ImmoPuls 2011

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SPECIAL

ImmoPuls Nr. 3 / Februar 2011, Preis Fr. 5.00 www.leaderonline.ch

Architekt Carlos Martinez:

Ausgezeichneter «Revoluzzer» Seite 32

Stabile Ostschweizer Baubranche Hintergrund

Holz

Böden

Design

«Boba Flat»: Die Zukunft des Städtebaus. 22

Schöb AG: Keine Häuser aus dem Katalog. 40

Bauwerk Parkett AG: Allzweckwaffe Eiche. 68

Heinz Baumann: Noch radikaler und kostbarer. 98

oben an der MARKTGASSE 23

Bl an Br cpa eit in Bu ling lg Ce ari nt Ce ury rti Et na er n Fo a rti Fr s an IW ck M C ull er Ja eg Ma er-L eC x Mo Bill oul tre nt No bla mo nc Om s e Or ga is Re ug Er e wi Ul n Sa ys tt Va se N ler ch ar Vic eron din to rin Con ox st an t

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Ruf Lanz


Editorial

Reale Nachfrage

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urückhaltung hat auch ihr Gutes. Wer nicht nach oben ausbricht, wird ebenso wenig tief fallen können. Die Ostschweizer Wirtschaft insgesamt hält sich seit jeher diskret zurück, wenn es um die grossen Kurvenbewegungen auf den schönen Powerpoint-Präsentationen von allen möglichen Experten geht. Und so überrascht auch die derzeitige Diagnose bezüglich der Bauwirtschaft nicht. Sie lautet einhellig: «Ostschweizer Immobilienmarkt ist stabil». Das sind absolut positive Meldungen. Wenn man bedenkt, dass schon im Herbst des vergangenen Jahres kritische Stimmen wiederholt vor einer Immobilienblase gewarnt haben und sich vor Augen führt, dass die Schweizerische Nationalbank die Banken dazu aufrief, nicht leichtfertig Hypotheken zu vergeben, hätte durchaus eine unruhige Bewegung in den gesamten Markt kommen können. Ein Markt, der derzeit von allen Seiten mit Argusaugen beobachtet wird. Während Industrie und Gewerbe ihren Investitionsstopp aufgehoben haben und die Planungsbüros förmlich mit Arbeit zudecken, nutzen zahlreiche Private die günstigen Zinsen, um ihren Traum vom Eigenheim realisieren zu können. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass die derzeitige Situation einen Nährboden zur Überhitzung des Bausektors bietet. Auch die Pensionskassen warnen vor einem allzu leichtfertigen Griff in die Altersvorsorge. Aber Entwarnung folgt von allen möglichen Seiten, insbesondere von den Banken. «Von einer Immobilienblase kann dann die Rede sein, wenn erhebliche Preiskorrekturen auf breiter Front zu erwarten sind. Dies ist in der Ostschweiz nicht der Fall», war am Immobilienforum «Immodream» der St.Galler Kantonalbank der Tenor. Raiffeisen beurteilt die in jüngster Vergangenheit thematisierte Immobilienblase ebenfalls als nicht dramatisch. Dies abgesehen von einigen Ballungszentren und sogenannten Hotspots. Damit entspricht das Wachstum einer realen Nachfrage nach Wohneigentum und damit einem grossen Bedürfnis vieler Personen. Und klar ist für die Banken auch: Die Steigerung der im internationalen Vergleich nach wie vor tiefen Eigentumsquote ist begrüssenwert. Die LEADER-Sonderausgabe «ImmoPuls» widmet sich wie üblich dem ganzen Spektrum der Baubranche. Damit bieten wir im Grunde eine Momentaufnahme des Marktes. Und auch hier stellen wir fest: Das Bild ist positiv. In allen Gesprächen, die wir mit Architekten, Designern, Unternehmern oder Experten hatten, war von einer Aufbruchstimmung die Rede. Im Bau ist Bewegung enthalten. Keine übereilte, sondern eine kontinuierliche, nach vorn gerichtete.

Marcel Baumgartner Chefredaktor

SPECIAL

Februar 2011 ıı 3


Inhalt

Im mo Pu ls Nr. 3 / Februar 2011, Preis Fr. 5.00 www.leaderonline.ch

SPECIAL

32

Architekt Carlos Martinez:

Ausgezeichneter «Revoluzzer» Seite 32

Stabile Ostschweizer Baubranche «Boba Flat»: Die Zukunft des Städtebaus. 22

Schöb AG: Keine Häuser aus dem Katalog. 40

Heinz Baumann: Noch radikaler und kostbarer. 98

Bauwerk Parkett AG: Allzweckwaffe Eiche. 68

Blan cp Br eitli ain Bu ng lg Ce ari nt Ce ury rti Et na er na Fo rti Fr s an ck IW C Mul ler Ja eg Max er-L eC Mon Bill oultr e tb No lanc m Om os eg Or a is Re ug Er e win Sa Ul ys se ttler Va Na ch rd Vict eron in or Co inox ns tant

Das Haus der berühmten Marken

23 oben an der MARKTGASSE

Design

Böden

Holz

in

Hintergrund

SPECIAL Immopuls 2011 ­

Magazin LEADER MetroComm AG Zürcherstrasse 170 Postfach 349 9014 St.Gallen Telefon 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 leader@metrocomm.ch www.leaderonline.ch

Verleger:

Natal Schnetzer

Redaktion:

Marcel Baumgartner (Leitung) mbaumgartner@metrocomm.ch Dr. Stephan Ziegler Daniela Winkler

Autoren in dieser Ausgabe

Christoph Wanner, Gabriele Maassen, Willy Ackermann

Fotografie:

Bodo Rüedi

Titelseite:

« Generator» von Architekt Carlos Martinez, Berneck (siehe Seite 32)

Heraus­geberin, Redaktion und Verlag:

MetroComm AG Zürcherstrasse 170 9014 St. Gallen Tel. 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 www.leaderonline.ch www.metrocomm.ch leader@metrocomm.ch

Geschäftsleitung: Natal Schnetzer nschnetzer@metrocomm.ch Verlags- und Martin Schwizer Anzeigenleitung: mschwizer@leaderonline.ch Marketingservice/ Irene Hauser Aboverwaltung: sekretariat@metrocomm.ch Abopreis:

Fr. 60.– für 18 Ausgaben

Erscheinung:

Der LEADER erscheint 9x jährlich mit Ausgaben Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November/Dezember, zusätzlich 9 Special-Ausgaben

Gestaltung/Satz: Marisa Gut Produktion:

Weber AG

LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum ein­ge­­tragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine ­Haf­tung. ISSN 1660-2757

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Masterplan für Arealentwicklung Agglomerationsprogramm Wil und Anschluss Wil West

6

Flug über den Kanton Die Region aus der Vogelperspektive

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Rohbau fertiggestellt Ende 2011 soll das Bundesverwaltungs­ gericht fertiggestellt sein

8

Räumliche Engpässe behoben 8 Zentrum für Alterspsychiatrie eingeweiht Objekt für Theater, Tanz und Film 9 Lokremise St.Gallen als neues Kulturzentrum «Erlebnisinszenierung Toggenburg» 12 Die Region setzt auf die Themen Natur, Gesundheit und Echtheit

Neues Schulhaus für Altstätten 12 Bau für rund 29 Millionen eingeweiht Erweiterung Haus 24 Übergabe soll im Herbst 2012 erfolgen

13

«Pulsierendes Leben für eine Industriebrache» Areal Altfeld in St.Margrethen wird zu neuem Leben erweckt

16

Ausbau des Konresstourismus 2013 soll das neue Conference Center 6 in St.Gallen eröffnet werden

19

Zahlen als Basis für die Beratung 26 Zu Besuch bei der RT Immobilien Treuhand AG in Altstätten Sanierungsbedürftige Altliegenschaften Preise geraten unter Druck

28

SPECIAL


Inhalt

40

Die Zukunft des Städtebaus Visionäres Konzept der Hochschule für Technik Rapperswil HSR. 22

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Rist, Expo und die Stadtlounge 32 St.Gallen Carlos Martinez:Vom «Revoluzzer» zum ausgezeichneten Architekten Standardisiert ist nur der Herstellungsprozess Schöb AG, Gams: Die Architektur entdeckt das Holz neu Schon heute an die Technik der Zukunft denken Bossart + Kuhn AG, Flawil: Kein Wachstum um jeden Preis

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Schrittweise in die Unabhängigkeit 52 Weltweit setzen Betriebe auf das Können der Bühler + Scherler AG «Mut zum Risiko als Chance» 58 Interview mit Christian Gerig, Geschäftsführer der Holz Stürm AG

SPECIAL

Über Geschmack lässt sich streiten 64 Markus Fust von der Fust AG in Wil über Todsünden im Designbereich

Keine Anzeichen einer Immobilienblase Immobilienforum «Immodream» der St.Galler Kantonalbank

88

Von Trittbrettfahrern und 68 Tropenhölzern Die Bauwerk Parkett AG ist der grösste schweizerische Parketthersteller

«Und Licht! Viel Licht!» Worauf Prominente bei ihrer Einrichtung Wert legen

95

1001 Entscheidungen für wenige Quadratmeter Die Hans Eisenring AG will sämtliche Bedürfnisse abdecken

«Kein Schreiner kann IKEA 98 unterbieten» Heinz Baumann von der Möbelmanu­faktur AG setzt zum Gegenangriff an

74

Schmierfett bei der Projekt­- 80 entwicklung Domus Leuchten und Möbel AG, St.Gallen Die Analyse der Ist-Situation 82 Christian Benz ist neuer CEO der Röfix AG

Ballungsraum der Business-Elite 104 Impressionen von der imm cologne in Köln Massivbau im Fokus 108 Immo Messe Schweiz geht frisch renoviert in die 13. Auflage

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Hintergrund

Agglomerationsprogramm Wil und Autobahnanschluss Wil West Im Rahmen der Erarbeitung des Agglomerationsprogramms Wil hat sich gezeigt, dass dem im Westen von Wil gelegenen Areal eine Schlüsselstellung zukommt. An der Autobahn im Dreieck zwischen Wil, Sirnach und Münchwilen gelegen, ist dieser Standort von den umliegenden Ortschaften und den Zentren Winterthur und St.Gallen sehr gut erreichbar. Die Regierungen der Kantone St.Gallen und Thurgau haben beschlossen, den Entwicklungsschwerpunkt Wil West gemeinsam zu realisieren und entsprechende raumrelevante Massnahmen darauf auszurichten.

S

tädtischen Gebieten, namentlich den Agglomerationen als Motoren der Wirtschaftsentwicklung und als Lebensraum des Grossteils der Bevölkerung, kommt eine immer grössere Bedeutung zu. Zunehmende Mobilität und funktionale Verflechtungen führen jedoch dazu, dass die Produktivität und Lebensqualität in den Agglomerationen mehr und mehr durch Verkehrsprobleme gefährdet sind. Hinzu kommt, dass viele Aufgaben nur noch gemeinde- und kantonsübergreifend gelöst werden können. Aus diesem Grund fördert der Bund schweizweit Agglomerationsprogramme, die zum Ziel haben,Verkehr und Siedlung aufeinander abzustimmen und damit die Verkehrsprobleme zu entschärfen. Seit 2004 erarbeitet die Interkantonale Raumplanungsgruppe Wil das gleichnamige Agglomerationsprogramm. Darin kommt dem Areal Wil West als wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt eine Schlüsselstellung zu. Es liegt sehr günstig am westlichen Rand der Stadt Wil und kann aus­ serordentlich gut mit den verschiedenen Verkehrsarten (Langsamverkehr, öffentlicher Verkehr-Bahn, motorisierter Individualverkehr) erschlossen werden. Dem Prüfbericht des Amtes für Raumentwicklung des Bundes vom 30. Oktober 2009 ist zu entnehmen, dass ein Autobahnanschluss für Wil West sehr gute Realisierungschancen hat, wenn ein überzeugendes Agglomerationsprogramm eingereicht wird. Das Agglomerationsprogramm muss darlegen, wie dieser Anschluss das Zentrum Wil vom motorisierten Verkehr entlasten kann und welche flankierenden Massnahmen zusätzlich dazu notwendig sind. Der aufgrund seiner Lage 6 ıı Februar 2011

Verkehr absorbierende, aus regionalökonomischer Sicht sehr sinnvolle Entwickungsschwerpunkt Wil West ist darin die zentrale Massnahme. Deshalb hat auch das Bundesamt für Strassen ASTRA die detaillierte Projektierung des Autobahnanschlusses bereits an die Hand genommen. Entwicklungsschwerpunkt Wil West Das Areal Wil West liegt zum weit überwiegenden Teil auf Thurgauer Kantonsgebiet, hingegen ist ein Grossteil der Fläche im Besitz des Kantons St.Gallen. Es bietet sich die Chance, dieses grosse Areal von 30 bis 40 ha zu entwickeln und für die Ansiedlung hochwertiger Produktions- und Dienstleistungsbetriebe bereitzustellen. Die Steuerungsmöglichkeiten haben die Kantone in

der Hand, so dass zwischen Winterthur und St.Gallen ein hervorragender Schwerpunkt für die Wirtschaftsentwicklung gebildet werden kann. Am Treffen der Regierungen der Kantone Thurgau und St.Gallen vom 28. September 2010 waren sich die Regierungsvertreter darüber einig, dass sich die Agglomeration Wil nur unter Ausblendung der Kantons- und Gemeindegrenzen sinnvoll weiterentwickeln kann. Beide Regierungen beschlossen, das Areal Wil West wie im Agglomerationsprogramm vorgeschlagen zu realisieren. Auf einen Nutzen-/Lastenausgleich soll vorläufig verzichtet werden, da wohl ein grösserer Teil der Arbeitskräfte im Kanton St.Gallen wohnen wird. Damit werden positive volkswirtschaftliche Effekte in beiden Kantonen erwartet. Um diese Effekte zu evaluieren, soll ein Controlling fünf Jahre nach Ansiedlung der ersten Betriebe durchgeführt werden. Masterplan für Areal­entwicklung Die Vorarbeiten für die Arealentwicklung werden nun zügig an die Hand genommen. Unter Federführung des Amtes für Raumplanung des Kantons Thurgau und unter Mitwirkung des Amtes für Raumentwicklung und Geoinformation des Kantons St.Gallen erarbeiten die beiden Ämter zusammen einen Projektvorschlag zuhanden der beiden Regierungen. Im Zentrum steht die Erarbeitung eines Masterplans unter Beizug der Interkantonalen Regionalplanungsgruppe Wil sowie der Gemeinden Wil, Bronschhofen, Münchwilen und Sirnach. Der Projektvorschlag soll auch einen Entwurf für den Kostenteiler enthalten. SPECIAL


Hintergrund

Die Region aus der Vogelperspektive Ab sofort steht ein neuer, den ganzen Kanton St.Gallen abdeckender Geobasisdatensatz zur Benutzung bereit. Es ist nach 2005 der erste flächendeckende Flug über den Kanton St.Gallen. Es handelt sich um digitale Luftbilder, die zu sogenannten Orthophotos umgearbeitet wurden. Das besondere an Orthophotos ist einerseits die Massstäblichkeit, wie man sie auch von Karten und Plänen gewohnt ist, und andererseits die realistische Abbildung, wie man sie von Photographien kennt.

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adurch sind sie vielseitig einsetzbar. Die öffentliche Verwaltung, aber auch private Institutionen können die Bilder vorteilhaft für Planungen, Auswertungen und Visualisierungen verwenden, und selbst der Hauseigentümer hat vielleicht Interesse daran, sein Eigentum aus der Luft dokumentiert zu sehen. Um aus gewöhnlichen Luftbildern Orthophotos zu erhalten, muss aus den Senkrechtaufnahmen rechnerisch der Lageversatz eliminiert werden, der wegen der Höhenunterschiede des Geländes im Zusammenhang mit der Zentralperspektive des Objektivs auftritt. Aber nicht nur die Höhenunterschiede des Geländes müssen bekannt sein: Damit aus den Orthophotos die genaue Lage von Objekten, z.B. Gebäude, in Form von Koordinaten entnommen werden kann, markiert man mit weisser Farbe vor dem Bildflug koordinatenmässig bekannte Punkte auf dem Boden (sogenannte Passpunkte), die man dadurch in einzelnen Luftbildern sehen und ausmessen kann. Mit Hilfe eines Verfahrens, das räumliche Aerotriangulation heisst, wird ausgehend von den einzelnen Bildern der ganze Bildverband orientiert und georeferenziert. Das Wetter ist der entscheidende Faktor für den Befliegungszeitpunkt. Nur wenn bestes Bildflugwetter herrscht, darf das Flugzeug abheben. Selbstverständlich sollen sich keine Wolken zwischen ihm und der Erdoberfläche befinden; aber auch schon Wolkenschatten, die sich auf der Erde abzeichnen, sind nicht akzeptabel. Ebenso kann Dunst das Ergebnis negativ beeinflussen. Wegen dieser Abhängigkeit fand der Bildflug an mehreren Tagen im August und September 2009 statt. Das Flugzeug war mit einer digitalen Messkamera ausgerüstet.

SPECIAL

Damit war es möglich, gleichzeitig Farbund Farbinfrarotbilder zu belichten. Insgesamt wurden die je 1940 Digitalbilder belichtet, prozessiert, georeferenziert

und rechnerisch entzerrt. Es fallen enorme Mengen von Daten an. Allein die Luftbilder haben eine Grösse von 1.3 TB, je für die Farbbilder und die Infrarotbilder.

oberes Bild: Wil , unteres Bild: Rorschach Februar 2011 ıı 7


Hintergrund

Rohbau des Bundesverwaltungs­gerichts fertiggestellt

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ach zweijähriger Bauphase sind die Rohbauarbeiten für das Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen vor einigen Wochen beendet worden. Somit kann der Kanton St.Gallen aller Voraussicht nach am 1. Januar 2012 das Gebäude dem Bund übergeben. Stadtpräsident Thomas Scheitlin zeigt sich vom Bauwerk beeindruckt. Der 13-geschossige Turm mit einer Grundfläche von rund 1’200 Quadratmetern und einer Höhe von 46 Metern bringe alle Voraussetzung mit sich, um ein Wahrzeichen der Stadt St.Gallen zu werden. Christoph Bandli, der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, betont die gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Kanton und

Architekten während der Planungs- und der Bauphase. Der Entscheid der eidgenössischen Räte im Juni 2002, das Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen zu bauen, sei richtig und wichtig gewesen. Während der zweijährigen Bauarbeiten gab es einige Herausforderungen zu meistern: Speziell das Wetter machte den Unternehmern zu schaffen. Zwei strenge Winter mit tiefen Temperaturen haben zu Schwierigkeiten bei den Tiefbau- und Baumeisterarbeiten geführt. Der daraufhin eingetretene, nicht unerhebliche Terminrückstand konnte mit diversen getroffenen Massnahmen kompensiert werden. Aus diesem Grund werden die wetterbedingten Verzögerungen keine negativen Aus-

Zentrum für Alterspsychiatrie in Pfäfers eingeweiht

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ergangenen Herbst ist auf dem Gelände der kantonalen Psychiatrischen Klinik St.Pirminsberg in Pfäfers das Zentrum für Alterspsychiatrie eingeweiht worden. In zweieinhalb Jahren wurde ein Neubau erstellt, der die räumlichen Engpässe behebt und auch künftig eine moderne und zeitgemässe psychiatrische Versorgung ermöglicht. Für Regierungspräsident Willi Haag ist das Zentrum für Alterspsychiatrie wichtig für die gesamte Region: «Nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit können wir dem 8 ıı Februar 2011

Sarganserland einen Neubau mit einem wohltuenden Ambiente übergeben», sagte der Vorsteher des Baudepartementes. Regierungsrätin Heidi Hanselmann sprach an der Einweihung von einem Freudentag für das Gesundheitswesen im Kanton: «Damit sich Patienten aufgehoben fühlen braucht es einen Rahmen, eine Infrastruktur, einen Raum.» All dies sei mit dem Neubau in Pfäfers geschaffen geworden. Der Neubau ersetzt Einzelgebäude und Provisorien und hat die Zusammenführung der alterspsychiatrischen Behandlungssta-

wirkungen auf die geplante Fertigstellung Ende 2011 haben. Auch grössere Unfälle sind glücklicherweise ausgeblieben: Bis auf einen Unfall mit Arm- und Rippenbrüchen kam es bisher zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Das laufende Jahr wird im Zeichen der Ausbauarbeiten stehen. Ende 2011 erfolgen die Inbetriebnahmen und das Austesten der Gebäudetechnikanlagen.

tionen und Einrichtungen an einem Ort ermöglicht. Räumliche Organisation, Betriebsabläufe und Komfort sind auf einem zeitgemässen Stand. Das Zentrum für Alterspsychiatrie umfasst im Wesentlichen den dreigeschossigen Neubau mit einer geschlossenen und offenen Aufnahmestation, einer Rehabilitationsstation und einer Station für die Langzeitrehabilitation.Verschiedene Aussenräume und Innenhöfe werden es den Patientinnen und Patienten künftig ermöglichen, sich auch ausserhalb des Zimmers aufzuhalten. Die Gesamtkosten für den Neubau betrugen 33,37 Mio. Franken (exkl. Teuerung) und werden vollumfänglich vom Kanton getragen. Mit dem Neubau schafft der Kanton in Pfäfers die baulichen Voraussetzungen, um auch in Zukunft den Versorgungsauftrag im südlichen Kantonsteil erfüllen zu können. Die stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung und Pflege psychisch kranker Menschen sind erheblich optimiert worden. Die Situation für Patientinnen und Patienten sowie für die Mitarbeitenden wird sich mit dem nun eröffneten Neubau stark verbessern. Die räumlichen Rahmenbedingungen für eine zeitgemässe und für die Zukunft flexible und nachhaltige Entwicklung der Psychiatrischen Klinik St.Priminsberg sind gesetzt. SPECIAL


Hintergrund

Die Stadt hat ein neues Kulturzentrum Die Lokremise St.Gallen steht der Ostschweiz seit vergangenem Herbst als Kulturzentrum zur Verfügung. Das Baudenkmal am Hauptbahnhof St.Gallen wird ein spartenübergreifendes Zentrum für Theater, Tanz, Film und Kunst.

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och erfreut über das gelungene Werk meint Regierungspräsident Willi Haag, Vorsteher der Baudepartements: «Nach einer hundertjährigen Nutzungs-, einer fünfjährigen intensiven Planungsund einer fünfviertel-jährigen Bauphase ist etwas ausserordentlich Schönes entstanden.» Stiftungspräsidentin Regierungsrätin Kathrin Hilber, Vorsteherin des Departementes des Innern doppelte nach «Mit ihrer Lage, ihrer Architektur, ihrer Atmosphäre und ihrem Konzept ist die Lokremise für Stadt und Kanton St.Gallen ein Glücksfall». Der St.Galler Stadtpräsident Thomas Scheitlin sieht es ebenso: «Die Lokremise wird das sich entwickelnde Kultur- und Bildungsquartier rund um den Hauptbahnhof massgeblich bereichern».

Herausforderung für Baufachleute Zwischen Juli 2009 und September 2010 hat der Kanton St.Gallen zusammen mit den Architekten Isa Stürm und Urs Wolf, Zürich, die Lokremise umgebaut. Das Zürcher Architektenteam entwickelte ein Konzept, das die Lokremise zum offenen und wandlungsfähigen Kulturzentrum macht. Dazu haben sie sich intensiv mit der Geschichte der Lokremise, mit den denkmalpflegerischen Auflagen und mit den Optionen der kulturellen Nutzung auseinandergesetzt. Das grösste erhaltene Eisenbahn-Runddepot der Schweiz ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Die Lokremise wurde von 1903 bis 1911 als Pionierbau der Bahninfrastruktur errichtet und bis Ende der 1980er Jahren als Lokdepot genutzt. Der Umbau dieses Industriedenkmals aus der Hochblüte der Textilindustrie zu einem Kulturprojekt war für alle involvierten Baufachleute eine grosse Herausforderung. SPECIAL

Haus-im-Haus-Prinzip Heute unterteilen drei selbständige Kuben im Haus-im-Haus-Prinzip den Rundbau in vier verschiedene Zonen: zwei Theaterzonen, eine Kunst- und Performancezone sowie einen Eingangsbereich mit Restaurant. In den eingebauten Kuben sind ein Kinosaal, eine Restaurantküche und eine Theatergarderobe samt Nebenräumen installiert. Ein sichelförmiger Anbau im runden Innenhof gewährleistet den unabhängigen Zugang von der Eingangszone zu den Theatersälen und Nebenräumen. Die vier offenen Raumzonen, die durch die Einheiten ausgeschieden werden, machen die grosszügige Weite des Innenraumes der Lokremise mit seinem frühindustriellen Raumcharakter erlebbar.

Zusätzlich wurde auch das Badhaus sanft saniert, das Büro- und Lagerräume für die Lokremise sowie eine Künstlerwohnung enthält. Die Kosten für den Erwerb und den Umbau der Lokremise St.Gallen belaufen sich auf insgesamt 22,64 Mio. Franken. «Die Baukosten summieren sich aufgrund der grossen Dimensionen der Lokremise und des umfassenden Instandsetzungsbedarfes», sagt Regierungspräsident Willi Haag. Das Kostendach habe aber eingehalten werden können. Kulturkanton profilieren «Die Lokremise wird weit über die Region hinaus Akzente setzen und – im Verbund mit weiteren Projekten dieser Art - zur Profilierung des Kulturkantons St.Gallen beitragen», sagt die Präsidentin der Stiftung Lokremise, Regierungsrätin Kathrin Hilber. Der Ball liege jetzt bei den Kulturpartnerinnen und -partnern und Drittveranstaltern. Der Kanton stellt die Lokremise der Stiftung Lokremise zur Verfügung, die sie wiederum Partnern vermietet. Eingemietet in die Lokremise sind Konzert und Theater St.Gallen, das Kunstmuseum St.Gallen, das Programmkino Kinok und das Restaurant «Lokal». Februar 2011 ıı 9


Publireportage

Wellness, auch fürs Portemonnaie Der Traum von der eigenen Wellnessoase kann auch mit kleinerem Budget realisiert werden. Die Royalking AG hat über 130 Indoor- und rund 20 Outdoor-Whirlpoolmodelle im Angebot. Daneben bietet das Unternehmen alles rund ums Bad und Wellness an – ob eine Dampfdusche, eine Duschtrennwand auf Mass, ein modernes Badmöbel oder ein Dusch-WC. Im Gespräch mit Geschäftsführerin Olga Grämiger. Olga Grämiger, die Royalking AG wirbt mit dem Slogan «Wellness, auch fürs Portemonnaie». Wieso können Sie Ihre Produkte zu günstigeren Preisen anbieten als die Konkurrenz?

Da wir sämtliche Produkte direkt importieren. Dadurch fallen die sonst üblichen Zwischenhändler weg, was die Preise im Endeffekt erheblich reduziert. Davon profitieren unsere Kundinnen und Kunden. Das Sortiment ist an beiden Standorten Wil und Oftringen auf je rund 800 Quadratmetern zu sehen. Wobei wir natürlich nicht sämtliche Modelle ausstellen können. Das würde den Rahmen sprengen. Wir haben alleine im Bereich der Indoor-Whirlpools über 130 verschieden Modelle im Angebot, 20 weitere sind es bei den Outdoor-Whirlpools. Hinzu kommen Dampfduschen, Duschen, Sauna-Systeme, Badmöbel usw. Auch im privaten Bereich werden mittlerweile ganze Wellnessoasen erstellt. Profitieren Sie von diesem Trend?

Absolut. Bei der Gründung vor sechs Jahren beschäftigte unser Unternehmen drei

Mitarbeiter. Inzwischen sind es 20. Mit dem steigenden Bedürfnis nach mehr Komfort und Möglichkeiten im Bad ist auch unsere Firma gewachsen. Und die Tendenz hält weiter an. Wir fertigen Profianlagen für Hotels, Klubs oder den gehobenen Privatbereich individuell nach Kundenwünschen. Wovon profitieren die Kunden neben einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis noch?

Einerseits liegen die Vorteile natürlich im grossen Sortiment, das wir anbieten: Es gibt praktisch keinen Wunsch, den wir nicht erfüllen können. Wir erstellen auch Spezialanfertigungen – und das in fast allen Sparten. So haben wir beispielsweise drei Pools im Sortiment, die extra für gross gewachsene Personen entwickelt wurden. Natürlich garantieren wir allen Kunden eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, professionelle Beratung. Sämtliche Mitarbeiter verfügen über eine langjährige Erfahrung in diesem Business. Sie erhalten bei uns die Gesamtdienstleistung aus einer Hand. Wir liefern. Wir montieren. Und wir stehen Ihnen

auch danach jederzeit zur Verfügung. Während der Garantie von zwei Jahren erfolgt die Störungsbehebung ohne jegwelche Kostenfolge für den Kunden. Was spricht für einen Whirlpool und gegen ein Schwimmbad?

Bei einem Outdoor-Whirlpool fallen jährliche Betriebskosten von wenigen Hundert Franken an. Ein Schwimmbad kostet Sie ein Vielfaches davon. Nur schon Unterhalt, Reinigung und die jeweilige Inbetriebnahme machen einiges aus. Und denken Sie auch daran, an wie vielen Wochen Sie ein Schwimmbad tatsächlich benützen können. Das beschränkt sich auf vier bis maximal fünf Monate im Jahr. Ein Whirlpool hingegen ist praktisch während 365 Tagen einsetzbar. Übrigens sollte auch der gesundheitliche Aspekt bei einem Whirlpool – ob nun in- oder outdoor – nicht unterschätzt werden: Teilweise wird eine Anwendung von Ärzten empfohlen. Auch mir sind Kunden bekannt, deren Rückenschmerzen erheblich zurückgegangen sind, seit sie sich regelmässig im Whirlpool verwöhnen lassen.

Was wir anbieten: Indoor-Whirlpools Profi-Indoor-Whirlpools Outdoor-Whirlpools Schwimm-SPAs Design-Badewannen Dampfduschen Duschkabinen/Duschtrennwände Duschpaneele Sauna-Systeme Massage-Sessel Dusch-WCs Bademöbel Badezimmer-Accessoires Mischarmaturen Standmischarmaturen

10 ıı Februar 2011

SPECIAL


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www.royalking.ch Royalking AG Ringstrasse 15/Stelz 9500 Wil Tel. 071 925 40 40 Fax 071 925 25 41 Öffnungszeiten Mo – Fr: 9 bis 18 Uhr durchgehend Sa: 10 bis 15 Uhr durchgehend (oder nach Vereinbarung)

Geschäftsführerin Olga Grämiger

Royalking AG Roggenstrasse 3 4665 Oftringen Tel. 062 798 08 08 Fax 062 798 08 09 Öffnungszeiten Mo – Fr: 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr Sa: 10 bis 15 Uhr durchgehend (oder nach Vereinbarung) info@royalking.ch www.royalking.ch

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Februar 2011 ıı 11


Hintergrund

«Erlebnisinszenierung Toggenburg»

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oggenburg Tourismus will künftig die Destination verstärkt mit den Themen Natur, Gesundheit und Echtheit bekannt machen. Diese Werte sollen mit dem Projekt «Erlebnisinszenierung Toggenburg» erlebbar gemacht werden. Der Kanton St.Gallen und der Bund beteiligen sich zu zwei Dritteln an den Projektkosten. Die ersten neugestalteten Anlagen sollen bereits in der Sommersaison 2011 in Wildhaus bereit stehen. Toggenburg Tourismus erarbeitete in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit der Hotellerie, den Bergbahnen, der KlangWelt Toggenburg, den Skischulen, den Gemeinden und weiteren regionalen Akteuren die Grundlagen für die künftige Positionierung der Destination.

Dabei sollen die Werte Natur, Gesundheit und Echtheit vermehrt in den Vordergrund rücken. In den Angeboten rund um das Thema Klang (Klangweg, Klangwellness, Klangfestival etc.) sind diese bereits erfolgreich erlebbar gemacht worden. Unter dem Motto «Wo Toggenburg drauf steht, ist Toggenburg drin» sollen diese Werte nun auch in den übrigen Erlebnisangeboten (Spielplätze, Seilgärten, Schwimmbäder) und an Grossanlässen den Gästen erfahrbar gemacht werden. Nur mit authentischen Angeboten kann das touristische Toggenburg erfolgreich am Markt positioniert werden. Dadurch trägt das Projekt massgeblich dazu bei, dass die Langfristziele (Steigerung der Logiernächte um 50 Prozent bis 2015) erreicht werden können.

Neues Schulhaus für Altstätten

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as neue Schulhaus für das Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal (BZR) in Altstätten ist eingeweiht. In rund zwei Jahren wurde anstelle des alten Schulhauses ein Neubau erstellt, der die räumlichen Engpässe behebt und der Schüler- und Lehrerschaft einen zeitgemässen Unterricht ermöglicht. Erd- und Sockelgeschoss umfassen Lehrer- und Verwaltungsräume, einen Aufenthaltsraum für Lernende sowie eine Aula. In drei nahezu identischen Obergeschossen

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wurden 18 Klassenzimmer eingerichtet. Der Innenausbau ist auf dem modernsten Stand der Technik – einem zeitgemässen Unterrichtsbetrieb steht somit nichts im Weg. Der gesamte Neubau wurde im Minergie-Eco-Standard ausgeführt. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung erstellt. Statt der ursprünglich geplanten 18’000 kWh/Jahr können nun rund 30’000 kWh/Jahr Strom hergestellt werden, und dies ohne finanziellen Mehraufwand.

Das Gesamtkonzept berücksichtigt die bereits absehbare Weiterentwicklung der Erlebniszentren im Destinationskerngebiet, etwa im Umfeld des Curlingzentrums Wildhaus, beim Tenniscenter Unterwasser oder beim Schwimmbad Schönenbodensee Wildhaus. Zusammen mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern soll die Weiterentwicklung dieser Erlebniszentren geplant und in den Jahren 2011 und 2012 umgesetzt werden. Das Projekt umfasst ausserdem Massnahmen zur Markteinführung der neuen Erlebnisangebote. Die Kosten dieses Entwicklungsprojekts betragen rund 450’000 Franken. Der Kanton St.Gallen sowie der Bund im Rahmen der Neuen Regionalpolitik beteiligen sich daran zu zwei Dritteln.

Am Standort Altstätten werden rund 500 Lernende in über 20 Klassen von gegen 40 Lehrpersonen unterrichtet. Ausgebildet werden Kaufleute E-Profil (erweiterte Grundbildung), M-Profil (mit lehrbegleitender Berufsmaturität), BMS II (berufsbegleitende Berufsmaturität) sowie medizinische Praxisassistentinnen. Zudem konnten per Schuljahr 2010/11 kaufmännische Klassen von Rorschach nach Altstätten verschoben werden, wodurch sich die enge Raumsituation in Rorschach entschärfte. Das Weiterbildungszentrum RorschachRheintal (WZR) ist nebst der Grundbildung der zweite Geschäftsbereich des BZR. Das Angebot umfasst eine breite Palette von Kursen und Lehrgängen, die auch den Bildungsstandort Altstätten zusätzlich stärken. Die Gesamtkosten für die Erweiterung und Sanierung des Berufs- und Weiterbildungszentrums Rorschach-Rheintal (BZR) in Altstätten belaufen sich auf insgesamt 28,99 Mio. Franken. Davon entfallen auf das Teilprojekt Neubau Schulhaus 24,14 Mio. Franken und auf das Teilprojekt Turnhalle 4,85 Mio. Franken. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT hat Bundesbeiträge von insgesamt rund 5,3 Mio. Franken zugesichert, womit beim Kanton Restkosten von 23,69 Mio. Franken anfallen. SPECIAL


Hintergrund

Erweiterung Haus 24: Zwei Jahre Bauzeit

N

ach der intensiven Planungsphase seit der positiven Volksabstimmung konnten im November die Bauarbeiten für die Erweiterung des Hauses 24 am Kantonsspital St.Gallen starten. Das Kantonsspital St.Gallen kämpft seit Jahren mit räumlichen Engpässen in den Bereichen Versorgung und Logistik. Mit dem Ja des St.Galler Stimmvolkes zur Bauvorlage «Erweiterung des Hauses 24 als Logistikzentrum» können diese Probleme gelöst werden. Der grosse Einsatz aller beteiligten Stellen machte es möglich, dass anfangs November mit der Erweiterung begonnen werden konnte. Bis Ende 2010 wurden die Aushubarbeiten durchgeführt und anschliessend mit der aufwändigen Baugrubensicherung begonnen. Im Frühjahr 2011 folgen die restlichen

Erdarbeiten und die speziellen Fundationen mit Betonpfählen. Nach den Tiefbauarbei-

ten findet die feierliche Grundsteinlegung statt. Somit kann noch vor den Sommerferien der Baumeister seine Arbeit aufnehmen. Das Jahr 2012 wird für den Innenausbau, die Installationen und Einrichtungen genutzt. Mit der Inbetriebnahme und der Übergabe an die Nutzer soll das Projekt im Herbst 2012 abgeschlossen werden.

Forschungs- und Innovationszentrum Rheintal

D

ie Globalisierung erfordert neue Instrumente der Innovationspolitik. Traditionelle Instrumente zum Erhalt beziehungsweise zur Steigerung der Standortattraktivität genügen nicht mehr. Damit die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Rheintal in Zukunft sichergestellt werden kann, misst die St.Galler Regierung dem Aufbau eines Forschungs- und Innovationszentrums am Standort Buchs eine hohe Bedeutung zu. Die Regierung will die entsprechenden Projektarbeiten in Zusammenarbeit mit der Regierung des Fürstentums Liechtenstein weiter vorantreiben. Die enge Kooperation von Fachhochschulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region soll der Industrie eine neue Dimension interdisziplinärer Forschung am Standort Buchs ermöglichen. Das Volkswirtschaftsdepartement und die Liechtensteinische Regierung haben die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) gemeinsam beauftragt, Szenarien für ein Forschungsnetzwerk im Rheintal zu erarbeiten.

SPECIAL

Exportregion Rheintal stärken Das Rheintal ist die grösste Exportregion in der Ostschweiz und verfügt über zahlreiche produzierende Unternehmen. Der Grossteil der Exporte entfällt auf Investitionsgüter sowie Halbfabrikate und Zwischenprodukte. Im Bereich der Investitionsgüter besteht ein intensiver Forschungsund Entwicklungsbedarf, insbesondere in Bezug auf Applikationen aus dem Bereich der Mikro- und Nanotechnologie, die vermehrt an Bedeutung gewinnen. Mit einer Intensivierung der Hightech-Forschung im Rheintal wird dem Bedarf der Unternehmen nach technologischer Weiterentwicklung als Basis für neue wirtschaftliche Möglichkeiten Rechnung getragen. Gemeinsames Dach als Vorteil Die RWTH Aachen hat zur Entwicklung der Szenarien umfangreiche Datenanalysen und Interviews mit relevanten Entscheidungsträgern von Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen vor Ort durchgeführt. Das geplante Forschungs- und Innovationszentrum

soll unter einem Dach aus einem anwendungsorientierten Forschungsinstitut an der Hochschule für Technik Buchs (NTB) sowie einem zusätzlichen Forschungsinstitut unter Mitwirkung der hauptsächlich vom Bund getragenen ETH Zürich, der EMPA und des Centre Suisse d›Electronique et de Microtechnique SA (CSEM) sowie der Hochschule Liechtenstein bestehen. Das gemeinsame Dach bietet Vorteile im Hinblick auf neue Kooperationsmöglichkeiten, auf die Themengestaltung und die äussere Sichtbarkeit des Standorts Buchs. Dies ist insbesondere für eine Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen (z.B. EU-Förderungen) von Vorteil. Auf Basis der bisherigen Abklärungen mit der Industrie schlägt die RWTH Aachen als Forschungsschwerpunkte Energiesysteme, Produktionsmesstechnik, Betriebswissenschaften sowie Mikro- und Nanosystemtechnik vor. Durch die geplanten Aktivitäten kann auch der Studienstandort Buchs mit der NTB für Ingenieurstudiengänge gestärkt und in seiner Eigenständigkeit weiter entwickelt werden. Februar 2011 ıı 13


Publireportage

Lebensmittelpunkt Küche? Was früher war, ist heute wieder hoch geschätzt: Die Küche als der zentrale Ort des Wohnens. Doch ausser der Idee ist von früher nichts geblieben. Allein schon die Raumplanung zeigt eine neue Welt. Offene Räume, fliessende Übergänge und eine angestrebte Atmosphäre, die weit über der Funktion steht. Küchen planen und bauen ist deshalb weit mehr. Eigentlich ist es auch falsch von Küchen zu sprechen. Denn es sind viel mehr Mittelpunkte von Lebensräumen.

Ein reiner Küchenbauer baut Küchen. Manche beschränken sich auch nur auf deren Verkauf. Wir realisieren Lebensräume. Oft auch Lebensträume. Als Möbelmanufaktur stellen wir nicht die Küche in den alleinigen Mittelpunkt sondern den Menschen. Das Individuum. Wer die richtigen Fragen stellt, auch zuhören und manchmal zwischen den Zeilen lesen kann, bekommt Antworten, die für unsere Arbeitsweise nötig sind. Nur so können Lösungen entstehen, die so einzigartig sind, wie jeder Mensch. Wie Sie. Ein System für Individualität. Eine Manufaktur, der Name stammt vom lateinischen Hand und facere – erbauen, tun, machen, herstellen, ist ein Betrieb im Übergangsstadium vom Handwerk zur Fabrik. Mehrere Spezialisten werden in einem Betrieb vereint, um komplexere Produkte 14ıı ıı Februar 2011 1

zu realisieren. In kurzer Zeit. Zu einem guten Preis. Bei der Keller Möbelmanufaktur sind es sogar sehr viele Spezialisten. Denn unser Tätigkeitsfeld ist breit. Sehr breit. Dies macht es spannend für unsere Mitarbeiter. Noch mehr jedoch für Sie. Denn vom ersten Gespräch über die Designvorschläge bis zur Montage bleibt ein Ansprechpartner. Und dies sowohl für Küche, Bad, Wohnen, Büro, Tische, Möbel wie auch für Repräsentations- oder Verkaufsräume. Kurz, für alle Bereiche des täglichen Lebens in denen nicht die Norm, das Übliche gefragt ist. Unser wie auch Ihr Anspruch ist ein anderer. Das möchten wir Ihnen gerne beweisen. Die Immomesse oder unsere eigene Ausstellung wäre die ideale Gelegenheit. Für ganz Schnelle geht’s hier zum ersten Beweis: www.kellerzueberwangen.ch SPECIAL LEADER


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Willkommen. Die diesjährige Ausstellung unserer Möbelmanufaktur stellt unsere Kunden in den Mittelpunkt. Respektive das, was wir für sie verwirklicht haben. Design für das Sein. Dabei spielt die Küche natürlich eine zentrale Rolle. Mehr jedoch der gesamte Lebensraum. Lassen Sie sich inspirieren von Lösungen, die nicht nach einem Schema erstellt wurden. Sondern nach Bedürfnissen. Grüezi am Samstag und Sonntag von 9 – 17 Uhr. PS. Damit die Männer nicht jedes Detail der Küchen begutachten müssen, zeigen die Meister des Grillierens auf unserer Terrasse ihr Können. Zum Reinbeissen.


Hintergrund

«Pulsierendes Leben für eine Industriebrache» Das brachliegende Areal Altfeld in St.Margrethen wird mit dem Projekt «europuls» zu neuem Leben erweckt. Geplant ist eine Überbauung mit Wohnungen, Verkaufsflächen, Hotel und einem Businesspark für Dienstleister und Gewerbe. europuls soll ein neues Zentrum für innovative Hightechunternehmen im Rheintal werden und verkörpert eine einmalige Chance für St.Margrethen und die gesamte Region. Text: Daniela Winkler Bilder: zVg

D

as Areal Altfeld, nördlich des Bahnhofs St.Margrethen und unmittelbar beim Zollübergang St.Margrethen-Höchst und den Autobahnaus- und -einfahrten in Richtung Chur und Zürich, ist heute ein brachliegendes Industrie- und Gewerbeland. Im kantonalen Richtplan ist das Gebiet ausserdem als wirtschaftliches Schwerpunktgebiet ausgewiesen. Rund sieben Hektaren davon soll nun etappenweise, mit erstem Bezug ab 2013, pulsierendes Leben eingehaucht werden. Das Areal gilt, so Gemeindepräsident Reto Friedauer, als «wichtigste regionale Siedlungsreserve» im Rheintal. Grundeigentümer des Areals ist die Hiag Immobilien, die das Areal gegenwärtig zum grössten Teil als Lagerfläche vermietet. In einem kooperativen Entwicklungsprozess zwischen Kanton, Gemeinde,Verkehrs- und Raumplanern, Architekten und der Nüesch Development AG hat die Hiag Immobilien auf dem rund sieben Hektar grossen Areal ein zukunftsweisendes Projekt entwickelt. Das Mischnutzungskonzept von europuls

sieht eine 24-stündige Aktivierung des Areals vor. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit werden an einem optimal angebundenen Ort gebündelt, wodurch eine hohe Konzentration an Frequentierungen entstehen soll. Plattform für Hightechunternehmen Das Bestreben des Entwicklungsteams ist, mit europuls «den prosperierenden Wirtschaftsstandort Alpenrheintal positiv und

«Das Mischnutzungskonzept mit Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit von europuls sieht eine 24-stündige Aktivierung des Areals vor» nachhaltig zu nutzen und das brachliegende Potenzial des Areals in einen zukunftsweisenden Wohn- und Wirtschaftsort umzuwandeln». Herzstück von europuls ist

ein Businesspark, der sich zu einem neuen Zentrum für innovative Hightechunternehmen im Rheintal entwickeln soll. Angesprochen werden dabei nicht nur Unternehmer aus dem Schweizer Rheintal: Dank der Lage mitten im Dreiländereck des starken Wirtschaftsraums OstschweizVorarlberg-Süddeutschland und der optimalen internationalen, überregionalen und regionalen Verkehrsanbindung via Autobahn, Bahn und Flughafen ist europuls auch eine attraktive Adresse für Dienstleistungsunternehmen und Gewerbetreibende aus dem angrenzenden Ausland, die hier eine moderne Infrastruktur mit schlüsselfertigen Dienstleistungsflächen und massgeschneiderten Serviceangeboten finden. Diese grenzüberschreitende Lage mit rund 700’000 Menschen bietet ein grosses und qualifiziertes Arbeitskräftepotenzial. Eine geeignete Plattform werden an diesem Standort sicherlich Unternehmen im Bereich Hightech finden. So positioniert sich das St.Galler Rheintal mit den bereits jetzt angesiedelten Unternehmen im Technologiebereich und in der industriellen Ferti-

Facts & Figures Involvierte Partner:

Raumprogramm:

Grundeigentümer und Promoter HIAG Immobilien, Riehen

Endausbau nach Abschluss aller Etappen

Standortgemeinde

Gemeinde St.Margrethen

Grösse Altfeld Areal

ca. 70’000 m²

Projektentwicklung

Nüesch Development AG, St.Gallen

Nutzung für Gewerbe

ca. 20’000 m²

Raumplanung

ERR Raumplaner, St. Gallen

Hotel

ca. 5’000 m²

Architektur

SLIK Architekten, Zürich

Nutzung für Verkauf

ca. 25’000 m²

Umwelt und Verkehrskonzept

BRP-AG

Nutzung für Wohnen

ca. 25’000 m²

Investitionsvolumen

CHF 300 Mio.

Nutzung für Dienstleistung

ca. 30’000 m²

Besucherparkplätze oberirdisch ca. 150 Bezug 1. Etappe:

16 ıı Februar 2011

2013

Parkplätze unterirdisch

ca. 1800

SPECIAL


Hintergrund

gung europaweit auf Rang neun, in Kontinentaleuropa gar auf dem Spitzenplatz. Die Region kann also mit den besten Ansiedlungsfaktoren aufwarten. Nachhaltige Arealentwicklung Das städtebauliche Richtprojekt wurde vom Zürcher Architekturbüro SLIK Architekten im Rahmen eines kooperativen Entwicklungsprozesses ausgearbeitet, zu dem auch die Gemeinde und die zuständige kantonale Behörde einen erheblichen Beitrag geleistet haben. Für den Investor und Landeigentümer, die Hiag Immobilien, war die Konzeption einer nachhaltigen Arealentwicklung ein wesentlicher Aspekt. Die Architektur ermöglicht grosszügige städtebauliche Räume bei gleichzeitiger hoher Dichte. Eine Herausforderung, die SPECIAL

bei Zentrumsüberbauungen immer wieder den Architekten abverlangt wird. Neben hoher architektonischer Flexibilität und Gebrauchstauglichkeit ist vor allem die Schaffung von städtebaulich grosszügigen Räumen eine besondere Qualität in der Planung von europuls. Geplant ist eine Bebauung und Gestaltung in Etappen mit einem Businesspark, einem Hotel, 200 bis 300 Wohnungen, Verkaufsflächen, Gastronomie und Büros. Herzstück dabei wird der Businesspark, das zukünftige länderübergreifende Kompetenzzentrum. Ein unverwechselbares Gesicht Die Architektur von europuls ist das Resultat eines Konkurrenzverfahrens mit Präqualifikation, an der mehrere namen-

oben: Optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Autobahn nach Zürich und Chur. darunter: Begrünte Dächer, grosszügige Parkanlagen und Alleebäume bilden die Erholungszonen.

hafte Architekturbüros teilgenommen haben. Das Zürcher Architekturbüro SLIK hat sich mit einem städtebaulichen Konzept durchgesetzt, das aus gestalterischer und funktionaler Sicht am meisten überzeugte. Im Wesentlichen besteht die Architektur aus Sockelgeschossen mit Aufbauten. In den Sockelgeschossen sind Gewerbe- und Verkaufsflächen vorgesehen. Die Aufbauten bestehen aus Riegel- und Turmbauten. In den Riegelbauten sind Februar 2011 ıı 17


Hintergrund

hauptsächlich Büro- und Dienstleistungsflächen geplant, während in den Turmbauten vor allem Wohnungen vorgesehen sind. Zielsetzung der Planer ist, dass alle Bauten architektonisch so gestaltet werden, dass eine gute Gesamtwirkung hinsichtlich Massstäblichkeit, Formensprache und Farbgebung erzielt wird. Von besonderer Bedeutung ist auch die Gestaltung des Aussenraums: grosszügige Platzgestaltung, die Besuchern und Bewohnern als Begegnungszonen dienen, als OstWest-Achse eine grosskronige Baumallee, die zu einem zentralen, grosszügigen Platz mit direktem Anschluss an den Bahnhof führt. Realisation in autonomen Etappen europuls wird in Etappen gebaut. Jede dieser Etappe ist gestalterisch und funktional in sich abgeschlossen. Massgeblich bei der Planung ist die ökologische, soziologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Zurzeit befindet sich das Projekt in der Phase der Baurechtgenerierung. Geplant ist ein Baubeginn der ersten Etappe im 2012. Diese soll 2013 bezugsbereit sein.Vorgesehen sind gesamthaft drei Etappen.

Sockelgeschosse mit Riegel- und Turmaufbauten geben den Gebäuden einen unverwechselbaren Charakter.

Nachgefragt: Florian Jennewein, Projektleiter Nüesch Development AG ergetische Impulse: europuls als attraktiver Standort für innovative Hightechunternehmen und europuls als neuer Knotenpunkt zur Bündelung von innovativen Kräften.

Weshalb ist das Areal Altfeld prädestiniert für das Projekt europuls, das Arbeiten, Wohnen und Freizeit vereint?

Die besonderen Qualitäten des Areals Altfeld bestehen in erster Linie in der hervorragenden Anbindung: Über eine neu geplante Überführung ist der strategisch wichtige Bahnhof St.Margrethen in wenigen Minuten fussläufig zu erreichen, die Autobahnausfahrt befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Einfahrt ins Areal Altfeld, und der Flughafen Altenrhein ist in weniger als 30 Autominuten zu erreichen. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung, in der Mobilität eine wichtige Rolle einnimmt, sind diese Standortqualitäten massgeblich für den Erfolg von europuls.

tinentaleuropa führender Standort. europuls soll diesen Unternehmen eine geeignete Plattform bieten, damit diese sich an einem Ort mit optimierter Anbindung möglichst effektiv bündeln können.

Für welche Unternehmen ist europuls die

Welche Ausstrahlung wird europuls auf

ideale Adresse?

das Rheintal haben?

europuls ist eine zukunftsgerichtete Projektentwicklung, die sich vor allem im Kontext der innovativen Potenziale, die im Rheintal vorzufinden sind, positionieren wird. Im Bereich Hightech ist das Rheintal in Kon-

europuls ist unter anderem im Hinblick auf die Standortpotenziale des Rheintals konzipiert, das vor allem durch eine hohe Konzentration innovativer Hightechunternehmen geprägt ist. Wir erhoffen uns syn-

18 ıı Februar 2011

Wo steht das Projekt europuls heute?

Zurzeit ist noch eine Einsprache hängig. Zudem muss noch die Koordination von europuls mit den Ausbauten der Verkehrsanschlussknoten abschliessend definiert werden. Im Anschluss sollte die Genehmigung des Überbauungsplans erfolgen, dann die Baugenehmigung. Wie sieht der weitere Zukunftshorizont aus?

Eine erste Etappe von europuls soll so schnell wie möglich realisiert werden. Der Zeitfaktor ist kritisch, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – konjunkturelle Erholung nach der Rezession und historisch tiefe Zinsen für Fremdkapital – die schwierige ökonomische Ausgangslage von europuls begünstigen. SPECIAL


Hintergrund

Mit Conference Center 6 bereit für den Ausbau des Kongresstourismus Auf dem Areal der ehemaligen abgebrannten Olma-Halle 7 soll im Jahr 2013 das neue Kongress- und Hotelgebäude Conference Center 6 eröffnet werden. Es ist die Antwort auf die stark zunehmende Bedeutung des Kongresstourismus in der Ostschweiz und das Fehlen einer ausreichenden Infrastruktur. Text: Daniela Winkler Bilder: Olma Messen

D

er Kongresstourismus hat für die Ostschweiz eine immer stärker werdende Bedeutung und wird von St.GallenBoden­see Tourismus als zweites strategisches Standbein definiert. Dabei haben die Olma Messen St.Gallen die Funktion des Leitbetriebes zu übernehmen. Hier ist aber ein grosses Manko feststellbar: die Infrastruktur. Ihr Ausbau und ihre Optimierung werden als absolut notwendig beurteilt. Kostengünstige Hotelbetten fehlen Zum einen fehlt in St.Gallen ein ausreichendes Hotelangebot, besonders was Zwei- und Drei-Sterne-Hotels betrifft. Wie verschiedene Marktstudien und Erfahrungen im Verkauf zeigen, ist das Hotelangebot in der Region St.Gallen für die Gewinnung von Kongressen und Tagungen ungenügend. Während das Angebot in der höheren Hotelkategorie in der Regel ausreicht, fehlt es an kostengünstigen Hotelbetten. Zum Vergleich: Alle grossen Messeplätze der Schweiz verfügen in unmittelbarer Nähe über ein erhebliches Bettenangebot in verschiedenen Kategorien. «Ein Hotel beim Kongress- und Messegelände ist daher für die Olma Messen St.Gallen und für die Stadt ein echtes Bedürfnis», steht für Hanspeter Egli, Direktor Olma Messen St.Gallen, fest. Zusätzliches Raumangebot für mehr Wachstum Den künftigen Anforderungen des angestrebten Ausbaus des Kongresstourismus in St.Gallen kann neben dem Hotelangebot aber auch die heute zur Verfügung stehende Kongressinfrastruktur nicht mehr genügen. SPECIAL

Balance zwischen selbstbewusstem Auftritt und dem respektvollen Umgang mit der bestehenden Bebauung Die Olma Messen St.Gallen verfügen zwar über ein flexibel nutzbares Raumangebot mit grossen Flächen in mehreren Hallen. Spezielle, kleinere Räume für begleitende Workshops oder Sitzungen aber fehlen grösstenteils. Hanspeter Egli bemängelt hier vor allem das Fehlen einer fix eingerichteten Eventhalle mit einer Kapazität von etwa 750 Personen bei Konzertbestuhlung. «Auch das Angebot an Tagungs- und Sitzungsräumen ist völlig ungenügend; es gilt, diese Lücke unbedingt zu füllen.» So seien die verfügbaren Räume in den Monaten Januar bis Juni

«Das Gebäude vermittelt zwischen der angrenzenden Bebauung und den grossmassstäblichen Bauten des Olma-Areals» und September bis November sehr stark belegt. «Die Entwicklung sowohl bei Messen als auch bei CongressEvents St.Gallen liegt weit besser als geplant, seit 2010 ist mangels geeigneter Infrastruktur kein wesentliches Wachstum mehr möglich.» Februar 2011 ıı 19


Hintergrund

Das von den Olma Messen St.Gallen geplante neue Kongressgebäude mit Hotel unterstützt die Initiativen von Kanton, Stadt sowie St.Gallen-Bodensee Tourismus und nutzt deren Bestrebungen zur Stärkung von St.Gallen als Kongressstadt. Neue Messen nach St.Gallen holen Durch die gewonnenen Räumlichkeiten im Neubauprojekt Conference Center 6

architektonisch gefälligen, der städtebaulich exponierten Lage entsprechenden Neubau aufgewertet werden. In diese Richtung wurde im Herbst 2010 mit dem Vorprojekt des neuen Kongress- und Konferenzgebäudes Conference Center 6 auf dem Areal der ehemaligen Halle 7 der Olma ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Die öffentliche Auflage wurde vom Stadtrat St.Gallen bereits genehmigt; die Ausarbeitung des Bauprojekts wird zu-

«Das von den Olma Messen St.Gallen geplante neue Kongressgebäude mit Hotel unterstützt die Initiativen von Kanton, Stadt sowie St.Gallen-Bodensee Tourismus und nutzt deren Bestrebungen zur Stärkung von St.Gallen als Kongressstadt» will Hanspeter Egli neue, innovative Messen nach St.Gallen holen, welche die bestehenden optimal ergänzen. Das Schwergewicht soll dabei auf die Entwicklung exklusiver Fachmessen mit internationaler Beachtung gelegt werden. Mit dem Neubau möchte die Stadt St.Gallen gleich mehrere Ziele erreichen: Zum einen soll das Dienstleistungsangebot der Olma Messen St.Gallen, insbesondere im Bereich Kongresse und Veranstaltungen, markant optimiert und die Stellung der Stadt St.Gallen und der Ostschweiz im Kongress- und Tagungstourismus weiter gestärkt werden, zum andern soll die unästhetische Leere, die nach dem Brand der Halle 7 entstanden ist und eine massive Lücke im städtebaulichen Kontext bildet, geschlossen und das Quartier mit einem

sammen mit den Unterlagen für das Baugesuch bis im März 2011 abgeschlossen sein. Das Neubauprojekt Conference Center 6 nimmt Gestalt an Um ein geeignetes Projekt zu finden, wurde in den Olma-Kantonen ein anonymer und offener Studienwettbewerb ausgeschrieben. Das Beurteilungsgremium hat von den 36 eingereichten Arbeiten vier Projekte für eine Weiterbearbeitung vorgeschlagen. Das Projekt von Hutter Nüesch Architekten konnte sich durchsetzen. «Eine grosse Herausforderung war es, einen konzeptionellen Ansatz zu finden, der die Balance findet zwischen selbstbewusstem Auftritt und dem respektvollen Umgang mit der vorgefundenen Bebauung» beschreibt Dominik Hutter von Hutter Nüesch Ar-

Luftaufnahme Gelände Olma Messen St.Gallen von Westen 20 ıı Februar 2011

chitekten, Berneck, die Überlegung bei Projektbeginn. «Durch die Lage ausserhalb des eigentlichen Olma-Areals kommt dem Conference Center 6 eine Sonderstellung zu. Das Gebäude vermittelt zwischen der angrenzenden Bebauung und den grossmassstäblichen Bauten des Olma-Areals. Formal gesehen sucht das Projekt nicht die Anlehnung an die Bauten des Messeareals. Durch die ‹steinerne Fassade› ist es der Stadt respektive dem Quartier zugehörig.» Der Bau des Conference Center 6 soll Bezugspunkt für eine weitere Entwicklung des Messeareals, insbesondere für die Ersatzbauten der Halle 4/5 und der Halle 7, werden. Zudem mussten die verschiedenen Funktionen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betriebszustände in einem Gebäude sinnvoll organisiert werden. Das geplante Kongress- und Hotelgebäude «Conference Center 6» bietet 3’200 m² Raum für Kongresse, Tagungen und Events und beherbergt 158 modern eingerichtete Hotelzimmer in unmittel-

«Auch das Angebot an Tagungs- und Sitzungsräumen ist völlig ungenügend; es gilt, diese Lücke unbedingt zu füllen» barer Nähe zum Hauptgelände der Olma Messen St.Gallen und zum St.Galler Stadtzentrum. Die Besucher betreten das Gebäude über eine repräsentative und offen gestaltete Eingangshalle mit Businesscenter und gelangen über Rolltreppen und Lifte zu den Obergeschossen. In den Geschossen 1, 2 und 3 befinden sich die Kongress- und Konferenzräume mit Foyers. Die Bankettund Sitzungszimmer im 15. Obergeschoss, in der «Sky Lounge», sind das Highlight. Sie geben den Blick über die Stadt frei und runden das Angebot ab. Vernetzt mit St.Galler Hotels Hanspeter Egli ist überzeugt, mit der Hotel Betriebs und Management AG (HBM) die richtige Partnerin für die Leitung des Conference Center 6 gefunden zu haben. «Sie kann ein erfolgversprechendes Hotelkonzept sicherstellen. Das ins Kongressgebäude integrierte Hotel ist als modernes Business- und SPECIAL


Hintergrund

Raumprogramm 15. OG Sky Lounge (Bankett-/Sitzungszimmer) 5.–14. OG

155 Hotelzimmer

4.OG

Büro/Technik

3. OG Konferenzsaal mit 750 Plätzen, unterteilbar mit Foyer 2. OG

Sitzungszimmer

1. OG Kongresssaal mit 750 Plätzen, mit Foyer EG

Hotellobby mit Restaurant

1.–2. UG

Tiefgarage mit ca. 100 Plätzen

Terminplan Frühling 2011 Einreichung Baugesuch Herbst 2011 rechtskräftige Bau­ genehmigung Herbst 2011 Baubeginn (ca. 18 Monate) 2013

Eröffnung Conference Center 6

Kongresshotel ausgelegt. Unter der Marke ‹Express by Holiday Inn› bietet es genau jenes Preis-Leistungs-Verhältnis, das von einer Mehrzahl von Messe- und Kongressteilnehmern bevorzugt wird. Das Hotel profitiert von der Vernetzung mit den anderen St.Galler Häusern, die von der HBM geführt werden, wie das Hotel Radisson Blu oder das im Ekkehard geplante Park Inn Hotel.» Dank seiner Einbettung in die InterContinental Hotel Group ist es zudem in ein internationales Reservations- und Buchungssystem eingebunden und unterstützt damit den Kongresstourismus in idealer Weise.

Visualisierung Siegerprojekt Kongress- und Konferenzgebäude mit Hotel

Architektonisches Konzept der Hutter Nüesch Architekten, Berneck Mit einem einfachen Solitärbaukörper, der die Kongress- und Konferenzräume in sich aufnimmt, und einem auf zwei Seiten fassadenbündigen zwölfgeschossigen Hotelturm mit Sky Lounge antwortet das Projekt auf die komplexe stadträumliche Lage. Der Turm mit seiner Vertikalstruktur, die sich optisch über den Sockelbau hinunterzieht, akzentuiert die Ecklage Sonnen- zu Jägerstrasse und schliesst das Gebäudegeviert markant ab. Er bildet gleichzeitig den Auftakt oder den Abschluss des MessebouSPECIAL

levards. Damit wird der räumliche Bezug zum Messeareal geschaffen Der Turm verschafft dem Gebäude eine zeichenhafte Adressbildung für die Kongress-, Konferenz- und Hotelnutzung und damit für das Olma-Areal. Auf Höhe des bestehenden Messeeingangs befindet sich der Eingangsbereich, der von einer platzähnlichen Vorzone umgeben ist, so eine Vorfahrt schafft und eine angemessene Distanz zum Messeeingang wahrt.

Durch eine einheitliche Materialisierung der Fassade soll die Klarheit des Gebäudevolumens verstärkt werden. Die lisenen­ artigen Pfeiler aus vorfabrizierten Betonelementen akzentuieren die Vertikalität des Gebäudes. Die mit Betonelementen verkleideten Deckenstirnen werden gegenüber den Lisenen (Mauerblenden) zurückversetzt, was den vertikalen Ausdruck der Fassade zusätzlich verstärkt. Die Füllungen bilden grossformatige Fensterelemente mit integrierten, mittig angeordneten Lüftungsflügeln. Mit den vorfabrizierten, hellgrauen Fassadenelementen referenziert das Projekt zum kontextuell verwendeten Material Februar 2011 ıı 21


Hintergrund

Verdichtung in der Horizontalen – die dadurch verlorenen Grünflächen finden sich auf den Dächern wieder.

Die Zukunft des Städtebaus An der Hochschule für Technik Rapperswil HSR wurde vorgestellt, wie das Wohnen in den Städten der Zukunft aussehen kann. Das visionäre und bahnbrechende Konzept heisst Boba Flat und stammt von den ETH-Architektur-Studenten Philippe Jorisch und Dario Pfammatter. Mit ihrem Projekt haben sie 2010 in Mexico City einen renommierten Architekturwettbewerb, die Holcim Student Poster Competition, gewonnen. Text: Daniela Winkler Bilder: zVg

B

oba Flat stellt auf anregende wie auch provozierende Art» – so die Laudatio an der Verleihung des Holcim-Awards – «bisherige raumplanerische und städtebauliche Regeln infrage.» Es ist ein ungewöhnliches Konzept zur Verdichtung von städtischen Wohngebieten. Die Idee dahinter: Die Verdichtung verfolgt nicht in die Höhe, sondern in die Breite. Der Vorschlag beruht auf einer radikalen Idee einer flächenartigen, niedrigen Wohnstruktur, um städtische Wohngebiete horizontal zu verdichten. Thomas R. Matta, Studiengangleiter Raumplanung der Hochschule für Technik Rapperswil HSR, betitelte Boba Flat als «geradezu unverschämtes Projekt gegen die Verhüslete». Boba Flat implementiert ein grundsätzlich neues Raumverständnis. Verdichtetes 22 ıı Februar 2011

Bauen, das seit Inkrafttreten des Raumplanungsgesetzes 1980 das Thema beim Städtebau der Zukunft ist, wird von den ETH-Architekturstudenten Philippe Jorisch und Dario Pfammatter neu ausgelegt. Ihre Antwort darauf ist eine grösstmögliche horizontale Verdichtung auf maximal vier Geschossen durch Inversion: Anstatt alles Bestehende abzureissen, werden einzelne Gebäude stehen gelassen und in ikonische Hauptbestandteile verwandelt. Diese Bestandesgebäude blieben als Zeitzeugen stehen, werden in das neu entstehende Quartier integriert und erhalten öffentliche Funktionen. Sie lassen gleichsam auch das Charakteristische weiterleben. Denn genau darin, dass das Charakteristische verloren geht und Anonymität entsteht, sehen Philippe Jorisch und Dario Pfammatter eine Gefahr der Verdichtung.Verdichtung

macht aber auch in ihren Augen Sinn. Jedoch müsse man sich auch fragen, wo und in welcher Form? Es gebe in der Bevölkerung die berechtigte Sorge, dass im Namen der Verdichtung bald überall nur noch anonyme Wolkenkratzer stehen werden. Ausgearbeitet wurde das Boba Flat stellvertretend für andere in die Jahre gekommene Quartiere in der Schweiz als Masterplan für die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) in Wollishofen. Die Aufgabe hiess hier: Wie löst man auf maximal vier Geschossen die Erhöhung der Ausnutzung um das Zweieinhalbfache? Dachflächen erhalten eine neue Bedeutung Philippe Jorisch und Dario Pfammatter grenzten das bestehende Terrain ab, indem sie einen kompakten Aussenwall planten SPECIAL


Hintergrund

Belebte Innenhöfe verleihen Boba Flat den Charakter einer Dorfpiazza und gliedern das Quartier in überschaubare Bereiche auf.

und die Freiräume in die Mitte verlegten. Nach der selbst auferlegten Einschränkung «14 Meter sind genug» planten sie die Verdichtung nicht in die Höhe, sondern horizontal. So galt es, zwischen bestehenden Bauten neue Elemente einzufügen. Um die Identifizierung der Bewohner mit ihrem Quartier zu erhalten, blieben die Altbauten gleich Rosinen im dichteren «Betonkuchen» stehen, jedoch transformiert in ikonische Gebäude mit öffentlichen Funktionen. Ebenso blieb die Summe der Grünflächen erhalten. Jedoch wurden diese konsequent aufs Terrassendach verlegt, das über ein vernetztes Hofsystem von jedem Punkt aus zugänglich ist. Es entsteht so ein Dachpark, der als Freizeitoase für die gesamte Umgebung wirkt. Die Dächer werden neu mit Leben gefüllt. Zum Teil zusätzlich mit Grillstellen, Spiel und Sportplätzen, Schwimmbad und Freestylepark oder gemeinschaftlichen Waschräumen mit Hängeleinen, privaten Schöpfen und Schrebergärtchen. Privatsphäre erhalten Unweigerlich rücken bei einer Verdichtung – auch der horizontalen – die Menschen enger zusammen, die Privatsphäre kann auf der Strecke bleiben. Um diesem vorzubeugen, verbindet Boba Flat alle Patios und die Haushöfe untereinander durch überdeckte Innenstrassen, und die auf dem Dach lieSPECIAL

gende Haupterschliessung ist so gelegt, dass keine für die Privatheit prekäre Einsichten in die Höfe entstehen können. Der Weg ist als freizeitbetonter Erlebnispfad gedacht.

Zudem ist kein Innenhof gestaltet wie der andere, die Sicht aus jedem Fenster erhält somit auch einen einmaligen Aus- und Einblick ins Quartiergeschehen.

Nachgefragt: Philippe Jorisch und Dario Pfammatter über ihr visionäres Konzept und Städtebau von morgen In der Laudatio heisst es: Boba Flat stellt auf anregende wie auch provozie-

tionen und der Dachpark zu Attraktion für das ganze Quartier werden könnten.

rende Art bisherige raumplanerische und städtebauliche Regeln infrage. Womit

Wie findet bei Ihrer Verdichtung die Iden-

provoziert Ihr Konzept?

tifizierung der Bewohner mit ihrem Quar-

Unser Projekt wurde von einer jungen Journalistin treffend als «umgekehrter Handschuh» beschrieben. Wir sprechen von einer konzeptionellen Inversion des FigurGrund-Planes. Wir spielen salopp gesagt verkehrte Welt: Die Lücken zwischen den Häusern werden zu Wohnraum. Da, wo vorher Luft war, ist jetzt Gebäudemasse. Da, wo vorher Gebäude standen, sind jetzt Höfe.

tier statt?

Grenzt sich Ihr städtebauliches Wohn-

Wie bleibt den Bewohnern genügend

konzept als eigenständiges Quartier in

Platz für Individualität?

einer Stadt ab oder findet eine Integrati-

Kein Innenhof ist wie der andere. Wohnungen haben Zugang zu mindestens zwei verschiedenen Höfen. Jede Wohnung hat einen unterschiedlichen Grundriss. Solch eine Heterogenität wäre in dieser Grösse technisch effizient zu lösen: Mit computerunterstützten Entwurfsverfahren und

on in die umliegenden Gebiete statt?

Gedacht ist eine Integration. Die Struktur ist porös, durchlässig und dadurch an alle Netze angeschlossen. Das Erdgeschoss sowie das Dach sind öffentlich zugänglich.Wir stellen uns vor, dass die öffentlichen Institu-

Obwohl unsere Vision die Quartierstruktur grundlegend umwälzt, versuchen wir in diesem Fall, durch intelligent gewählte Bauabschnitte über fünfzehn Jahre eine Gewöhnung herbeizuführen. Die «Zeitzeugen» sollen zu Identifikationspunkten werden, welche die neue, flache Struktur überragen.

Februar 2011 ıı 23


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Hintergrund

Die Gewinner des Holcim Awards Philippe Jorisch und Dario Pfammatter studieren Architektur im 10. Semester an der ETH Zürich. Philippe Jorisch (links im Bild) wurde 1985 in Zürich geboren. Er absolvierte diverse Auslandaufenthalte in Holland, den USA und Brasilien. Seid 2011 ist er als Redaktor bei der Architekturzeitschrift trans tätig. www.jorisch.com Dario Pfammatter (rechts) wurde 1984 in Zermatt geboren. Ende 2008 gründete er mit Nikolaus Hamburger sein eigenes Architekturbüro in Zürich. www.hamburgerpfammatter.ch

einem Standard-Stützenraster bekannt aus Bürogebäuden.

werden. Dieser iterative Entwurfsprozess ist jedes Mal von Neuem eine immense Knochenarbeit.

Welches ist die ideale Ausgangslage für Ihr städtebauliches Wohnkonzept?

Ein allgemeiner Blick in die Zukunft: Wie

Allgemein könnte man formulieren: Wohnblockstrukturen basierend auf modernistischen Städtebauidealen. Also fast alles, was

sehen unsere Städte in der Zukunft aus?

«Die viel zitierte Verdichtung im Städtebau der Zukunft erhält einen neuen Ansatz – die horizontale Verdichtung» nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Aber jeder Ort, jeder Fall ist anders. Das Projekt wurde für eine Genossenschaft am Rande der Stadt Zürich mit einer spezifischen Geschichte, einem definierten Perimeter, einer gegebenen Topografie und besonderen Eigentumsverhältnissen entwickelt. Unsere Überlegungen für diesen spezifischen Fall sind kein Patentrezept oder gar ein Produkt, das einfach kopiert werden könnte. Es braucht das fundierte Wissen und die Arbeit von Architekten, um die vielen komplexen Parameter zu erfassen, zu bewerten und auszuloten. Nur so kann eine qualitativ hochstehende Lösung für die jeweilige Situation entwickelt SPECIAL

Das wird sehr stark von der zukünftigen Berufspraxis abhängen. Architekten können zwar Visionen entwickeln, aber was in welcher Form schlussendlich gebaut wird, hängt von der Qualität der Zusammenarbeit mit Unternehmern, Investoren, Finanzinstituten und Behörden ab. Stichwort Nachhaltigkeit: Wir sehen uns heute erstmals in der Geschichte der Menschheit mit Problemen von globalem Ausmass konfrontiert, die in

Internationale Holcim Awards Der Studentenwettbewerb ist Teil einer Initiative der Holcim Foundation for Sustainable Construction mit Sitz in der Schweiz. Er

«Wir spielen salopp gesagt verkehrte Welt: Die Lücken zwischen den Häusern werden zu Wohnraum»

zeichnet innovative, zukunftsgerichtete Bauprojekte aus. Experten aus allen Kontinenten sind 2010 in Mexiko-Stadt beim 3. Internationalen Holcim Forum für nachhaltiges Bauen zusammengetroffen. Die Konferenz für Wissenschaftler und Fachleute aus Architektur, Bauingenieurwesen, Stadtplanung, Natur- und Sozialwis-

relativ kurzer Zeit gelöst werden sollten. Für eine reduzierte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern beispielsweise können eine clevere Architektur und ein durchdachter Städtebau einen immensen Beitrag leisten. Dazu braucht es aber einen gemeinsamen Willen. Wir sind überzeugt, dass intelligente Lösungen nur in positiver interdisziplinärer Zusammenarbeit entstehen.

senschaften will Konzepte zum Neuen Bauen vorstellen, die den Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung gerecht werden. Diese sollen auf lokaler, regionaler oder globaler Ebene nachhaltige Antworten auf technologische, ökologische, sozioökonomische und kulturelle Fragen geben. www.holcimawards.org

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Unternehmen

Immobiliendienstleistungen für die richtige Entscheidungsfindung Die Ansprüche an Immobiliendienstleistungen haben sich im Laufe der Jahre gewandelt. Waren früher das Resultat von Immobilienbewertungen nackte Zahlen, bilden sie heute die Basis für Aussagen und Beratungen. Immobiliendienstleistungen greifen heute ineinander und dienen als Entscheidungsfindungen. Diese Entwicklung hat die RT Immobilien Treuhand AG, Altstätten, erkannt und bietet ihren Kunden seit Jahren umfassende Dienstleistungspakete im Bereich Immobilien an. Text: Daniela Winkler Bild: Bodo Rüedi

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SPECIAL LEADER


Unternehmen

D

ie Kernkompetenzen der RT Immobilien Treuhand AG mit Sitz in Altstätten sind klar definiert: Das sind die drei Immobiliendienstleistungen Liegenschaften bewerten, Liegenschaften im Kundenauftrag vermitteln und Liegenschaftsberatung», umschreibt Roger Stieger, Geschäftsführer RT Immobilien Treuhand AG, die Dienstleistungen seines Unternehmens, das seit 13 Jahren in der Region verankert ist und im Einzugsgebiet Bad Ragaz bis Rorschach und Appenzellerland mit rund 500 Immobilienschätzungen und konstant 150 Vermittlungsman-

«Ein Unternehmen sollte das machen, worin es sich stark fühlt» daten zu einem der grösseren Immobiliendienstleister in der Region gehört. «Wir sind in der Region verankert, kennen den Markt und können auf wertvolle Synergien zurückgreifen», dies ist für Roger Stieger die Basis für kompetente, seriöse und erfolgreiche Dienstleistung. Die drei Kernkompetenzen Immobilienbewertung – als Standortbestimmung Eine Immobilienbewertung ist nicht nur erforderlich, wenn es um eine Entscheidungsfindung geht, sie ist ebenso wichtig als sporadische Standortbestimmung eines Unternehmens. Eine vollständige und transparente Expertise nach anerkannten Methoden und Richtlinien zeigt auf, wie sich der Marktwert der Immobilien entwickelt hat und wie viel Kapital gebunden ist. Umstrukturierung, Nachfolgeregelung, Kauf- oder Verkaufsabsichten bei erb- oder güterrechtlichen Auseinandersetzungen – hier ist schnelles Handeln gefragt und ein bereits vorhandenes Wissen über den Wert der Liegenschaften hilfreich. Eine neutrale Bewertung ist die Grundlage für Entscheidungsfindungen und für weitere Aussagen zum Standort, zum Potenzial, zu Alternativnutzungen. «Dank regionaler Verankerung und Synergien mit Schwesterunternehmen, aber auch dank unserer Vermittlungstätigkeit kennen wir den Markt Ostschweiz sehr genau», so DaSPECIAL LEADER

niel Mosch, Betriebsökonom FH: «Wir sind nahe am Markt und können damit den Kunden genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten beraten.» Immobilienvermittlung – Seriosität als oberstes Ziel Die RT Immobilien Treuhand AG übernimmt sämtlich in der Region anfallenden Vermittlungsmandate – vom Bauland über Wohnungen und Häuser bis hin zu Rendite- sowie Gewerbe- und Industrieobjekten, vom kleinsten bis zum grössten. Dabei stehen immer die berufsethischen Standards des Schweizerischen Verbands der Immobilienwirtschaft im Vordergrund. «Unsere Vermittlung umfasst die gesamtheitliche Abwicklung von Immobiliengeschäften mit Erstbeurteilung, ausführliche Dokumentationen, Begleitung beim Preisfindungsprozess und Zuschlagsentscheid, Sicherstellung der Finanzierung durch den Käufer sowie die gesamte grundbuchamtliche Abwicklung», umschreibt Daniel Mosch die Dienstleitungspalette und den Rundumservice, den ihre Kundschaft erhält. Weiter dazu gehört die steuerrechtliche Optimierung. Während des gesamten Prozesses bleibt das Objekt im Besitz des Kunden. «Wir suchen am Markt einen Käufer und wir führen Verkäufer und Käufer zusammen.» Entscheidend ist hier, möglichst schnell einen Kaufinteressenten

«Wir sind nahe am Markt und können damit den Kunden genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten beraten» zu finden und eine seriöse, transparente Abwicklung zu garantieren. Hier kann sich die RT Immobilien Treuhand AG auf langjährige Erfahrung und ein leistungsfähiges Netzwerk abstützen. Immobilienberatung – Grundlage für die richtige Entscheidung Eine Immobilienberatung wächst häufig aus einer Vermittlung oder Bewertung heraus und beantwortet die Frage nach der Nutzung des Objekts. Fehlentscheidungen

in diesem Bereich ziehen schnell und oftmals grosse finanzielle Folgen nach sich. Besonders für Unternehmer können Fragen aufkommen, ob es Sinn macht, das Kapital in Liegenschaften zu binden oder es anderweitig in operative Geschäfte einzusetzen. Lässt sich die errechneten Investitionskosten für ein Erweiterungsprojekt nachhaltig rechnen? Welcher Standort ist für den Neubau eines Industrieunternehmens

«Wir legen grossen Wert auf moralische und ethische Grundsätze» geeignet? «Beratungen bieten dem Kunden einen Mehrwert und gewinnen immer mehr an Bedeutung»., weiss Roger Stieger aus Erfahrung. Eng vernetzt mit Spezialisten wie Rechtsanwälten, Versicherungsberatern und Steuerkommissionären kann die RT Immobilien Treuhand AG in diesen Belangen mit Kompetenz, ehrlicher Beratung und Transparenz Unternehmer unterstützen und gemeinsame Lösungsansätze finden.

RT Immobilien Treuhand AG Die RT Immobilien Treuhand AG in Altstätten steht seit 1997 für hochstehende Dienstleistungen rund um Immobilien. Das achtköpfige Team überzeugt in Grundbuchwesen, Betriebsökonomie, ImmobilienTreuhand sowie Schätzungsexpertisen. Fundiertes Wissen und langjährige Erfahrung garantieren die RT-Qualität – Vermittlung, Bewertung und Beratung von Immobilien mit Kompetenz. Kreditinstitute, Pensionskassen, Private, Gerichte oder öffentlich-rechtliche Körperschaften zählen auf ihre Dienstleistungen. Mitglied der Berufsverbände SVIT, SEK, SMK, HEV; Assoziiertes Mitglied SVG RT Immobilien Treuhand AG Elsenackerstrasse 19 9450 Altstätten Tel. 071 757 11 20 Fax 071 757 11 29 info@rtag.ch www.rtag.ch

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Experten

Preise für sanierungsbedürftige Altliegenschaften unter Druck Die Entscheidung für den Kauf einer Altliegenschaft hängt eng mit dem Preis für die Sanierung des Objekts zusammen. Dies bekommen auch die Verkäufer einer gebrauchten Immobilie zu spüren. In der Vergangenheit waren die Preise für Altbauten relativ stabil. Der Werteverfall des Gebäudes wurde weitgehend durch die steigenden Grundstückspreise aufgefangen. Durch die Sensibilisierung der Käufer in puncto Energiekosten und die damit einhergehenden Sanierungen wird sich auf dem Markt für Altliegenschaften der Preis für nicht sanierte Bauten zwangsläufig nach unten bewegen. Das Immobilienteam der awitgroup ag und RE/MAX Bodensee bietet Ihnen die Sicherheit einer realistischen Einschätzung des Verkaufspreises und der Kosten für die Sanierung.

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emeinsam mit erfahrenen Architekten sind wir in der Lage, ein individuelles Sanierungskonzept auszuarbeiten, das sowohl die Kosten im Blick behält als auch eine ganzheitliche und zukunftsweisende Planung garantiert. Neubau oder Altliegenschaft – auch eine Frage der Philosophie Die Entscheidung für einen Altbau als Alternative zum Bau einer neuen Immobilie hat viele Gründe. So entscheiden sich Hauskäufer mit schmalem Budget für einen Altbau, weil der Erwerbspreis tiefer ist und er im Laufe der Zeit auch in Eigenleistung saniert werden kann. Weitere Gründe sind die Lage der bestehenden Immobilie in einem bereits gewachsenen Quartier und die oft recht grossen Grundstücke. Vor allem aber spielt der emotionale Bereich eine grosse Rolle. Oft ist der Charme einer Altliegenschaft ausschlaggebend für den Kaufentscheid. Egal, ob Sie sich in ein altes Fachwerkhaus verlieben, in ein Einfamilienhaus oder ein Jungendstilstadthaus – bei aller Begeisterung sollte die Frage des Sanierungsbedarfs und der damit verbundenen Kosten beim Kauf unbedingt Beachtung finden. Der Erwerb einer gebrauchten Immobilie muss genauso gründlich geplant werden wie ein Neubau. Dies gilt für eine Wohnimmobilie ebenso wie für eine Industrieliegenschaft. Gerade im Bereich der kommerziell genutzten Immobilien ist eine kompetente Beratung durch den Baufach28 ıı Februar 2011

mann wichtig, da eine Fehlentscheidung direkte Auswirkungen auf das Betriebsergebnis hat. Hier bieten die erfahrenen Bauprofis von RE/MAX Bodensee durch eine kompetente Beratung Sicherheit für Käufer und Verkäufer. Unsere Spezialisten aus den verschiedenen Disziplinen verfügen über die nötigen Marktkenntnisse und über bautechnisches Wissen. Denn nur der

Die awit-Gruppe – zusammen einfach mehr Unter diesem Motto ist die awit-Gruppe seit knapp 15 Jahren erfolgreich im Raum Ostschweiz tätig. Mit Experten aus den Bereichen Treuhand/Steuern, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung/M&A (Fusionen und Übernahmen),

Immobilienverwaltung

und

Immobilienvermittlung bieten wir unseren Kunden ein effizientes Dienstleistungspaket mit echtem Mehrwert an. Synergie-Nutzung, kontinuierliche Weiterbildung und rege Wirtschaftskontakte sind der Schlüssel zu unserem Erfolg. Als RE/MAX-Franchisenehmer sind wir mit RE/MAX Bodensee im international erfolgreichen Immobilien-Netzwerk verankert und im schweizweiten Ranking auf den vordersten Plätzen vertreten. awitgroup ag

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Fachmann kann abschätzen, wie gut oder schlecht die Bausubstanz ist, welche Art von energetischer Sanierung möglich und sinnvoll erscheint und wie hoch die Investition in eine gebrauchte Immobilie ist. Mithilfe dieser Analyse kann der zukünftige Eigentümer für seinen Altbau den Kostenrahmen entsprechend planen. Minergie-Standard – auch ein Thema bei der Altbausanierung In der Schweiz gibt es rund 3.8 Mio.Wohneinheiten. Jährlich kommt auf dem Neubausektor gerade einmal 1 % dazu.Während auf dem Neubausektor der Minergie-Standard auf dem Vormarsch ist, sind derzeit ca. 1,5 Mio. Altliegenschaften energietechnisch nicht mehr auf dem neuesten Stand (Quelle Beobachter Nr. 7/2009). Die Sensibilisierung für eine energetische Sanierung ist beim Käufer stark in den Vordergrund gerückt. In der Vergangenheit war die Investition zur Energieeinsparung eher eine idealistische Entscheidung. Im Zeitalter der Energieverteuerung sollte bei der Altbausanierung darauf geachtet werden, dass ähnliche Energiewerte wie beim MinergieStandard für Neubauten erreicht werden können. Dies spart nicht nur Heizkosten, sondern ist auch für die Werterhaltung und den Wiederverkaufswert einer Liegenschaft unumgänglich. Um eine sinnvolle Sanierung nach Minergie-Standard vorzunehmen, ist eine sorgfältige Planung nötig. Eine effiziente Energieersparnis ist mit der Sanierung der drei Bereiche Fassaden/Fenster, Dach/ SPECIAL


Experten

Der Immobilienverkauf ist steuerrechtlich nicht harmonisiert

Was ist der GEAK? Der GEAK ist der «Gebäudeenergieausweis der Kantone». Er zeigt auf, wie viel Energie ein Gebäude im Normbetrieb benötigt, gegliedert in Klassen A bis G. Damit ist eine Beurteilung der energetischen Qualität möglich, die im Hinblick auf zu erwartende Energiekosten und Komfort mehr Transparenz für Kauf- und Mietentscheide schafft. Zusätzlich zeigt der GEAK auch das energetische Verbesserungspotenzial von Gebäudetechnik und -hülle und bildet die Grundlage für die Planung von baulichen und gebäudetechnischen Verbesserungsmassnahmen.

Quelle: www.geak.ch Keller und Haustechnik zu erreichen. Eine besondere Herausforderung ist bei Minergie-Modernisierungen der Einbau einer Lüftung. Diese ist für die Vergabe des Minergie-Labels zwingend. Oft werden die Folgekosten für Sanierung und Modernisierung bei Altliegenschaften unterschätzt. Generell gilt: Eine Minergie-Sanierung kann bei Gebäuden aus den 1970er und 1980er Jahren bis zu 33 % des Kaufpreises betragen, wenn Wärmedämmung und Versorgungstechnik noch auf den neusten Stand gebracht werden müssen. Bei älteren Gebäuden können die Kosten noch höher liegen. Wichtig ist hier die rechtzeitige Beantragung von Fördergeldern bei den Kantonen. Gebäudeenergieausweis schafft Transparenz Sanierungskosten werden in den kommenden Jahren einen entscheidenden Einfluss auf den Verkaufspreis von Altliegenschaften haben. Die Einführung des Gebäudeenergieausweises der Kantone GEAK® 2009 bringt verstärkt Handlungsbedarf. Der GEAK soll Transparenz im Immobilienmarkt schaffen, indem er den Energieverbrauch einer Liegenschaft sichtbar macht. Die Käufer sind in diesem Bereich längst sensibilisiert und fragen dieses KontrollinstSPECIAL

rument nach, sodass der Ausweis ein Kaufkriterium wird. Aus energiepolitischer Sicht öffnet sich bei der Einführung von Energieausweisen für Gebäude die Chance, dass Besitzer von Altliegenschaften aus Gründen der Werterhaltung und der Steigerung des Wiederverkaufspreises energietechnische Sanierungen verstärkt durchführen. Christoph Wanner als Baufachmann und das kompetente Immobilienteam der awitGruppe und RE/MAX Bodensee informieren Sie gerne darüber, ob eine Sanierung des Gebäudes vor dem Verkauf sinnvoll ist. Eine Erstberatung bei RE/MAX Bodensee ist unverbindlich und bringt auf jeden Fall einen Mehrwert beim Verkauf Ihrer Immobilien. Autoren: Christoph Wanner, Senior-Partner awitgroup ag Broker/Owner RE/MAXBodensee Bautreuhänder, Schätzungsexperte Gabriele Maassen Junior-Partnerin awitgroup ag Kommunikationskauffrau/Wirtschaftsmediatorin Immobilienvermarktung

Die Steuerharmonisierung bezweckt die Angleichung der Steuern zwischen Kantonen einerseits und Bund sowie Kantonen andererseits. Für die direkte Bundessteuer sind die Steuerfolgen überschaubar.Verkauft eine Kapitalgesellschaft ein Grundstück, wird der Gewinn mit der Gewinnsteuer erfasst. Bei der Veräusserung einer Mehrheitsbeteiligung an einer Immobiliengesellschaft greift der Beteiligungsabzug. Natürliche Personen müssen Grundstückgewinne des Privatvermögens nicht versteuern. Grundstückgewinne des Geschäftsvermögens werden mit der Einkommenssteuer erfasst. Das gilt insbesondere auch für Liegenschaftenhändler. Händler ist, wer eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausübt. Die Indizien dafür haben sich aus der Gerichts­praxis entwickelt. Auslegung und Gewichtung sind sehr schwankend. Ausserordentlich komplex präsentiert sich die Situation bei den kantonalen Steuern. Die Schwierigkeiten gehen aus der Grundstückgewinnsteuer als Objektsteuer hervor oder werden durch das Ausscheidungsrecht geschaffen. Gewisse Kantone besteuern Gewinne von Grundstücken immer mit der Grundstückgewinnsteuer.Verkauft eine Kapitalgesellschaft ein Grundstück, muss der Unternehmensgewinn allenfalls auf die Grundstückgewinnund Gewinnsteuer aufgeteilt werden. Die Gewinnermittlung ist jedoch nicht deckungsgleich. Für die Gewinnsteuer gilt der Periodengewinn. Die Grundstückgewinnsteuer betrachtet immer den gesamten Zeitraum ab der letzten steuerpflichtigen Veräusserung. Ist das Unternehmen in mehreren Kantonen steuerpflichtig, sind zudem die Ausscheidungsregeln zu beachten. Die Veräusserung einer Mehrheitsbeteiligung an einer Immobiliengesellschaft wird besteuert, bei natürlichen Personen mit der Grundstückgewinnsteuer. Kapitalgesellschaften wird der Beteiligungsabzug möglicherweise verweigert (im Kt.TG ab 1.1.2011 im Gesetz verankert). Die Steuerfolgen einer wirtschaftlichen Handänderung behindern oftmals auch Umstrukturierungen. Autor: Willy Ackermann Senior-Partner awitgroup ag dipl. Steuerexperte dipl. Immobilien-Treuhänder Februar 2011 ıı 29


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Im neuen Waschautomat Adora SLQ spielt Wasser eine vielseitige Rolle Mit ausgeklügelten Systemen und vielseitigen Programmen sorgt ZUG dafür, dass die Waschautomaten immer rund laufen und einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen haben. Mit wegweisenden Innovationen hat das Unternehmen einen Quantensprung in der Wäschepflege erreicht.

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ampfglätten bedeutet einen ebenso angenehmen Schritt in eine neue, komfortablere Waschepoche. Die Adora SLQ entknittert als erster Waschautomat die Wäsche mit Dampf, und zwar so gründlich, dass das Bügeln meistens überflüssig ist. Die Wäsche wird sanft gewaschen, schonend geschleudert und anschliessend mit Dampf behandelt, sodass sie markant weniger und weichere Knitter aufweist. Dampfglätten ersetzt Bügeln: eine enorme Erleichterung! Wer weint dieser lästigen Arbeit schon eine Träne nach! Übrigens: Die ausgezeichnete Wirksamkeit dieses verblüffenden Programms wurde durch das Schweizer Textilprüfinstitut TESTEX bereits nachgewiesen und bestätigt. Und weil es sich wahlweise als Zusatzprogramm oder als separates Spezialprogramm einsetzen lässt, muss man nie auf diesen ganz neuen Komfort beim Bügeln verzichten. Das Wasser als «Anti-Allergikum» Aufatmen können mit der neuen Adora SLQ auch die Allergiker, dank dem Programm Milbenstopp und dem HautschutzProgramm. Allergien beeinträchtigen das Wohlbefinden und vor allem die Gesundheit. Die Zahl der Betroffenen nimmt deutlich zu, wobei die steigende Zahl der an Allergien leidenden Kinder besonders unerfreulich ist. Allergenen sind also ernst zu nehmen. Sie lauern überall, auch in Textilien. ZUG hat nach Möglichkeiten geforscht, sie daraus zu verbannen. Resultat: das mit der neuen Adora realisierte, umfassende ZUGer Hautschutzkonzept – eine willkommene Innovation für alle, die Allergieprobleme haben. 30ıı ıı Februar 2011 2

Auf der Suche nach innovativen Lösungen zum Schutz von Allergikern arbeitet ZUG mit angesehenen Spezialisten wie z. B. aha Schweizerisches Zentrum für Allergie, Haut und Asthma, zusammen. Die Weltneuheit Milbenstopp lässt Allergiker aufatmen Allergene sind Auslöser von Allergien. Dazu gehören insbesondere die für Atemwegsprobleme verantwortlichen Ausscheidungen der Hausstaubmilben. Hausstaubmilben sind sehr widerstandsfähig. Keine überlebt jedoch das Programm Milbenstopp der neuen Adora. Es läuft mindestens

eine Stunde bei 60 °C, und anschliessend wird alles so gründlich gespült, dass es keine Milbenrückstände gibt. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen betrachtet die V-ZUG AG ein Problem, welches immer mehr Menschen betrifft, als Herausforderung. Unter www. vzug.ch finden Sie mehr Informationen zu diesem Thema. V-ZUG AG Industriestrasse 66 CH-6301 Zug Telefon +41 41 767 67 67 Fax +41 41 767 61 67 SPECIAL LEADER


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Die neue 45er-Linie von ZUG – elegant, kompakt, mit klarer Formsprache Um dem Wunsch nach modernen zeitgemässen Küchenbaukonzepten nachzukommen, hat ZUG das Erfolgssortiment FutureLine mit der neuen 45er-Linie erweitert und das Kernstück, den Combi-Steam SL, um ganze 7 cm vergrössert.

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as extragrosse Multitalent, der neue Combi-Steam XSL, überzeugt mit einem Fassungsvermögen von 51 Liter und mit über 59 % mehr Backraum nicht nur optisch sondern auch durch seine einprogrammierte sinnlich-intelligente Wahrnehmung.

dank einer aktiv gesteuerten Lüftungsklappe und einer einzigartigen Sensortechnik jeder Zeit für das ideale Klima im Garraum. Der Steamer misst kontinuierlich den Garzustand des Gerichts und bestimmt dabei u.a. die Zubereitungsdauer, die Betriebsart und das Garklima automatisch und unabhängig von Gewicht und Grösse des Garguts.

ZUG, der Innovationsführer im Bereich Sensortechnologie Nebst seiner beachtlichen Grösse verfügen der Combi-Steam XSL sowie der Kompaktbackofen Combair XSL auch über die exklusive GarAutomatik Funktion. Diese sorgt

GourmetDämpfen – Menüs von Spitzenköchen auf Knopfdruck Im Combi-Steam XSL sind über 50 Rezepte von Schweizer Spitzenköchen fix programmiert. Sie müssen nur noch ein Gericht auswählen z. B. frischer Sonntags-Zopf mit

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hausgemachter Heidelbeere Konfitüre, den entsprechenden Knopf drücken, und schon haben Sie das selbstgemachte Gourmet-Frühstück. Mehr dazu auf www.vzug.ch/lifestyle Ob über- oder nebeneinander eingebaut, die ganze 45er-Linie ist ästhetisch in sich abgestimmt und bildet in jeder Küche eine abgerundete Einheit. Kombinationen mit Steamer, Backofen oder Coffee-Center lassen sich flexibel und perfekt realisieren.

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Architektur

«So etwas baut ihr in meiner Gemeinde nicht» Carlos Martinez hatte schon in jungen Jahren einen Ruf – damals auch den als «Spinner» oder «Revoluzzer». So würde man den mit Preisen ausgezeichneten Architekten heute nicht mehr betiteln. Auch wenn man seine Handschrift nicht auf den ersten Blick erkennt, so findet man sie doch in Projekten, die allen bekannt sind. Eines davon wurde gar auf bundesrätliche Anordnung hin «eliminiert». Text: Marcel Baumgartner Bild: Can Isik/ZvG.

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anch ein Angestellter der Carlos Martinez Architekten AG dürfte den «Generator» mehrmals verteufelt haben. Rund vier Jahre dauerte die Entstehungsgeschichte dieses einzigartigen Bauwerks, zwei Baueingaben und mehrere Nachbearbeitungen derselben waren notwendig. «Der Bauherr war der schwerste Kunde, den wir jemals hatten»,

sind sich die Mitarbeiter des Architekturbüros einig. Beim Herrn, der sich mit dem «Generator» den Traum vom Eigenheim erfüllt hat, handelt es sich um ihren eigenen Chef: Carlos Martinez. Er gibt zu: «Ich war ein äusserst mühsamer und unmöglich anspruchsvoller Kunde.» Kein Wunder: Ein Architekt kennt sämtliche Möglichkeiten, kann sich sowohl in der Gestaltung als auch in der

Wahl der Materialien förmlich verlieren. Das alleine bildet schon eine nicht einfache Ausgangslage. Bei Carlos Martinez kam jedoch noch erschwerend dazu, dass er mit seinem eigenen Vorhaben experimentierte. «Wir haben Ausführungen gemacht, die es so noch bei keinem anderen Objekt gibt. Durch diese Versuche haben wir allerdings sehr viel Know-how gewonnen, das wir bei künftigen Projekten

Carlos Martinez 32 ıı Februar 2011

SPECIAL


Architektur

einsetzen können», umschreibt es Martinez. Und tatsächlich bietet sich einem am Schnabelweg 8 in Berneck ein aussergewöhnlicher Anblick. Einmal wären da die Formen: Schräge Kanten fallen auf rechteckige Elemente. Und gezielt eingesetzte Rundungen verleihen dem Körper ein futuristisches Bild. Im Innern diente ein Stickereimuster für die Gestaltung der Decke. Nicht weniger eindrücklich sind die Materialien: Neben den Klassikern Beton und Glas wurde im Obergeschoss für die Fassade ein mit Kautschuk eingepackter Schaumstoff verwendet. Der entsprechende Baukörper ähnelt denn auch ganz klar einem Sofa, wie man es in vielen Wohnräumen vorfindet, und macht gegen aussen sichtbar, in welchem Gebäudeteil das Privatleben stattfindet. Denn Carlos Martinez hat in seinen «Generator» nicht nur das Eigenheim im Obergeschoss, sondern gleich noch das gesamte Büro in den Stockwerken darunter integriert. Wenn Carlos Martinez sagt, dass man insbesondere im Rheintal das Gefühl habe, sein Architekturbüro würde nur «extreme Sachen» machen, dann weiss er auch, dass er daran die grösste «Schuld» trägt. Wer solche Objekte wie den «Generator» auf seiner Referenzliste aufführt, schreckt den «normalsterblichen Einfamilienhaus-Bauer» ab. Martinez’ Ruf ist zugleich Segen wie Fluch. Branchenkenner wissen, dass er für Einzigartiges steht. Kein Projekt gleicht dem anderen – und hinter jedem steht eine Geschichte. Diese Grundsätze steckt der Architekt ebenso in kleinere Bauvorhaben. «Ich mache genauso gerne eine grössere Überbauung wie eine Badezimmervergrösserung», sagt er. Und man glaubt es ihm. «Super Aufgaben» seien das, weil nahe beim Menschen. «Sparta»: der Ursprung Der Mensch und seine Bedürfnisse waren entscheidend für den Werdegang von Carlos Martinez. Bereits im Alter von 26 Jahren gründete er zusammen mit einem Partner – Marco Köppel – eine eigene Firma. Das SPECIAL

«Der Generator», Berneck war 1993 und eine Zeit, in der Martinez bei vielen Personen jüngeren Alters feststellte, dass ein grosses Bedürfnis nach Wohneigentum bestand. «Das Problem war jedoch immer wieder dasselbe: Wer nicht auf geerbtes Geld zurückgreifen konnte, scheiterte jeweils an der Finanzierung.» Es fehlte schlichtweg am nötigen Kapital. Statt diesen Zustand als gottgegeben einzustufen, beschritt das junge Architektenduo den Weg von hinten nach vorne. Es fragte sich, welche monatliche Belastungen für Personen ihres Alters und ohne nennenswerte Beträge auf der hohen Kante, belastbar sind. Die Antwort darauf war: 1500 Franken. Daraus ergab sich ein simples – und vorerst theoretisches – Rechenspiel: Wer monatlich 1500 Franken bezahlen kann, erhält ein Haus inklusive Grundstück für gerade einmal 360’000 Franken. «Wir wurden natürlich sofort als ‚Spinner’ bezeichnet», erinnert sich Martinez. «Schon damals kosteten eigentlich alle Neubauten 550’000 Franken und mehr. Unsere Überlegungen wurden folglich sehr schnell als unrealistisch bezeichnet.» Doch Martinez und Köppel bewiesen das Gegenteil. Ausgehend von dieser Gesamtsumme, rechneten sie jeden einzelnen Posten durch und entwarfen elf Reihenhäuser, die über keinen Schnickschnack, wohl aber über alle erforderlichen Installationen und Räume verfügten. Als das Projekt «Sparta» in Widnau schliesslich auf

den Markt kam, war das Interesse enorm. Die Bauphase verlief reibungslos, und die budgetierte Gesamtsumme jedes einzelnen Objektes wurde letztlich nur um 1’000 Franken überschritten. «Das war die Zeit, in der wir als ‚Revoluzzer’ bezeichnet wurden», so Carlos Martinez. Nicht nur, dass junge Architekten wagten, die gesamten finanziellen Gesetzmässigkeiten über Bord zu schmeissen, sie taten das auch noch mit Flachdächern, was damals für viele ein absolutes «No-go» war. Die Sparta-Häuser wurden damals nicht selten als «hässlichste Gebäude, die man sich vorstellen kann» bezeichnet. Martinez und Köppel hatten sich einen Ruf geschaffen. Das ging mitunter soweit, dass die Leute schon aufschrien, wenn das Duo in einer Gemeinde ein Grundstück begutachtete – «da kommen die zwei Jungspunde und bauen etwas Schreckliches». Nicht weniger umstritten war das Projekt «Prosa» in Au, eine Siedlung aus vorfabrizierten Holzhäusern. Als der amtierende Gemeindepräsident die Entwürfe zu Gesicht bekam, meinte er trocken: «Die haben Flachdächer. So etwas baut ihr in meiner Gemeinde nicht.» Zustande kam es dann aber dennoch, in leicht abgeänderter Form und trotz Stimmen, die meinten, man baue hier irgendwelche Arbeiterbaracken. «Wir hatten damals eine strenge Zeit, wurden viel ausgelacht und verspottet», blickt Martinez zurück. Februar 2011 ıı 33


Architektur

Stadtlounge St.Gallen 34 覺覺 Februar 2011

SPECIAL


Architektur

Oberwaid St.Gallen, im Bau

Expo: das Geheimnis Auch ein weiteres Grossprojekt sollte kein Spaziergang werden: Für die ursprünglich im Jahr 2001 geplante Expo wurde Carlos Martinez vom Technischen Direktor zur Mitarbeit eingeladen. Nichts Geringeres als den Auftritt der Landesausstellung sollten sie entwerfen und konzipieren, um dem Schweizer Volk aufzeigen zu können, wie sich der Grossevent dereinst präsentieren könnte. Für die Architekten war das eine intensive Zeit. Sieben Monate waren die Arbeitstage lang und das Privatleben praktisch inexistent. Als sie den Expo-Verantwortlichen dann schliesslich ihre Ideenskizzen samt meterlangen Modellen (alle Modelle für die Landesausstellung im Kanton St.Gallen hergestellt) präsentierten, war die Begeisterung gross. So gross, dass umgehend sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um die gesamten Projekte geheim zu halten. Der einfache Grund: Finanziell überstiegen die Vorschläge die Möglichkeiten der Expo. Und der Öffentlichkeit sollten sie unter gar keinen Umständen präsentiert werden, weil sie alles was später kommen würde, in den Schatten stellen könnten. «Für uns war das ein Schock», so Martinez. «Es hiess, unsere Arbeit sei genial, müsse aber in irgendeinem Kellerarchiv verschwinden.» So geschah es denn auch. Und der Entscheid wurde auf oberster Stufe gefällt, vom damaligen Bundesrat Pascal Couchepin. Er veranlasste, dass man die SPECIAL

Modelle und Skizzen ins Landesmuseum verfrachten solle. Dort sind sie allerdings niemals angekommen. Offiziell weiss heute niemand, wo sich die Modelle, die je zwischen 50’000 und 70’000 Franken kosteten, befinden. Die Expo-Verantwortlichen verweisen auf das Landesmuseum, das wiederum an die Expo. Dass dennoch Bilder der Werke in der Öffentlichkeit aufgetaucht sind, ist Carlos Martinez zu verdanken. Er «schlich» sich einen Tag vor Couchepins Entscheid mit einem Fotografen in die entsprechenden Aufbewahrungsräume. Die Expo 02 wurde für die Architekten dann aber doch noch zu einem Erfolgsfall: 1999 gewannen sie die Ausschreibung für das Ostschweizer Expo-Projekt «Aua Extrema». «Wir konnten umsetzen, was wir bei der Expo-Arbeit im Vorfeld gelernt hatten», sagt Martinez. Unikat durch Analyse Heute kann Carlos Martinez über all diese Geschichten lachen. Schliesslich haben sie ihn zu dem gemacht, was er heute ist: ein Architekt mit einem Namen über die Region und die Landesgrenzen hinaus. Seit 2003 gehen Marco Köppel und er getrennte Wege – «nicht etwa wegen Unstimmigkeiten, sondern weil wir von Anfang an gesagt haben, dass wir das nicht ewig zusammen machen». Martinez hat in all den Jahren unzählige Bauwerke erstellt, und ihnen allen liegt ein analytischer Aufbau zugrunde. «Es gibt

Architekten, die sofort wissen, wie ein Gebäude dereinst aussieht», beschreibt der Architekt. «Bei mir ist das nicht der Fall. Ich beginne mit dem Ort, kläre die Bedürfnisse und will die geschichtlichen Hintergründe der Umgebung kennenlernen.» Das alles versuche er schliesslich in Einklang zu bringen, was einen ersten Entwurf zur Folge hat. Diese Analyse würde auch verhindern, sich selbst zu kopieren, was gewissermassen einen Nachteil aufweist: den Wiedererkennungseffekt. Carlos Martinez: «Vom Marktingaspekt her gesehen, wäre es sicherlich interessant, wenn man meine Handschrift sofort erkennen würde. Aber das ist nicht meine Art des ‚Schaffens’. Jedes Projekt wird auf den Kunden zugeschnitten und ist folglich ein Unikat.» Anruf von Frau Rist Auch wenn sich die Bauten von Martinez nicht gegenseitig spiegeln, so findet man doch gewisse Details, die sich mitunter wiederholen. Den Bodenbelag des Eingangsbereichs seines «Generators» hat man in dieser Form denn auch schon an einem anderen, prominenten Ort gesehen: Es ist dasselbe Material und dieselbe Farbe wie bei der Stadtlounge in St.Gallen – der berühmte «rote Teppich» im Raiffeisenquartier. Mitunter wird Carlos Martinez darauf angesprochen. Es heisse dann meistens, dass dies doch der «Platz» der Künstlerin Pipilotti Rist sei. Wer das zu Martinez sagt, ist schon mitten ins Fettnäpfchen getreten. Februar 2011 ıı 35


Jansen begeistert. Form und Funktion perfekt vereint – dafür stehen die raffinierten Jansen Profilsysteme: Von Janisol Arte für die stilgerechte und nachhaltige Rekonstruktion von Industrie- und Loftverglasungen. Über VISS SG für spürbar mehr Transparenz. Hin zu Janisol C4 für maximalen Brandschutz dank Hochleistungskeramik. Daneben begeistert Jansen mit einer zukunftsweisenden Lösung für die solare Fassadenarchitektur: Mit dem bauteilintegrierten Solarmodul Schüco ProSol TF für eine nachhaltige Gebäudehülle, die nicht nur Energie spart, sondern auch Energie gewinnt. Wir beraten Sie gerne.

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Architektur

Hemag, Balgach, genau 100 Meter lang

Denn eigentlich entstand das Projekt in enger Zusammenarbeit zwischen Rist und Martinez. Die Künstlerin wurde zur Teilnahme des entsprechenden Wettbewerbs eingeladen und zog ihrerseits Carlos Martinez hinzu, mit dem sie schon mehrere Male zusammengearbeitet hatte. Gemeinsam entwickelten sie den mittlerweile weltweit bekannten und in der Architekturszene diskutierten Vorschlag. Auch bei diesem ist der analytische Grundsatz Bestandteil der künstlerischen, aber auch architektonischen Umsetzung. «Bei all meinen Bauten

– insbesondere bei der grösseren – kann ich Ihnen genau sagen, wieso sie so und nicht anders konzipiert wurden», sagt Martinez. Er empfinde das als grossen Mehrwert der Architektur. Tatsächlich bleibt einem der Architekt im Gespräch den Beweis bei keinem einzigen der erwähnten Objekte schuldig. Das 2010 war für Carlos Martinez nicht zuletzt wegen des «Generators» ein intensives Jahr. 2011 wird dem wohl in nichts nachstehen. Die Baustelle «Kurhaus Oberwaid in St.Gallen» läuft auf Hochtouren. Im Wid-

nauer «aReal» sollen über hundert Wohneinheiten realisiert werden. Zwei spannende und herausfordernde Industrieprojekte stehen an. Drei durchdachte Einfamilienhäuser in Widnau, Untereggen und Horn werden in Sichtbeton gefertigt. Das Headquarter der Sonnenbau-Gruppe in Diepoldsau sowie eine grössere Überbauung in Altstätten sollen erstellt werden. So präsentiert ich ein Auszug der Projektliste – und 2011 hat erst angefangen. Schliesslich kann man bei Carlos Martinez niemals wissen, ob sich nicht auch noch Pipilotti Rist meldet.

Carlos Martinez über... Pipilotti Rist: «Wir haben uns bereits 1997 in Bregenz kennen gelernt. Im Jahr 2000 arbeiteten wir dann gemeinsam an einem Wettbewerbesprojekt für das Haus eines grossen Kunstsammlers in Zürich, bei dem wir schliesslich als Siegerteam hervorgingen. Kürzlich haben Pipilotti Rist und ich eine Arbeit und Wien abgeschlossen und sind gemeinsam in Copenhagen an einem sehr spannenden Stadterneuerungsprojekt beteiligt.» seine Art von Architektur: «Auf den Punkte gebracht interessieren mich grundsätzlich alle Aufgaben, die ein Konzept brauchen. Am Anfang steht die verbal formulierte, übergeordnete Idee. Von einer intensiven Analyse der Aufgabe und des Ortes ausgehend, entsteht der Entwurf bis alle Teile SPECIAL

ein Ganzes bilden. Alle Projekte werden dann im Team ausgearbeitet und umgesetzt. Gute Mitarbeiter sind sehr wichtig und auch die Bauherrschaft gehört bei uns zum Team. » die aktuelle Auftragslage: «Ich bin sehr zufrieden. Wir durften in letzter Zeit mehrere Industriebauten realisieren, zu denen wir zwischen 2007 und 2010 an Wettbewerbe eingeladen wurden. Hierfür war womöglich entscheidend, dass wir den Funktionen und der Umsetzung der CI in Architektur eine hohe Beachtung schenkten. Auch bei den Banken sind wir regelmässiger Partner. Im 2003 durften wir die CS in Altstätten und 2009 die Hypo Bank in St.Gallen umbauen. Nun arbeiten wir nach der Konzeption für die Cashbox wieder für die SGKB. Auch der Zukunft

sehen wir optimistisch entgegen. Die Mischung der verschiedenen Arten von Aufträgen macht es aus. Ob Einfamilienhäuser, Immobilienentwicklungen, Wettbewerbe wie beispielsweise beim Projekt Würth in Rorschach oder Studienaufträge, wie im Fall des Kantonsspitals St.Gallen, wo wir mit einem renommierten Büro aus Madrid zusammen gearbeitet haben: Wir sind überall mit vollem Engagement dabei.» Kooperationen mit anderen Büros: «Solche Formen der Zusammenarbeit gab es in der Vergangenheit schon mehrmals mit Künstlern, Architekten oder anderen Disziplinen, und sie sind immer sehr befruchtend und interessant gewesen. Wir suchen gerne die Zusammenarbeit.» Februar 2011 ıı 37


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Worauf beim Fensterrenovieren zu achten ist Meist wechselt der Eindruck über die Fenster am eigenen Gebäude nach und nach von «Die tun es noch lange» zu «Da sollte etwas gemacht werden». Spätestens dann zeigt sich die Fülle an Möglichkeiten im Renovationsbereich. Mit unseren Hinweisen finden Sie den Weg durch die Informationsflut zum optimal passenden Fenster.

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unächst macht man sich über die Anforderungen an das neue Fenster ein genaues Bild. Darauf aufbauend ist zu überlegen, welches System und welche Komponenten den Vorstellungen am nächsten kommen. Dabei kristallisieren sich bei einem Gespräch mit dem Fachmann schnell die Schwerpunkte heraus. Was soll ein Fenster können? Über die Bedeutung von Energiesparen und Schallschutz muss zumeist nicht lange geredet werden. Die Sicherheit wird ebenfalls als wichtig eingestuft. Ausserdem soll das Fenster ein ansprechendes Design aufweisen, leicht zu reinigen sein und für Oma genauso angenehm zu bedienen sein wie für die aufstrebende Jungmannschaft. Bei einer Fensterrenovation ist der Einbruchschutz ein Thema. Das individuelle

swisswindows Die Fenster der Schweiz swisswindows ist der massgebende Schweizer Entwickler und Hersteller von hochwertigen, innovativen Fenster- und Türsystemen für Neubau und Renovation. Das Unternehmen steht für Professionalität, Kundenfokus und Pioniergeist. Diese Werte setzt swisswindows konsequent in Qualität, Service und Beratung um. swisswindows beschäftigt 500 Mitarbeiter und ist die Nummer 2 auf dem Schweizer Fenstermarkt. swisswindows gehört zur swisspor-Unternehmensgruppe, der führenden Produzentin und Anbieterin aller wichtigen Technologien, Produkte und Systemlösungen für die Dämmung und Dichtung von Gebäudehüllen in der Schweiz.

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Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist sehr unterschiedlich, deshalb hat der Fensterbauer einen gewissen Spielraum. Neben den offiziell geprüften Widerstandsklassen (WK1, WK2 oder WK3) sind anbieterabhängig verschiedene Ausstattungen erhältlich, die unerwünschtes Eindringen zusätzlich erschweren. Damit ein Fenster immer dem aktuellen Stand der Technik entspricht, ist der vollständige Austausch des bestehenden Elementes zu empfehlen. Bestens ausgebildete und genau instruierte Montagefachleute wechseln jedes Fenster effizient und professionell aus. Dabei wird sorgfältig auf Schonung der Möbel, Wände, Böden und Decken geachtet. Welche Vorzüge sprechen für welches System? Beim Kunststofffenster besticht vor allem die hervorragende Wartungsfreundlichkeit.

Über die gesamte Lebensdauer genügt es, einmal jährlich die beweglichen Teile zu ölen oder zu schmieren und die Dichtungsprofile geschmeidig zu halten. Ein weiterer Vorteil der Kunststofffenster: Sie sind – je nach Anbieter – in vielen unterschiedlichen Designausführungen erhältlich. Holzfenster bestehen aus natürlichem Material und schenken den Räumen eine ganz besondere Ambiance. Grössere Aufmerksamkeit erfordert nach einer gewissen Zeit der Unterhalt der Holzoberflächen. Holz-Metall-Fenster dagegen sind weniger aufwendig zu warten. Meist schützt ein Aluminiumprofil die aussenliegenden Holzoberflächen vor klimatischen Einflüssen und Sonnenlicht. Innen strahlt die Holzoberfläche Wärme und Gemütlichkeit aus. Diese Konstruktion verlangt eine grössere Investition. Bei allen Systemen kann zur Anpassung an das Energiesparziel gezielt Zweifach-

Bestens ausgebildete und genau instruierte Montagefachleute wechseln jedes Fenster effizient und professionell aus. SPECIAL LEADER


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oben: Innenansicht eines Renovationsobjektes für mehr Licht und optische Schönheit. unten rechts: Wärmedämmung beginnt schon bei den Fenstern (Bilder: swisswindows AG)

oder Dreifachverglasung gewählt werden. Mit Blick in die Zukunft ist beim Glasabstandhalter entweder Edelstahl oder Kunststoff zu empfehlen. Das früher allgemein gebräuchliche Aluminium ist die kostengünstigste Variante. Es hat jedoch den Nachteil, dass am Glasrand leichter Kondensat entstehen kann als bei den eingangs erwähnten Materialien. Bei einem Minergie-zertifizierten Fenstermodul sind bestimmte Vorgaben für das Energiesparen zu erfüllen, insbesondere für den Wärmedämmwert (U-Wert). Zudem müssen die Fenster mindestens 75 % Glasanteil am Fensterelement aufweisen und einen Glasabstandhalter aus Edelstahl oder Kunststoff haben. Ausserdem dürfen die Kosten höchstens 15 Prozent über denen für ein Standardfenster liegen.

Clever lüften, gesund wohnen Ein zentraler Punkt bei Fensterrenovationen ist die Frischluftzufuhr. Da die bestehenden Fenster meist schon 25 oder mehr Jahre alt sind, ist ihre Dichtigkeit nicht so hoch wie bei neu eingebauten Fenstern. Was vorher angenehm wie von alleine funktionierte, ist beim renovierten Fenster bewusst zu handhaben: das Lüften. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, die auftretende Feuchtigkeit in den Räumen im optimalen Bereich zu halten: individuelles Lüften wie Stoss- oder Querlüften oder den Einbau von Lüftungsaggregaten, die in die Fenster implementiert werden. Das kontinuierliche Lüften steht meistens im Widerstreit mit dem Schallschutz. Trotzdem bestehen verschiedene Möglichkeiten bei der Wahl der Lüftungsart und der Einhaltung des Schallschutzes. Um Subventionen für Schallschutzmassnahmen zu beantragen, sind für sehr viele Verglasungsvarianten Prüfzeugnisse von beglaubigten Prüfinstituten vorhanden.

Weitere Informationen: swisswindows AG Haltelhusstrasse, Mörschwil 9016 St.Gallen Infoline 0848 848 777 www.swisswindows.ch SPECIAL LEADER

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Architektur

Die Architektur entdeckt das Holz neu Rund 60 Holzhäuser stellt die Schöb AG jährlich her – und jedes davon ist individuell gestaltet. Standardisiert ist im Gamser Unternehmen einzig die Produktion. Und diese läuft auf Hochtouren. Eine Erweiterung soll nun die Möglichkeiten schaffen, die gewaltige Nachfrage künftig noch besser abdecken zu können. Text: Marcel Baumgartner Bilder: Bodo Rüedi, zVg.

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n der Produktionshalle der Schöb AG in Gams herrscht emsiges Treiben. Die Abläufe sind perfekt koordiniert. Während zwei Mitarbeiter eine sechs Meter lange Holzständerwand mit elektrischen Installationen bestücken, verlegt ein weiterer Handwerker Dämmstoffe in eine solche. Innerhalb von drei bis vier Tagen entstehen in diesen Räumen die komplette Aussenhülle sowie die Innenwände eines Einfamilienhauses – geschützt von Wind und Wetter. Sind sämtliche Elemente gefertigt, erfolgt anschliessend die Montage auf der Baustelle. Auch diese beansprucht nicht mehr als zwei Arbeitstage. Mit anderen Worten: Der Bauherr sieht nach rund 48 Stunden bereits, wie sich sein künftiges Eigenheim in der Landschaft präsentiert – zumindest im Rohbau.

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Standardisiert ist nur der Herstellungsprozess Mit Standard-Häusern, wie man sie von verschiedenen Anbietern kennt, hat das Ganze allerdings nichts zu tun. Die Architektur ist bei jedem von der Schöb AG erstellten Gebäude eine andere, den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Bauherrschaft angepasst. «Das ist der gros­ se Unterschied zu anderen Anbietern von Holzhäusern», erklärt CEO Thomas Röthlisberger. «Sie bekommen bei uns nicht einfach ein Haus aus dem Katalog – wahlweise in den Farben grün, gelb oder rot. Standardisiert ist bei uns der Herstellungsprozess und nicht das Endprodukt.» Ansonsten aber läuft der Vorgang so ab, wie man es sich gewohnt ist: Ein Architekt nach Wahl entwirft den eigenen

Wohntraum und setzt diesen anschliessend mit Experten der einzelnen Fachbereiche um. Entschliesst man sich bei der Materialisierung für die Variante Holz, bietet sich die Schöb AG als Unternehmen mit über 60-jähriger Erfahrung an. Sie erstellt anhand der Architektenpläne Wand-, Bodenund Deckenelemente im Gamser Betrieb. Und hierbei sind den Wünschen keine Grenzen gesetzt. Was der Bauherr will, wird gemacht. «Diese Individualität können wir nur anbieten, indem wir unsere Prozesse inhouse so speditiv wie möglich abwickeln. Ansonsten wären wir nicht wettbewerbsfähig», führt Röthlisberger aus. So aber sei man in der Lage, jährlich über 60 Einheiten zu produzieren. Bereits 25 Mehrfamilienhäuser Mit diesem Volumen gehört die Schöb AG in der Schweiz zu den zehn grössten Anbietern. «Gemessen am gesamten Bestand der Häuser, die in der Schweiz jährlich aus Holz produziert werden, ist es aber noch immer eine verschwinden kleine Anzahl», relativiert der CEO. Der Markt würde deutlich mehr hergeben. Gerade auch, weil seit der Veränderung der Brandschutzbestimmungen im Jahr 2005 auch mehrgeschossige Holzbauten erstellt werden dürfen. Seither wird der natürliche Werkstoff vermehrt auch für Mehrfamilienhäuser oder öffentliche Bauten eingesetzt. Die Schöb AG liess sich diese Möglichkeit nicht entgehen, war einer der ersten Anbieter, die ein vierstöckiges Referenzobjekt in Haag erstellte. Mit enormem Erfolg: Sämtliche Wohnungen konnten umgehend verkauft werden, eine entsprechende Nachfrage nach weiteren Bauten liess nicht lanSPECIAL


Architektur

Thomas Röthlisberger, CEO Schöb AG:

«Sie bekommen bei uns kein Haus aus dem Katalog»

SPECIAL

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Architektur

ge auf sich warten. In den vergangenen vier Jahren hat das Gamser Unternehmen bereits 25 Mehrfamilienhäuser geplant bzw. umgesetzt. Hier aber liegt noch ein deutlich höheres Potenzial. Nur ist die vorhandene Kapazität in der vor drei Jahren neu erstellten Produktionshalle zu gering. Wird ein Mehrfamilienhaus gefertigt, sind die Maschinen während zwei bis drei Wochen besetzt. Eine lange Zeit. Eine Zeit, in der kein einziges Einfamilienhaus die Hallen verlässt. Ein Zimmer mehr oder weniger Dem will die Schöb AG nun mit einer neuen Produktionsanlage entgegenwirken. Unmittelbar neben dem bestehenden Gebäude soll im Frühling eine weitere Halle erstellt werden. «So haben wir inskünftig eine Produktionslinie für Mehrfamilienhäuser und eine für Einfamilienhäuser», erklärt Thomas Röthlisberger. Das ist einmalig in der Schweiz. Schöb wird damit jährlich über hundert verschiede-

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ne Häuser produzieren können. Angst vor einem Rückgang der Nachfrage muss das Ostschweizer Unternehmen keine haben: Holz ist mehr im Trend denn je. Ein Abbruch ist undenkbar. «Ein Holzbau hat Unmengen von Vorteilen. Und das erkennen auch immer mehr Bauwillige und Investoren», so Röthlisberger. Innerhalb des Sektors Bau würde der Holzbau gar ein weiteres Wachstum erzielen, sollte die gesamte Branche stagnieren oder einen Einbruch erleiden. Zugute kommt dem Material die ganze Diskussion der Energiefrage. «Den Bewohnern wird immer mehr bewusst, dass ein Haus nicht bloss ein Dach über dem Kopf darstellt, sondern auch Ausdruck einer Lebenshaltung ist.» Hinzu komme ein weiteres wichtiges Argument: jenes des vorhandenen Platzes. Mit einem 30 bis 32 Zentimeter dicken Holzständerbau würde man heute die gleichen Dämmwerte erreichen wie mit einem gedämmten Mauer-

werk, welches eine Stärke von rund 40 bis 45 Zentimetern aufweist. Das bringt einem eine Ersparnis von gut und gerne zehn Zentimetern ein. Tönt nach wenig. Auf das ganze Volumen eines Einfamilienhauses macht diese Handbreite aber gut und gerne ein ganzes Zimmer mehr bzw. weniger aus. Holz im Kern Das Image von Holzbauten ist heute ein vollkommen anderes als noch vor zehn Jahren. Wer nach wie vor automatisch an Chalets denkt, verkennt die neuen Möglichkeiten.Vielen Gebäuden sieht man äus­ serlich nicht an, dass im Kern eine Holzkonstruktion steckt. Machbar ist alles, was gefällt. Ebenso wurden im Schallbereich erhebliche Verbesserungen erzielt. «Wir haben diesbezüglich inzwischen die besseren Werte als bei herkömmlichen Mauerwerken», unterstreicht Röthlisberger. Und rein optisch hat die Architektur grosse Fortschritte gemacht. Das hat man einigen

SPECIAL


Architektur

Planern zu verdanken, die in den vergangenen Jahren Holz in eine moderne, ansprechende Gestaltung brachten – gerade auch in Kombination mit Stahl, Beton und Glas. Ebenso hilft der Trend zu einfachen, klaren Formen. «Die Architekten mussten den Holzbau gewissermassen wieder entdecken», führt der Geschäftsführer aus. «Dass sie es getan haben, hat uns natürlich extrem geholfen, denn der Architekt steht nach wie vor am Anfang der Kette.» Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Referenzobjekte der Schöb AG, dass alle

denkbaren Variationen umgesetzt werden können. Da sind das Haus, das an Bauten in Norwegen erinnert, oder die hochmoderne Villa mit Flachdach ebenso beeindruckend wie das architektonisch gewagte, mit Formen spielende Gebäude. Die vielseitigen Verwendungszwecke werden alleine durch das jeweilige Budget beeinflusst, gerade auch, wenn es um den Innenausbau geht, den die Schöb AG ebenfalls anbietet. Grundsätzlich aber gilt: Holzbauten kommen hinsichtlich der Kosten schon nahe an ein Einschalen-Mauerwerk heran.

Zum Unternehmen Den Grundstein zur heutigen Schöb AG legte im Jahre 1949 Werner Schöb mit der Gründung der Schreinerei Schöb. Anfangs als «normale» Möbel- und Bauschreinerei konzipiert, wurden ab Mitte der 1960er Jahre die ersten Einfamilienhäuser erstellt. 1978 erfolgte die Übernahme des väterlichen Schreinereibetriebes durch Walter Schöb. Weitere wichtige Eckpfeiler in der Firmengeschichte waren die Expansion nach London 2006 und die Inbetriebnahme der modernsten und kapazitätsstärksten Produktionsanlage der Schweiz in Gams 2007. Der heutige CEO Thomas Röthlisberger arbeitet sei sechs

Minergie ja oder nein?

Jahren für die Schöb AG und hat das enorme Wachstum des Unternehmens eingeleitet bzw. begleitet. Schöb ist heute in der Lage, ein Einfamilien-

Wer heute baut, wird sich automatisch auch mit der Frage beschäftigen, ob er sein Haus Minergie-zertifizieren lässt oder nicht. Zurzeit werden rund 13 Prozent der Neubauten und zwei Prozent der Sanierungen in der Schweiz nach Minergie zertifiziert. Viele Bauten werden wohl entsprechend erstellt, verzichten aber auf das Zertifikat, in den meisten Fällen aus Kostengründen. Oder sie entscheiden sich gegen eine für den Minergie-Standard notwendige kontrollierte Wohnraumlüftung. Laut Röthlisberger sind gerade auch in diesem Bereich noch viele Vorurteile vorhanden. «Einige haben nach wie vor Bedenken beim Einsatz dieser Technik. Sie ist allerdings inzwiSPECIAL

schen so weit ausgereift, dass man sie ohne Weiteres verwenden kann.» Der Grundgedanke einer solchen Lüftung ist, dass durch die geschlossenen Fenster keine Energie verschwendet wird. Falsch ist jedoch die weitverbreitete Annahme, dass man überhaupt keine Fenster mehr öffnen könne. Das ist sehr wohl möglich, jedoch im Grunde genommen nicht mehr notwendig, da der Luftaustausch durch die kontrollierte Wohnraumlüftung erfolgt. «Jeder muss sich hier individuell beraten lassen», rät Röthlisberger. Sinnvoll sei ein Einsatz aber sicher in einem Objekt, das Lärm- und Geruchs­ emissionen ausgesetzt sei. Da ist es mitunter vorteilhaft, die Fenster geschlossen zu halten.

haus mit der Präzision von plus/minus einem Millimeter herzustellen. Neben neuen Materialien hat vor allem die Dämmstärke über die Jahrzehnte um das Dreifache zugenommen. Die Montageteams stellen ein Einfamilienhaus in zwei Tagen auf. Wie früher werden bei Schöb die Fassade und die inneren Anschlüsse auf der Baustelle montiert. Das garantiert hohe Qualität und Flexibilität – ob ein Hotel auf 1500 Meter über Meer, ein Einfamilienhaus für ein kleines Budget oder Mehrfamilienhäuser für mehrere Millionen Franken. Schöb liefert neben Häuser auch Treppen, Türen, Küchen sowie Möbel und verlegt den Parkettboden.

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Zürcherstrasse 335, 8500 Frauenfeld Tel. 052 723 40 40, www.hws-frauenfeld.ch Februar 2011 ıı ıı45 3


Elektro

Marcel Kuhn, Bossart + Kuhn AG:

«Kein Wachstum um jeden Preis»

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SPECIAL


Elektro

Schon heute an die Technik der Zukunft denken Mit den neuen Kommunikationsmitteln haben sich auch die Elektroinstallationen erheblich verändert. In einem Neubau – sei es für den privaten oder geschäftlichen Gebrauch – werden heute deutlich mehr Leitungen verlegt als noch vor zwanzig Jahren. Für Marcel Kuhn, Geschäftsführer der Bossart + Kuhn AG in Flawil, ist klar: Je besser die Planung heute, desto einfacher und flexibler gestaltet sich das Nachrüsten in der Zukunft. Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

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er nicht gerade neu gebaut hat, dem dürfte das Bild bekannt vorkommen: Sowohl im Wohnbereich als auch im Büro befindet sich eine wahre Kabelflut.Verbindungen für Internet, TV, Stereoanlage und DVD-Player sowie Ladekabel für diverse weitere elektronische Geräte leisten nicht gerade einen Beitrag für ein Bild, das man im Magazin «Schöner Wohnen» platzieren könnte. Auch in Unternehmen haben in den vergangenen Jahren neue technische Möglichkeiten Einzug gehalten: Kaum ein Bereich, der nicht mehr mit einem anderen verbunden ist. Ob privat oder geschäftlich: Eine professionelle Beratung lohnt sich in jedem Fall. Sie bringt Verbesserungen in ästhetischer, aber auch in finanzieller Hinsicht. Die rasante Entwicklung beispielsweise im Segment der Medien und der Kommunikation stellen auch die Elektroinstallateure vor spannende Herausforderungen. Sie müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten, um ihre Kunden optimal beraten zu können. Diese Erfahrung hat auch Marcel Kuhn von der Bossart + Kuhn AG in Flawil gemacht: «Neue, vielversprechende Prozesse und interessante Technologien beschäftigen uns beinahe täglich», erklärt der Geschäftsführer. «Diese müssen wir genauestens beobachten und sinnvoll in unsere Tätigkeit einfliessen lassen.» Damit spricht Kuhn insbesondere das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag an. Neue Technologien seien anfangs oft teuer und in der Regel noch nicht ganz ausgereift. «Ein guter Installateur entwickelt – gerade in Unternehmen – eine optimale Strategie, in der

SPECIAL

festgelegt wird, wann welche Neuerungen eingesetzt werden sollten. Denn niemand will Lehrgeld für Neuheiten bezahlen, wenn diese noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen haben.» Netzwerk aus Experten In die Flawiler Firma ist Marcel Kuhn 1999 als Partner eingetreten; 2008 hat er sie schliesslich ganz von seinem Vorgänger Felix Bossart übernommen. Für Kuhn war die Nachfolgeregelung die ideale Möglichkeit, seinen Traum von der Selbstständigkeit in einem bewährten und bekannten Betrieb umsetzen zu können. Die Bossart + Kuhn AG ist auf die grös­ sere Region Flawil fokussiert. In diesem Gebiet betreut sie fast sämtliche Unternehmen, was zu einer sehr erfreulichen Auslastung führt. Für ein stabiles Fundament sorgen vier Standbeine. «Ein erstes sind die ‹herkömmlichen› Service- und Reparaturarbeiten», erklärt Kuhn. Das beginnt beim Auswechseln einer Steckdose in einer Wohnung, führt über einen Zimmer- oder Küchenumbau und reicht bis zum Auswechseln einer Heizung. Gerade auf diese Leistungen legt der Geschäftsführer wert: «Die kleinen Arbeiten sind uns genauso wichtig wie die Grossaufträge. Denn sie schaffen Nähe zu Kunden, und nicht selten entsteht daraus eine längerfristige Bindung.» Ebenso fallen die ganzen Umbauten in diesen Bereich. Ein nicht zu unterschätzendes Segment, das mit allen neuen technischen Möglichkeiten immer mehr an Gewicht gewinnt. Das zweite Standbein beinhaltet – wie erwähnt – die Unterhaltsarbeiten und Investitionen in Unternehmen, seien es Ban-

ken, Handwerker oder Dienstleistungsbetriebe. Geschlossen wird der Kreis durch Neubauten als drittes und die IT- und Telefonvernetzung als viertes Standbein. Hier ist die Bossart + Kuhn AG eines von sechs Unternehmen im Verbund «data & voice». Die Partnerschaft hat zum Ziel, den Kunden vollumfängliche Dienstleistungen im Bereich EDV- und Netzwerktechnologie bereitzustellen. Der Grund liegt auf der Hand: Immer mehr Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe wollen für ihre technischen Anlagen nur noch einen Ansprechpartner. Alles Elektrische und die ganze Informatik aus einer Hand. Um im Bereich Informatik auch höchsten Ansprüchen zu genügen, sind absolute Professionalität und Fachkompetenz erforderlich. «Alle sechs Unternehmen – von St.Gallen bis nach Wil – runden mit ‹data & voi­ ce› ihre angestammten Geschäftsbereiche ab, um so ihren Kunden neben anderen Dienstleistungen auch Informatik und Telekommunikation noch leistungsfähiger aus einer Hand anbieten zu können», so Kuhn. Lebensumstände ändern sich Vier unterschiedliche Standbeine also, die das Unternehmen stützen. Vier Standbeine, die unterschiedlich von der Konjunktur abhängig sind. Während Kleinarbeiten eine permanente Nachfrage aufweisen, waren beispielsweise die Unterhaltsarbeiten und Investitionen in Firmen gerade in der Krisenzeit eher rückläufig. Viele Firmen reduzierten oder stoppten in diesem Bereich ihre Ausgaben. Nur: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Industrie ist bereits wieder in Fahrt und hat Aufholbedarf. Das spürt auch Februar 2011 ıı 47


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Elektro

Marcel Kuhn, macht die Bossart + Kuhn AG mit ihren rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern doch einen beträchtlichen Teil des Umsatzes in diesem Gebiet. Die gesteigerten Anforderungen an die Elektroinstallationen haben die Konkurrenzsituation verändert. Wer sich in einem Bereich etabliert hat, ist nicht mehr so einfach zu verdrängen. «Natürlich sind wir dem Markt ausgesetzt und müssen uns täglich beweisen», so Kuhn, «aber durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit und das über die Jahre gewachsene Vertrauen entsteht eine starke Bindung. Unsere Auftraggeber wie auch wir haben dieselben Ziele: höchste Qualität zum fairen Preis.» Die Mitarbeiter seien Know-how-Träger und würden nicht nur den jeweiligen Betrieb, sondern auch die Maschinen und die Abläufe bestens kennen. «Funktioniert etwas nicht, sind wir rund um die Uhr verfügbar, um das Problem zu lösen.» Und die Fehler seien aufgrund des Vorwissens in der Regel schnell ausgemerzt. Ein Fremder müsste sich hingegen nur schon einige Zeit mit den grundsätzlichen Zusammenhängen auseinandersetzen. Wachstum um jeden Preis sei aber nicht die Strategie. «Wir möchten in der Region Flawil der beste Anbieter sein und unsere Kunden optimal betreuen, sie persönlich kennen. Das ist etwas, was ich extrem schätze.» Dafür sei die derzeitige Grösse ideal. Man könne alle Arbeiten verrichten, die anfallen, und habe dennoch eine überschaubare Struktur. Eigentlich für alle Seiten eine positive Ausgangslage: Die Unternehmen haben einen Partner, der mitdenkt, der ihnen mittels detaillierter Konzepte hilft, das Optimum aus den vorhandenen Strukturen herauszuholen und Einsparpotenziale aufdeckt. Und Privatpersonen profitieren von einem Elektroinstallateur, der auch die grös­ seren Zusammenhänge erkennt. Das ist bei den veränderten Lebensumständen und den damit verbundenen komplexeren Systemen auch durchaus notwendig. Gerade wer neu baut, wird dankbar um einen Ansprechpartner sein, der auf alle Schwierigkeiten und Chancen hinweist. Denn bei den Elektroinstallationen verhält es sich wie beim Autokauf: Nach oben sind die Möglichkeiten unbeschränkt – auch, was den Preis anbelangt. «Wichtig ist in erster Linie die Grundinfrastruktur», sagt Kuhn. Gemeint sind damit die verlegten SPECIAL

Rohre und Anschlüsse. «Wird das optimal geplant, kann in Zukunft jede mögliche Technik eingelegt werden, die verlangt wird.» Ebenso sollte man an die Bedürfnisse von morgen denken. Niemand weiss, wie diese effektiv aussehen, und niemand weiss,

an welcher Technik wir uns in zehn Jahren erfreuen werden. Also sollte im Zweifelsfall eher eine Steckdose oder ein Anschluss zu viel als zu wenig eingeplant werden. Nur so bleibt man auch in Zukunft vom Kabelsalat im Eigenheim verschont.

Marcel Kuhn über … … Stromsparmöglichkeiten in Unternehmen: «Einsparpotenzial finden wir praktisch in jedem Unternehmen. Meistens kann der Energiefluss optimiert werden, indem man ‹Spitzen bricht› und so Strom zu einem günstigeren Preis einkauft. Allenfalls lassen sich diesbezüglich auch Geräte oder Maschinen automatisieren. Nicht selten kann man mit einfachen Massnahmen Kosten sparen.» … die optimale Anzahl Anschlüsse in Neubauten: «Es ist wichtig, eine saubere Grundin­ frastruktur mit genügend Anschlüssen zu legen. Also eher zu viele als zu wenige. Ist ein Rohr installiert, kann anschliessend jede mögliche Technik verlegt werden. Es macht keinen Sinn, die Zimmer der Kleinkinder schon heute mit TV- und EDV-Anschlüssen auszustatten, denn die Technologie könnte in fünf bis zehn Jahren wieder veraltet sein.» … den Einbau von Duschtoiletten: «Nicht nur bei älteren Menschen ist das immer mehr ein Thema. Daher rate ich bei jedem Neubau, einen solchen einzuplanen. Es handelt sich nur um ein Reserverohr für wenig Geld. Also keine grosse Sache. Einmal eingebaut, ist eine entsprechende Installation in Zukunft kein Problem. Wer darauf verzichtet, wird es dereinst womöglich bereuen.» … das optimale Bild in Neubauten: «Im Bezug auf die Installationen kann man nur dann von einem optimalen Bild sprechen, wenn man sie nicht sieht. Musste eine Leitung sichtbar verlegt werden, wurde die Planung zu wenig gründlich vorgenommen. Zimmer, wie man sie aus Prospekten kennt, in denen praktisch keine Kabel sichtbar sind, sind durchaus machbar.»

… das total vernetzte Haus: «Alles ist möglich. Viele Lösungen bieten einen deutlichen Mehrwert. Beispielweise eine Funktion, die per Knopfdruck das Licht im ganzen Haus ausschaltet oder die bei einer gewissen Windstärke die Rollläden automatisch hochfahren lässt. Darüber hinaus gibt es natürlich auch eine Vielzahl von Komfortfunktionen.» … günstige Alarmanlagen: «Der Sicherheitsbereich gehört für mich ebenfalls in eine Beratung. Ferienschaltungen, die die Lichtquellen steuern, oder Bewegungsmelder können vom Elektroinstallateur relativ einfach eingebaut werden. Ein Schalter beim Bett, der die Beleuchtung im ganzen Haus einschaltet, macht auch Sinn. Wer aber eine vollumfängliche Alarmanlage installiert haben möchte, sollte sich von einem Fachmann beraten lassen. Es gibt Systeme, die günstig angeboten werden, die aber nur selten das halten, was sie versprechen.» … alles aus einer Hand: «Strom, Telekommunikation, EDV und Internet gehören zusammen. Egal, ob das Multifunktionsgerät im privaten Büro oder die moderne Lasermaschine im Indus­ triebetrieb: Die meisten Geräte benötigen heute nicht mehr nur einen Stromanschluss, sondern fordern eine Anbindung ans Netzwerk. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, haben wir im «data & voice»Verbund Zugriff auf über 20 IT-Techniker und können somit alle Lösungen aus einer Hand anbieten.»

Bossart + Kuhn AG Enzenbühlstrasse 26 9230 Flawil www.bossart-kuhn.ch Februar 2011 ıı 49


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Dampfmacher im Bad Im Gespräch mit Badarchitekt Markus Beeli

Sie treten neu unter «BadeWelten die Bad­ architekten» auf dem Markt auf – was ist unter Badarchitekten zu verstehen?

Mit der Aussage «die Badarchitekten» wollen wir unsere Arbeit besser umschreiben. Im Badbereich bieten wir alle Dienstleistungen an, die ein Architekt ausführt. Unsere Beratungsarbeit in unseren BadeWelten-Ausstellungen ist mit Ideen für die Badgestaltung und Konzeptlösungen für das ganze Bad verbunden. Ausserdem sind wir auch Badeinrichtungsverkäufer und betreiben ein Sanitär-Installationsgeschäft, das schlussendlich die Arbeiten auch ausführt. Wir treten somit als Generalunternehmer im Bad auf. Wir bieten unseren Kunden den Vorteil, dass sie mit uns nur einen Ansprechpartner für alle Belange rund ums Bad haben. Ich meine damit, dass wir dafür sorgen, dass ein roter Faden durchs Bad geht und es letzten Endes eine Handschrift trägt. Richtig verstanden, das Bad muss nicht in erster Linie unsere Handschrift tragen, sondern soll, aufgrund der verschiedenen Beratungsgespräche mit der Bauherrschaft, dem Kundenwunsch entsprechen und massgeschneidert auf den Wohnstil des Kunden abgestimmt sein.

angehören, nimmt in der Aus- und Weiterbildung von Badarchitekten eine führende Rolle ein. In der Ausbildung wird besonders viel Wert auf Beratung, Gestaltung und Architektur gesetzt. Welche Philosophie verfolgen Sie im Um­ gang mit Ihren Kunden?

Kundenbegeisterung wecken! Ein grosses Wort und wahrscheinlich der Erfolg jeder Unternehmung. Wir sind uns bewusst, dass wir uns in einem anspruchsvollen Umfeld bewegen und von uns täglich Höchstleis-

tungen gefordert werden. Der Kunde soll bei uns einen spürbaren Mehrwert erhalten, dies besonders mit einer kompetenten Beratung, einer qualitativ hochstehenden Arbeitsausführung und zuverlässigen Servicedienstleistungen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt uns, dass wir vieles richtig machen und unser Kundenstamm kontinuierlich wächst. Bei uns ist auch Individualität ein grosses Thema, das von Kunden sehr geschätzt wird. Bereits vor Jahren haben wir den Trend in Richtung individuelles Bad erkannt und uns dar-

Wie wird man zum Badarchitekten, ich habe diesen Namen so noch nie gehört?

Der Name Badarchitekt ist eine neue Wortkreation, früher nannten wir uns Badplaner. Der Name Badarchitekt umschreibt unsere Tätigkeiten allerdings präziser. Wir möchten damit unserer Kompetenz in Beratung, Planung, Koordination und Ausführung mehr Gewicht verleihen. Den Beruf Badplaner bzw. Badarchitekt kann so man nicht erlernen. Wir beschäftigen heute sechs kreative Köpfe, die sich im Verlaufe der Jahre zu Badarchitekten weitergebildet und entwickelt haben. Bis vor einigen Jahren konnte man dieses Know-how nur im Ausland erwerben. Seit einiger Zeit werden nun auch entsprechende Lehrgänge in der Schweiz angeboten. Die BadeWelten Genossenschaft, der wir schon seit mehr als 27 Jahren 50ıı ıı Februar 2011 2

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auf – nebst normalen Standardobjekten – spezialisiert. Als führendes HaustechnikUnternehmen möchten wir unseren Kunden auch die neusten Trends und Ideen näherbringen. So zum Beispiel sind wir mit einem fertig installierten Badezimmer noch nicht endgültig zufrieden. Wir sind den Kunden auch bei der Einrichtung der neuen Badewelt, zum Beispiel mit dazu passender Frottierwäsche und Accessoires, behilflich. Speziell ausgebildete BadeWelten-Boutique-Beraterinnen stellen wir für eine Ausstattungsberatung vor Ort zur Verfügung. Das ist eine einzigartige Dienstleistung, wie man sie nur bei BadeWelten kennt. Was treibt Sie persönlich zu Höchstleis­ tungen an?

Die Arbeit als Badarchitekt macht grossen

den, damit den Kunden zu begeistern und diese dann auch realisieren zu dürfen, das ist die Motivation um Höchstleistungen zu erbringen. Natürlich spielt dabei auch das gute Arbeitsklima und das verlässliche Team eine grosse Rolle. Wie erleben Sie das Thema «Wellness» im Bad?

Wellness ist heute in aller Munde und im Bad schon lange ein wichtiges Thema. Der Name ist allerdings schon ziemlich abgegriffen und hat in vielen Aussagen nicht mehr viel mit seinem Ursprung zu tun. Bei Wellness im Bad reden wir generell von einer Wohlfühlumgebung mit Wohlfühleinrichtungen, und davon gibt es eine ganze Menge. Bei diesem Thema sind wir sehr kompetent. Hier machen wir gerne mal Dampf im Bad. Früher war es der Whirl-

gestattete Duschen nennen wir heute auch Dampf- und Erlebnisduschen. Dampf, Solenebel, Nieselregen, Tropenregenbrause, Farb-, Aroma-, Licht- und Klangtherapien sind heute Ausstattungsoptionen, die in Duschen zu einem erhöhten Wohlbefinden beitragen. Der Vorteil einer solchen Erlebnisdusche ist auch, dass diese problemlos täglich als normale Dusche verwendet werden kann. Beim Thema Wellness geht es darum, mit den richtigen Einrichtungen Stimmung fürs Wohlbefinden zu erzeugen. Wo und wie finden Sie die Quellen für neue Geschäftsideen?

Ein stetes Beobachten des Marktes ist dazu sicher die wichtigste Aufgabe. Wenn man sich laufend mit den Bedürfnissen des Marktes und somit unserer Kunden ausei-

Schwizer’s BadeWelten ist innerhalb der Schwizer Haustechnik AG eine eigene Abteilung mit BadeWelten-Ausstellungen in Gossau, Herisau und St.Gallen. Per 01.01.2011 wurde die Firma Schwizer Sanitär und Spenglerei AG in Schwizer Haustechnik AG umbenannt. Sie wird wie bisher von Bruno Schwizer als Geschäftsführer geleitet. Markus Beeli, Mitglied der Geschäftsleitung, zeichnet für die technische Leitung der Firma mit den Abteilungen Sanitär, BadeWelten und Service verantwortlich. Die Schwizer Haustechnik AG beschäftigt 40 fachlich bestens ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Die Badarchitekten: vl. Innenarchitekt Carlo Schudel, Andreas Schmid, Marcel Schnelli, Georg Kunz, Markus Beeli, Bernhard Wyss

Spass. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ein Projekt und somit in aller Regel eine intensive Kundenbeziehung dauert einige Wochen. Durch unsere produkteunabhängige Beratung und das breite Fachwissen können wir mit dem Kunden zusammen die beste Lösung entwickeln und anbieten. Die beste Lösung zu fin-

Schwizer Haustechnik AG 9200 Gossau Andwilerstrasse 32 BadeWelten-Ausstellung Telefon 071 388 87 88 SPECIAL LEADER

pool, der in einem Wellnessbad unbedingt berücksichtigt werden musste, heute ist es das Dampfbad, das nicht fehlen darf. Zu Recht, finde ich. Früher waren Dampfduschen oft hässliche Fertigkabinen. Heute bauen wir Dampfduschen individuell, ästhetisch hochwertig und in der Grösse zum Badkonzept passend. Grosszügig aus-

9100 Herisau Poststrasse 1 BadeWelten-Boutique info@schwizer-haustechnik.ch

nandersetzt, ergibt sich vieles von alleine. Eine tragende Rolle nehmen diesbezüglich auch die Mitarbeiter ein: Sie spüren den Markt und die Bedürfnisse am besten. Regelmässige Unternehmensstrategie- und Risikoanalysen helfen oft, auf neue Ideen zu kommen und Geschäftszweige neu auszurichten.

9000 St.Gallen St.Jakobstrasse 64 BadeWelten-Manufaktur www.schwizer-haustechnik.ch Februar 2011 ıı ıı51 3


Elektro

Thomas Bischofberger, Geschäftsführer Bühler + Scherler AG:

«Die Konkurrenz aus dem Ausland schläft nicht.»

52 ıı Februar 2011

SPECIAL


Elektro

Schrittweise in die Unabhängigkeit Weltweit setzen Betriebe auf das Know-how der Bühler + Scherler AG aus St.Gallen. Das St.Galler Ingenieurbüro für Elektrotechnik und Automation blieb nicht zuletzt auch dank der Ausrichtung ihres Hauptkunden, Bühler Uzwil, von der Krise weitgehend verschont. Nun will sich das Unternehmen noch breiter abstützen, um gegen die immer stärker werdende Konkurrenz auch in Zukunft bestehen zu können. Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

D

ie Geschichte der Bühler +  Scherler AG wird eigentlich schon im Firmennamen ersichtlich: Die 1954 gegründete Scherler AG aus Zürich war bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Elektroinstallationsplanung des Technologiekonzerns Bühler verantwortlich. Die erfolgreiche Zusammenarbeit führte 1984 schliesslich zur Neugründung der Bühler + Scherler AG mit Sitz an der Zürcherstrasse in St.Gallen. Der damalige Geschäftsführer Werner Buob, der schon beim Zürcher Unternehmen die Leitung innehatte, trat Ende Juni des vergangenen Jahres nach 38 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Thomas Bischofberger, der die starke Stellung des Ingenieurbüros für Elektrotechnik und Automation halten und kontinuierlich weiter ausbauen will. Wichtigstes Standbein ist das historisch gewachsene: die Elektroinstallationsplanung für international tätige Industriefirmen. Bühler gilt hier nach wie vor als Hauptkunde. Vom gesamten Umsatzvolumen der Bühler + Scherler AG machen Aufträge aus dem international tätigen Grosskonzern rund 60 Prozent aus. Ein klares Klumpenrisiko? Thomas Bischofberger relativiert: «Wir sind für Bühler in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig, die unterschiedlichen Zyklen ausgesetzt sind. Das verschafft uns eine gewisse Absicherung.» Dennoch habe man sich zum Ziel gesetzt, künftig unabhängiger von diesem Grosskunden zu werden. Und der entsprechende Weg wurde bereits erfolgreich eingeschlagen: Konzepte und Realisationen aus dem St.Galler Haus sind weltweit gefragt. Referenzprojekte finden sich beispielsweise in England, Holland, Fernost, Nord- und Zentralafrika, SPECIAL

Russland, den USA und in den arabischen Ländern, aber natürlich auch in der ganzen Schweiz. Wieso sich Schweizer Preise rechnen Auch nahe der Schweizer Grenze setzt man auf die Dienstleistungen der Eidgenossen. So wurde unter anderem die Gepäckförderanlage des Flughafens München mit dem Know-how der hiesigen Experten erstellt. «Jedes Projekt wirkt sich im positiven Sinne wieder auf unsere Vorwärtsstrategie aus. Sie verschaffen uns einen gewichtigen Namen im internationalen Markt», erklärt Bischofberger. Dieser Aspekt, aber

«Eine grössere Investition in eine optimale Planung ist lohnenswert» auch der Hauptfokus auf Ausführungen in der Nahrungsmittelindustrie, hat die Bühler + Scherler AG denn auch weitgehend von der Krise verschont. «Die Exportindustrie als solches hat die Auswirkungen ja sehr wohl gespürt», führt Bischofberger aus. «Uns als Firma traf es allerdings nur wenig. Für Bühler arbeiten wir zu einem grossen Teil im Bereich Müllerei, also im Segment der Grundnahrungsmittel. Und dieses kann auf ein ausgezeichnetes Jahr zurückblicken. Gewisse Ausfälle konnten wir dadurch, aber auch durch diverse Elektroplanungs- und Automationsprojekte in der Schweiz, mehr als kompensieren.» Im Bezug auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens ist die Kenntnis von speziellen Installationstechniken in der Nahrungsmittelindustrie, aber auch ein grosses

Prozesswissen erforderlich. Dieses Wissen kann natürlich auf andere, ähnliche Bereiche adaptiert werden. Und im internationalen Markt ist weiter eine intensive Kenntnis der entsprechenden Vorschriften unabdingbar. «In der Schweiz gibt es nur wenige Ingenieurbüros, die über das notwendige Wissen verfügen.» Es ist denn aber auch weniger die Konkurrenz aus dem Heimatland, mit der sich das Unternehmen herumschlagen muss, als vielmehr die ausländischen Anbieter. «Es wird für uns auch Zukunft eine Herausforderung sein, gegen Planungsteams aus Billiglohnländern bestehen zu können», so Bischofberger. Er ist allerdings zuversichtlich. Denn gerade wenn man ein gesamtes Projekt betrachte, lohne sich eine grössere Investition in eine optimale Planung. Diese umfasse grob gerechnet vielleicht nur zehn Prozent der gesamten Projektkosten, wirke sich aber entscheidend auf die restlichen 90 Prozent aus – also auf die Ausführungen vor Ort, den Installationsaufwand, das Einhalten der Terminpläne und das Material. «Machen wir unsere Arbeit geschickt, rechnet sich das für die Auftraggeber in gewaltigem Ausmass. Zudem optimieren wir unsere Konzepte, unsere Arbeitsweise und unsere Tools ständig, sodass wir in der Lage sind, Projekte sehr effizient und kostengünstig umzusetzen. Da sind sie auch bereit, für diesen Teil nach Schweizer Preisen abzurechnen.» Qualität sicherstellen So wird in der Regel in der Schweiz die gesamte Konzept- und Planungsphase – beispielsweise für eine Mühle nach Korea aus dem Hause Bühler – abgewickelt. Hier hinein fällt die ganze elektrische Installation von der Energieversorgung bis zum einFebruar 2011 ıı 53


Elektro

Neubau der Firma Swarovski in Männedorf zelnen Sensor oder Aktor. Die Ausführung der Arbeiten wird in der Folge international ausgeschrieben, und das Team, das den Zuschlag erhält, von einem Supervisor der Bühler + Scherler AG vor Ort überwacht. Er soll sicherstellen, dass letztlich eine optimale Qualität erreicht wird. «Und man staunt, wie reibungslos das in der Regel trotz der mehrheitlich eingesetzten Hilfskräfte ohne grosse Erfahrung abläuft. Die Installationen sind nicht selten mindestens so gut wie in der Schweiz», weiss Bischofberger. Gründe dafür sind einerseits die gezielte Einführung und Überwachung der entsprechenden Arbeiter durch den Supervisor, andererseits ein grösseres Stundenbudget.

«In der Schweiz gibt es nur wenige Ingenieurbüros, die über das notwendige Wissen verfügen» Weil Arbeitsstunden gerade in asiatischen Ländern deutlich weniger kosten, hat man diesbezüglich einen grösseren Spielraum. Teure Schnittstellen vermeiden Die beiden weiteren Standbeine des Unternehmens sind die Gebäudeautomation sowie Elektroinstallationsplanungen für Zweckbauten in der Schweiz. Ein typisches Referenzprojekt, das beide Bereiche umfasst, war ein Neubau für die Firma Swarovski in Männedorf. Ein eleganter Glaspalast, gestaltet von einem bekannten Architekten. Der Sitz mit rund 400 Arbeitsplätzen wurde in Rekordzeit geplant und erstellt. Wichtiges Kriterium war der Bauherrschaft, dass möglichst viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die direkte 54 ıı Februar 2011

Seesicht geniessen können. Dass die Büros im Wesentlichen nur aus Glaswänden bestehen, machte es für die Planer der Bühler + Scherler AG nicht einfacher. Denn die gesamten Installationen für das energetisch nach neuesten Anforderungen erstellte Gebäude konnten nicht einfach in die Wände gezogen werden. Folglich wurde eine neue Funktechnologie eingesetzt, die ohne Batterien funktioniert. Bühler + Scherler wurde bei diesem Projekt bereits in der Planungsphase miteinbezogen, was den Einbau der Elektroinstallationen und der Gebäudeautomation deutlich vereinfachte. «In der Regel werden wir mit fixfertigen Plänen konfrontiert, was unsere Arbeit erschwert», sagt Thomas Bischofberger. Nach wie vor werde von vielen Planern ein Gebäude nicht als Ganzes betrachtet, sondern in Gewerke zerlegt. Das führt dann nicht selten zu eigenständigen Steuerungssystemen von Beschattungsund Beleuchtungssystemen sowie von Heizungs- und Lüftungsanlagen. «Irgendwann merken die entsprechenden Personen dann doch noch, dass eine Zusammenführung aller Bestandteile wesentlich zum Komfort und einer höheren Energieeffizienz beitragen würde», erklärt der Geschäftsführer. Um solch teure Schnittstellen, die später eingebaut werden müssen, zu vermeiden, lohne es sich, frühzeitig ein Ingenieurbüro mit einer Gesamtplanung der Gebäudeautomation zu beauftragen. Konkurrenz holt auf Unter dem Stichwort «Intelligentes Wohnen» war die Bühler + Scherler AG vor einigen Jahren vermehrt auch noch im privaten Wohnbau tätig. Tendenziell zieht man sich aus diesem Bereich aber immer mehr zurück. Zu gering sei das vorhandene Po-

tenzial für die Struktur des Unternehmens. Vielmehr wolle sich die Firma vor allem auf die Elektroplanung und Automation von Zweckbauten sowie das internationale Geschäft fokussieren. Wohl ein Markt mit

«Machen wir unsere Arbeit geschickt, rechnet sich das für die Auftraggeber in gewaltigem Ausmass» vielen Gefahren, aber ebenso vielen Chancen. Bischofberger: «Die Firma Bühler erzielt derzeit gerade im asiatischen und afrikanischen Raum ein enormes Wachstum. Hiervon versuchen wir natürlich, in den nächsten Jahren zu profitieren. Zudem wird der sparsame Umgang mit Energie unsere Konzepte und Lösungen aus den Bereichen Elektroplanung und Automation zukünftig unterstützen.» In gewissem Sinne wächst das St.Galler Unternehmen denn auch automatisch mit dem Grosskonzern mit. Verkauft Bühler eine Anlage mit einer Elektroinstallation, ist in der Regel die Bühler + Scherler AG mit im Boot. Trotzdem: Die Konkurrenz aus dem Ausland schläft nicht. Sie holt im Gegenteil sogar markant auf, bildet entsprechende Fachpersonen aus und eignet sich die neuesten Techniken an. Im aktuellen Strategieprozess will das St.Galler Ingenieurbüro daher jene Komponenten herauskristallisieren, mit denen man nach wie vor von der Globalisierung profitieren kann. Entsprechende Modelle sind bereits entwickelt. Die Chancen, auch in Zukunft einen Schritt vor der Konkurrenz zu sein, sind mehr als intakt. SPECIAL


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«Klimaschutz inbegriffen»

EgoKiefer vereint Mehrwerte in Produkten EgoKiefer, die Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt, macht mit ihren Innovationen ihre Kunden zu Klimaschützern. Die Leistungswerte der EgoKiefer Fenster und Haustüren sind im Bereich Wärmedämmung wegweisend. Das EgoKiefer Fenster XL® erfüllt als erstes Fenster in der Schweiz gar die strengen MINERGIE-P®-Auflagen.

B

ei allen EgoKiefer Fenstern und Haustüren gilt ein spezielles Augenmerk dem Bereich Klimaschutz – so auch beim EgoKiefer Fenstersystem AS1®. Dank hervorragenden Wärmedämmwerten wird im Verlauf der Lebensdauer deutlich mehr Energie eingespart, als für Produktion, Auslieferung und Montage aufgewendet wird. Mit der neuen Internetplattform www.energy-and-more.ch bietet EgoKiefer eine professionelle und umfassende Informationsmöglichkeit an, die aufzeigt, wie Heizkosten tief gehalten werden können. Bei EgoKiefer ist Klimaschutz inbegriffen.

EgoKiefer XL®, Design und Klimaschutz erfolgreich vereint Für den Bereich Fenster und Türen ist EgoKiefer seit Anfang 2010 exklusiver Leading Partner von MINERGIE®. Auch mit diesem Engagement unterstreicht EgoKiefer die Bedeutung des Klimaschutzes für das Unternehmen. Alle Fenstersysteme von EgoKiefer sind MINERGIE®-zertifiziert. Die EgoKiefer

EgoKiefer Kunststoff-Fenster AS1® mit Wechselrahmen für einen schnellen und professionellen Fensteraustausch.

Der EgoAlarm® Sicherheitsgriff sorgt für mehr Lebensqualität und schlägt jeden Einbrecher in die Flucht.

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wurde bereits mit einem iF product design und einem iF material Award ausgezeichnet.

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AllStar AS1® – Die bärenstarke EgoKiefer Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Fensterlinie – Klimaschutz inbegriffen. 2 ıı SPECIAL

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EgoAlarm®: Mehr Sicherheit für mehr Lebensqualität Schweizweit zeigt EgoKiefer an verschiedenen Messen weitere Innovationen. Eine davon ist der EgoAlarm® Sicherheitsgriff, der das mechanische Sicherheitskonzept von EgoKiefer ergänzt. Bei einem Einbruchversuch wird ein Alarm ausgelöst, der mit einer Lautstärke von 100 Dezibel abschreckt und warnt. Der Sicherheitsgriff kann ohne Verkabelungen nachgerüstet werden und funktioniert dank Batterien auch bei Stromausfall. Damit garantiert der EgoAlarm® Sicherheitsgriff einen intelligenten und elektronischen Dauerschutz ohne die Gefahr von Fehlalarmen.

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Februar 2011 ıı 55 LEADER


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Gelungene Erneuerung

Im Alten Hospiz auf dem St.Gotthard ist die Behaglichkeit zurückgekehrt Seit 800 Jahren dient das Alte Hospiz auf dem Gotthardpass als Ort der Zuflucht und der Geborgenheit. In den letzten Jahrzehnten war es dem Zerfall preisgegeben. Nun ist es von Grund auf restauriert und wieder seiner traditionellen Bestimmung als Hort der Gastfreundschaft übergeben worden. Für Wärme und Behaglichkeit sorgt eine Heizungslösung von ELCO. Text: Jean Haag, Fachredaktor BR

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chon in der Römerzeit wurde der Gotthardpass als Transitachse genutzt. Ein regelmässiger Warenverkehr entwickelte sich ab dem 13. Jahrhundert, in dem das Hospiz erstmals erwähnt wird. Naturgewalten zerstörten es mehrmals. In den letzten Jahrzehnten drohte es zu zerfallen. Seit Anfang der 1970er Jahre sind seine Türen für Gäste verschlossen. Heute gehören die Gebäude der Stiftung Pro St.Gotthard, die sich zum Ziel gesetzt hat, sie der Nachwelt als Zeugnis der nationalen Geschichte zu erhalten.

Sicher und umweltfreundlich Die Renovation des Hospizes und der Ausbau als Dependance des Passhotels dauerten drei Jahre. Kostenpunkt über 5 Millionen Franken. Eröffnet wurde es im Juli 2010 als 3-Sterne-Hotel mit 14 Zimmern. Vom ursprünglichen Gebäude sind praktisch nur die Aussenmauern erhalten geblieben. Das Haus ist entkernt und von allen Einbauten befreit worden, die im Laufe der Zeit den Grundcharakter beinahe unkenntlich machten. Die innere Raumstruktur wurde weitgehend neu entworfen und Hospiz und Kapelle wieder unter einem Dach vereint. Betriebssicherheit und Umweltfreundlichkeit zählten zu den Hauptanforderungen, welche die Bauherrschaft an die neue Heizungslösung stellte. Dafür gibt es gute Gründe: Einerseits dauert die Saison auf dem Gotthard nicht einmal sechs Monate. Danach bleiben die Gebäude geschlossen, müssen aber weiter beheizt werden. Eine technische Störung kann kostspielige Umtriebe verursachen, kommt man doch im 56ıı ıı Februar 2011 2

Blick in den Heizungskeller des neuen Alten Hospizes mit den beiden Wärmepumpen AQUATOP T30 und dem Pufferspeicher (im Hintergrund).

Winter nur per Helikopter auf den Pass. Sodann ist der Gotthard die Wasserscheide von vier bedeutenden Flüssen. Verunreinigungen jeglicher Art müssen peinlichst vermieden werden; umsomehr, als die natürliche Regenerationsfähigkeit im Hochgebirge eingeschränkt ist. Nach einer sorgfältigen Prüfung verschiedener Möglichkeiten und Wirtschaftlichkeitsvergleichen fiel die Wahl auf eine Heizungslösung von ELCO. Sie umfasste als Hauptkomponenten zwei Wärmepumpen sowie einen Pufferspeicher und einen Wassererwärmer von je 1000 Litern Inhalt.

Robust und leise Installiert wurden Sole-Wasser-Wärmepumpen des Typs AQUATOP T30 mit einer Heizleistung von 30,6 kW und einem COP-Wert von 4,5. Es handelt sich um Wärmepumpen der neusten Generation. Sie zeichnen sich aus durch hohe Qualität, Robustheit und geringe Schallemissionen. Neben der optimalen Dämmung des Gehäuses und vibrationshemmenden Schläuchen trägt der geräuscharme Scrollkompressor zu den sehr niedrigen Dezibelwerten bei. Die Geräte sind parallel SPECIAL LEADER


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Eine faszinierende Landschaft von wilder Schönheit umgibt den Scheitelpunkt des Gotthardpasses auf 2’106 Meter über Meer. In der Bildmitte erkennt man das restaurierte Alte Hospiz.

geschaltet und laufen bedarfsabhängig. Falls nötig, kann eine Pumpe allein den Grundbedarf für Raumwärme und Warmwasser abdecken. Damit ist die Redundanz gewährleistet. Wärmepumpen von ELCO sind Schweizer Qualitätsprodukte. Sie werden von der Firma Termogamma in Biasca hergestellt und sind auf die Bedürfnisse des Schweizer Marktes abgestimmt. Fünf Bohrungen von je 185 m Tiefe wurden in Gesteinsschichten vorgetrieben, die teils Wasser führen, was die thermische Speicherkapazität und folglich die spezifische Bezugsleistung der Sonden verbessert. Für den Wärmetransport wird eine ungiftige Sole verwendet. Um die Sperrzeiten des Strombezugs für Wärmepumpen zu überbrücken, deckt ein Pufferspeicher mit Elektroheizeinsatz temporär den Bedarf an Raumwärme ab. Er sorgt ferner dafür, dass die Pumpen effizient und sparsam betrieben werden können. Für Warmwasser steht ein 1000-Liter-Stehspeicher mit Elektroheizeinsatz zur Verfügung. Dank dem Plattenwärmetauscher für Magroladung entsteht im Speicher keine Mischzone. Die elektronische Regelung sorgt für Warmwasser in der gewünschten Menge. SPECIAL LEADER

Positive Rückmeldungen Ein Projekt auf 2100 Meter Höhe zu realisieren, hat seine Besonderheiten: Die Bauzeit ist beschränkt auf die Sommermonate. Rapide Wetter- und Temperaturwechsel bis zu 20 Grad an einem Tag sind häufig. Heute Sommer, morgen Winter. Die Transportmöglichkeiten sind daher eingeschränkt. Gefordert ist auch die Logistik: Der Einbau der neuen Heizung erstreckte sich über zwei Jahre. Im Sommer 2008 erledigte man in erster Linie Vorbereitungsarbeiten, während die eigentliche Montage im darauffolgenden Jahr erfolgte. «Die Anlage funktionierte ab dem ersten Tag tadellos», bestätigt Bernhard Gisler, Abteilungsleiter Heizung der Firma Arnold AG in Schattdorf und Projektleiter bei der ARGE Russi AG/Arnold AG, welche für die Ausführung der neuen Heizung im Alten Hospiz verantwortlich zeichnete. Den Testwinter 2009/2010 mit Aussentemperaturen bis minus 30° Celsius bewältigte sie problemlos. Auch Hoteldirektor Arnold Abplanalp weiss nur Gutes über die neue Heizung zu berichten, die sehr einfach zu bedienen ist. Alle Leistungsparameter entsprechen den Soll-Werten. Selbst extreme Bedarfsschwankungen bewältigen

die beiden Pumpen anstandslos. Damit ist im Alten Hospiz die Behaglichkeit wieder zurückgekehrt. «Dazu hat auch ELCO wesentlich beigetragen», ergänzt Abteilungsleiter Gisler. «Die Qualität der Produkte, die kompetente Beratung und effiziente Systemintegration sowie der prompte Service bildeten wichtige Voraussetzungen, dass das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden konnte und alle Beteiligten mit dem Ergebnis sehr zufrieden sind.»

Daten und Fakten zur neuen Heizungslösung Zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen AQUATOP T30 Heizleistung 30,6 kW, COP-Wert 4,5 Heizungsregler LOGON B WP61 1 Pufferspeicher HPM 1000 mit Elektroheizeinsatz SH 6.0 Volumen 1000 Liter 1 Stehspeicher 1000 ELC mit Elektroheizeinsatz RSW 12 C Volumen 1000 Liter Plattenwärmetauscher für Magroladung

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Holz

«Mut zum Risiko als Chance» Die Holz Stürm AG in Goldach expandiert: Mit der neu gegründeten Tochtergesellschaft Xibambam AG wagt sich das Holzunternehmen in ein neues Segment und ins Ausland. Christian Gerig ist Initiant und Geschäftsführer. Mit ihm spricht der LEADER über Visionen, neue Märkte und einen der nachhaltigsten Rohstoffe. Interview: Daniela Winkler Bild: Bodo Rüedi Christian Gerig, Sie sind Entwickler von Prototypen. Was führt einen «Tüftler» mit einem Traditionsunternehmen wie der Holz Stürm AG zusammen?

Das ist zum einen der familiäre Hintergrund: Mein Urgrossvater hat 1842 am Bodensee die Holzhandlung Holz Stürm gegründet. Zum andern die Chance, ein lange im Hinterkopf schlummerndes Projekt mit grosser Substanz umsetzen zu können. Welche Ideen und Visionen bringen Sie in das klassische Holzunternehmen ein?

Ich liebe Chancen und lebe Risiken. Als selbstständiger Unternehmer führte mich das im Jahr 2000 nach Afghanistan, später nach Bosnien und dann ganz in den Osten nach China. Hier bin ich zum ersten Mal mit dem Thema Bambus konfrontiert worden. Seit da ist Bambus meine Vision. Für mich ist Bambus die Chance für Holz Stürm, sich ohne äusseren Druck frei und aus Überzeugung in China zu engagie-

«Bambus ist meine Vision, die mich zutiefst motiviert» ren. Bambus ist nicht nur als Holzersatz von zunehmender Bedeutung im Bau und in der Papierindustrie, sondern auch eine grossartige und nachhaltige Alternative zur Abholzung von Wäldern. Für mich ist Bambus eine Vision, die mich zutiefst motiviert. In welcher Form spielt Bambus eine Rolle

det. Sie entwickelt und produziert Spiele und Spielwaren mit edukativem und experimentellem Charakter. Produziert wird am Ort des Rohstoffs, in China. Dort wird ein visionäres, aber bereits erfolgreiches Konzept umgesetzt: die Entwicklung und Produktion von umweltfreundlichen Spielwaren in China für China und für den Export. Dies setzen wir vor Ort in China in enger Partnerschaft mit einer regional verankerten chinesischen Entwicklungs- und Produk­ tionsstätte um, die auch bereits Erfahrungen in der Spielwarenproduktion hat.

In China gibt es riesige Vorkommen von Moso-Bambus. Diese Sorte ist für unsere Zwecke optimal. Für uns ist es ökologisch und ökonomisch sinnvoll, die Produktion direkt beim Rohstoff anzusiedeln. Au­s­ serdem glauben wir an die Zukunft der

«Holz Stürm wollte beim neuen Projekt neue Wege gehen und sich bewusst auf ein Pionierthema verlegen»

Das bedeutet für die Holz Stürm AG: Das Tochterunternehmen Xibambam AG führt weg vom traditionellen Holzhandel ...

Ja. Holz Stürm wollte beim neuen Projekt neue Wege gehen und sich bewusst auf ein Pionierthema verlegen. Deshalb wurde auch strategisch nach einem Holz­ ersatz gesucht, der nachhaltig ist und ökologisch bewirtschaftet werden kann. Und das ist Bambus. Bambus ist der Rohstoff der Gegenwart und der Zukunft. Bambus ist ein sehr dynamisches, vielseitig einsetzbares, starkes und extrem schnell wachsendes Gras. Wird ein Bambushalm geerntet, wächst sofort ein neuer Trieb nach. Die Pflanze wird nicht zerstört. Innerhalb weniger Wochen wächst ein Halm von 20 bis 30 Metern heran – dies ohne Pestizideinsatz und Bewässerung. Bambus ist daher äusserst nachhaltig und ökologisch. Indem wir Bambus in seiner Rohform als Röhre in innovativen Spielwaren verwenden, reduzieren wir die Prozessenergie, die sonst üblicherweise für Holzspielwaren eingesetzt werden muss.

Märkte in Asien – gerade für ökologische Spielwaren. Um diese zu erreichen, scheint es uns sehr sinnvoll, mit Material aus jener Region zu arbeiten. Das reduziert die Transportkosten. «Made in China» weckt sofort Assozia­ tionen, die negativ besetzt sind. Haben Sie davor keine Angst?

Vor einem kritischen Dialog über China habe ich keine Angst. Persönlich versuche ich, mich in dem Dialog aktiv mit meinen ganz subjektiven Eindrücken zu engagieren. Ich orientiere mich an den Gemeinsamkeiten. Meine Erfahrung zeigt, dass die Gemeinsamkeiten bei Weitem überwiegen. Das Fremde und Unbekannte weckt immer Ängste. Weil ich persönlich in allen Schritten vom Design über die Materialbeschaffung bis hin zur Produktion und zum Vertrieb auch vor Ort engagiert bin, kann ich garantieren, dass wir ein sehr faires, nachhaltiges und sinnvolles Produkt herstellen.

bei Ihrem Projekt?

Bambus ist der Rohstoff unserer neuen Unternehmensidee. Zur Umsetzung dieser Idee haben wir im vergangenen Sommer die Tochtergesellschaft Xibambam AG gegrün58 ıı Februar 2011

Mit Xibambam verlassen Sie auch die

Wie genau gestaltet sich diese Zusam-

Produktionsstätte in Goldach. Weshalb

menarbeit mit China?

wird nicht im Mutterhaus entwickelt und

Wir haben eine Partnerschaft mit einem Produzenten. Wie in jeder Partnerschaft

produziert?

SPECIAL


Holz

Christian Gerig von der Holz Stürm AG:

«Vor einem kritischen Dialog über China habe ich keine Angst.»

SPECIAL

Februar 2011 ıı 59


Wie viel Potenzial steckt in Ihren Immobilien? Investoren stehen vor einer immer grösser werdenden Auswahl von Anlageformen im Bereich der Immobilien. Je nach Strategie und Risiko­ neigung gilt es, die bestmögliche Lösung zu finden. Ernst & Young unterstützt Investoren, Unternehmen und die öffentliche Hand weltweit mit einer breiten Palette an Leistungen. Sie umfasst • Immobilienbewertungen • Transaktionsberatung • Strategieberatung und vieles mehr. Zusätzlicher Vorteil: Als international tätige Wirtschaftsprüfungs­ und Steuerberatungsgesellschaft sind wir mit den gestiegenen Anforde­ rungen bezüglich Corporate Governance, Compliance sowie der internen Kontrollsysteme auch im Bereich der Immobilien umfänglich vertraut. Wenn auch Sie das Potenzial Ihrer Immobilien voll ausschöpfen wollen, sprechen Sie am besten mit Rolf Bach, Telefon +41 58 286 3870. Ernst & Young AG Bleicherweg 21 8022 Zürich

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Holz

braucht es seine Zeit, bis ein Grundvertrauen und somit auch ein vorbehaltloses Engagement beiderseits zustande kommt. Auch in der Schweiz lege ich mein Schicksal

Zumal heute die Investitionen in Finanz­ anlagen bei hohen Risiken weniger Rendite abwerfen, ist es unternehmerisch richtig, die Investitionen in die eigene Unterneh-

«Es ist unternehmerisch richtig, Investitionen in die eigene Unternehmung anstelle von Finanzanlagen zu tätigen. Mit dem Spin-Off-Unternehmen Xibambam stärken wir unser unternehmerisches Handeln» nicht ohne Rückfragen in die Hände mir unbekannter Personen. Für mich ist es deshalb selbstverständlich, dass wir in unserer Partnerschaft für Transparenz sorgen und immer wieder prüfen, ob die Partnerschaft für alle gleich viele Vorteile bringt.

mung zu tätigen. Mit dem Spin-Off-Unternehmen Xibambam stärken wir unser unternehmerisches Handeln. Seit Oktober sind die ersten Produkte von Xibambam über den Grosshandel und Detailhandel in der Schweiz erhält-

Was hat Holz Stürm bewogen, nach 60

lich. Was unterscheidet Xibambam von

Jahren im Holzhandel in dieses ambitio-

andern Holzspielen?

nierte Projekt zu investieren?

Mit Xibambam beanspruchen wir eine klare Nische im Spielwarenmarkt. Wir setzen auf Einfachheit und Reduktion. Bei Xibambam wird es nie mehr als 20 Artikel geben. Weniger ist mehr. Das Material prägt unser Design. Wir arbeiten mehrheitlich mit Röhren. Bauklötze aus Bambus würden deshalb für uns wenig Sinn machen. Dafür haben wir beispielsweise mit dem FantasyTree die klassische Idee

Die Idee des unternehmerischen Handels. Holz Stürm ist ein solides, gut geführtes, unabhängiges Unternehmen mit grosser Substanz. Die Weiterentwicklung der Unternehmungen braucht Mut. Gerade für ein gesundes Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Risiken einzugehen. Ich sehe aber auch die andere Seite: Es kann eine Chance sein, ein Risiko einzugehen.

von Bauklötzen neu erfunden. Bei uns sind die «Klötze» rund und nicht eckig und noch dazu hohl. Alle Produkte von Xibambam fördern das Spiel und geben Raum für die kindliche Kreativität. Sie sind meist als offene Systeme entworfen und sind damit kompatibel mit Alltagsgegenständen, die in das Spiel eingebaut werden können. So wird die Spielidee des Kindes nicht durch den Verpackungsinhalt begrenzt. Welche Märkte möchten Sie mit Xibambam erobern?

Wir wollen die Einkäufer direkt in China ansprechen. Alle grossen Einkaufsorganisationen unterhalten umfangreiche In­ frastrukturen in China, um neue Produkte möglichst früh erkennen zu können. Neben diesem Ansatz im Grosshandel setzen wir für die Startphase vor allem auf das deutschsprachige Europa. Und wie sehen die ersten Schritte auf dem Weg dahin aus?

In China ist der Verkauf bereits angerollt. Für die nächsten sechs Monate werden wir uns jetzt auf unseren Heimmarkt konzentrieren. Die Spielwarenmesse in Nürnberg wird dann der Start für die erste weltweite Vertriebssaison sein. Anzeige

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Februar 2011 ıı 61


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Ein Fall für die Schuldenbremse In welchen Fällen lohnt es sich, die Hypothek zu amortisieren und in welchen nicht? Finden Sie es hier heraus. Text: Jürg Zulliger, http://krz.ch/homegate­aktuell

H

eute ist es zwar billig, Schulden zu machen, weil die Zinsen so tief sind wie noch nie in den letzten 150 Jahren. Rund 70’000 bis 80’000 Franken ­ das ist die durchschnittliche Pro­Kopf­Hy­ pothekarschuld in der Schweiz.

Hohe Hypothekarschulden Auffallend hoch ist die durchschnittliche Pro­Kopf­Hypothekarschuld im internati­ onalen Vergleich aus verschiedenen Grün­ den: Wir bauen etwas teurer und perfekti­ onistischer, und wir kommen in den Ge­ nuss eines hoch stehenden Bankensystems, das die Volkswirtschaft reichlich mit Kre­ diten versorgt. Unser System kennt noch eine weitere Besonderheit: Selbst nach 20 oder 30 Jah­ ren müssen die Hauskredite nicht vollstän­ dig zurückbezahlt respektive amortisiert werden, was international sehr ausserge­ wöhnlich ist. Je nach Bank wird eine Amortisation bis 65 Prozent des Verkehrswertes verlangt, und zwar innerhalb von 20 Jahren nach dem Kauf oder oft auch bis zur Pensio­ nierung. Um ihre Marktanteile zu halten, machen die Banken heute sogar bei dieser laxen Amortisationspraxis Kompromisse. Schuldenwirtschaft mit Fragezeichen Doch ist es für Wohneigentümer wirklich klug, derart hohe Schuldenberge aufzu­ türmen und über lange Zeit so stehen zu lassen? Steuerliche Überlegungen führen zur Einsicht, dass es sich lohnen kann, weil Schuldzinsen steuerlich abziehbar sind. Analysiert man die Fragestellung aber anlagetechnisch, drängen sich andere Schlüsse auf: In vielen Fällen zahlen sich die Schulden finanziell nicht aus. Wer Er­ sparnisse hat, die schlecht verzinst auf ei­ 62ıı ıı Februar 2011 2

Hypothek amortisieren oder nicht? Ausgangslage: 1 Tranche Festhypothek à 200’000 Franken, möglicher Amortisationsbetrag 80’000 Franken Hypothek Hypothek teilweise amortisieren stehen lassen Höhe der Hypothek 120’000 200’000 Kostenrechnung: Hypothekarzinsen (2,5 %) 3’000 5’000 Steuereinsparung (1) –750 –1’250 Ertrag aus Geldanlage (2) – –800 Nettokosten pro Jahr 2’250 2’950 1. angenommener Grenzsteuersatz 25 % 2. Annahme: 1% Nettoertrag pro Jahr auf 80’000 Franken Quelle: Jürg Zulliger

nem Bankkonto parkiert sind, erwirtschaf­ tet damit heute weniger Zins, als was Hy­ potheken kosten. Also müsste es heissen: Hauseigentü­ mer, die Schuldenbremse betätigen und Hypotheken amortisieren! Jeder Fall liegt allerdings wieder anders, und es sind auch Aspekte der Finanzplanung und Altersvor­ sorge sorgfältig ins Kalkül zu ziehen. Warum Linda und Franz W. amortisieren sollten Erzählen wir zur Illustration die Geschichte von Linda und Franz W., die ihre Eigen­ tumswohnungen vor Jahren mit mehreren Tranchen Festhypotheken finanziert ha­ ben. In drei Monaten läuft eine Festhypo­ thek über 200’000 Franken aus, für die sie bis jetzt vier Prozent Zins bezahlt haben. Das Paar ist gar nicht so knapp bei Kasse, denn vor Jahren erhielten die beiden eine Erbschaft in Höhe von 80’000 Franken zu­ gesprochen. Doch damit haben sie in den letzten Jahren mit Zinsen zwischen einem

Achtel und einem halben Prozent nicht eben viel erwirtschaftet. Aktiven und Passiven Unter dem Strich bescherte ihnen der Mix von Hypothek und schlecht verzinster Ka­ pitalanlage einen Verlust: Die Hypothek kostete im Durchschnitt mehr, als was sie auf der Aktivseite an Zinserträgen verdien­ ten. Das gilt in diesem Fall auch nach Steu­ ern, d. h. wenn man in Betracht zieht, dass die abziehbaren Schuldzinsen Steuereinspa­ rungen bringen. Machen wir die Probe aufs Exempel: Wie sähe die Variante Kapitalanlage versus Amortisationen im aktuellen Umfeld aus? Die Zinsen für die weit verbreiteten Fest­ hypotheken sind immer noch tief. Wenn wir annehmen, dass Linda und Franz W. eine Hypothek zu 2,5 Prozent aufnehmen und mit ihrer Erbschaft künftig ein Pro­ zent herausholen, geht die Rechnung im­ mer noch nicht auf: Die Schuldzinsen nach Steuern liegen immer noch höher als die Erträge (siehe Tabelle). SPECIAL LEADER


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dass unvorhergesehene teilweise Amortisa­ tionen möglich sind. Stichwort 2. Hypothek: Manche Ban­ ken kennen nach wie vor die Aufteilung in eine 1. Hypothek und eine etwas teurere 2. Hypothek (Zinszuschlag). Wer finanziel­ len Spielraum hat, sollte die 2. Hypothek amortisieren. Tragbarkeit prüfen: Ein Hauskredit gilt dann als finanziell tragbar, wenn er auch bei einem angenommenen Zins von 5 Prozent gut verzinst werden kann. Wäre damit hingegen die Schmerzgrenze über­ schritten, sollte man die Höhe der Schul­ den reduzieren.

Tipps für die Praxis

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iele Wohneigentümer bzw. Hy­ pothekarschuldner sind im Um­ gang mit Banken, in Sachen Kreditverträge und Zinskonditionen nicht geübt. Gerade im Zusammenhang mit der Höhe der Belehnung, mit der Erneuerung von Finanzierungstranchen und Amortisa­ tionen sind Laien immer wieder mit Tat­ sachen konfrontiert, die ihnen zuvor nicht bewusst waren: SPECIAL LEADER

Amortisationen grundsätzlich: Nicht alle Hypotheken können von der Höhe des Betrags her laufend geändert werden. Am flexibelsten sind noch klassische variable Hypotheken (kurzfristige Kündigungsmög­ lichkeit); bei Libor­ und vor allem Festhy­ potheken sind hingegen während der Ver­ tragsdauer meist gar keine Änderungen und auch keine Rückzahlungen vorgesehen. Empfehlung: Man sollte so disponieren,

Nachträgliche Aufstockung: In der Pra­ xis gibt es immer wieder Ärger und unan­ genehme Überraschungen, wenn Schuldner zuerst Kredite zurückzahlen, später aber nicht wieder aufstocken können. Das liegt daran, dass die Banken eine erneute Kredit­ erhöhung zum Anlass nehmen, das ganze Dossier kritisch zu prüfen (Bonität, finan­ zielle Tragbarkeit, Zustand des Objekts etc.). Böse Überraschungen sind vermeid­ bar, wenn der Bankkunde selbst auf eine gesunde Finanzierungsstruktur achtet. Hilf­ reich ist es auch, mit den Banken Zusagen ­ möglichst schriftlich ­ auszuhandeln! Lesen Sie den vollständigen Artikel unter http://krz.ch/ homegate­schuldenbremse und erfahren Sie, wie es sich in Bezug auf Hypotheken strategisch planen lässt.

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Holz

Über Geschmack lässt sich sehr wohl streiten Von der Ein-Mann-Firma zur Unternehmung mit 52 Mitarbeitern: Die Fust AG, Schreinerei und Möbelhaus in Wil, ist in den vergangenen 13 Jahren stark gewachsen. Geschäftsleiter Markus Fust gesteht, dass man vom Erfolg überrascht wurde. Denn gesucht hat er das rasante Wachstum nicht. Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

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as war so nicht geplant», sagt Markus Fust, auf die Entwicklung seines Unternehmens angesprochen. Und man glaubt es ihm ohne Weiteres. Denn wenn es einen Begriff gibt, der den Geschäftsführer der Fust AG am besten beschreibt, ist es «Zurückhaltung». Er spricht leise und überlegt. Sich selbst stellt er nur ungern ins Zentrum. Viel lieber hat er es, wenn der Fokus auf die Mitarbeiter und die Produkte gelegt wird. Denn diese beiden Bereiche seien es, die das Unternehmen zu dem gemacht hätten, was es heute ist. Damit ist Fust dann aber doch etwas zu bescheiden. Denn immerhin war er es, der im Herbst 1997 den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat. Den Erfolg, der sich schon nach kürzester Zeit einstellte, hätte er sich nicht erhofft. Er sei mit dem Grundsatz an die Arbeit herangetreten, den Kunden mit Pflichtbewusstsein und Dienstbereitschaft zu begeistern. Gepaart mit der entsprechenden Produktqualität und Handwerkskunst, wurde Fust rasch zu einem interessanten Anbieter für Personen, die Wert auf Design und Funktionalität legten. Die Anfragen häuften sich, und schon sah sich der Jungunternehmer «gezwungen», einen ersten Mitarbeiter einzustellen. Damit wurde gewissermassen die Wachstumsspirale eröffnet. Denn im folgenden Jahrzehnt flachte die Kurve der Nachfrage eigentlich niemals ab. Fust gelang es, eine immer breitere Kundschaft von den Angeboten aus der Wiler Schreinerei zu überzeugen. «Einen riesigen Sprung haben wir niemals gemacht. Es war ein kontinuierliches Wachstum, das sich einfach so ergeben hat», erklärt Markus 64 ıı Februar 2011

Fust. So sei man denn auch vor wenigen Jahren im bestehenden Gebäude an der St.Gallerstrasse an die Grenzen gestossen. Die Produktion nahm immer mehr Fläche ein, und beim Ausstellungsbereich wollte man keine Abstriche machen. Die Fust AG drohte vom eigenen Wachstum «erdrückt» zu werden. Anfängliche Pläne für einen Neubau wurden verworfen, als Markus Fust das Angebot zur Übernahme einer örtlichen Schreinerei erhielt. Schliesslich wurde diese Firma vor zwei Jahren gekauft und der Mitarbeiterstamm integriert. Das Platzproblem war gelöst, der Betrieb erneut angewachsen. Farbe bekennen Wenn man die ganze Entwicklung in wenigen Sätzen schildert, tönt es nach einem reibungslosen Ablauf. Ganz so sei es aber nicht gewesen, stellt Fust klar. Auch er habe, wie wohl jeder andere Unternehmer auch, Hochs und Tiefs erlebt, musste schwere Entscheidungen fällen und habe sich das eine oder andere Mal mit Problemen herumgequält. Letztlich führt er den Erfolg auf die einfache Formel «Fleiss, Ehrgeiz und Glück». Und: «Wir haben immer wieder die richtigen Mitarbeiter gefunden, Leute, die an das Unternehmen glauben und geholfen haben, es aufzubauen. Sie alle haben die Geschichte ebenso mitgeprägt», führt Fust aus. All das hätte zur heutigen Positionierung geführt.Wo aber liegt diese? Auch für die Beantwortung dieser Frage benötigt der Geschäftsführer nicht viele Worte. Die Schlichtheit der Produkte mache es aus. Reduziert auf Weniges seien sie, gradlinig und ohne Effekthascherei. Das habe sich schon wenige Jahre nach dem Start

so entwickelt. «Anfangs haben wir eigentlich noch alles gemacht, was die Kunden verlangt haben», erinnert sich Fust. Irgendwann sei dann aber der Zeitpunkt gekommen, Farbe zu bekennen. Und in dieser Phase habe er sich intensiv damit auseinandergesetzt, wonach effektiv gesucht wird, wohin sich die Trends entwickeln. Funktion und Design waren und sind die wesentlichen Punkte. Genau in diesem Bereich hat sich die Fust AG in der Region Fürstenland einen Namen gemacht. Oder wie es Fust ausdrückt: «Material-Mix ist out. Schlichtheit ist angesagt.» Diese aber verlangt umso mehr nach einer professionellen Hand. Es soll weggelassen werden, was möglich ist. «Die Kunst liegt aber genau darin, auf das Richtige und nicht auf das Falsche zu verzichten», erklärt Markus Fust. «Man sagt wohl, dass sich über Geschmack streiten lässt. Aber ich bin mir da nicht so sicher.» Es verhalte sich nämlich mit der Architektur genau gleich wie in der Musik: Es können nicht wahlweise irgendwelche Töne gespielt werden, um einen stimmigen Klang zu erhalten. «Entweder etwas passt zusammen oder nicht», führt Fust aus. «Und es gibt Todsünden im Design­bereich, die man nicht begehen darf.» Als Gesetz gelte beispielsweise: Je weniger verschiedene Materialien, desto besser. Wer diese Botschaft befolgt, kann mit einfachen Mitteln den bestehenden Wohnraum noch attraktiver gestalten. «Weniger ist mehr. Wer weniger, dafür qualitativ bessere Einrichtungsgegenstände wählt, fährt besser. Und setzen Sie Akzente mit durchdachten, kreativen LED-Lichtlösungen. Geschickt integriert in oder hinter Möbeln. Das schafft Atmosphäre», rät Fust. SPECIAL


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Markus Fust, Fust AG:

«Es gibt Todsünden im Designbereich»

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Holz

Preiswerte Qualität An diese Richtlinien hält sich Markus Fust bei allen Produkten, die das Unternehmen verlassen, seien es Schränke, Küchen, Badezimmermöbel oder Saunaeinbauten. Letztere sind die jüngsten «Kinder» der Fust AG und aufgrund von Eigeninteresse entstanden. «Ich selber wollte mir zuhause vor vier Jahren eine Sauna einbauen und war enttäuscht, als ich auf dem Markt keine attraktiven Angebote finden konnte», sagt Fust. So habe er in seinem Unternehmen kurzerhand selber eines erschaffen. Ähnlich habe man auch die Küchen ins Sortiment aufgenommen, denn viele Kunden verlangen nach einem umfassenden Angebot aus einer Hand. Hinzu komme, dass Küchen mittlerweile in der Regel offen konzipiert werden, der Übergang zum Wohnbereich somit fliessend wird. Eine übergeordnete Planung macht auch hier durchaus Sinn, wenn man eine Ausgewogenheit, eine einheitliche Linie erreichen will. Muss man dafür zwingend tiefer in

die Taschen greifen? Markus Fust verneint: «Absolut saubere Arbeiten sind die Grundvoraussetzung allen Schaffens. Doch genauso wichtig ist dem Schreinermeister, die Preise stets so tief wie möglich zu halten. Denn die Kunden sind gut informiert und wissen, dass gute Qualität auch preiswert sein kann.» Zu den drei unentbehrlichen Grundpflichten «Qualität, Termintreue und preiswerte Lösungen» kommen hinzu: Freundlichkeit, ganzheitliche Beratung sowie eine partnerschaftliche auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit. Das sei es, was ihn am Handwerk nach wie vor begeistere, erklärt Fust. «An diesen Grundsätzen hat sich bei uns niemals etwas verändert. Was allerdings stattfand, war eine erhebliche Leistungssteigerung. Unser Handwerk wird heute unterstützt durch sehr präzise Hochleistungsmaschinen und -anlagen. Genauere und preiswertere Produkte sind die positive Folge davon.» Und in solche Geräte will die Fust AG auch in Zukunft investieren, um dereinst mit dem bestehenden Personal

noch mehr Leistungen erbringen zu können. Denn eines ist für Markus Fust heute klar: Bei der Anzahl Mitarbeiter hat man einen Stand erreicht, der nicht mehr erhöht werden soll. Ein solches Wachstum, wie es in der Vergangenheit der Fall war, strebt er für die Zukunft – zumindest in personeller Hinsicht – nicht an. Zum Unternehmen Unter einfachen Bedingungen gründete Markus Fust 1997 eine Schreinerei als EinMann-Betrieb. Heute beschäftigt die Fust AG 36 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 16 Lehrlinge und stellt neben Schränken, Möbeln und Türen auch Küchen, Bäder und Saunaeinbauten her. Um das Produktangebot optimal abzurunden, wurde zusätzlich das Möbelgeschäft «Fust Wohnen» gegründet. Das Fachgeschäft verkauft neben Polstermöbeln und Vorhängen auch Teppiche und Leuchten.

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Gebäudeinstallationen in allen Losen: Universität St.Gallen Die Universität St.Gallen (HSG) ist eine der renommiertesten Wirtschaftsuniversitäten Europas und mit 12’000 Beschäftigten eine bedeutende Arbeitgeberin der Stadt St.Gallen. So kommen auf die rund 70’000 Einwohner der Stadt 6’500 Studenten. Alpiq InTec übernimmt für die Universität seit 25 Jahren die Gebäudeinstallationen und deren Wartung. Auch beim aktuellen Um- und Ausbau mit einem Auftragsvolumen von rund 80 Millionen Franken ist Alpiq InTec massgeblich beteiligt.

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egründet als «Handelsakademie» vor über einem Jahrhundert, geniesst die traditionsreiche Universität St.Gallen einen hervorragenden Ruf und gehört zu den führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas. Bekannt ist die Universität vor allem durch ihre vielen Abgänger in führenden Wirtschaftspositionen. Doch auch die spezielle Architektur des Gebäudes aus den 1960er Jahren ist bemerkenswert. So dominiert schwerer Sichtbeton, kombiniert mit leichtem Glas, das Universitätsgelände. Die Räume sind lichtdurchflutet und mit einer modernen technischen Infrastruktur ausgestattet. Aufgrund der ständig wachsenden Studentenschaft wurde ein Erweiterungsbau nötig, der vier Jahre dauert und im Jahr 2011 fertig gestellt wird. Die spezielle Architektur, die moderne IT-Infrastruktur und die stets wachsenden Anforderungen dieser modernen Bildungsstätte stellen hohe Ansprüche an die Gebäudeinstallationen, für die Alpiq InTec seit über zwei Jahrzehnten die Verantwortung trägt. Bei dieser langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit überrascht es nicht, dass Alpiq InTec auch beim aktuellen Umbau als verlässlicher Partner berücksichtig wurde.

Alpiq InTecs Trumpf – alles aus einer Hand Das komplette Dienstleistungsangebot aus der Gebäudetechnik ermöglicht, dass die Elektro-, Lüftungs-, Kälte-, Sanitär-, Sicherheitsund Telekommunikationsanlagen durch die Alpiq InTec installiert werden können. Die Vorteile von einem Ansprechpartner für den Kunden für die komplette Haustechnik liegen auf der Hand: Kurze Kommunikationswege, Zusammenspiel zwischen Planung und Koordination aller Gewerke, langjährige 2 ıı SPECIAL

Erfahrung im Projektmanagement Gebäudetechnik, klare Zuständigkeiten und konzentriertes Know-How. Auch die logistischen Höchstanforderungen, wurden in einem vorbildlichen Zusammenspiel aus Engagement und intelligenter Organisation gemeistert. Für den Umbau mussten beispielsweise 400 Büros (was nur einen Bruchteil des Auftragsvolumens darstellt) gleichzeitig eingerichtet werden, ohne dabei den täglichen Universitätsablauf störend zu unterbrechen.

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Alpiq InTec Ost AG Lindentalstrasse 10, 9006 St.Gallen Tel. +41 71 242 22 22 Fax +41 71 242 21 21 www.alpiq-intec.ch

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Holz

Einmal St.Margrethen – Mailand retour Die Bauwerk Parkett AG ist der grösste schweizerische Parketthersteller – mit Betrieben in Österreich, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Im Gespräch erklärt CEO Klaus Brammertz, welche Trends er feststellt und was er persönlich von Tropenhölzern hält. Text: Marcel Baumgartner Bild: Bodo Rüedi

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s soll ja durchaus noch Perso­nen geben, die sich bei der Wahl eines neuen Bodenbela­ges für Teppich entscheiden. Allerdings wird diese Gruppe fast von Jahr zu Jahr kleiner. Neueste Zahlen belegen, dass die Überflieger – Parkett und Stein – weiterhin zulegen. Laut der aktuellen Immo-Monitoring Studie von Wüest&Partner werden in Schweizer Neubauten zu 42 Prozent Parkett und 46 Prozent Steinplatten verlegt. Damit machen diese beiden Produkte nahezu 90 Prozent aller Belagsarten aus. «Unser Material ist klar im Trend», sagt denn auch Klaus Brammertz, CEO der Bauwerk Parkett AG, St.Margrethen. Der Grund ist für ihn klar: Holz ist das natürlichste aller Materialien, ein nachwachsender Rohstoff, der bewirtschaftet werden muss und – nicht zuletzt – «einfach wunderschön ist».

Beispiel. Heute gestaltet man vermehrt sogenannte Wellness-Oasen – auch im privaten Bereich. Und nicht selten kommt hier Parkett zum Einsatz. Gerade wenn man den Bodenbelag vom Schlafzimmer ins Badezimmer weiterzieht, entsteht optisch ein wunderschönes Bild. Als Nutzer muss man allerdings vorsichtig sein, dass sich auf dem Parkett keine Wasserlachen bilden. Holz nimmt immer Wasser auf, auch mit der besten Oberflächenbehandlung lässt sich das nicht vollkommen verhindern. Dringt zu viel Wasser ins Holz, quillt es auf, und das Parkett ist ruiniert. Hier haben wir folglich eine klare Grenze für den Einsatz von Parkett. Wer Kinder hat, die im Bad gerne planschen und spielen, sollte auf eine Alternative ausweichen. Ansonsten gibts für die Wellness-Oase nichts Angenehmeres als fusswarmes Parkett.

Klaus Brammertz, es heisst, Teppich sei

Was halten Sie von Laminatböden?

gerade für Allergiker die bessere Wahl

Böse formuliert, ist Laminat der Trittbrettfahrer vom Parkett. Laminat erhält man zu 95 Prozent in Holzoptik, nur fünf Prozent weisen ein eigenständiges Design auf. Im Grunde genommen ist Laminat demnach das Parkett für die kleine Brieftasche. Und das spüren wir als Parketthersteller schon, das will ich gar nicht beschönigen. Am meisten schmerzen uns jene Kunden, die sich für Laminat entscheiden und dabei das Gefühl haben, sie erhalten einen Holzboden. Das stimmt schlicht und einfach nicht. Laminat ist eine bedruckte Kunststofffolie, die auf eine Faserplatte gepresst wird, nichts anders. Aber es herrscht eine grosse Ungewissheit diesbezüglich. Gerade auch deshalb, weil die Laminathersteller ganz bewusst auf eine klare Differenzierung verzichtet haben und ihr Produkt immer als Parkett-nah ver-

als Parkett ...

Weil er den Staub «schluckt» und nicht aufwirbelt. Ja, ich kenne dieses Argument. Allerdings muss man den hygienischen Aspekt ganzheitlich betrachten: Glatte Oberflächen lassen sich um einiges besser pflegen und reinigen als raue. Nicht zuletzt deshalb setzt man in Hochhygienebereichen – wie beispielsweise Kliniken – auf solche Materialien. Nur weil man den Staub beim Teppich nicht sieht, bedeutet es nicht, dass er nicht vorhanden ist. Gibt es Bereich, wo es keinen Sinn macht, Parkett einzusetzen?

Ja, die gibt es – allerdings in beschränktem Ausmass. Letztlich kommt es immer auf die Nutzung an. Nehmen wir das Bad als 68 ıı Februar 2011

marktet haben. In diesem Bereich besteht erheblicher Aufklärungsbedarf. Beim Parkett sind derzeit raue Oberflächen im Trend. Bergen diese Gefahren, gerade in Zusammenhang mit eintretender Flüssigkeit?

Nein, das lässt sich mit einer entsprechenden Behandlung ebenso vermeiden wie beim glatten Parkett. Aber: Je rauer die Oberfläche, desto schmutzanfälliger und desto pflegeintensiver. Daher würde ich diese Art nicht jedem empfehlen. Aber ansonsten ist es natürlich Charakter hoch drei. Die Optik ist einmalig. Man sieht die Maserung vom Holz nicht nur, man spürt sich auch. Genau deshalb sind solche Produkte so beliebt: Man will heute ein authentisches Erlebnis.Wir stellen diesbezüglich einen klaren Trend fest: Mehr Natur im Holz. Das war vor sieben bis acht Jahren noch vollkommen anders. Damals musste ein Parkett mög-

Zur Person Seit dem 1. Juni 2009 wirkt Klaus Brammertz (51) bei der Bauwerk Parkett AG, St.Margrethen, als neuer CEO. Brammertz studierte Betriebswirtschaft in Mannheim, arbeitete während sieben Jahren an verschiedenen Standorten für den schwedischen Konzern Tarkett AB und war anschliessend während zehn Jahren Geschäftsführer der Wolf Garten GmbH & Co KG bei Köln. Im September 2001 wechselte der Süddeutsche zur Leica Geosystems AG in Heerbrugg, wo er als Chef von rund 450 Mitarbeitern die Precision Tools Division präsidierte. Brammertz ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Klaus Brammertz, CEO Bauwerk Parkett AG:

竄Eiche ist die Allzweckwaffe unserer Branche罈

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lichst fein sein, ohne jegliche Astlöcher. Die Struktur eines Brettes musste dem nächsten praktisch ähneln. Das sah dann schon fast wieder künstlich aus. Mittlerweile will man die Struktur des Holzes wieder sehen, Astlöcher sind geradezu willkommen. Was heute im Trend ist, ist morgen bereits wieder «von gestern». Das dürfte die Beratung nicht einfacher machen.

Einfacher nicht, aber es macht sie umso wichtiger. Beim Bodenbelag bewegen wir uns in einem äusserst emotionalen Bereich, er prägt den Einrichtungsstil massgebend. Unsere Kundinnen und Kunden haben oft eine klare Vorstellung im Bezug auf die Farbe. Und hier setzen wir bei der Beratung als Erstes an. Wir ergründen ihre Art von Lebensstil. Wie sind sie eingerichtet? Geht es eher in Richtung modern oder rustikal? Sind sie sehr aufs Design orientiert, könnte es daher auch eine etwas extremere Struktur sein? Aus all den Wünschen die richtigen Möglichkeiten

herauszufiltern, ist die Kunst des Beratens. Wir wollen dem Kunden eine Empfehlung abgeben, ihn unterstützen. Und wann kommen Sie auf das Budget zu sprechen?

Wir beraten nicht aufgrund eines Budgets, sondern aufgrund der Vorstellungen. Der finanzielle Aspekt kommt erst am Schluss zur Sprache. Weil es von jedem teuren Material auch

gen entsprechen, und ist schliesslich verunsicherter als vorher. Denn wer kann schon aus so einer Menge das Richtige auswählen. Mehr denn je wird daher nach einer kompetenten, zielführenden Beratung verlangt, die einen versteht und den Kunden zu jenem Produkt führt, das ihm 100-prozentig entspricht. Das ist die Kunst. Und an dieser arbeiten wir sehr stark – nicht nur in unserer eigenen Ausstellung, sondern auch in unseren «Shop in Shop»-Konzepten für unsere Partnerbetriebe.

eine günstigere Variante gibt?

Ich kenne keinen Lebensbereich, in dem es nicht mehr so ist. Und genauso verhält es sich auch beim Parkett. Ein guter Berater wird Ihnen sämtliche Möglichkeiten aufzeigen. Kann das Internet diese Beratungen ersetzen?

Ganz klar: Nein. Wer sich mit so einem Thema befasst, wird heute vollkommen mit Informationen überflutet. Man findet 17’000 Artikel, die den eigenen Vorstellun-

Die stärksten Parkettproduzenten in Europa sind Österreich, Deutschland und Polen. Was halten Sie persönlich vom Einsatz von Tropenhölzern?

Die tropischen Hölzer sind ganz klar auf dem Rückmarsch. Das ist einerseits verständlich, andererseits bedauerlich. Im Bezug auf die Gesamtökobilanz darf man sich natürlich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, Holz aus den Tropen in Containern nach Europa zu transportieren, um es hier wei-

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ter zu verarbeiten. Aber Fakt ist: Es sind wundervolle Hölzer. Sie entstehen unter klimatischen Bedingungen, die wir hier in Europa nirgendwo haben. Sie sind härter, belastbarer und bestechen durch wunderschöne Farben. Und auch in den Tropen leben Menschen von diesem Produkt. Sie sind angewiesen auf einen entsprechenden Absatzmarkt. Daher bin ich in dieser Frage etwas zwiegespalten. Ganz sicher aber bin ich nicht grundsätzlich gegen den Einsatz von Tropenhölzern. Wichtig ist für mich eine nachhaltige Forstwirtschaft und zertifizierte Ware. Neben dem ökologischen Aspekt gibt es aber noch einen weiteren Grund, weshalb vermehrt auf europäische Ware gesetzt wird. Und der wäre?

Mittlerweile sind wir technologisch in der Lage, jegliche Hölzer einzufärben. Wir können also zum Beispiel auch heimischen Hölzern eine rötliche Optik verpassen. Früher war das in der Form nicht möglich. Will man ein belastbares Holz, kommt man aber dennoch um Tropenhölzer nicht herum?

Die Allzweckwaffe unserer Branche ist die Eiche. Die zentraleuropäischen Parketthersteller machen damit rund 75 Prozent ihres Absatzes. Wer Eiche wählt, muss keine Kompromisse eingehen; er erhält eine gute Balance. Sie ist hart, schwindet und quillt in vernünftigem Masse und ist in vielen verschiedenen Erscheinungen erhältlich. Daher ist sie so beliebt.

Solche Details differenzieren uns klar. Die Zusammenarbeit mit den Handwerkern ist das Wichtigste und überstrahlt alles andere.

Holz ist Holz. Wie können Sie sich als Hersteller von der Konkurrenz abheben?

Mit viel Konkurrenz müssen Sie sich in

Ganz wesentlich über den Service. Unser Hauptunterscheidungsmerkmal ist die Verlegertreue. Durch unser reines «Business to Business»-Modell arbeiten wir ausschliesslich mit Fachbetrieben zusammen, also mit Boden- oder Parkettlegern. 90 Prozent unserer Kundschaft setzt sich so zusammen. Die restlichen zehn Prozent sind Händler. Folglich setzen wir alles daran, Produkte zu entwickeln, die optimal verlegt werden können und ohne Weiteres mit anderen Materialien – wie Steinplatten – kombinierbar sind. Unser Parkett hat exakt die gleiche Aufbauhöhe wie eine Steinplatte oder ein Linoleumbelag. Das bedeutet, dass bei den Übergängen keine Schwellen entstehen.

der Schweiz sowieso nicht mehr herum-

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schlagen.

Das ist richtig – und eigentlich auch bedauerlich. Vor rund 15 Jahren gab es noch 34 Produzenten, heute sind es noch drei. Während die anderen beiden jährlich unter 100’000 Quadratmeter produzieren, liegt unsere Menge bei gut 4,2 Millionen Quadratmetern. Das entspricht in etwa der vollflächig belegten Autobahn von St.Margrethen nach Mailand und wieder zurück. Wie sind die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen?

Eher stagnierend. Die Krise führte zu Einbussen im internationalen Geschäft. Ge-

holfen hat uns letztlich vor allem ein relativ stabiler Heimmarkt. Überhaupt ist die Schweiz für uns das mit Abstand wichtigste Gebiet. 50 Prozent unserer Produkte setzen wir hier ab, 20 Prozent in Österreich, 15 Prozent in Deutschland und den Rest in den Niederlanden, im Beneluxraum und in Südeuropa. Wie schwer ist es, sich als Schweizer Anbieter im deutschen Markt zu behaupten?

Sehr schwer. Aber durch unsere herausragende Qualität, einer Zusammenarbeit ausschliesslich mit Handwerkern und einem optimalen Servicepaket haben wir es geschafft, uns dort zu etablieren. Ein Beispiel: Beim Parkett hat der deutsche Markt 2009 rund 20 Prozent an Volumen verloren. Wir schafften im gleichen Zeitraum eine Steigerung um fünf Prozent. Das zeigt, dass wir offensichtlich etwas richtig machen. Februar 2011 ıı 71


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Frische Ideen bei der Fust AG in Wil Nichts ist unmöglich. Jede Kundin und jeder Kunde ist einzigartig und will auch etwas Einzigartiges. Dazu benötigt es eine professionelle Beratung. Das ist die Stärke der leidenschaftlichen Einrichter. Die Fust AG ist spezialisiert auf Ankleide- und Schranksysteme aller Variationen, aber auch auf Küchen, Bäder und Türen in höchster Qualität. Wer sich von den neusten Einrichtungsideen inspirieren lassen möchte, sollte sich die aussergewöhnliche, 800 Quadratmeter grosse Ausstellung an der St.Gallerstrasse in Wil nicht entgehen lassen.

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5-spaltig, 141 x 56 mm, Weissraum ring

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2-spaltig, 55 x 22 mm, Weissraum rings Schreinerei und Möbelhaus St.Gallerstrasse 51 CH-9500 Wil Täglich sowie Samstagvormittag geöffnet. SPECIAL LEADER

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Küchen

1001 Entscheidungen für wenige Quadratmeter In jeder Küche stecken Emotionen und bilden damit ein grossartiges Feld für kreative Bedürfnisse und Wünsche. Die Möglichkeiten der Gestaltung und Ausstattung sind praktisch unbegrenzt. Diese lassen sich in der «Küchenhauptstadt» der Hans Eisenring AG mit ihren Ausstellungen in Sirnach TG und Volketswil ZH kompetent und kundenorientiert realisieren. Text: Marcel Baumgartner Bilder: zVg.

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er Rundgang durch die Küchenausstellung in der Hans Eisenring AG endet beim absoluten Prunkstück: die Porsche-Design-Küche von Poggenpohl. Die Wärme von nahezu naturbelassenem Holz steht der Hightech-Anmutung von metallischen Werkstoffen gegenüber. Die Struktur von gebürsteter Kiefer prägt die Fronten. Die schwarz lackierten Gläser verleihen den Möbeln eine besondere Eleganz. Man muss rein gar nichts vom Kochen verstehen und erkennt bei dieser Küche doch sofort, dass jedes Detail eine Besonderheit darstellt. Nicht zuletzt aufgrund des eingebauten Audio-Video-Systems. Der Preis für eine entsprechende Realisation liegt im sechsstelligen Frankenbereich und unterstreicht damit die Strategie der Hans Eisenring AG, in sämtlichen Preissegmenten tätig zu sein. Daher vertreibt die Unternehmung nebst ihrer Hausmarke «Eisenring» auch diese internationale Luxusmarke. «Mit der Premium-Marke ‹Poggenpohl› generieren wir einen ansehnlichen Teil unseres Umsatzes im Hoch- bis Mittelpreissegment. Mit der Marke ‹Eisenring› sind wir in sämtlichen Segmenten tätig», erklärt Hans Eisenring. Der grösste Anteil der verkauften Küchen liegt im mittleren Preissegment. Allerdings wird der Kunde auch bei der Suche nach einer schönen und funktionalen Küche im Bereich von 7 bis 10’000 Franken, die oft bei Mietobjekten eingesetzt werden, im Sirnacher Unternehmen fündig. Gegen oben ist die Spannweite vollkommen offen. Ganz grundsätzlich hat sich mit dem neuen Stellenwert der Küche die Investi-

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tionsbereitschaft der Kunden verschoben. Ähnlich wie beim Bad, das immer mehr zur Wellnesszone wird, wird deutlich mehr für die Umgebung von Pfannen, Töpfen und Co. ausgegeben. Das beginnt schon bei der eigentlichen Grösse der Küche: Häufig als offener, dem Wohnbereich angesiedelter Raum gestaltet, nimmt sie einen zentralen und grösser dimensionierten Platz ein. Dass die Möbel winkelförmig an zwei Wände montiert werden, ist heute eher eine Seltenheit. Die Küche hat sich zum Zentrum des Lebensraums einer Wohnung oder eines Hauses entwickelt. Dabei tritt neben der Funktionalität immer mehr auch das Design in den Vordergrund. 23 Jahre im Markt Als Hans Eisenring 1988 sein Unternehmen gegründet hat, waren die Ansprüche an eine Küche, aber auch die Möglichkeiten in der Ausgestaltung noch vollkommen anders. Mit einem ausgeprägten Gespür für Trends und Kundenbedürfnisse entwickelte sich die Firma in den folgenden Jahren kontinuierlich weiter. Für Hans Eisenring war schnell klar, dass der Kunde nach mehr verlangt als nur nach preisgünstigen Angeboten. Entscheidend waren unter anderem die Präsentation der Küchen für den Kunden, die Dienstleitungen sowie die Betreuung über den gesamten Abwicklungsprozess. Mit einer Fokussierung auf diese Faktoren wuchs der Auftragsbestand sowie die Anzahl an Mitarbeitern laufend an. Heute beschäftigt die Unternehmung rund 130 Personen und hat es damit geschafft, auch für grosse Generalunternehmer als professioneller Partner wahrgenommen zu werden.

Kundenwunsch und Kundenbudget «Trotz der erreichten Grösse sehen wir uns noch immer als ein einziges Team, das Herausforderungen gemeinsam löst und bei dem die Anliegen des Kunden sowie der Qualitätsanspruch an oberster Stelle stehen», erklärt Hans Eisenring. So geht es bei jeder Küchenplanung um den grössten gemeinsamen Nenner zwischen Kundenwunsch und Kundenbudget. Die zwei entscheidenden Faktoren bilden dabei die Auswahl der Materialien sowie der Geräte. Bei den Fronten beginnt die Auswahl bei den traditionellen Kunstharzmaterialien und geht bis zu eingefärbten Spezialgläsern oder Hochglanzoberflächen. Dieselbe Bandbreite ist bei den Standard- und Spezialgeräten wie beispielsweise ein Induktions-Wok oder CombiSteamer zu beobachten. Wobei auch die Küchen im untersten Preissegment in der Regel mit Geschirrspüler, Dampfabzug und Glaskeramik ausgestattet werden. Aufgrund des zur Unternehmung gehörenden Natursteinwerkes steht den Kunden eine Vielzahl an Natur- und Quarzsteinen in unterschiedlichsten Preisklassen zur Auswahl. Dies führt dazu, dass die überwiegende Mehrzahl der Kunden sich für eine solche entscheiden. Im Privatkundenbereich beginnen die Küchenbudgets in der Regel ab 15’000 Franken. Bereits ab 35’000 Franken befinden sich die Kunden im oberen Küchensegment, in welchem auch Poggenpohl-Küchen zum Einsatz kommen. Im Objektgeschäft, also beispielsweise bei Einbauten in Eigentums-Überbauungen, kann aufgrund der Volumina etwas günstiger gerechnet werden. SPECIAL


Küchen

Hans Eisenring:

«Wir wollen sämtliche Kundenbedürfnisse abdecken»

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ASA-Service AG

Abwasser- und Umwelttechnik

Führend durch Leistung und Qualität Seit 15 Jahren ist die Firma ASA-Service AG im Bereich der Rohrreinigung tätig. Dies bedeutet für den Kunden, dass er auf eine lange Erfahrung und ausgewiesene Fachleute zurückgreifen kann. Dies nicht nur in der Rohrreinigung, sondern auch in allen anderen Dienstleistungen im Bereich der Grundstücksentwässerung.

Produziert ... In einer Kooperation mit der HG Commerciale, Handelsgenossenschaft des Schweizerischen Baumeisterverbandes, ist ASA-Service AG auch in der PE-Vorfabrikation tätig. Die Firma ASA-Service produziert spezielle Bauteile sowie komplexe Leitungssysteme aus Kunststoff. Damit ist sie die einzige Schweizer Firma, die PE-Abwassersysteme fertigt, wartet, prüft und repariert.

Prüft... Ausfliessendes Abwasser kann Grundwasser bzw. Trinkwasser verschmutzen und zu Krankheitsfällen führen. Um die Dichtheit der Leitungen, Verbindungen, Muffen, Schächte etc. zu prüfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nebst der optischen Prüfung mittels modernster Kameratechnik, führt die Firma ASA-Service auch Druckprüfungen durch.

Reinigt... Die Firma ASA-Service AG verfügt über langjähriges Know-how im Bereich Ablauf- und Rohreinigung sowie der Grundstückentwässerung. Durch periodische Kontrolle und Wartung der Liegenschaftsentwässerung können Schäden oder Schwachstellen frühzeitig erkannt und Rückstauungen sowie Überschwemmungen vorgebeugt werden. Dadurch entsteht für den Kunden mehr Sicherheit.

ASA-Service AG

Industriestrasse 15 9015 St.Gallen Telefon 0848 310 200 www.asa-service.ch 24-h-Service unter: 0848 310 200


Küchen

Porsche-Design-Küche von Poggenpohl Was im Trend ist Gerade Menschen, die ihre Küche quasi auf der «grünen Wiese» planen, können sich schnell einmal in den zahlreichen Möglichkeiten verlieren. Umso wichtiger ist eine kundenorientierte Planung. Bei der Hans Eisenring AG wird diese insbesondere auch durch den Einsatz von 3D-Visualisierungen unterstützt. Die Kundschaft erhält so auf einem grossen Bildschirm rasch einen klaren Eindruck, wie sich das Projekt in der Realität präsentieren wird. Per Knopfdruck werden die Farben gewechselt, Möbel ausgetauscht und mit Lichtkörpern gespielt. Im Sirnacher Unternehmen arbeitet man bereits seit 2002 mit dieser kundenorientierten IT-Unterstützung. Zeiten, in denen man sich aus Grundrissen und Frontalansichten selber etwas zusammenreimen musste, sind längst vorbei. Fast gleichzeitig erweiterte man auch die Ausstellungsfläche. Sie umfasst heute rund 1200 Quadratmeter und bietet einen Querschnitt über aktuelle Trends in Sachen Materialien und Ausstattung. Die Vielfalt der Küchenplanung, diverse interessante Grundrissstrukturen, die individuelle Material- sowie die Geräteauswahl bis hin zu den Natur- und Quarzsteinkollektionen beeindrucken. Nach wie vor hoch im Trend sind dezente Farben, aber auch Schwarz und Weiss. Zudem immer mehr Glas und Aluminium sowie grifflose SPECIAL

Fronten. Bei den Geräten gehört ein Steamer schon bald zum Standard. Wer noch etwas mehr auftrumpfen möchte, plant zudem gleich einen Teppan Yaki oder einen Wok ein. Kompetenz in Stein und Service Bei den Abdeckungen sind nach wie vor Natur- und Quarzsteine äusserst beliebt. «In einer von Individualismus geprägten Zeit sind Inspirationen gefragter denn je. Sie bilden die Grundlage für neue Ideen», charakterisiert Hans Eisenring einen der Gründe für den beliebten Einsatz dieser Materialien. Aus einer solchen Inspiration heraus entstand in den 1990er Jahren auch das «Hans Eisenring Natursteinwerk» in Pfyn bei Frauenfeld. Der Kunde kann dort auf einer grossen Lagerfläche mit über 12’000 Quadratmetern permanent ausgestellter Materialien rund 140 verschiedene Steinsorten begutachten und «seine» spezifische Platte für sich reservieren. Damit verfügt das Werk über eines der grössten Steinlager in der Ostschweiz. «Wir wollen mit unseren Angeboten sämtliche Kundenbedürfnisse so optimal wie möglich abdecken», erklärt Hans Eisenring. Unter diese Philosophie falle auch das seit Januar 2007 neu entwickelte, unternehmenseigene Service-Center, das sich mit allen möglichen Arbeiten an bestehenden Küchen befasst. «Unabhängig,

ob ein Kunde eine Vergrösserung anstrebt, neue, zeitgemässe Frontabdeckungen oder einfach nur gewisse Geräte erneuern will – wir bietet einen Rundum-Service, von Spezialanfertigungen bis hin zum einfachen Auswechseln eines Abfalleimers», so der Geschäftsinhaber. Die Nähe zu Zürich Seit der Gründung vor 23 Jahren ist das Unternehmen stetig gewachsen, die Angebote wurden laufend ausgebaut. Jüngstes «Kind» dieser Strategie ist die neu eröffnete Küchenausstellung in der «Bauarena» in Volketswil. Mit ihr rückt die Thurgauer Firma näher an die Kundschaft aus dem Raum Zürich. Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern werden 13 individuelle Küchenkonzepte gezeigt. Schon jetzt spricht Hans Eisenring von einem klaren Erfolg, monatlich entstünden sehr viele neue Kundenkontakte. Im Bezug auf weitere Entwicklungen des Unternehmens lässt sich Hans Eisenring allerdings nicht in die Karten blicken. Vorerst nimmt der Chef sein ganz eigenes Projekt in Angriff: «Meine eigene Küche ist inzwischen in die Jahre gekommen. Da steht in Kürze eine Erneuerung an.» Eine «Porsche» werde es aber nicht werden, schmunzelt er. Auch mit dieser Einschränkung bleibt nach wie vor ein grosses Feld an Möglichkeiten und Variationen. Februar 2011 ıı 77


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AFG – Zukunftsorientierte Lebensund Arbeitsräume

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ie AFG stellt ihre Innovationskraft ganz in den Dienst einzigartiger, massgeschneiderter und hochwertiger Bau- und Technologieformen. Mit den Divisionen Heiztechnik und Sanitär, Küchen und Kühlen, Fenster und Türen, Stahltechnik und Oberflächentechnologie bietet die AFG ihren Kunden ein Höchstmass an aussergewöhnlichen Lösungen und strebt kontinuierlich nach dem Maximum. Die AFG baut stetig an einer innovativen Zukunft: Heiz- und Klimatechnik vom Feinsten Wohlbefinden beginnt bei einem angenehmen Raumklima. Mit der Division Heiztechnik und Sanitär deckt die AFG den Bereich Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik umfassend ab: Die Marken Kermi, Arbonia, Prolux, ASCO Swiss und Aqualux gehören zu den führenden Anbietern von Radiatoren, Bodenheizungssystemen, Duschkabinen und weiteren Produkten, die einen optimalen Wohlfühl-Komfort bieten. Kermi punktet mit den PremiumDuschkabinenserien Pasa (auf Mass) und Pasa XP (Wandanschluss-Profil). Diese bieten hochklassige Funktionalität verbunden

Die neue Küchenlinie PUR11 von Forster Küchen 78ıı ıı Februar 2011 2

mit klarer, sachlicher Wertigkeit und organischer Weichheit. Ideos verbindet sternenförmige Elemente zu einem faszinierenden Ganzen von unverwechselbarer Ausstrahlung. Kermi erfüllt ebenfalls optimal den Wunsch nach ungehinderter Freiheit und Individualität mit der Walk-in-Shower XS (Bild). In der Verbindung mit den Bodenebenen, durchgefliesten Duschplatz entsteht eine echte Traumkombination für maximalen Komfort und nahezu grenzenlose Dusch-Freiheit. Bei Arbonia erstrahlt der bewährte Decotherm in neuem Glanz: Mit seinem hochwertigen Wärme-Design und seiner klaren Linienführung passt der neue Raumwärmer Decotherm Plus in jede anspruchsvolle Innenarchitektur. Ebenso lanciert Arbonia den neuen Flagtherm, der gradlinig und qualitätsbetont «Made in Switzerland» auf den Punkt bringt. Mit AFG-Küchen Träume erfüllen Jeder Kunde hat eigene, individuelle Vorstellungen von seiner Traumküche. Diesem Umstand trägt die AFG voll und ganz Rechnung: Die Division Küchen und Kühlen umfasst die Marken Forster Küchen, Forster Kühlen, Warendorf und Piatti.

Die Stahlküchen von Forster sind einzigartig in ihrem Design und besitzen eine sehr lange Lebensdauer. Forster Küchen lancierte im Januar 2011 ihr neues Küchenhighlight PUR11. Die designorientierte Küchenlinie überzeugt gleichermassen mit unbändiger Innovationskraft und ästhetischen Zügen. Warendorf ist international in rund 50 Ländern vertreten und profiliert sich mit einer neuen exklusiven Küchenlinie des Stardesigners Philippe Starck. Unter dem Namen «Starck by Warendorf» erfüllen die neu entwickelten Konzepte und Designlinien den Wunsch nach absoluter Küchenwohnlichkeit bei gleichzeitig hohem Nutzwert. Piatti ist Marktführer in der Schweiz und der grösste Anbieter von qualitativ hochwertigen Küchen für den Mietwohnungsmarkt. Obwohl sich alle drei Unternehmen auf verschiedene Marktsegmente konzentrieren, ergänzen sie sich optimal in Bezug auf Materialien und Design. AFG – führend bei Türen und Fenstern Mit den Marken EgoKiefer, RWD Schlatter und Slovaktual ist die Division Fenster und Türen führender Anbieter für Fenster und Türen in Europa. EgoKiefer entwickelt, fabriziert, verkauft und montiert

Pasa/Pasa XP von Kermi SPECIAL LEADER


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Fenster- und Türensysteme in verschiedensten Werkstoffen. Die Produkte eignen sich für die Anwendungsgebiete thermische und akustische Isolation, Einbruchsicherheit und Brandschutz. EgoKiefer stellte Anfang 2010 seine mit Spannung erwartete Fensterlinie Allstar AS1 vor. AS1 reduziert den Energieverbrauch über das Fenster um bis zu 75 %. Nachhaltiges Energiesparen bestätigt sich als Megatrend. Auch in diesem Bereich trumpft EgoKiefer und bietet eine Fenstertechnologie in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium und Holz/Aluminium an, die den jährlichen Heizenergieverbrauch um mehr als 70 % reduziert. RWD Schlatter ist der führende Türenhersteller der Schweiz. Gemeinsam mit der Empa (Eidgenössische MaterialprüfungsAnstalt) testet der innovative Türenhersteller verschiedenste Holzarten auf ihr Brandverhalten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die Forschung und Entwicklung ein und tragen dazu bei, die Sicherheitsstandards im Brandschutz laufend zu verbessern. Präzisionsstahlrohre und Profilsysteme – einzigartig Die Division Stahltechnik gliedert sich in zwei Geschäftsbereiche, die in einem ge-

Die Neuheit von Kermi: Walk-in-Shower XS

meinsamen Werk produzieren. Der Geschäftsbereich Forster Präzisionsstahlrohre konzentriert sich auf den Vertrieb hochwertiger massgewalzter Stahlrohre und gezogener Stahlprofile. Forster Profilsysteme entwickelt, produziert und vertreibt Profilsysteme aus Stahl und Edelstahl für Fenster, Türen und Fassaden. Neben bedingungslosem Innovationswillen wird in der AFG ebenso Ökologie gross geschrieben. Das gilt auch für Forster Profilsysteme, die mit ihren Profilsystemen nicht nur höchste Ansprüche erfüllt, sondern ohne Zusatz von Kunststoffkomponenten voll und ganz auf den zu 100 % recyclierbaren Werkstoff Stahl setzt. In Gebäuden mit grossen Besu-

cherströmen wie z.B. in Sportstadien spielt Sicherheit eine immense Rolle. Tür- und Fassadenelemente von Forster Profilsysteme tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Gäste wohlfühlen. STI | Hartchrom: weltweit führend Die fünfte AFG-Division Oberflächentechnologie mit der STI | Hartchrom, Steinach, ist führend in der funktionellen Oberflächenbeschichtung und -bearbeitung. Sie veredelt Komponenten und Bauteile bis 6 m Durchmesser, bis 27 m Länge und bis 64 t Gewicht in den Sektoren Papier, Druck, Film sowie für den Motorenbau, die Schifffahrt, den allgemeinen Anlagenbau und die Wehrtechnik. Die Division ist mit fünf Produktionsstandorten, zwölf Unternehmen und diversen Vertretungen weltweit präsent. Ihre Marken stehen für innovative, funktionale Oberflächenlösungen.

Weitere Informationen AFG Arbonia-Forster-Holding AG Amriswilerstrasse 50 Postfach 134 9320 Arbon T 071 447 41 41 F 071 447 45 88 info.holding@afg.ch www.afg.ch Die Highlights von Arbonia: Decotherm Plus und Flagtherm SPECIAL LEADER

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Schmierfett bei der Projektentwicklung Domus Leuchten und Möbel AG in St.Gallen konzipiert seit 35 Jahren moderne Wohnund Arbeitswelten. Dieses Know-how floss auch in das neu gestaltete Kulturzentrum «Lokremise». Dort entwickelte Domus für das Restaurant LOKAL das Möblierungsund Lichtkonzept. Im Gespräch mit Geschäftsleiter Bruno Manser und Projektleiter und Innenarchitekt Kurt Blaser. Die Lokremise ist ein über 100-jähriges Gebäude. Wie geht man bei einem solchen Objekt planerisch vor?

Kurt Blaser: Mit sehr grossem Respekt und Studium der Geschichte des Gebäudes. Es bedarf einer gedanklichen Einbeziehung sämtlicher beteiligter Benutzer wie Theater, Kinok und Kunstmuseum. Bei der Materialisierung verlangte diese rohe Gebäudehülle nach ehrlichen Materialen wie Stahl, massivem Eichenholz, Leder, Filz, Baumwolle, Glas oder sogar Hutschrauben bei den Stellschrauben der Tische. Alles Materialien, die es vor 100 Jahren schon gegeben hat. Bruno Manser: Bei der Projektentwicklung rochen wir förmlich den Dampf und das Schmierfett der dunkelgrünen Loks, assoziierten eine Draisine und sahen die in Orange gekleideten Bähnler ihre Arbeiten im Loki-Depot verrichten. Gab es bezüglich der Umsetzung Vorschriften oder gewisse Einschränkungen?

Manser: Die eingebauten Kuben für die Küche und das Kinok waren gegeben. Einschränkungen bestanden lediglich bezüglich der räumlichen Nutzungsgrenze zwischen Restaurant und Kinok. Allerdings kannten wir die Bedürfnisse und Vorgaben des Gastronomen bezüglich der verschiedenen Zonen. Diese waren Speiseteil, Bistroteil, Bar mit Buffetanlage, Hochtische, Mittagsbuffet, Loungebereich, Bankett und Outdoor auf der Drehscheibe.

fühlt sich darin wohl, egal wie viele Leute sich in diesem grossen Raum aufhalten. Einen Teil zu dieser Ausstrahlung mit unserem Konzept und unseren Möbeln und Leuchten beigetragen zu haben, macht mich stolz auf mein Domus-Team. Am Schluss sind wir zufrieden, wenn unsere Kunden zufrieden sind. Und diese Bestätigung haben wir von der Bauherrschaft sowie dem Gastronomen Peter Schildknecht mehrfach erhalten.

Wie viele Entwürfe standen zur Aus-

Was ist einfacher, ein bestehendes Ob-

wahl?

jekt zu «bestücken» oder auf der grünen

Blaser: Basierend auf den ersten Ideenskizzen und den vorgenannten Vorgaben entstand ein einziges Grundkonzept, das wir gemeinsam weiterentwickelt haben. Kernthema war wie bereits erwähnt die Geschichte des Gebäudes. So entstand von Anfang an die Idee einer fahrbaren Tischkomposition auf den vorhandenen Schienen, quasi als Speisewagen. Darüber hinaus lehnt die Farbe der dunkelgrünen Polster an die Farbe der Loks an, und die Outdoor-Möblierung zeigt nebst dem Dunkelgrün auch die Farbe Orange als Erinnerung an die «Bähnler-Übergwändli».

Wiese starten zu können?

Worin bestanden die grössten Herausforderungen?

Blaser: In der Raumhöhe von sieben Metern. Mit den grossen, runden Pendelleuchten ist es gelungen, eine zweite Ebene auf einer guten Höhe mit menschlichen Proportionen zu schaffen. Wenn wir die Lokremise betrachten: Worauf sind Sie besonders stolz?

Blaser: Der Raum und die Einrichtungen wecken Emotionen, ohne dass sie emotional gestylt sind. Manser: Der Raum strahlt eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit aus und man 80 ıı Februar 2011

Manser: Bei bestehenden Objekten, egal ob Altbau oder neuzeitlicher Bau, sind die Räume erlebbar. Man erfährt die räumlichen Dimensionen und spürt allenfalls die Geschichte des Raumes. Auf der grünen Wiese zu starten heisst, Konzepte auf der Basis von Plänen zu entwickeln, und es bedarf einer erfahrenen Vorstellungskraft. Blaser: Kreative Konzepte zu entwickeln, ist die Kernkompetenz von meinem Planungsteam und mir und ist gleichermassen spannend, egal ob es sich um ein bestehendes Objekt oder um ein Objekt auf der grünen Wiese handelt. Allerdings war die Lokremise aufgrund der nationalen Bedeutung ein einzigartiges Projekt und schon etwas ganz Besonderes. Wir haben grosse Freude daran.

Domus Leuchten und Möbel AG Davidstrasse 24 9000 St.Gallen T. +41 71 228 20 60 F. +41 71 228 20 69 info@domusag.ch www.domusag.ch SPECIAL


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Bruno Manser und Kurt Blaser

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Februar 2011 覺覺 81


Bau

Die Analyse der Ist-Situation 110 Tage dauerte die Regentschaft von Napoleon Bonaparte, als er von seinem Exil auf der Insel Elba nach Frankreich zurückkehrte. Seitdem steht diese «Herrschaft der hundert Tage» als Synonym für eine Schonfrist, die jedem neuen Amtsinhaber in Wirtschaft oder Politik gewährt wird, bevor er massgebliche Entscheidungen zu treffen hat. Christian Benz (41), Geschäftsführer der Röfix AG, Sennwald, berichtet, wie und was ihn in seinen ersten 150 Tagen bewegt hat und aus welchen «Schlachten» er bereits als Sieger hervorgeht. Christian Benz, was war für Sie ausschlaggebend, die Geschäftsleitung der Röfix AG zu übernehmen?

Zum einen ist die Röfix AG ein gut überschaubares Mittelunternehmen im Gegensatz zu dem Weltkonzern, wo ich zuletzt als Marketing- und Verkaufsleiter tätig war. Zum anderen reizte mich die eigentliche Aufgabe der Geschäftsleitung: Der Einund Überblick über Finanzen, Marketing und Verkauf, aber auch der Einfluss auf die Optimierung der Produktion oder der Lo-

gistik haben es mir leicht gemacht, mich für diesen weiteren und äusserst spannenden Karriereschritt zu entscheiden. Und wie gefällt Ihnen Ihre neue Aufgabe?

Nach 150 Tagen unternehmerischer Tätigkeit kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass mir meine neue Aufgabe als Geschäftsleiter der Röfix AG sehr gefällt, obwohl der Einstieg nicht gerade einfach war. Das gros­ se Erbe meines Vorgängers ist nach wie vor spürbar – doch die unglaubliche Solidari-

tät der Mitarbeiter ist für mich eine gros­ se Hilfe und tägliche Motivation. Zudem kommen mir meine langjährige Erfahrung als Marketing- und Verkaufsleiter und mein Chemie- und Betriebswirtschaftsstudium zugute, sodass ich die unternehmerischen Abläufe, unser komplexes Managementsystem und letztlich auch unsere Produkte noch besser positionieren kann. Dies ist ein grosser Vorteil. Das heisst, Sie haben gleich vom ersten

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Bau

Nun kommt ein 41-jähriger Geschäftsführer mit Churer Wurzeln und voller

Christian Benz, Röfix AG

Tatendrang nach Sennwald und beginnt vom ersten Tag an, in vielen Töpfen zu rühren. Wie reagierten Ihre Mitarbeiter auf den neuen Chefkoch?

Tag an die Ärmel hochgekrempelt und mit dem Aufräumen begonnen?

(lacht) Ja. So könnte man es fast beschreiben. Doch die grosse Euphorie ist schnell einem gesunden Realismus gewichen. Die ersten 150 Tage waren geprägt durch die Analyse der Ist-Situation der Röfix AG und deren Bereiche. In diesem ersten Schritt habe ich mich mit den Aufgaben und Prozessen im Unternehmen vertraut gemacht, bevor es auch sofort mit dem zweiten Schritt, also mit der eigentlichen Arbeit, losging: Wesentliche unternehmerische Entscheidungen waren zu treffen und Prozesse und Abläufe bestmöglich zu optimieren. Hierzu zählten die Ermittlung der Chancen und Risiken sowie die dringende Umsetzung einiger Sofortmassnahmen. Diese waren von besonderer Bedeutung. Wir haben erfolgreich einige erste Aktionen eingeleitet, um Blindleistungen schnellstmöglich zu stoppen und andere Bereiche effizienter zu bewirtschaften. Haben Sie bei Ihrem Antritt geahnt, was Sie erwartet?

Ich schätze und liebe meine Aufgabe sehr. Dennoch erwartete mich zu Beginn viel Arbeit, die mich zeitweise sogar fast überrollte. Bis ich mir einen Überblick verschafft hatte, dauerte es seine Zeit. Ich musste als Nachfolger erst neue Strukturen schaffen, die auch eine bessere Verteilung der Aufgaben nach sich zog. Dazu gehörten auch eine neue, flache Hierarchie und das Übertragen von mehr Verantwortung auf die leitenden Mitarbeiter, deren sofortige Hilfe ganz wesentlich zur Entlastung meiner Aufbauarbeit beiträgt. SPECIAL

An meinem ersten Arbeitstag lernte ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen und besuchte nach und nach sämtliche Abteilungen, um mir ein Bild von der Vielfalt meines neuen Tätigkeitsfeldes zu machen. Ich spürte, was ich eigentlich schon wusste: Die heutigen Abläufe und Strukturen sind sehr komplex, sodass es nicht möglich ist, innerhalb kurzer Zeit die Situation fundiert zu beurteilen und Lösungen oder Änderungen anzubringen. Mein Ziel wird es sein, effiziente Abläufe zu schaffen und unproduktive Falltüren zu entdecken und zu eliminieren. Und vor allem, alle Mitarbeiter geschlossen hinter dieses Ziel zu scharen. Die Arbeit geht uns jedenfalls so schnell nicht aus. Viele Projekte müssen angegangen oder zu Ende geführt werden. Als Geschäftsleiter habe ich aber auch den Auftrag, nicht nur meine Mitarbeiter zu führen, sondern Generalist zu sein und das Wohl des Unternehmens als Ganzes in den Vordergrund zu stellen. Auch dies ist ein «Kochtopf», in dem ich rühre. Das stellt jedoch eine wohltuende Abwechslung dar zu den vielen kleineren und grösseren Aufgaben, die sonst anstehen. Wie empfinden Sie das Arbeitsklima bei der Röfix AG?

Der Zusammenhalt und das Arbeitsklima bei der Röfix AG ist in allen Teams sehr gut. Wir verstehen uns menschlich vorzüglich, was vieles erleichtert. Überall lernte ich sehr gute und sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen, die bereits seit vielen Jahren täglich einen hervorragenden Job bei der Röfix AG leisten. Was mich sehr zuversichtlich stimmt und stark

motiviert, auch selbst mein Bestes zu geben. Ganz wichtig für mich ist in der aktuellen, spannenden Situation eine ständige, offene und ehrliche Kommunikation, die allen Mitarbeitern transparent macht, wo wir stehen und wohin wir wollen. Nur so haben wir alle ein gemeinsames Ziel und ziehen auch am selben Strick. Wird es auch personelle Änderungen geben?

Ja. Es wird Änderungen geben. Jedoch nur positive:Wir werden alle Arbeitsplätze erhalten und noch weitere schaffen. Aktuell sind wir dabei, unsere Verkaufsstellen in der Region westlich von Zürich auszubauen, hier die Logistik zu optimieren und schrittweise eigentliche und attraktive Kundencenter zu schaffen. Im Gegensatz dazu werden wir im Osten von Zürich den Handel weiter vorantreiben. Dies wird auch die grosse Herausforderung sein – beide Gebiete unabhängig voneinander zu forcieren. Wie verbindlich bleibt der Standort Sennwald als Hauptsitz?

Historisch gesehen liegt der Standort Sennwald optimal, da die Röfix AG hauptsächlich in der Ostschweiz tätig ist und Sennwald somit das Zentrum der Verkaufsgebiete bildet. Heute verlagern sich die Gebiete jedoch immer mehr westwärts, mittelfristig eventuell sogar bis in die Westschweiz. So kann durchaus vereinzelt der Eindruck entstehen, dass wir am Rande der Schweiz sitzen – was aber nicht so ist. Ist eine Standortverlegung ein Thema in der Geschäftsleitung?

Nein, absolut nicht. Der Standort Sennwald wird auch weiterhin bestehen bleiben. Zum einen beschäftigen wir hier seit Jahren sehr gute Fachkräfte, zum anderen liegt unser Kerngeschäft immer noch in der Ostschweiz. Februar 2011 ıı 83


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Nachhaltig Werte schaffen:

Gestaltung mit Echtholzparkett Ob im repräsentativen Geschäftsgebäude oder privaten Heim – der Boden spielt aufgrund der grossen Fläche und optischen Präsenz eine tragende Rolle für die Wirkung des Lebensraums auf uns Menschen. Gleichzeitig gewinnen in einer immer schneller werdenden Gesellschaft dauerhafte Werte, wie es ein natürliches Material wie Echtholz repräsentiert, zunehmend an Bedeutung.

Repräsentative Authentizität und Wohlfühlen sind kein Widerspruch 84ıı ıı Februar 2011 2

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ie Beziehung vom Menschen zum Holz ist eine ganz besondere. Vor über 1,5 Millionen Jahren gelang es unseren Vorfahren zum ersten Mal, Feuer gezielt für ihre Bedürfnisse einzusetzen: mit trockenen Bäumen und Pflanzen als Brennmaterial. Bis heute ist die Substanz eine der wichtigsten Roh- und Werkstoffe der Welt. Seine archaische Anziehungskraft hat Holz dabei nie verloren – im Gegenteil, gerade heute schätzen wir die Ruhe, Wärme und das Wohlgefühl.

Parkett passt dank seiner Vielseitigkeit in jedes Ambiente. Es ist robust, vielseitig und pflegeleicht und für ein privates Berg-Chalet genauso geeignet wie für öffentliche Gebäude. Ein grosses Farbspektrum von ganz hellen bis ganz dunklen Hölzern wird in den verschiedensten Oberflächen angeboten: von der trendigem Hochglanz- über eine pflegeleichte Mattversiegelung bis hin zu authentischen Naturöl-Oberflächen. Bürstungen in verschiedenen Tiefen, Strukturierungen, Fasen und vieles mehr bieten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. 2-Schicht-Parkett ist dabei sozusagen der Mercedes des Parketts: Die vom VerlegeProfi vollverklebten Parkettstäbe sorgen für ein geräuschloses, angenehmes Gehgefühl

und dank der niedrigen Aufbauhöhe sind nicht nur perfekte, nahtlose Übergänge an Türen und zu anderen Materialien wie Fliesen möglich, sondern werden auch ideale Wärmedurchlasswiderstände erreicht: ideal für Bodenheizung und Gebäude nach MINERGIE®-Standards. Dauerhaft Werte schaffen. Dabei spielt die Qualität und Zuverlässigkeit des Herstellers die entscheidende Rolle. Bauwerk Parkett mit Hauptsitz im Schweizerischen St.Margrethen SG legt bei der Auswahl und Verarbeitung seiner Rohmaterialien besonders hohe Massstäbe an: Das Holz ist langlebig und belastbar. Die Geschichte des Schweizer Traditionsunternehmens beginnt in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts. Über die Jahrzehnte hat sich vieles verändert. Eines konnte man stets bewahren: die Leidenschaft für die verantwortungsvolle und wohngesunde Verarbeitung von Holz. Weiterer Vorteil: Bauwerk Parkett ist als einziger Schweizer Parketthersteller Mitglied beim unabhängigen Sentinel-Haus Institut, das regelmässig Baustoffe auf seine Emissionen prüft. Das gesamte Sortiment von Bauwerk Parkett ist als «wohngesund» zertifiziert. Damit hat der Bauherr die Gewissheit, dass garantiert keine bedenklichen Schadstoffe verwendet werden. Ebenso erfüllt Bauwerk

Parkett die Voraussetzungen für Gebäude nach dem Baustandard MINERGIE-ECO. Auf www.bauwerk-parkett.com unter ‹Parkett›, Rubrik ‹Wohnträume› und in den Produktmagazin «Lebens-Werk» finden sich Anregungen für gelungene Einrichtungskonzepte: von gemütlich-wohnlich über puristisch-modern bis hin zu praktisch-rustikal. Weitere Informationen unter: www.bauwerk-parkett.com.

Inspiration und Parkett: Das Lebenswerk von Bauwerk

Tradition trifft Moderne: Bauwerk Parkett AG

Klaus Brammertz, Geschäftsführer Bauwerk Gruppe

Gründungsjahr: 1942 Erfinder des modernen 2-Schicht-Parketts Anzahl Mitarbeitende: 550 Mitarbeitende in zwei Produktionswerken (St.Margrethen SG und Salzburg/Österreich)

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Ausstellungen: In sieben firmeneigenen grosszügigen Parkett-Ausstellungen in der ganzen Schweiz bietet Bauwerk Parkett Bauherrschaften, Architekten und Parkett-Verlegern Inspirationen und qualifizierte Fachberatung rund um das Thema Parkett in einer ansprechenden Präsentation mit vielen grossflächigen Parkettmustern. Produkt-Innovationen: Trendgerechte Parkett-Innovationen nach aktuellen Marktbedürfnissen: im 2-SchichtParkett: Neue, ungewöhnliche Strukturoberflächen in der Landhausdiele Villapark, Industrial-Design mit Loftpark, HochglanzNeuheiten im Trendpark, Ausbau des Used look Angebot und neue, durchgehende

Farben. Ergänzt durch ein neues, breites 3-Schicht-Sortiment Maxipark zur schwimmenden Verlegung mit 34 Landhausdielen und 28 Schiffsböden. Jedes Stück ein Unikat: Die von Raphael Pohlland gestaltete Edition «Bauwerk No.1 – Kunststücke» umfasst eine streng limitierte Auflage an handbemalten und gestalteten Parkettdielen, die online bestellt werden können (www.parkett-kunst.ch). Referenzen: Gewinnerin des 3. Award beim 13. Designer’s Saturday in Langenthal 2010 Geschäftsleitung: Klaus Brammertz, Geschäftsführer Bauwerk Gruppe

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Achtung … fertig ... Küche! Der Weg zur Traumküche ist jetzt noch kürzer und einfacher geworden: Die Firma   Saxer Einbauküchen AG in Altstätten führt traumhafte Qualitätsküchen in verschiedenen  Preislagen. Grosser Vorteil für Kundinnen und Kunden: Als Generalunternehmerin   bietet sie sämtliche Leistungen – auch allfällige Umbauarbeiten – aus einer Hand an.

Neue Küche, fachmännisch eingebaut, während die Hausbesitzer in den Ferien weilten: Das ist bei der Saxer Einbauküchen AG als Generalunternehmerin problemlos möglich.

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lexibilität und Kundennähe sind die bekannten Stärken der Saxer Einbauküchen AG. Die eigene Werkstatt ermöglicht die individuelle und prompte Massanfertigung. Daneben führt man auch Service- und Reparaturarbeiten an bestehenden Küchen aus. Der Einsatz moderner Planungssysteme erleichtert dem Kunden den Weg zur eigenen Traumküche.

«Wir sind ein flexibler Kleinbetrieb mit grossen Möglichkeiten» Wolfgang Bezler, Geschäftsleiter der Saxer Einbauküchen AG. SPECIAL LEADER

Vorteile für alle Beteiligten Durch die enge Zusammenarbeit mit der St.Galler Firma Grossenbacher Geräteverkauf AG kann die Saxer Einbauküchen AG neu auch als Generalunternehmerin auftreten. Neben professioneller Küchenplanung und -einbau übernimmt man auf Wunsch

Saxer Einbauküchen AG Alte Ruppenstrasse 24 9450 Altstätten SG Telefon: 071 755 62 77 www.saxerkuechen.ch Besuchen Sie den neu gestalteten Showroom und lassen Sie sich inspirieren. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr Nachmittags nach Vereinbarung. Ein Unternehmen der Grossenbacher Geräteverkauf AG, St.Gallen

auch die gesamte Koordination der beteiligten Handwerker. Von Elektro- und Sanitärinstallationen bis hin zu Maler, Gipseroder Plattenlegerarbeiten. Die Zusammenarbeit mit der Grossenbacher Geräteverkauf AG bringt auch eine Erweiterung der Angebotspalette: Künftig bietet die Saxer Einbauküchen AG beispielsweise auch freistehende Geräte für Küche und Waschraum an.

Küche und Küchengeräte aus einer Hand: Durch die Zusammenarbeit mit der Grossenbacher Geräteverkauf AG profitieren Kunden von grosser Auswahl und bestem Service. Februar 2011 ıı ıı87 3


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Keine Anzeichen einer Immobilienblase Läuft die Schweiz einer Immobilienkrise entgegen? Bleibt die Branche auf ihren Objekten sitzen, deren Wert kontinuierlich im Antlitz der Zeit sinkt? Diesen Fragen ging Ende Januar das Immobilienforum «Immodream» der St.Galler Kantonalbank auf den Grund.

N

ach einem schwierigen 2009 hat sich die Wirtschaft im vergangenen Jahr erstaunlich gut erholt. Insbesondere der Immobilienmarkt hat von den günstigen Rahmenbedingungen profitiert. «Eine krisenresistente Bauwirtschaft, eine unverändert hohe Bautätigkeit in der Schweiz aber auch in der Ostschweiz, tiefe Zinsen und eine solide Finanzlage der öffentlichen Hand haben den Markt positiv beeinflusst», ist Albert Koller, Mitglied der SGKB-Geschäftsleitung überzeugt. Es stelle sich nun die Frage, ob wir

am Anfang einer Preisblase stehen und wie sich der Markt im 2011 entwickeln werde. Was hat es auf sich, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Banken ermahnt, vorsichtig mit der Vergabe von Hypotheken zu sein? Vollständige Entwarnung wollten die beiden Referenten des Forums, Patrick Schnorf und Urs Hausmann von Wüest & Partner AG, Zürich nicht geben. Sie sehen den Entwicklungen aber optimistisch entgegen. Zwar könne irrationales Vorgehen von Investoren am Markt auch in Zukunft nicht vollständig

«Entwicklungen wachsam verfolgen» Vier Fragen an David Saxer, Credit Officer/Immobilienexperte bei der St.Galler Kantonalbank.

David Saxer, Krisen, Crashs und Preisblasen waren die Schlagworte am diesjährigen Immobilienforum. Müssen wir uns Sorgen machen?

Der Schweizer Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Jahren als sehr stabil erwiesen. Die Preise sind ungeachtet der Baisse in verschiedenen anderen Ländern kontinuierlich gestiegen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen durch die einwanderungsbedingte 88ıı ıı Februar 2011 2

Nachfrage, die Einkommensentwicklung und das günstige Zinsumfeld begründet. Solange sich diese Rahmenbedingungen nicht massgeblich ändern, ist kein Einbruch am Schweizer Immobilienmarkt zu erwarten. Trotzdem gilt es, die Entwicklung wachsam zu verfolgen. Sollten sich zum Beispiel spekulative Aktivitäten vermehren, sind dies ernst zu nehmende Zeichen. Spekulationen können auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Beispielsweise wenn Immobilien gekauft werden mit der Absicht, diese innert kurzer Frist mit erheblichem Gewinn weiterzuveräussern. Oder wenn das Fremdkapital im Zuge der positiven Preisentwicklung erhöht und für zweckfremde Investitionen eingesetzt wird. Ebenso zur Vorsicht mahnt die Tatsache, dass viele Entwicklungen erst im Lauf der Zeit Auswirkungen zeigen. Deshalb sollte das aktuell günstige Zinsumfeld ausgenützt werden, um neues Eigenkapital zu bilden. Wie sieht Ihre Standortbestimmung für die Ostschweiz aus?

ausgeschlossen werden, jedoch gebe es derzeit keine Anzeichen einer flächendeckenden Blase. Für 2011 rechnen beide Experten mit der bereits prognostizierten sanften Abschwächung im gesamten Immobilienmarkt. «Die Fundamentaldaten der Wirtschaft zeigen ein positives Bild», führte Schnorf aus. «Der St.Galler Immobilienmarkt entwickelt sich analog zum Gesamtschweizerischen Markt, jedoch auf tieferen Niveau. Besondere Beachtung sollte der Kongruenz zwischen Bevölkerungswachstum und Neubautätigkeit geschenkt werden.»

Der Ostschweizer Immobilienmarkt präsentiert sich in guter Verfassung. Die Preise sind auch in der Ostschweiz angestiegen, aber auf tieferem Niveau als im Schweizer Durchschnitt. Die Neubautätigkeit ist unverändert hoch, und die Baubewilligungen deuten auf eine anhaltende Bauaktivität hin. Die Erfahrung zeigt, dass die Neubauten vom Markt gut absorbiert werden, während Bestandesobjekte im Vergleich eher an Attraktivität einbüssen. Gibt es starke Unterschiede in den einzelnen Regionen?

Es gibt erhebliche Unterschiede in den einzelnen Regionen, aber auch unter den einzelnen Gemeinden innerhalb einer Region. Verkehrsmässig optimal erschlossene Gemeinden mit guter Infrastruktur, niedrigen Steuern und landschaftlichen Qualitäten gehören zu den am meisten nachgefragten Standorten. Die Immobilienpreise dieser Gemeinden sind deutlich stärker gestiegen als in den ländlichen Regionen. Ist die Kreditpolitik der Banken zu locker?

Diese Frage kann ich nur bezogen auf die St.Galler Kantonalbank beantworten: Unsere Kreditpolitik wurde in den vergangenen Jahren nicht gelockert. Die Anforderungen hinsichtlich Eigenkapital und Beurteilung der nachhaltigen Tragbarkeit gelten unverändert. SPECIAL LEADER


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«Die Gefahr schätze ich als gering ein» Drei Fragen an Urs Hausmann, Partner und Präsident des Verwaltungsrates der Wüest & Partner AG, Zürich.

Urs Hausmann, läuft die Schweiz einer Immobilienkrise entgegen?

Auf den ersten Blick gleichen sich die aktuellen Schlagzeilen in den Medien denjenigen, die wir vor 20 Jahren beim damaligen Immobiliencrash lesen konnten. Auch mahnen sowohl die FINMA als auch die Nationalbank vor möglichen Gefahren im Schweizer Hypothekar- und Immobilienmarkt. Dabei gilt es zu bedenken, dass sich die Geschichte selten eins zu eins wiederholt. Auf den

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Punkt gebracht schätze ich die Situation am Immobilienmarkt wie folgt ein: Alle Akteure sind seit geraumer Zeit mit anspruchsvollen Rahmenbedingungen konfrontiert. Daher gilt es, noch wachsamer als sonst zu sein. Die Gefahr, dass die Schweiz unmittelbar und absehbar in eine Immobilienkrise läuft, schätze ich gegenwärtig hingegen als gering ein. Falls sich trotzdem etwas zusammenbrauen sollte, erwarte ich erst in zwei bis drei Jahren namhafte Turbulenzen. Wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang der Hinweis, dass schwankende Immobilienpreise, also auch kurzfristig sinkende Preise, nicht mit einer Immobilienkrise gleichzusetzen sind. Vielmehr bilden diese Schwankungen den Normalfall ab. Wo sehen Sie persönlich die grössten Gefahren?

Ich sehe drei Themenfelder: Erstens ein Ausblenden von potenziellen Risiken bei konkreten Anlage- bzw. Investitionsentscheidungen. Konkret bedeutet dies, dass gewisse Liegenschaften langfristig betrachtet heute in

der Tendenz überzahlt werden. Wenn man aber einen entsprechend langen Anlagehorizont besitzt, spielt dieser Aspekt eine eher untergeordnete Rolle. Die zweite Gefahr besteht darin, dass sich die Marktteilnehmer nachhaltig an die tiefen Zinsen «gewöhnen». De facto sinkt das nominale Zinsniveau in der Schweiz seit über 20 Jahren! Die allfälligen Gefahren sind primär bei der Tragbarkeit von Krediten (d. h. ein solider Zinsdienst bei den Kreditnehmern) zu sehen. Die Entwicklung der Immobilienpreise dürfte hingegen von steigenden Zinsen nicht oder nur ausnahmsweise negativ tangiert sein. Die dritte Gefahr besteht darin, dass die Marktakteure leichtsinnig agieren und das Motiv von eigenen Investitionsentscheidungen die schiere Spekulation bildet. Aber – anders als gegenwärtig in China –die hiesige Nachfrage nach Immobilien hat nach wie vor reale Hintergründe. Inwiefern können die Entwicklungen von den Banken beeinflusst werden?

Die Banken haben durch ihre eigenen Richtlinien bei der Vergabe von Hypotheken das Heft in der Hand. Blickt man in der Geschichte zurück, besteht eine wesentliche Gefahr darin, dass von diesen Richtlinien – aus welchen Gründen auch immer – kurzfristig abgewichen wird. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von sogenannten «exceptions to policy». Wenn die Ausnahme in der Kreditvergabe zur Regel wird, dann ist grösste Vorsicht angezeigt.

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Ambiente

«Und Licht! Viel Licht!» Wer Prominente zu ihrer Wohnung befragt, erhält mitunter erstaunliche Antworten. Wer dieser Herrschaften wünscht sich wohl ein rosa Sofa? Und wer strich seine Wände eigenhändig im toskanischen Stil? Eine Antwort dürfte hingegen klar sein: Jene auf die Frage, wen wir am liebsten als Unterstützung beim nächsten Umzug zuziehen würden.

W

enn Schwingerkönig Jörg Abderhalden (1) beim Zügeln ins 2005 fertiggestellte Eigenheim in Nesslau selber Hand angelegt hat, dürfte der Umzug innerhalb kurzer Zeit vonstatten gegangen sein. Aber nicht etwa ein Fitnessraum ist das Herzstück des Gebäudes, sondern die Küche mit Essraum, wie der diplomierte Schreinermeister sagt. Und wo gab es bei der Erstellung die grössten Komplikationen? «Der Zeitplan stellte uns immer wieder vor Herausforderungen. Allerdings waren es wohl die verschiedenen Bewilligungen, die uns am meisten Kopfzerbrechen gemacht haben», so Abderhalden. Im vergangenen Jahr wurde nun noch der Aussenbereich aufgewertet. Diesem habe man in der Bauphase wenig Beachtung geschenkt. Abderhalden: «Das war auch gut so. So konnten wir erst einmal herausfinden, wo wir uns am wohlsten fühlen und wo es von der Witterung her passt. Jetzt haben wir einen gemütlichen Platz geschaffen.» An Wünschen und Vorstellungen bezüglich des künftigen Lebensraums fehlt es der Schauspielerin Xenia Tchoumitcheva (2) nicht. «Am liebsten hätte ich ein Haus am See oder am Meer und eine Wohnung in London oder New York», gibt sie unverblümt zu. Modern sollten diese sein sowie elegant und praktisch. Gewisse Akzente würde sie mit antiken Möbelstücken setzen, beispielsweise einem rosa Sofa im Barockstil. «Und Licht! Viel Licht!», ergänzt sie. So überrascht es nicht, dass sie bereits jetzt in ihrer Wohnung am meisten Geld für Lampen ausgibt. Eigentlich rausgeworfenes Geld: Am meisten Glanz erhält die Wohnung von Xenia Tchoumitcheva sowieso dann, wenn sie selbst durch die Zimmer wandelt.

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Moderatorin Anita Buri (3) gilt als typische Vertreterin des Kantons Thurgau. Dabei wohnt die ehemalige Miss Schweiz aus familiären Gründen bereits seit neun Jahren in Baden im Kanton Aargau. Dort plant sie derzeit den Ausbau ihrer zukünftigen Eigentumswohnung. Ideen hole sie sich unter anderem aus entsprechenden TVSendungen. «Für mich muss es in jedem Raum ‹heimelig› und schön sein», so Buri. «Mir gefällt der Barockstil mit einem Mix von Modernem sehr gut. Und natürlich ist eine tolle Küche für eine Frau wie mich das absolute A und O.» Obwohl noch mitten in der Bauphase, hegt sie bereits Träume für die Zukunft. Und zwar in Form einer wunderschönen Terrasse mit Sprudelbad. In Altenrhein, in einem gemütlichen Bungalow verbringt Paloma Würth (4) ihre Zeit, wenn sie nicht gerade auf der Bühne steht. Hier ist die Sängerin aufgewachsen, und hierhin hat es sie vor elf Jahren wieder zurück verschlagen. Und es ist weder das Schlafzimmer noch das Bad, in das sie am meisten investiert hat. «Es ist meine Couch», gesteht sie. «Sie ist quasi mein Zentrum.» Die Miss Schweiz des Jahres 2007 und heutige Studentin Amanda Ammann versteht etwas von Architektur. Diesen Eindruck erhält man jedenfalls, wenn sie vom Haus ihrer Eltern in Abtwil zu schwärmen beginnt: «Im Jahre 2005 wurde unser Haus vom Abtwiler Architekten Thomas Mauchle fertiggestellt. Das moderne Gebäude ist kubusförmig, elegant, aber doch klar strukturiert und dominiert durch die Materialien Holz, Beton und Glas.» Und die «Miss» hat dem Neubau in ihrem Zimmer denn auch gleich einen eigenen Stempel aufgedrückt: «Ich habe die Wände im toskanischen Stil in ‹Terracotta› gestrichen und setze auf einen kolonialen Stil bei den Möbeln.» Februar 2011 ıı 95


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Gibt es einen richtigen Wert? 1300 Mia. Franken. So viel betrug das Anlagevermögen in Immobilien in der Schweiz 2003. (Mit der jährlichen Produktion von rund 40’000 neue Wohneinheiten in den vergangenen Jahren dürften es mittlerweile noch mehr sein.) Das entspricht 4x dem jährlichen Bruttosozialprodukt und macht deutlich, wie wichtig eine objektive Immobilienbewertung ist. Bereits kleinste Abweichungen haben Auswirkungen im Milliardenbereich.

D

er Wert der Immobilie ist eine Momentaufnahme. Es gibt zwar zahlreiche branchenübliche Schätzungskonzept und -kriterien, sie lassen aber einen beachtlichen Interpretationsspielraum offen. Die Treffsicherheit von Aussagen über den zukünftigen Wert einer Immobilie steht und fällt mit der Qualität der in die Bewertung einfliessenden Daten. Fehlende Transparenz des gesamten Liegenschaftenmarktes, die subjektive und zum Teil fehlerhafte Beurteilung objektspezifischer Kriterien zeigen die Grenzen einzelner Schätzungsmethoden. Entscheidend: Nicht die gewählte Schätzungsmethode bestimmt den Wert eines Grundstücks, sondern die Art des Schätzungsobjekts bestimmt die Wahl der Schätzungsmethode. Was es damit genau auf sich hat, erklärt René Sproll, Partner von Sproll & Ramseyer AG, passionierter Immobilienschätzer und Präsident des Schweizerischen ImmobilienschätzerVerbandes SIV im Interview. René Sproll, das Wort «schätzen» mutet an, dass der Wert aus dem Bauch kommt.

Genau so ist es. Es gibt einen wichtigen Grundsatz: Erst mit schätzen beginnen, wenn du weisst, was die Liegenschaft wert ist. Immobilienwerte lassen sich nicht errechnen. Verbunden mit einer fundierten Schätzung ist immer noch der persönliche Augenschein vor Ort. Das Haus muss dir sagen, was es wert ist. Der geschulte Schätzer nimmt das auf, was er mit den Augen sieht. Er bringt das zu Papier, was er vorwiegend im Bauch – und auch im Kopf – verarbeitet hat. Er beginnt erst zu schreiben, wenn er die angemessene Methode kennt und weiss, was dabei herauskommt. Er beginnt erst zu rechnen, wenn er das Resultat kennt. So einfach ist das. Und ge96ıı ıı Februar 2011 2

nau deshalb heisst es Schätzung. Wenn es eine Wissenschaft wäre, würde es rechnen oder wägen heissen, aber nicht schätzen.

sche Wertüberprüfung – insbesondere bei Immobilienunternehmen und Firmen mit grossem Immobilienportfolio.

Welche Kriterien sprechen für die Wahl

Gibt es Fälle, in denen der professionelle

eines professionellen Schätzers?

Schätzer der falsche Ansprechpartner

Marktkenntnis, Ausbildung, Erfahrung. Auf diesen Eckpfeilern basiert eine fundierte Schätzung. Schätzen ist reine Erfahrungssache, denn der Wert einer Immobilie kann wie gesagt nur zum Teil errechnet werden. Zu viele subjektive Kriterien fliessen in die Ermittlung ein und geben dennoch nur Anhaltspunkte für die Bewertung.

ist?

Nun gibt es unzählige Schätzungsmethoden. Realwert-, Ertragswert-, Differenzwert-, Mischwert- oder hedonische Methode sind nur einige. Welches ist die richtige?

Jeder dieser Methode hat ihre Berechtigung und soll auftraggeber- und objektbezogen auch angewendet werden. Verschiedene Methoden mit der gleichen Grundlage – wir sagen auch mit der gleichen genetischen Mutter – solten den gleichen Wert ergeben. Nicht die Art der Schätzungsmethode ergibt den Wert der Liegenschaft, sondern die Art der Liegenschaft bestimmt die Schätzungsmethode. Definitiv veraltet und nicht mehr verwendet werden darf die Mischwert- oder sogenannte Praktikermethode. Welche Schlüsse kann ich aus einer Schätzung ziehen?

Eine Wertbestimmung kann Basis sein für Verkaufs- oder Kaufverhandlungen. Auch andere äussere Umstände wie Belehnen, Schenkung, Heirat oder Scheidung machen eine Bestimmung notwendig. Sie kann mit entscheidend sein, ob man sich für eine Renovation oder einen Abbruch entscheidet. Daneben gibt es die periodi-

Vielleicht dann, wenn es sich um ein Standardobjekt, das bei der Grossbank belehnt werden muss, handelt. Falls das Objekt tatsächlich keine spezifische Besonderheit aufweist, könnte eine hedonische Schätzung hier ausreichen. In allen anderen Fällen ist eine sogenannt konventionelle Schätzung unabdingbar. Die hedonische Bewertungsmethode ereignet sich nicht für aussergewöhnliche Einfamilien-, Mehrfamilien- und Geschäftshäuser. Die Frage, wie viel ein Haus wert ist, kann nicht pauschal vom Schreibtisch aus beurteilt werden. Eine umfassende Besichtigung vor Ort mit einem ausgewiesenen und unabhängigen Schätzer wird unumgänglich sein und sich in aller Regel auch bezahlt machen. Auch wenn sich der Lustgewinn, der sich aus dem Wort Hedonismus ableitet, mit dem Bezahlen der höheren Kosten einer konventionellen Schätzung nicht einstellt. Was halten Sie von einer Schätzung mittels Fragebogen?

Die scheinbar einfache Anwendung hedonischer Schätzungsmethoden und das daraus erzielende Honorarvolumen verführen unterschiedliche Anbieter dazu, Hauseigentümern mittels angepriesener Schätzungsmethoden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der dazu offenbar einfach auszufüllende Fragebogen verbirgt für den Laien nicht wenige Tretminen. Ist ein Laie in der Lage, korrekt zu beantworten, ob die Aussichtslage unverbaubar ist? Realisiert er, dass die heute vorhandene Aussicht nur solange besteht, bis der Nachbar die zulässige SPECIAL LEADER


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Bedeutung der fundierten Aus- und Weiterbildung in der Immobilienbewertung SIREA – Schweizerisches Institut für Immobilienbewertung, Zürich SIREA (Swiss Institute of Real Estate Appraisal) ist das Aus- und Weiterbildungsinstitut des Schweizerischen Immobilienschätzer-Verbandes SIV. Pro Jahr besuchen über 300 Fachleute vornehmlich aus der Bau- und Immobilienwirtschaft die Kurse von SIREA. Die Lehrgänge des Instituts werden in Partnerschaft mit Schweizerischen Fachhochschulen angeboten und führen zu anerkannten Weiterbildungsabschlüssen auf Hochschulstufe. Alle SIREADozenten sind langjährig tätige Fachleute aus der Praxis. Das Institut finanziert sich in erster Linie aus Kursgebühren. Darüber hinaus unterstützt der SIV die Aktivitäten seines Instituts mit ideellen und monetären Beiträgen. Diese ermöglichen die permanente Weiterentwicklung von Forschung und Lehre am Institut. Die Aktivitäten von SIREA tragen wesentlich zur Professionalisierung des Bewerterstandes innerhalb der Immobilienwirtschaft in der Schweiz bei. Damit leistet SIREA letztlich einen Beitrag zur ökonomischen Stabilität im Land. www.sirea.ch René Sproll, Sproll & Ramseyer AG

Gebäudehöhe ausschöpft? Da die meisten Haus- und Wohnungseigentümer sowieso ihr Grundeigentum nach dem Motto «my home is my castle» beurteilen, dürften die gestellten Fragen subjektiv beantwortet werden. Die Bewertung der vorhandenen Bausubstanz setzt entsprechende Kenntnis und Erfahrung voraus. Aufwändige, jedoch nicht fachgerechte Sanierungen verteuern eine Liegenschaft unnötig, ohne deren Wert zu erhöhen. Mit einer konzeptlosen Sanierung wird der Wert einer Liegenschaft sogar wesentlich reduziert. Tatsächlich interessieren sich doch wenige für den reellen Wert ihrer Liegenschaft. Kann man heute überhaupt noch

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Sicher ist man immer irgendwie beeinflusst, und sicher wird vonseiten Auftraggeber manchmal Druck auf den Schätzer ausgeübt …

Der SIV Der Schweizerische ImmobilienschätzerVerband ist der mitgliederstärkste unabhängige Fachverband der Schweiz, der sich ausschliesslich im Schätzungswesen engagiert.

… das Resultat so auszugestalten, dass

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«sauber» schätzen?

es dem Auftraggeber und seinen Interessen nützt?

Exakt. Vielfach steht nicht der reelle Wert, sondern die Summe im Vordergrund, die als Resultat erwünscht wird. Mit falsch angewandten Schätzungsmethoden und vielfach fehlenden Orts- und Sachkenntnissen wird versucht, mit nebulösen Prognosen und Inhalten diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Partikularinteressen der jeweiligen Auftragge-

ber stehen in Konkurrenz zu den Resultaten. Der Ansatz muss aber ein anderer sein. Professionelles Schätzen hat mit (Berufs-) Ethik zu tun. Dahinter steckt wiederum eine fundierte Aus- und regelmässige Weiterbildung, die je länger je wichtiger wird. Ein hoher Qualitätsstandard steht im Vordergrund – heute und morgen. Februar 2011 ıı ıı97 3


Ambiente

Flucht nach vorne Immer wieder schlägt Heinz Baumann mit seiner Möbelmanufaktur AG in Heerbrugg neue Wege ein. Was ihn antreibt, ist weniger die Konkurrenz als viel mehr die eigene Faszination am Werkstoff Holz. Sein nächstes Ziel: noch radikalere Formen, noch anspruchsvollere Verbindungen und noch kostbarere Objekte. Text: Marcel Baumgartner Bilder: Bodo Rüedi

I

m Architekturbüro, in dem Heinz Baumann vor 33 Jahren seine Hochbauzeichner-Lehre abgeschlossen hat, war «Holz» im Grunde genommen ein Schimpfwort. Man schwor auf Beton und Glas. Und dort, wo Baumann dennoch mit dem Naturmaterial in Berührung kam, fand er nur eine Bezeichnung dafür: grässlich. «Pseudo-hangehobelte, dunkle Eichendecken waren in den 1960er und 1970er Jahren im Bereich des durchschnittlichen Einfamilienhauses die dominierende Erscheinung», erinnert er sich. An eine moderne, ästhetisch ansprechende Verwendung – die es damals sehr wohl gab – sei er in seinem Umfeld nie herangekommen. Vielleicht habe gerade das sein Interesse für diesen Werkstoff geweckt. Baumann machte sich gewissermassen auf die Suche nach Möglichkeiten, Form, Struktur und Eigenheiten von Holz zeitgemäss einzusetzen. Als Weg hierfür wählte er eine Zusatzlehre als Möbelschreiner. Nach einem anschliessenden Praktikum beim Möbelrestaurator machte sich der junge Berufsmann sofort selbstständig. Eines seiner Frühwerke war ein Schrank. Es war kein Objekt, wie man es von einem Handwerker im besagten Alter erwartet hätte. Baumann legte schon mit einem seiner ersten Produkte ein Glanzstück hin, etwas Unvergleichbares, das ihm sowohl in gestalterischer als auch in fachlicher Hinsicht viel Anerkennung einbrachte. Dieses Unikat – ein zerlegbarer Schrank aus massivem Holz, der zur Montage einzig ein paar Spanngurten benötigt – war wegweisend. Gewachsenes Holz sollte fortan sein gesamtes berufliches Leben bestimmen. Heute, mehr als drei Jahrzehnte später, hat das Material für Baumann nichts an Faszination verloren. In seiner Möbelmanufaktur AG in Heerbrugg plant und gestaltet 98 ıı Februar 2011

er zusammen mit Miteigentümer Markus Hangartner Möbel-Unikate, Küchen und kostbare Innenausbauten für Privat­kunden in der Schweiz und im Ausland. Fünf gelernte Möbelschreiner und vier Möbelschreiner-Lehrlinge realisieren Jahr für Jahr ungefähr 200 Projekte. Von der Konkurrenz zerlegte Objekte Wie es sich für eine richtige Schreinerei gehört, dominieren der Holzstaub, das Säge­ mehl. Repräsentative Büroräume findet man in der Möbelmanufaktur keine. Hier wird noch echtes Handwerk betrieben. Ziel ist nicht die Rückkehr zum Hand­ hobel, sondern altbewährte Techniken neu zu interpretieren und formal den Zeitgeist zu widerspiegeln. Und Baumann will nicht einfach bestehenden Formen übernehmen. Der Grund dafür ist auch ökonomischer Natur. Denn der Designer sucht die Nische, und diese werde aufgrund der technologischen Entwicklungen immer kleiner. «Das Handwerk widerspiegelt sich immer auch in der zur Verfügung stehenden Technik. Die heutigen CNC-gesteuerten Produktionsanlagen erlauben es, Formen und Oberflächen zu gestalten, die man sich früher gar nicht vorstellen konnte», erklärt Baumann, um sogleich zu relativieren, dass er keinen Betrieb führe, der in dieser Hinsicht auf dem neuesten Stand sei. «Wir verschliessen uns dem bewusst. Und zwar nicht, weil wir auf Teufel komm raus alles von Hand machen wollen, sondern weil wir einen grossen Teil unserer Ressourcen in die Entwicklung und Gestaltung von neuen Produkten investieren.» Die Technologie betrachtet der Künstler durchaus nicht als Feind. Aber er sieht ihre Grenzen. Als Beispiel zeigt er ein aus mehreren Lamellen zusammengesetztes Stück

eines Sideboards. Es durchbricht sämtliche strukturierten Formen, entfernt sich mit seinen Rundungen vollständig vom Kubus, den man in praktisch jedem Wohnzimmer zu Gesicht bekommt. «Wo können wir uns bewegen, wo können wir uns profilieren», laute jeweils die Fragestellung. Die Antwort präsentiert Baumann anhand dieses Objektes, erstellt durch aufwendige, nicht leicht kopierbare Techniken, die die Handschrift des Designers zum Ausdruck bringen. Ein absolutes Unikat. Nach wie vor verlassen aber auch Kleinserien die Möbelmanufaktur. Stühle beispielsweise oder Tische. Die Schreinerei und sämtliche Mitarbeiter sollen schliesslich ausgelastet sein. Aber auch diese Produkte glänzen durch ihren speziellen Ausdruck, werden von Hand bearbeitet und verfeinert. Hier sucht Baumann – ebenso wie bei den experimentellen Objekten – nach einer Eigenständigkeit und Modernität. Er entwickelt ausgereifte Konstruktionen und neue Formen der Verarbeitung und Montage. Das ist mitunter so ausgeklügelt, dass seine «Konkurrenz» schon mal das eine

Tradition und Moderne «Die Überzeugung, dass ein alter Werkstoff und moderne Technik sich nicht ausschlies­ sen, ist von entscheidender Bedeutung. Ein Handwerk am Leben zu erhalten, ist nur sinn­ voll, wenn wir diesem mit heutigen Mitteln frische Triebe entlocken. Die Herausforde­ rung, die Dinge des täglichen Lebens neu zu interpretieren, stellt sich in jeder Epoche – im Bewusstsein, dass es im Grunde unmög­ lich ist, das Rad neu zu erfinden. Lust und Last der Tradition.» Heinz Baumann, Möbelmanufaktur AG

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Ambiente

Heinz Baumann, Möbelmanufaktur AG:

«Kein Schreiner kann IKEA unterbieten»

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oder andere Stück in seine Einzelteile zerlegt. Erneut eine andere Richtung hat Heinz Baumann kürzlich mit dem Tisch «Prova» eingeschlagen. Bestehend aus vier identischen, jedoch unterschiedlich eingeschnittenen Fusselementen, verfügt er nicht nur über die Eigenschaft, das «arbeitende» Holz mit seinen Schwund- und Dehnmassen problemlos aufzufangen, sondern auch über alle notwendigen statischen Funktionen. Der Tisch ist bestechend einfach konstruiert und kann leicht zusammengebaut werden. Das macht ihn interessant für eine industrielle Fertigung, somit liegt das Objekt im Hause der Möbelmanufaktur eigentlich quer in der Landschaft. Mit der Entwicklung rannte Heinz Baumann allerdings offene Türen bei der Möbelfabrik Horgenglarus ein, die den Tisch umgehend ins Sortiment aufnahm. Irgendwie schliesst sich hier der Kreis. Denn auch Horgenglarus ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen Produkte. Auch im Glarner Unternehmen sieht nichts aus, als käme es ab der Stange. Das passt zum Designer Baumann. Das passt zur Möbelmanufaktur in Heerbrugg. Ansprüche wachsen Alles andere als IKEA also? Und alles andere als günstig? Beides bestätigt Heinz Baumann. «Kein Schreiner kann IKEA unterbieten. Globalisierte Fertigung und billige Transportwege prägen die unglaublich tiefen Preise und damit auch das Preisverständnis potenzieller Kundschaft.» Entsprechend wichtig sei es für uns hier in der

Schweiz, Nachhaltigkeit zu pflegen und Produkte anzufertigen und anzubieten, deren Wertigkeit auf den ersten Blick ersichtlich sei. Baumann will nicht erklären müssen, wieso seine Stücke kostbar sind. Der Betrachter soll es sehen. Bleibt die Frage, ob er auch bereit ist, dafür zu bezahlen? Mit seiner Möbelmanufaktur versucht Baumann, eine entsprechende Nachfrage zu schaffen. Er will eine mögliche Käuferschaft provozieren, sie anregen. Das gelingt. An Reaktionen und auch an Interessenten fehlt es nicht. Wohl auch deshalb will er in Zukunft noch vermehrt auf das Aussergewöhnliche setzen, sich mit dem Unternehmen neu orientieren. «Seit 30 Jahren suchen wir unsere Privatkunden selbst, an Designmessen und mit eigenen Events. Nun diskutieren wir die Möglichkeit, unsere Produkte dereinst nicht mehr direkt zu verkaufen, sondern via Galerien», führt Baumann aus. Vor 30 Jahren, als er mit dem Betrieb gestartet sei, habe er mehr oder weniger von der Fertigung von Tischen gelebt. «Es gab damals praktisch keine Möbelschreiner, die einen zeitgemäss gestalteten Tisch aus Massivholz hergestellt haben. Inzwischen bietet das aber schon beinahe jeder Dorfschreiner an», sagt Baumann. Für ihn sei damit eine wichtige Möglichkeit, Geld zu verdienen, abhandengekommen. Denn wer sich für Massivholz interessiere, wähle nicht selten den Tisch als erstes Objekt. Er ist folglich der Einstieg in dieses Segment. «Das haben auch die Dorfschreiner bemerkt und ihr Angebot entsprechend erweitert», weiss

der Designer, dessen Reaktion darauf die Flucht nach vorne ist, in einen Bereich, der vom «normalen» Handwerker nicht abgedeckt werden will und kann. Noch extremer. Noch komplizierter. Noch kostbarer. «Wir schlagen diesen Weg allerdings nicht nur aufgrund der Konkurrenzsituation ein, sondern auch weil unsere Ansprüche an uns selbst ständig wachsen», begründet Baumann. Auch wenn sich der zu bearbeitende Markt verändert, das Rohmaterial Holz wird es nicht. Darüber definiert sich die Manufaktur auch in Zukunft. «Ich will nicht wegkommen von diesem Material. Es hat trotz seiner langen Vergangenheit auch eine grosse Zukunft vor sich», ist Baumann überzeugt.

Handwerk und Gestaltung «Handwerk und Gestaltung sind eng mitein­ ander verbunden. Handwerk, Technik und das Wissen um das Material sind erlernbar und Voraussetzung für gutes Gelingen. Was ich als Ästhet und als Praktiker erreichen möch­ te, entspringt meiner ureigenen Vorstellung dessen, was ich als schön und gut empfinde. Für mich ist nichts erstrebenswerter als das Einfache, das Selbstverständliche – und zu­ gleich ist nichts so schwer in Vollendung zu erreichen.» Heinz Baumann, Möbelmanufaktur AG www.moebelmanufaktur.ch

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B

und, Kanton und Gemeinde fördern mit ihrem «Gebäudeprogramm» Sanierungen und Modernisierungen bei Bauten bis Baujahr 2000, die zur Erhöhung der Energieeffizienz beitragen. Lignaplan hat sich mit ihrem Angebot an Umbauten, Renovationen, Wohn- und Wintergärten und Glasfassaden spezialisiert und bietet in diesem Bereich sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand an – was selbstverständlich auch das Ausfüllen der Anträge und Nachweise für Bau- und Renovationsbeiträge beinhaltet. Das eingespielte Team erstellt Ihnen ein cleveres Energie- und Erneuerungskonzept für Wohn- und Gewerbebauten. Sie verfügt in ihren Reihen über Architekten, Bauführer und Energieberater für Gebäudediagnosen. Lignaplan weiss, was heute moderne Architektur erfüllen muss: Lichtdurchflutete, helle Wohn- oder Arbeitsräume sind heute mehr denn je ein Grundbedürfnis. Ganzjährig nutzbare Wohn- und Wintergärten, Glasfassaden oder Glasdächer sind die Antwort darauf. Sie verleihen jedem Raum Helligkeit, Transparenz und ein unverwechsel-

bares Ambiente. Diese können problemlos nachträglich im Zug einer Modernisierung oder Renovation eingebaut werden und werten jeden Wohn- und Arbeitsraum auf. Wintergarten – die moderne Wohn- und ArbeitsraumVergrösserung Ein Wintergarten bringt zum einen zusätzliche neu gewonnenen Wohn- oder Arbeitsraum, zum andern holt er auch die Sonne und die Natur ins Innere des Gebäudes. Mit Lignaplan haben Sie bei der Umsetzung Ihres Bauvorhabens einen einzigen Ansprechpartner. Dies beginnt beim ersten Gespräch, bei dem Ihre Bedürfnisse an die Wohnraumerweiterung abgeklärt und aufgenommen werden, und geht über die Planung und Realisierung, bis hin zu den Serviceleistungen in den Jahren danach. Dabei entstehen Wohn- und Wintergärten, die genau auf Sie zugeschnitten sind und Ihr Gebäude ästhetisch ergänzen. Das sind massgeschneiderte Einzelanfertigungen, von denen keine der andern gleicht. Bei der Realisierung setzt Lignaplan verstärkt auf die Holz-Glas-Metall-Architek-

tur gegenüber konventionellen Stahl-GlasKonstruktionen. Die Vorteile liegen nicht nur in der wohnlicheren Ausstrahlung, sondern auch in der Dauerhaftigkeit. Die Verbindung von Holz und Metall bei Wintergärten bringt Vorteile auf zwei Seiten: Im Rauminnern vermittelt der natürliche Rohstoff Holz eine freundliche und behagliche Atmosphäre, ermöglicht eine filigrane Gestaltung und eröffnet anspruchsvolle ästhetische Designvarianten. Nach aussen schützt das Aluminium nahezu unverwüstlich und lässt sich mit Eloxieren oder Thermolackieren nach Ihren individuellen farblichen Wünschen gestalten. Die Bauweise, in der Lignaplan ihre Wintergärten realisiert, hat einen weiteren Vorteil: Die Holz-Glas-Metall-Architektur erfolgt in Elementbauweise. Dies verkürzt nicht nur die Bauzeit wesentlich, sondern vermindert gleichzeitig Lärm- und Staubemissionen. Alle Bauelemente werden in der Werkstatt unter optimalen Bedingungen und höchsten Qualitätsanforderungen vormontiert und dann auf die Baustelle transportiert, wo sie in kürzester Zeit integriert werden. Auf alle Wintergärten bietet

Lignaplan Bau AG Permanente Ausstellung in Hundwil. Öffnungszeiten auf Voranmeldung unter Tel. 071 353 09 10 mit kompetenter Gratis-Bauberatung. Ausstellungsraum: Urnäscherstrasse 872, 9064 Hundwil Lignaplan Bau AG an folgenden Messen: 25.– 27. März 2011 IMMO-MESSE St.Gallen Mit Wintergarten-Fachreferat im Vortragsforum

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SPECIAL LEADER


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Lignaplan eine Garantie von zwei Jahren – für die Holzkonstruktion sogar zehn Jahre – und darüber hinaus umfassende Wartungs- und Serviceleistungen. Glasfassaden und Glasdächer – für mehr Licht und Atmosphäre Mehr Raum und mehr Licht in einem Schritt – das garantieren Glasfassaden, ob als nachträglicher Einbau oder bereits im Neubau. Ihr Einsatzgebiet ist gross: Gewerbe- und Industriebauten, Ausstellungsund Messebauten, Schul- und Freizeitanlagen, Gastrobetriebe, Pensionen, Residenzen und selbstverständlich auch im privaten Wohnungsbau. Mit Lignaplan haben Sie für die gesamte Planung und Umsetzung einen Partner, der Ihnen alles aus einer Hand bietet. Lignaplan realisiert Glasfassaden und Glasdächer in der bewährten Pfosten-Riegel-Holzkonstruktion. Im Rauminnern vermittelt der natürliche Rohstoff Holz eine freundliche und behagliche Atmosphäre. Individuelle Formgebung der Holzprofile erleichtert die Formsprache und die Passelemente. Durch umweltfreundliche Behandlungen und verschiedene Holzarten lassen sie sich vielfältig und in jeder Farbe gestalten. Die aussenliegenden Aluminiumprofile garantieren eine sichere Funktion der Verglasung sowie der Wasserführung nach aussen und sind darüber hinaus wartungsarm. Zudem werden die Glasfassaden und Glasdächer von Lignaplan in Elementbauweise realisiert, was eine kurze Bauweise verspricht. Holzbauplanung Holz ist bei Lignaplan nicht nur bei Wintergärten oder Glasfassaden und -dächer der bevorzugte Baustoff. Der natürliche Rohstoff Holz gewinnt in der Architektur imSPECIAL LEADER

Dienstleistungen der Lignaplan Bau AG Architektur – Gebäudeprogramm, Energie- und Erneuerungskonzepte – Minergiehäuser, Neu- und Umbauten – Renovationen – Bauleitung von der Baubewilligung bis zur Endabnahme Wohn-Wintergärten – Planung und Ausführung individueller Wintergärten – Bauleitung – Wartung und Service – Vorwiegend in ästhetischer Holz-MetallKonstruktion – NEU: Wintergarten-Kalkulator auf www.lignaplan.ch Glasfassaden – Filigrane, lichtdurchflutete Energiefassaden mit viel Glas – Holz-Metall-Konstruktion – Fassadenlösungen für anspruchsvolle Architektur

mer mehr an Bedeutung. Vielseitigkeit, Dauerhaftigkeit und Wirkung machen Holz zu einem nicht nur sympathischen, sondern auch funktionellen Baustoff, der sich vor allem im Wohnbereich, aber auch bei Aussenfassaden wieder stärker durchsetzt.

Lignaplan Bau AG, 9104 Waldstatt AR Tel. 071 353 09 10, Fax 071 353 09 11 www.lignaplan.ch Februar 2011 ıı 103 ıı 3


Ambiente

Ballungsraum der Business-Elite Die imm cologne in Köln ist jedes Jahr Ende Januar der zentrale Treffpunkt für Aussteller und Entscheider aus allen wichtigen Märkten der Welt. LEADER zeigt eine Auswahl von den Neuigkeiten des Jahres 2011.

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SPECIAL


Ambiente

SPECIAL

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www.immoscout24.ch

ImmoScout24 verfolgt ehrgeizige Ziele im neuen Jahr

«Unsere grosse Stärke ist unsere Kundennähe» ImmoScout24 hat letztes Jahr seine Besucherzahl um über 46 % gesteigert. Aber damit gibt sich das Online-Unternehmen nicht zufrieden. Die Plattform will im Jahr 2011 für die Immobilienbranche noch attraktiver werden. Stefan Schärer, Director von ImmoScout24, legt den Fokus im neuen Jahr auf noch mehr Kundennähe, die Verbesserung der Usability der Website und eine gezielte Produktentwicklung. Der Kunde steht bei ImmoScout24 voll und ganz im Zentrum. Das A und O eines erfolgreichen Unternehmens ist ein Top-Kundenservice. «Denn nur mit zufriedenen Kunden erreichen wir einen nachhaltigen Objektwachstum auf unserer Plattform, was wiederum eine Steigerung der Attraktivität unseres Portals bedeutet», ist Stefan Schärer überzeugt. Dass die Kunden mit den Leistungen von ImmoScout24 im letzten Jahr zufrieden waren, zeigt sich unter anderem in der positiven Entwicklung der Online-Plattform. Die Anzahl der eindeutigen Besucher ist um 46 % ge-

stiegen, die Anzahl der Seitenzugriffe (Visits) gar um 64 % auf über drei Millionen pro Monat. Diese PerformanceSteigerung spürt schlussendlich auch der Kunde, denn der Rücklauf auf die Inserate – in Form der Anzahl Kontaktmails – ist um über 35 % gestiegen. Zudem kann ImmoScout24 auf einen Zuwachs des Immobilienangebots zurückblicken. Zurzeit sind über 46 000 Immobilieninserate im Bereich Wohnen, Gewerbe und Neubau registriert. Wir haben noch viel vor «Mit den Ergebnissen des letzen Jahres dürfen wir sehr zufrieden sein»,

sagt Schärer. «Das heisst aber nicht, dass wir uns auf diesen Zahlen ausruhen werden, denn wir haben noch viel vor.» Die tägliche Herausforderung eines Online-Rubrikenmarktes wie ImmoScout24 ist im schnelllebigen Internet-Umfeld, nicht stehen zu bleiben, zumal Stagnation in diesem Business Rückschritt bedeutet. Für dieses Jahr hat sich ImmoScout24 ehrgeizige Ziele gesteckt: Steigerung der Besucherzahl durch die Verbesserung der Usability, gezielte Marketing-Massnahmen wie beispielsweise TV-Spots zur Primetime sowie Produktentwicklung. Dabei bleibt der Kunde immer im Mittelpunkt, schliesslich können die Ziele ohne diese nicht erreicht werden. Nur ein Online-Portal mit einem umfassenden Immobilienangebot ist für den Suchenden attraktiv. Unsere Kunden stehen im Zentrum Eine der grossen Stärken von ImmoScout24 ist die Kundenbetreuung. Jeder Kunde hat zwei persönliche Ansprechpartner für alle seine Anliegen, dies wirkt sich sowohl positiv auf die Qualität der Beratung als auch auf den Support im Allgemeinen aus. Konkret bedeutet dies, dass neben dem sachkundigen und kompetenten Kundenservice auch bei der Produktentwicklung der Fokus klar kundenorientiert ist. «Wir bieten nur Produkte an, die unsere Kunden bei der Vermarktung Ihrer Immobilien aktiv unterstützen», sagt Schärer. «Und wir entwickeln uns ständig weiter, weil wir die Ideen und Vorschläge unserer Kunden aufnehmen und umsetzen.»


Endlich zuhause.

www.immoscout24.ch


Messe

Massivbau im Fokus Neue Leitung, neues Erscheinungsbild, erweitertes Angebot im Bereich Bauen und Renovieren: Die Immo Messe Schweiz geht frisch renoviert in die 13. Auflage. Bestehen bleibt aber alles, was Aussteller und Besucher an ihr schätzen: Sie ist die bedeutendste Plattform rund um die Immobilienwelt in der Ostschweiz. Schwerpunkte widmet die Messe dieses Jahr den Themen Massivbau und nachhaltige Renovation.

S

eit diesem Jahr zeichnen die Olma Messen St.Gallen verantwortlich für die Organisation der Immo Messe Schweiz. Wie bisher steht die erfolgreiche Veranstaltung unter dem Patronat des Hauseigentümerverbandes des Kantons St.Gallen und des Schweizerischen Verbandes der Immobilienwirtschaft, Sektion Ostschweiz.

Erweitertes Messeprogramm Mit dem Bereich Bauen und Renovieren erhält das bewährte Messeprogramm eine spannende Ergänzung. Bauberatung, Baubiologie, Gebäudehülle, Wärme- und

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Schalldämmung, Haustechnik, Baumaterialien und Systembau sind Stichworte dazu. Aussteller stellen ihre Lösungen für den Bau neuer Liegenschaften und die Renovation bestehender Häuser vor. Im Bereich Immobilien drehen sich die Themen um Architektur, Planung und Erwerb von Eigenheimen, Stockwerkeigentum und Anlageobjekten, um Finanzierung und Versicherung sowie um Bauland und Standortwahl. Auch den Ferienhäusern und Liegenschaften im Ausland wird Raum gegeben. Ein wichtiges Thema sind zudem Fragen rund um die Energieeffizienz.

Vorteile der Massivbauweise Das Schwerpunktthema widmet die 13. Immo Messe Schweiz dieses Jahr dem Massivbau und dem nachhaltigen Renovieren. Eine entsprechende Sonderschau richtet sich an die bauwilligen Besucher, aber auch an interessierte Fachleute aus dem Bereich Bau und Renovation. Der Fokus wird auf ältere Bausubstanz gelegt. Energetische Verbesserungen fallen gerade bei älteren Gebäuden stark ins Gewicht, da der Energiespareffekt hier - im Vergleich zu kleinen bzw. Einfamilienhäusern - besonders gross ist. Jedoch tangieren derlei Massnahmen oft Vorgaben und Vorstel-

SPECIAL


Messe

lungen der kantonalen bzw. städtischen Denkmalpflege. An der Sonderschau beteiligen sich wichtige Verbände, Institutionen, Unternehmen des Bauhaupt- und Nebengewerbes sowie Lieferanten der Baubranche. Facettenreiches Rahmenprogramm Die Immo Messe Schweiz bietet während der drei Ausstellertage ein vielfältiges Rahmenprogramm. Es spricht Fachleute, Bauherren und ganz allgemein am Bauen und an Immobilien interessierte Besucherinnen und Besucher an. Im Forum der Messe finden öffentliche Vorträge von privaten Unternehmen, Verbänden, Vereinen und der öffentlichen Hand statt. Sie sind frei zugänglich. Das Tagesprogramm wird jeweils auf den Bildschirmen in der Messehalle angekündigt. Eine Fachveranstaltung ist die 11. Immobilien-Vision. Sie wird am Freitag, 25. März 2011, vom Hauseigentümerverband des Kantons St.Gallen und des Schweizerischen Verbandes der Immobilienwirtschaft Ostschweiz organisiert. Dieses Jahr lautet

das Thema Nachverdichten und Umnutzen: Erwartungen an das neue st.gallische Baugesetz. Nationale Minergie-P- und Passivhaustage Einen festen Platz an der Immo Messe Schweiz haben auch die nationalen Minergie-P- und Passivhaustage. Zu ihnen gehören ein Minergie-P-Kurs, eine ganztägige Fachtagung mit sechs Referaten zum Thema Massivbau und verschiedene Bauherren-Seminare. Der Kurs wird von der IG Passivhaus Schweiz durchgeführt und hat Minergie-Standards, Berechnungen und Konstruktionen zum Inhalt. Er richtet sich an Planerinnen und Planer aus den Bereichen Architektur, Haustechnik und Energie. Patronat: IG Passivhaus. Die Fachtagung vom Freitag, 25. März 2011, steht unter dem Titel «Massivbau: EnergieEffizienz und Ästhetik bei Neubau und Sanierung». Sie bietet Fachreferate mit Bezug zum Messe-Sonderthema und zur EnergieThematik. Am Samstag stehen die BauherrenSeminare auf dem Programm. Sie werden

von der Geschäftstelle Minergie und der IG Passivhaus organisiert. Die Referate sind den Themen Minergie-P und Passivhaus gewidmet, die vor allem angehende Bauherren interessieren: Ich erneuere mein Haus, was muss ich wissen? oder Passivhaus zertifiziert nach Minergie-P: Neubau und Modernisierung. Der Eintritt ist gratis Die Öffnungszeiten der 13. Immo Messe Schweiz sind am Freitag, 25. März 2011, von 11 bis 19.30 Uhr, am Samstag, 26. März 2011, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 27. März 2011, von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt zur Messe ist für alle Besucherinnen und Besucher gratis. Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Anmeldung an die Kurse und Fachtagungen gibt es unter www.immomesse.ch.

Fachtagung: Nachhaltiges Bauen und Sanieren Freitag, 25. März 2011, 9 – 16 Uhr Die Fachtagung Massivbau: Energie-Effizienz und Ästhetik bei Neubau und Sanierung steht unter der Leitung von Helmut Krapmeier vom Energieinstitut Vorarlberg. Referenten sind Profis aus Architektur, Forschung und Praxis der Material- und Bauwirtschaft. Nach einem Einführungsreferat der EMPA Dübendorf spricht Karl Viridén zum Thema Nachhaltiges Sanieren im Massivbau. Die Vi­ ridén + Partner AG in Zürich hat 2009 den Schweizer Solarpreis erhalten. Sie konnte durch eine gesamtheitliche Sanierung zweier Mehrfamilienhäuser den Wärmebedarf um 100 Prozent reduzieren. Jörg Steck, Ge­ schäftsführer der Misapor Beton AG, zeigt neue Möglichkeiten des monolithischen Bau­ ens auf, und Prof. Christian Hönger von der giuliani.hönger AG stellt die Mehrdeutigkeit des Betons ins Zentrum seines Referates. Architekt Pierre Honegger, Präsident der IG Passivhaus Schweiz, stellt Beispiele von Minergie-P- und Passivhäusern in Mas­ sivbauweise vor. Prof. Dr. Carl-Alexander Graubner von der Technischen Universität Darmstadt spricht abschliessend über die Bewertung der Nachhaltigkeit von Bauwer­ ken, eine Aufgabe für Bausachverständige.

SPECIAL

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Poststrasse 10 9001 St. Gallen Tel 071 227 42 60 Fax 071 227 42 29 www.hevsg.ch info@hevsg.ch

9 Verkäufer. 1 gemeinsames Ziel: Der Verkauf Ihrer Liegenschaft. Präsentieren Sie Ihr Objekt 15‘000 potentiellen Käufern an unserem 40m2 grossen Stand an der Immo-Messe St. Gallen vom 25.-27. März 2011! Nutzen Sie unser Angebot:

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Ja, wir präsentieren unser(e) Objekt(e) an der Immo-Messe 2011 am Stand des Hauseigentümerverbandes St. Gallen. Talon an die oben aufgeführte Adresse einsenden (zu Handen Sandro Rütsche / Leiter Marketing).

Haus (EFH) Wohnung (EGTW) Neubauprojekt


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«Messebesucher profitieren von unverbindlicher Beratung und hoher Fachkompetenz» Die Immo-Messe Schweiz, welche jeweils im März in den Olma-Hallen St.Gallen über die Bühne geht, wird kontinuierlich erweitert. Die Erwartungen an die 13. Immo-Messe sind hoch gesetzt. Der Traditionsstand der HEV Verwaltungs AG in Zusammenarbeit mit dem Hauseigentümerverband St.Gallen gehört seit vielen Jahren zum Bestandteil der Immo-Messe und präsentiert rund 100 aktuelle Verkaufsobjekte. Der Kunde steht dabei im Fokus. Text: Sandro Rütsche, Leiter Marketing

R

und 15’000 Besucher werden prognostiziert, welche sich an der Immo-Messe über das Immobilienangebot informieren möchten. Gerade in der heutigen, sogenannt «schweren» Zeit scheinen Immobilien als Anlageobjekte beliebt zu sein, und die attraktiven Hypothekarzinsen lassen neue Möglichkeiten zu. Die HEV Verwaltungs AG präsentiert Immobiliensuchenden ein vielseitiges Angebot an Eigentumswohnungen, Bauland sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern. Aktuelle Grossprojekte wie die Überbauung Kolumban in St.Gallen, die Loftwohnungen 2Bruggenmühle sowie der Torackerpark in Herisau stehen dabei im Zentrum. Bei der Suche nach einem geeigneten Eigenheim stehen Interessenten neun Immobilienprofis beratend zur Seite und beantworten sämtliche Fragen rund um das Thema Immobilien. Für Eigenheimsuchende ist dieser Event die perfekte Gelegenheit, sich unverbindlich und dennoch individuSPECIAL LEADER

ell informieren zu lassen. Wo sonst kann man sich unentgeltlich vor Ort zu diesem Thema beraten lassen, wenn nicht an einer Eigenheim-Messe? Das Immobilienangebot der HEV Verwaltungs AG wird den Besuchern übersichtlich auf zwei Flatscreens präsentiert, zudem liegen Präsentationsmappen mit allen Angeboten zur unverbindlichen Ansicht auf. Wer gerne weitere Unterlagen zu den Verkaufsobjekten möchte, wird nach der Messe mit den entsprechenden Dokumentationen beliefert – der Service am Kunden steht dabei stets im Vordergrund. Das Dienstleistungsangebot der HEV Verwaltungs AG kann sich sehen lassen, denn bei ihren Kunden gilt die Unternehmung des Hauseigentümerverbandes St.Gallen mit rund 50 Mitarbeitenden und einer Niederlassung in Rapperswil als kompetenter und verlässlicher Rundumpartner. Von der Immobilienschätzung über die Stockwerkbegründung und die Immobilienverwaltung bis hin zur Vermittlung von Einzelliegenschaften und Grossüberbauun-

gen wird alles abgedeckt. Dies zum Vorteil des Kunden, welcher stets alle Dienstleistungen aus einer Hand erhält. Wer aktuell eine Liegenschaft in Eigenregie verkauft, kann ebenso vom Messeauftritt der HEV Verwaltungs AG profitieren. Zu unschlagbaren Konditionen können Verkaufsobjekte am Stand der HEV Verwaltungs AG präsentiert werden, dazu gibt es noch Support des HEV-Verkaufteams – bereits vor der Messe.

HEV Verwaltungs AG Poststrasse 10 / Postfach CH-9001 St.Gallen T. 071 227 42 42 www.hevsg.ch info@hevsg.ch Schätzungen / Vermittlung / Verwaltung Wohnungsabnahmen / Vermietung Rechtsdienst / Drucksachen Februar 2011 ıı 111 ıı 3


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«Hochwertig, sicher und zukunftsgerecht Bauen: Das ist unsere Passion!» Bauen mit Kobelt ist schon seit über hundert Jahren ein Qualitätsversprechen. Heute gilt die in Marbach beheimatete Kobelt AG in der Deutschschweiz als führendes Gerneralunternehmen für zeitgemässe Wohnbauten in Massiv- und Holzbauweise, das seine hervorragende Marktposition durch eine enge Vernetzung der einzelnen Unternehmensbereiche sichert. Geschäftsführer Peter Meister baut diese Stellung durch die konsequente Nutzung der Synergien kontinuierlich aus – seit einigen Jahren auch über eine Filiale in BadenDättwil für Aktivitäten westlich von Zürich. Peter Meister, was hat die Kobelt AG, was andere nicht haben?

Peter Meister: Nun, zunächst einmal haben wir eine wunderbare und unglaublich lange Tradition, in der immer das Thema Qualität im Mittelpunkt stand. Was um 1900 mit einer kleinen Wagnerei im Dorfzentrum von Marbach begann, wurde – initiiert vom jungen Adolf Kobelt – ständig weiterentwickelt. Früh kam eine Zimmerei, Schreinerei und Sägerei, später auch noch eine Maurerabteilung dazu. Zentrales Motiv war schon damals, den Kunden ganzheitliche Bauleistungen anbieten zu können. 1963 überführten die Erben das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft und ergänzten diese mit einem Planungsbüro – daraus ist letztendlich die heutige Generalunternehmung mit dem unverzichtbaren eigenen Architekturbüro hervorgegangen. Aktuell bieten wir unseren Kunden schlüsselfertige Ein- und Mehrfamilienhäuser in Massiv- und Holzsystembauweise an, zusätzlich die klassischen Zimmerei- und Bauschreinereileistungen eines modernen Holzbaubetriebes – ein weites Feld für ökonomische oder produktspezifische Synergien. Und, fast noch wichtiger für unseren Erfolg: Bauen ist bei uns Passion! Wir beschäftigen knapp 60 qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich gewillt sind, zu beweisen, dass unsere Kunden mit uns die richtige Wahl getroffen haben. Sie haben von Synergien gesprochen …

Ja, denn die Entwicklung und bewusste Nutzung von Synergien zugunsten unserer Produkte und Kunden sind ganz einfach 112 2 ıı ıı Februar 2011

die Basis des Kobelt-Erfolges. Die Kombination unserer Unternehmensbereiche – Massivbau bei Kobelthaus, Holzsystembauweise beim Marbacher Zimmermeister Haus und Kobelt-Holzbau – verschafft uns viele Vorteile.

Standard ausgeführt werden. Das Bauen zum kalkulierbaren, garantierten Festpreis. Und nicht zuletzt die Möglichkeit, bei der Handwerkerauswahl mitbestimmen und, wenn gewünscht, budgetreduzierende Eigenleistungen ausführen zu können.

Vorteile, die sich wohl auch für Ihre Kun-

Kobelthaus ist ja nun schon über lange

den auszahlen. Was sind das für «Haus-

Jahre ein Begriff in der Branche: Was

bauer», die sich für Ihre Häuser ent-

macht Ihr Massivhaus-Unternehmen über

scheiden?

die Region hinaus so erfolgreich?

Natürlich sprechen auch wir in erster Linie die jüngere Familie mit Kindern an, sind aber auch offen für die Bedürfnisse und Wünsche anderer Bauherrschaften. Mit unseren Häusern – und das gilt für Massivwie Holzbauweise – richten wir uns vor allem an Baufamilien, die von den Vorteilen des Typenhauses wie Termin-, Kostenund Qualitätsgarantie profitieren möchten, ohne dabei auf eine gewisse Freiheit und Individualität verzichten zu müssen. Mit anderen Worten: Wir freuen uns über Bauherren, die unser vielfältiges Typenhausangebot als eine Fülle von Hausideeen betrachten, innerhalb dieser definierten Häuser aber Varianten, das Spezielle, das Architektenhaus suchen – und dies ohne zusätzliche Planungskosten.

Bei Kobelthaus gibt es viele Faktoren, die erfolgreich zusammenspielen: Zum einen bieten wir schöne, ausgewogene Häuser in modernem Design und zeitgemässer Architektursprache. Dann vor allem Sicherheit und Vertrauen: Das haben wir unseren Kunden seit nahezu 50 Jahren als General-/Totalunternehmer glaubhaft und nachweislich vermitteln können. Denn mit dem Baupartner Kobelt läuft der Kunde nicht Gefahr, ein terminliches, finanzielles oder qualitätsbezogenes Risiko einzugehen. Schließlich zählt noch die hochwertige Ausführung: Die Kobelt-Bauqualität ist in der Region fast schon sprichwörtlich. Eine wesentliche Grundlage unseres Erfolges sind also die vielen zufriedenen Kunden, die uns weiterempfehlen.

Was schätzen diese Baufamilien denn

Wechseln wir einmal zu Ihrem jüngsten

ganz besonders an Kobelt?

Unternehmen: Warum haben Sie sich vor

Die Tatsache, dass Sie bei uns professionell und kompetent von Architekten beraten werden – und nicht von reinen, teilweise gar branchenfremden, Verkäufern. Die nachhaltige, zukunftsorientierte Bauweise: Jedes Kobelt- oder Marbacher Zimmermeister-Haus kann im MINERGIE-

etwa drei Jahren für die Erweiterung Ihrer Range um «Wohlfühlhäuser für Individualisten» entschlossen?

Mit der durchdachten Holz-Systembauweise – also mit dem Marbacher Zimmermeister Haus – liegen wir sicherlich im Trend. Viel wichtiger ist uns aber, mit SPECIAL LEADER


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Peter Meister, Kobelt AG, Marbach

SPECIAL LEADER

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diesem Hauskonzept einem wachsenden Teil der Bauinteressenten zu entsprechen, Menschen gerecht zu werden, die die spezielle Atmosphäre des Holzhauses suchen, die, wie wir, die Nachhaltigkeit der Holzbauweise schätzen. Schön, dass wir diese Klientel darüber hinaus noch mit weiteren Argumenten überzeugen können: Marbacher Zimmermeister Häuser kombinieren moderne Architektur und Technik mit traditioneller Zimmermannskunst und werden im eigenen Holzbaubetrieb hergestellt – sind also echte Rheintaler Produkte in erstklassiger Schweizer Qualität. Das Ergebnis sind exzellente Häuser mit einem ungemein hohen Wohlfühlfaktor: Wer zeitsparend, wert- und nachhaltig bauen, wer seinen Lebenstraum gemeinsam mit einem auf Holzbau spezialisierten Architekten verwirklichen, wer ein individuell gestaltbares Haus wünscht, das lebt und atmet – der kommt am Marbacher Zimmermeister Haus nicht vorbei.

Das pfiffige Architektenhaus

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für Eigenheimträumer

Massiv. Individuell. Ehrlich.

kobelt Ag Staatsstr. 11 · 9437 Marbach Pilgerstr. 1 · 5405 Baden-Dättwil Info & beratung: 071 775 85 75 www.kobelthaus.ch

Wohlfühl-Häuser für Individualisten!

Noch ein Wort zu Ihrem Holzbau-Unternehmen: Wie schaffen Sie es da, Tradition und Moderne ökonomisch und zukunftsfähig zu verbinden?

Moderner Holzbau, sprich Holzsystemoder Holzelementbauweise, hat gute Chancen im Markt – gerade im Neubau, aber auch bei Umbau- oder Erweiterungsvorhaben wie Anbauten oder Aufstockungen. Kobelt-Holzbau hat sich genau darauf spezialisiert und sich parallel zur Produktion der Marbacher Zimmermeister Häuser auch im Segment der energetischen Sanierung bestehender Gebäudesubstanz, in der Sanierung geschützter und erhaltenswerter Gebäude mit Holzschindelfassaden, speziellen Fenstereinbauten, im Treppen- und Türenbau einen hervorragenden Namen erarbeitet. Grundvoraussetzungen für den Geschäftserfolg sind aber auch hier die kundennahe, kompetente Beratung durch unsere Spezialisten, die auch für Sonderwünsche immer eine Lösung finden. So sieht sich die Kobelt AG mit Ihren Produkten in der Zukunft, wo sehen Sie besondere Chancen?

Der Traum vom eigenen Haus wird immer bestehen bleiben, auch wenn die Politik derzeit gegen die Zersiedelung der Landschaft angehen will. Die Nachfrage 114 4 ıı ıı Februar 2011

Chic, charmant und natürlich: + Zeitgemässe Architektur + Traditionelle Handwerkskunst + Gesunde Holz-Systembauweise + -Standard

KOBELT AG Staatsstrasse 11, 9437 Marbach SG Tel. +41 (0)71 775 85 85 Fax +41 (0)71 775 85 76

www.marbacher-zimmermeister-haus.ch

nach Einfamilienhäusern, da sind wir uns ganz sicher, wird anhalten. Als Anbieter attraktiver, schlüsselfertiger, energiesparender Einfamilienhäuser in traditioneller Massiv- oder in Holzsystembauweise und als seriöser, zuverlässiger Partner der Bauherrschaften werden wir weiterhin den deutschschweizerischen Markt bedienen. Auch am Kobelt-Erfolgsrezept «Verkauf und Beratung durch ausgebildete Architekten» werden wir festhalten. Denn wir wollen und werden unseren Kunden auch in Zukunft regelmäßige Innovationen und einen soliden Mehrwert bieten. Im Bereich Holzbau stellen wir, abgesehen von der Herstellung des Marbacher

Zimmermeisterhauses und der Ausführung der Holzbauarbeiten am Kobelthaus, unser Know-how und unsere Leistungen in den Bereichen Umbau/Innenausbau weiterhin primär regional zur Verfügung. Darüber hinaus wollen wir uns hier kurzfristig als Top-Spezialist für die energetische Sanierung etablieren. Und wie werden künftig verstärkt daran arbeiten, uns durch unsere Stärken vom Wettbewerb abzuheben: Durch die kompetente und anerkannte persönliche Beratung, das offene Ohr für alle Kundenwünsche und die Wertschätzung, die wir unseren Baufamilien von Haus aus entgegenbringen. SPECIAL LEADER


Peter Spenger, Präsident Arbeitgebervereinigung Region Wil

Leader lesen Wussten Sie schon, dass es nun auch eine Ostschweizer Ausgabe des Standardwerks «Who’s who» gibt? Und zwar die Liste unserer Abonnenten. Die führenden Persönlichkeiten unserer Region finden Sie hier – im Magazin oder unter der Leserschaft. Denn wir setzen auf Qualität statt Quantität, auf Klasse statt Masse. – Elitär, finden Sie? Da haben Sie völlig Recht.

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