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SONDER AUSGA BE ZUM 50-JAHRE-JUBILÄUM DER RUKKA AG SCHWEIZ
Fünf Jahrzehnte:
Vom kleinen Handelsbetrieb zum bekannten Anbieter wetterfester Bekleidung Seite 3
Trendforscherin:
Rukka-Designerin Gabriela Rudin lässt sich auch im Alltag inspirieren Seite 8
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14.10.15 08:52
Interview 3
«Es war Knochenarbeit» Vor 50 Jahren als Garagen-Handelsbetrieb gegründet, zählt die Rukka AG heute zu den etablierten Anbietern wetterfester Bekleidung auf dem Schweizer Markt. Dabei werde es hoffentlich auch bleiben, erläutern Firmengründer Armin Blum und sein Sohn und Nachfolger Sven Blum im Interview.
Armin Blum, welche Bedeutung hat der Firmenname «Rukka»? AB: Das ist eine Kombination verschiedener Anfangsbuchstaben: «R» für den Firmengründer Roger Störling, «u» für «urheilu», das bedeutet auf Finnisch «Sport», «kk» für Kokkola, den Ort, an dem die Firma gegründet wurde, und «a» schliesslich für Alexander, den zweiten Vornamen des Gründers. Die Flaggen unter dem Firmennamen schliesslich bedeuten in der Flaggensprache wiederum das Wort «Rukka» – eine Hommage an den Segelsport, das ehemalige Rukka-Kerngeschäft. Armin Blum:
«Heute noch beziehen wir alle Motorrad-Bekleidung aus Finnland. Die übrigen Artikel stammen seit 1986 ausschliesslich aus unserer Hand.» Das erste Lager Ihrer Firma fand in Ihrer privaten Autogarage Platz. Ein Anfang im Kleinen. AB: Absolut. Ich war als gelernter Textilverkäufer mit einigen Jahren Berufserfahrung mit den Gesetzen und Gebräuchen dieser Branche wohl vertraut,
Sven Blum (rechts) ist nach einer Karriere als Bankkaufmann 1993 in die Firma seines Vaters Armin eingestiegen.
aber mit Regenbekleidung hatte ich bis dahin nichts am Hut gehabt. Als ich zufällig auf eine dieser knallgelben Regenjacken stiess, sah ich einiges Potenzial: Sie waren viel leichter als alle Jacken und Mäntel der Konkurrenz – ein innovatives, praktisches und auch wirklich wasserdichtes Produkt. PVC war damals das Mass aller Dinge, wenn es um Wasserdichtigkeit ging. In Finnland schien man nur auf mich gewartet zu haben. Jedenfalls erhielt ich, obwohl ich bei meinem ersten Besuch im hohen Norden hoch gepokert hatte, den Zuschlag als Importeur. So wurde aus der Garage mein erstes, noch sehr überschaubares Lager.
Was machte denn die Rukka-Jacken leichter? AB: Zum einen der Verzicht auf schwere Schnallen und Beschläge, zum andern Nylongewebe, welche die bis dahin gängigen Baumwollgewebe ersetzten. Das sparte schon mal einiges an Gewicht. Und mit neu konstruierten Maschinen war es gelungen, eine wesentlich feinere PVC-Schicht aufzutragen. Damit war die Jacke genauso dicht, aber eben viel leichter. Und wie liefen die Geschäfte? AB: Es war Knochenarbeit. Rukka kannte damals kein Mensch, und ich hatte keinerlei Mittel für eine wie auch immer geartete Werbekampagne. So bin ich in den ersten Jahren durch die Schweiz gepilgert, damals noch vor allem durch viele kleine Fachgeschäfte, die praktische Artikel für Bauern, Jäger, Fischer oder Wassersportler führten. Eine Rukka-Jacke in einem Modehaus, das wäre damals nicht vorstellbar gewesen. Und eigentliche Sportgeschäfte gab es noch kaum. Das klingt nach einer langen Durststrecke… AB: Nein, es brauchte natürlich den Aufwand, um Rukka bekannt zu machen. Aber viele Menschen schienen auf eine praktische Jacke, die so gut vor Wind und Wetter schützte, gewartet zu haben. Denn schon bald zählten nicht nur die klassischen Zielgruppen, die oft schon aus beruflichen Gründen auf wetterfeste und praktische Kleidung Wert legten, zur Kundschaft – Rukka wurde Mode. Vor allem in den frühen 1970er Jahren waren diese Jacken Kult; gelb war die Farbe, die zu dieser Zeit passte. Das war gut für unseren Umsatz, aber die Abhängigkeit von einem einzigen Produkt stieg. SPECIAL | Mai 2016
4 Interview
50 Jahre sind vergangen, seit die Rukka AG von Armin Blum in der Schweiz ihre ersten Produkte verkaufte.
Es ist das Schicksal von Modeartikeln, dass sie über kurz oder lang nicht mehr gefragt sind. AB: So war es, wobei ich schon betonen muss, dass die gelben Regenjacken, allerdings in einem wesentlich weniger schweisstreibenden Gewebe, bis heute im Sortiment sind. Tatsächlich ging der Absatz ab etwa Mitte der 1970er Jahre zurück. Wir brauchten Alternativen und fanden sie nach und nach in einem wesentlich breiteren Sortiment, und damit meine
Armin Blum:
««In Finnland schien man nur auf mich gewartet zu haben.» ich nicht nur die Farben. So zählten wir zu den Pionieren, die auf atmungsaktive Membranen setzen, um dem Schwitzen in Regenbekleidung ein Ende zu setzen – erfolgreich. Dass wir 1983 in Tübach einen selbst finanzierten Neubau bezogen, der bis heute unser Firmensitz geblieben ist, kommt nicht von ungefähr. Unserem Thema, Wind- und Wetterschutz, sind wir immer treu geblieben.
1986 haben Sie alle Aktienanteile der 1969 als Joint Venture gegründeten Rukka Schweiz AG vom Mutterhaus in Finnland übernommen. Was waren die Gründe? AB: Letztlich waren es unterschiedliche Vorstellungen zur weiteren geschäftlichen Entwicklung. RukkaFinnland steckte in einer existenziellen Kri-
se, so bot man mir das Aktienpaket an. Rukka ist seit 1986 in der Schweiz ein eigenständiger Markenname; für den Rest der Welt hält Rukka Finnland diese Rechte. Rukka Finnland wurde 1990 durch einen Konzern übernommen – und schon nach kurzer Zeit war die Marke in Sachen Wetterschutz für den Motorradfahrer wieder gut im Rennen. Heute noch beziehen wir unser ganzes Sortiment an MotorradBekleidung aus Finnland. Die übrigen Artikel stammen seit 1986 ausschliesslich aus unserer Hand. Unsere «kleine Grösse» ermöglicht uns, sehr flexibel auf Kundenwünsche und Marktbedürfnisse zu reagieren. Somit war der Entscheid, das Rukka-Label exklusiv für den Schweizer Markt weiter zu führen, genau richtig.
Sven Blum, Sie sind nach einer Karriere als Bankkaufmann 1993 in der Firma Ihres Vaters eingestiegen. War das so geplant? SB: Nun, ich bin ja sozusagen in diesem Betrieb gross geworden; habe in den Schulferien mein erstes Geld hier verdient. Es gab einen Schlüsselmoment am Familientisch, als mein Vater davon sprach, die Firma zu verkaufen: Da intervenierte ich und wollte als Teenager betont haben, dass ich mir gut vorstellen könne, einst ins Rukka-Team einzusteigen. Und wie hat der Vater reagiert? AB: Dafür hatte ich natürlich ein offenes Ohr, aber ich empfahl meinem Sohn, zuerst eine solide Ausbildung zu machen. Dass er das Bankfach gewählt hat, war eine gute Entscheidung. SPECIAL | Mai 2016
Interview 5
In den Kinos war kürzlich ein Film zu sehen, der ein Bergsteigerdrama am Mount Everest aus dem Jahr 1996 nachstellt. Die Männer sehen in ihren wetterfesten, farbigen Anzügen ein wenig aus wie Astronauten. Das schaut heute doch alles wesentlich eleganter, modischer aus. Was hat sich verändert? SB: Zum einen sind es die Materialien: Vor zwanzig Jahren stand man noch weitgehend am Anfang einer Entwicklung, die es möglich gemacht hat, mit wesentlich feinerem Pinsel zu arbeiten. 1996 gab es weder Fleece noch Softshell und auch noch keine so fein zu spinnenden synthetischen Garne. Das waren technische Innovationen, die das Gesicht unserer Branche radikal verändert haben. Sven Blum:
«Mit unserem Lager haben wir einen ganz wesentlichen Vorteil: Unsere Kunden können jederzeit Ware nachbestellen.» Mit ein paar PVC-Jacken und Hosen (Ölzeug) für Arbeiter, Fischer, Segler und Kinder sowie zwei Mänteln für Damen und Herren fing alles an. Heute ist Sohn Sven Blum am Ruder.
AB: Zum anderen sind es aber auch die Bedürfnisse der Kundschaft. Wir sprechen ja nicht umsonst von der Freizeitgesellschaft, deren Aktivität sich zudem immer feiner verästelt. Wetterfeste Bekleidung wird heute längst nicht mehr nur bei schlechtem Wetter getragen, sie wird auch im beruflichen und privaten Alltag zur Hand genommen. Anderseits werden wetterfeste Kleider nur für bestimmte Zwecke im sport-
lichen Freizeitleben getragen. Da spielen modische Aspekte natürlich eine ganz andere Rolle.
Dann muss Ihre Firma ja in einem goldenen Zeitalter leben. SB: Der kleine Schweizer Markt ist hart umkämpft. Wetterfeste Bekleidung ist vom Nischen- zum Massenprodukt geworden. Selbst Couturiers führen heute Steppjacken im Sortiment, und auf der anderen Seite finden Sie wetterfeste Bekleidung auch bei internationalen Grossverteilern, die sich früher auf Lebensmittel konzentriert haben und heute mit Dumpingpreisen der Konkurrenz das Leben schwer machen. Wie stark ist Rukka auf diesem Markt? SB: Global betrachtet sind wir ein Nischenplayer; mit den Grossen wollen und können wir uns nicht vergleichen. Aber in der Schweiz sind wir eine etablierte Marke mit einem guten Bekanntheitsgrad: Sowohl im Fachhandel als auch bei den Grossverteilern und in grossen Sportgeschäften werden unsere Produkte angeboten. Sie produzieren in Partnerbetrieben in Portugal, Polen, der Türkei und in China. Ist die Schweiz als Produktionsstandort so unattraktiv? SB: Die Produktionskosten in der Schweiz sind hoch. Und: Selbst wenn wir in der Schweiz produzieren wollten, fehlen heute die geeigneten Betriebe und
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Damit man von Ihrem spricht. Alltag.ch
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das Know-how dazu. Wir haben einen Versuch gewagt und wären bereit gewesen, zu wesentlich höheren Kosten fertigen zu lassen, aber am Ende des Tages war die Bilanz ernüchternd: Wir hatten eine Jacke auf dem Tisch, die das Dreifache eines vergleichbaren, in Fernost gefertigten Produktes gekostet hätte und dabei qualitativ noch nicht einmal mithalten konnte. Das ist die derzeitige Realität.
Dann ist an den Bildern einer chinesischen Textilindustrie, die zwar billig, aber auch in schlechter Qualität arbeitet, nichts mehr dran? SB: So kann man das nicht sagen. Es gilt, wie überall auf der Welt, die richtigen Partner zu finden. Sie werden in China noch immer massenhaft Ware von sehr billiger Machart finden; oft sind es Kopien etablierter Marken. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite haben Sie heute in vielen Betrieben bestens ausgebildetes Personal und einen modernen Maschinenpark mit einem motivierten und kompetenten Management. Wir pflegen mit unseren Partnerbetrieben eine langfristige Zusammenarbeit, die zum Teil schon über 20 Jahre andauert. Sven Blum:
«Wir bekamen eine Jacke, die das Dreifache eines vergleichbaren, in Fernost gefertigten Produktes gekostet hätte – und qualitativ nicht mithalten konnte.» In vielen Kleidergeschäften hat man den Eindruck, es herrsche permanent Ausverkauf. Was ist da los? SB: Die ganze Branche macht schwere Zeiten durch. Wir haben gewaltige Überkapazitäten an Ladenflächen, aber auch an Ware, die Sie im nahen Ausland zu wesentlich günstigeren Preisen erhalten. Der Warendruck ist enorm und man kämpft mit harten Bandagen, um Marktanteile behalten zu können. Es gibt auch grosse Veränderungen im Vertrieb. Da erscheint es als sehr gewagt, mit eigenen Läden, wie Sie sie unter dem Namen «Wetterfest» im Appenzellerland eröffnet haben, auf den Markt zu treten. SB: Wir haben uns ganz bewusst für den ländlichen Raum entschieden; in den Städten wäre dieser Schritt tatsächlich viel zu gewagt. Aber wir haben auch gemerkt, dass wir wieder näher bei den Endkunden sein möchten, dort spielt ja die Musik. Und die drei Läden mit überschaubarer Verkaufsfläche und persönlicher Kundenbetreuung sind gewissermassen der Gegenpol zu den grossen Einkaufszentren. Nach dem Motto «klein, aber fein» wird man in den Wetterfest-Shops kompetent beraten und kann in kurzer Zeit einen Kaufentscheid fällen.
Sie führen in Tübach über 340 000 Artikel an Lager. Was machen Sie mit den Restposten? SB: Es ist wahrlich nicht immer ganz einfach, ein so grosses Lager zu führen. Die Basics bieten wir über mehrere Saisons an, sie stellen somit eher ein kleines Risiko dar. Für den Abverkauf der saisonalen Artikel haben wir verschiedene Kanäle, auf die wir zurückgreifen können. Mit unserem Lager haben wir zudem gegenüber unseren Mitbewerbern einen ganz wesentlichen Vorteil: Unsere Kunden können jederzeit Ware nachbestellen. Eine so grosse Warenverfügbarkeit in der Schweiz wird immer seltener. Damit liegt das Risiko der Ladenhüter bei Ihnen. SB: Ja, aber ganz ohne Risiko kann man kein Geschäft führen, und die langjährige Erfahrung hilft, die Risiken abzuschätzen. Grundsätzlich sind wir mit den Abverkäufen zufrieden. Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Wie nachhaltig ist Ihr Unternehmen? SB: Unsere Produkte sind hinsichtlich Materialbeständigkeit und Verarbeitungsqualität sehr lange haltbar, und mit unserem Serviceangebot, zu dem auch Reparaturen zählen, verlängern wir diese Haltbarkeit noch zusätzlich. Viele unserer Rohmaterialien sind nach Öko-Tex zertifiziert. Aber ich bin mir auch bewusst, dass synthetische Stoffe und Beschichtungen heikle Materialien sind, wenn es um deren Umweltbelastung und Entsorgung geht. So sind wir dabei, die wasserabweisende Beschichtung auf eine natürliche Ressource umzustellen und recycelte Materialien zu verwenden. Das ist nicht von heute auf morgen möglich, aber wir bekennen uns zu diesem Weg. Sie haben 2008 mit der Marke «Silvertag» eine modische Kollektion lanciert, die Sie auch im Ausland verkaufen. Sind Sie zufrieden? SB: Durchaus. Der Aufbau einer neuen Marke braucht viel Energie und Zeit; die zufriedenen Händler bekräftigen uns aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Seit dem Euro-Crash ist der Verkauf im Ausland sehr schwierig geworden. Silvertag ist ein Standbein, das wir laufend weiter entwickeln und aufbauen. Der Fokus ist langfristig ausgerichtet. Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Firma? SB: Wir streben nicht nach Grösse und extremen Wachstum, sondern suchen die Kontinuität. Langfristige Partnerbeziehungen, beständige Mitarbeiter und zufriedene Kunden sind unser Ziel. Bekleidung für Schweizer Wetter wird es immer brauchen.
Text: Urs Fitze Bilder: Stéphanie Engeler SPECIAL | Mai 2016
8 Design und Entwicklung
Urbane Outdoorjacken definieren den Trend Mehrere Dutzend Kleidungsstücke entwirft die Rukka-Designerin Gabriela Rudin jährlich. Ihre Inspiration holt sie sich neben der Fachpresse und an Messen auch auf der Strasse im Alltag: Sie beobachtet, was die Menschen gerne an Farben und Kleidern tragen.
Die gelernte Schneiderin und Designerin Gabriela Rudin hat in Indonesien und China gelebt und gearbeitet.
«Wenn ich mit dem Bus zur Arbeit fahre, sind unter anderem viele Schulkinder unterwegs, meisten mit Jacken, die einem Regenguss niemals standhalten würden. Da sehe ich Rukkas Potenzial, mit unserer coolen, wetterfesten Bekleidung selbst einen Regentag zu blenden und Allwetterjacken zu kreieren, die nicht nur für eine Wanderung oder einen Wolkenbruch etwas hergeben», sagt Gabriela Rudin. Seit 2015 entwirft sie bei Rukka umfangreiche Kollektionen. Zuvor war sie unter anderem bei einem St.Galler Couturier und einem grossen deutschen Modeunternehmen in der Produktentwicklung und im Design tätig.
Erfahrung mit Asien Gelebt und gearbeitet hat die gelernte Schneiderin und Designerin in Indonesien und China. Dank dieser langjährigen Erfahrung vor Ort weiss sie, wie die Musik der Zusammenarbeit mit Asien spielt. «Wenn man nicht vor Ort ist, gibt es sprachliche Hürden, und bei der Übersetzung vom Englischen ins Chinesische kann es vorkommen, dass manches Detail dabei schlicht missverstanden wird. Dann kommt es darauf an, hartnäckig zu bleiben und auf alternative Kommunikationsmöglichkeiten zurückzugreifen – wie Telefon, Skype oder Videokonferenz. Zudem
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Design und Entwicklung 9
Zwei Modelle aus der neuen Kollektion veranschaulichen den aktuellen Trend zu mehr Bewegungsfreiheit: Damenjacke Zara (rechts) und Herrenanorak Eddy.
ermöglicht heute das Internet den Austausch in Echtzeit; Bilder und Arbeitsunterlagen sind in Milli sekunden um den Globus gejagt.» Und wenn einmal ein Labormuster den Vorgaben von Pantone nicht entspreche, bleibe nur der moderne Kurierdienst, damit die originale Farbvorlage verschickt werden kann. «Dieser Aufwand muss sein, aber mit diesen Hürden lässt es sich leben, wenn man davon weiss und sich darauf einstellt», sagt Rudin.
«Am Ende des Tages zählt vor allem, dass man die Nase vorne und die Augen offen hat, mit der Zeit geht und dauernd an Qualität, Funktionalität und Modernität des Produktes arbeitet.» Sie habe in ihrer beruflichen Zeit in Asien die grosse Lernfähigkeit und -bereitschaft der Beschäftigten immer sehr beeindruckt «Geht man auf die Arbeiter zu und sucht gemeinsam nach Lösungen, wird man mit offenen Armen empfangen – und anschliessend wird der Erfolg gemeinsam gefeiert.»
Inspiration aus Beobachtung Ihre Inspirationen holt sich Gabriela Rudin von Kindern im Bus, Jugendlichen auf den Strassen, Män-
nern und Frauen in ihrer Freizeit, beim Einkaufsbummel oder am Arbeitsplatz: Sie beobachte viele Menschen. «Ihre Gesichter verschwimmen rasch, aber ihre Kleider und die kleinen Details, die präge ich mir ein». So liessen sich Trends herauslesen, die sich bei Messebesuchen, auf Flohmärkten und in der Fachpresse dann meistens manifestieren. Manchmal entstehe eine Idee aber auch einfach am Mittagstisch, wie zum Beispiel die neuen Gymbags, die mit den passenden Rukka-Regenjacken ein praktisches Set bilden und bei Jung und Alt guten Anklang finden. Es sind einige Dutzend neue Modelle, die jährlich die Rukka-Kollektion bereichern, wobei die für die kalte Jahreszeit gedachte Herbstkollektion umfangreicher ausfällt als jene, die im Frühjahr für die warme Jahreszeit gefertigt wird. Natürlich gebe es auch Flops, sagt sie, «aber zum Glück bemerken wir es meistens, bevor wir damit wirklich an den Markt gehen». So vielversprechend ein Entwurf am Computerbildschirm aussehen möge, so enttäuschend könne er aber auch in der Realität sein. Gänzlich neu ist indes kein Kleidungsstück. «Körperform und Körpermasse des Menschen geben ja die Grundschnitte vor, und mit diesen wird dann je nach Mode gespielt.» Aktuell seien Anoraks sehr gefragt, mit geraden Schnitten, wie sie auch in den 1950er Jahren beim Wintersport getragen wurden. Das Wort Anorak «annoraaq» bedeutet in westgrönländischer Sprache «etwas gegen SPECIAL | Mai 2016
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Wir gratulieren der RUKKA AG herzlich zum 50 jährigen Jubiläum, bedanken uns für die gute Zusammenarbeit seit 2002 und wünschen weiterhin viel Erfolg!
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Design und Entwicklung 11
den Wind»: «Also entspricht dies ganz der Aufgabe von Rukka, nämlich dem Kunden den Schutz vor widrigen Wetterverhältnissen zu bieten.»
«Es sind die Trägerinnen und Träger, die unseren Jacken den letzten Schliff geben: Mit der Freude, die sie beim Tragen bei jedem Wind und Wetter haben.» Die Schnitte weiten sich «Körperbetonte Schnitte sind noch nicht Schnee von gestern, aber es zeichnet sich nach und nach ab, dass diese wieder weiter werden», sagt die Designerin. Zwei Modelle aus der neuen Kollektion veranschaulichen den Trend: eine elegante Damenjacke, leicht gesteppt, schnörkellos in einem beigen Fisch
gratstoff, und ein Herrenanorak in einem mit feinem, weinrotem Melangedenim, zeitlos schön. Seit 2015 ziert ein neues Logo einen Teil der RukkaJacken: Es zeigt einen Elch vor der finnischen Flagge; er steht für die Freude an der Natur, Wildnis und Bewegung im hohen Norden. «Urbane Outdoorjacken» heissen die neuen Jacken der «Moose Line». «Am Ende des Tages zählt vor allem, dass man die Nase vorne und die Augen offen hat, mit der Zeit geht und dauernd an Qualität, Funktionalität und Modernität des Produktes arbeitet. Es sind die Trägerinnen und Träger, die unseren Jacken den letzten Schliff geben: Mit der Freude, die sie beim Tragen bei jedem Wind und Wetter haben», resümiert Gabriela Rudin.
Text: Urs Fitze Bilder: Stéphanie Engeler, zVg.
SPECIAL | Mai 2016
12 Service
Traditionsreiche Qualität und hervorragender Service Rukka stellt nicht nur Wetterschutzbekleidung für Damen, Herren und Kinder her, sondern auch Work- und Bikewear. Alles in der über fünf Jahrzehnten bewährten kompromisslosen Qualität. Aber auch die Service leistungen des Tübacher Unternehmens brauchen sich nicht zu verstecken.
Ein Lager sorgt mit rund 340 000 Artikeln für schnelle Auslieferungs zeiten für den Handel – Fachgeschäfte und Grosshändler in der ganzen Schweiz.
Rukka-Kleidungsstücke können auf Wunsch auch individualisiert werden – zum Beispiel mit einem Logo.
Gelebte Nachhaltigkeit: Rukka bietet für alle seine Produkte einen Reparatur- und Änderungsservice an. SPECIAL | Mai 2016
Service 13
Die Motorradbekleidung ist die einzige Kollektion, die Rukka noch vom finnischen Ursprungsunternehmen bezieht. Alle anderen sind seit 1986 Schweizer «Eigengewächse».
So kennt Rukka jeder: der markante Schriftzug, darunter die fünf Buch staben im Flaggenalphabet.
Rukka betreibt eigene Verkaufsshops mit dem Namen «Wetterfest» in Teufen, Herisau und Heiden, die neben Rukka-Produkten auch solche von Sorel, Tretorn, Salomon und Camelbak anbieten.
Die Produktion der Rukka-Artikel «Designed in Switzerland» erfolgt in spezialisierten Betrieben in Polen (rechts), Portugal, der Türkei und China (oben). SPECIAL | Mai 2016
14 Facts
Das Wichtigste auf einen Blick Rukka Schweiz AG Wiesenstrasse 1, CH-9327 Tübach Tel. +41 (0)71 841 28 28, Fax +41 (0)71 841 28 16 info@rukka.ch, www.rukka.ch Gründungsjahr: Angebot:
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ÄUM DER RUKKA AG SCHWEIZ SONDER AUSGA BE ZUM 50-JAHRE-JUBIL
1966 Wetterfeste Bekleidung für Freizeit, Sport, Beruf und Alltag unter den Markennamen Rukka und Silvertag 36 ca. 250 Modelle 340'000 Stück
Eigene Verkaufsstellen: Teufen, Herisau, Heiden (unter dem Namen «Wetterfest», wetterfest-schweiz.ch), Landquart (Fashion-Outlet) Rukka-Wetterbekleidung ist unter anderem erhältlich bei: vielen Fachhändlern wie auch bei SportXX, Coop, Ochsner Sport, Jumbo und Dosenbach Kundendienst: Bei Fragen zu Bestellungen und Funktionen des Onlineshops steht während den Bürozeiten der R ukka-Kundenservice zur Verfügung: Tel. +41 (0)71 844 52 27. Online-Shop: www.rukka.ch
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Seite 8
Impressum Magazin LEADER, MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, 9001 St.Gallen, Telefon 071 272 80 50, Fax 071 272 80 51, leader@metrocomm.ch, www.leaderonline.ch | Verleger: Natal Schnetzer | Redaktion: Dr. Stephan Ziegler (Leitung), sziegler@metrocomm.ch, Urs Fitze | Fotografie: Stéphanie Engeler, Rukka | Geschäftsleitung: Natal Schnetzer, nschnetzer@metrocomm.ch | Anzeigenleitung: Ernst Niederer, eniederer@ metrocomm.ch Marketingservice/Aboverwaltung: Vreni Zäch, info@metrocomm.ch | Abopreis: Fr. 60.– für 18 Ausgaben | Erscheinung: Der LEADER erscheint 9x jährlich mit Ausgaben Januar/Februar, März, April, Mai, Juni, August, September, Oktober, November/Dezember, zusätzlich 9 Special-Ausgaben | Gestaltung: Tammy Rühli, truehli@metrocomm.ch | Druck: Ostschweiz Druck AG, 9 300 Wittenbach LEADER ist ein beim Institut für geistiges Eigentum e ingetragenes Markenzeichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genemigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine H aftung. ISSN 1660-2757
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