celluloid Nr. 5a/2016 September Sonderausgabe zum Filmfestival Venedig
gegrĂźndet 2000
filmmagazin
ARTIG. NICHT BRAV.
, Sistine Stallone n 18, Tochter vo lone, Sylvester Stal ftritt Au bei ihrem in Venedig
g i d e n e v l a v i t s e f m l i F und
FORD I IAZ I TOM D V A L I E EMMA STON
venedig
EDI OCCO SIFFR R I W A L D LANTE I JU AMAT ESCA
Foto: Katharina Sartena
alle stars
3. MOstra del 7 der filme
Lido von cinema am
celluloid
filmmagazin Ausgabe 5a/2016 - 17. jahrgang September 2016
Arbeitsplatz Red Carpet: Fotografin Katharina Sartena
Arbeitsplatz Kino (Sala Darsena): Chefredakteur Matthias Greuling
EDITORIAL Liebe Leser, Der 73. Ausgabe der Filmfestspiele Venedig widmen wir diese Sonderausgabe, die für Sie alle Höhepunkte aus dem Filmprogramm parat hält und außerdem die schönsten Fotos unserer Fotografin Katharina Sartena (Foto ganz oben) versammelt. Sie steht am roten Teppich, wo sie die größten Stars und die interessantesten Outfits (ein paar Beispiele auf dieser Seite) ablichtet. Außerdem haben wir einige der Preisträger zum Interview getroffen und berichten auch über die weniger gelungenen Filme. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Sonderausgabe einen kleinen Einblick darin zu geben, was es für Filmjournalisten bedeutet, wenn ein Filmfestival dieser Größenordnung ansteht. In diesem Sinne, Viel Spaß beim Lesen wünscht Fotos: Katharina Sartena
Matthias greuling
Chefredakteur & Herausgeber celluloid@gmx.at
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c e l l u l o i d O NLINE : w w w . c e l l u l o i d - f i l m m a g a z i n . co m
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Fotos: Katharina Sartena
RED CA 4
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Sistine Stallone, 18, die mittlere Tochter von Sylvester Stallone, und als Model in New York tätig, legte einen TopAuftritt in Venedig hin.
Am Ende erhielt sie den Schauspieler-Preis: Emma Stone brillierte in „La La Land“.
ARPET Natalie Portman brachte sich mit ihrer Rolle als Jackie Kennedy in „Jackie“ schon für das bevorstehende OscarRennen in Stellung.
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Vince Vaughn ist einer der Hauptdarsteller von Gibsons Regiearbeit „Hacksaw Ridge“
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Fotos: Katharina Sartena
Mel Gibson, umstrittener, ultrakonservativer Superstar aus den USA, stellte am Lido den Film „Hacksaw Ridge“, eine Weltkriegsgeschichte, außer Konkurrenz vor.
Jury-Mitglieder: Chiara Mastroianni (links) und Ex-Bondgirl Gemma Arterton
Model Barbara Palvin beherrscht diesen Blick
Suki Waterhouse, 1992 in London geboren und irgendwas zwischen Natalie Portman und Scarlett Johansson, ist „The Next Big Thing“ in Hollywood, da sind sich Beobachter sicher. In der KannibalenStory „The Bad Batch“ von Ana Lily Amirpour stellt sie das schon mal eindrucksvoll unter Beweis, nachdem je ein Arm und ein Bein von ihr verspeist worden sind.
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Foto: Katharina Sartena (7); Alexander Tuma
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6 1 Nina Hoss war Mitglied der internationalen Jury und kam mit Freund Alex Silva nach Venedig. 2 In Italien ein Star: Schauspielerin Valentina Lodovini. 3 Jerzy Skolimowski, Kult-Regisseur aus Polen, wurde mit einem Ehren-Löwen bedacht. 4 „Bebel“ Jean-Paul Belmondo, 83, ließ sich in Venedig für sein Lebenswerk feiern und bekam einen Ehrenlöwen. 5 Seit 1978 verheiratet: Jeremy Irons mit Ehefrau Sinead Cusack. 6 „Die Einsiedler“ von Erstlingsregisseur Ronny Trocker (Mitte) hat es in die Reihe „Orizzonti“ geschafft. Die Hauptrollen spielen Andreas Lust und Ingrid Burkhard. Die drei feierten ihre internationale Premiere ausgiebig am Strand des Hotel Excelsior. 7 Jake Gyllenhaal ist einer der Stars von Tom Fords „Nocturnal Animals“. 8 Regisseur Andrew Dominik schuf mit der Doku „One More Time With Feeling“ ein intimes Porträt seines Freundes Nick Cave, der darin den Drogen-Tod seines Sohnes verarbeitet.
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1 1 Die Schwedin Alicia Vikander, die heuer für „The Danish Girl“ einen Oscar gewann, ist Star des Kitsch-Dramas „The Light Between Oceans“, bei dessen Dreh sie ihren Freund Michael Fassbender kennenlernte. 2 Lav Diaz aus den Philippinen gewann überraschend den Goldenen Löwen für das vierstündige Drama „The Woman Who Left“. 3 Wim Wenders entzweite mit seinem 90-minütigen Filmdialog aus der Feder von Peter Handke, „Les beaux jours d‘Aranjuez“, den er in 3D drehte. 4 Die neue Romy Schneider? Paula Beer gewann in Venedig den Mastroianni-Preis für die beste Nachwuchsschauspielerin in François Ozons hervorragendem „Frantz“, ein Drama, das nach dem Ersten Weltkrieg spielt. 5 Monica Bellucci spielt in Emir Kusturicas Wettbewerbsbeitrag „On the Milky Road“ eine der Hauptrollen. 6 VenedigDauergast James Franco stellte seine Regiearbeit „In Dubious Battle“ vor.
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Fotos: Katharina Sartena
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Fotos: La Biennale di Venezia
Goldener Löwe: „The Woman Who Left“ von Lav Diaz (Philippinen)
Ein Sieg des
Unbeirrbaren
Preisträger-Filme: Der Faktor Zeit spielte beim 73. Filmfestival von Venedig eine zentrale Rolle.
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ür gutes Kino braucht es Zeit und Muse, denn wer Kino als Kunstform begreift, der muss ihm auch die nötige Zeit angedeihen lassen, ganz genau wie einem Gemälde in einer Galerie. Auch da lohnt es sich oft, die Striche der Meister eingehend zu studieren. Das 73. Filmfestival von Venedig war eines, dem die Zeit in all ihrer Gestalt wichtig schien. Der Siegerfilm etwa, „The Woman Who Left“ des philippinischen Regisseurs Lav Diaz, erzählt vier Stunden lang von Horacia (Charo Santos-Concio), die jahrzehntelang zu Unrecht im Gefängnis saß und nach ihrer Freilassung die Umstände ihrer Haft und die wahren Täter recherchiert. Diaz’ Film ist dabei sogar einer seiner kürzesten, denn „Mula sa kung ano ang noon“, der 2014 den Goldenen Leoparden in Locarno gewann, dauert noch mal zwei Stunden länger. Sein letzter Film „Hele Sa Hiwagang Hapis“, der er heuer im Wettbewerb der Berlinale vorstellte, lief gleich ganze acht Stunden. Diaz’ „Kurzfilm“ hat nun also die Jury in Venedig überzeugt und den Goldenen Löwen gewonnen. Lav Diaz ist der Chronist der Befindlichkeit seiner Heimat; historisch verankerte Wendepunkte und ihre oftmals schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesell-
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schaft interessieren ihn am meisten, und dafür wendet er eine Langsamkeit auf, die ihresgleichen sucht im internationalen Filmbetrieb. Diaz, der Unbeirrbare, dem man beim Kunstfilmfest von Locarno den Preis gegönnt hatte, ist nun im Weltkino angekommen, zumindest, was die Preisträgerehre in Venedig angeht: Immerhin hat Festivalchef Alberto Barbera gut ein Drittel seines Wettbewerbsprogramms mit Filmen aus den USA gefüllt, die weitaus leichter zu konsumieren waren als „The Woman Who Left“. Aber Diaz ist eben ein gebranntes Kind seiner Heimat, aufgewachsen in der Diktatur von Ferdinand Marcos, unermüdlich auf der Suche nach Wahrheit. Und die liegt für ihn vor allem im Vergehen von Zeit. Denn manche Zusammenhänge brauchen genau diese Zeit, um überhaupt erkannt zu werden. ARTHAUS UND MAINSTREAM Die Jury um Bond-Regisseur Sam Mendes hat aber auch mehrheitsfreundliches Kino prämiert: In Francois Ozons „Frantz“ (beste Nachwuchsdarstellerin Paula Beer) geht es um den deutsch-französischen Konflikt nach dem Ersten Weltkrieg und um die Zeit, die alte Wunden heilt. Bei Designer Tom Ford in „Nocturnal Animals“ (Großer Preis der Jury) ist es eine Zeitreise, die die Protagonistin beim Lesen eines Buches erlebt. Ford
erweist sich als schlauer Regie-Autodidakt, der ein wenig bei den Meistern dieses Fachs - von Lynch bis Hitchcock klaut. Der Mexikaner Amat Escalante wiederum, der hier ex aequo mit dem Russen Andrei Konchalovsky (für „Paradise“) den Regiepreis erhielt, setzt in „La región salvaje“ auf ein krakenähnliches Monster, um über sexuelle Fantasien und Homophobie in der mexikanischen Gesellschaft nachzudenken. Es mag ein merkwürdiger Film sein, aber einer, der in all seiner Skurrilität vielleicht auch etwas mit Zeit zu tun hat: Escalante ist seiner Zeit vielleicht ein wenig voraus. Für die zeitlich hoch verdichtete PolitStudie „Jackie“ von Pablo Larrain, die die vier Tage im Leben von Jacky Kennedy erforscht, nachdem ihr Mann ermordet wurde, gab es immerhin den Drehbuchpreis - wenngleich Larrain als Regisseur hier wirklich Großartiges geleistet hat und auch das Spiel von Natalie Portman als Titelheldin mehr als überzeugte. Doch als beste Darstellerin ehrte man am Lido Emma Stone, die sich mit Inbrunst durch den Eröffnungsfilm, das Musical „La La Land“, singt und spielt. Es geht um Emporkömmlinge in Hollywood und um ihren mühevollen Weg nach oben. Ein Weg, der vor allem eines braucht: Viel Zeit. Matthias Greuling
DAs KINO VON LAV DIAZ
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ie Filme von Lav Diaz aus den Philippinen brechen weniger mit Sehgewohnheiten als vielmehr mit den Tempi der hastigen Gesellschaftsordnung, in der wir leben. Diaz’ Film "The Woman Who Left", der am Samstag beim 73. Filmfestival von Venedig mit dem Goldenen Löwen prämiert wurde, gehört dabei zu den eher kurzen Werken des Regisseurs. Mit 226 Minuten Spielzeit unterbietet Diaz sowohl seinen sechsstündigen Locarno-Sieger von 2014, "Mula sa kung ano ang noon", als auch seinen achtstündigen "Hele Sa Hiwagang Hapis", der ihm bei der heurigen Berlinale den Alfred-Bauer-Preis für innovatives Kino einbrachte. Nun also der Goldene Löwe. Wenn dieser Mann so weitermacht, dann hat er bald alle wichtigen Filmpreise dieser Welt zuhause stehen - vorausgesetzt, die Jurys der Filmschauen bringen weiterhin die Geduld dazu auf, sich von seinen Werken beseelen zu lassen. Denn schon wird harsche Kritik laut an den Juroren, die sich für Diaz’ träges Kino starkmachen. Dabei tut man dem philippinischen Filmemacher auch ein wenig Unrecht. Zwar mag es eine Herausforderung an die Aufmerksamkeit der Zuschauer sein, sechs Stunden lang durch den philippinischen Dschungel zu gleiten, noch dazu in Schwarzweiß, aber Diaz versteht sich als akribischer Chronist der Befindlichkeiten seiner Heimat und solche Stimmungsbilder brauchen eben ihre Zeit, davon ist der Filmemacher überzeugt. "The Woman Who Left", das neue Werk, wirkt mit seinen vier Stunden wie ein Kurzfilm. Diaz erzählt von Horacia (Charo Santos-Concio), die jahrzehntelang zu Unrecht im Gefängnis saß und nach ihrer Freilassung die Umstände ihrer Haft und die wahren Täter herausfinden will. Diaz reflektiert hier wie in all seinen Filmen die Mentalität seiner Heimat, historisch verankerte Wendepunkte und ihre oftmals schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesellschaft. Scheinbar unbeirrbar folgt er diesem Weg, auch wenn das bedeutet, dass seine Filme fast nie einen regulären Kinoeinsatz erhalten, sondern nur in Sondervorführungen auf Festivals laufen oder im Nachtprogramm mancher Kultursender. Immerhin verlässt Diaz für "The Woman Who Left" seinen sonst so ausufernden Stil in die Länge gezogener Bilder. Der Film wirkt beinahe wie eine Reportage, es gibt Mord und Totschlag, aber auch Rachegefühle und Hinterlist. Dennoch landet Diaz bald wieder bei seinem Ruhepuls; das Schwarzweiß ist hier noch kontrastreicher als sonst, es lässt weniger Grauschattierungen zu. Gestalterisch will uns Diaz sagen, wie schwarz und weiß die Welt geworden ist - er nennt das bei all der bildlichen Stilisierung: wahrhaftig.
„Nocturnal Animals“ von Modedeisgner Tom Ford erhielt in Venedig den Großen Preis der Jury. Es ist erst Fords zweiter Film, der erste,
73. Filmfestspiele Venedig 2016 Die Preisträger Wettbewerb
Goldener Löwe: Lav Diaz (Philippinen) für „The Woman Who Left“ Silberner Löwe (beste Regie): Amat Escalante (Mexiko) für „La Region
Salvaje“ und Andrej Konchalowski (Russland) für „Paradise“ Großer Preis der Jury: Tom Ford (USA) für „Nocturnal Animals“ Spezialpreis der Jury: Ana Lily Amirpour (USA) für „The Bad Badge“ Coppa Volpi (bester Darsteller): Oscar Martinez (Argentinien) für „El Ciudadano Ilustre“ Coppa Volpi (beste Darstellerin): Emma Stone (USA) für „La La Land“ Marcello-Mastroianni-Preis (bester Nachwuchs-Darsteller): Paula Beer für „Frantz“ Bestes Drehbuch: Noah Oppenheim (USA) für „Jackie“ Sektion Orrizonti
Bester Film: Federica Di Diacomo (Italien) für „Liberami“ Beste Regie: Fien Troch (Belgien) für „Home“ Spezialpreis der Orrizonti-Jury: Reha Erdem (Türkei) für „Koca
Dünya“
(„Big Big World“) celluloid 5a/2016
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Amat Escalante
„Bis es weh tut“
Lorenzo Vigas: „Ich wollte meinen Figuren ihre Geheimnisse lassen“
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in Oktopus-artiges Monster in einer Holzhütte ist eine der Hauptfiguren in „La región salvaje“ des Mexikaners Amat Escalante („Heli“), der dafür in Venedig (ex aequo mit dem Russen Andrei Kochalovsky) soeben den Preis als bester Regisseur erhielt. Das Monster befriedigt mit seinen Tentakeln Männer wie Frauen sexuell, zum Beispiel die junge Verónica, der in ihrem Familienleben der richtige Kick fehlt, den sie bei ihrem Mann und bei Männern generell schon lange nicht mehr verspürt. Aber die Wunderkrake kann das, was andere nicht können, und so pendelt Escalantes Drama über sexuelle Begierden, die man sich selbst nicht gestattet, irgendwo zwischen Body Horror und Farce und rechnet schonungslos mit Sexismus und Homophobie ab, die (nicht nur) in Mexikos Gesellschaft so fest verankert scheint wie das Kreuz auf jeder Kirche. celluloid: Wie kamen Sie auf die Idee zu Ihrem Film?
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Amat Escalante: Die Idee hatte ich nach der Lektüre eines Zeitungsartikels, der in dem meistgelesenen Boulevardblatt aus meiner Heimatstadt erschienen war. Der Titel lautete: „Kleine Schwuchtel ertrunken“, und es ging dabei um einen Krankenpfleger, der zu Tode gekommen war, aber er wurde auf seine Homosexualität reduziert. Ich war geschockt, dass niemand sich zu einer solchen Formulierung äußerte, aber das sagt sehr viel über die Gesellschaft, in der wir leben, aus. Der Film soll illustrieren, wie sehr viele Menschen ihre Sexualität unterdrücken, um in der Gesellschaft nicht aufzufallen. Braucht es dazu den absurden Einfall des Kraken-Monsters, das Menschen sexuell befriedigt? Zu Beginn wollte ich von der sexuellen Befreiung einer Frau erzählen, aber schnell wurde mir klar, dass ich das Thema stilistisch und inhaltlich überhöhen musste, um das zu erzählen, worauf es mir ankam. Natürlich barg das ein großes Risiko, zu scheitern, denn die Story um ein Monster,
Amat Escalante im Garten des Excelsior: „Mein Film klang schon auf dem Papier sehr riskant“
Katharina Sartena
Bei Amat Escalante, in Venedig als bester Regisseur ausgezeichnet, erleben Menschen sexuelle Erfüllung mit einem Monster.
das ein bisschen aussieht wie ein Oktopus und das der sexuellen Befriedigung meiner Protagonisten dient, klang zugegeben schon recht riskant auf dem Papier. Deshalb kam mir sehr entgegen, dass ich den Film in sehr bescheidenem Rahmen umsetzen konnte. Davon zuerst eine Reihe von Produzenten und Geldgebern überzeugen zu müssen, wäre wirklich schwierig gewesen. Ich hatte allerdings den Vorteil, dass ich aufgrund meiner bisherigen Filme relativ frei darin war, mein nächstes Projekt auf meine Weise umzusetzen. Glauben Sie, der Film könnte zu einer Diskussion über Sex führen? Das ist schwierig. Aber ich hoffe, dass die Zuschauer bemerken, worum es mir geht. Ich denke, alles, was man im eigenen Leben unterdrückt, kreiert solche Monster in einem, wie es sie auch in meinem Film gibt. Es gibt dann etwas, das in dir schlummert und das irgendwann einmal aus dir herausbricht und zu wüten beginnt. Ich glaube, dass sich viele Mexi-
kaner sehr gut in den Details meines Films wiederfinden können, oder zumindest wissen, welche Dinge ich anspreche. Der Film zelebriert explizite Bilder. Wieso reizen sie das so aus? Ich zeige in all meinen Filmen mehr, als ich müsste. Das ist also der entgegengesetzte Weg von dem, was man aus der klassischen Dramaturgie kennt. Wo andere wegschneiden, bleibe ich mit der Kamera drauf, bis es wehtut. Ich weiß nicht, ob das mein Stil ist, aber es ist sicherlich mein Instinkt, es so zu tun. Ich will das Publikum nicht verschonen. Dann fühle ich mich wahrhaftig. In diesem Fall kann man fast von einer Stilübung im Genre des Body Horror sprechen. Stimmen Sie dem zu? Ja, mich interessiert dieses Genre, denn ich mag es, wenn man vom Zuschauer eine Reaktion bekommt. Das gelingt meistens bei Komödien, wo man das Lachen hört, aber auch beim Horrorfilm, wo das Erschrecken auch eine sehr physische Reaktion darstellt. Und das ausgerechnet in der konservativ-katholischen mexikanischen Gesellschaft... Genau. Die meisten meiner Filme habe ich in der Region in Mexiko gedreht, in der ich aufgewachsen bin: Die Gegend um Guanajuato ist sehr konservativ und setzt auf Werte und Traditionen. Es ist zugleich der katholischste Bundesstaat Mexikos. Mit welcher Haltung gehen Sie an die Umsetzung eines Films wie „La región salvaje“ heran? Der Film hat tatsächlich keine intellektuelle Seite. Ich bin auch kein intellektueller Typ, sondern sehr physisch im Erzählen meiner Geschichten. Der Film ist, was er ist. Er hat keinen doppelten Boden. Ich kalkuliere meine Geschichten nicht durch, das heißt, es gibt keine Reißbrett-Philosophie dahinter. Ich beginne meist damit zu erzählen und sehe dann, wohin mich die Geschichte führt. Ich glaube, man muss dazu kein Intellektueller sein, sondern nur den Bezug zu sich selbst nicht verlieren und sich selbst vertrauen. Dann ergibt das die reinste Form von Arbeit, die ich leisten kann. Inwieweit hat der Erfolg des mexikanischen Kinos der letzten Dekade auch Ihren Erfolg ermöglicht? Leute wie Alejandro González Iñárritu oder Alfonso Cuarón haben viel für das mexikanische Kino getan, weil sie auch den Nachwuchs immer unterstützt haben. Iñárritu und Cuarón haben das Drehbuch zu meinem ersten Film gelesen und mir Tipps gegeben. Sie haben die mexikanische Filmbranche geeint. Davor war das ein geschlossener Verein, wo nur die Neffen und Cousins bereits etablierter Filmemacher einen Job bekamen. Ich als Autodidakt hätte da keine Chance gehabt. Interview: Matthias Greuling
Die Zukunft,
ein mysterium „Arrival“ von Denis Villeneuve lief im Wettbewerb. Hauptdarstellerin Amy Adams findet gut, nicht alles zu wissen, was kommt.
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liens, die auf die Erde kommen und der Menschheit damit mehr oder weniger Freude bereiten – eine Thematik, an der sich Hollywood in den vergangenen Jahrzehnten durchaus, und dies in höchst unterschiedlicher Qualität, abgearbeitet hat. Dass es auch in diesem Genre durchaus noch Neues zu entdecken gibt, beweist bei den Filmfestspielen von Venedig aktuell der Wettbewerbsfilm „Arrival“. In der Verfilmung der Kurzgeschichte „Sto-
Amy Adams und Jeremy Renner in Venedig
ry of Your Life“, von Science-Fiction-Autor Ted Chiang, landen zwölf Raumschiffe an den unterschiedlichsten Orten der Erde, versetzen die Menschen in Panik, führen zu Plünderungen und Aufständen. Um Kontakt mit den unbekannten und sich friedlich verhaltenden Wesen aufzunehmen, engagiert das US-Militär die renommierte Linguistin Louise Banks (Amy Adams). Die zahlreiche Sprachen sprechende Wissenschafterin soll herausfinden, was genau die Aliens, die sich die ganze Zeit über in ihren Raumschiffen verstecken, genau wollen. An ihrer Seite: der Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner). Doch das erste Zusammentreffen mit den fremden Wesen erweist sich als schwierig, verwenden sie doch statt Sprache unbekannte Zeichen, um ein Vielfaches komplexer als jede nur erdenkliche bekannte Sprache. Hinzu kommt, dass immer mehr Staaten die neuen Wesen mit
Waffengewalt vertreiben möchten – und niemand weiß, wie diese darauf reagieren werden. Im Zuge der Recherchen zur Bedeutung der Symbole wird Louise intensiv mit ihrer eigenen schmerzvollen Familiengeschichte und dem größten Verlust ihres Lebens konfrontiert. Anders als die meisten cineastischen Aliengeschichten geht es in dem spannenden und visuell ansprechenden Film von Regisseur Denis Villeneuve („Sicario“) nicht um den Kampf Mensch gegen Alien, sondern um Kommunikation, Verständnis und Akzeptanz. In langen, mehr an einen klassischen Krimi denn an einen Thriller erinnernden Sequenzen wird die Frage nach der Botschaft der Außerirdischen zum zentralen Handlungselement – und wie Louise, von Adams überzeugend und mit großer Tiefe verkörpert, mit ihnen sprachlich und visuell in Kontakt tritt. Für die in Venedig frenetisch beklatschte Hauptdarstellerin ist „Arrival“ nicht nur ein Film über Kommunikation, sondern auch einer über eine liebende Mutter: „Ich bin selber Mutter und weiß nur zu gut, was dieses ganz besondere Band zu einem Kind bedeutet. Deshalb hat mich das Drehbuch schon nach den ersten Zeilen angesprochen und ich wollte diese Rolle unbedingt spielen“, meint Adams im Gespräch. Das Wissen um die eigene Zukunft und der Umgang damit, ein ebenfalls zentraler Bestandteil des Films, sind Fähigkeiten, die die 42-jährige Amerikanerin keinesfalls besitzen möchte, würde es ihr doch all zu viel Angst machen: „Es ist nun einmal so, dass das Leben auch seine Schattenseiten hat und die Zukunft nicht immer rosig ist. Denn jeder von uns wird mit Verlust und Trauer konfrontiert. Und das sind Dinge, die ich nun wirklich nicht vorab erfahren wollen würde. Keine von uns kann sagen, was die Zukunft bringen wird, und gerade deshalb müssen wir auch im Moment leben und ihn so intensiv wie nur möglich genießen.“ Sandra Wobrazek
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Liebelei im
Sommercamp Alicia Vikander und Michael Fassbender, privat ein Paar, lernten sich beim Dreh zum emotionalen Drama „The Light Between Oceans“ kennen.
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ie sind so etwas wie das Traumpaar Hollywoods: die Schauspieler Alicia Vikander, 27, und Michael Fassbender, 39. Die Schwedin und der in Deutschland geborene Ire lernten sich bei den Dreharbeiten zu „The Light Between Oceans“ (derzeit im Kino) von Derek Cianfrance kennen und lieben. Auch im Film, einer historischen Romanze nach dem Roman von M. L. Stedman, die nach dem Ersten Weltkrieg spielt, sind die beiden ein Paar, müssen darin aber zwei Fehlgeburten und eine große Lebenslüge verarbeiten. Der Film bietet schmachtende Blicke und große Emotionen, das Treffen in Venedig mit den beiden frisch verliebten Hauptdarstellern lässt aber keine tiefen Blicke in ihre Persönlichkeiten zu. Man spricht lieber über den Beruf, denn private Fragen findet man zu delikat. Dabei hätten sie vermutlich niemals so gut gepasst wie hier: Wenn aus der vor der Kamera gespielten Liebe eine echte Liebe entsteht. celluloid: Sie lernten einander am Set zu „The Light Between Oceans“
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Alicia Vikander: „Ich wusste, dass die Chemie zwischen mir und Michael auch auf der Leinwand funktionieren würde“
kennen. Der Film strotzt nur so vor großen Emotionen... Alicia Vikander: Diese Geschichte zeigt sehr wahrhaftige Gefühle zwischen Menschen, das fasziniert mich. Denn darum geht es ja im Kino: dass man mit den Figuren mitfühlen kann. Ich wusste, wir können das glaubhaft spielen, denn Michael und ich hatten uns in Toronto auf der Tanzfläche kennengelernt, und wir waren uns schon damals sympathisch. Ich wusste also, dass die Chemie zwischen uns auch auf der Leinwand funktionieren sollte. Wie würden Sie einander als Schauspieler beschreiben? Vikander: Ich habe viele seiner Rollen geliebt, weil er darin meist eine gewisse Rohheit ausstrahlte. Was ich damit meine, ist dieses unbedingte Maß an Authentizität, an das jeder Schauspieler herankommen will. Michael hat das einfach im Blut. Und er überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Am Set nahm er mir meine Nervosität gleich bei der ersten gemeinsamen
Einstellung, weil er genau wusste, was ich brauchte: Jemanden, der exakt dasselbe empfindet wie ich. Blindes Verständnis nennt man das wohl. Michael Fassbender: Als mir Alicia das erste Mal bewusst aufgefallen war, wurde mir schnell klar, wie genau und konzentriert sie arbeitete. Ich finde sie sehr mutig, in dem, was sie tut, weil sie auch keine Angst davor hat, die hässlichen Seiten einer Figur zu zeigen. Die meisten Schauspieler wollen das vermeiden, weil sie dann fürchten, dass das Publikum sie weniger lieben könnte. Aber Alicia ist das egal. Und sie hat auch eine enorme Ausdauer. Das kommt wahrscheinlich von ihrem Ballett-Training von früher. Tänzer haben einfach mehr Ausdauer und Energie. Warum braucht ein Schauspieler Mut? Fassbender: Weil man meist vor einer Gruppe fremder Menschen spielt, noch dazu als Frau ist das schwierig, denn die meisten Filmcrews bestehen ja leider zu 90 Prozent aus Männern. Man muss be-
Der Papst raucht und trinkt
Cherry coke
In Venedig hatten die ersten Folgen von Paolo Sorrentinos TV-Serie „The Young Pope“ Premiere.
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eil ihm danach ist, lässt er den Petersdom kurzerhand für die Touristenmassen schließen und sich eine Privatführung geben. Er raucht bei jeder Gelegenheit, ordert zum Frühstück Cherry Coke Zero und amerikanischen Filterkaffee und hält sich in den vatikanischen Gärten ein Känguru. Er zwingt den Beichtvater der Kardinäle, ihm deren Sünden zu erzählen und verwendet sein Wissen über homosexuelle Neigungen oder spezielle sexuelle Phantasien (etwa mit der Venus von Willendorf!) gegen seine Kritiker. Bei seiner ersten Rede am Balkon des Petersdoms zeigt er sich den abertausenden Gläubigen nur spätabends, verbirgt sein Gesicht, verbietet, dass er fotografiert oder gefilmt wird. Papst Pius XIII ist nicht gerade der Prototyp des sanften, gottgefälligen Oberhauptes, das die katholische Kirche in die Moderne führen wird. Doch gerade das macht die Hauptfigur der neuen HBO-/ Sky-Serie „The Young Pope“ so spannend. Dass die zehnteilige Mini-Serie, geschaffen und verfilmt von dem italienischen Drehbuchautor und Regisseur Paolo Sorrentino, aktuell bei den Filmfestspielen von Venedig, dem Mekka tausender Cineasten aus aller Welt, gezeigt wird, wäre vor noch wenigen Jahren ein Sakrileg gewesen. Doch seit dem Boom hochwertiger Fernsehserien kommt keines der A-Festivals mehr ohne sie aus. Und dies im aktuellen Fall durchaus zurecht, wie die ersten beiden am Lido gezeigten Folgen von „The
Jude Law mit Paolo Sorrentino
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reit sich, sich zum Affen zu machen, dazu gehört viel Mut. Fühlt es sich eigentlich anders an, wenn man eine Rolle in historischem Kostüm spielt? Wenn man eine andere Zeit darstellen muss? Vikander: Ja, da gibt es zumindest, was die Umgangsformen, die Gestik und die Sprache betrifft, große Unterschiede, denn vor 100 Jahren war die zwischenmenschliche Kommunikation einfach anders. Aber die Emotionen, die Menschen empfinden, sind doch sicherlich weithin die gleichen geblieben, weshalb es für das Schauspiel nicht so einen wahnsinnigen Unterschied macht, ob der Film zeitgenössisch ist oder historisch. Fassbender: Für mich ist der Unterschied in der Geschwindigkeit des Lebens gegeben. Heute rufen wir jemanden an, wenn wir ihn sprechen wollen, oder schicken eine E-Mail. Damals - und das zeigt auch unser Film sehr schön - schrieb man sich seitenlange Briefe und wartete wochenlang auf die Antwort. Man sah sich oft monatelang nicht, weil es unmöglich war, gleich an der nächsten Ecke in den Zug zu steigen. Das klingt sehr romantisch. Waren die Drehabreiten in der Abgeschiedenheit Neuseelands auch so? Fassbender: Wir hatten großen Spaß dort, und die Location in Neuseeland war toll. Wir übernachteten in unseren Trailern, machten Grillabende mit der Crew, genossen die Sonnenuntergänge. Es war wie ein Sommercamp. Vikander: Wann hat man schon die Gelegenheit, einen Film im Süden Neuseelands zu drehen, wo man wochenlang am Strand wohnt? Da entstehen dann auch starke Bande zwischen den Menschen, die hier zusammenarbeiten. Fassbender: Aber als wir anfangs gefragt wurden: Wollt ihr diesen Film wochenlang in völliger Abgeschiedenheit drehen...? Vikander: ...da sagten wir beide: Auf keinen Fall! Welches Gefühl hatten Sie, als man Ihnen heuer den Oscar für „The Danish Girl“ überreichte? Vikander: Es ist total surreal, wenn man sein ganzes Leben lang die Oscar-Gala im Fernsehen verfolgt hat, gemeinsam mit Freunden und Familie, und dann steht man auf einmal selbst dort auf der Bühne - das ist das unwirklichste Gefühl, das ich je hatte! Du sitzt dann plötzlich neben all den Leuten, die du sonst nur aus dem Kino oder Fernsehen kennst, und denkst dir: Hier sind meine Helden, und ich kann sie meiner Mum und meinem Dad vorstellen. Das war so aufregend, dass ich heute keinerlei Erinnerung mehr an die Minuten habe, die ich auf dieser Bühne stand. M. Greuling
Young Pope“ beweisen: Oscarpreisträger Sorrentino („La grande bellezza“) erzählt die Geschichte des ehemaligen Waisenjungen Lenny Belardo, der im Alter von nur 47 Jahren zum ersten (fiktiven) amerikanischen Papst gewählt wird, in einer Mischung aus Thriller und Drama, gewürzt mit schwarzem Humor. Sorrentinos Lenny Belardo ist ein zwiespältiger Charakter: Er ist Machtmensch, erzkonservativ, verfügt über eine angsteinflößende und zugleich anziehende Arroganz. Dabei ist der neue Papst so misstrauisch, dass er nicht einmal seiner ehemaligen Ziehmutter, der alten Nonne Mary (Diane Keaton) vertraut, hinter jeder Ecke einen potentiellen Feind vermutet und mit aller Härte gegen (vermeintliche) Verräter vorgeht. Aber Belardo hat auch schwache Momente - etwa, wenn er seinen geistigen Mentor Kardinal Spencer (James Cromwell) weinerlich wie ein kleiner Junge darum bittet, ihm seine erste Rede als Papst zu schreiben. „Genau diese Vielschichtigkeit“, so Jude Law bei der Pressekonferenz am Lido, „ist es, was mich an der Figur interessiert hat. Er hat so viele Seiten, ist eine spannende Person und ein Mann, der sich nicht fassen lässt. Er giert nach Macht und tut vieles, um sie zu bekommen. Aber er ist auch sehr direkt und sagt Menschen immer ins Gesicht, was er was er über sie denkt. In gewisser Weise gibt es da Parallelen zu dem Leben eines Hollywoodstars: Auch da gibt es diesen Zwiespalt zwischen der öffentlichen und der privaten Person.“ Was hat es für den britischen Charakterdarsteller bedeutet, das Oberhaupt der katholischen Kirche und den geistigen Führer von mehr als einer Milliarde Menschen zu spielen? Law betont, dass gerade das anfangs seine größte Sorge war, Regisseur Sorrentino diese ihm aber durch lange Gespräche genommen hätte: „Paolo hat mir gesagt, dass ich den Papst vergessen und stattdessen Lenny Belardo spielen soll. Ich habe mich also intensiv mit Lennys Vergangenheit befasst und versucht das umzusetzen.“ Das ist dem Briten definitiv gelungen, hat man solch eine überzeugende und lange nachwirkende Darstellung eines Gottesmannes in Film und Fernsehen schon lange nicht mehr gesehen. Sandra Wobrazek celluloid 5a/2016
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Rocco Siffredi:
ALLES SEX Rocco Siffredi ist Italiens bekanntester Pornostar und Gegenstand einer ernst gemeinten filmischen Auseinandersetzung mit dem Thema Sex
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20 Jahre lang nicht mitbekommen, dass ich sexsüchtig war. Erst als ich ausgestiegen bin, wurde mir bewusst, wie süchtig ich wirkRocco Siffredi, 52, mindestens so charmant wie standfest lich bin“. Rocco hat seine Sucht zum Beruf gemacht. Seine Website das Internet verändert hat. „Als ich anund die Filme verkaufen sich weltweit bes- fing, da gab es in Pornos sogar noch eine tens, ein Dreh mit Rocco hatte den Ruf, Handlung. Heute muss es einfach mög„dass sich die teilnehmenden Pornodar- lichst rasch zur Sache gehen“, so Siffredi. stellerinnen danach erst einmal drei, vier „Die Auswirkungen auf unsere Jugend, die Tage Urlaub nehmen mussten“,erzählt sich wie selbstverständlich schon im Alter sein Cousin im Film, der bei allen Rocco- von 12, 13 Jahren diese Pornos auf ihren Produktionen die Kamera führt. Der Ita- Smartphones ansehen, wird man erst in 10, lian Stallion hielt, was er versprach. Und 20 Jahren erkennen. Ich halte diese stetige gibt den Mädchen, die er hier der Reihe Verfügbarkeit für ein Problem, gegen das nach flachlegt, auch gleich gute Ratschlä- kein Gesetzgeber dieser Welt etwas tut“. Denn Siffredi hat bei all dem Sex auch ge: „Wenn du nicht bereit bist, Analsexein soziales und moralisches Gewissen. Szenen zu drehen, dann wirst du im „Wenn bei Veranstaltungen junge Paare Pornogeschäft nur sehr wenige Aufträge auf mich zukommen und mir das Mädbekommen“. chen sagt, ich möge doch bitte ihrem UNENDLICHE LUST Für Rocco Siffredi, Freund beibringen, wie man sie richtig der bis heute ein Bild seiner verstorbenen fest ins Gesicht schlägt, sie fesselt oder Mutter bei sich trägt „und es mindestens sie anspuckt, dann hört für mich der Spaß einmal am Tag anschaut“, ist die Lust auf auf“, sagt Siffredi. „Was die Zuschauer Sex auch mit 52 nicht weniger geworden, begreifen müssen, ist: Wir Pornodarsteller „ich kanalisiere sie nur anders“, verrät er. machen hier keine Sexualkunde und keiWorüber seine Ehefrau, eine ehemalige nen Unterricht. Wir machen eine Form der Make-up-Artistin bei den Pornodrehs, Unterhaltung“. Schließen will Siffredi aber mit versöhnbestens bescheid wisse. Und auch seine lichen Gedanken und auch damit, dass bei zwei Söhne hätten von Anbeginn an geseinen Produktionen Frauen niemals unwusst, „was Papa arbeitet. Ich wollte nie terdrückt oder ausgenutzt wurden. „Es ist ein Versteckspiel spielen“, so Siffredi. Die Doku „Rocco“ lässt jedenfalls tief ganz im Gegenteil so, dass sie bestimmen, blicken in die Seele eines Mannes, der wie weit man gehen darf. Sie sind es, die trotz der verpönten Arbeit, der er nach- die Grenzen ziehen, und genau so sollte geht, gar nicht anders konnte, als sie aus- es sein. Erniedrigung und Unterdrückung zuüben. „Meine Frau hat mich immer ver- haben keinen Platz beim Sex, nur das, was standen, was auch der Grund ist, weshalb man seinem Gegenüber zu dessen Befriewir verheiratet sind. Sie versteht mich wie digung schenken kann“. Das klingt nach einer heilen Welt. Im kein anderer Mensch“. Eifersucht gäbe es Netz lässt sich kinderleicht nachprüfen, keine, denn „Rocco macht ja nur seine Arwie Roccos Frauen so drauf sind. beit“, sagt die Gattin einmal im Film. Matthias Greuling Bedenklich findet Siffredi allerdings die
Katharina Sartena
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enn Rocco Siffredi, bürgerlich Rocco Antonio Tano, geboren 1964 in der italienischen Provinz, vor einem steht und die Hände schüttelt, könnte man denken, man hat es mit einem smarten, überaus gepflegten Geschäftsmann zu tun, Anfang 50, gut situiert, seriös und vor allem eloquent. Und genau all das ist er auch, nur das Geschäft, in dem er tätig ist, steht im Verruf. „Ich mache Pornos, seit ich denken kann und die Leute finden es schmuddelig“, sagt Siffredi. „Aber ich wollte meine Sexsucht eben zu meinem Lebensinhalt machen“. Siffredi ist das Thema der Doku „Rocco“ von Thierry Demaiziere und Alban Teurlai, die in Venedig ihre Uraufführung außerhalb des Wettbewerbs erlebte und gefeiert wurde. Die beiden Filmemacher haben sich dem „Italian Stallion“ (wie ihn seine Website bewirbt) auf eine sehr persönliche Weise genähert. Rocco, der in knapp 1700 Pornofilmen vor allem zeigen durfte, wie groß sein bestes Stück ist, und auch wie ausdauernd, erzählt hier aus dem Nähkästchen, wie Muttern ihm dereinst den Weg gewiesen hat, als er mit dem Wunsch, Pornostar zu werden, ankam: „Sie meinte: Wenn das wirklich das ist, was du machen willst, dann tu es!“, erzählt Siffredi und sagt: „Meine Mutter war und ist die wichtigste Frau in meinem Leben“. Ein Satz, den die meisten italienischen Männer wohl unterschreiben würden. Rocco Siffredi rechnet überschlagsmäßig: „Ich habe 1700 Filme gemacht, im Durchschnitt jedesmal drei Frauen gehabt, hinzu kommen die Sonderdrehs an Wochenenden“. Wer rechnen kann, weiß: Dieser Mann hatte sehr früh aufgehört zu zählen. Und außerdem: „Es gab Filme, da war Rocco mit 100 Frauen zugange. Aber glauben Sie mir: Das macht keinen Spaß mehr“. Rocco Siffredi erinnert sich an die Anfänge: „Das Ganze begann, als ich acht Jahre alt war, damals habe ich zum ersten Mal masturbiert. Und seit damals hat sich das Verlangen nach Sex immer nur noch mehr gesteigert. Als Pornoschauspieler habe ich
Weise, wie sich die Pornobranche durch
„La La Land“
EINFACH UND SCHÖN „Musicals sind simpel, sie sind da zum Träumen“, findet Regisseur Damien Chazelle, der mit „La La Land“ das Filmfestival 2016 eröffnete.
La Biennale di Venezia; Katharina Sartena
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it dem Musical „La La Land“ des jungen US-Regietalents Damien Chazelle („Whiplash“) wurden die 73. Filmfestspiele von Venedig heuer eröffnet - und Festivalchef Alberto Barbera hatte damit ein bisschen auch die Devise dieser Filmschau ausgegeben, die traditioneller und geschichtsbewusster mit dem Filmschaffen umgeht als andere A-Festivals. Venedig ist das älteste Filmfestival der Welt und hat darob auch eine Verantwortung der Filmgeschichte gegenüber. Weshalb man hier - nach Barberas Verständnis - am besten auch immer wieder Filme zeigt, die vollgestopft sind mit Referenzen an die Filmhistorie. „La La Land“ ist so ein typischer Venedig-Film, der Kitsch und Glamour mindestens ebenso abfeiert wie er mit großer Ernsthaftigkeit eine dramatische Liebesgeschichte durchdekliniert. Emma Stone und Ryan Gosling spielen zwei darbende Künstler im zeitgenössischen Los Angeles: Sie erfolglos als Schauspielerin, die von Vorsprechen zu Vorsprechen nur mehr noch frustrierter wird. Tagsüber jobbt sie im Café auf dem Studiogelände von Warner Bros. Das ist in Hollywood kein Einzelschicksal. Er ist ein dem Jazz verfallener, begnadeter Pianist, dessen einstige Arbeitsstätte, ein Jazzclub, durch einen Samba-TapasLaden ersetzt wurde. Also Samba aus dem Lautsprecher und Tapas für das leibliche Wohl. „Der Jazz stirbt“, ist seine schlüssige Diagnose. „La La Land“ würde seine musikalischen Einlagen mit den überaus exakt und diszipliniert agierenden Akteuren Stone und Gosling gar nicht brauchen, um seine nahe am Kitsch und am Wasser gebaute Geschichte überzeugend zu erzählen, und doch sind es die Musical-Elemente, die Chazelles Hommage an die großen Zeit der Filmmusicals so richtig lebendig werden lassen. Stepptanz über den Hügeln von Los Angeles zur blauen Stunde oder eine perfekt choreografierte Eröffnungssequenz mit Tanz auf einer durch Stau lahmgelegten Autobahn sind in sich geschlossene Highlights des Films. Ange-
Emma Stone (mit Regisseur Damien Chazelle bei der Festivaleröffnung) erhielt für „La La Land“ (unten) den Coppa Volpi, schaffte es aber nicht persönlich zur Preisverleihung
nehm ist, dass Chazelle seine Referenzen an die gute, alte Zeit nicht zum Teil der Handlung per se macht, sondern stets im Heute bleibt; dadurch hat man nie das Gefühl, das „schon einmal gesehen zu haben“, sondern wohnt tatsächlich einer Novität bei: Ein stilistisch überhöhtes Musical im prinzipiell bodenständigen Milieu zunächst gescheiterter Künstler ist ein Balanceakt, der auch peinlich sein könnte. Dank der grandiosen Besetzung bleibt Chazelle das aber trotz so manch dick aufgetragener Szene erspart. Emma Stone wurde am Ende des Festivals mit dem Coppa Volpi für die beste darstellerische Leistung prämiert. Sie dürfte auch ein sicheres Ticket im Rennen um den Golden Globe und die Oscars 2017 haben. Matthias Greuling celluloid 5a/2016
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Modeschöpfer Tom Ford gewann beim Filmfestival Venedig mit seiner zweiten Regiearbeit „Nocturnal Animals“ den Großen Preis der Jury.
Tom Ford:
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ieben Jahre ist es her, dass Tom Ford bei den Filmfestspielen von Venedig sein Spielfilmdebüt gab. Für sein visuell ansprechendes und sensibel erzähltes Männerportrait „A Single Man“ wurde der Modedesigner 2009 von den Kritikern gefeiert, Hauptdarsteller Colin Firth mit dem Coppa Volpi für den besten Schauspieler geehrt. Jetzt ist Ford an den Lido zurückgekehrt, um im Wettbewerb des ältesten Filmfestivals der Welt sein neues Werk vorzustellen. Wie schon „A Single Man“ ist auch „Nocturnal Animals“ eine Literaturverfilmung, basierend auf dem Roman „Tony and Susan“ von Austin Wright, wenngleich diesmal eine Frau im Mittelpunkt der Geschichte steht: Susan (Amy Adams) ist eine erfolgreiche Galeristin, in zweiter Ehe unglücklich verheiratet mit einem sie betrügenden Gatten. Eines Tages erhält Susan von ihrem Ex-Mann Edward (Jake Gyllenhaal) per Post ein Manuskript seines neuesten Buches mit dem Titel „Nocturnal Animals“. Darin wird die Geschichte des Mathematikprofessors Tony erzählt, der Frau (Isla Fisher) und Tochter auf einer Au-
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toreise durch Texas durch ein entsetzliches Verbrechen verliert. Je mehr Susan in die Geschichte eintaucht, desto mehr erkennt sie darin ihre eigene dunkle Vergangenheit wieder. „In diesem Film“, so Tom Ford in Venedig, „steckt viel von mir selbst drin. Ich bin in Texas aufgewachsen und weiß, wie die Menschen dort sind. Und ähnlich wie der sensible Tony war auch ich keiner dieser typisch männlichen Texas-Männer.“ Der 55-Jährige zeichnet nicht nur für die Regie sondern auch für das Drehbuch verantwortlich, hat die in den 1930er Jahren angesiedelte Romanvorlage allerdings für die Kinoleinwand adaptiert: „Die für mich wichtigen Themen waren Loyalität und das Brechen von Herzen, was passiert, wenn man von Menschen, die man liebt, enttäuscht wird. Denn das ist schließlich ein Gefühl, das jeder von uns kennt.“ EINPRÄGSAM Wie schon Fords Regiedebüt überzeugt auch sein zweites Werk durch eine bestechende optische Umsetzung und einprägsame Bilder. Dennoch ist „Nocturnal Animals“ streckenweise zu
Katharina Sartena
„STIL IST NICHT ALLES“ konventionell erzählt. Rache, gebrochene Herzen, Einsamkeit, kulturelle Übersättigung der modernen Gesellschaft – alles Themen, die Ford in seinen Film packt, sie dabei aber meist nur streifen kann. Dennoch schafft es „Nocturnal Animals“, mit seinen beiden Hauptdarstellern zu überzeugen. So glänzt Amy Adams in der Rolle einer Frau, die vor einem radikalen Wechsel ihres Lebens steht und Jake Gyllenhaal ist ein berührender Antiheld, der durch seinen Roman an seiner Ex-Frau späte Rache nimmt. Kameraeinstellungen, Farben, Formen, Kleidung – Elemente, die auch in Tom Fords zweitem Film eine dominante Rolle spielen, wenngleich eine deutlich geringere als in „A Single Man“. Der Designer und Regisseur bestreitet, dass Stil bei ihm immer Vorrang hat: „Nur, weil ich Modeschöpfer bin, steht das Visuelle bei mir nicht über allem. Es ist mir wichtig, ja – aber in erster Linie soll es die Geschichte unterstützen und etwas transportieren.“ Ab 10. November können sich heimische Kinogeher davon ein Bild machen, ob Ford das gelungen ist. Sandra Wobrazek
Natalie Portman auf den Spuren von
JACKIE KENNEDY
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hre Tränen versteckt sie gut: Wenn Jackie Kennedy einem US-Journalisten nur wenige Tage nach der Ermordung ihres Mannes ein großes Interview gibt, dann mimt sie Gefasstheit, die sie aber nicht hat. Sie bemüht sich nach Kräften, nicht zynisch zu sein, auch, wenn ihr das nicht gelingt. „Sie wollen doch sicher wissen, wie das Geräusch war, als die Kugel in seinen Kopf einschlug“, fragt sie den Journalisten. Später im Film wird er diese Frage tatsächlich stellen. „Jackie“, das US-Debüt des Chilenen Pablo Larrain, ist ein Film über Trauer, noch mehr aber über Verlust und vielleicht am meisten über das Versteckspiel, das Kokettieren mit den Medien, das der Politik immanent ist; Wenn Jackie Kennedy sich ein Stück weit öffnet im Interview, wenn sie Details preisgibt, die ihre wahren Gefühle beschreiben, kehrt sie am Ende ganz rasch wieder in den Modus Teflon-Pfanne zurück: „Glauben Sie ja nicht, dass sie das schreiben dürfen“. Sie zieht nervös an ihrer Zigarette. „Und ich rauche natürlich nicht“.
des Politbetriebes wissen zu lassen. Es geht auch darum, die Trauer einer Frau zu zeigen, der von einer Sekunde zur anderen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Insofern ist „Jackie“ ein Film über Privates, Persönliches. Und hier entsteht der Widerspruch: Politik in dieser Größenordnung kann niemals privat bleiben. Die Kennedys markierten den Anfang des Medienzeitalters im Politikbetrieb. Sie mussten auch mit all seinen Konsequenzen leben. In Venedig gab es bei der Premiere etliche „Bravo“-Rufe für Portman, die danach davon sprach, dass „sich diese Rolle wie meine bisher gefährlichste anfühlte“. Portman meinte: „Jeder hat sein eigenen Bild von Jackie Kennedy im Kopf - und man kann meine Darstellung mögen oder nicht. Ich war nie eine gute Imitatorin“, so Portman. Dennoch klappt ihre angestrengte Interpretation erstaunlich gut. Ein Umstand, der sie auch für das OscarRennen 2017 qualifiziert. Matthias Greuling
Katharina Sartena; La Biennale
„Jackie“ von Pablo Larrain ist ein großer Film über die hohe Politik.
Regisseur Pablo Larrain und Natalie Portman schufen mit „Jackie“ (unten) ein überaus gelungenes Porträt des US-Politbetriebs.
VIER TAGE IM NOVEMBER „Jackie“ ist eine sehr aufsichtige, geradezu frontale Untersuchung der vier Folgetage nach JFKs Ermordung in Dallas am 22. November 1963 - aber nicht um die Fakten geht es hier, sondern um die Befindlichkeit der First Lady, um das Leid für ihre Kinder, um den Ehemann, der nicht immer treu war, um ihre Wehmut beim Verlassen des Weißen Hauses und auch darum, wie rasch man sozusagen „aus dem Amt scheidet“, ein Amt, dass man auch mit Leidenschaft für das Land und für den Ehemann gestaltet hat. Jackie Kennedy hat sich der Etikette verweigert, hat das blutgetränkte Kleid, das sie im Wagen neben ihrem toten Ehemann getragen hatte, anbehalten, bis beide daheim in Washington gelandet sind, denn die Menschen da draußen sollten „sehen, was sie angerichtet haben“, sagt Jackie im Film. Larrains Film ist kein Bio-Pic, sondern mehr als das: In seinem kurzen Darstellungsausschnitt von nur vier Tagen sagt er mehr über den Politbetrieb aus als viele andere, vergleichbare Polit-Filme. Der Mythos Kennedy wird dadurch aber keineswegs abgeschwächt, denn Larrain arbeitet sehr klug daran, sein Publikum nur nicht zu viel über die komplexen Innenwelten celluloid 5a/2016
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Wir feiern die
siebente kunst Der iranische Regisseur Amir Naderi erhielt in Venedig den Jaeger-LeCoultre „Glory to the Filmmaker“-Award.
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in Veteran des Filmemachens wurde dieses Jahr in Venedig mit einem besonderen Preis ausgezeichnet: Der Iraner Amir Naderi („Vegas“) erhielt den „Glory to the Filmmaker“-Award 2016. Der Preis wurde in den Vorjahren unter anderem an Brian de Palma, Al Pacino, Agnès Varda, Spike Lee oder James Franco verliehen. Naderi ist für Festivalchef Alberto Barbera einer der „Wegbereiter des neuen iranischen Kinos, das in den 70er und 80er Jahren seine Wurzeln hat“. Bei einem exklusiven Gala-Diner wurde außerdem der 85. Geburtstag der „Reverso“Uhren gebührend gefeiert. Seit zwölf Jahren ist Jaeger-LeCoultre nun Festivalsponsor in Venedig - „Die siebente Kunst liegt uns sehr am Herzen“, heißt es vonSeiten des Unternehmens, das auch andere Festivals wie San Sebastian unterstützt. „Präzisions-Uhrwerke und die großartige Ausdruckskraft des Kinos sind die Früchte der selben Passion: Beide erfordern Monate und manchmal Jahre der Konzentration und der Geduld, um zu einem Meisterwerk heranzureifen, in ästhetischer und technischer Perfektion, die für immer bleibt“. Und weil der Uhrenhersteller viele Kunden unter den Filmschaffenden hat, ließen sich am roten Teppich auch etliche Jaeger-LeCoultre-Uhren bestaunen.
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Jaeger LeCoultre/Getty
Jaeger-LeCoultre feierte heuer Regisseur Amir Naderi (links) und überreichte ihm den „Glory to the Filmmaker“-Award. Mit Naderi auf dem Bild: Laurent Vinay von Jaeger-LeCoultre
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IMPRESSUM: celluloid FILMMAGAZIN Nummer 5a/2016 September 2016. Sonderausgabe zum 73. Filmfestival Venedig 2016. Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Werbeagentur Matthias Greuling für den Verein zur Förderung des österreichischen und des europäischen Films. Chefredakteur: Matthias Greuling. Layout / Repro: Werbeagentur Matthias Greuling. Printed in Austria. Die Interviews & Texte in dieser Ausgabe stammen von der celluloid-Redaktion. Die Beiträge geben in jedem Fall die Meinung der AutorInnen und nicht unbedingt jene der Redaktion wieder. Anschrift: celluloid Filmmagazin, Spechtgasse 57/5, A-2340 Mödling, Tel: +43/664/462 54 44, Fax: +43/2236/23240, e-mail: celluloid@gmx.at, Internet: www.celluloid-filmmagazin.com Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe. © 2016 by Verein zur Förderung des österreichischen und des europäischen Films.