Herz-Kreislauf-Krankheiten Hans Kaegelmann Arzt für Innere Medizin
Was Sie bei einer Herz-KreislaufErkrankung wissen sollten Die epochale Darstellung für Betroffene: Patienten, Ärzte, Heiler, Hygieniker, Pharmazeuten, Gesundheitspolitiker, Wissenschaftler und Journalisten
Herz-Kreislauf-Krankheiten Hans Kaegelmann
Copyright deutsche Ausgabe© 2016 – Verlag: Jim Humble Verlag Das Neue Licht / Jim Humble Verlag Postbus 1120, NL-6040 KC Roermond www.dasneuelicht.com www.jimhumbleverlag.com Erste neue Auflage: März 2016 Originalausgabe 2001, Kritische Wissenschaft Verlag, Windeck/Sieg, Herz-Kreislauf-Krankheiten endlich im Griff. ISBN: 9789088791475 Print-Ausgabe ISBN: 9789088791482 Ebook-Ausgabe
Überarbeitung: Leo Koehof Cover: Isis Sousa
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort 6 1. Der zweite Etappensieg über eine Krankheitsgruppe 8 2. Todesarten 9 2.1 Plötzlich eintretende Todesarten 9 2.2. Die beiden Zentralorgane 11 2.3 Die Funktionen plötzlicher Todesarten 13 3. Bau und Funktion des gesamten Gefässsystems 15 4. Krankheiten und andere Gesundheitsstörungen 28 4.1 Entzündliche und degenerative Krankheiten 28 4.2 Übersäuerung 32 4.3 Gliederungen der Krankheiten und Gesundheitsstörungen 33 4.4 Krankheitsgruppensystemen 35 5. Einzigartigkeit der 39 Herz-Kreislauf-Krankheiten 5.1 Beziehungen des Kreislaufs zu anderen Organen und Krankheiten 41 5.2 Gliederung der Kreislaufkrankheiten 42 5.3 Übersicht über die wirksamsten Behandlungsmaßnahmen 43 5.4 Herz-Kreislauf-Störungen durch andersartige Krankheiten 45 5.5 Herz- und Kreislauf-Tod 46 6. Herzkrankheiten generelles und geschichtliches 54 6.1 Einteilung der Herzkrankheiten 54 6.2 Herzverletzungen 55 6.3 Physikalisch bedingte Herzschädigungen 55 6.4 Herzintoxikationen 56 6.5 Karditiden = Herzentzündungen 56 6.6 Viruskarditis 57 6.7 Bakterienkarditis 66 6.8 Infektiöse Bakterienkarditis 67 6.9 Infektiös-toxische Bakterienkarditis 68 6.10 Rheumatische Karditis 69 6.11 Protozoenkarditis 72 6.12 Pilz-Karditis 74 6.13 Nichtherzspezifische Herzentzündungen 74 6.14 Herzklappenfehler 75 6.15 Herzmissbildungen 81 6.16 Herzthrombose 87
7.
8.
6.17 Myokardkrankheiten 88 6.18 Myokardosen 90 6.19 Inotropmyokardosen 92 6.20 Herzinsuffizienzen 97 6.21 Insuffizienzinotropmyokardosen = Herzinsuffizienz 101 6.22 Azidose durch Herzinsuffizienz 106 6.23 Linksinsuffizienz 106 6.24 Rechtsinsuffizienz 109 6.25 Doppelinsuffizienz 110 6.26 Herzformveränderungen 110 6.27 Zwischenbilanz 111 6.28 Azidonekromyokardose = Herznekrose 113 6.29 Herzaneurysma 126 6.30 Widerwissenschaftliche Missdeutung der Azidonekromyokardose 128 6.31 Wissenschaftsgeschichtliche Zeittafel der Azidonekromyokardoseforschung 137 6.32 Ursachen der Azidonekromyokardose 146 6.32 Die Behandlung der Azidonekromyokardose 160 6.33 Geschichte des Strophanthins 183 6.34 Ihr Herzinfarkt ist vermeidbar! 204 6.35 Unterschiede der Körpergewebe und -hauptfunktionen 205 6.36 Beziehungen zwischen Herzschlag und Schlaganfall 209 6.37 Herzerregungsstörungen 214 2.38 Perikardkrankheiten 222 6.39 Koronarkrankheiten 226 6.40 Herzkrankheiten im Rahmen von anderen Krankheiten 233 6.41 Cor pulmonale, zu Deutsch Lungenherz 238 6.42 Nervöse Herzstörungen 240 Rätselhafte Krankheiten 248 7.1 Das Verhältnis von Diagnostik und Therapie 250 7.2 Defektheilung 251 7.3 Blutgefäße und Blutgefäßsytemkrankheiten 252 Arterienkrankheiten 256 8.1 Übersicht 256 8.2 Blutdruckveränderungen 260 8.3 Hypotonie = Blutunterdruck 266 8.4 Orthostatische Blutdruckkontraregulation 268 8.5 Hypertonie = Bluthochdruck 271 8.6 Systolischer und diastolischer Blutdruck 276
8.7 Arteriosklerose 279 8.8 Aortendissektion 303 8.9 Aortenlues 306 8.10 Aneurysmen 307 8.11 Arterienrupturen 308 8.12 Purpura 309 8.13 Periarteriitis nodosa, Arteriitis cranialis 310 8.14 Arterielle Durchblutungsstörungen = Arterienengekrankheit 310 8.15 Infarkt 318 8.16 Nervöse Arterienstörungen 319 8.17 Karotissinussyndrom 320 9. Kapillarkrankheiten 321 10. Venenkrankheiten 324 10.1 Übersicht 324 10.2 Varizen 325 10.3 Besenreiser 327 10.4 Phlebitis = Venenentzündung 327 10.5 Venenthrombose 327 10.6 Venenthromboembolien 334 10.7 Lungenembolie 336 10.8 Ulcus cruris 339 10.9 Venenblutdruckveränderungen 341 11. Arterien-Venen-Krankheiten 344 11.1 Thrombosen, Entzündungen, Fisteln 344 11.2 Angeborene arterio-venöse Verbindungen 345 11.3 Endangitis obliterans 345 11.4 Nervöse Gefäßstörungen 347 12. Stofftransportstörungen 348 13. Vasopathiensystematik 359 14. Pathogenese 375 15. Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten 387 16. Schlussfolgerungen 410 16.1 Übergeordnete Belange 410 16.2 Die Möglichkeiten zur Reduktion der Herz-Kreislauf-Krankheiten 414 Anmerkungen und Schrifttumsnachweise 419
VORWORT
Dies Buch bringt sehr wesentliche Fakten, die in dieser Form und in ihrem Gesamtzusammenhang noch nicht behandelt sind, obwohl die meisten dieser Fakten sehr wohl bekannt und anerkannt sind, manche besonders wesentliche, da wirksame Fakten jedoch bisher nur in eingeweihten Expertenkreisen und noch nicht allgemein anerkannt. Erst diese Fakten sind es, welche den Titel des Buches rechtfertigen. Das Buch ist konsequent wissenschaftlich begründet, aber in einer für nicht fachbewanderte Laien allgemein verständlichen Form abgefasst. Daher ist auch manches so einfach verständlich dargestellt, was vielen geläufig ist und ihnen nichts Neues bringt. Aber auch sie lernen aus dem Buch anderes, das auch ihnen neu ist. Obwohl das Buch für Laien gut verständlich sein und ihnen Fakten begreiflich und in einem überschaubaren Gesamtzusammenhang vermitteln soll, wird auf eine allzu leicht eingängige, platte und reißerische Darstellungsweise verzichtet. Manche der mitgeteilten Fakten stehen mit derzeit anerkannten Annahmen in Widerspruch, so dass zu entscheiden ist, was Fakt, was bloß angenommener Fikt, damit Irrtum ist. Für die hier getroffenen Entscheidungen liegen die vollen wissenschaftlichen Begründungen vor. Der Autor verwendet über die medizinische Faktensammlung hinaus die besterreichbare Wissenschaftsmethodik der Begründungsweise und hat auch dazu die begründeten Darstellungen in mehreren Büchern geliefert 1. Das Buch bietet das wesentliche Faktenmaterial, das eine umwandelnde Revolutionierung der Medizin im Bereich der Herz-Kreislauf-Krankheiten möglich macht. Die Wesentlichen Entdeckungen, welche diese Revolution erfordern, stammen nicht vom Verfasser, sondern diversen anderen Forschern, unter denen der verstorbene Stuttgarter Internist Dr. Berthold Kern 2 derjenige ist, der die wirksamste und damit erfolgreichste Forschungsarbeit geleistet hat. Der Autor hat die vielen Entdeckungen anderer nur in eine Gesamterkenntnis gegossen und damit das Gesamtergebnis aufgezeigt, das die Herz-Kreislauf-Krankheiten endlich in den Griff bringt, damit einen Fakt nachgewiesen, der bisheriger Medizin noch unbekannt ist. Da das Buch vorrangig für nicht fachbewanderte Laien bestimmt ist, zu denen auch Gesundheitspolitiker meist zählen, sind die Fakten nur soweit mitgeteilt, wie sie allgemeinverständlich dargestellt werden können und allgemein interessieren. Für Fachwissenschaftler und -praktiker lässt sich
also noch vieles Speziellere nachtragen, was von dazu Berufenen erfolgen kann. Obwohl aus allgemein verständlichen Gründen die allgemeinverständliche Form gewählt wurde, können auch Ärzte und anderweitige Wissenschaftler allerhand aus dem Buch lernen, nicht nur die ihnen noch nicht geläufigen Wesentlichen medizinischen Fakten, sondern auch, dass die jeweils herrschende Wissenschaft nicht auch die richtig zutreffende Erkenntnis liefert, wie von Thomas Kuhn in seinem Buch „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ ausgeführt 3. Um die Verständlichkeit zu erhöhen, wird mitunter manches in mehrfacher Form ausgedrückt, und das verschieden Ausgedrückte, aber Gleiches Bedeutende mit dem Gleichheitszeichen = verbunden. Das bedeutet nicht, dass verschieden Ausgedrücktes in jedem Zusammenhang auch gleichbedeutend wäre, sondern nur, dass es in dem jeweiligen Zusammenhang die gleiche Bedeutung ausdrückt. Mitunter wird im Rahmen dieser Schrift Wesentliches durch Fettdruck hervorgehoben. Wie üblich wird manches in Anmerkungen noch genauer ausgeführt und erklärt oder wird auch das Schrifttum angegeben, in dem über das jeweils Angeführte genauer nachgelesen werden kann. Ebenfalls wird zum Nachschlagen das Personen- und Sachverzeichnis beigegeben. Somit wird das Buch sowohl fach- wie populärwissenschaftlich brauchbar.
1. DER ZWEITE ETAPPENSIEG ÜBER EINE KRANKHEITS GRUPPE
Dies Buch dokumentiert, dass eine wesentliche Etappe der medizinischen Entwicklung erreicht ist: in der die jetzt schwerwiegendste Krankheitsgruppe, die der Herz-Kreislauf-Krankheiten, beherrschbar wurde. Dieser durchgreifende Etappensieg ist der 2. in der neuzeitlichen Geschichte. Der 1. ist über die Infektionskrankheiten, durch den die großen Infektionsepidemien mit Massensterben großer Volksteile besiegt wurden, wie die Pest, die Pocken und weniger vollständig viele andere zum überwiegenden Teil. Dieser Sieg über die Infektionskrankheiten könnte noch sehr viel besser sein, wenn mit den Arzneimitteln, durch die Infektionskrankheiten beseitigt werden können, insbesondere den so genannten Antibiotizis, nicht zu leichtfertig umgegangen werde würde. Diese Einbuße des Erfolges, die durch mehr Einsicht und sachgerechteres Verhalten hätte vermieden werden können, sollte eine eindringliche Mahnung bewirken, nach diesem 2. Etappensieg ähnliche Fehler zu vermeiden. Diese beiden Etappensiege betreffen die beiden schwerstwiegenden Krankheitsgruppen. Sonstige ebenfalls wendend wirkende medizinische Entwicklungen betrafen bestimmte Behandlungsverfahren mit gegenüber vorigen Möglichkeiten stark erhöhter Wirksamkeit, nicht bestimmte Krankheitsgruppen. Manche besonders erfolgreiche ehedem wendend wirkende Behandlungsweisen haben jetzt bereits ein Alter von Jahrtausenden, wie etwa Phytotherapie = Pflanzenheilkunde und Akupunktur. Infektions- und Herz-Kreislauf-Krankheiten sind die beiden mit Abstand schwerwiegendsten Krankheitsgruppen. Eher noch schwerwiegender ist nur die der Ernährungskrankheiten, doch sind diese nicht wie die beiden anderen deutlich abgegrenzt. Vielmehr sind viele Krankheiten mit bestimmter Ursache oder Auswirkung an einem Organ auch Ernährungskrankheiten, weil falsche Ernährung zu einer weiteren Ursache hinzukommt, was auch für Infektions- und Herz-Kreislauf-Krankheiten gilt, die überwiegend auch Ernährungskrankheiten sind. Unzureichende Ernährung bildet eine deutlich abgrenzbare Krankheitsgruppen übergreifende Ursache.
2. TODESARTEN
2.1 Plötzlich eintretende Todesarten Wenn wir uns auf deutlich abgrenzbare Krankheitsgruppen beschränken, sind die beiden genannten Gruppen deswegen die schwerwiegenden, weil sie die mit Abstand meisten Todesopfer fordern oder forderten. Früher waren die Infektionskrankheiten von besonders überragender Bedeutung. Nachdem sie eingedämmt wurden, traten die Herz-Kreislauf-Krankheiten als Todesursache noch weit stärker hervor als früher und nehmen die mit großem Abstand erste Stelle der Todesursachen ein. Herz-Kreislauf-Krankheiten sind daher die als Todesursache schwerstwiegende Krankheitsgruppe, weil der Tod durch sie der von der Natur im eigenen Organismus selbst präformierte Mechanismus ist, der plötzlichen Tod zustande bringt. Für andere Lebewesen ist die häufigste Todesursache Aufgefressen werden, eine reichlich unangenehme Todesart, die natürlich häufigste. Diese gewaltsame Todesart ist der natürliche Tod. Irrtümlich ist üblich geworden, einen nicht durch äußere Gewalteinwirkung erfolgenden Tod als natürlichen Tod zu bezeichnen, während tatsächlich gerade der durch solche Gewalt erfolgende Tod der natürliche und die Eindämmung dieser natürlich vorgegebenen Todesart erst die Folge menschlicher, damit künstlicher Errungenschaften ist. Durch ihre gegenüber anderen Tierarten überragende Intelligenz konnten Menschen den natürlichen Tod durch Auffressen für Menschen bis auf geringe Reste beseitigen, so dass für Menschen der natürliche Tod so gut wie ausgestorben ist. Sie mussten dadurch Tod durch andere Ursachen hinnehmen. Durch vielerlei verschiedene Todesursachen gibt es auch viele verschiedene Todesarten, solche die weniger unangenehm sind als aufgefressen zu werden, andere, die ähnlich unangenehm sind oder noch unangenehmere, ferner solche, die wie durch Auffressen gewaltsam erfolgen und solche, die ohne die Einwirkung äußerer Gewalt zustande kommen. Aufgefressen zu werden hat für die Betroffenen als Todesart große Nachteile, 1. panischer Schreck zuvor 2. große Schmerzen aber auch Vorteile: meist kurze Zeitdauer, die das Leiden mindert.
Diesen Vorteil lassen die meisten Todesarten vermissen: Ihnen geht oft lange, qualvolle Krankheit vorher, die nicht selten noch mehr Leid verschafft als Aufgefressen werden. Solche Todesarten einzutauschen, bietet für Menschen keinen Vorteil. Andere Todesarten können dagegen solchen Vorteil erheblichen Grades dadurch schaffen, dass sie plötzlich Tod ermöglichen und dadurch das mit ihm verbundene Leiden minimieren = gering halten oder auch ganz vermeiden lassen. Solche Todesarten bieten große Vorteile und können als ideale gelten. Dies klingt natürlich makaber, denn Tod ist nie eine angenehme Angelegenheit, aber es ist nun einmal so, dass je weniger Leiden er verursacht, er umso relativ besser ist. Der Tod ist umso besser, je plötzlicher er eintritt, umso weniger Leiden ihm vorhergeht, und je weniger er noch nicht erfülltes Leben vorzeitig abbricht. Solche zumindest potentiell „idealen“ Todesarten sind Herztod, Kreislaufversagen, Schlaganfall, Embolietod und Atemlähmung. Kreislaufversagen und Atemlähmung sind meist Endphasen anderweitiger Krankheiten, die weiteres Leiden durch diese ziemlich plötzlich beenden. Dagegen sind Herztod, Schlaganfall, Embolietod besondere Krankheitsereignisse für sich. Sie bilden natürlich entwickelte Mechanismen für einen plötzlichen Tod, der langes Leiden verhindert. So sind sie gnädige Hilfen der Natur, die uns viel Leid ersparen. Dadurch, dass Menschen den natürlichen Tod durch Aufgefressen werden auszuschalten vermochten, wurde die auch natürlich vorgebildete Todesart durch einen im Organismus ausgebildeten Mechanismus, der Herz-Kreislauf-Tod, zur häufigsten Todesart. Der erreicht ein glückliches Schicksal, den im hohen Alter bei sonst noch recht guter Gesundheit plötzlich der Tod trifft. Dies ist für uns, die wir ins Leben gelangten und auch wieder aus ihm heraus müssen, echt wünschenswert. So „segensreich“ wirken plötzliche Todesarten aber nur, wenn sie ganz durchgreifen und plötzlichen Tod erreichen, und wenn sie nicht zu früh kommen. Erfolgen diese Herz-Kreislauf-Todesarten nur „halbherzig“ und knacksen nur an, bewirken auch sie mehr oder weniger bis sehr qualvolles Leiden. Da das Lebensbedürfnis sich gegen den Tod wehrt, schafft es dieser oft noch nicht, so dass entsprechend hohe Qualen entstehen. Nicht nur dadurch, dass die Herz-Kreislauf-Krankheiten 1. 1. weitaus am häufigsten zum Tode führen, sind sie die schwerwiegendste Krankheitsgruppe, sondern ebenso 2. 2. wegen der großen Qualen, die sie erzeugen, und 3. 3. wegen des häufigen vorzeitigen Todes, den sie bewirken.
Dieser vorzeitige Tod kommt dann zustande, wenn die genannten natürlichen Mechanismen plötzlichen Todes sich bei bereits zu stark vorgeschädigten Menschen durchsetzen können. Noch einigermaßen gesunde Menschen geben keinen Anlass, dass sich der Mechanismus entwickelt, bereits kränkere, aber noch genügend widerstandsfähige lassen ihn nur bis zu einem jeweiligen plötzlichen Krankheitsereignis durchdringen, so dass nicht der Tod, sondern ein schwerer akuter Krankheitsanfall eintritt. Je nach dem Grad des jeweils noch aufgebrachten Widerstandes kann dies Ereignis soeben angedeutet, gering, erträglich, schwer, qualvoll, erschütternd, wie vernichtend empfunden werden. Somit ist die Aufgabe gegeben, die Gesundheit soweit zu erhalten, dass der Mechanismus plötzlichen Todes 1. 1. nicht vorzeitig eintritt 2. 2. sich auch nicht vorzeitig schwerwiegend ankündigt 3. 3. er möglichst rechtzeitig eintritt, wenn die aufgebrauchte Gesundheit kein lebenswertes Leben mehr gestattet 1. und 2. sind mit diversen wirksamen Methoden für die meisten Menschen durchführbar, womit die Herz-Kreislauf-Krankheiten nunmehr in den Griff bekommen wurden, während 3. bisher noch nicht programmierbar ist. Menschen, deren Herz-Kreislauf-System zu gesund ist, erreichen die Gnade des genannten plötzlichen Todes nicht. Entweder, was sehr selten vorkommt, verebbt ihr Leben, indem die Lebensfunktion in der Masse der Körperzellen oder in dem zentral regulierenden Organ, dem Gehirn, nicht mehr zum Leben ausreicht, was gegebenenfalls auch durch Verhungern geschehen kann, oder sie sterben an einer anderen Krankheit, die bei ihnen die größte Chance zur Entwicklung erhielt. Wir können nunmehr die Masse der Kreislauf-Krankheiten beherrschen, was bedeutet, dass der Herz-Kreislauf-Tod allermeist nicht vorzeitig zu kommen braucht, aber wir können diesen Tod nicht für Nicht-Herz-Kreislauf-Vorgeschädigte willkürlich herbeiziehen, wenn wir ihn aus Überalterungsgründen wünschen. 2.2. Die beiden Zentralorgane Dass der Mechanismus plötzlichen Todes zustande kommen konnte, ergab sich daraus, dass es zwei Zentralorgane gibt, die lahm gelegt werden können, was den plötzlichen Tod zur Folge hat. Diese beiden Zentralorgane
sind das Herz und das Gehirn. Wie allenthalben sonst besteht auch für die Inganghaltung und Regulation des Organismus von Menschen und vielen Tieren eine Bipolarität = gibt es zwei Zentralorgane, die im Zusammenspiel die Funktion des Organismus gewährleisten. Wenn die Funktion eines dieser Zentralorgane ausfällt, tritt meist sofort der Tod, somit plötzlich, ein. Das Herz, der materiellere Pol des bipolaren Zentralsystems, ist das Zentralorgan, das die überall im Organismus benötigten Stoffe und Energien durch seine Pumpleistung auch dort überall hintreibt. Das Gehirn, der geistigere Pol, ist das Zentralorgan, das alle Teile des Organismus so miteinander einreguliert, dass ihre Tätigkeiten zueinander passen, so dass der individuelle Gesamtorganismus in sich zusammenpassend funktioniert. Solche Regulation kann mittels uns als Persönlichkeit bewusst werdender Entscheidung erfolgen oder unserer Persönlichkeit unbewusst, was weit überwiegend der Fall ist. Bewusste Prozesse sind mit Gehirnvorgängen verbunden, aber ebenso gilt dies auch für viele unbewusste Prozesse, aber keineswegs für alle, sondern für viele andere auch nicht. So ist die Seele in ihren höher entwickelten Bereichen mit der Funktion des Gehirns vereinigt, aber keineswegs in allen ihren Bereichen, was meist fälschlich unterstellt wird, somit ein Irrtum ist. Einer der bedeutendsten Chirurgen August Bier bewies experimentell, dass Muskulatur, Reizreaktion und Stoffwechsel von Nervenversorgung abgetrennter Extremitäten lebendig tätig bleiben, somit Seelisches in allen Körperzellen und sonstigen -teilen wirksam ist. Das Seelische ist das Dirigierende, Antreibende, tätige Bewirkende, das die materielle Formation, den Körper, zur Aktivität befähigt. Dies trifft nach entsprechender Theorie des Verfassers auch auf das Weltganze analog zu, das von primär Tätigem bewirkt wird 4. So führt Aussetzen des Herzes nach wenigen Minuten zum Tod. Wird das gegen Nahrungsnachschub höchst empfindliche und selbst höchstentwickelte Organ, das Gehirn, nicht mehr aus dem Blut mit Nahrung versorgt, wird seine Funktion ebenfalls lahm gelegt, so dass diese zweite Organlähmung den durch Herzversagen eingeleiteten Tod endgültig macht. Dies Verhältnis zwischen den beiden Zentralorganen trifft umgekehrt jedoch nicht zu. Wird die Hirnfunktion lahm gelegt, während die des Herzens erhalten bleibt, tritt „nur“ der Hirntod, nicht aber auch der vollständige Tod der betreffenden Person ein. Das Herz kann dann den übrigen Körper mit Nahrung versorgen und so die bloße Körperfunktion aufrechterhalten,
während der an die Funktion des Gehirns gebundene Geist bereits gestorben ist. Eine solche nicht mehr geistig regulierte und nicht mehr als Persönlichkeit handlungsfähige Körpermasse ist natürlich nicht insgesamt lebensfähig und kann nur künstlich mittels maschinellen Antriebs eines bloßen Körperlebens aufrechterhalten werden, was nicht sinnvoll und nicht ethisch vertretbar ist. Hirntod führt nicht unausweichlich zum Tod, aber zu einem ethisch nicht vertretbaren Leben, gegenüber dem Tod besser ist. Hirntod macht Leben noch nicht unmöglich, aber entwertet es. Dass die Wirkung von Herz- und Hirntod so zu feineren Unterschieden führt, rührt daher, dass der Herztod auf einer evolutionär 5 früheren Ebene ansetzt als der Hirntod. Wenn die stoffliche Nahrung fehlt, ist auch über diese stoffliche Phase hinaus Entwickeltes nicht mehr lebensfähig. Umgekehrt bleibt das in der stofflichen Phase Entwickelte noch lebensfähig, wenn darüber hinaus Entwickeltes, das geistig reguliert und dirigiert, aussetzt, jedoch nicht mehr in einer Weise, dass die Funktion der individuellen Gesamtpersönlichkeit erhalten bliebe. Außer Herz und Hirn gibt es noch weitere Zentralorgane, die sich jedoch grundsätzlich von deren Zentralfunktion unterscheiden, insbesondere erkenntlich daran, dass die aussetzende Funktion dieser anderen Zentralorgane nicht zum plötzlichen Tod führt, sondern zu einem langsamen Absterben, das erst nach langer Zeitdauer dann zum Tod führt, wenn auch Herz und Hirn aussetzen. Solche Zentralorgane sind in der Reihenfolge des Umfangs ihrer Funktion: 1. 1. die Leber, das Stoffwechsellabor des Körpers, das die mit der Nahrung zugeführten Stoffe in die vom Körper benötigten Stoffe überführt, sowie Stoffwechselschlacken in ihre auszuscheidende Form 2. 2. die Lunge, die den zusätzlich zur Nahrung benötigten Sauerstoff aufnimmt und das zum Stoffwechselendprodukt abgebaute Kohlendioxid ausscheidet 3. 3. die Niere, welche die anderweitigen als Schlacken anfallenden Stoffwechselendprodukte ausscheidet 4. 4. die Hypophyse = die Hormondrüse Hirnanhang, welche die übrigen Hormondrüsen, die bestimmte Funktionen dirigierende Hormone ins Blut absondern, dirigiert 2.3 Die Funktionen plötzlicher Todesarten
Herztod tritt ein, wenn das Herz so schwer geschädigt ist, dass es seine Funktion nicht mehr leisten und aufrechterhalten kann. Solche Herzschädigung kann im Herzen selbst entstehen oder durch eine Erkrankung außerhalb des Herzens Zustandekommen. Überwiegend ist ersteres der Fall. Analog tritt der Hirntod ein, doch wird er umgekehrt überwiegend durch eine Erkrankung außerhalb des Hirns bewirkt. Dieser Unterschied ergibt sich wieder aus evolutionär unterschiedlichen Ansatzweisen von Herz- und Hirnfunktion und -tod. Herztod tritt meist ein durch übermäßige Nekrose = Absterben von Herzmuskelzellen, als Herzinfarkt bezeichnet, oder ohne solche Nekrose, Sekundenherztod genannt. Die häufigste Ursache des Hirntods ist der Herztod, der das Hirn von der erforderlichen Nahrungszufuhr abschneidet. Eine häufige Ursache des Hirntods, die sich im Hirn oder ihm näher abspielt, ist der Schlaganfall, auch Apoplex genannt. Die vom gesamten Organismus benötigte Nahrung wird primär durch das Herz überall in den Körper hingepumpt und sekundär durch die Arterien, Kapillaren und über diese hinaus weitergeleitet. Dazu besitzen die vom Herzen wegführenden Arterien Muskulatur, die sich im Anschluss an die das Blut auswerfende Herzkontraktion wellenförmig zusammenzieht, wodurch das die Nahrung enthaltende Blut weiterbefördert wird. Diese Weiterbeförderung bedarf außer der Pumpleistung des Herzens auch der zusätzlichen wellenförmig sich ausbreitenden Kontraktionen der Arterienmuskulatur, die wiederum, im Gegensatz zum Herzen, das den Antrieb in sich selbst entwickelt, des antreibenden Impulses aus dem Gehirn bedarf, der durch Nerven, die zu den Arterien führen, übertragen wird. Arbeitet die Arterienmuskulatur nicht mehr, kann ebenso wie wenn das Herz nicht mehr arbeitet, das Blut nicht mehr weiterbefördert werden, so dass die Versorgung des Organismus mit Nahrung, insbesondere die des Hirns, nicht mehr aufrechterhalten werden kann, so dass der Tod durch Kreislaufversagen erfolgt. Im Kreislaufversagen sinkt der Blutdruck dadurch stark ab, dass die Arterienmuskulatur erschlafft. Plötzlicher starker Blutdruckabfall kommt auch sonst nicht so selten vor, doch wird er meist rasch wieder ausgeglichen, da das Gehirn einreguliert, indem es den Impuls zur ausgleichenden Kontraktur der Arterienmuskulatur gibt. Wenn die krankhafte Situation so stark fortgeschritten ist, dass auch die Hirnleistung stark beeinträchtigt wird, kann der Hirnimpuls zur Arterienwandkontraktion nicht mehr aufgebracht werden, und der Tod durch Kreislaufversagen tritt ein. Ähnliches kann auch im Tod durch Atemlähmung eintreten. Dann ist das schwache Kettenglied statt der Arterien die Lunge, und der Hirnimpuls zur
Atmung wird nicht mehr geschafft. Eine weitere 3. plötzliche Todesart aus einem eigenständigen Krankheitsverlauf ist der Embolietod. Er erfolgt meist aus einer Thrombose einer Vene in der unteren Körperhälfte in die Lunge. Ist der Thrombus so groß, dass er die Atmung lahm gelegt, kann zusammen mit dem sich auf Hirn und Arterien übertragenden Schock plötzlicher Tod eintreten. Auch durch Embolie ins Gehirn kommt dies vor, sehr selten auch durch eine Embolie in die Herzkranzarterien, die das Herz mit Blut versorgen.
3. BAU UND FUNKTION DES GESAMTEN GEFÄSSSYSTEMS
Herz-Kreislauf-Krankheiten sind solche des Herz-Kreislauf- oder Gefäßsystems. Diese Gefäße sind lang gestreckte den Körper durchziehende Röhren, die 2 Kreislaufsysteme bilden. Der kleine Kreislauf versorgt die Lunge mit Nahrung, der große den gesamten Körper. In den Gefäßen fließt Blut, das den gesamten Körper mit Nahrung versorgt und verbrauchte Stoffe wegbefördert. In das Gefäßsystem ist ein Organ mit stärkerer Muskelmasse zwischengeschaltet. Die Fortbewegung des Blutes erfolgt durch kompliziertes Zusammenwirken mehrere den Blutfluss zustande bringender Hauptpotenzen: 1. 1. Gefäßmuskelkontraktionen: 1.1. des Herzens als zentralem bewegungsimpulsivem Organ, 1.2. der Arterien, demgemäß als Schlagadern bezeichnet, die sich in Wellen kontrahieren; 2. 2. im Blut selbst gebildete Wirbelenergien, die gemäß genereller Bewegungsgesetzmäßigkeit spinförmige = krummlinige spiralige Drehfortbewegungen des Blutes zustande bringen. Das rhythmisch schlagende Herz kontrahiert sich, verkleinert so seinen Innenraum, aus dem überschüssiges Blut austritt und in den Arterien weiterbefördert wird. In zweiter Phase des Herzrhythmus erschlafft die Herzmuskulatur zur vollen Herzgröße so dass weiteres Blut aus den Venen ins Herz strömen kann. Venen verfügen über keine starke Muskulatur wie Arterien. Die Impulse zur rhythmischen Kontraktion des Herzens werden in Abstimmung mit im Blut selbst erzeugter Bewegungsenergie vom Herzen selbst erzeugt, so dass es unabhängig vom Gehirn arbeitet. Nur sekundär zusätzlich kann vom Gehirn durch von ihm zum Herzen ziehende Nerven der Herzschlag modifizierend beeinflusst werden. Auf diesem Nervenweg können auch seelische Erregungen den Herzschlag beschleunigen oder anders verändern. Der Zweck des Herzens, der Gefäße und des in ihnen fließenden Blutes ist, den gesamten Körper mit Nahrung und anderen Funktionselementen zu versorgen, ohne die er nicht funktionieren könnte, sondern absterben müsste. Alle Organe mit ihren Körperzellen, aus denen sie aufgebaut sind, müssen fortwährende Arbeit leisten, zu denen sie Energie und Materialien gebrauchen, die durch in der Nahrung enthaltene Stoffe herbeigeführt werden. So ist das körperliche Leben nur durch einen ständig ablaufenden Stoff- und Energiewechsel möglich, demgemäß ständig Stoffe überall in
den Körper hineinfließen müssen. Die feste und flüssige Nahrung wird vom Mund aufgenommen, von den Zähnen zerkleinert, im Verdauungsrohr weitergeleitet, vom Darm ins Blut überführt, in der Leber umgearbeitet und von den Gefäßen überall im Körper verteilt. Ebenso wird die gasförmige Nahrung, die in dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff besteht, von der Lunge aufgenommen und von dieser durch die Gefäße weitergeleitet. Der Sauerstoff schließt die Nahrung in eine für die Körperzelle verwendbare Form auf. Dazu wird eine jeweils bestimmte Menge an Sauerstoff benötigt, so dass einerseits genügend Sauerstoff von der Lunge aufgenommen werden muss, anderseits nicht zu viel Nahrung vom Sauerstoff angegriffen werden darf, demgemäß das Verhältnis von verwendeter Nahrung und hinzutretendem Sauerstoff einreguliert werden muss. Zu dieser Einregulierung hält der Organismus bestimmte Stoffe bereit. Da die Hinzufügung von Sauerstoff, wissenschaftlich Oxygenium genannt, Oxidation heißt, werden diese das Verhältnis von Nahrung zu Sauerstoff einregulierenden, ein Übermaß an Sauerstoffzutritt verhindernden Stoffe Antioxidantien bezeichnet. Das mit Nahrung beziehungsweise Sauerstoff beladene Blut wird durch die Venen zum Herzen befördert, die Nahrung vom Darm über die Leber, der Sauerstoff von der Lunge. Das Herz befördert das mit Nahrung und Sauerstoff beladene Blut durch die Arterien und mit deren Hilfe weiter zu allen Körperteilen, so dass diese für ihren Stoff- und Energiewechsel versorgt werden. Für die Beförderung des Sauerstoffs sind bestimmte Blutkörperchen, die roten, Erythrozyten genannt, ausgebildet, während die übrige Nahrung in der Blutflüssigkeit, Blutserum genannt, schwimmt, und mit diesem zusammengemischt das Blutplasma bildet. Damit die benötigten Stoffe überall hinkommen, gliedern sich die Arterien in feine Haargefäße, Kapillaren genannt, auf, die so fein sind, dass sie auch keine Muskulatur mehr enthalten. Von diesen Kapillaren müssen die benötigten Stoffe noch eine kurze Strecke flüssig bis zu den Zellen und zwischen ihnen befindlichen Interzellularsubstanzen weiter fließen. Nachdem der benötigte Stoffwechsel erfolgt ist, müssen die verbrauchten Stoffe als Schlacken auf dem gleichen Wege rückbefördert und ausgeschieden werden. An die Stelle des hinzutretenden Sauerstoffs O2 tritt als auszuscheidende Schlacke das Kohlendioxid CO2, das auch von dem für den Gasstoffwechsel zuständigen Organ, der Lunge, ausgeschieden wird. Die übrigen sich aus der Nahrung, der Zellabnutzung und aus zugeführten unverwendbaren Stoffen entwickelnden Schlacken werden zum überwiegenden Teil durch die Niere ausgeschieden, zum kleineren Teil überall, wo
Körperöffnungen nach außen hin gebildet sind, so durch Haut-, Schweißund Talgdrüsen, Mandeln, Schleimhäute, Speicheldrüsen, Leber mit Weiterausleitung durch Darm und After. Nicht für den Stoffwechsel verwendete Nahrung wird als Fett abgelagert, so in einer mehr oder weniger dicken Fettschicht unter der Haut, im Bauchraum und an anderweitigen Stellen im Körperinneren. In Notzeiten kann aus diesem Depotfett Nahrung reaktiviert werden. Da die Gesamtnahrung aus zwei verschiedenen Anteilen besteht, dem gasförmig in der Luft enthaltenen Sauerstoff und der fest-flüssigen Hauptnahrung, ist auch der dem Stofftransport dienende Kreislauf in zwei Kreisläufe gegliedert, einen zur Aufnahme und zur Abgabe der gasförmigen Bestandteile, des Sauerstoffs und des Kohlendioxids, den kleinen oder Lungen-Kreislauf, den anderen dito der fest-flüssig aufgenommenen und flüssig weitertransportierten Nahrung, den großen oder Körper-Kreislauf. Die Lungenvenen führen das Sauerstoff beladene Blut zum Herzen, das Kohlendioxid beladenes Blut durch die Lungenarterien zur Lunge leitet. Die Körperarterien befördern umgekehrt Sauerstoff beladenes Blut, die Körpervenen Kohlendioxid- und Schlackenbeladenes. Damit sich diese ganz verschieden beladenen und bestimmten Blutsorten nicht im Herzen miteinander vermischen, ist das Herz in 4 verschiedene Kammern aufgeteilt, die durch Wände voneinander getrennt sind, in denen wieder Lücken das Blut in die jeweils richtige Richtung fließen lassen. Damit das Blut nicht wieder zurückfließt, sind diese Lücken mit Klappen versehen. Wenn das Blut im Rhythmus des Herzschlages strömt, öffnen sich diese Klappen und schließen sich anschließend, damit das Blut nicht zurückströmen kann. Diese 4 Herzkammern sind ungleich groß. Die meiste Arbeit hat die Muskulatur der linken Herzkammer zu leisten, aus der das Körperblut ausgetrieben wird. An zweiter Stelle der Arbeitsleistung und Größe steht die rechte Hauptkammer, deren Muskulatur das Lungenblut austreibt. Die beiden Vorkammern saugen das jeweilige Venenblut an. Auf diese Weise ist der Blutkreislauf gestaltet und funktioniert er. Dass in dieser Weise ein Blutkreislaufsystem besteht, entdeckte William Harvey 1628. Das gesamte Blutkreislaufsystem besteht aus 2 Anteilen: 1. 1. dem Blutgefäßsystem 2. 2. dem Blut, zu dessen Beförderung 1. da ist.
Der Zweck des Blutes ist, den gesamten Körper mit Nahrung zum Stoffund Energiewechsel und mit anderen Stoffen zu versorgen, und der Zweck des Kreislaufsystems ist, das Blut gerichtet zu befördern. Das Blutgefäßsystem, auch als Herz-Kreislauf-System benennbar, ist wieder in 2 Anteile gegliedert: 1. 1. das die Beförderungsarbeit antreibende Herz 2. 2. die sie weiterleitenden röhrenförmigen Gefäße Diese sind wieder in 2 Anteile gegliedert: 1. 1. vom Herz wegführende Arterien 2. 2. zum Herzen hinführende Venen Zwischen beiden sind die verbindenden Kapillaren zwischengeschaltet, mit jeweils arteriellem und venösem Schenkel, die beide miteinander gefäßförmig verbunden sind. Die feineren Zwischenstrecken zwischen Arterien und Kapillaren werden als Arteriolen, die zwischen Venen und Kapillaren Venolen bezeichnet. Der Weiterfluss der Nahrungsstoffe und der Rückfluss der Schlacken erfolgt aus den und in die Kapillaren. Diese Kurzdarstellung des Kreislaufsystems soll dazu dienen, dass über Herz-Kreislauf-Krankheiten zu berichtende Fakten nicht teilweise unverständlich bleiben. Weitere Einzelheiten des Kreislaufsystems können in fach- oder populärwissenschaftlichen Büchern mit Sachinhalt aus der Anatomie, der Wissenschaft vom Aufbau des Körpers, nachgelesen und in Bildern nachgesehen werden. Das Blut, weswegen das Gefäßsystem da ist, befindet sich nicht nur in den Gefäßen und wird nicht in ihnen gebildet, sondern im Knochenmark und strömt erst aus diesem in das Blut ein. Dies Knochenmark ist die Hauptbildungsstätte des Blutes, abgesehen von den in es einfließenden Nahrungs- und anderweitigen Bestandteilen. Vorgeburtlich wird Blut außerdem auch in der Leber gebildet. Das Blut besteht aus den 2 Anteilen: 1. 1. dem flüssigen Hauptanteil, in den 2. 2. geformte Gebilde eingefügt sind: 2 Gruppen: 1. 1. Blutkörperchen 2. 2. Blutplättchen, Thrombozyten genannt Die Blutkörperchen sind in 2 Gruppen gegliedert: 1. 1. die zellkernlosen, Sauerstoff übertragenden roten Blutkörperchen,
Erythrozyten 2. 2. die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten. Sie dienen der Abwehr und Vernichtung von Schädigendem, wie eingedrungenen Erregern von Infektionskrankheiten und Wundinfektionen, aber auch von anderen schädigenden Stoffen. Diese weißen Blutkörperchen sind in 2 Hauptgruppen und eine weniger häufige Nebengruppe gegliedert: 1. 1. Leukozyten im engeren Sinn dieses Wortes, auch Granulozyten genannt 2. 2. Lymphozyten 3. 3. Monozyten Die Bezeichnung Granulozyten rührt daher, dass diese zahlreichste Gruppe der weißen Blutkörperchen in ihrem Zelleib feine Körner = Granula enthält, die durch künstliche Anfärbungen leicht unterschieden werden können. Granulozyten und Monozyten umschließen eingedrungene Schadpartikel und vernichten sie. Sind solche Schadstoffe, insbesondere Infektionserreger, in großer Menge eingedrungen, sammeln sich auch große Mengen dieser weißen Blutkörperchen um sie an und bilden dann den Eiter. Wenn dieser vom Körper mittels eines Durchbruchs an der betreffenden Stelle oder weitergeleitet ausgeschieden wird, sind auch die Schadsubstanzen wieder aus dem Körper entfernt. Die Lymphozyten enthalten Immunstoffe, welche Schaderregern entgegenwirken, sie lahm legen und zum Absterben bringen. Die Thrombozyten schwimmen wie die größeren Blutkörperchen im Blut, ballen sich jedoch zu einer festen Masse zusammen, wenn der Fluß des Blutes zum Stillstand kommt. Das ist sinnvoll, wenn durch Verletzungen Blut aus dem Körper tritt. Dann verschließen die Thrombozyten durch den von ihnen zusammen mit anderen von ihnen festgehaltenen Blutbestandteilen gebildeten Blutpfropf, Thrombus genannt, die Wunde. Krankhaft kann aber im unverletzten Körper der Blutfluss aufhören und Stillstand des Blutes eintreten, wodurch es ebenfalls zur Thrombosierung innerhalb eines Gefäßes, am häufigsten einer Vene, kommt. Die so entstandene Krankheit wird als Thrombose bezeichnet. Der innerhalb des flüssigen Blutes befindliche feste Thrombus kann losreißen, vom Blutstrom fortgeschwemmt werden und sich dann in einer ganz anderen Gegend des Körpers festsetzen, wenn er in ein Gefäß gelangt, das enger ist als der Durchmesser des Thrombus. Dann stoppt dieser Thrombus die Nahrungsversorgung des Körperteils ab, der von dem betreffenden nunmehr thrombosierten Gefäß normalerweise mit Nahrung versorgt wird. Der Einwurf des Thrombus in das seinen Weiterfluss infolge Enge seines Rohres verhindernden Gefäßes
wird als Embolie, genauer Thromboembolie = Embolie eines Thrombus, bezeichnet. Die Krankheit, die in dem Körperteil, der durch das betreffende Gefäß versorgt wird, dadurch entsteht, dass sie keine Nahrung mehr erhält, wird als Infarkt bezeichnet. Solche Infarkte können 1. 1. an Ort und Stelle in einem Gefäß entstehen, oder 2. 2. wie angeführt, durch eine Embolie in das durch sie verstopfte Gefäß Letzteres tritt wesentlich häufiger ein, da Thromben sich primär allermeist in den Venen der unteren, durch die Schwerkraft stärker belasteten Körperhälfte bilden. Im Gegensatz zu Arterien verfügen Venen nur über wesentlich geringere Muskulatur. Daher können sie nicht wie Arterien selbst zur Bewegung des in ihnen befindlichen Blutes beitragen. Ihr Blut wird durch Energien, die in Kapillaren und durch Wirbel im Blut entstehen sowie Sog durch das Herz weitergetrieben. Je weiter eine Vene vom Herzen entfernt ist und je mehr Schwerkraft oder andere den Blutstrom behindernde Kräfte der Sogwirkung des Herzens entgegenwirken, umso mehr kann eine Venenthrombose, griechisch auch Phlebothrombose, eintreten. Dies ist nach Gesagtem am häufigsten an den Beinen der Fall, demnächst im Bauchraum, insbesondere in Venen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane. So bilden sich die meisten Thrombosen in den Venen der unteren Körperregion, und gelangt ein Teil von ihnen als weitaus häufigste Embolie in die Lunge. Diese Lungenembolie führt zum Lungeninfarkt mit mehr oder weniger schweren bis tödlichen Folgen. Diese Auswahl des Ortes, zu dem Embolien gelangen, ist durch den Blutstromverlauf bedingt. Der embolisierte Thrombus gelangt von der Vene in die rechte Herzvorkammer, von dieser in die rechte Herzkammer und wird von dieser in die Lungenarterie geworfen, mit deren Blut er in die Lunge gelangt. Nur wenn krankhaft ein Loch in der Wand zwischen rechter und linker Herzkammer besteht, kann ein Thrombus in diese gelangen und von dort in den großen Kreislauf und sich in einem anderen Organ als der Lunge festsetzen. Die flüssige Hauptmasse des Blutes wird als Blutplasma bezeichnet. In ihm befinden sich die vom Darm aufgenommene verflüssigte Nahrung, beziehungsweise die verbrauchten, zur Ausscheidung bestimmten Schlackenstoffe, einschließlich des Kohlendioxids. Diese zu- oder abzuführenden Bestandteile schwimmen in dem als Blutserum bezeichneten Blut. Dies Blutserum besteht 1. 1. aus der flüssigen Grundmasse des Blutes, dem Wasser 2. 2. aus einer Vielfalt ins Blut eingeführter spezifisch gebildeter Stof-
fe, die der Aufrechterhaltung und Entfaltung des Lebens dienen. Zu ihnen gehören mehrere Gruppen lebensnotwendiger Stoffe wie 1. Immunstoffe 2. Hormone 3. Fermente = Enzyme 4. Auxine 5. Vitamine Immunstoffe dienen der Abwehr von Schädigendem, wie Infektionserregern und weiterem. Durch den Inhalt an Immunstoffen ist das Serum eine hochwirksame Waffe zur Heilung von insbesondere Infektionskrankheiten. Hormone sind gezielt spezifisch wirkende Stoffe, die vom Körper selbst gebildet werden und zur Aufrechterhaltung bestimmter Funktionen unbedingt erforderlich sind. Besonders hochwirksame Hormone werden in bestimmten Hormondrüsen hergestellt, wie Hypophyse, Epiphyse = Zirbeldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Thymus = innere Brustdrüse, Pankreas = Bauchspeicheldrüse, Nebenniere, Ovar = Eierstock, Testis = Hoden. Außerhalb dieser Hormondrüsen werden im Körper auch Gewebshormone mit begrenztem Wirkbereich gebildet. Fermente sind Biokatalysatoren = spezifische Katalysatoren, die von lebenden Organismen für jeweils besondere Funktionen gebildet werden. Katalysatoren sind Stoffe, die sich an bestimmten chemischen Reaktionen beteiligen, ohne sich selbst dabei in ihrem Bestand zu verändern. Sie werden aber benötigt, damit die Reaktion in erforderlicher Schnelle und in erforderlichem Umfang ablaufen kann. Auxine = Wuchsstoffe sind Stoffe, die zum Wachstum erforderlich sind, somit in Wachstumsperioden vermehrt auftreten. Wegen des Gehaltes an diesen hochwirksamen im Blutserum enthaltenen Stoffen wird Blut als „ein ganz besonderer Saft“ bezeichnet. Ein solcher entsteht außerdem noch durch den Gehalt an Nahrung, einschließlich Sauerstoff. Das gesamte Blutkreislaufsystem besteht aus 2 zusammenoperierenden Systemen: 1. 1. dem haltenden und befördernden Gefäßsystem und 2. 2. seinem für den Lebensprozess wesentlicherem Inhalt, dem Blut-
system Blut besteht aus ganz verschiedenen gezielt zusammengesetzten Stoffen und geformten Bestandteilen mit ganz verschiedener Herkunft: Die geformten Bestandteile werden in Knochenmark, Milz, Lymphknoten und lockerem Bindegewebe gebildet. Die Nahrung, einschließlich Wasser, wird mit dem Mund in das Verdauungsrohr, vom Darm in das Blut aufgenommen, der Sauerstoff von der Lunge aus. Die Schlacken werden von allen Körperteilen ins Blut gegeben. Die „besonderen“ Inhaltsstoffe treten aus verschiedenen Quellen ins Blut: aus 1. 1. Lymphe 2. 2. Hormondrüsen 3. 3. verschiedensten Körperteilen Schema des Blutkreislaufes: Die Blutstromrichtung ist durch Pfeile angegeben. Hellgrau mit Sauerstoff beladenes Blut, dunkelgrau mit Kohlendioxid beladenes Blut. Dazwischen Mischblut. Die Lymphe ist die Hauptquelle des Blutserums, insbesondere der Lymphozyten und der Immunstoffe, für das Blut. Indem Lymphe ins Blut eintritt, wird dieses durch die genannten Stoffe bereichert. Aus den Zellen treten Flüssigkeiten aus, die sich im Raum zwischen den Zellen, dem Interzellularraum, ansammeln. In ihn ragen frei endende feine Lymphhaargefäße ein, in welche die Interzellularflüssigkeit als Lymphe eintritt. Die feineren Lymphgefäße vereinigen sich zu größeren, die sich zu einem Hauptlymphgang vereinigen, dem Ductus thoracicus = Brustgang, der vor der Wirbelsäule entlang zieht und Anschluss an die Vena subclavia = die Unterschlüsselbeinvene hat, so dass sich die Lymphe des Ductus thoracicus in das Blut der Vena subclavia ergießt und sich mit ihm vermischt. Eine Abteilung der Lymphhaargefäße umspinnt den Darm und nimmt von ihm einen kleineren Teil der Nahrung auf, im Wesentlichen Fett, wodurch die Lymphe des Brustgangs milchig trübe erscheint. Dieser Nahrungsteil gelangt erst über die Lymphe ins Blut. 1 Lungenarterie
2 Obere Hohlvene, in der die Venen der oberen Körperregion einfließen