GELNHAUSEN
Mein Vater Johann Georg Hayn war am 16. September 1798 in der damals noch freien Reichsstadt Gelnhausen geboren. Das etwa 4.000 Einwohner zählende Städtchen liegt terrassenförmig am rebenbepflanzten Abhang des Dietrichsberges im Volksmund „Dierich“ geheißen. Die Bewohner betrieben Weinbau, Obstzucht und Ackerbau und die ausgedehnten Waldungen lieferten reichliches Material für den Holzhandel. Nach Norden durch die aus weithin sichtbaren roten Sandstein bestehende Bergwand geschützt, haben die meisten Häuser nach Süden eine schöne Aussicht auf das weithin offene Tal, das sich bis zu den Ausläufern des Spessart, der Rhön und des Vogelsberges erstreckt. Die Kinzig fließt in Schlangenwindungen an der Stadt vorüber und trennt sie von zwei kleinen Vorstädten, der Burg und dem Ziegelhaus. Mein Vater sprach oft und gerne von seiner Familie und von Gelnhausen, aber da er den Vater schon in früher Jugend verloren hatte, so wußte er begreiflicherweise mehr von seinen anderen Verwandten, mit denen er herangewachsen war, zu berichten.