multimedia-Ausstattung. Das neue Führungsteam will weitere interessante Produkteinnovationen demnächst zur Serienreife bringen und sieht in der tiefen Verwurzelung mit dem Entwicklungs- und Produktionsstandort Arbon erhebliches Zukunftspotenzial. Marcel Lendenmann dazu: «Qualifizierte Fachkräfte, Qualitätsbewusstsein und Innovationskraft bilden unsere Standortvorteile. Diese Stärken gilt es weiterhin zu pflegen». Arboner Kaffeemaschinen   als Exportschlager Die rund 50-köpfige Belegschaft der Arboner Aequator AG entwickelt und produziert Kaffeemaschinen für den Einsatz in der professionellen Gastronomie und in der Betriebsverpflegung. Oft stehen die Vollautomaten auch in Tankstellen-Shops oder bei Kiosken im Einsatz. Dort lassen sich vom Espresso und Cappuccino bis zu trendigen Milch-/Kaffeespezialitäten die gewünschten Getränke einfach per Tastendruck frisch zubereiten. Aktuell werden rund 80 Prozent der Aequa-

In der Region tief verwurzelt Die gute Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt hat mehrere Gründe: Aequator geniesst den Ruf, leistungsstarke und

tor Kaffeemaschinen ins Ausland exportiert. www.aequator.ch

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Sonderegger


Wirtschaft

Ostschweizer Exporte zeigen Schwäche Gemäss den Ergebnissen der jüngsten Konjunkturumfrage wird die aktuelle Geschäfts­ lage in der Ostschweiz auch im Mai von den Unternehmen mehrheitlich als gut beurteilt. Obschon am Ostschweizer Konjunkturhimmel nach wie vor die Sonne scheint, sind am Horizont inzwischen aber einige Schleierwolken aufgezogen. Dollar und Euro haben seit Anfang Jahr gegenüber dem Franken rund 20% an Wert verloren, und die Ostschweizer Unternehmen bekunden zunehmend Mühe, diese rasante Aufwertung des Frankens wettzumachen. Die Wachstumsrate der Ostschweizer Exporte sank daher von Monat zu Monat und rutschte ab März ins Minus.

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on der Weltwirtschaft wirken zurzeit eher gemischte Konjunkturimpulse auf die Ostschweizer Wirtschaft ein. Zwar ist das Wachstum in vielen Schwellenländern nach wie vor ungebrochen und stützt die Entwicklung der Ostschweizer Wirtschaft. Die USA, die grösste Volkswirtschaft der Welt, scheinen aber von einer erneuten Wachstumsschwäche eingeholt zu werden – und dies vor dem Hintergrund eines überbordenden Staatsdefizits. Auch in Europa schwelen die Sorgen um die hohe Staatsverschuldung in einigen Euroländern weiter. Das zögerliche Lavieren der Politiker wirkt in dieser Situation wenig vertrauensbildend. Für die Schweizer Wirtschaft wird der eigene Erfolg in Form des starken Frankens zunehmend zum Bumerang. Dollar und Euro haben seit Anfang Jahr gegenüber dem Franken rund 20% an Wert verloren und die Unternehmen haben zunehmend Mühe, die rasante Aufwertung des Frankens über erhöhte Produktivität oder veränderte Produktionsstrukturen wettzumachen. Ostschweizer Exporten geht   die Puste aus Die Konjunkturdaten der Ostschweizer Industriefirmen vom Mai 2011 fallen immer noch mehrheitlich erfreulich aus. Die Produktion ist seit Anfang Jahr kontinuierlich angestiegen, und der Auftragseingang hat sich verbessert. 40 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut, nur 9% als unbefriedigend. Auch der aktuelle Auftragsbestand wird von 80 Prozent der Unternehmen als hoch oder normal bezeichnet. AngeLEADER

sichts der jüngsten Entwicklung haben die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate zwar einen kleinen Dämpfer erhalten, bleiben aber optimistisch. Nachdem die Margen schon längere Zeit unter Druck standen, ist bei den Ostschweizer Exporten die lange befürchtete Abkühlung eingetreten. Während gesamtschweizerisch die ungebrochene ausländische Nachfrage nach Uhren und Pharmaprodukten die Aussenhandelsstatistik aufpolierte, sind in der Ostschweiz nun bereits den zweiten Monat in Folge die Wachstumsraten der Exporte negativ ausgefallen. Die Ausfuhren von Maschinen, Apparaten und Elektronik und Metallen hielten sich relativ gut und stagnierten im April, während die Exporte von Präzisionsinstrumenten um 2 Prozent nachgaben. Deutlicher ins Minus rutschten die Ausfuhren von Textilien und Bekleidung (–5 Prozent), von Kunststoffen (–10 Prozent) und von Nahrungsmitteln (–16 Prozent). Eine rasche Erholung von Euro und Dollar ist angesichts der ungelösten Probleme in beiden Währungszonen nicht in Sicht, was auf eine längere Durststrecke bei den Ostschweizer Exporten hinweist. Ostschweizer Bauwirtschaft läuft ausgezeichnet Die Bauwirtschaft eilt von einem sehr guten Quartal zum nächsten. Die Entwicklung im Baunebengewerbe verlief dabei in den letzten Monaten noch günstiger als im Bauhauptgewerbe. Die tiefen Zinsen und die Nachfrageimpulse infolge der anhaltenden Zuwanderung geben vor allem dem Wohnungsbau Wind in die Segel. Der Wirtschaftsbau hingegen entwickelte

sich in den letzten Monaten erst zögerlich. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Geschäftslage und die Auftragsbestände von den Ostschweizer Baumeistern mehrheitlich als gut beurteilt werden. Die hohen Arbeitsvorräte lassen erwarten, dass es im Ostschweizer Baugewerbe in den kommenden Monaten nicht zu einer Abkühlung kommen wird. Allerdings darf nicht mehr mit den überdurchschnittlichen Wachstumsraten der letzten beiden Jahre gerechnet werden. Unbefriedigende Entwicklung   im Detailhandel Seit einigen Monaten tritt der Ostschweizer Detailhandel an Ort und Stelle. Dies ist kein Ostschweizer Phänomen, sondern die Detailhandelsumsätze entwickeln sich in der ganzen Schweiz unbefriedigend. Trotz sinkender Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsanstieg stagnieren die realen Umsätze gegenüber den Vorjahresmonaten (ohne Treibstoffe), und die Kundenfrequenz bewegt sich auf Vorjahresniveau. Gründe dafür sind die bescheidene Entwicklung der Reallöhne und der aufgrund der Euroschwäche ansteigende Konsum im Ausland. Bezüglich der Umsatzentwicklung in den kommenden Monaten sind die Ostschweizer Detailhändler eher skeptisch. Für ein moderates Wachstum sprechen die relativ gute Konsumentenstimmung und die anhaltende Zuwanderung aus dem Ausland. Allerdings dürften die Wachstumsraten tie­ fer ausfallen als in den letzten Jahren.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.konjunkturumfrage.ch Juni/Juli 2011 ıı 43


Wirtschaft

Die CB Consulta AG Ein besonderes Modell für die wirtschaftliche und wirtschaftsrechtliche Beratung von Unternehmen.

A

m 1. August 1986, m.a.W. vor 25 Jahren, wurde die CB Consulta AG von Prof. Dr. iur. Franz Böni lic. oec. gegründet mit dem Ziel Dienstleistungen anzubieten, die den Anforderungen von Unternehmern und Unternehmensjuristen Rechnung tragen. Franz Böni war vor dieser Zeit als Unternehmensjurist bei der Firma F. Hoffmann-La Roche tätig und im Speziellen für kartellrechtliche Fragen zuständig. In dieser Zeit lernte er die Bedürfnisse unternehmensintern kennen, nämlich eine rasche, gründliche, verständliche, auf die entsprechenden Fragen zugeschnittene Beratung. Dieser Zielsetzung ist die CB Consulta bis heute treu geblieben. Besonders hervor-

zuheben ist die Tatsache, dass Kunden und Verwaltungsratsmitglieder der CB Consulta selbst in führenden Positionen in Unternehmen eingebunden sind und Franz Böni eine Ausbildung als Ökonom und Jurist absolviert hat. Hieraus resultiert eine Beratung, die unternehmerische und wirtschaftsrechtliche Bedürfnisse gleichermassen abdeckt. Seine weiteren Tätigkeiten – Hochschullehrer an der Universität Konstanz und Beauftragter für Weiterbildung des Fachbereichs Rechtswissenschaft dieser Universität sowie seine Funktion als Schiedsrichter SGSO und Handelsrichter des Kantons St.Gallen – sind optimale Voraussetzungen für die Betreuung von Kunden. Aufgrund dieser Gesichtspunkte erstaunt es nicht, dass die CB Consulta, im

Prof. Dr. Franz Böni, Mosnang

kleinen Dorf Mosnang angesiedelt, weltweit tätige Grosskonzerne vorwiegend in kartellrechtlichen Belangen beraten darf.

Stimmen von Kunden und Verwaltungsrats­ mitgliedern zur CB Consulta AG

Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Universität Bayreuth Weit ihrer Zeit voraus hat sich die CB Consulta bereits vor 25 Jahren für zukunftsweisende zentrale Themen der nationalen und internationalen Rechts- und Wirtschaftsberatung für Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Kartellrecht, Compliance und Corporate Governance, entschieden. Umfassende Praxiserfahrun2 44ıı ıı Juni/Juli 2011

gen in der Schweiz und in zahlreichen Ländern weltweit, die in der Wissenschaft anerkannte aktiv mitgestaltende Fachkompetenz und ein «Gespür» für realitätsgerechte Lösungen zeichnen das Beraterteam aus. Die Grundphilosophie war von Beginn an, dass ein Beratungsunternehmen nicht durch die Grösse, sondern durch die Tiefe des Wissens und der Erfahrungen, durch seine schnelle Einsatzbereitschaft und seine gute Vernetzung zu staatlichen und privaten Institutionen seinen Kunden den optimalen Erfolg sichert. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Themen werden zunehmend komplexer und komplizierter und entstehen in einer immer schnelleren Abfolge. Die CB Consulta greift diese Herausforderungen auch fortan gerne auf. Sie will auch weiterhin mit grösstem Einsatz für ihre Klienten und in enger Teamarbeit mit ihnen an kreativen, massgeschneiderten Lösungen zur Sicherung und zum weiteren Ausbau ihres Erfolgs in den Weltmärkten arbeiten.

Hans-Jürg Schär, Ligerz Als im Frühjahr 1994 die Verwaltungsräte der Daimler AG und der The Swatch Group AG das Mobility Konzept smart zur Ausführung genehmigten, war damit ein neues Vertriebskonzept verbunden, nämlich in allen neun Einführungsmärkten in Europa einen einheitlichen Marktauftritt, unterstützt durch einen einheitlichen Vertriebsvertrag, sicherzustellen. Die CB LEADER


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Consulta war zu jenem Zeitpunkt eine der wenigen Beratungsfirmen im deutschsprachigen Raum, die diese Kompetenzen zur Verfügung stellen konnte. Die CB Consulta unterstützte smart mit viel Enthusiasmus, Kompetenz, Durchsetzungsvermögen und guter Teamarbeit bei der erfolgreichen Erfüllung dieser Aufgaben. Da das smart Vertriebskonzept nicht dem Standard der Zusammenarbeit zwischen einer Automobilmarke und einem Autohandelspartner entsprach, musste von der EU-Kommission in Brüssel eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erhalten werden, wobei smart von der CB Consulta fachlich mitunterstützt wurde.

Dr. Bruno Maier, Riehen Die CB Consulta hat einen praxisorientierten Zugang zu Lehre und Forschung. Als Beauftragter für Weiterbildung des Fachbereichs Rechtswissenschaft hat Prof. Dr. Franz Böni an der Universität Konstanz zunächst den Weiterbildungskurs «Kartellrecht» und später die Kurse «Wirtschaftsund Steuerrecht» sowie «Vertrags-, Vergaberecht und Unternehmensstrafrecht» ins Leben gerufen. Das mittlerweile «Bologna»kompatible Weiterbildungsangebot, das einen Master-Abschluss ermöglicht, deckt das Bedürfnis von Unternehmensjuristen und Berufspraktikern ab, in der Praxis punktuell erworbenes Wissen auf einer breiteren Basis zu vertiefen und sich ein fundiertes Verständnis der betreffenden Rechtsgebiete anzueignen. Der Anstoss zu diesen Weiterbildungskursen entstand aus einem Mandat der CB Consulta im Zusammenhang mit dem Vitamin-Kartell, das für die Firma F. Hoffmann-La Roche sehr erhebliche fiLEADER LEADER

nanzielle und strafrechtliche Konsequenzen zur Folge hatte. Roche führte unter Mithilfe der CB Consulta ein umfassendes Compliance-Programm durch. Um derartigen Vorkommnissen ein für allemal einen Riegel zu schieben, sind weltweit tausende von Mitarbeitern anhand von abgegebenem Dokumentationsmaterial, aber auch mittels computerunterstützten E-LearningProgrammen im Wettbewerbsrecht und anderen Compliance-relevanten Gebieten geschult worden.

PD Dr. Rolf Inderbitzi, Thoraxzentrum Hirslanden, Zürich Als Verwaltungsrat der CB Consulta erhalte ich seit mehreren Jahren Einblick in kartellrechtliche Belange. Diese zeigen mir auf, wie sehr das schweizerische Gesundheitswesen eigentlich eine Mischform eines Wirtschafts- und Staatskartells darstellt. Sowohl Angebots- als auch Nachfrageseite unterliegen vielfältigen Ordnungsmassnahmen und Regelungen. Die derzeitige Implementierung von Listenspitälern durch die Kantone mithilfe des DRG-Instruments entspricht einem klaren Monopolisierungsversuch, welcher voraussehbar schädlich ist für das Gemeinwohl (Gesundheitsversorgung und Wirtschaft). Typischerweise werden die Handlungsmöglichkeiten des freien Marktes auch hier wiederum gezielten Absprachen unterworfen und alle Rechtfertigungen zur Einführung dieser (letzten in einer ganzen Reihe) dirigistischen Massnahme weisen den üblichen Behauptungscharakter von Kartellen auf. Die Sicherstellung eines vitalen Gesundheitssystems für alle könnte ohne Kartellcharakter effizient und qualitativ hochste-

hend erreicht werden. Darüber bin ich mir als seit mehr als 30 Jahren tätiger Chirurg auch durch viele angeregte Diskussionen mit Prof. Dr. Franz Böni und meinem Engagement bei der CB Consulta gewiss geworden.

Dr. Peter A. Spitze, Deutsche Bank AG, Frankfurt a.M. Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Bedeutung des Kartellrechtes auch für Banken ständig gewachsen. Im Zuge von Zusammenschlussvorhaben mit weltweiten Auswirkungen gilt dies in besonderem Masse für die Fusionskontrolle aufgrund des in vielen Bereichen der Finanzdienstleistungen wachsenden Bedarfs an internationalen Kooperationen, aber auch für die Beachtung des Kartellverbotes. Vor über zehn Jahren war ein Vortrag von Prof. Dr. Franz Böni über die Arbeit der CB Consulta beim Aufbau von Kartell-Compliance-Programmen für mich als verantwortlicher Kartelljurist einer weltweit tätigen Geschäftsbank der Anlass, ein solches Compliance-System konzernweit zu implementieren, welches ständig ausgebaut und den sich verändernden Gegebenheiten angepasst wird. Die CB Consulta war hierbei immer wieder ein wertvoller Ratgeber. Die Bedeutung des Kartellrechtes, und damit einhergehend die Aktivitäten der Kartellbehörden, wird weiter zunehmen, und es kann nur jedem Unternehmen empfohlen werden, mit kompetenter Beratung die Einhaltung der in nahezu allen wirtschaftlich entwickelten Ländern der Welt jeweils geltenden Kartellrechtsvorschriften sicherzustellen. 3 Juni/Juli 2011 ıı ıı45


Vorschau

«Second Identity: Mein anderes Ich» Top-Referenten, Praxisbezug, brisante Themen – mit diesen hohen Ansprüchen be­geistert der innovative Networking-Tag der FHS Alumni jeweils rund 450 Teilnehmende. Der diesjährige St.Galler Networking-Tag greift mit dem Motto «Second Identity: Mein anderes Ich» wieder ein spannendes Thema auf.

E

r findet am 2. September 2011 in der Olma-Halle 9 in St.Gallen statt und bietet eine grossartige Gelegenheit, sich informative Referate und anregende Key-Notes anzuhören. Ein idealer Anlass für interessante Gespräche mit altbekannten und neugewonnenen Networkerinnen und Networker. ln jedem von uns stecken verschiedene Persönlichkeiten, aber häufig trauen wir uns nicht, diese auch auszuleben. Doch «Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können» (T.S. Eliot)! Am St.Galler Networking-Tag erzählen spannende Persönlichkeiten – darunter Dieter Meier und Peter Hogenkamp – von ihren Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Lebenswelten und von der Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden. Freuen dürfen sich die Gäste auch auf einen der sehr seltenen Auftritte von Ruth Metzler-Arnold: Sie wird über ihre Erfahrungen mit unterschiedlichsten Netzwerken sowie verschiedene Aspekte ihrer Persönlichkeit sprechen. Und Hans Wiedemann, Managing Director des Badrutts’s Palace Hotel, zeigt, wie man sich mit der High Society vernetzt. Der St.Galler Networking-Tag bietet, nebst informativen Referaten zu aktuellen Themen, auch eine einmalige Plattform für die persönliche Kontaktpflege.

Beno Kehl

Peter Hogenkamp

Dieter Meier

Ruth Metzler

Emil Herzog

Stephanie Berger Datum: Freitag, 2. September 2011 Zeit:

13.00 Uhr Türöffnung,

13.30 Uhr Beginn

Ort:

Olma-Halle 9.1/9.2, St.Gallen

Informationen und Anmeldung unter: www.networkingtag.ch

Hans Wiedemann

Leader lesen

Leader. das Ostschweizer Unternehmermagazin. www.leaderonline.ch

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LEADER


Vorschau

OBA 2011 im Zeichen von e-ducation Nicht nur im Privatleben, auch in der Aus- und Weiterbildung, in Schule und Beruf gewinnen neue Informationstechnologien sowie entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten zunehmend an Bedeutung. Grund genug für die OBA, die grösste Berufs- und Bildungsschau der Ostschweiz, «e-ducation» als Fokus für die diesjährige Durchführung vom 2. bis 6. September 2011 zu wählen.

I

nteraktive Wandtafeln, Bewerbungen online oder per E-Mail, Facebook, Xing & Co.: Verschiedenste elektronische Tools sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Informationsund Kommunikationstechniken durchdringen sämtliche Bereiche unserer Gesellschaft, Informatik und Internet sind von Beginn weg ein Themen in der Schulbildung, neue Technologien finden beispielsweise als Lernhilfen schon heute breite Anwendung im Bildungssystem. In der Folge verändern sich auch pädagogische Ansätze. Diesen zukunftsweisenden Umwälzungen trägt die OBA 2011 Rechnung: mit dem Schwerpunkt auf «e-ducation». Elektronische Mittel und Methoden in Aus- und Weiterbildung stehen im Zentrum der diesjährigen Ostschweizer Bildungs-Ausstellung – nicht zuletzt in den diversen Sonderschauen und Forumsveranstaltungen.

Schaffen kommt und weshalb das Urheberrecht für Kunstschaffende so bedeutsam ist. In diesem Zusammenhang stehen auch zwei Forumsveranstaltungen auf dem Programm, bei denen prominenter Besuch erwartet wird: Der Schweizer Rapper Greis tritt auf, kreiert mit dem Publikum einen Track und steht Red und Antwort – zu seinem Alltag als Musiker, zu seinem Lohn wie auch zum Thema Urheberrecht. Diese Veranstaltungen finden am Montag, 5. September, und am Dienstag, 6. September, jeweils von 14.30 bis 15.30 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 500 Personen beschränkt.

OBA Ostschweizer Bildungs-  Ausstellung 2011 An der 18. OBA Ostschweizer BildungsAusstellung präsentieren 153 Aussteller, darunter nationale und regionale Berufsverbände, Bildungsinstitutionen und Unterneh-

Interaktives Klassenzimmer Unterrichtsformen von morgen werden anlässlich der e-Teaching-Sonderschau «Maus frisst Kreide – Wie e-Gadgets das Schulzimmer verändern» der ESOL Trading GmbH auf spielerische Art thematisiert. Im Kontrast aus uralten Schulpulten auf der einen und einem interaktiven Whiteboard auf der anderen Seite treten jeweils Teams bei Wettbewerben gegeneinander an. Dabei kommen auch verschiedene e-Gadgets und Internettools zum Einsatz.

men mit einem umfassenden Ausbildungsangebot, ihre Berufe und Weiterbildungsangebote. 2. bis 6. September (Halle für Erwachsenenbildung: 2. bis 4. September) Olma-Gelände, St.Gallen Öffnungszeiten:

LEADER

Neue OBA-Website Passend zum überdachenden Thema «education» wartet die OBA dieses Jahr mit einer überarbeiteten Webseite auf. Unter www.oba.sg finden bildungsinteressierte Erwachsene, Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, sowie Lehrpersonen und Eltern zahlreiche weiterführende Informationen zur diesjährigen Ostschweizer Bildungs-Ausstellung.

Freitag 09.00 bis 17.00 Uhr/

Erwachsenenbildung bis 19.00 Uhr

Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr

«respect ©opyright» – mit   Rapper Greis als Special Guest Mit einem anderen Aspekt der digitalen Welt beschäftigt sich die Sonderschau der fünf Verwertungsgesellschaften: Bei «respect ©opyright» erfahren Interessierte, was im Internet im Umgang mit Musik, Bildern und Filmen erlaubt und was illegal ist, wie ein Künstler zu seinem Lohn für sein

e-Learning-Parcours und FHS eBusiness Challenge Die FHS St.Gallen präsentiert an der OBA 2011 den e-Learning-Parcours «Mit elektronischen Medien unterstütztes Lernen». Hier lassen sich verschiedene Bereiche des Schul- und Privatalltags aus der Perspektive moderner Lerntechnologien erkunden. Am Freitag, 2. September findet zudem die FHS eBusiness Challenge statt. Bei dieser ganztägigen Kooperationsveranstaltung messen sich rund hundert Berufsfach- und Mittelschüler darin, für die Säntis-Schwebebahn Ideen für neuartige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sich erst durch den Einsatz moderner Informatik- und Kommunikationsmittel ergeben. Einzelpersonen oder Gruppen von bis zu fünf Personen können sich bis Freitag, 17. Juni 2011, via www.fhsebc.ch anmelden.

Montag 09.00 bis 17.00 Uhr Dienstag 09.00 bis 16.00 Uhr Eintritt kostenlos. Schulklassenregistrierung ab Mitte Juni unter www.oba.sg. www.oba.sg www.facebook.com/oba.sg

Eintritt auch 2011 kostenlos Wie schon 2010 ist der Eintritt zur OBA auch dieses Jahr wieder kostenlos. Zu verdanken ist dies dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT, das diesen Schritt mit seinem namhaften Beitrag ermöglicht. Aus organisatorischen Gründen müssen Schulklassen weiterhin angemeldet werden. Die Schulleiter und -leiterinnen der Ostschweizer Sekundar- und Mittelschulen erhalten Mitte Juni Informationen für die Registrierung. Juni/Juli 2011 ıı 47


Rückblick

Erster Connect-Event der Wirtschaftsfrauen Ostschweiz Am 26. Mai 2011 fand der erste Connect-Event der Wirtschaftsfrauen Ostschweiz zum Thema «Herausforderung: Führen in Teilzeit» statt. Über 30 Teilnehmerinnen folgten gespannt den praxisnahen Ausführungen von Nicola Wurster-Eichmann, Unternehmerin der Victoriadruck AG in Balgach.

M

ehr als 30 interessierte Frauen fanden sich am ersten Anlass der neu gegründeten Wirtschaftsfrauen Ostschweiz im Gewölbekeller der Vadian Bank ein, um ein spannendes Referat zu hören sowie Networking unter Wirtschaftsfrauen zu betreiben. Nach einer kurzen Begrüssung der Wirtschaftsfrauen Ostschweiz durch Iris Müller und Dunja Baltensweiler sowie den einleitenden Worten des CEO der Vadian Bank, Walter Ernst, stieg Nicola WursterEichmann ins Thema ein. Sie erklärte, wie Teilzeitarbeit in Kaderpositionen ermöglicht werden kann und welche Rahmenbedingungen vorausgesetzt werden. Dabei erzählte sie von ihren Erfahrungen in der Victoriadruck AG, die sie zusammen mit ihrer Schwester in Teilzeit leitet, und von ihrer Arbeitsorganisation. Sie betonte die Wichtigkeit von Arbeitsinhaltsteilung, Dokumentation, Kommunikation und Information und stellte das «TopSharing»-Konzept von Julia Kuark und Hans Ulrich Locher vor. Bei diesem Konzept wird die Führungsverantwortung mittels klar definierter Aufgabenbereiche geteilt und wichtige Kernbereiche werden gemeinsam verantwortet. Mit dem «TopSharing»-Konzept kann ein breites Anforderungsprofil von Kaderstellen abgedeckt werden. Es erfordert klare Organisation, Sozialkompetenz und Kommunikation. Das Konzept ist aus der Sicht von Nicola Wurster-Eichmann jedoch sehr effizient und führt zu partnerschaftlicher Führung. Nicola Wurster-Eichmann appellierte daran, Vereinbarkeit zur Selbstverständlichkeit zu erklären und zwar nicht nur aus Sicht der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 48 ıı Juni/Juli 2011

sondern aus Sicht der Work-Life-Balance generell – sei es in Bezug auf Partnerschaft/ Familie, soziale Kontakte, Gesundheit, Arbeit und die Gesellschaft. Sie erinnerte

daran, dass es je länger je mehr nötig sein werde, die Vereinbarkeit sicherzustellen, da die Gesellschaft aufgrund verschiedener Faktoren wie demographische EntwickLEADER


Rückblick

lung und volkswirtschaftliche Bedeutung dazu gezwungen werden wird. Die Referentin benannte die Hindernisse von Teilzeitarbeit wie das tradierte

Rollenverständnis von Führungskräften, die Angst vor Macht- und Statusverlust und die Angst vor dem Karriere-Stillstand. Als Abschluss legte Nicola Wurster-Eichmann dar,

weshalb sich Teilzeitarbeit aus ihrer und der Sicht zahlreicher Studien lohnt: Sie nannte die verbesserte Motivation der Mitarbeitenden, die höhere Leistungs- und Einsatzbereitschaft, reduzierte Stressbelastung, Senkung der kostenintensiven Fluktuations- und Krankheitsquote, Verbesserung des Personalmarketings und Firmenimages und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Beim Apéro wurde lebhaft diskutiert und neue Geschäftskontakte geknüpft. Frauen aller Altersgruppen unterhielten sich und tauschten sich über ihre Erfahrungen und Wünsche aus. Der nächste Connect-Event findet am Donnerstag, 29. September 2011 wieder im Gewölbekeller der Vadian Bank statt. Weitere Informationen unter www.wirt schaftsfrauen.ch, ostschweiz@wirtschafts frauen.ch oder über die XING-Gruppe Wirtschaftsfrauen Schweiz – Region Ostschweiz. Anzeige

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LEADER

Juni/Juli 2011 ıı 49


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Mit EGELI Informatik Zukunft entwickeln Dynamik und Durchmischung, das zeichnet EGELI Informatik aus. Sowohl die Kundschaft wie auch die Mitarbeitenden. Die Leistungen beflügeln und bereichern Kunden, die im Markt etwas bewegen wollen. Im Gespräch mit Eliane Egeli, Geschäftsführung Bereich Entwicklung.

Frau Egeli, was leisten Sie für Ihre Kunden?

Wir wollen Unternehmen vorwärtsbringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Wir helfen mit, Veränderungen umzusetzen. Wir schaffen Portale für bessere Zusammenarbeit, wir entlasten die Administration, erleichtern die Kommunikation und stärken die Effizienz. Sie bieten dazu massgeschneiderte Tools an?

Richtig. Beispielsweise SharePoint und die dazu entwickelten Applikationen. Wertvolles Wissen zu vermehren, ist die Basis für Erfolg. Wir schaffen Voraussetzungen, um Wissen zu teilen, Informationen umzuwandeln, Prozesse zu vereinfachen, Teamarbeit zu optimieren. Oder nehmen Sie als Beispiel :-sharequality: Ausgereifte Module für das Qualitätsmanagement, abgestimmt auf die ISO-Norm. Mit wenig Aufwand kann – ortsunabhängig – unheimlich viel erreicht werden. Wer verwendet SharePoint?

In erster Linie KMU. Betriebe aus unterschiedlichen Branchen. Mitarbeitende im Backoffice. Teams, die miteinander koordinieren. Überall, wo Dienstleistungen und Administration gemanagt werden. Bei komplexen Prozessen (Projektgeschäft) oder externer Zusammenarbeit. Auch für Vereine und Verbände ist :-share eine Offenbarung. Die Kunden zählen auf den Support eines angesehenen InformatikUnternehmens in der Ostschweiz. Was zeichnet EGELI Informatik aus?

Unsere langjährige Präsenz zeigt, wir sind eine sichere Firma und haben eine ideale Firmengrösse, um die Bedürfnisse unserer 2 50ıı ıı Juni/Juli 2011

Kunden abzudecken. Auf der einen Seite sind wir gross genug, um uns wichtiges Know-how anzueignen und es umzusetzen sowie anspruchsvolle Anforderungen abzudecken. Andererseits kennen wir als inhabergeführte Firma jeden unserer Kunden persönlich und pflegen einen menschlichen Stil. Unsere Strukturen sind überschaubar, das macht uns flexibel und verkürzt die Reaktionszeiten. Was geht Ihnen zum 25-Jahre-Firmenjubiläum durch den Kopf?

Es freut mich riesig und bestätigt unsere Leistungskonstanz, dass wir Kunden haben, die uns seit 25 Jahren die Treue halten. Neue kommen laufend dazu, das fördert unsere Entfaltung. Ähnlich ist es bei den Mitarbeitenden: Viele sind seit über zehn Jahren bei uns. Junge Kräfte kommen dazu, sie verkörpern eine neue Welt. Dieser Mix ist toll. Ein Potenzial mit Erfahrung und frischem Wind.

Zum Unternehmen Die EGELI Informatik beschäftigt rund 40 Mitarbeitende. Die Geschäftsleitung liegt in den Händen von Eliane Egeli, Geschäftsführung Bereich Entwicklung, Werner Egeli, Geschäftsführung Bereich Technik, Thomas Marx, Marketing und Verkauf, und Christoph Maurer, Entwicklung. Standorte in St.Gallen und Zürich www.egeli-informatik.com info@egeli-informatik.com EGELI Informatik AG Teufener Strasse 36, CH-9000 St.Gallen T 071 221 12 12 F 071 221 12 15 Binzmühlestrasse 13, CH-8050 Zürich T 044 307 10 46

LEADER


Büchel

› René Bock verstärkt VR. Die GWP

Insurance Brokers AG, Luzern, hat René Bock in den Verwaltungsrat berufen. Bock hat nach seinem Abschluss als lic. iur. HSG an der Universität St.Gallen und ersten beruflichen Erfahrungen in der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft in der Thurgauer Kantonalbank und im Treuhandgeschäft Führungsfunktionen bekleidet. Heute ist er als Unternehmer und im Verwaltungsrat verschiedener Unternehmen tätig. Seit 2008 ist er Präsident des Bankrates der Thurgauer Kantonalbank.

› 67 Aktionen bis zum neuen Chef-

sessel. Eine kürzlich veröffentlichte Statistik des Manager-OutplacementUnternehmens Grass & Partner AG zeigt, dass Führungskräfte die ihre Stelle verloren haben, nicht warten sollten, bis ein Headhunter anruft. Eigeninitiative ist zwingend, denn die Berechnungen der Outplacement-Experten haben ergeben, dass im Schnitt 67 «Aktionen», (Bewerbungsbriefe oder E-Mails schreiben, Telefonate führen,Vorstellungsgespräche) notwendig sind, bis eine neue Stelle angetreten werden kann.

› Premiere an der realSite. Als

Novität zeigte das St.Galler SoftwareUnternehmen ABACUS Research an der Messe realSite in Zürich seine Gesamtlösung für das Bewirtschaften von Immobilien. Die Immobilien-Software besteht aus neu entwickelten Modulen, welche die betriebswirtschaftliche Software von ABACUS ergänzen.

› Masterstudiengang der HTW

Chur akkreditiert. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat Ende Mai die Akkreditierung des Studienganges «Master of Science in Business Administration» der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur unterzeichnet, nachdem dieser vom Organ für Ak­kreditierung und Qualitätssicherung der Schweizerischen Hochschulen (OAQ) geprüft und für gut befunden worden ist. LEADER

Fukushima und der Brief Heute serviere ich Ihnen ein Schreiben. Ein unglaubliches. Zudem ist diese Kolumne ein indirekter Börsenbrief. Mit einer direkten Verkaufsempfehlung. Warum das? Weil Hysteriker keine guten Manager sind. von Roland Rino Büchel

E

s geht, wie so oft in den letzten Wochen, um Fukushima. Zur Erinnerung: Beim Erdbeben und dem folgenden Tsunami kamen mehr als 23’000 Menschen ums Leben. Weil die Kernkraftanlagen zu nahe ans Meer gebaut wurden, kam es dort zu Schäden. Heute leben die Menschen wenige Kilometer vom Unglücksort entfernt ganz normal weiter. Sie ertragen diesen gewaltigen Schlag des Schicksals in bewundernswerter Art und mit stoischer Ruhe. In der Schweizer Politik jedoch herrscht Nervosität pur. Und – schlimmer noch – in der Industrie. Lesen Sie dazu den Brief eines grossen Schweizer Unternehmens im Wortlaut, und zwar in seiner ganzen Kompliziertheit: «Aufgrund der aktuellen Situation in Japan und der zunehmenden Gefahr radioaktiver Verstrahlung von Produkten und Komponenten, ergreifen wir Massnahmen zum Schutz unserer Mitarbeitenden, Produktionsstandorte und Kunden. Dazu ist es erforderlich, die gesamte Lieferkette unserer Lieferanten von Zukaufteilen bezüglich möglicher Kontamination mit radioaktiver Strahlung zu überprüfen. Sollten einige Ihrer Wertschöpfungsanteile von Zukaufteilen, Komponenten oder Bearbeitung in Japan liegen oder japanischen Ursprung haben, fordern wir Sie auf, folgende Massnahmen umzusetzen und uns zu bestätigen: – Deklaration der Teile japanischen Ursprungs, welche Sie uns liefern. – Sicherstellung einer Prüfung auf Radioaktivität. – Massnahmen und Bestätigung derer, dass durch Ihre Firma keine Produkte ausgeliefert werden können, welche die Strahlung der in Ihrem Land gesetzlich vorge-

schriebenen gültigen Grenzwerte bezüglich Radioaktivität übersteigen. – Sämtliche allfällig kontaminierte Teile, Produkte und Komponenten werden aus Ihrem Waren- und Logistikprozess ausgeschieden und fachgerecht bzw. gemäss gesetzlichen Vorschriften separiert. – Obige Punkte sind auch einzuhalten, falls Sie Direktbelieferungen an unsere Kunden in unserem Auftrag ausführen. – Angabe Anteil Beschaffungsvolumen aus Japan in % im Verhältnis zu Ihrer Gesamtbeschaffung.» Dann «erwarten» die Absender eine Antwort innerhalb weniger Tage. Und zwar von sämtlichen Lieferanten in ganz Europa. Nochmals: Wenige Kilometer von Fukushima entfernt geht das Leben ganz normal weiter. Japan erstreckt sich über eine Länge von Skandinavien bis nach Afrika. Vergleichen wir: Unsere «Hysteria und Co. AG» geriete in Panik und wäre nicht mehr bereit, Produkte aus Kopenhagen zu kaufen, wenn in Kairo ein Unglück geschehen wäre. Sie wissen: Die Schweiz liegt auf dem Weg dazwischen. Die Firma nähme mit ihrer panischen Reaktion nicht nur sämtliche Lieferanten aus dem Markt, sondern auch sich selbst. Juni/Juli 2011 ıı 51


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Tour de Urlaub! Raus aus dem Büro. Das Smartphone ausschalten. Der Urlaub beginnt. Dumm nur, dass man den Kopf nicht ausknipsen kann. Wer im Alltag ständig Höchstleistungen bringt, der tut sich mit Entspannung auf Knopfdruck oft schwer. Stress lässt sich nicht wie das Business-Outfit ausziehen. Aber man kann ihm mit dem Velo davonfahren. Besonders gut in den Velo-Paradiesen Kleinwalsertal, Allgäu und Tannheimer Tal.


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B

ei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad», meinte schon der Autopionier Adam Opel. Wie Recht er hatte. Einerseits entschleunigt man beim Velofahren, und das Gefühl für Entfernungen, das im Auto, in der Bahn oder im Flieger oft verloren geht, kehrt zurück. Auf der anderen Seite kann man je nach Tempo, Lust und Laune auch grosse Entfernungen schnell zurücklegen. Es ist ein erhebendes Gefühl, mit der eigenen Muskelkraft ein Ziel erreicht zu haben. Anstrengung, Schweiss und Schmerzen in den Oberschenkeln sind schnell vergessen. Es bleiben der Stolz, die Glückshormone – und ein freier Kopf. Alles, was man zu einem Velourlaub braucht, sind ein Rad – das man

sich aber auch ausleihen kann – schöne, abwechslungsreiche Routen für Genussradler und Sportler sowie eine optimale Infrastruktur mit vielen bikerfreundlichen Hotels und Pensionen. Genau das findet man in den Velo-Paradiesen Kleinwalsertal, Allgäu und Tannheimer Tal. Alpine Pracht Also, rauf auf den Sattel! Los geht die Tour in einem der schönsten Gebirgstäler der Alpen, im Kleinwalsertal im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Mit seinen vier Teilorten Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad ist es eingebettet in die faszinierende Bergwelt rund um Widderstein (2.536 Meter), Kanzelwand (2.058 Meter) und Hoher Ifen (2.229 Meter). Die knapp 100 Quadratmeter grosse Enklave ist von

der Rheintalautobahn (Abfahrt DornbirnNord, noch 70 km) durch den Bregenzerwald, über den Riedbergpass und durch das benachbarte Allgäu erreichbar. Idyllisch und ruhig gelegen, hat sich das Tal seinen urtümlichen Charakter erhalten und ist dennoch die ideale Spielwiese für Biker jeder Couleur: Sowohl Tourer als auch Freerider finden hier Trails auf unterschiedlichstem Niveau. Auf Entdeckungstouren – von der leichten Tälerrunde mit 25 Kilometern und 680 Höhenmetern bis hin zur anspruchsvollen Enzianrunde mit 72 Kilometern und 2.160 Höhenmetern zum Hochtannbergpass und zum Starzeljoch – erleben Radler eindrucksvoll die ganze Pracht der alpinen Bergwelt. Kondition ist nicht zuletzt wegen der dünneren Bergluft gefragt.


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Wer lieber in der Gruppe fährt und sich die Geheimtipps ortskundiger Guides nicht entgehen lassen möchte, kann sich einer geführten Tour anschliessen. Enduristen und Freerider erwarten bei den organisierten Touren inklusive Transport durch zwei Bergbahnen sensationelle Abfahrtsmöglichkeiten – etwa vom Walmendingerhorn oder der Kanzelwand. Für Einsteiger bieten Bikeschulen Fahrtechnik-Kurse an. Tische, Kurven und mehr Danach geht es unter fachkundiger Begleitung zu einer ersten kurzen Erkundungstour, zum Beispiel ins idyllische Schwarzwassertal. Im Bikepark in 2 Hirschegg-Au kann man Technik und Kontrolle über sein Bike auf vier «Tables» (grosse Sprünge), vier grossen Steilkurven, einer Wellenbahn, einer kleinen Schanze und mehreren klei-

nen «Anliegern» trainieren und verbessern. Am Mountainbike macht ein Reifen schlapp? Auf acht Alphütten gibt es BikeService-Stationen, in denen man

kleinere Reparaturen durchführen (lassen) kann. Nebst Bike-Check können sich Biker in den Hütten wie dem Alpengasthof Hörnlepass, in der Schwabenhütte oder auf der Alpe Widderstein natürlich auch kulinarisch verwöhnen lassen. Danach geht es weiter zu Etappe 2 der Traumrouten für zwei Pedale. Ins benachbarte Allgäu. Mit der Allgäuer Seenplatte,

3 1

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00 und 2.2 hen 200 c is w z und : ied h ntersch Klein mittelsc iketouren, Höhenu ; , r e e t t h b e ic in m e a ilo -L Mount nd 72 K schwere zwischen 11 u : en Distanz er hnungen ls et op-Hote n und Ferienwo m -T n e e ik h B ö H ione sene n usgewie reundliche Pens rvice-Statione f die sich von Pfron- Vier a e -f -S r e e uren au ik ik B B 0 es gg-Au p mit To e p h c -A s - Circa 2 Alphütten gibt renen Guides e n ir ten Richtung Füssen erstreckt, maleo h ie i-Ph ht nde in H - Auf ac Touren mit erfa ls Übungsgelä renplanung sow rischen Flussauen, autofreien Gebirgstäka ou te - Geführ len und Bikepar ie individuelle T d u r h lern und hochalpinen Pässen. Velofahrer c fü s e e - Bik -Kart n von tive Bike tal.com e k d a n r u e können diese landschaftliche Vielfalt auf t R In r it 22 inwalse 0 km m 0 .5 2 www.kle t hervorragend beschilderten Wegen und esam es dler jed file: insg a o r r n ) P n 5 e r e d R il Routen in allen Höhenlagen entdecken. r en all er Tal (B tanzen fü radtour drei Dis r Tannheim spunkt für Renn ge. e Neben für Familien und Genussradler b ü n ng än ratho t - Ausga meter L 1 Rennrad-Ma .a o n il o K e geeigneten Touren gibt es geteerte, g th 6 e a 1 1 -mar Radw 50 bis 2 g, 17. Juli 20 eiteww.rad altierte w w h t p r le a a s e ie t t l. a v n n o «kilometerfressende» Rennradstrecken, n u sowie ike.tir 40 km - Am So niveaus. Infos ken und r Alpen www.b he Unterkünfte c s e r g t n u -S t Alpenpässe mit wenig Verkehr sowie Leis tainbike Herz de fahrerfreundlic l.com m Moun uer durch das velo eimerta h r n e über 60 mehr oder weniger schweissn - 150 k b q a ü l .t s o r www rail-Tir tz, Info - Bike-T es Streckenne Download unte treibende Mountainbike-Trails. e usg tiv m p 190 a - Interak formationen zu p a n k d Während es Velofahrer rund um n n ern u re Rad-I Kilomet 0 0 .0 4 die mediterrane Bodenseeregion ca e von cir e-Trails e von 53 Kilo1 + 3) er Läng ik d in b il e eher gemütlich angehen lassen könin (B a in t n u e Mou tläng lagen dweg Allgä erte Ra n Höhen en und über 60 it einer Gesam d e il ll h a nen, wird es über die voralpine Hüc s in e en ur -B em nete To Radrout honrout 1.900 Metern 0 gellandschaft rund um Isny bis hinwiesene ussradler geeig tainbike-Marat mt 1.20 Gen insgesa oun it etwa m n fe - 87 für ig markierte M nterschied von ionen o auf in die Allgäuer Alpen sportlich nu hr in Sonth tat - Ganzjä nd einem Höhe Akku-Verleihs our Transalp» ouren T n immer herausfordernder. Den e t u 0 T s « 0 n n schö und 1 t der meter hl der E-Bike1, Star a 1 0 w 0 0 s 2 höchsten Höhenmeteranstieg u 3 i A r n iner - Übe 6. Ju » mit e ntag, 2 ln n e o d S a r bietet die knapp zwölf Kilomem a -A am fahrern s Panor nfo Rennrad «Genussreiche .i u ter lange Mountainbike-Strew.allgae rte - Radka nload unter ww w zum Do 54 ıı

LEADER

Fotos: Wolfgang Ehn/TVB Tannheimer Tal; Frank Heuer/Allgäu GmbH; Markus Greber, Hans Wiesenhofer/Kleinwalsertal Tourismus

TS LIGH H G I H

4)

2+ al (Bild ere walsert w


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5 cke zur Schlappoldalpe bei Oberstdorf mit einer Differenz von 890 Metern. Auch die Region Alpsee-Grünten rund um Sonthofen, Immenstadt, Rettenberg, Blaichach und Burgberg hält alle Möglichkeiten sowohl für Genussradler als auch für Biker bereit. Das Allgäu verfügt zudem über eines der komfortabelsten und am besten ausgebautesten E-Bike-Tourennetze mit über 300 E-Bikeund 100 Akku-Verleihstationen. Auf den Spuren König Ludwigs II Genauso abwechslungsreich wie die Touren sind die Freizeitmöglichkeiten entlang der Routen: Schattige Biergärten, urige Sennalpen, barocke Kirchen, weltberühmte Königsschlösser und lebendige historische Städte wie Füssen sorgen für lohnenswerte Stopps. Apropos Königsschlösser: Im Ostallgäu kann man zum 125. Todestag von König Ludwig II auf den Spuren des Märchenkönigs radeln. Die eintägige Velotour für Hobbyradler und Familien führt an Neuschwanstein und Hohenschwangau vorbei und streift verschiedene romantisch in die Landschaft eingebettete Seen wie den Forggensee. In vielen Hotels und Pensionen ist auch im Allgäu alles ganz auf das Wohl der Radfahrer ausgerichtet. Es gibt Power-Frühstück und Radler-Menüs, MuskelkaterMassagen, Radsicherheits-Checks, GPSLeihgeräte, Fahrradwaschplätze und vieles mehr. Manche Häuser haben sogar sportmedizinische Fachkräfte für fundierte Leistungsdiagnostik, und oft sind die Hotelbesitzer selbst leidenschaftliche Biker und LEADER

zeigen ihren Gästen gerne Insider-Touren auf herrlichen Routen. Wer schliesslich rund um Pfronten durch autofreie Nebentäler entlang der imposanten Bergkulisse fährt, hat es nicht mehr weit zur Etappe 3 der Velo-Traumreisen, ins Tannheimer Tal. Am Renn-Rad drehen In der Bilderbuchlandschaft des Tiroler Hochtals, das sich nach Westen, Norden und Osten hin öffnet, ist ebenfalls Variantenreichtum Trumpf. Insbesondere für Rennradfahrer ist das Tannheimer Tal schon lange kein Geheimtipp mehr. Auch Profisportler sammelten bei verschiedenen Wettkämpfen wie der «Österreich-Radrundfahrt» oder der «Deutschland-Tour» hier Kilometer und lobten die landschaftlichen Reize. Das Tannheimer Tal ist idealer Startpunkt für lange Rennradtouren in die umliegenden Regionen, wie zum Beispiel an den Bodensee oder auf den Arlberg. 22 Rennradtouren für jedes Fahr- und Konditionsniveau – sechs leichte, zwölf mittlere und vier schwere Touren – mit insgesamt 2.500 Kilometern durchziehen das Tal. Die kürzeste Tour ist 52 Kilometer lang und überwindet 370 Höhenmeter, die längste bringt 216 Kilometer auf den Tacho und hat 2.247 Höhenmeter. Wer sich fit genug fühlt, kann sich zum Rennrad-Marathon am Sonntag, 17. Juli anmelden. Für HobbyRadler und Geübte sind die 63 Kilometer von Imst nach Tannheim und die 130 Kilometer durchs Lechtal gut zu meistern. Wer länger am Rad drehen möchte und die

konditionelle Herausforderung sucht, meistert die 230 Kilometer Distanz mit 2.940 Höhenmetern entlang der Allgäuer und Lechtaler Alpen mit den Bergriesen Arlberg und Hahntennjoch. Auch Radwanderer und Mountainbiker sind im Tiroler Hochtal gut aufgehoben. Eingebettet zwischen den Allgäuer Alpen und der Tannheimer Gruppe, führt ein 40 Kilometer langer, asphaltierter Radweg durch die Landschaft. Radwanderwege befinden sich abseits der Bundesstrasse und sind einheitlich beschildert. Eine schöne Tour führt etwa durch Tannheim und Grän entlang der Uferpromenade am Haldensee bis nach Nesselwängle. Auch ein Abstecher ins Naturschutzgebiet Vilsalpsee ist auf jeden Fall lohnenswert. Für Mountainbiker gibt es elf Strecken mit insgesamt 150 Kilometern, ausserdem ist das Tannheimer Tal Ausgangspunkt für die neu konzipierte Strecke «Bike Trail Tirol». Diese grosse Rundtour mit über 800 Kilometern und vielen Verbindungsrouten mit weiteren 500 Kilometern ist so angelegt, dass alle Rad-Fans sich ihre persönliche Strecke selbst zusammenstellen können. Sie führt in 32 Etappen durch alle Regionen Tirols. Wie im Kleinwalsertal und im Allgäu, gibt es auch im Tannheimer Tal eine breite Palette von velofahrerfreundlichen Unterkünften. Die Bandbreite reicht von der Pension bis zum Fünf-Sterne-Hotel. Sie alle bieten einen extra Fahrradraum oder die Möglichkeit, das Rad mit aufs Zimmer zu nehmen sowie Werkzeug, Sportleressen und einen Wäscheservice. ■ Juni/Juli 2011 ıı 55


Fokus Finanzen

«Den totalen Schutz gibt es nicht» «Krisen haben auch ihr Gutes», ist Urs Kundert, Regionaldirektor der UBS Ostschweiz, überzeugt. Wie er zu dieser Meinung kommt, wohin sich die Kurve weiterentwickelt und inwiefern uns Japan beeinflusst, erklärt er im Interview. Interview: Marcel Baumgartner Bild: zVg.

Urs Kundert, hat sich das Bankenge-

die Gefahr, dass wir dereinst wieder «zu-

schäft in den vergangenen Jahren nach-

rückfallen»?

haltig verändert?

Diese Gefahr besteht, denn der Mensch vergisst in der Tat schnell; das bestätigt auch der teilweise unverständliche Wettbewerb in der Immobilienfinanzierung. Als ich 1991 ins Bankgeschäft einstieg, machte ich die schmerzliche Immobilienkrise der 1990er Jahre mit. Dazu sehe ich heute einige Parallelen. Krisen tauchen aber häufig auch dort auf, wo wir sie nicht erwarten. Im Nachhinein haben dann immer alle gewusst, dass es so kommen musste.

Der Bankangestellte hat sich in den letzten Jahren ganz klar vom Beamten zum Dienstleister entwickelt. Die Kundenansprüche sind gestiegen; der Kunde erwartet mehr Leistung zu einem kompetitiven Preis. Aus gestiegenen Ansprüchen und erhöhten regulatorischen Vorgaben resultieren komplexere Produkte. Die Banken nehmen bei der Beratung eine umfassende Sichtweise des Kunden ein, die ihn über alle Lebensphasen hinweg betrachtet. Bestehen Unterschiede zwischen den euro­ päischen und den globalen Märkten?

Persönlich bin ich im Schweizer Geschäft tätig und mit Schweizer Kunden betraut. Im grenzüberschreitenden Geschäft sehe ich Banking als globales Geschäft, von dem sich das europäische nicht grundsätzlich unterscheidet. Eine sinnvollere Unterscheidung sehe ich zwischen etablierten und aufstrebenden Märkten. UBS wurde lange Zeit mit der Krise gleichgesetzt. Wir schwer war es für Sie

Urs Kundert, Regionaldirektor UBS Ostschweiz:

«Das kann nur durch ehrliche Arbeit erreicht werden»

tet das nicht auch auf eine mögliche

Was waren während dieser Zeit die

Werden von gewissen Banken die Hypo-

56 ıı Juni/Juli 2011

Blase hin?

SNB, Finma und IWF warnen. In der Ostschweiz gibt es aber nur wenige «Hotspots», wo Übertreibungen stattfinden.

Hauptaufgaben?

theken zu leichtsinnig vergeben?

Viele, viele Gespräche mit Kunden, aber auch Gespräche mit Mitarbeitern, die selbst durch die Krise verunsichert waren. Als Regionaldirektor gehörte es zu den wichtigen Aufgaben, den Korpsgeist hochzuhalten.

Wir vergeben Hypotheken seit Jahren konservativ und haben unsere Vergabekriterien nicht gelockert. Die gute alte Faustregel hat sich bewährt: Die Tragbarkeit muss gegeben sein, das heisst, die Belastung darf 1/3 des nachhaltigen Einkommens nicht übersteigen. Zudem rechnen wir strikt mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5% sowie mit je 1 % für Nebenkosten und Amortisation. Viele Kunden verstehen nicht, dass wir so rechnen, und betrachten uns als konservativ. Wenn wir aber in absehbarer Zeit nicht mehr so tiefe Zinsen haben und die günstigen Festhypotheken auslaufen, ist es für uns beruhigend zu wissen, dass unsere Kunden nicht gleich vor grösseren Problemen stehen.

als Regionaldirektor Ostschweiz?

Durch unsere kundennahe Position mussten wir für die Finanzkrise, für Managementfehler und für widerrechtliches Verhalten im US-Geschäft auch hier in der Region den Kopf hinhalten. Für viele Mitarbeiter war das eine enorme Herausforderung. Viele Kundenbeziehungen basieren nicht nur auf dem Institut, sondern auch auf der persönlichen Beziehung zwischen Kunde und Berater. Letzterer hatte deshalb zum Teil heftige Reaktionen abzufangen und abzufedern. Meine Mitarbeiter haben das fantastisch gemacht und dabei eine wohl unbezahlbare Lebensschule erhalten.

Was boomt, ist die Bauwirtschaft. Deu-

Und wie konnte man das Vertrauen zurückgewinnen?

Wir sind immer noch an diesem Prozess. Das Vertrauen werden wir uns nur durch verlässliche und gute Leistung über längere Zeit zurückholen. In der Finanzkrise funktionierten Märkte und frühere Lösungen nicht mehr. Diese negativen Erfahrungen gilt es durch neue, positive aufzuwiegen. Das kann nur durch ehrliche Arbeit und Kontinuität erreicht werden.

Was halten Sie von Instrumenten zur AbNun präsentiert sich uns eine ganze an-

wehr von solchen Krisen?

dere Wirtschaftssituation. Besteht nicht

Krisen haben auch ihr Gutes: Wenn sich irLEADER


Fokus Finanzen

gendwo zuviel Luft angesammelt hat, sind sie das Ventil. Natürlich ist das für Betroffene alles andere als angenehm, aber für die Gesamtwirtschaft kann dies heilsam sein. Krisen schaffen auch immer wieder Chancen für Neues. Die heutige Gesellschaft pflegt die Vollkaskomentalität, aber den totalen Schutz gibt es nicht. Als liberaler Mensch appelliere ich an die Eigenverantwortlichkeit und den gesunden Menschenverstand – wie beispielsweise bei der Faustregel der Eigenheimfinanzierung. Wenn wir versuchen, Missstände durch fortwährende staatliche Regulierungen zu verhindern, dann schafft das nur wieder neue Anreize für Fehlverhalten. Alles können wir nicht kontrollieren, wie

Viele Anleger haben mit Verunsicherung reagiert, versierte Anleger haben zum Teil aber auch Chancen gesehen und wahrgenommen. Bei uns gilt der Grundsatz, Kunden zu einem bewussten und auf der Basis ihres Anleger- und Risikoprofils diversifizierten Anlegen zu bewegen.

schritte erzielt und mit 7.5 Mrd. Franken ein respektables Geschäftsergebnis präsentieren können. Das Schweizer Geschäft hat massgeblich dazu beigetragen. Im 2011 können wir nun auf diesen Fortschritten aufbauen. Hier in der Region sind wir gut ins neue Jahr gestartet.

Lohnt es sich nun mehr denn je, in alter-

Was sind die künftigen Ziele?

native Energien zu investieren?

Wir wollen unsere Rolle als verlässlichen und kompetenten Partner in der Region weiter stärken und durch einwandfreien Service zusammen mit unseren Kunden erfolgreich sein. Zudem haben wir uns zum Ziel gesetzt, verlorene Kunden zurückzugewinnen. Viele von ihnen haben im Verlauf der Krise zwar Gelder abgezogen, ihr Konto bei uns aber nicht saldiert. Das ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt und bietet die Chance, diese Kunden von der Stärke unserer Dienstleistungen und unserem Service zu überzeugen.

Einem Megatrend folgend ja; der Erfolg wird aber nur langfristig zu erreichen sein. Wer zuwenig Geduld hat, wird da und dort Enttäuschungen erleben. Das Thema ist aber auf jeden Fall interessant; es bieten sich verschiedene Investitionsmöglichkeiten an. Unsere Anlageberater können gerne weiterhelfen.

uns der Tsunami in Japan einmal mehr aufgezeigt hat. Die Folgen daraus sind

Wie hat sich Ihre Bank in den vergange-

verheerend. Wie waren die Reaktionen

nen Monaten entwickelt?

der Anleger?

Die UBS hat im letzten Jahr grosse Fort-

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Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.

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Juni/Juli 2011 ıı 57


Fokus Finanzen

Stiftungen und Steuern Die Wohlstandsentwicklung der letzten Jahrzehnte führt dazu, dass immer grössere Vermögen an die nächste Generation weiter gegeben werden können. Immer zahlreicher sind auch die Personen, welche bereits zu Lebzeiten einen Teil ihres Vermögens besonderen Zwecken widmen können und wollen. Dabei stellt sich regelmässig die Frage des passenden rechtlichen Gefässes und der damit verbundenen Steuerfolgen. Text: Roger Krapf, lic. oec. HSG, dipl. Steuerexperte, dipl. Treuhandexperte FL, Partner Ernst & Young St.Gallen

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ersonen, welche einen Teil ihrer Mittel für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung stellen möchten, bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Neben regelmässigen Zuwendungen an anerkannte Institutionen oder den Anschluss an eine bestehende Einrichtung kann auch die Errichtung einer eigenen gemeinnützigen Einrichtung – meist in Form einer Stiftung – in Betracht gezogen werden. Gemeinnützige Stiftungen Als gemeinnützig werden dabei Zwecke verstanden, welche im Allgemeininteresse sind und das Gemeinwohl fördern. Es handelt sich regelmässig um karitative, humanitäre, gesundheitsfördernde, ökologische, erzieherische, wissenschaftliche oder kulturelle Zielsetzungen. Aus steuerlicher Sicht ist zu beachten, dass die Stiftung in der Schweiz eine grundsätzlich steuerpflichtige juristische Person ist. Nur auf ein entsprechendes Gesuch hin gewährt die Steuerverwaltung des Sitzkantons eine Steuerbefreiung. Um Missbräuche zu verhindern, ist die diesbezügliche Praxis eher streng. Beispielsweise muss die steuerbefreite Aktivität ausschliesslich auf die öffentliche Aufgabe oder das Wohl Dritter ausgerichtet sein. Die Mittel müssen der Stiftung unwiderruflich für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Eine Vermischung von gemeinnützigen Zwecken mit privaten Anliegen des Stifters ist damit ausgeschlossen. Die private Vermögensverwaltung wie auch die Deckung des Lebensbedarfes muss in einer separaten rechtlichen Einheit organisiert werden. Eine wichtige Einschränkung betrifft in der Praxis schliesslich die Entschädigung der leitenden Organe: Gemäss 58 ıı Juni/Juli 2011

Roger Krapf

den Praxishinweisen der Schweizerischen Steuerkonferenz wird bei den üblichen Tätigkeiten eines Stiftungsrates grundsätzlich von uneigennützigem Handeln ausgegangen. Nach Auffassung der Steuerkonferenz bedeutet dies, dass nur die effektiv entstandenen Kosten und Spesen entschädigt werden dürfen. Moderate Sitzungsgelder sind ebenfalls zulässig. Sie haben sich aber in der Höhe an gleichartigen Aufgaben des Gemeinwesens zu orientieren. Diese Bestimmung ist namentlich bei der Bestellung von Dritten in den Stiftungsrat zu beachten – zu denken ist etwa an ausgewiesene Fachleute oder Personen mit grosser Erfahrung im Bereich des Stiftungszweckes. Forschungsstiftungen Will der Stifter bewusst die Schranken der steuerlichen Praxis vermeiden und sich grösstmögliche Flexibilität erhalten, muss er sich die Frage stellen, ob er auf eine Steuerbefreiung gänzlich verzichten will. Ob dies sinnvoll ist, hängt nicht zuletzt von den Auslagen der Einrichtung ab, nament-

lich ob es sich bei diesen um geschäftsmässig begründeten Aufwand im Sinne der steuerlichen Bestimmungen handelt. Ein Verzicht auf eine Steuerbefreiung dürfte bei Forschungseinrichtungen eher sinnvoll sein, erwirbt doch eine solche Stiftung je nach Strukturierung für ihre Zuwendungen auch entsprechende Rechte an den wissenschaftlichen Erkenntnissen. In der Praxis steht bei diesen Einrichtungen die Unabhängigkeit von privaten Einrichtungen, Unternehmen oder Geldgebern – beispielsweise bei medizinischen Studien – im Vordergrund. Die Gemeinnützigkeit ist allenfalls ein Nebenzweck und steuerliche Schranken allenfalls unerwünscht. Unabhängig von der gewinnsteuerlichen Situation sind bei Forschungseinrichtungen die Mehrwertsteuerfolgen zu beachten. Die Leistungsflüsse zwischen den verschiedenen Beteiligten müssen analysiert werden, um eine korrekte Deklaration der Mehrwertsteuer zu ermöglichen. Im Idealfall kann eine Endbelastung durch die entsprechende Vorsteuerberechtigung bei der oder den Gegenparteien vermieden werden. Nachfolgeregelungen Gänzlich im privaten Bereich bewegen sich die Nachfolgeregelungen erfolgreicher Unternehmer. Hier stellt sich für viele ein Zielkonflikt zwischen der Gleichbehandlung aller Kinder und dem Erhalt des Unternehmens, beispielsweise wenn das Unternehmen einen gewissen Wert erreicht hat und mehrere Kinder erbberechtigt sind. Oft können dann ein oder zwei Unternehmernachkommen die übrigen Berechtigten nicht ohne Entnahme betriebsnotwendiger Mittel aus dem Unternehmen abfinden. Die Alternative wäre eine hohe persönliche LEADER


Kolumne

Verschuldung der Unternehmer, welche jedoch schon an der Finanzierung scheitern kann. Dort aber, wo eine solide Finanzierung im Vordergrund steht, dürfte diese Alternative ohnehin unerwünscht sein. Trotzdem soll das Unternehmen wie in der Vergangenheit schlagkräftig geführt werden, um die Agilität am Markt zu erhalten. Dies bedingt, dass die nicht unternehmerisch tätigen Nachkommen zwar am Erfolg des Unternehmens partizipieren, gleichzeitig aber nicht auf die unternehmerischen Entscheidungen Einfluss nehmen können. Zudem sollen die nicht-geschäftsführenden und sich oft in einer Minderheitsposition befindenden Kinder nicht benachteiligt werden. Immer mehr Unternehmer versuchen, diesem Zielkonflikt mit einer Stiftungslösung zu begegnen. Aufgrund der zivilrechtlichen Schranken ist dies jedoch ein komplexes Unterfangen. So müssen die Pflichtteile der Berechtigten trotz Stiftung respektiert werden. Zuwendungen aus schweizerischen Stiftungen dürfen ausserdem ein gewisses Mass nicht überschreiten. Dort, wo der Lebensunterhalt von nicht aktiv tätigen Familienmitgliedern aus Stiftungsmitteln gedeckt werden soll, muss die Nutzung eines ausländischen Gefässes mit mehr Flexibilität geprüft werden. Steuerliche Fragen Schliesslich sind auch die steuerlichen Fragen zahlreich. So ist zunächst die steuerliche Natur der Bezüge der Beteiligten zu klären. Es kann sich dabei grundsätzlich um einkommenssteuerpflichtigen Lohn aus einer Tätigkeit handeln; genauso wie um freiwillige Zuwendungen, welche für Zwecke der Schenkungssteuer relevant sind. Bei der Schenkungssteuer stellt sich die Frage, ob durch die Errichtung der Stiftung Zuwendungen von den tiefen Steuersätzen unter Verwandten profitieren können. Dies betrifft vor allem die Befreiung der Ehegattin LEADER

von den Erbschafts- und Schenkungssteuern sowie in den meisten Kantonen ebenso die Nachkommen des Stifters. Gegebenenfalls kann auch eine Dividende ausgerichtet werden. Letzteres kann wiederum zu einer anderen steuerlichen Beurteilung führen. Nicht zuletzt ist die Frage zu beantworten, wer das Stiftungsvermögen – also den Gegenwert des Unternehmens – bei der Vermögenssteuer zu versteuern hat. Abhängig von der gewählten Strukturierung können die Antworten auf diese Fragen ganz unterschiedlich ausfallen. In jedem Fall empfiehlt es sich, ein solches Nachfolgekonzept mit den zuständigen Steuerbehörden zu diskutieren und eine verbindliche Auskunft darüber einzuholen. Damit können eine kohärente Besteuerung aller Berechtigten gewährleistet und unliebsame Überraschungen vermieden werden. Auslandsachverhalte In der Praxis immer zahlreicher werden die internationalen Verflechtungen, gerade auch bei Unternehmerfamilien. Die Tochter arbeitet in Deutschland, der Sohn studiert in den USA oder absolviert ein Praktikum bei der Tochtergesellschaft in China, der Enkel schliesslich ist in den USA geboren und besitzt deshalb die US-Staatsbürgerschaft. Damit multiplizieren sich die Steuerfragen, denn jeder Fiskus erhebt Anspruch auf seinen – im Einzelfall zu klärenden – Besteuerungsanteil. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Besteuerungsanspruch überschneiden kann. So sind US-Staatsbürger selbst dann in den USA steuerpflichtig, wenn sie nicht mehr oder gar nie dort Wohnsitz hatten. Diese Steuerpflicht konkurriert mit der schweizerischen und wird durch Anrechnung gemildert. Auslandsachverhalte können aber generell nur durch Prüfung aller Steuerfolgen für die betroffenen Personen in allen in Frage kommenden Ländern abschliessend geklärt werden.

Erfolgsmodell Schweiz wird aufs Spiel gesetzt Kein Land hat die Wirtschaftskrise so gut überstanden wie die Schweiz. So ist zum Beispiel unsere Arbeitslosigkeit mit 2.9 % äusserst tief, das Wirtschaftswachstum trotz Frankenstärke hoch. Trotzdem wird uns von gewissen Kreisen laufend suggeriert, dass es uns – insbesondere wegen der vielen Ausländer – schlecht gehe. Erneut versucht man also, aus den «bösen Ausländern» politisches Kapital zu schlagen. Auch die bilateralen Verträge mit der EU werden in den Schmutz gezogen. Es stimmt zwar, dass es mit der Personenfreizügigkeit auch Probleme gibt. Diese können aber mit den bestehenden Gesetzen gelöst werden. Dabei sind etwa Missbräuche der Scheinselbstständigkeit konsequenter zu bekämpfen. Statt der regulären Fünfjahres- könnten vermehrt nur Zwölfmonatsbewilligungen ausgesprochen werden, wie dies die St.Galler FDP fordert. Keine Lösung stellt die Kündigung der Personenfreizügigkeit, verbunden mit der Rückkehr zu Kontingenten, dar. Diese bürokratische Massnahme, bei der Beamte festlegen, welche Ausländer für die Schweiz «gut» sind, funktionierte auch in der Vergangenheit nicht. So konnte einerseits die Wirtschaft in guten Zeiten auf zu wenige qualifizierte Arbeitskräfte zurückgreifen, andererseits stammen gerade viele schlecht integrierte Ausländer aus dieser Zeit. Das Volk hat die Personenfreizügigkeit an der Urne mehrmals gutgeheissen. Dies sollten die Gegner endlich akzeptieren und nicht laufend das Erfolgsmodell Schweiz gefährden. Marc Mächler Kantonsrat, Kantonalparteipräsident FDP SG Juni/Juli 2011 ıı 59


Fokus Finanzen

«In der Schweiz für die Schweiz» Sie ist keine Schweizer Bank, möchte aber trotzdem nicht als typische Auslandbank angesehen werden – das ist Roger Fehr, dem Regionaldirektor Schweiz, wichtig, wenn er die St.Galler Niederlassung der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG beschreibt. Interview: Daniela Winkler Bild: Bodo Rüedi

Roger Fehr, die Vorarlberger Landesund Hypothekenbank AG hat Tochtergesellschaften in Italien und eine Filiale in der Schweiz, in St.Gallen. Welche Stand-

Topservice zu bieten und ihre Bedürfnisse abzudecken. Dass wir dies auch bei Vermögen in Millionenhöhe beherrschen, versteht sich von selbst.

beine hat sie?

In Italien ist das ganz klar das Leasing. In der Schweiz haben wir die drei Ausrichtungen: Firmenkunden, Anlagekunden und Wohnbaufinanzierung. Wir sind aktuell relativ kreditlastig, dazu stehen wir auch. Das liegt begründet in unserer Vergangenheit und der Geschichte unserer Bank. Unsere stärkste Säule sind die Firmenkunden. Ihnen bietet die Vorarlberger Landesund Hypothekenbank AG in St.Gallen einen Vollservice; das heisst, wir decken aus einer Hand alle Bedürfnisse ab, die ein Unternehmen an seine bevorzugte Bank hat. Wir sind dabei entweder hier aus der Schweiz tätig oder ziehen – wenn sinnvoll und für den Kunden von Vorteil – Spezialisten aus unserem EU-Mutterland Österreich bei.

… ein Unterschied zu andern Banken. Gibt es noch andere Punkte, in denen sich die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG in St.Gallen von andern

Sie sind sehr stark in St.Gallen veran-

schweizerischen Banken auf dem Platz

kert. Das zeigt sich auch in den Spon-

unterscheidet?

soringaktivitäten: Nebst Sponsor des

Durch unsere Grösse, wir beschäftigen 20 Mitarbeiter auf dem Platz St.Gallen, versuchen wir, persönlicher zu sein und näher an unseren Kunden. Wir sind durch unsere

60 ıı Juni/Juli 2011

nächstjährigen St.Gallen Tattoo und der Club Säntis Golf Charity sind Sie dieses Jahr auch Hauptsponsor am WTT Young Leader Award. Was hat den Ausschlag gegeben, sich bei dieser Auszeichnung

«Die Vorarlberger Landesund Hypothekenbank AG in St.Gallen ist eine Bank in der Schweiz für Schweizer»

Und das zweite und dritte Standbein?

Das sind einerseits die Wohnbaufinanzierungen.Wir finanzieren hier in der Schweiz klassisches selbstbewohntes Eigentum (EFH oder Stockwerkeigentum), aber auch Renditeobjekte bis hin zu Grossüberbauungen. Wenn wir andererseits von der Bank für Anlagekunden sprechen, dann siedeln wir uns – nehmen wir die Begriffe Private, Affluent und Retail Banking – im Bereich des gehobenen Affluent Banking an. Wir sind keine klassische Private-BankingBank, wollen aus unserer Grösse und Ausrichtung heraus auch nicht im Retail tätig sein. Wir bieten Kunden bereits ab einem Anlagevermögen von rund CHF 100’000 Beratung im Standard einer Privatbank. Mit unserer innovativen und sicheren Vermögensverwaltung sind wir in der Lage, diesen Kunden, die bei anderen Banken meist zwischen «Stuhl und Bank» fallen, einen

rung in der Schweiz auch spürbar ist, sind alle unsere Mitarbeiter aus der Schweiz – wir sprechen im wahrsten Sinn des Wortes die Sprache unserer Kunden. Wir wollen damit auch ganz bewusst machen, dass wir nicht nur ein Ableger einer österreichischen Bank sind.

Grösse auch ganz bewusst ein Nischenplayer und können uns auf bestimmte Kundensegmente konzentrieren. Wir richten uns am Kunden aus und holen gezielt seine individuellen Bedürfnisse ab. Das Schöne an unserer Grösse: Wir kennen unseren Kunden sehr gut und er kennt uns persönlich. Welcher Bankkunde kann das schon von sich behaupten? Sie möchten als untypische Auslandbank wahrgenommen werden.

Absolut. Normalerweise weckt eine Auslandbank immer die ersten Assoziationen Private Banking, Schwarzgeld, Steuerflucht, Ausland, Offshore … Wir verstehen uns als Bank in der Schweiz für die Schweiz. Wir wickeln Kredite in der Schweiz ab, beraten Kunden vor Ort, sind als Schweizer hier in der Schweiz präsent. Damit diese Veranke-

der Hochschule für Angewandte Wissenschaften FHS zu engagieren?

Wir haben ein passendes Engagement gesucht, um uns in den Themen Aus- und Weiterbildung zu positionieren. Als Ausbilder und Arbeitgeber ist dies in der Schweiz leider mit unserer Grösse nur sehr eingeschränkt möglich. In diesem Sponsoring sehen wir den Brückenschlag zwischen Ausbildung, Forschung und im erweiterten Umfang uns – über den Umweg, den Nachwuchs für unsere Kunden sicherzustellen. Denn unsere Kunden brauchen Nachwuchskräfte, Führungs- und Managementnachwuchs. Wir unterstützen mit dem Sponsoring des WTT Young Leader Awards auf Umwegen den Führungsnachwuchs unserer Kunden, denn der Weg geht für Führungsnachwuchs heute nebst dem klassisch akademischen immer mehr über den Fachhochschulweg. Und das Ziel, Meilensteine dieses Weges mit einem Award auszuzeichnen, ist uns sehr sympathisch. Und es passt zu unserer Philosophie und unserem Slogan «leidenschaftlich gut beraten». Die Studenten investieren ein grosses Quantum an Leidenschaft für ihre erfolgreiche Ausbildung. LEADER


Fokus Finanzen

Roger Fehr, Regionaldirektor Schweiz, Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG:

«Damit diese Verankerung spürbar ist, sind alle unsere Mitarbeiter aus der Schweiz»

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Wie kann ich mir Ihr Sponsoring konkret vorstellen?

Wir werden an der Verleihung präsent sein. Nebst dem Award-Buffet sponsern wir den gesamten Networkingteil, der sich in den Abend hineinziehen wird. Als Neuerung werden wir für den gemütlichen Teil eine Blue-Sofa-Lounge einrichten. Dies kommt nicht von ungefähr: Das blaue Sofa ist das Markenzeichen unserer Bank. Es soll Wohlfühlen und Gut-Aufgehoben-Sein ausdrücken und ist daher bei unseren Auftritten, aber auch in der Bank an der Bankgasse omnipräsent.

wie kommen wir näher an den Grossraum Zürich heran? Entlang der A1? Somit würde Winterthur das Kriterium erfüllen. Mit einem kleinen Schwenk stehen Sie in Frauenfeld – eine weitere Option. Folgen Sie der Eisenbahn, dann wären Rapperswil oder Pfäffikon mögliche neue Standorte. Das sind im Moment unsere Überlegungen, aber einen zeitlichen Horizont haben wir uns für die Expansion nicht vorgegeben; wir werden da die Entwicklung des Marktes verfolgen. Als Regionaldirektor der Zweigniederlassung der Vorarlberger Landes- und Hypo-

Sie haben bereits 1997 die Filiale in

thekenbank AG kennen Sie den EU- und

St.Gallen eröffnet. Bei dieser einen Fi-

den Schweizer Markt. Sind im Bankge-

liale in der Schweiz ist es bis heute ge-

schäft

blieben. Sind andere Standorte in der

feststellbar?

Schweiz nicht interessant?

Es ist immer ein und dasselbe Geschäft mit immer neuen Herausforderungen. In einem Jahr tangieren die Herausforderungen die Schweiz, mit einer zeitlichen Verschiebung die EU oder umgekehrt. Als Beispiel: In der Schweiz profitierten wir über eine längere Zeit von sehr guten Margen im Kreditgeschäft. Diese sind jetzt in der Finanzkrise, gerade im Bereich des Wohnbaus, stark erodiert. In Österreich jedoch ist im Moment der gegenläufige Trend feststellbar. Die Banken haben es im Nachbarland geschafft, die Margen eher etwas auszubauen. Ein anderes grosses Thema, das uns aber beidseits der Grenzen gleich stark beschäftigt, ist zurzeit das Wechselkursverhältnis Schweizer Franken-Euro – aus unserer Sicht natürlich besonders für die Exportindustrie.

Der Standort St.Gallen hat sich aus der Nähe zum Vorarlberg heraus ergeben, zudem ist St.Gallen das Zentrum der Ostschweiz. Mit St.Gallen, dem Hauptsitz in Bregenz und mit einer Beteiligung am Internationalen Bankhaus Bodensee IBB in Friedrichshafen decken wir den Raum Bodensee ab, den wir für unsere Bank als strategischen Kernraum ansehen. Wir machen uns aber auch Überlegungen zu einer geografischen Expansion in der Schweiz. So war Kreuzlingen einmal ein Thema, zurzeit steht bei diesem Standort aber ein Fragezeichen. Grund dafür sind die neuen Regulationen im grenzüberschreitenden Geschäft mit Auslandkunden. Es sind aber verschiedene andere Standorte in Abklärung. Unser Ziel wird sein, mit dem neuen Standort den Weg von St.Gallen nach Zürich zu verkürzen. Also

länderspezifische

Unterschiede

Unsere Kunden haben sich da bis jetzt sehr gut «geschlagen». Aber es ist ganz klar: Gewisse Margenvorteile, von denen die Schweizer Industrie bisher aufgrund besserer Qualität profitieren konnte und die sich gegenseitig gerechtfertigt haben, sind geschwunden. Sie können noch immer eine bessere Qualität vorweisen im Vergleich zu ausländischen Anbietern, haben aber den Preisvorteil durch den niedrigen Euro-Kurs verloren – der Kursverlust hat die gut begründeten Margenvorteile «aufgefressen». Wir können unsere Kunden sicherlich in gewissen Themen unterstützen, ob dies nun Währungsstrategien oder Währungsabsicherungen sind. Es gibt jedoch auch die andere Seite und Kunden, die vom momentanen Euro-Zerfall profitieren können. Es ist eine Chance für all jene Unternehmen, die Material im Euro-Raum einkaufen, direkt in Euro zahlen und ihre Waren dann in der Schweiz in Schweizer Franken absetzen können. Die Vorarlberger Landes- und   Hypothekenbank AG Die Vorarlberger Landes-und Hypothekenbank AG, Zweigniederlassung St.Gallen, wurde 1997 eröffnet. Die Vorarlberger Landesund Hypothekenbank AG in St.Gallen ist eine Niederlassung der seit über 100 Jahren tätigen Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG, mit Hauptsitz in Bregenz und rund 30 Niederlassungen in Vorarlberg, Wien und Norditalien. Die Niederlassung St.Gallen mit 20 Mitarbeitern konzentriert sich vor allem auf Anlageberatung und Hypothekenfinanzie-

Welche Auswirkung des niedrigen Euro-

rungen für Klein- und Mittelbetriebe.

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Fokus Finanzen

Rheintal Assets AG: markante Steigerung Die Aktie der Rheintal Assets AG ist um 43 Prozent gestiegen. Die KMU-Holdinggesellschaft ist an elf kleineren und mittleren Unternehmen im Raum St.Galler Rheintal und in Vorarlberg mit rund 44,5 Mio. Franken beteiligt.

D

ie Rheintal Assets AG ist seit 2006 auf 174 Aktionäre angewachsen. Sie hatten an der Generalversammlung vom Freitag Grund zur Freude, ist doch der Kurs der Rheintal Assets Aktie um 43 Prozent gestiegen. Er notierte Ende 2010 bei 160 Franken. Die Aktie wird am OTC-Markt gehandelt und kann bei Rheintaler und Vorarlberger Banken erworben werden. Die Beteiligungsgesellschaft ist mit weniger als acht Prozent Fremdkapital sehr konservativ finanziert. Der Jahresgewinn 2010 beträgt 2,98 Mio. Damit hat die KMU-Holding die Dividendenfähigkeit erreicht und nimmt erstmals eine Gewinnausschüttung vor.

Know-how im Maschinenbau Die Beteiligungsgesellschaft unterscheidet zwischen reinen Finanzinvestitionen und strategischen Investitionen. Letztere begleitet sie durch Einsitznahme im Verwaltungsrat in ihrer Entwicklung und bringt ihre Kompetenzen und vielfältigen Kontakte aktiv ein. Mit der Zuwahl des Diepolds­ auer Stickmaschinenproduzenten Franz Lässer verstärkt der Verwaltungsrat der Rheintal Assets sein Know-how im Maschinenbau. Der Unternehmer, der wegen Erkrankung in Abwesenheit gewählt wurde, ist in der Forschung, Entwicklung und Konstruktion von High-Tech-Maschinen stark involviert. Wachstumsperlen Verwaltungsrat Claus Steurer gab einen Überblick über den Geschäftsverlauf der elf Beteiligungen, die mit ihren positiven Abschlüssen zum ausgezeichneten Ergebnis der Rheintal Assets beigetragen haben. Unter den «Wachstumsperlen» finden sich die CasaInvest, Menzi Muck, SwissQprint und die Dietsche Montageprofis. Konstant po64 ıı Juni/Juli 2011

Der Diepoldsauer Unternehmer Franz Lässer (nicht im Bild) stösst neu zum Verwaltungsrat der Rheintal Assets AG von links: Dr.Wilhelm Klagian, Dornbirn, Verwaltungsratspräsident Martin Kuster, Diepoldsau, Roland Dietsche, Kriessern, Claus Steurer, Hard. Bild: pd sitiv abgeschlossen hat die Brauerei Schützengarten. Plaston, PSA und die WZW Optic haben sich gut erholt, während die Geschäfte der Schelling Anlagenbau aus Schwarzach aufgrund der langen Vorlaufzeiten bei Grossanlagen erst jetzt wieder anziehen.

Unternehmen, an denen wir beteiligt sind, haben im laufenden Geschäftsjahr einen guten Start verzeichnet.» Wirtschaftsstandort Rheintal Die Rheintal Assets AG bietet die Möglichkeit einer indirekten Investition in Unter-

Guter Start Die Rheintal Assets ist mit sehr kleinen Beteiligungen in erneuerbaren Energien investiert. Die bestehenden Unsicherheiten im Markt der Alternativenergien haben sich im Pelletofen-Absatz der Calimax Energietechnik in Altach niedergeschlagen. Derweil befindet sich das Jungunternehmen Envergate aus Horn mit einer neuen Generation von geräuschlosen Windkraftwerken in der Markteintrittsphase: «Das Produkt überzeugt. Jetzt gilt es, die Leistungserwartungen einer international anspruchsvollen Kundschaft zu erfüllen», heisst es im Jahresbericht. VR-Präsidenten Martin Kuster blickt sehr zuversichtlich in die Zukunft: «Die meisten

nehmen aus dem KMU-Segment beidseits des Rheins. Der Titel wird am OTC-Markt ausserbörslich gehandelt und kann bei jeder Bank im St.Galler Rheintal und in Vorarlberg erworben werden. Beteiligungen: Menzi Muck AG, Widnau, 23%; Plaston Holding AG, Widnau, 8%; PSA Parts & Systems AG, Au, 100%; Schelling Anlagenbau GmbH, Schwarzach, 24%; CasaInvest AG, Diepoldsau, 13%; swissQprint AG, Widnau, 25%; WZW Optic AG, Balgach, 40%; Schützengarten AG, St.Gallen, 5%; calimax Energietechnik GmbH, Röthis, 24%, Dietsche Montage Profis AG, Diepoldsau, 30%, Envergate GmbH, Horn, 25%. www.rheintalassets.ch

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Handschriftlich

Diana Gutjahr  Ernst Fischer AG

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Hatten Sie als Kind einen anderen Berufswunsch? Wenn ja, welchen?

Welchen Ostschweizer Unternehmer bewundern Sie?

Gibt es eine Sache, die Sie in den nächsten Jahren unbedingt noch nachholen möchten?

Was bedeutet Ihnen Erfolg?

Welchen Luxus gönnen Sie sich ab und zu?

Wie reagieren Sie, wenn Sie bemerken, dass man Sie belogen hat?

Welche Lektüre kann Sie vom Schlafen abhalten?

LEADER

Juni/Juli 2011 ıı 65


Schlusspunkt

xxxx Wunderlich xxxxxx

8   2011  6­­­2011­ – Juli/  Mai/­ Juni

hintergrund

GAZIN DAS UNTERNEHMERMA

D A

sich schon die Augen und fragt sich, ob man etwas falsch verstanden habe? Mehr Kunden bedeuten bessere Auslastung und, natürlich, mehr Einnahmen. Warum also der widersinnige Ruf nach Tariferhöhungen? Begründet werden sie mit ominösen Andeutungen, die «Infrastruktur», sprich Schienen und Bahnen, müssten «erneuert» oder «ausgebaut» werden. Von mir aus, aber das ist ja keine Überraschung, sondern eine logische Folge der vergangenen Zeit, kombiniert mit der Intensität der Nutzung. Solche Investitionen müssen – und können – geplant und abgeschrieben werden, auch das ein Grundprinzip der BWL. Also, liebe SBB: Macht es wie alle anderen Unternehmen im Lande und freut Euch über zusätzliche Kunden. Plant eure Investitionen vorausschauend und legt etwas betriebswirtschaftliches Denken an den Tag. Und missbraucht Euer Monopol nicht dazu, Eure Kunden mit unbegründeten Preiserhöhungen zu plagen. Denn für solche Unternehmen hat der Volksmund den Begriff «Abzocker» kreiert. Und ihr als urschweizerisches, zuverlässiges, soziales und bestens beleumundetes Unternehmen wollt doch nicht als solche angesehen werden, oder?

DENK

8. Mahnung! So lautete der Titel eines Schreibens, das wir kürzlich als Beilage zu einem Inkassoauftrag erhielten. Sie können sicher sein: Der Empfänger hat auch gelacht, und zwar in sein Fäustchen. Wie viele Mahnungen machen denn überhaupt Sinn? Und was heisst ei-

Fürstentum Liechtenstein Preis Fr. 8.50

Kurt Weigelt:

«Die IHK ist nicht die FDP»

Was machen Sie als Unternehmer, wenn Sie Jahr für Jahr xxxxxxxxxx «einfach so» mehr Kunden gewinnen? Sich freuen? Frohlocken? xxxxxxxx Gott auf den Knien danken? Irgendetwas in der Art wohl. xxxxxxxxxx von Stephan Ziegler Andere jammern und rufen nach mehr Geld. von Stephan Ziegler

xxxxxxxx xxxxxxxxx lsxxxxxxxxx junger Kantiabgänger hatte ich xxxxxxxxxxxxx als humanistisch Gebildeter kaum xxxxxxxxx Ahnung von BWL, VWL oder xxxxxxxxx sonst einer Wirtschaftslehre. Trotzdem habe ich mich, unter anderem, für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre entschlossen. Eine der ersten Lektionen, die ich gelernt – und verstanden – habe, war, dass der Preis eines Gutes sinkt, sobald seine Produktionszahlen steigen. Je mehr also von etwas produziert wird, desto billiger wird sein Stückpreis. Nun, das ist unternehmerisches Grundwissen, und alle von uns handeln wohl nach diesem Prinzip. Alle? Nicht ganz: Die erstaunliche Ausnahme hiervon bilden die SBB. Da erfahren wir mit Freude, dass diese Jahr für Jahr mehr Fahrgäste transportieren darf und damit Jahr für Jahr mehr Einnahmen generieren kann. Da freut sich der Laie schon auf günstigere Billette gemäss obigem Leitsatz – je häufiger etwas produziert wird, desto billiger wird es. Aber nein, die SBB schaffen es, ob all der zusätzlichen Passagiere in Jammern und Wehklagen zu verfallen, und entblöden sich nicht, nach mehr Geld, sprich höheren Tarifen, zu rufen. Da reibt man

Ausgabe für die Ostschweiz und das www.leaderonline.ch

gentlich 2. Mahnung? Doch nur, dass sicher noch eine 3. Mahnung folgt und ich noch gar nicht zahlen muss. Haben Sie Ihren Kunden mit der Rechnung, zwei Mahnschreiben und dem Anruf nicht schon vier Mal Sie persönlich – eigentlich warten, bis wirklich etwas aufgefordert zu zahlen? passiert? Wie lange wollen Sie – ja

ANSTOSS!

Seite 8

Duschi­B.­Duschletta:­

ngs­ und erfolgreich: Der InnovativFühru Neues Modelabel ator motiv aus der Ostschweiz Shirt mit Handicap

Seite 50

Fokus FinanzenResources: Fokus Human ­Projektziele­und­­

ie hat sich die FinanzbranDie ersten Jahre nach der Krise. W  Herausforderungen aber  che verändert? Vor welchen neuen lar ist  Führung­bedeutet­mehr,­als­nur enen Institute? Kind­zu­­ hen die verschiedDie­Menschen­s auch Chancen sten­zu­erreichen.­ Innovationsrate ansprüche sind gestiegen. Heute wird mehr  e.­­ eines: Die Kunden ern­und­fördern­heisst­die­Devis inspirieren.­Ford kompetitiven Preis erwartet. ab Seite 56 Leistung zu einem

ab Seite 56

DENK

ab Seite 34

letzte Seite

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Verleger: Verleger:

Natal Schnetzer Natal Schnetzer

Redaktion: Redaktion:

Marcel Baumgartner (Leitung) mbaumgartner@metrocomm.ch Marcel Baumgartner (Leitung) Dr. Stephan Ziegler mbaumgartner@metrocomm.ch Daniela Winkler Dr. Stephan Ziegler Daniela Winkler Autoren in Roland Rino Büchel, Michael Götte, dieser Ausgabe: Roland Sven Bradke, Mächler, Manuela Autoren in RinoMarc Büchel, Michael Götte, Stier, Bradke, Claudia Roland Sutter, Stefan Grob und dieser Ausgabe: Sven Schegg, Christian Roger und Krapf, Dietel Oliver Gassmann Fotografie:

Bodo Rüedi

Heraus­geberin, Heraus Redaktion Redaktion und Verlag: und Verlag:

MetroComm AG Zürcherstrasse 170 9014 St. Gallen Tel. 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 www.leaderonline.ch www.metrocomm.ch leader@metrocomm.ch

Geschäftsleitung: Natal Schnetzer Geschäftsleitung: nschnetzer@metrocomm.ch Verlags- und Verlags- und Martin Schwizer Anzeigenleitung: mschwizer@leaderonline.ch Anzeigenleitung: Marketingservice/ Irene Hauser Aboverwaltung: sekretariat@metrocomm.ch Abopreis:

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Der LEADER erscheint 9x jährlich mit Ausgaben Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November/Dezember, zusätzlich 9 Special-Ausgaben

Gestaltung/Satz: Marisa Gut mgut@metrocomm.ch Produktion:

Sonderegger Druck AG,Weinfelden

­ein­ge ge­LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum ein ­tragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur tragenes mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt ­Haf­tung. tung. eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haf

ISSN 1660-2757

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