LEO UBA – Sonderausgabe

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»LEO ­- UBA Sonderveröffentlichung« mai 2010 <|> Auflage: 15.000 Eine Gemeinschaftsproduktion von umweltbundesamt und LEO – Das Anhalt Magazin

fünf jahre uba in dessau – feiern sie mit vor fünf jahren zog das umweltbundesamt nach dessau – am 6. mai steigt das große jubiläumsfest. jochen flasbarth, der präsident des umweltbundesamtes im interview & das komplette festprogramm.


Š Linnart Unger / Studio GOOD, Berlin


»Wir sind also gut angekommen« uba präsident jochen flasbarth im gespräch Erst ganz langsam und dann ganz schnell rückte das Umweltbundesamt Anfang des Jahrtausends in die öffentliche Dessauer Aufmerksamkeit. Mit dem Erschließen der Industriebrache des Gasviertels und dem Heranwachsen des beeindruckenden Baus fielen auch die letzten Zweifel von den Dessauern ab, dass bald tatsächlich eine Bundesbehörde ihren Dienstsitz in der Stadt finden würde. Ein Leuchtturm, wie viele damals hofften. Nach der viel beachteten und gut besuchten Eröffnungsfeier Anfang Mai 2005 trat nach und nach Alltag an die Stelle der großen Aufregungen des UBA-Umzugs. Auf fünf Jahre schaut das UBA dieser Tage zurück und will das gemeinsam mit den Dessauern feiern. Jochen Flasbarth steht als Nachfolger von Andreas Troge erst seit vergangenem September an der Spitze der Behörde, trotzdem hat der 48-jährige Volkswirt, der aus dem Bundesumweltministerium nach Dessau wechselte, schnell ein Gefühl für die Region bekommen. In der Sonderausgabe des LEO spricht er über die wachsende Bedeutung des UBA in der nationalen und internationalen Wahrnehmung, aber auch über das Ankommen in einer chancenreichen Region. Das UBA hat seinen Sitz bereits seit fünf Jahren in Dessau, sie sind erst seit September dabei. Sind Sie selbst denn schon hier angekommen? Jochen Flasbarth: Ja, ich bin hier angekommen und ich bin auch froh darüber. Die Stadt ist ja gerade in einer Situation, in der sich viele Möglichkeiten auch für die Zukunft bieten, die man auch nutzen muss. Das erlebe ich also als Neubürger hier. Eine schwierige Debatte, aber auch eine ganz spannende. Ich habe viel Spaß daran gehabt, neulich mit den Dessauer Behördenchefs auf meine Einladung hin im Wörlitzer Bahnhof mal einen Abend zu verbringen. Bei einem Glas Wein zu diskutieren, was die Stadt bewegt und was wir als UBA dazu beitragen können, dass Dessau seine Potenziale nutzen kann. Was ich noch nicht erlebt habe, ist die Natur, die uns hier umgibt. Das hat die etwas verlängerte Winterjahreszeit mit sich gebracht. Aber ich bin wild entschlossen, bei nächster Gelegenheit auch einen Drahtesel hierher zu bringen und die Umgebung zu erkunden.

Wie organisieren sie Ihren Alltag? Sind sie in der Woche hier oder pendeln Sie? Jochen Flasbarth: Ich bin sowohl im Dienstsitz Dessau als auch in Berlin. In Berlin nehme ich dann Termine mit dem Ministerium und den anderen Behörden war. Darüber hinaus bin ich viel in der Republik und im Ausland unterwegs. Ich bin also nicht jeden Tag in Dessau, aber ich bin oft hier. Und fahren sie dann Zug oder mit dem Auto? Jochen Flasbarth: Ich fahre mit dem Auto und das liegt nicht nur an der schwierigen Zugverbindung, sondern daran, dass meine Termine zwischen Berlin und Dessau so eng gestrickt sind, dass ich sinnvoller Weise mit dem Auto fahre und dann auch arbeiten kann. Was die Zugverbindung angeht, und das meine ich gar nicht so sehr auf das Umweltbundesamt und seine Mitarbeiter bezogen, ist das eine der großen Herausforderungen, die gelöst werden muss. So kann man meines Er-


achtens eine Stadt der Bedeutung Dessaus nicht behandeln. Das verschüttet große Potenziale. Deshalb glaube ich, dass wir mit allen Akteuren dieser Stadt unsere Kräfte zusammenbringen müssen, um diese fatale Entwicklung, die es mit der Schienenanbindung gegeben hat, wieder umzukehren und zu einer direkten Art der Anbindung Dessaus zu kommen. Ich halte das für essentiell. Wie haben sich das Umweltbundesamt und seine Aufgaben in fünf Jahren Dessau verändert? Viele Umweltthemen sind ja noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Jochen Flasbarth: Ich weiß gar nicht, ob das so ist. Wir haben mal auf dem Zeitstrahl über die Geschichte des Umweltbundesamtes – das es jetzt seit 36 Jahren gibt – geschaut, da sieht man, dass es immer Wellenbewegungen gegeben hat, in denen die Themen des Umweltbundesamtes eine ganz enorme öffentliche Bedeutung hatten. Gewässerreinhaltung in den siebziger Jahren,

Waldsterben in den achtziger Jahren. Das Umweltbundesamt hat natürlich seine Aufgaben in den letzten Jahren erweitert. Sichtbar geworden ist beispielsweise der Emissionshandel. Wir haben zusätzliche Aufgaben im Bereich des Vollzuges im Umweltschutz bekommen. Gleichzeitig haben sich unsere wissenschaftlichen Aufgaben weiterentwickelt. Ich nenne mal das Stichwort Klimaschutz, wo es nicht mehr nur um kurzatmige Politik geht, sondern wo gerade die Expertise des Umweltbundesamtes im langfristigen Denken gefordert ist. Also: Wie organisieren wir beispielsweise unser Land in Hinblick auf 2050? Wie sehen sie die zukünftige Entwicklung der Themen? Jochen Flasbarth: Ich glaube, dass wir ein wichtiges Thema dazubekommen werden und das ist der Ressourcenschutz. Was wir bei der Energie verstanden haben, dass wir sparsam damit umgehen müssen, ist beim Thema Ressourcen noch nicht richtig angekommen. Dass wir beispielsweise sel-


men sind. Die Zahl derer, die in Dessau oder in der unmittelbaren Umgebung wohnen, ist deutlich gestiegen. Am Anfang gab es noch sehr viel mehr Pendler. Wir haben hier ein äußerst freundschaftliches Umfeld vom ersten Tag an vorgefunden. Das habe ich nicht selbst erfahren, das hat man mir so aber erzählt. Und nachdem, was ich hier jetzt erfahre, habe ich keinen Grund daran zu zweifeln. Die weitere Region zeichnet sich zudem auch dadurch aus, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit zur führenden Region im Bereich erneuerbarer Energien entwickelt hat: Ein ganz wichtiges Thema für das UBA. Also ich glaube, die Behörde ist gut hier angesiedelt und ich bin ganz sicher, dass das auch insgesamt im Haus hier so erlebt wird. Jochen Flasbarth ist seit Ende 2009 der Präsident des Umweltbundesamtes. Der 48-jährige Flasbarth trat die Nachfolge von Prof. Dr. Andreas Troge an, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.

tene Metalle für unsere Handys und Computer brauchen, dass die aber nicht mehr eine Verfügbarkeit von Jahrzehnten haben, sondern zum Teil nur von Jahren. Auch für den Bereich erneuerbarer Energien, für Speichertechnologien, für Batterien werden Rohstoffe zum Engpass. Deshalb müssen wir sehr intensiv an einer ressourcenschonenden Wirtschaftsweise arbeiten. Außerdem sehe ich es als ganz wichtige Aufgabe, dass man neben diesen Leuchttürmen, die es immer mal durch die politischen Zyklen gibt, Themen, die ihre Wichtigkeit behalten nicht unter die Räder kommen lässt. Wir müssen uns weiter um eine gute Trinkwasserqualität bemühen, um den Bodenschutz und die Chemikaliensicherheit. Auch wenn das große öffentliche Interesse für solche Themen nicht immer konstant vorhanden ist, muss das UBA weiter dranbleiben. Was verbindet das UBA nach fünf Jahren mit der Region? Jochen Flasbarth: Man kann in jedem Fall feststellen, dass die Mitarbeiter in der Region angekom-

Vor fünf Jahren haben viele das UBA als Leuchtturm für die Region herbeigesehnt. Spüren Sie das heute auch noch? Jochen Flasbarth: Dass was ich hier nach meinem Amtsantritt erlebt habe, habe ich so ehrlich gesagt nicht erwartet. Dass es ein riesengroßes Interesse geben würde, den neuen Partner an der Spitze des Amtes kennenzulernen. Da hat beispielsweise die Landesregierung mit verschiedenen Ministern das Gespräch gesucht. Nicht durch mich begonnen, sondern in guter Kontinuität der Diskussionen mit meinem Amtsvorgänger Andreas Troge. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es so eine große Aufmerksamkeit bei der Berliner Landespolitik für das Tun des Umweltbundesamtes gegeben hat, wie jetzt hier in Sachsen-Anhalt. Was kann man am 6. Mai also feiern? Jochen Flasbarth: Nicht nur die Tatsache, dass das UBA seit fünf Jahren in Dessau ist, sondern auch, dass wir gerade die Entscheidung herbeigeführt haben, auf dem angrenzenden Gelände ein weiteres Gebäude für gut einhundert Mitarbeiter zu errichten. Das zeigt, dass die Themen des Umweltschutzes und die Bedeutung des Umweltbundesamtes weiter zunehmen. Und wir hoffen, nein, wir sind ganz sicher, dass das auch zukünftig auf so freundschaftliche Art und Weise mit der Region hier geht. Wir sind also gut angekommen, die Leute fühlen sich wohl und das ist ein Grund zu feiern. |>


»Das Programm« Tango, weill & alpen sperrmüll – die höhepunkte am 6. mai

14 15

MUsikalischer Auftakt :30 - 15:00 „The Hard Moods“, Dessau BEGRÜSSUNG

:00 - 15:30

:30 - 16:30 :30 - 16:30

16 17

Staatssekretärin, Frau Heinen-Esser, Bundesumweltministerium; Oberbürgermeister, Herr Klemens Koschig; UBA-Präsident, Herr Jochen Flasbarth

PUPPENTHEATER

„Die 3 kleinen Schweinchen“, Veranstalter: Anhaltisches Theater

führung durch das UBA (1)

Veranstalter: agentur reisewerk

THEATERSZENEN DER JUNIOR RANGER

:30 - 17:00

„Wir sind doch nicht allein“, Veranstalter: Biosphärenreservat „Mittelelbe“

:30 - 17:00

irrwitzige Show mit kuriosen Instrumenten der Gruppe „Hannesla“ aus Garmisch, bekannt von TV-Auftritten bei Gottschalk und Raab

ALPEN SPERRMÜLL (1)

führung durch das UBA (2) :00 - 18:00 Veranstalter: agentur reisewerk MUsikalisches zwischenspiel :00 - 17:30 „The Hard Moods“, Dessau

18

:00 - 18:30

ALPEN SPERRMÜLL (2)

irrwitzige Show mit kuriosen Instrumenten der Gruppe „Hannesla“ aus Garmisch, bekannt von TV-Auftritten bei Gottschalk und Raab

abendprogramm

19 21

QUINTETO TANGO NUEVO, LEIPZIG :00 - 20:30 Argentinisches Tangokonzert als „Hommage an Astor Piazzolla“ :00 - 22:30

TORA AUGESTAD UND MUSIC FOR A WHILE, NORWEGEN

Balladen und Lieder von Kurt Weill, frisch und eigenwillig interpretiert


FÜR DIE GANZE FAMILIE

Nach einer Reise durch Argentinien im Sommer 1997 gründeten Valeri Funkner gemeinsam mit Musikern aus Leipzig und Berlin das Quintett Tango Nuevo. Anknüpfend an die Quintett-Besetzung von Astor Piazzolla widmeten sie sich seinen Tangos.

15:00 - 18:30 Uhr UMWELTQUIZ, KREUZWORTRÄTSEL, GEWINSPIELE, SCHNITZELJAGD „DIE ABENTEUERLICHE REISE VON FRIDOLIN DEM REGENWURM“ Vor-Lesung

JONGLIEREN LERNEN Den musikalischen Auftakt zum UBA Geburtstag bilden „The Hard Moods“ – ein bunter Haufen Musikbegeisterter aus der Region. Vom Kneiper, über den Angestellten und Schauspieler bis hin zum UBA-Mitarbeiter vereint sie die Liebe zur Musik.

Veranstalter: UBABetriebssportgruppe

„CLEMENS CLEVER LÄDT EIN“ Begegnungen mit dem Umwelt-Igel // Veranstalter: KARSTADT Warenhaus

SPIELE MIT „KNAX“ Wurfspiel, Tresorspiel und Glücksrad Veranstalter: Sparkasse Dessau

Das Duo „Alpen Sperrmüll“ bringt ausrangierte Alltagsgegenstände als witzige Unikatinstrumente umgebaut auf die Bühne. Spaß und Virtuosität mit instrumentalen Kuriositäten – eine irrwitzige Show, die Kreativität zum Staunen vermittelt!

MASKEN UND SCHMUCK Basteln mit Anja Körting

KUNSTAUSSTELLUNG „KEEPING THE BALANCE“ Installationen und

Tora Augestad sorgte mit ihrer 2004 gegründeten Band Music for a While und mit Weill-Interpretationen der besonderen Art weltweit für Aufsehen. „Ensemblekunst auf höchsten Niveau“, schreibt die norwegische „Aftenposten“ – am 6. Mai auf der UBA Bühne zu Gast.

Skulpturen von Hubertus von der Goltz


– F N Ü F N E WIR WERD ! S N U T I M FEIERN SIE 5 JAHRE UMWELT BUNDESAMT DESSAU


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