Barcelona Trip

Page 1

& 108&3 */4*%& /&6& 1&%&-&$4 *. '")3#&3*$)5

/S ] "VTHBCF


Barcelona en Bicicleta "VG [XFJ 3»EFSO EVSDI EJF ;Fĭ

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

©URBANcycling #01/10


M

BO XFJÂś OJDIU XP NBO BOGBO HFO TPMM %BTT #BSDFMPOB FJOF CF MJFCUF 4UBEU JÄś [FJHU TDIPO FJO LVS[FS #MJDL JOT (FTDIJDIUTCVDI EFS 4UBEU 7PO EFO 3Ă? NFSO Ă“CFS EJF 8FÄśHPUFO CJT [V EFO NVT MJNJTDIFO .BVSFO TJF BMMF IBCFO EJF 4UBEU FSPCFSU VOE SFÄŤFSU %JFTF 5BUTBDIF TDIMÂťHU TJDI OJDIU OVS JO EFS 4UBEUDISPOJL TPO EFSO BVDI JN "VTTFIFO #BSDFMPOBT OJFEFS "O KFEFS &DLF XBSUFO WFSTDIJFEFOÄśF #BV UFO VOE %FOLNÂťMFS BVT BMMFO FSEFOLMJDIFO 4UJMSJDIUVOHFO VOE &QPDIFO BVG JISF #FTV DIFS VOE WFSTDIBĂŚFO EFS 4UBEU FJO FJO[JHBS UJHFT 'MBJS Ebenfalls einzigartig sind die Mythen und Geschichten, die sich um die GrĂźndung von Barcelona ranken. Von denen gibt es mittlerweile so viele, dass selbst die alteingesessenen Katalanen nicht mehr genau wissen, wie ihre Hauptstadt eigentlich gegrĂźndet wurde. FĂźr jeden Geschmack ist etwas dabei: Fans der gepflegten Eroberungsgeschichte hätten wir beispielsweise den Feldzug von Hannibal Barkas anzubieten, in dessen Zuge er 218 v. Chr. die Gegend mit seinen Karthagern eroberte. Diese Besetzung wird oft als GrĂźndung des heutigen Barcelonas bezeichnet. Wer eher auf griechische Mythologie steht, fĂźr den haben wir noch die GrĂźndungsgeschichte vom Herakles im Angebot. Diese erzählt davon, wie der Halbgott die katalanische KĂźste um 1153 v. Chr. auf der Suche nach einem

ŠURBANcycling #01/10


verschollenen Schiff entdeckte. Aufgrund der unglaublichen Schönheit der Gegend gründete er dort eine Stadt mit dem Namen Barca Nona (italienisch für Neuntes Schiff), das heutige Barcelona. Doch egal ob durch die Brille eines Feldherren oder durch die des Mythologen, die Stadt ist für jeden eine Augenweide. Nicht zuletzt wegen ihrer unglaublichen Fülle und Vielfalt an imposanten Denkmälern, historischen Bauten oder der belebten Innenstadt – Barcelona ist einfach eine umwerfende Stadt. Und auch die Lage hätte nicht besser gewählt werden können. Nur wenige Großstädte dieses Planeten dürfen sich glücklich schätzen, einen Sandstrand direkt im Stadtkern zu haben. Die katalanischen Bewohner nennen Barcelona deswegen auch gern „la ciutat d’esquena al mar“ (die Stadt mit dem Rücken zum Meer). Was ist also passender, als mit dicken Beachcruisern Barcelona zu entdecken! Unsere Tour startet also mit einem bequemen Sattel unter dem Hintern und einer frischen Meeresbrise in den Haaren. „Platja de Sant Sebatià“ und „Platja de la Barceloneta“ heißen die beiden Strandabschnitte in unmittelbarer Nähe der Innenstadt. Sie zählen im Sommer zu den beliebtesten Plätzen Barcelonas – bei Touristen und Einwohnern gleichermaßen. Zwischen Strand und Innenstadt führt die von Palmen

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

©URBANcycling #01/10


©URBANcycling #01/10


gesäumte Strandpromenade, die „Passeig de Marítim“. Auf der Strandpromenade rollt man vorbei an einer Vielzahl von Palmen und Skulpturen, wie z.B. der „Homage to Barceloneta“ oder dem stählernen Fisch, direkt zum MareMagnum. Der imposante Bau aus Glas und Stahl ist das Aushängeschild des neu gestalteten Hafens. Neben einem Einkaufscenter, Bars und Restaurants bietet eine Terrasse einen tollen Blick über den Hafen. Zum Sonnenuntergang erstrahlt dann rot glühend eine Armee aus Segeln und Masten. Nachdem wir nur zwei, drei Pedalumdrehungen hinter uns gebracht haben, stehen wir schon vor der nächsten Sehenswürdigkeit. Mitten im Hafenviertel Port Vell thront neben den alten Hafengebäuden in luftiger Höhe der Entdecker Christoph Kolumbus und deutet hinaus aufs Meer. Mit dem „Monument a Colom“ erinnern die Spanier an den Mann, der 1942 von Spanien auszog, einen Seeweg nach Indien zu entdecken und dabei über Amerika stolperte. Vom alten Hafenviertel biegen wir ab in den mittelalterlichen Stadtkern. „Barri Gotic“ – so heißt das historische Zentrum der Stadt. Die vielen kleinen und gewundenen Gassen münden immer wieder in kleine Plätze, die von gemütlichen Cafés umstellt sind – hier schlägt das Herz des „wahren“ Barcelonas. Abseits der Touristenmeile und des

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

©URBANcycling #01/10


©URBANcycling #01/10


^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

©URBANcycling #01/10


hektischen Trubels sitzen hier Jung und Alt zusammen in der spanischen Sonne und genießen das Leben. Eine dieser kleinen Gassen führt uns direkt zum Museum für zeitgenössische Kunst, dem „MACBA“ (Museu d‘Art Contemporani de Barcelona). Dieser architektonische Traum aus Glas und Beton wurde 1995 eröffnet und bietet seitdem vielen Kunstwerken ein Dach über dem Kopf. Der Platz vor dem Museum ist ein beliebter Treffpunkt für junge Menschen und Leute, die beim Spaziergang durch die Stadt gern eine Pause in der Sonne einlegen. Zwei gewundene Gassen weiter verlässt man die engen und ruhigen Häuserschluchten und findet sich auf der „La Rambla“, einem weiteren Wahrzeichen von Barcelona, wieder. Diese rund 1,3 Kilometer lange Flaniermeile bildet quasi die Aorta Barcelonas. Neben vielen Zeitungs- und Blumenhändlern gibt alle paar Meter ein anderer Musiker seine Songs zum Besten. Besonders bekannt sind die „lebenden Statuen“, die sich über die gesamte Rambla verteilen und gern mal die Touristen erschrecken. Wir verlassen La Rambla und treten unsere Drahtesel durch eine kleine Straße in Richtung des Platzes „Pla de la Seu“. Hier bieten nicht nur viele Händler ihre Ware an, hier steht ein Bauwerk, das auf keiner BarcelonaTour fehlen darf: „La Catedral de la Santa

©URBANcycling #01/10


^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

©URBANcycling #01/10


Creu i Santa Eulàlia“. Der Bau dieser gotische Kathedrale wurde im Jahr 1298 fertiggestellt und ist ein beliebter Zielort für Touristen und Gläubige gleichermaßen. Auch wenn diese Stadt oft an einen Ameisenhaufen erinnert, so ist es doch faszinierend, wie groß die Toleranz aller Verkehrsteilnehmer ist. Während eine kurze Überquerung der Straße in Deutschland manchmal für Volksaufstände sorgt, ist in Barcelona selbst eine großzügige Auslegung der Ampel-Grünphase schnell mit einem kurzen Hupen vom Tisch. Die Leichtigkeit, mit der die Katalanen ihr Verkehrschaos regeln, ist wirklich bemerkenswert. Jeder deutsche Autofahrer hätte wohl bereits fünf Herzinfarkte erlitten – der gemeine Katalane hat immer noch ein Lächeln im Gesicht. Keine Mauren, Westgoten oder Römer, kein Hannibal und kein Herakles – die Katalanen sind es, die Barcelona zu dem machen, was es ist: ein echtes Erlebnis!

©URBANcycling #01/10


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.