Lichtspiele April 2018

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k i n o u n d film im h e r z e n w ie n s

licht spiele APRIL 2018

LET‘S CEE FILM FESTIVAL programmtipps von apollo, artis, actors, urania und village cinemas wien mitte kino

Foto aus dem Film „Falling“ von Marina Stepanska © Let‘s CEE Film Festival

nr. 133 FREE MAG



k i n o u n d film im h e r z e n w ie n s

licht spiele APRIL 2018

URANIA Zwei Herren im Anzug Let‘s CEE Film Festival Madame Aurora und der Duft von Frühling

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EIN CAFÉ MIT STEVEN SPIELBERG

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ACTOR’S studio Let‘s CEE Film Festival

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VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE 3 Tage in Quiberon

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APOLLO - DAS KINO Ready Player One

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Avvengers: Infinity War

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ARTIS international English Cinema in Vienna

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Kinoinformation Kinoprogramm & Erreichbarkeiten

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Lichtspiele-Chefredakteur

Matthias Greuling

lichtspiele@kabelplus.at

AUF UNSEREM COVER

„Falling“ (Let‘s CEE Film Festival) Impressum Lichtspiele erscheint elf Mal jährlich wienweit bei Werbeagentur Matthias Greuling, Spechtgasse 57/5, 2340 Mödling, Österreich. Telefon: +43 664 462 54 44 Fax: +43 2236 23 240 E-Mail: lichtspiele@kabelplus.at. Internet www.celluloid-filmmagazin.com. VERTRIEB in folgenden Wiener Kinos: Actor’s Studio, Artis International, Urania Kino, Apollo Kino, Village Cinemas Wien Mitte, sowie in rund 150 Wiener Szenelokalen, traditionsreichen Cafés und Pubs. Herausgeber & Chefredakteur: Matthias Greuling. Grafik & Produktion: Werbeagentur Matthias Greuling. Fotos: Filmverleiher. Printed in Austria. Die Beiträge geben in jedem Fall die Meinung der AutorInnen und nicht unbedingt jene der Redaktion wieder. Grundsätzliche Richtung der Zeitschrift lt. § 25 MedG: Lichtspiele informiert über aktuelle Kinofilme und DVD-Releases Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe. © 2018 by Werbeagentur Matthias Greuling

© Katharina Sartena

Unsane - Ausgeliefert

Steven Spielbers Sci-Fi-Epos „Ready Player One“ (Seite 13) kommt in die Kinos.

Kurzt nach „Die Verlegerin“ kommt mit „Ready Player One“ ihr nächster Film heraus. Vom Drama zu Sci-Fi. Für welche Art Kino schlägt Ihr Herz höher? Steven Spielberg: Wenn Sie mich so fragen, muss ich schon sagen, dass sich mein Geschmack immer weiter verschoben hat, je älter ich wurde. Mittlerweile interessiert es mich das, was in der Vergangenheit passiert ist, mehr als das, was in meiner Phantasie passiert. Das heißt nicht, dass ich künftig die Finger lasse von „Jurassic Park“-Filmen. Oder dass ich keine Lust mehr habe, mir phantastische Welten auszudenken. Aber noch spannender erscheint es mir eben, mich damit auseinanderzusetzen, was wir als Gesellschaft schon erlebt haben. Daraus können wir Lehren für unsere Gegenwart und unsere Zukunft ziehen. Was heutzutage vielleicht nötiger denn je ist.


4I5 URANIA ab 06.04.

vergangenheit bewältigen ZWEI HERREN IM ANZUG: Josef bierbichler als Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor

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as Jahr 1984: Im ausgedienten Tanzsaal eines ehemals traditionsreichen Gasthauses am See, haben der Wirt und Bauer Pankraz und sein 35-jähriger Sohn Semi gerade die letzten Gäste verabschiedet, die zum Leichenschmaus zu Ehren der verstorbenen Frau und Mutter Theres erschienen waren. Nun sitzen Vater und Sohn in erzwungener Gemeinschaft beisammen und unterhalten sich über die Vergangenheit: 1. und 2. Weltkrieg, alliierte Besatzung, der erste Traktor, Kalter Krieg, Wirtschaftswunder, Flüchtlinge, Studentenunruhen, die Familie. Alles kommt stockend und sehr persönlich zur Sprache und (für den Zuschauer) ins Bild. Zwei unbekannte, vornehm gekleidete Herren werden sie vom späten Nachmittag an bis in die anbrechende Nacht hinein als zwar ungebetene, aber doch eindringliche Stichwortgeber ihres familiären Erinnerns über einen Zeitraum von 70 Jahren begleiten. Autor, Regisseur und Schauspieler Josef Bierbichler zeigt in „Zwei Herren im Anzug“ nach Motiven seines erfolgreichen Romans „Mittelreich“ ein Familienepos, in dem gleichzeitig deutsche Geschichte von 1914 bis heute und ein großes Stück Heimat erzählt wird. „Jeder setzt sich zuerst einmal mit dem auseinander, was ihn unmittelbar

betrifft. Irgendwann hab ich gemerkt, dass ich mich als Schauspieler beim Theaterspielen und Filme drehen unterfordert gefühlt hab. Und weil ich nicht jeden Tag in den Wald gehe und Bäume fälle, habe ich zwischendurch ein Buch geschrieben“, so Bierbichler. Die Personalunion aus Autor, Regie und Darsteller machte Bierbichler keine Schwierigkeiten: „Ich spiele jetzt seit 40 Jahren, da wird sichhoffentlich ein Mindestmaß an Bewusstsein vom eigenen Spiel entwickelt haben. Ich bereite mich nie groß auf eine Rolle vor. Ich muss mich auf den Moment verlassen. Und wenn ich schon den Roman einigermaßen hingekriegt habe, werde ich daraus doch wohl auch ein Drehbuch machen können“. Im Film geht es auch um die Aufarbeitung der Nazivergangenheit im Dorf. Bierbichlers Figur sagt an einer Stelle: „Ich war zwar nie ein Nazi. Doch kein Nazi war ich nie.“ „Den Spruch hab ich mal von meinem Vater gehört“, so Bierbichler. „Er war zwar ironisch konnotiert, aber wahrscheinlich war er auch so gemeint: Dass man sowohl zugibt, man war dabei, man hat ja gelebt in der Zeit und sich nicht wehren können, aber mitgemacht hat man selbstverständlich nicht.“ ZWEI HERREN IM ANZUG, KINOSTART 06.04. D 2018. REGIE Josef Bierbichler MIT Josef Bierbichler, Martina Gedeck, Simon Donatz


© Foto: Filmladen Foto: © Filmladen

URANIA KINO Uraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06


6I7 URANIA ACTORS 13.-22.04.

LET’S CEE Film Festival: Reale und virtuelle Welten

© Fotos: LetsCEE Film Festival

Von 13. bis 22. April findet zum sechsten Mal das LET’S CEE Filmfestival statt: Zu sehen sind 162 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme.

Nach der Premiere des weißrussischen Dokumentarfilms „Debut“ (Dokumentarfilm-Wettbewerb; Actor’s Studio) wird die Regisseurin Anastasiya Miroshnichenko Frage und Antwort stehen.

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as Motto der Festivals, das seit 2012 alljährlich eine große Auswahl von Filmen aus den Ländern Zentral- und Osteuropas zeigt, lautet diesmal „Gefährlich gute Filme“. Für Magdalena Zelasko, die LET’S CEE zusammen mit Wolfgang P. Schwelle gegründet hat und leitet, heißt das, dass die beim Festival vertretenen Filme „klare Signale gegen Ignoranz, Diskriminierung und Vorurteile“ setzen und „oft brennende gesellschaftspolitische Themen zum Inhalt haben“. Dieser An-

satz, so die Festivaldirektorin, ziehe sich durch alle Filmsektionen, sowohl durch die aktuellen Wettbewerbe (Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm und vielversprechende Debüts) als auch durch die begleitenden Retrospektiven und Spezialprogramme. So gibt es erstmals – in Zusammenarbeit mit renommierten Partnern wie der UNO, der britischen Zeitung „The Guardian“ oder Greenpeace – eine eigene Reihe mit VirtualReality-Filmen, die sich allesamt politischen bzw. sozialen Anliegen widmen.


Das Gedenkjahr 2018 spiegelt sich in historischen Reihen wie „100 Years“ oder „Women and War“ wieder: Erstere versammelt Filme aus den jeweiligen Ländern, die in deren Filmgeschichte als herausragend gelten; die andere enthält Filme, in denen Frauen und ihre Rolle im Krieg im Mittelpunkt stehen – und durchaus nicht immer nur als Opfer. Trotz der schwierigen finanziellen Situation – die Fördermittel der öffentlichen Hand wurden heuer erneut gekürzt – ist das Festival, das bisher sieben Tage dauerte, auf zehn Tage angewachsen, und zeigt erstmals ausgewählte Filme auch in Graz, Salzburg und Villach. In Wien stehen über 160 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme auf dem Programm, die allermeisten davon als Österreich-Premieren. Aber nicht nur Filme gibt es zu sehen, LET’S CEE ist längst auch zu einem stark frequentierten Treffpunkt für Angehörige der Filmbranche aus Österreich und den beim Festival vertretenen Ländern geworden. Gleich zweieinhalb Tage sind als Industry Days deklariert, an denen

URANIA KINO Uraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06

diskutiert, Networking betrieben und natürlich auch gefeiert wird. Illustre Gäste aus Nah und Fern werden hier und in den traditionell gut besuchten Master Classes ihre Expertise und ihr Know-How anbieten. Dabei ist selbst Hollywood vertreten: Yariv Lerner wird die von seinem Vater in Sofia gegründeten Nu Boyana Film Studios vorstellen, in denen die USFilmindustrie in den letzten Jahren zahlreiche Filme hergestellt hat. Serge Rakhlin, Leiter des Filmkomitees der Hollywood Foreign Press Association, die alljährlich die Golden Globes vergibt, wird ebenso eine Master Class halten wie die 86jährige ungarische Filmemacherin Márta Mészáros, die bei LET’S CEE heuer einen Preis für ihr Lebenswerk erhält, und zwar zusammen mit der legendären ukrainischen Regisseurin Kira Muratova. Mit einer Wiederholung aller GewinnerFilme wird das Festival nach zehn aufund anregenden Tagen zu Ende gehen. Infos und Tickets: www.letsceefilmfestival.com

Actor‘S STUDIO Tuchlauben 13, 1010 Wien Tel.: 533 52 32


8I9 VILLAGE ab 30.03.

B-Movie mit Botschaft

Foto: © Fox

UNSANE: Steven Soderberghs rasant-unterhaltsamer Thriller „Unsane - Ausgeliefert“ entstand am iPhone.

W

er in Hollywood Filme dreht, der kennt die KISS-Regel inuns auswendig. Diese hat nichts mit Küssen auf der Leinwand zu tun, wie der Name nahelegen könnte, sondern sie besagt, dass man in dramaturgischer und produktionstechnischer

Hinsicht alles kurz und einfach hält: Keep It Short and Simple eben. Dieser Einfachheit hat sich auch Regisseur Steven Soderbergh verschrieben - er hat bei seinem neuen Thriller „Unsane - Ausgeliefert“ schon von Produktionsseite her alles weggelassen,


© Foto: Fox

was Ballast bei der Umsetzung dieses Films bedeutet hätte. Soderbergh filmte „Unsane“ mit einem iPhone, aufgeschraubt auf einen Stabilisierer, der in der Hand gehalten wird und dennoch unverwackelte Bilder liefert. Gesamtkosten für dieses Equipment: 1500 Euro. Das nennt man ökonomisch, und auch: Die Zukunft des Filmemachens, zumindest wenn es nach Soderbergh geht, der weitere Filme auf dem iPhone drehen will. Man ist wendiger, schneller, einfacher. „Unsane“ erzählt - als Variation von Samuel Fullers „Schock-Korridor“ (1954) und auch mit einigen kafkaesken Zügen - die Geschichte der Analystin Sawyer Valentini (Serien-Star Claire Foy), die vor ihrem Stalker David Strine (Joshua Leonard) durch den Umzug in eine neue Stadt geflüchtet ist. Doch in allen männlichen Tinder-Bekanntschaften sieht sie immer wieder das Gesicht ihres Verfolgers, und das macht Sawyer panisch. Sie sucht professionelle Hilfe bei einem Psychiater, der sie aber gleich in der psychiatrischen Anstalt behält, weil das Krankenhaus darauf aus ist, die Bettenauslastung zu steigern. In der Anstalt wird Sawyer, die unter allen Umständen wieder entlassen werden will, schnell als „verrückt“ abgestempelt, alles wendet sich gegen sie. Zu allem Überfluss sieht der Pfleger, der bei der Tablettenausgabe arbeitet, genau so aus wie Sawyers Stalker, was sie endgültig in heillose Panik stürzt. Soderberghs iPhone-Ästhetik unterstreicht den „Quick and Dirty“-Look seiner Dramaturgie, wo es hauptsächDIE SCH’TIS IN PARIS, KINOSTART 23.03. F 2018.natürliche, REGIE Danyvorhandene Boon MIT Dany Boon, lich Lichtquellen Pierre Richard, Laurence Arné, Line Renaudauf gibt, weitwinkelige Einstellungen,

die das iPhone mangels Zoom-Optik limitiert ist, und eine hauptsächlich unterkühlte Atmosphäre. Indie-Kino der 90er Die Bildgestaltung, die Soderbergh wie so oft unter seinem Kamera-Pseudonym Peter Andrews selbst verantwortet hat, wirkt so wie die frühen digitalen Features, die im Independentkino der 90er Jahre anzutreffen waren. Der damalige Stand der Technik hat sich - bis auf die höhere Bildauflösung - in Consumergeräten wie dem iPhone weitgehend erhalten, was auch die Anmutung der Bilder erklärt. Aber Soderbergh spielt ganz bewusst mit diesem Stilelement, weil er „Unsane“ als waschechtes B-Movie mit teilweise recht abstrusen Wendungen anlegt, in deren Verlauf der Film immer düsterer wird. Der Regisseur spielt gekonnt damit, dass auch spaßige Elemente vorkommen, bei denen einem das Lachen aber schnell wieder vergeht; zugleich ist „Unsane“ nach Soderberghs „Side Effects“ wieder eine kritische Abrechnung mit der profitorientierten US-Gesundheits- und Pharma-Industrie. Und auch, wenn die Bilder nicht das Niveau rasanter Hollywood-Thriller haben - „Unsane“ zeigt: Wer wie Soderbergh das Talent hat, Geschichten erzählen zu können, der kann dies auch mit einem iPhone. -mg UNSANE - AUSGELIEFERT, KINOSTART 30.03. USA 2018. REGIE Steven Soderbergh MIT Claire Foy, Joshua Leonard, Jay Pharoah

VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien Tel.: 242 40-418


10 I 11 VILLAGE ab 13.04.

drei tage mit romy 3 tage in quiberon: marie bäumer spielt romy schneider

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ie Liste der Schauspielerinnen, die Romy Schneider spielten oder spielen hätten sollen, ist lang: Für den Fernsehfilm „Romy“ schlüpfte 2008 Jessica Schwarz in die Rolle des österreichischen Weltstars, und zeigte darin, fernab vom Sissi-Klischee, welche tolle Schauspielerin die Schneider war. Allerdings war Schwarz in der Rolle eher „innerlich“ dem großen Vorbild ähnlich, wie sie auch selbst befand, wohl kaum aber in der äußerlichen Erscheinung. Verblüffend wiederum war die Ähnlichkeit zwischen der jungen Romy und Yvonne Catterfeld, die ebenfalls 2008 für ein großes Kinoprojekt über Romy Schneider engagiert wurde, das aber nach langem Hin und Her schließlich komplett gestrichen wurde. Dabei waren die Casting-Bilder von Catterfeld für „Eine Frau wie Romy“ sehr überzeugend, wie man heute noch auf YouTube nachsehen kann (shorturl.at/jorRS). Nun ist mit Marie Bäumer schon die dritte deutsche Schauspielerin in zehn Jahren als Romy Schneider zu sehen. In dem schwarzweißen Film „3 Tage in Quiberon“ spielt die 48-jährige Romy Schneider im Alter von 42 Jahren, als sie im März 1981 für einen Reha-Aufenthalt in Promi-Sanatorium von Quiberon in der Bretagne eincheckte. Damals war Romy Schneider bereits heillos überarbeitet, abhängig von Alkohol und Tab-

letten, voll mit beruflichen und privaten Problemen und sprichwörtlich „reif für die Insel“. Sie verbringt einige Tage mit ihrer besten Freundin Hilde (gespielt von Birgit Minichmayr) hier, um sich offiziell „vor ihrem nächsten Filmprojekt ein wenig Ruhe zu gönnen.“ Romy hat zu diesem Zeitpunkt ihren härtesten Schicksalsschlag noch nicht erlebt: Im Sommer 1981 stirbt ihr Sohn David bei einem schrecklichen Unfall, als er den spitzen Zaun zu ihrem Haus überspringen will, aber sich dabei an den Spitzen aufspießt und verblutet. Romy wird ihren Sohn kein ganzes Jahr mehr überleben. VOM LEBEN GEBEUTELT Das Schicksal dieser gebeutelten Frau, die stets zwischen betrübt und jauchzend pendelte und das Leben so sehr liebte, streift die deutsch-französisch-iranische Regisseurin Emily Atef in ihrem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „3 Tage in Quiberon“. Trotz ihrer negativen Erfahrungen mit der deutschen Presse willigt Romy damals in ein Interview mit dem „Stern“Reporter Michael Jürgs (er schrieb später eine große Romy-Biografie) und dem Fotografen Robert Lebeck ein. Aus dem geplanten Termin entwickelt sich ein drei Tage andauerndes Katz- und Mausspiel zwischen dem Journalisten und der Ausnahmekünstlerin, in das sich auch Romy


© Foto: Filmladen

Schneiders Freundin Hilde und Robert Lebeck immer stärker involvieren lassen. Natürlich knistert es gewaltig, vor allem mit Lebeck: Der Fotograf, der 2014 verstarb, und die Aktrice sollen eine Affäre miteinander gehabt haben. „Durchs Objektiv sah ich eine junge Frau, die mich anlächelte – einladend anlächelte“, so Lebeck einmal. Romy nannte ihn „Lebo“, sie vertraute ihm, wie kaum einem anderen Fotografen. Sie kannte ihn seit „Gruppenbild mit Dame“ (1977), das Wiedersehen in Quiberon wurde fotografisch so heftig gefeiert, dass sie sich an den schroffen Klippen der Atlantikküste auch gleich den Fuß brach. Interviewer Michael Jürgs schickte Lebeck nach Paris, um das Interview von Romy gegenlesen zu lassen, die dort im Gips lag, und deren Tochter Sarah die Zwangsauszeit der Mutter genoß. „Sie DIE SCH’TIS IN PARIS, KINOSTART 23.03. F hat einfach das Interview freigegeben, 2018. REGIE Dany Boon MIT Dany Boon, ohne reinzusehen. Sie vertraute entwePierre Richard, Laurence Arné, Line Renaud

der ganz oder gar nicht“, sagt Lebeck. „Und das galt für ihr ganzes Leben: Wer hat das gesagt mit der Kerze, die an zwei Enden brennt? Das stimmt ganz genau. Es ist nur so oft benutzt worden, dass ich mich nicht traue, es auch noch zu sagen“. Im Kino wird Romy Schneider durch Marie Bäumer wieder lebendig, in diesem kurzen Glücksmoment in ihrem Leben, man konnte es auf Lebecks Fotos sehen, dieses Glück. Es sollte nicht lange währen; am 29. Mai 1982 war Romy Schneider tot. Marie Bäume sagt: „Ich will im Kino überhaupt niemand anderen sehen als Romy Schneider“. Irgendwie ein wahrer Satz. 3 TAGE IN QUIBERON, KINOSTART 13.04. D 2017. REGIE Emily Atef MIT Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Charly Hübner, Robert Gwisdenk

VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien Tel.: 242 40-418


12 I 13 Urania ab 27.04.

Über das loslassen

© Foto: Polyfilm

MADAME AURORA UND DER DUFT von frühling: Ein überraschungshit aus frankreich nun auch bei uns.

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ie lebensfrohe Aurora (Agnès Jaoui) hat zwei Töchter, ist geschieden und steht mitten im Leben. Doch plötzlich wird ihre Welt durcheinandergewirbelt: Aurora erfährt, dass sie Großmutter wird, fliegt aus ihren Job und muss zu allem Überfluss feststellen, dass Älterwerden nicht so einfach ist. Von Beratungsterminen beim Jobcenter, verrückt spielenden Hormonen, Konflikten mit ihren Töchtern und misslungenen Dates, wird Aurora mit den Herausforderungen des Lebens konfrontiert. Als Aurora dann ihrer Jugendliebe Christophe wiederbegegnet, wird aber alles noch einmal ganz anders. Mit Hilfe ihrer besten Freundin Mano und ihren beiden Töchtern erlebt Aurora mehr und mehr,

dass man etwas loslassen muss, um neu beginnen zu können. „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ ist ein authentischer, humorvoller und berührender Film über Sehnsüchte, Loslassen, Freundschaft und neue Anfänge. Der Film war in Frankreich der Überraschungserfolg der Saison und lief auch bereits in anderen Ländern sehr erfolgreich im Kino. MADAME AURORA UND DER DUFT VON FRÜHLING, KINOSTART 27.04. F 2017. REGIE Blandine Lenoir MIT Agnès Jaoui, Pascale Arbillot

URANIA KINO Uraniastr. 1, 1010 Wien Tel.: 715 82 06


IMAX APOLLO DONAUPLEX

imax-hits im APRIL neue Filme, die in den wiener Kinos apollo und donauplex in bester imax-qualität gezeigt werden.

READY PLAYER ONE Spielbergs Meisterstück über die Populärkultur: Die Handlung spielt 2045 in einer chaotischen Welt am Rande des Zusammenbruchs. Doch die Menschen finden Erlösung in dem gigantischen virtuellen Universum OASIS, das der geniale, exzentrische James Halliday (Mark Rylance) entwickelt hat. Als Halliday stirbt, hinterlässt er sein ungeheures Vermögen der ersten Person, die jenes Easter Egg findet, das er irgendwo in der OASIS versteckt hat. So beginnt ein Wettstreit, der die gesamte Welt in Atem hält. Ab 06.04.

© Fotos: Warner; Fox

AVENGERS: INFINITY WAR Die Avengers und ihre Alliierten sind auf der Mission, den mächtigen Thanos zu besiegen, bevor er mit seinem irren Zerstörungsfeldzug dem Universum ein Ende setzt. Doch damit dies gelingt, müssen sie bereit sein, alles zu opfern... Ab 26.04. APOLLO - DAS KINO Gumpendorferstraße 63, 1060 Wien Tel.: 587 96 51


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english cinema in vienna

ARTIS ENGLISH CINEMA

STRONGER APR 20

© Universal; Tobis; StudioCanal

USA 2017. Directed by David Gordon Green, starring the voices of Jake Gyllenhaal, Tatiana Maslany. The real life story of Jeff Bauman, an ordinary man who captured the hearts of his city after surviving the 2013 Boston Marathon bombing.

LADY BIRD APR 19 USA 2017. Directed by Greta Gerwig, starring Saoirse Ronan, Laurie Metcalf, Tracy Letts Christine „Lady Bird“ MacPherson is a high school senior from the „wrong side of the tracks.“ She longs for adventure, sophistication, and opportunity, but finds none of that in her Sacramento Catholic high school. LADY BIRD follows the title character‘s senior year in high school, including her first romance, her participation in the school play, and most importantly, her applying for college.

GRINGO APR 6 USA 2018. Directed by Nash Edgerton. Starring Joel Edgerton, Charlize Theron The film explores the battle of survival for businessman Harold Soyinka (David Oyelowo) when he finds himself crossing the line from law-abiding citizen to wanted criminal. ARTIS INTERNATIONAL Schultergasse 5, 1010 Wien Tel.: 535 65 70


kinoprogramm Das aktuelle Kinoprogramm mit den genauen Beginnzeiten entnehmen Sie bitte cineplexx.at und den Tageszeitungen. Alle Angaben ohne Gewähr.

ZWEI HERREN IM ANZUG (Seite 4)

URANIA

AB 06.04.

LET‘S CEE FILM FESTIVAL (Seite 6)

URANIA & ACTORS

13.-22.04.

UNSANE - AUSGELIEFERT (Seite 8)

VILLAGE

AB 30.03.

3 TAGE IN QUIBERON (Seite 10)

VILLAGE

AB 13.04.

MADAME AURORA UND DER DUFT VON FRÜHLING (Seite 12)

URANIA

AB 27.04.

READY PLAYER ONE (Seite 13)

APOLLO/DONAUPLEX

AB 06.04.

AVENGERS: INFINITY WAR (Seite 13)

APOLLO/DONAUPLEX

AB 26.04.

© Filmladen/Concorde

VORSCHAU AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE (erscheint anfang MAI 2018):

Rupert Everett als Oscar Wilde in seinem Regiedebüt „The Happy Prince“ (Kinostart: 25.05.2018)

Erreichbarkeiten ACTOR’S studio Tuchlauben 13, 1010 Wien, Tel.: 533 52 32 Öffentlich: Linie U1 und U3 bis Stephansplatz H Bus 1A, 2A und 3A APOLLO - DAS KINO Gumpendorferstraße 63, 1060 Wien, Tel.: 587 96 51 Öffentlich: U3 Neubaugasse / U4 Pilgramgasse, Bus 13A, 14A 57A Gumpendorferstr. ARTIS international Schultergasse 5, 1010 Wien, Tel.: 535 65 70 Öffentlich: Linie U1 oder U3 Stephansplatz H Bus 1A, 2A oder 3A Hoher Markt URANIA kino Uraniastraße 1, 1010 Wien, Tel.: 715 82 06 Öffentlich: Linie U1 und U4 Schwedenplatz H Straßenbahn 1, 2, N Julius-Raab-Platz VILLAGE CINEMAS WIEN MITTE Landstraßer Hauptstr. 2a, 1030 Wien, Tel.: 24240-418 Öffentlich: U4/U3 Landstr., Straßenbahn O, S1, S2, S3, S5 - S9, S15, Wien Mitte, Bus 74A.


Ab 13.04.2018 im Stadtkino Wien


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