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celluloid Ausgabe 6a/2013 - 31 August 2013

gegründet 2000

filmmagazin

ARTIG. NICHT BRAV.

Beilage

zur

„RUSH“ von RON HOWARD

Mit beiträgen aus dem filmmagazin celluloid www.celluloid-filmmagazin.com

Constantin Film

BRÜHListlauda



entree EDITORIAL

Liebe Leser, schon vor zwei Jahren haben wir Ihnen in einer Coverstory unter dem Titel „Made in Austria“ die neuesten österreichischen Filmprojekte vorgestellt, und auch diesmal sind wieder zahlreiche neue Werke am Start, die Sie in unserer regulären Ausgabe finden (jetzt am Kiosk). Wie so oft beim österreichischen Film leiden diese Filme stets unter einer verminderten Wahrnehmung im eigenen Land: Während man sie international schätzt, gehen sie im regulären heimischen Kinobetrieb viel zu oft unter oder laufen zumindest weit unter Wert. Das hat uns zu unserer unkonventionellen Covergestaltung dieser Ausgabe animiert: Denn was im Lebensmittelhandel ausgezeichnet funktioniert, sollte doch auch auf den Film übertragbar sein, oder? Das „Made in Austria“-Logo und die zahlreichen Prüf- und Gütesiegel-Plaketten auf unseren Lebensmitteln sollen uns Sicherheit und Qualität suggerieren. Es ist kein Zufall, dass deutsche Ketten wie Hofer und Lidl in ihrer Werbung massiv auf den ÖsterreichEffekt ihrer Produkte setzen. Vielleicht sollte man auch ein Gütesiegel für heimische Filme entwickeln, um zu testen, ob diese dann häufiger besucht werden. Zugegeben, ein skurriler Einfall; aber einer, der wenigstens auf einen Blick zeigen würde, dass Qualität drinsteckt.

STEPHEN KING RELOADED

Sony

Kimberly Pierce („Boys Don‘t Cry“) versucht sich an einem Remake von Brian de Palmas Klassiker „Carrie“ (1976) nach dem Roman von Stephen King. In der Neuauflage wird die schüchterne Carrie, die telekinetische Kräfte entwickelt, von Chloe Grace Moretz („Hugo Cabret“) gespielt. Als ihre fanatisch-religiöse Mutter ist Julianne Moore (Foto) zu sehen. Horror-Fans können ab 6. Dezember darüber urteilen, ob das Remake geglückt ist.

In diesem Sinne viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen

NEUES VOM ÖSTERREICHISCHEN FILMWUNDER

Matthias greuling Chefredakteur & Herausgeber celluloid@gmx.at

„FEUCHTGEBIETE“ MACHT ES VOR: AUCH IM ÖSTERREICHISCHEN FILM SOLL ES KÜNFTIG MEHR SEX GEBEN. DIE FILMPRODUZENTEN DENKEN VOR ALLEM AN ULRICH SEIDL ALS REGISSEUR

Uli, kannst du aus dem Resten der „Paradies“-Trilogie nicht noch einen Erotikfilm zusammenbasteln?

Ich hätt‘ schon einen passenden Titel: „Paradies: Vögeln“. Ha! Ha!

Das geht schon, ich hab auch noch genug übrig von „Import/ Export“ und „Hundstage“...

Foto: Tuma

IMPRESSUM: celluloid Filmmagazin Beilage zur Wiener Zeitung Nummer 6a/2013, September/Oktober 2013 Beilage zur „Wiener Zeitung“ am 31. August 2013. Medieninhaber und Herausgeber: Werbeagentur Matthias Greuling. Printed in Austria. Die Beiträge in dieser Beilage wurden uns mit freundlicher Genehmigung vom Verein zur Förderung des österreichischen und des europäischen Films zur Verfügung gestellt. Die Interviews wurden von Mitgliedern der celluloid-Redaktion geführt. Die Beiträge geben in jedem Fall die Meinung der AutorInnen und nicht unbedingt jene der Redaktion wieder. Fotos: Filmverleiher. celluloid versteht sich als publizistische Plattform für den österreichischen und den europäischen Film und bringt Berichte über aktuelle Filme. Anschrift: Anningerstrasse 2/1, A-2340 Mödling, Tel: +43/664/462 54 44, Fax: +43/2236/23 240, e-mail: celluloid@gmx.at, Internet: http://www.celluloid-filmmagazin.com Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe. © 2013 by Werbeagentur Matthias Greuling

cell u loi d O N L I N E : w w w . cell u loi d - f il m m aga z in . co m celluloid 6a/2013

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Fotos: Lunafilm

interview

Filmstart: 27.09.13 Ein Gletscher blutet: Die Folge sind reißende Bestien, die es auf die Menschen abgesehen haben

MARVIN KREN UND DIE

BlutendeN berge BLUTGLETSCHER. Nach „Rammbock“ hat

Marvin Kren einen neuen Horrofilm gedreht, diesmal in den österreichischen Alpen.

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it „Rammbock“ zeigte Regisseur Marvin Kren sein Talent für die Inszenierung von Horror, mit „Blutgletscher“ setzt er das nun in größerem Maßstab fort: Auf einer Klimaforschungsstation in den Alpen geraten die Wissenschaftler ins Staunen, als aus dem nahe gelegenen schmelzenden Gletscher eine rote Flüssigkeit austritt. Die hat fatale Auswirkungen auf die lokale Tierwelt und stürzt die dort lebenden Menschen ins Chaos: Denn immer mehr Tiere monströsen Ausmaßes tauchen auf, und der Techniker Janek (Gerhard Liebmann) muss sich gegen die Meute verteidigen. Hinzu kommt, dass sich Janek auch noch mit einer komplizierten Liebesgeschichte herumschlagen muss. Marvin Kren gelingt ein famoser AlpenHorrorfilm, der dem Genre durch Setting und Inszenierung neue Seiten abgewinnen kann. Geschickt verwebt Kren in seine blutige Geschichte die über allem thronende Angst der Menschheit vor der Rache der Natur. Wir sprachen mit dem Regisseur über seinen Film. celluloid: Nach Ihrem Debüt „Ramm-

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bock“ ist „Blutgletscher“ nun ihr zweiter Horrorfilm. Was gefällt Ihnen an diesem Genre, das in den letzten zehn Jahren schon sehr repetitiv geworden ist, und wie schaffen Sie es, ihm neue Aspekte abzugewinnen? MARVIN KREN: Das Horrorgenre hat durch die Filmgeschichte hinweg eigentlich immer gut funktioniert, im Gegensatz zu anderen Genres, die ihre Blütezeiten hatten, aber danach wieder abgeflaut sind, wie etwa der Western oder der Politthriller. Ich glaube, beim Horrorfilm schätzt das Publikum die Grenz-Erfahrungen, die man dabei auf der Leinwand erlebt. Ich selbst pflege einen sehr persönlichen Zugang zu dem Genre, weil ich glaube, dass Filme nur dann gut sind, wenn sie aus einem persönlichen, autorenhaften Zugang heraus entstehen. Bei „Rammbock“ und „Blutgletscher“ habe ich gemeinsam mit Drehbuchautor Benjamin Hessler sehr wohl die äußere Hülle des Genres mit seinem kompletten Regelwerk übernommen, aber im Inneren versuchten wir, sehr persönliche Geschichten zu erzählen und das Genre stellenweise auch zu verlassen. Es ging uns um Kontraste zum Genre, um Hauptfiguren und ihre inneren

Kämpfe. Die Hauptfigur in „Blutgletscher“ ist Janek (Gerhard Liebmann), ein von der Liebe zu Tanja (Edita Malovcic) enttäuschter, eremitisch lebender Einsiedler in den Bergen. Was macht ihn zum Helden der Geschichte und wie passt eine Lovestory zu einem Horrorfilm? Lovestorys gibt es im Horrorgenre immer wieder, einfach, um eine gewisse Nähe und Identifikation des Publikums zu den Figuren herzustellen. Aber ich glaube, die Art und Weise, wie wir diese Lovestory in „Blutgletscher“ inszenieren, ist eher ungewöhnlich. Es geht in dem Film auch um das Thema des menschlichen Zusammenlebens, und ich selbst zähle mich zu den eher melancholischen Typen, die das dramatische Potenzial in schrecklichen Beziehungsgeschichten erkennen. Für Janek ist seine unglückliche Liebessituation schrecklicher, als all die Monster, die draußen wüten. Janek ist von seinem Wesen her eigentlich ein Antiheld. Sehen Sie das auch so? Ich wollte ein bisschen spielerisch mit dem „österreichischen Filmhelden“ um-


In Marvin Krens „Blutgletscher“ sind unter anderem Edita Malovcic, Gerhard Liebmann, Adina Vetter und Michael Fuith (v.l.) zu sehen

gehen. Wenn man am Land unterwegs ist und in den Gasthäusern die Bauern und Forstarbeiter und Holzfäller sieht, mit ihren von der Natur gezeichneten, ledrigen Gesichtern, dann sieht man, welch großartige Heldenfiguren es in Österreich gibt. Nur kommen die in den Filmen nicht vor. Dort sind die Helden meist Raunzer, Loser, impotent. Natürlich ist Janek ein Antiheld, aber er ist sehr potent, hat sehr viel Kraft. Janek, der Alkoholiker, der sich auf den Berg zurückgezogen hat, ist eine gute Parabel für die Welt, die wir zeigen wollten: Er ist weit weg von dem Ort, an dem er eigentlich sein sollte: Drunten im Tal, bei Frau und Kind. Das ist sehr konservativ, aber es zeigt anschaulich, was wir transportieren wollten: Jemand, der sich selbst verlassen hat und sich schrittweise vergiftet. Der Film zeigt apokalyptische Zustände: Ein Berg beginnt zu bluten, aus ihm heraus entwachsen Monster. Es geht um die Rache der Natur am Menschen, der sie zu lange geknechtet hat. Wir wollten mit dem Thema des Films ein kollektives Schuldgefühl mit einem zwinkernden Auge auslösen. Wir reflektieren auf die Zeit, in der wir uns befinden, und in der wir jeden Tag Bilder davon sehen, dass die Welt wohl bald dem Untergang geweiht ist, wenn wir weiterhin so mit ihr umgehen. „Blutgletscher“ ist ein kammerspielartiger Zombiefilm, dessen Motiv, ein blutender Gletscher, als Parabel dafür steht, dass es bergab geht. Für „Rammbock“ hatten Sie damals 200.000 Euro zur Verfügung. Diesmal ist wohl mehr Budget da gewesen? Ja, insgesamt rund zwei Millionen Euro. Produzent Helmut Grasser gefiel unser Motiv des blutenden Gletschers und die Verbindung von Monstern und den Alpen. Die erste Drehbuchfassung, die wir schrieben, hätte leicht 20 Millionen gekostet, also mussten

wir mit kreativem Geist daran gehen, den Film trotzdem zu realisieren, ohne unsere Ideen zu verraten. Wir beschlossen, für das erste österreichische Creature Feature den Old-School-Weg einzuschlagen: „Blutgletscher“ ist eine Verneigung vor den Filmen von John Carpenter, Joe Dante, Jon Landis und auch Ridley Scott. Vieles hier spielt sich in der Imagination des Publikums ab, man sieht die Monster immer nur sehr kurze Zeit, der Rest wird über Soundeffekte und Schnitte gemacht.

Marvin Kren (MItte) und sein Filmteam

Was am Ende viel weniger Geld kostet. Exakt. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Ich finde, dass man vielen CGI-Monstern aus US-Filmen ihre Einsen und Nullen förmlich ansieht - das hat nichts Haptisches mehr. Hingegen sind tatsächlich handgemachte Monster viel authentischer. Und die Spannung steigt, je sparsamer man sie einsetzt. Sie haben aber auch humorige Szenen in „Blutgletscher“. Wie passt das zusammen: Humor und Horror? Es gibt zwei Arten von Humor im Horrorfilm. Die erste ist die Groteske. Das schlimmste Beispiel dazu ist „Scary Movie“, ein etwas gelungeneres „Shawn of the Dead“.

Hier steht die Prämisse im Mittelpunkt, das Monster niemals ernst zu nehmen. Die zweite Art ist jene, die wir versucht haben: Man etabliert eine phantastische Welt und nimmt sie auch zu 100 Prozent ernst. Da drin kann man dann mit Behutsamkeit eine humorvolle Bombe platzen lassen Vieles davon funktioniert auch über die Sprache, den Dialekt. Das ist für uns ganz wesentlich gewesen: Österreich hat zwar tolle Kulissen für Horrorfilme, weil die Natur so beeindruckend ist. Entscheidend ist aber, wie man mit dem Lokalkolorit umgeht. Ich glaube, österreichische Regisseure haben generell ein gutes Feeling für das eigene Land und die Leute. Aus der eigenen Kultur eines Landes heraus fiktionale Stoffe zu erzählen, ist extrem spannend. Unser Ziel war es, österreichische Atmosphäre mit den amerikanisch geprägten Regeln des Genres zu kombinieren. Ich finde zum Beispiel, dass etliche deutsche Kollegen das nicht so gut hinkriegen, weil sie sich zu sehr am US-Regelwerk orientieren und keine lokalen Eigenheiten zulassen. Das fängt schon bei der Sprache an: Dieses Filmdeutsch, das viel zu glatt klingt. Sie bereiten in Hamburg gerade Ihren ersten „Tatort“ vor. Auch da gibt es wohl ein strenges inszenatorisches Regelwerk. Fühlen Sie sich da als Regisseur im Korsett der TV-Regeln nicht unfrei? Es stimmt, man bewegt sich in abgesteckten Grenzen, aber trotzdem hat man mich engagiert, weil man meine beiden Filme gut fand. Grundsätzlich ist das Arbeiten mit Regeln belastend, aber ich bin gar nicht dagegen. Es kann sehr gewinnbringend sein für den kreativen Prozess, weil man mit Grenzen arbeiten muss und diese durch die eigene Kreativität durchbrechen kann. Das ist viel fordernder, als einen Film ohne Limits aus dem Nichts zu stampfen.  Interview: Matthias Greuling celluloid 6a/2013

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dokumentarfilm „ROBERT TARANTINO - REBELL WITHOUT A CREW“

IMMER weiterkämpfen HOUCHANG ALLAHYARI dokumentiert den wohl

liebenswertesten Trash-Regisseur Wiens.

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east Dracula, du Oaschkretzn, du g’schissene – wos is – du bist mei’ Todfeind!“ Wenn Robert Tarantino solche Dialogzeilen inszeniert, dann funkeln seine Augen. Mit seiner kleinen Handycam steht er dann da und kann sich vor Begeisterung gar nicht mehr einkriegen. Robert Tarantino ist ein Wiener Splatter-Regisseur; er heißt im zivilen Leben eigentlich Wolfgang Peter Hell, 36, und in seiner zweiten Berufung als Musiker nennt er sich Wolf Morrison und tingelt durch etliche Wiener Clubs. Robert Tarantino, ein Künstlername, setzt sich aus ROBERT Rodriguez und Quentin TARANTINO zusammen - der Wiener TrashFilmer ist bekennender Fan der beiden Regisseure, und er versucht es ihnen in punkto Kultstatus gleichzutun: Seine No-Budget-Filme heißen etwa „Wild Rebel“ oder „Vampires in Vienna“, und sie haben selten ein höheres Budget als 100 Euro. Das geht beim Kauf von MiniDV-Kassetten oder Kunstblut drauf. Den Rest macht Tarantino selbst: Regie, Kamera, Schnitt, Hauptdarsteller. Er ist der „Rebel without a crew“. Hinzu gesellen sich mutige, spaßige, kumpelhafte Gesellen,

die sich auf das Abenteuer einlassen, mit Robert Tarantino einen Film zu drehen. In der Internet Movie Data Base (www.imdb. com) ist sein Eintrag umfangreich; registrierte Nutzer können diese Einträge selbst bearbeiten - und das eher durchwachsene Englisch in seinem Biografie-Eintrag lässt darauf schließen, dass Robert Tarantino hier selbst Hand angelegt hat. Immerhin: der in Melk geborene Filmer ist jetzt das Zentrum eines Films geworden: Eines Films, ganz allein über ihn. Houchang Allahyari folgt dem Wiener Underground-Filmer in seinem neuen Dokumentarfilm „Robert Tarantino“ beim Dreh von dessen neuestem Werk „Blood City Massacre“. Alles hier ordnet sich den großen Vorbildern des Wieners unter - von der Vorbereitung bis zum Dreh, von der Dialoggestaltung bis zum schlecht gesprochenen Englisch. Am Ende sind Robert Tarantinos Werke voller hanebüchener Handlungsfetzen, Anschlussfehler, Schauspieler-Katastrophen und optischer Reinfälle - und gerade deshalb ist sein unbändiger Wille, im Geschäft ernst genommen zu werden, so unglaublich mitreißend.

Allahyari wahrt zu seinem Protagonisten keine Distanz: Er zeigt auch, wie der Mensch hinter der Maske lebt: Wolfgang hat schon vor Jahren seinen Beruf aufgegeben, um sich ganz seiner Filmer- und Musikerleidenschaft zu widmen. Außerdem ist er in eine seiner Laiendarstellerinnen verliebt: Marie hat es ihm angetan, erwidert seine Avancen in den Drehpausen aber nicht. Mit den eigenen Eltern ist Wolfgang auch nicht im Reinen: Sie verstehen seine Leidenschaft nicht, und Wolfgang arbeitet das in seinen Filmen auf, als Ersatztherapie. Wie so oft hat Houchang Allahyari in seinem sensibel und doch sehr unverblümten Porträt den richtigen Ton getroffen; er führt seinen Protagonisten niemals vor, sondern transportiert die Leidenschaft, mit der Robert Tarantino für seine Berufung existiert. Auch, wenn „Robert Tarantino“ lediglich einen fanatischen Filmfan bei der ungelenken Ausübung seines Lebenstraums begleitet, so ist diese Doku doch einer der bemerkenswertesten Filme über das Filmemachen an sich: Sie zeigt, dass am Ende niemand sonst bestimmen kann, was ein Film ist, außer der  Matthias Greuling Zuschauer selbst. Robert Tarantino am Set seines neuen Trashfilms „Blood City Massacre“. In seine Hauptdarstellerin Marie ist er verliebt

Stadtkino

Filmstart: 06.09.13

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coverstory „RUSH“: Daniel Brühl

spielt Niki Lauda. Ron Howard zeichnet die Rivalität zwischen Lauda und James Hunt bei der WM 1976 nach - in spektakulären Bildern.

Filmstart: 03.10.13

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as Rennfahrer-Drama „Rush“ erzählt die Geschichte von Niki Lauda und seinem Rivalen James Hunt, die 1976 in der Formel 1 um den Weltmeister-Titel kämpften. Es war die vielleicht dramatischste Saison der kompletten Formel-1-Geschichte. Am 1. August 1976 hatte die Renn-Serie mit Laudas Feuer-Unfall auf dem Nürburgring einen tragischen Höhepunkt. Doch schon 42 Tage nach dem Crash, der ihn beinahe das Leben kostete, saß Lauda in Monza wieder am Steuer seines Ferrari. Daniel Brühl spielt den jungen Niki Lauda: Er schaut Niki Nazionale frappierend ähnlich und hat die Stimme Laudas derart perfekt imitiert, dass man bisweilen glaubt, Niki würde sich selbst synchronisieren. Der Australier Chris Hemsworth, dank „Thor“ in die Superstar-Liga aufgestiegen, gibt den Playboy und Sonnyboy James Hunt. Mit Ron Howard („Apollo 13“, „A Beautiful Mind“) führt ein Oscar-Preisträger Regie. Das Drehbuch zu „Rush“ stammt vom Briten Peter Morgan, der mit Erfolgen wie „Die Queen“ oder „State of Play“ zu den weltweit gefragtesten Film-Autoren zählt. Bei der Recherche zu „Rush“ traf sich Morgan mehrfach mit Niki Lauda, wobei er keine lange Anreise in Kauf nehmen musste: Der Londoner Morgan lebt mit seiner Frau Lila Schwarzenberg in Wien. Morgan konzentriert sich in seiner Story auf die beinharte Rivalität zweier Fahrer, die 1976 in der Formel 1 eine Klasse für sich waren – und die unterschiedlicher nicht sein konnten. Auf der einen Seite stand der britische Feschak und Lebemann James Hunt, für den die Formel 1 seine ganz persönliche Version von Sex, Drugs & Rock’n’Roll bedeutete. Hunt war ein Frauenfreund, der für das Geheimnis seines Erfolgs eine einfache Erklärung hatte: „Die Frauen lieben uns wegen unserer Nähe zum Tod“. Diese Nähe zum Tod nahm auch der verkniffene Tüftler Niki Lauda in Kauf, der im Film definitiv nicht als Charmebolzen porträtiert wird. „Jedes Jahr sterben zwei von uns“, hört man ihn zu Beginn des Films aus dem

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Off sagen, und er beziffert das Todes-Risiko, das er bei einem Rennen akzeptiert, mit 20 Prozent. Jedes Jahr zwei tote Formel-1-Piloten? Das mag in der Gegenwart, wo die Boliden schon seit 1994 (!) ohne tödlichen Unfall unterwegs sind, absurd klingen. Doch in den Siebzigern waren die Rennautos noch „Särge auf vier Rädern“. Regisseur Ron Howard zeigt, wie archaisch und gefährlich die Rennen damals abliefen. Seine Grand-Prix-Sequenzen sind keine öden Verfolgungsjagden, sondern rasant montierte Puzzles zahlloser Detail-Bilder. Ein beklemmender Höhepunkt dieser Szenen ist Laudas Feuer-Unfall, der ebenfalls bereits im Trailer zu sehen ist. Wenn man das Flammeninferno sieht, wundert man sich auch heute, dass es gelang, Lauda lebend aus seinem Ferrari zu bergen. Der Wiener fand seinen Humor der Marke Extradry übrigens rasch wieder. „Was sagte Ihre Frau, als sie Ihr Gesicht sah?" wird der Champion nach dem Unfall von einem Reporter gefragt. Nikis Antwort, ausgesprochen von Daniel Brühl: „Sie sagte, du brauchst kein Gesicht zum Fahren, sondern deinen rechten Fuß.“ celluloid sprach mit Brühl über die Rolle. celluloid: Herr Brühl, wie sind Sie denn zu Niki Lauda geworden? DANIEL BRÜHL: Ich habe mir zur Vorbereitung für die Rolle tonnenweise Archivaufnahmen von Niki Lauda angesehen, die mir das Studio zur Verfügung gestellt hatte. Ich habe festgestellt, dass er in Interviews ziemlich cool war. Ich habe ein halbes Jahr vor Drehbeginn alle Termine abgesagt, damit ich mich auf den Film vorbereiten konnte. Ich musste in die Rolle erst hineinwachsen, und natürlich auch den österreichischen Akzent üben. Das musste sitzen. Wie ist das für Sie, eine reale Person zu spielen? Es ist sehr hilfreich, wenn eine historische Person, die man darstellen soll, noch existiert. Denn dann gibt es ja gar keine bessere Quelle für die Recherche. Ich hatte ein gutes Gefühl bei Niki Lauda, und wir

Constantinfilm

VOLLGAS! entwickelten schnell Vertrauen zueinander. Irgendwann kommt bei einem Schauspieler dann aber auch der Schritt, sich zu befreien vom Original. Zunächst muss man sich der Figur annähern, und dann kommt der Punkt, an dem man sagt: So, und jetzt bin ich das aber, der diese Figur spielt. Aber immer, wenn man jemanden spielt, der selbst medial sehr aktiv und präsent ist, so wie Niki Lauda, dann hat man wahnsinnig großen Respekt davor und auch eine Art Verantwortungsgefühl. Das muss man ernst nehmen. Optisch haben Sie sich erstaunlich gut angeglichen im Film… Das stimmt, und man darf sich nicht verrückt machen lassen, nur weil man nicht genauso aussieht, wie die Figur, die man spielt, oder weil man nicht exakt so spricht wie sie. Das ist egal, denn es handelt sich ja um einen Spielfilm. Was glauben Sie, warum ist Niki Lauda in Österreich eine Art Nationalheiligtum? Ich glaube, das liegt an seiner dramatischen Geschichte. Lauda hat dem Tod ins Auge geblickt und saß drei Wochen später schon wieder im Cockpit. Er ist ein sehr intelligenter Mann, einer, der sich bis heute gehalten hat, der sich in vielen Dingen ausprobiert hat und auch ein sehr guter Geschäftsmann ist. Sind Sie ein Formel-1-Anhänger? Früher war ich Formel-1-Fan, dann bin ich eher zum Fußball umgeschwenkt, aber durch den Film habe ich die Formel-1 wieder für mich entdeckt. Mein Bruder ist ein totaler Formel-1-Nerd und konnte mich entsprechend wieder in die Materie einführen. Für welches Team hoffen Sie? Nun, Red Bull gehört schon zu den besten, und Vettel ist wirklich ein toller Fahrer. Was hat Ihnen beim Dreh am besten gefallen? Am liebsten würde ich mir diesen Wagen, mit dem ich im Film fahre, kaufen und in die Garage stellen - leider habe ich keine Garage. Aber so ein 70er-Jahre-Ferrari ist schon ein Ding. Es bricht mir das Herz, den am Set lassen zu müssen.  G. Baumann/M. Greuling


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DIE 727 TAGE OHNE KARAMO

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Anja Salomonowitz über den Hürdenlauf, den Liebende unterschiedlicher Nationalität zu bewältigen haben, wenn sie in Österreich leben wollen.

Filmladen

Film &Kritik

E

s war ein nebliger Tag im November“ flüstert eine Frauenstimme aus dem Off. Mit diesen Worten beginnt die Doku „Die 727 Tage ohne Karamo“ von Anja Salomonowitz. So könnte auch ein Märchen beginnen. Schließlich geht es im Film um die Liebe, und die ersten Bilder zeigen eine Blondine, die in einen innigen Kuss mit einem dunkelhäutigen Mann versunken ist. Doch der Titel deutet es schon an: Dieser Film wird keine Romanze. So romantisch die Gefühle der Liebenden füreinander auch sein mögen. Spontane Zweisamkeit bleibt ihnen verwehrt. Der Staat mischt sich ein. Die Doku begleitet Paare, die in Österreich leben wollen, obwohl nur einer der Partner aus Österreich stammt. Die anderen kommen aus China oder der Mongolei, aus Afrika oder Lateinamerika. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie einen VorschriftenSlalom durchlaufen müssen, der von der Republik Österreich ausgeflaggt wurde. Die Niederlage (sprich: Die Ausweisung) ist für viele im Starterfeld vorprogrammiert. Und vom Staat vielleicht sogar erwünscht. Dann folgen, für Karamos Gefährtin, die einsamen 727 Tage ohne Karamo. „Ich persönlich bin an diesem Fremdenrecht ge-

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scheitert“, sagt eine Frau im letzten Satz des Films. Die Liebenden, die hier den Kampf mit der widerwilligen Bürokratie ausfechten, haben eines gemeinsam: Sie wollen heiraten. Gewiss könnte ihre Beziehung auch ohne Trauschein florieren, aber das würde das Aufenthaltsrecht des/der Zugereisten gefährden. „Mit einem Drittstaatsangehörigen“, lernt man im Film, „kommt man ums Heiraten nicht herum.“ EHEFÄHIG?  „Die 727 Tage“ führen vor, wie viele Fallen im Papierkrieg lauern. Im Dokumentenzirkus ist das Ehefähigkeitszeugnis (welch schönes Wort!) vorzuzeigen, gemeinsam mit vielen anderen gestempelten Schriften. Liegt endlich alles vor, wollen die Behörden auch noch Beglaubigungen sehen - ausgestellt im Herkunftsland. Die Wiener Regisseurin Anja Salomonowitz bewies schon mit der Menschenhandel-Doku „Irgendwann ist es passiert“ oder dem Spielfilm „Spanien“ , dass sie zu den Top-Talenten der österreichischen Szene gehört. Das setzt sich in „Die 727 Tage“ fort: Sie zeigt nicht nur bewegende Geschichten, sondern auch eine beachtliche handwerkliche Pratz‘n.

Ihr Stil, die realen Storys in ein inszeniertes (und sehr ästhetisches) Ambiente zu stellen, erinnert manchmal an die Dokus von Ulrich Seidl. Und die Offenheit, mit der ihre Protagonisten aus ihrem Leben erzählen, weckt Assoziationen zu den TV„Alltagsgeschichten“ von Elizabeth T. Spira. Wo immer möglich, zeigt „Die 727 Tage“ auch Humor. Etwa dann, wenn eine der Frauen von einer großen Beziehungskrise erzählt. Endlich hatten sie und ihr zugereister Geliebter alle Papiere beschafft und alle Formalitäten erledigt. Endlich hatte man geheiratet. Doch dann trat meine große Leere ein. Der Grund: Das Problem, alle juristischen Hürden zur Hochzeit zu überwinden, hatte das Leben des Paars so stark und so lange geprägt, dass die beiden danach erst mal gar nichts miteinander anzufangen wussten. Auch so können Märchen enden.  Gunther Baumann

DIE 727 TAGE OHNE KARAMO Ö 2013. Regie: Anja Salomonowitz Dokumentarfilm FILMSTART: 06.09.2013


POPULATION BOOM

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Wie viele Menschen können auf der Erde leben? Und ist die Überbevölkerung wirklich bedrohlich? Oder liegen Armut und Hunger eher an einer ungerechten Ressourcenverteilung? Diese Fragen stellt Werner Boote.

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m 31. Oktober 2011 verkündet der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Geburt des 7 Milliardsten Erdenbürgers. Doch niemand gratuliert dem Neugeborenen zu seinem Geburtstag, im Gegenteil, es wird vor Überbevölkerung, Krieg, Klimawandel und Hungersnot gesprochen. Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung werden befürchtet und deshalb vor einem weiteren Bevölkerungswachstum gewarnt. Doch ab wann ist die Kapazität der Erde erreicht? Wie viel Mensch passt auf unseren Erdball? Diesen Fragen stellt sich der österreichische Regisseur Werner Boote und präsentiert uns nach „Plastic Planet“ (2009) seinen neuen Dokumentarfilm „Population Boom“. Medien, Politik und Wirtschaft propagieren seit Jahrzehnten die Meinung, die Überbevölkerung sei eines der größten Probleme der Menschheit, und in diesem Glauben beginnt Boote seine Recherche. Unter anderem besucht er Amerika, Mexiko und China, wo die Ein-Kind-Politik herrscht. Dort trifft er eine junge Braut, die diese Weisung kommentarlos hinnimmt, allerdings in Schwärmen gerät, als sie von zwei Kindern spricht – einem Jungen und einem Mädchen. Das ergibt das Schriftzeichen „Hao“ und bedeu-

tet gut. „We two and our two“ wird in Indien propagiert, und Familien, die sich daran halten, werden finanziell unterstützt. Boote bereist auf der Suche nach Antworten westliche Macht- und Finanzzentren ebenso wie gigantische Slums und menschenleere Weiten; langsam macht sich Skepsis breit. VERSCHWENDER  Das Pentagon verbraucht an einem Tag gleich viel Erdöl wie das Land Schweden. Wäre etwa der Sudan ein intakter Staat, wäre die Ernährung einer Milliarde Menschen garantiert, da es fruchtbares Land gibt. Und in der ostafrikanischen Steppe hat Herr Boote nicht das Gefühl, die Menschen hätten auf der Erde nicht genug Platz. Stetig schleicht sich das Gefühl ein, hier geht es nicht um die Frage der Bevölkerungszahl sondern um die der Verteilungsgerechtigkeit. Ein kleines Rechenbeispiel: Würden sich alle sieben Milliarden derzeit auf der Erde lebenden Personen in Österreich befinden, gäbe es für jeden elf Quadratmeter Fläche. Die Lösung wäre ein Umdenken, ein Umverteilen, und nicht die Augen zu verschließen und eine Ausrede zu suchen, um untätig dazusitzen. Werner Boote zeigt seinem Publikum eine

Welt, die von reichen Industriestaaten regiert wird und in der Geburtenkontrollen in Ländern erzwungen werden, die bei weitem nicht die größten Verschwender unserer Ressourcen sind. Offensichtlich ist es einfacher globale Probleme auf einen Begriff wie Überbevölkerung zu schieben, denn somit gibt es eine allgemein anerkannte Ausrede, um den Kopf in den Sand zu stecken. Journalisten weltweit zeigen, um dem Begriff „Überbevölkerung“ ein Gesicht zu geben, die überfüllten Züge in Bangladesch. Werner Bootes schönste Erfahrung während des Drehs war es, auf dem Dach so eines Zuges zu stehen und in dieser Ausnahmesituation von den anderen Personen gehalten, gestützt und beschützt zu werden. So wird aus einem Angst- ein Glücksgefühl.  Teresa Losonc

POPULATION BOOM Ö 2013. Regie: Werner Boote Dokumentarfilm. FILMSTART: 20.09.2013 celluloid 6a/2013

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STOKER - DIE UNSCHULD ENDET

EIN schaurig-schöner psychothriller mit mia wasikowska und nicole kidman

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it „Stoker – Die Unschuld endet“ erscheint im September der schaurig-schönste Psychothriller dieses Jahres - mit Starbesetzung. Die Hauptrollen spielen eine entlegene Villa, ein bildgewaltiges Setting, einige undurchsichtige Figuren und viele hässliche Gedanken. Neben Nicole Kidman („Moulin Rouge“) glänzen Mia Wasikowska („Alice im Wunderland“) und Matthew Goode („Watchmen“) als facettenreiche und mysteriöse Charaktere. India Stoker (Mia Wasikowska) ist todunglücklich, als ihr Vater (Dermot Mulroney) bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kommt. Sie zieht sich gänzlich zurück in eine Fantasiewelt voller Erinnerungen und nimmt kaum noch am täglichen Leben teil. Der verführerische Onkel Charlie (Matthew Goode) taucht unerwartet bei der Beerdigung auf und entflammt eine augenblickliche Zuneigung bei Indias Mutter Evelyn (Nicole Kidman). Als Charlie wenig später bei

den beiden einzieht, wird India bewusst, dass ihr charmanter Onkel mysteriöse Geheimnisse hat. Doch anstatt sich zu fürchten, fühlt sich India hingezogen und entwickelt ein wachsendes Begehren für Charlie. Doch genau das war Charlies Absicht „Stoker – Die Unschuld endet“ ist ein geheimnisumwo-

benes Meisterwerk des gefeierten koreanischen Filmemachers Chan-wook Park („Oldboy“), das den Zuschauer in eine unheimliche und mysteriöse Welt voller magischer Eindrücke zieht. „Wer derart ansatzlos die Realität überwinden kann, mit den denkbar einfachsten Mitteln – der wird schon zu Recht als

Meister verehrt.“, urteilte auch die Süddeutsche Zeitung. Fox Home Entertainment veröffentlicht den hochgelobten Psychothriller am 20. September 2013 als Blu-ray und DVD. Bereits am 06. September 2013 sorgt „Stoker – Die Unschuld endet“ als DigitalHD für Gänsehaut. Erhältlich ab 20.09.2013

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fünf thriller-klassiker erstmals auf blu-ray

Ab 6. September gibt es gestochen scharfe Einblicke in die Abgründe des menschlichen Daseins, denn Twentieth Century Fox Home Entertainment veröffentlicht fünf Thriller-Klassiker mit Starbesetzung erstmals als Blu-ray. Diese Filme gehören zur Gänsehaut-Attacke in der besten Bild- und Tonqualität: Das aufwühlende Knastdrama „Brubaker“, Sidney Lumets grandioser Gerichtsfilm „The Verdict“, der Gaunerhit „Verlockende Falle“, das packende Bio-Pic „Capote“ und der Psycho-Thriller „One Hour Photo“. Besser können sich Filmfans nicht auf den Blu-ray Start des gefeierten Mystery-Thrillers „Stoker – die Unschuld endet“ am 13. September einstimmen. Selbstverständlich können auch DVD-Fans dem hochkarätig besetzten und vielfach prämierten Nervenkitzel frönen: Alle fünf Filmklassiker kommen auch als DVD mit neuer Covergestaltung in den Handel. Erhältlich ab 06.09.2013

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DIE MACHER VON „ICE AGE“ haben ein fantastisches Abenteuer kreiert

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D-Animationsfilm aus dem Hause Fox: Ab 13. September erscheint „Epic – Verborgenes Königreich“ als Blu-ray 3D, Blu-ray, DVD und DigitalHD. Der leicht verwirrte Professor Bomba widmet sein Leben der Erforschung winzig kleiner, versteckter Lebewesen, die seiner Meinung nach den Wald beschützen. Seine kluge und eigensinnige Tochter Mary Katherine (genannt M.K.) glaubt den abstrusen Geschichten ihres

Vaters anfangs nicht. Doch dann gerät sie im Wald unversehens mitten in den Kampf der winzigen und mutigen Leafmen gegen den bösen Mandrake und seine Boggans, die den Wald vernichten wollen. Königin Tara, die wunderschöne Anführerin der Beschützer des Waldes, lässt M.K. auf Leafmen-Größe schrumpfen und übergibt ihr eine geheimnisvolle Knospe. Nur diese Knospe kann die Leafmen retten und dem Wald das Überleben

sichern. So stürzt sich M.K. Hals über Kopf in das Abenteuer ihres Lebens. Stets begleitet von Mub und Grub, zwei skurrilen Schnecken, die nie um einen coolen Spruch verlegen sind. Regie führte Chris Wedge, der bereits für Animationshits wie „Ice Age“ oder „Robots“ verantwortlich zeichnete und auch diesmal ganze Arbeit geleistet hat: Die spektakulären 3D-Bilder generieren eine turbulente Unterhaltung mit Familientauglichkeit,

„Epic – Verborgenes Königreich“ hält viele rasante Sequenzen bereit, die mit großer Detailverliebtheit umgesetzt wurden. Die Story um die im Wald lebenden, kleinwüchsigen Wesen basiert lose auf den Geschichten von Kinderbuchautor William Joyce, von dem auch „Die Hüter des Lichts“ stammt. Im Mittelpunkt von „Epic“ stehen aber die Effekte, nicht die Story. Erhältlich ab 13.09.2013

Jetzt als DigitalHD™ erhältlich

celluloid 6a/2013


FAST & FURIOUS 6 bringt ein Wiedersehen mit Vin Diesel in seiner Paraderolle. celluloid traf den Action-Star zum Gespräch über Stunts, Spaß und Steven Spielberg.

Action, Action, Action und viele pferdestärken M

oskau: Ein Militärkonvoi wird überfallen und hochbrisante Informationen geraten in die Hände des Terroristen Owen Shaw und seines Teams aus skrupellosen Elite-Fahrern. FBIAgent Hobbs (Dwayne Johnson) ist ihnen dicht auf den Fersen, muss jedoch einsehen, dass er diese Kriminellen nur zur Strecke bringen kann, wenn er sie auf der Straße besiegt. Dom Toretto (Vin Diesel) und seine Crew sollen helfen. Als Lohn winkt die Löschung aller Vorstrafen. Doch Dom schlägt erst ein, als er hört, dass seine totgeglaubte große Liebe Letty (Michelle Rodriguez) als Speedracer auf der falschen Seite arbeitet. Eine halsbrecherische Verfolgungsjagd quer durch Europa beginnt ... Justin Lin hat erneut ein oktanstarkes Asphaltduell der Superlative inszeniert: Vin Diesel kehrt in seine Paraderolle als Dominic Toretto ist zurück. Was soll man groß sagen? Was fünf Mal funktioniert hat, geht auch noch beim sechsten Mal. „Fast and Furious 6“ bringt ein Wiedersehen mit tollen Asphalt-Coybows und –Boliden – und Regisseur Justin Lin zieht alle Register, um seinen actionreichen Film mit viel Adrenalin vollzupumpen. Das gelingt ihm auch, weil er jede nur denkbare Action-Variante ausprobiert. Trotzdem: „Fast and Furious 6“ ist (wie die Vorgänger) nur PS-Freaks und harten Kerlen zu empfehlen. Wir trafen Vin Diesel zum Gespräch. celluloid: Viele Filmfreunde kennen Sie nur in Action-Rollen. Dabei wurde Ihnen von einer Filmlegende eine Filmkarriere in allen Genres vorhergesagt. VIN DIESEL: Ja. Wahrscheinlich meinen Sie Steven Spielberg, der mir bei „Der Sol-

dat James Ryan“ meinen ersten bezahlten Job als Schauspieler gegeben hat. Er sagte mir damals: „Vinnie, Du hast etwas ganz Besonderes. Wenn Du nichts falsch machst, wird aus Dir ein Großer der Branche“. Aber so wie meine Karriere gekommen ist, hat er sich das bestimmt nicht vorgestellt. Was denkt Steven Spielberg über „Fast & Furious“? Ha, gute Frage. Was würde Spielberg von dieser Reihe halten? Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich beim letzten Mal vergessen habe, nachzufragen. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen? Da hatte ich gerade mit Sidney Lumet einen Mafia-Film gedreht und er meinte nur: „Vinnie, Du verwirrst mich. Mit so einem Film hatte ich bei Dir nicht mehr gerechnet. Verwirre uns weiter, das ist sehr schön.“ Das war so ein tolles Kompliment, dass ich glatt vergessen hatte zu fragen, was er von meinen Actionfilmen denkt. Spielberg saß dieses Jahr in Cannes der Jury vor. Cannes und das Filmfest dort ist nicht unbedingt ein Ort, den man mit Vin Diesel verbindet. Aber ich war mal da. Habe dort vor vielen Jahren meine erste Regiearbeit vorgestellt. Sie kam sehr gut an und mir haben auch viele Freunde zugeredet, dass ich in der Richtung weitermachen soll. In Cannes hat es mir auch sehr gut gefallen. Was hat Sie daran gehindert, Autorenfilmer zu werden? Ganz einfach gesagt, war es das Leben. Der erste „Fast & Furious“-Film war ein gigantischer Erfolg. Aber keiner, mit dem irgendwer gerechnet hätte. Gleich danach gab es massenhaft Anfragen, so etwas in der Art erneut zu machen. Das Ganze war

auch gut bezahlt. Also habe ich bis heute weitergemacht. Können Sie uns das Besondere an „Fast and Furious“ erklären? Die Serie ist ein sagenhafter Hit, obwohl das Konzept nicht unbedingt vor Originalität sprüht. Zum einen bedient die Serie perfekt den Gedanken, mal abzuschalten und für zwei Stunden aber so richtig Spaß zu haben. Und dieser Spaß sieht ganz besonders aus, weil bei uns so wenig wie möglich getrickst wird. Das heißt, Sie machen so viele Stunts wie möglich selbst? Das ist richtig und es bereitet mittlerweile den Produzenten Sorgen. Die wollen meist auf Nummer Sicher gehen und ihre Stars schonen. Doch ich habe ein großes Problem. Wenn ich das Signal „Kamera läuft“ höre, bin ich nicht mehr von dieser Welt. Ich bin dann so auf die Arbeit konzentriert, dass mich nichts mehr stoppen kann. Das kann manchmal gefährlich sein. Aber die Menschen in den Kinos mögen es, wenn sie solche handverlesene Action ohne Computer zu sehen bekommen. Wissen Sie schon, wie viele „Fast & Furious“-Filme es noch geben wird? Keine Ahnung, aber die Reihe scheint sich nur sehr langsam abzunutzen. Momentan planen wir die Teile Sieben bis Neun. Mal sehen, was dann passieren wird. Genug Geschichten haben wir auf jeden Fall auf Lager. Und genügend Autos gibt es auch jedes Mal neu zu entdecken.  Interview: Peter Beddies Das komplette Interview lesen auf

www.filmclicks.at

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blu-ray und dvd

NEU AUF BLU-RAY & DVD FAST & FURIOUS 6

USA 2013. Regie: Justin Lin. Mit Vin Diesel, Dwayne Johnson, Michelle Rodriguez. 125 Min. Extras der Blu-ray: Unveröffentlichte Szenen, Am Steuer, Das Making Of von FAST & FURIOUS 6, Flugzeuge, Panzer und Autos, Alles dreht sich um Autos, Wilde Kämpfe, Audiokommentar mit Regisseur Justin Lin ERHÄLTLICH AB 26.09.2013

Fotos: Universal Pictures

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celluloid Ausgabe 6a/2013 - 31. August 2013

neu auf blu-ray & dvd

Beilage

gegr체ndet 2000

zur

ARTIG. NICHT BRAV.

NEU auf blu-ray & DVD

FAST&FURIOUS6 Universal Pictures

Mit beitr채gen aus dem filmmagazin celluloid www.celluloid-filmmagazin.com


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