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/ Österreich als Gastgeber Gastarbeiter damals, Migranten heute / Deutsche Sprache, schwere Sprache Kein Deutsch, kein Job, keine Zukunft / Ausländer elite im vormarsch Gute Ausbildung, enormer Fleiß und ein Wille nach oben / Zwischen zwei oder doch drei welten? Alte Heimat, neue Heimat, heimatslos /

Das erste Steirische Magazin für Migranten / Ausgabe 0 / 2011


/ Österreich als Gastgeber Gastarbeiter damals, Migranten heute / Deutsche Sprache, schwere Sprache Kein Deutsch, kein Job, keine Zukunft / Ausländer elite im vormarsch Gute Ausbildung, enormer Fleiß und ein Wille nach oben / Zwischen zwei oder doch drei welten? Alte Heimat, neue Heimat, heimatslos /

Das erste Steirische Magazin für Migranten / Ausgabe 0 / 2011


Ich bin eine von Euch und seit 18 Jahren in Österreich. Ich weiß am besten, genauso wie Ihr, warum ich nach Österreich gekommen bin. Wir wissen es besser als alle Psychologen, Soziologen oder Politiker, weil wir es am eigenen Leib erlebt haben. Und immer noch erleben. Wir sind auch sehr froh, dass wir diesen oft so dornigen Weg geschafft haben – ins Ausland zu gehen, dort zu leben und ein neues Leben aufzubauen. Aber wir vermissen auch unsere alte Heimat. An manchen Tagen tut das richtig weh. Oder? Wir sehen Bilder von der alten Heimat, riechen unser Meer oder haben Gusto auf frische Sardellen. Um Ihr SECOND HOME ein wenig gemütlicher, zugänglicher und vor allem heimischer zu machen, haben wir diese Zeitschrift gegründet. Mit vielen Infos, Geschichten, und Bildern, die unser Leben in Österreich begleiten und erleichtern. Schließlich liegt es vor allem an uns, wie wir unser SECOND HOME „einrichten“. Falls Sie es möchten, helfe ich Euch gerne dabei. /

Lili Schuch

/ Inhalt / 3 Cover story: Ich bin ein Österreicher, der in Kurdistan geboren ist / 7 Deutsch lernen: Zettelmettel und Kapelbruzke. Weshalb sich erwachsene MigrantInnen Meldezettel und Keplerbrücke nicht merken können / 10 Familie: Neue Mittelschule auf dem Vormarsch. Der Anteil von Migranten-Kindern boomt / 10 Frau: Mädchen packen an – Frauen in der Technik / 12 Wirtschaft: „In Österreich wird arm oft mit ausländisch verwechselt“. Interview mit dem Migrationsforscher August Gächter / 22 Karriere: Mentoring für MigrantInnen – so kriegst du den Job / 22 Umwelt: Lob auf das Radfahren. Warum fahren so wenige MigrantInnen am Drahtesel? / 26 Gesundheit: CYTOMEGALIE – die häufigste Infektion in der Schwangerschaft / 26 Gastro: Gib dir die Bohne. Geschichte der Feuerbohne, die in der Steiermark Käferbohne heißt, im Süden Türkische Bohne oder Arabische Bohne / 32 Life style: Sind wir wirklich so laut? Ich finde nicht, mein österreichischer Ehemann schon / 36 Wissenschaft: Auf den Spuren unserer Ururgroßeltern.... Besuch im Freilichtmuseum Stübing / 36 Kultur: Kennst du „das achte Weltwunder“ – die Bibliothek Admont? / 36 Psychologie: Schon wieder von der alten Heimat geträumt? / 40 Sport: Fußball mit „ic“. Warum Migranten die besseren Kicker sind? / 40 Alter Schwede: MIGRANTEN-TAGEBUCH. Ein Besuch im LKH / / Impressum / /„SECOND HOME“ erscheint zweimal jährlich und wird steiermarkweit kostenlos verteilt. Projektleitung: Mag. Lilli Schuch, Dr. Reinhard Schuch. Grafische Gestaltung: Luffup, Tomislav Bobinec. Fotos: Shutterstock, ikarus.cc. Herausgeber: Lukas & Moritz Medienverlag, Teichhofweg 41, 8044 Graz. T. +43 316 394309. Auflage: 40.000. Die vorliegende Broschüre wurde von Fachleuten begutachtet. Alle Angaben ohne Gewähr. Druck: Radin, Zagreb. www.lukas-moritz.at /

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/ SERVUS IM SECOND HOME!


/ Die Zandis leben seit Jahrzehnten in Graz. Die fünfköpfige Familie hat die Bräuche ihrer neuen Heimat längst angenommen. /

Kreisky machte es möglich Saman Zandi ist vor 50 Jahren in Kurdistan geboren. Um zu studieren, ist er zufällig nach Österreich gekommen. Damals hatte die Kreisky-Regierung gute Beziehungen zwischen den Kurden aus dem Irak und Österreich hergestellt. Es war für Kurden leichter, in Österreich ein Studium zu inskribieren als in anderen europäischen Ländern. Also kam Saman nach Graz wegen des Architekturstudiums - und blieb. Bereits 32 Jahre ist er hier, seine Frau Vyan hat er hier kennen gelernt. Die Töchter Glena (10) und Honja (7) sprechen neben Deutsch auch Kurdisch und essen gerne kurdische Speisen. Die Familie feiert jedes Jahr

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Ich bin ein Österreicher, der in Kurdistan geboren ist

/ Grund zum Ärger haben sie höchstens, wenn sie in Irland als „Hitlers“ beschimpft werden. Vor zwei Monaten war der Grazer Saman Zandi mit seiner Tochter und und deren Gymnastik Verein GUG in Dublin. Nach einem Wettbewerb besuchten die Kinder, Eltern und Trainerinnen ein typisch irisches Pub, wo Saman, der gebürtige Kurde, sich plötzlich als Österreicher verteidigen musste. Ein leicht betrunkener Gast des Pubs fragtenämlich die Gruppe: „Where are you from?“. Alle antworteten fast gleichzeitig: „From Austria“. Der Ire begann die Gruppenmitglieder abzuzählen und rief dann zu seinem Freund: „John, come here, there are 14 Hitlers at the table“. Saman Zandi platzte der Kragen und als geborener Südländer, der mit einer Portion Emotion mehr zur Welt gekommen ist, reagierte er prompt: „Hey man, we are Austrians, but not Hitlers. I’m Austrian, born in Kurdistan, this girl is Austrian, born in Italy and the other one is from Hungary. How do you mean, that we are Hitlers?“ Der Ire verstummte.


in Graz. Saman arbeitet als Architekt bei der Maschinenfabrik Andritz, wo er am Bau von Kraftwerken beteiligt ist. Seine Frau Vyan ist Ärztin auf der Kinderklinik. Die Töchter sind begabte Gymastikerinnen, die größere Glena ist steirische Meisterin in der Klasse der U-11. Sohn Darian ist das allseits umhätschelte Nesthäckchen der Familie, er feiert im Juli seinen ersten Geburtstag. Mit drei Kindern ist die Wohnung etwas eng geworden und der Traum der Familie ist es, ein Haus zu bauen, ein Grundstück wurde bereits erworben. Das soll aber nicht zu stressig abgehen, denn Lebensqualität und Geselligkeit ist den Kurden wichtig. Mit Freunden zum Grillen und Geburtstage groß feiern – das muss sein. Dabei sind auch österreichische Freunde gern gesehene Gäste. Diese kommen mit Freude, denn die kurdischen Feste sind berühmt für kulinarische Leckerbissen, gute Laune und stundenlanges Tanzen zu einer mitreißenden Musik. /

/ Weihnachten wird mit einem prächtig geschmückten Christbaum gefeiert. Noch lieber aber haben die Kinder das Nikolofest mit österreichischen Freunden /

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am 21. März mit den rund 100 in Graz ansässigen Kurden aus dem Irak das Neujahrsfest. Zum Fest sind auch Österreicher herzlich willkommen. Wenn man schon hier lebt, will man auch an den Bräuchen Anteil nehmen. Daher feiern Saman und seine Familie jedes Jahr Weihnachten. Die Töchter lieben den Weihnachtsbaum und Mama Vyan kauft jedes Jahr neue, glitzernde Kugeln, sie mag Farben, Glitzer und Strass. Wie viele Orientalen mögen die Zandi´s auch schönen Schmuck. Fast noch lieber als Weihnachten haben die Kinder jedoch den heiligen Nikolaus. Seit Jahren wird in der Nachbarschaft eine kleine Nikolausparty organisiert, bei der sie gerne dabei sind. Der Nikolaus ist immer der gleiche, ein ehemaliger Kaufmann aus der Gegend, der alle Kids kennt und für jedes die passende Ansprache hat. Kurdistan ist schön, aber das Zuhause ist in Graz. Für Saman ist ganz klar, dass er in Österreich bleiben wird: „Ich bin ein Österreicher. Ich will nicht zurück nach Kurdistan. Mein Leben ist hier, da ich hier aufgewachsen bin und nur in Österreich Freunde habe. Und ich will, dass meine Kinder eine gute Ausbildung bekommen, genauso wie meine Frau und ich, damit sie eine sichere Zukuft haben. Obwohl ich in Kurdistan noch einen allein lebenden Vater habe, fehlt mir Kurdistan nicht so sehr wie meiner Frau. Sie kämpft sehr damit, obwohl sie vor 12 Jahren nach Österreich gekommen ist und ihre ganze Familie hier lebt. 2009 waren wir nach vielen Jahren wieder in Kurdistan. Es war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Wir besuchten viele Freunde und Bekannte, es wurde nächtelang durchgesprochen. Es war sehr schön für uns, in Kurdistan zu sein, aber wir waren auch froh, wieder nach Hause zurück zu kommen. Daheim sind wir in Graz.“ Die Zandi´s leben sehr gerne


7 gute Gründe für die Neue Mittelschule Anteil an Migranten-Kindern boomt Mehr als jedes vierte Kind in Österreich hat eine andere Muttersprache als Deutsch. An den Neuen Mittelschulen (NMS) ist der Anteil mit 28 Prozent am höchsten. Von den insgesamt 16.848 Schüler, die im Schuljahr 2009/10 eine NMS besuchten, hatten 4.631 Migrationshintergrund. Über alle Schulen gerechnet liegt der Anteil von Migrantenkindern bei 17,6 Prozent. 1. Begabungen werden besser erkannt In der bestehenden gemeinsamen Schule der 6- bis 10-Jährigen erfolgt die Trennung der Schüler zu früh. Dadurch werden viele Begabungen und Talente nicht erkannt, vor allem Kinder aus bildungsfernen

Schichten können ihr Potential nicht ausschöpfen. Durch das Zusammenbleiben der Schüler bis zum 14. Lebensjahr werden in der Neuen Mittelschule Begabungen besser erkannt und falsche Bildungswegentscheidungen leichter vermieden. Nicht ohne Grund folgen alle EU-Staaten (ausgenommen Deutschland) diesem Modell. 2. Individuelle Förderung In der neuen Mittelschule steht die Persönlichkeit im Vordergrund. Durch den individuellen Zugang zum Entwicklungsstand des Kindes wird jedes Kind gefördert, wo es einer Förderung bedarf und gefordert, wo bereits Begabungen, Wissen und Fertigkeiten gegeben sind. So erhält jeder Schüler einen Plan mit Übungsaufgaben, Wiederholungen und kreativen

Aufgaben. Damit wird eine Nivellierung der Begabten nach unten vermieden. Durch den auf die einzelnen Schüler zugeschnittenen Förderunterricht soll Nachhilfe bald der Vergangenheit angehören. 3. Miteinander und voneinander lernen So wie bereits im bewährten Modell der Volksschule lernen Kinder mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen miteinander und voneinander. Durch speziell geschulte PädagogInnen wird ein möglichst individualisierter Unterricht mit Arbeitssequenzen in Kleingruppen und temporären Leistungsgruppen die bestmögliche Förderung jedes Einzelnen ermöglichen. Dafür ist ein größerer Aufwand an Lehrpersonal erforderlich. Es kann vorkommen, dass zwei LehrerInnen gleichzeitig in der Klasse unterrichten oder ein Lehrer sich intensiv mit einer Kleingruppe beschäftigt. Die Kinder profitieren aber auch beim sozialen Lernen. Sie verbringen nicht nur den Unterricht gemeinsam, es wird auch gemeinsam gegessen, gespielt und viel gesprochen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil vor allem für Einzelkinder.

Bettina Dauphin, Marketing-Managerin und Mutter zweier Kinder

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/ Vieles spricht für das Konzept der Neuen Mittelschule (NMS), das in anderen Ländern der EU bereits gut funktioniert. Eines ist aber auch klar: Die Neue Mittelschule braucht gut ausgebildete und mehr LehrerInnen und die Schulräume müssen dem neuen Schulmodell angepasst werden. Dafür ist mehr Geld als bisher erforderlich. Aber die Investition wird sich lohnen. /

/ „Ich finde es sinnvoll, dass die Strukturen verändert werden und mehr Lehrpersonen zur Verfügung steht. Auch die spezielle Förderung für Begabte und weniger Begabte ist positiv, es verhindert eine Nivellierung nach unten, die wir im Grunde derzeit haben. Wichtig wäre es, die Verwaltung zu reduzieren und das Geld in den Unterricht zu investieren.“ /


4. Strukturierter Unterricht Die Neue Mittelschule orientiert sich stärker am einzelnen Kind. Es gibt Unterricht in Kleingruppen oder Neigungsgruppen sowie Projektunterricht, Freigegenstände, unverbindliche Übungen, individuelle Zusatzangebote und einen verpflichtenden Förderunterricht für Kinder, die es benötigen. Die Unterrichtseinheiten sollen auf 90 oder 100 Minuten ausgeweitet werden. Das ermöglicht mehr Flexibilität und Intensität im Unterricht. Ein Thema könnte zunächst individuell, dann in der Gruppe und schließlich im Plenum erarbeitet werden.

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5. Vermittlung von Fachwissen und persönlicher Kompetenz Viele unterschiedliche Methoden und Maßnahmen wurden in den letzten Jahren von engagierten AHS- und HS-LehrerInnen erarbeitet und erprobt und sollen nun in der Neuen Mittelschule umgesetzt werden. Der bisherige uniforme Lehrplan soll zugunsten von Kernfächern und größerer Wahlfreiheit aufgegeben werden. Auch der fächerübergreifende Unterricht wird forciert. Der Humboldt`sche Bildungskanonn ist nicht mehr das Maß aller Dinge. Z.B. sollen die Schüler die Grundlagen von Wirtschaft, Handel und Marketing erlernen – das aber nicht nur in der grauen Theorie. Vorstellbar ist die Gründung von Schülerfirmen, die eigene Produkte oder solche der Entwicklungshilfe der dritten Welt verkaufen. Neben dem Fachwissen wird die ganze Breite persönlicher und sozialer Kompetenzen vermittelt, ebenso wie künstlerische und handwerkliche Fertigkeiten sowie Schlüsselqualifikationen, die es Kindern ermöglichen, eigenverantwortliches Lernen und Teamarbeit zu lernen.

6. Vorteile als Ganztagsschule In vielen Fällen soll die Neue Mittelschule eine Ganztagsschule sein (Schulen können selbst entscheiden). Kinder lernen jedoch den ganzen Tag, dem sollte auch die Schule gerecht werden. Unterricht, Freizeitgestaltung und Fördermaßnahmen werden sich ablösen. Man spricht hier von einer verschränkten Ganztagsschule. Zu Mittag erhalten die Kinder selbstverständlich auch eine warme Mahlzeit. Jeder kann nach dem Unterricht seinem Hobby nachgehen, ob das nun Fußball ist oder Computer spielen oder das Lernen eines Instruments. Auch die Zusammenarbeit mit Vereinen (Musik, Sport) soll praktiziert werden. Berufstätige Eltern haben keine Probleme mehr mit der Nachmittagsbetreuung und die Aufgaben sind gemacht, wenn die Kinder nach Hause kommen. Damit sind mögliche Konflikte zwischen Eltern und Kindern ausgeschaltet, die Kinder gehen unbeschwerter nach Hause. 7. Schwächere und Stärkere werden gefördert Grundsätzlich gilt: Spitzenleistung bedarf einer breiten Basis. Durch persönliche Entwicklungsdiagnosen wissen die LehrerInnen, wo Förderung und Forderung ansetzen soll. Durch individualisierte Lernprogramme, individualisierten Unterricht, sowie Kurse und Neigungsgruppen werden alle Schüler nach ihren Begabungen und Talenten bestmöglich gefördert. Durch individualisierte Leistungsrückmeldungen wird ein bestmögliches Feedback angestrebt. Dabei wird es weiter Noten geben, diese werden aber durch zusätzliche Formen der Beurteilung ergänzt. Auch das Durchfallen wird nicht abgeschafft, es soll aber durch maßgeschneiderten Förderunterricht weitgehend vermieden werden. /

/ „Ich habe den Verdacht, dass nur der Namen geändert wurde, nicht der Inhalt und dass vieles beim alten bleibt. Es fehlt mir das Substanzielle, das didaktisch Neue am Entwurf. Die Hauptschulen werden profitieren, aber Eliten werden nicht entstehen. Außerdem fehlt es am Geld für die Umsetzung, ich bin also eher skeptisch.“ / Rade Lukic, Übersetzer und Vater einer Tochter


Die Neue Mittelschule Die beste Bildung fĂźr unsere Kinder

Alle Infos zur Neuen Mittelschule: Internet: www.bmukk.gv.at/nms E-Mail: nms@bmukk.gv.at Hotline: 0800 20 56 76


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DIE ERSTE GENERATION second home / ausgabe 0 / 2011

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/ Ein merkwürdiges Phänomen: In einer Zeit, in der schon Kinder mit Computer und Handy umgehen, fehlen junge Menschen, die einen technischen Beruf ergreifen. Dabei bieten sich in der Industrie viele interessante und zukunftsorientierte Arbeitsplätze. Jugend, die anpacken will ist gefragt - ob mit österreichischer oder ausländischer Herkunft. /

/ Die Faszination technischer Berufe scheint viele Jugendliche kalt zu lassen. Dabei gehören Schwerarbeit in dunklen Hallen und hässliche Industriebauten längst der Vergangenheit an. Die modernen High-Tech-Firmen zeigen sich von einer viel freundlicheren Seite und bieten jungen Menschen interessante Berufe mit super Karrierechancen. Fachkräfte dringend gesucht Ob Metallbe- und –verarbeitung, Automotive Industrie, Logistikbranche oder Informationstechnologie – überall werden Fachkräfte gesucht. Entscheiden sich nicht mehr Jugendliche für technische Berufe, so fehlen der steirischen Wirtschaft binnen 10 Jahren 7.500 Fachkräfte. Mit weit reichenden negativen Folgen für die Wirtschaft. Obwohl Kinder von Natur aus von Technik fasziniert sind, lässt das Interesse Jugendlicher an technischen Berufen seit Jahren stark nach. Es ist somit an der Zeit, den Eltern zu sagen, dass ihr Kind in einem technischen Beruf Zukunft hat. Wir wollen ja alle, dass es unsere Kinder einmal besser haben. Mit einer technischen Ausbildung – egal ob Lehre, HTL oder Universität – setzt man zu 100 Prozent auf die richtige Karte.

Jugendliche für Technik motivieren „Faszination Technik“ heißt das Maßnahmenprogramm der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Steiermark. Es verfolgt das Ziel, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für die Technik zu begeistern. Sie sollen die Arbeit in den Produktionsbetrieben besser kennen lernen und ihre Scheu vor technischen Berufen ablegen. Um die Zielgruppe auch tatsächlich zu erreichen, wird die Zusammenarbeit von Eltern, Schulen, Medien und Sozialpartnern intensiviert. Dabei geht es nicht darum, junge Menschen in Ausbildungen zu drängen, die sie nicht wollen, sondern Chancen aufzuzeigen und zu informieren. Es entstehen immer wieder faszinierende technische Lösungen im Produkt- und Produktionsbereich. Manche dieser Lösungen haben über Jahrzehnte Bestand und machen die Mitarbeiter stolz und zufrieden. Auch Mädchen packen an Technische Berufe bieten auch für Mädchen und Frauen viele Chancen und sollten bei der Berufswahl zumindest in Erwägung gezogen werden. Eine Studie, die im Rahmen des EU Projektes girls crack it, durchgeführt wurde, zeigt auf, dass die Wahl des Werkunterrichtes entscheidenden

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FAS ZINA TION TECH NIK


/ „In technischen Berufen, im Gesundheitswesen, in der Hotellerie brauchen wir MigrantInnen. Es gibt in vielen Berufen zu wenige österreichische BewerberInnen. Nicht die Herkunft ist entscheidend, sondern die Qualifikation.“ / Aus: Future, Zeitschrift der Steirischen Industrie

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Einfluss auf Selbsteinschätzung und Selbstvertrauen der Mädchen im technisch-handwerklichen Bereich hat. Umgekehrt hat sich der Textile Werkunterricht weiterentwickelt, vom „Handarbeitsunterricht“ hin zur Vermittlung eines breiten Spektrums kreativer Techniken mit unterschiedlichen Materialien. Dabei werden ökologische und ökonomische Zusammenhänge genauso berührt, wie Kulturtechniken der Menschheitsgeschichte und Kulturvergleiche. „Schnuppern“ in Betrieben Das Projekt „Technik in den Betrieben der Region“ ist ein wichtiger Schritt, um Jugendlichen Einblicke in technische Arbeitsprozesse zu verschaffen. Sie können in führende Betriebe „Reinschnuppern“ und sich vor Ort ein Bild machen über Produktion, Arbeitsweisen und Betriebe. Abgewickelt wird diese Maßnahme über die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft. Diese versteht sich als Schnittstelle zwischen Schule, Wirtschaft und Industrie und hat das Ziel, Jugendlichen bei der Berufsorientierung zu helfen und ihnen technische Berufe näher zu bringen. In der Steiermark gibt es Tausende Unternehmen, die Jugendliche ausbilden. Die Lehrlingsausbil-

dung hat einen hohen Stellenwert und eine große Qualität. Das ist für die Zukunft eines jungen Menschen der perfekte Startschuss. Bewusstsein schaffen für Technik Neben der Facharbeiterausbildung öffnet selbstverständlich auch ein Studium an der FH Joanneum oder der Technischen Universität die Tore für eine Karriere in der Industrie. Praxisnahe Ausbildung und internationale Ausrichtung sind Kennzeichen dieser Ausbildungsstätten, deren Absolventen von der Wirtschaft mit offenen Armen aufgenommen werden. Entscheidend ist, dass die Bewusstseinsarbeit für die Bedeutung der Technik schon früh beginnt. Technik ist Bestandteil unserer Kultur, sie schafft Beschäftigung, Wohlstand und sichert unsere Lebensgrundlage. Dessen sollte man sich bewusst sein. Daher sind alle gefordert - Eltern, Lehrer, Politiker, Industrie, Medien – den Kindern und Jugendlichen die Technik und technischen Berufe näher zu bringen. Nur so kann das Interesse junger Menschen an einer technischen Ausbildung wieder geweckt werden. Es lohnt sich auf jeden Fall. Denn technische Berufe bieten Sinnerfüllung in der Arbeit und beste Zukunftschancen. /

Wussten Sie, dass sich Infineon Austria für mehr Frauen in der Technik engagiert?

Mit fünf Mädchen werden bei Infineon Austria

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erstmals gleich viele weibliche wie männliche MechatronikLehrlinge

www.infineon.at

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ausgebildet.


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/ Heute wird mein Sohn im LKH Graz operiert. Er hatte vor einem Jahr einen Kieferbruch und jetzt sollen die zwei kleinen Platten aus seinem Kiefer heraus. Dazu raten die Ärzte, gleichzeitig alle vier Weisheitszähne zu entfernen, weil die anderen Zähne so wenig Platz haben. Wir sind natürlich ein wenig überrascht und nicht gleich einverstanden. Wir werden an die Leiterin der Abteilung für Kieferchirurgie überwiesen. Die Frau Professor erklärt uns sehr ausführlich, einfühlsam und geduldig, warum dieser zusätzliche Eingriff empfohlen wird. Wir sind bald einverstanden und machen uns große Sorgen, wie alles verlaufen wird. Ich bin eine Mutter vom Balkan. Wir sind bekanntlich ziemlich intensiv und wenn es um die Kinder geht, verlieren wir oft die nötige Vernunft. Wie ich heute. Ich will noch mit einem anderen Arzt reden, will genau wissen, wer meinen Sohn operieren wird. Ich rufe Bekannte und Nachbarn an, ob jemand diesen Arzt kennt. Mit einem Wort: Ich dramatisiere im Gang der Kieferchirurige. Meinem Sohn ist das peinlich. Mein Mann, ein Steirer, reagiert gar nicht. Wir sind schon zwanzig Jahre zusammen, und er hat so viele kleine Dramen mit mir erlebt, dass er nur noch reagiert, wenn es wirklich brennt. Ich finde natürlich diesen Arzt, er kommt zu mir und beruhigt mich. Er ist sehr nett. Ich gehe ihm gar nicht auf die Nerven. In Kroatien haben die Ärzte nicht so viel Geduld mit einer hysterischen Mutter, wie ich es heute bin. Ich bin erleichtert und zufrieden, habe den Eindruck, dass mein Sohn in besten Händen ist. Ich liebe dieses

Land und vor allem die gewissenhaften Ärzte und Schwestern. Die Operation ist gut verlaufen, aber mein Sohn angeschwollen. Seine Backen sind dick wie bei einem Hamster mit Mumps. Ich renne wieder durch die Gänge und suche Ärzte, Schwestern, Pfleger... egal, ich muss mit jemanden reden: Ist das normal, wie mein Sohn aussieht? Eine Ärztin wird gerufen und kommt zu mir. Sie ist jung und blond und beruhigt mich, eine Schwester beruhigt mich ebenfalls. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so lästig bin und will mich bei allen entschuldigen, kaufe Ferrero und beschenke die beiden. Sie wollen es nicht nehmen. Oh du meine Güte, ich kenne Länder, in denen Ärzte noch viel größere Geschenke irrsinnig gerne annehmen. Ich sage, ok, das ist nur ein wenig Süßes für alle hier. Heute liebe ich dieses Land noch mehr. Die OP ist vorbei. Alles ist gut. Ich bin happy. Auf dem Weg nach Hause denke ich an Leserbriefe in der Kleinen Zeitung, in denen die LeserInnen sich über die medizinische Versorgung in Österreich beschweren. Ich verstehe es nicht. Ich habe hier zwei Buben zur Welt gebracht, ohne Privatversicherung, ganz normal, ich war x-mal auf der Kinderklinik, mit Platzwunden, gebrochenen Armen oder Beinen. Ich bin wirklich irrsinnig anstrengend, aber alle waren nett zu mir. Immer. Ich glaube, viele Österreicher sind einfach zu verwöhnt . Ich wünsche den Nörglern, einmal irgendwo im Süden einen Zahn reissen zu müssen. /

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Der Euro-Notruf ist immer für Sie da. Kraftvolle Steiermark-Politik aus erfolgreichen Ressorts

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Katastrophenschutz und Landesverteidigung

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/ Als Hypochonder liebe ich dieses Land. Vor allem die Ärzte /

Velest omm ori intoat quian

www.katastrophenschutz.steiermark.at

MigrantenTagebuch

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