Metalloxidation
Klaus-P. L端hrs
Dekorative Metallüberzüge
„Altheiten“ mit einem Flair des Unberührbaren, eben einzigartige, nicht mehr ersetzbare Kostbarkeiten!
Das Färben metallischer Oberflächen wurde in der dekorativen Kunstgestaltung bisher nur wenig angewendet. Das lag vor allem daran, weil Werkstoffe wie Kupfer, Bronze und Eisen normalerweise nur von Spezialisten oxidiert werden konnten, also Anwendern, die sich in der Chemie der Galvanotechnik gut auskannten. Ausserdem setzte das Verarbeiten mit den dafür erforderlichen Oxidationsmitteln und deren künstlerischen Anwendung praktische Kenntnisse aus der Metallurgie voraus. Allein deshalb, weil das farbliche Verändern dieser Gegenstände letztlich nur eine, zum Schluss folgende Oberflächenveredelung darstellt.
Und so werden sie hinterher auch behandelt. Gern gesehene Dekorationsobjekte, die das Ambiente einer schön eingerichteten Wohnung mit etwas Besonderem anreichern, einer Rarität, bei der jeder Betrachter ins Staunen gerät, was auch zum Erinnern an die gute alte Zeit beiträgt. Genau das ist es, was diese aus der Mode gekommenen Antiquitäten bezwecken. Sie verkörpern etwas, was vielfach gefehlt hat, damit aus solchen Träumen oder Erinnerungen wieder Wirklichkeit wird. Deshalb ist es verständlich, wenn die so veränderten Kunstobjekte in die Wohnung und in den Garten gestellt werden. Eine gute Gelegenheit auch andere an diesem Genuss teilnehmen zu lassen, z. B. dem total verrosteten Auto, der alten landwirtschaftlichen Maschine, den rostigen oder mit Grünspan überzogenen Laternen, Fässern für Regenwasser oder den noch aus Zinkguss hergestellten, jetzt aber trotzdem total verrosteten Blumenkübeln.
Das hat sich durch die von CREARTEC neu entwickelte Oxidationstechnik total geändert. Vor allem deshalb, weil für das Verfärben metallischer Oberflächen nicht nur Teile aus dem Metallguss oder der Metallverarbeitung verwendet werden. Dafür eignen sich alle vorhandenen Dekorations- und Gebrauchsgegenstände sowie selbst angefertigte Kunstobjekte, gleich aus welcher Materialsubstanz sie auch bestehen. Sie erhalten ein individuelles, gebrauchtes Aussehen, was durch spezielle Alterungseffekte wie Rost, Patina oder Grünspan geschieht.
Genutzt wird diese Alterungstechnik auch für das „Neugestalten“ einfacher Garagentore oder Haustüren, die durch das Auftragen einer dünnen Kupfer- oder Bronzeschicht nach dem Oxidieren mit einem klassischen Blaugrün Einzigartigkeit präsentieren.
Diese grossartige Anwendungstechnik kann z. B. für Figuren, Reliefs, Schalen, Krüge, Bilder- und Spiegelrahmen, Laternen, Haustüren, Gartentore, Lampen, Möbel, Autos, Fahrräder, Traktoren, alte Wagenräder, Kinderspielzeuge, also Gegenstände, die möglicherweise schon viele Jahre unbeachtet auf dem Dachboden oder im Keller einer unsicheren Zukunft entgegen schlummerten verwendet werden. Durch dieses „Altmachen“ werden diese „Kostbarkeiten“ wieder interessant und können entsprechend dem modischen Einrichtungsstil „Shabby chic“ zeitgemäss verändert und daran angepasst werden.
Aber nicht nur das Aussehen alter, sondern auch neuer Dekorations- und Gebrauchsgegenstände wird damit verändert oder ehrlich gesagt, so verschönert, dass sie auch dem Geschmack der Europäer gerecht werden. Gemeint sind damit die meistens preiswerten, aus Fernost importierten Hässlichkeiten, die sie jetzt so verändern können, dass sie einen wirkungsvollen Beitrag zu einer geschmackvollen Dekoration geben.
Während die hochtechnisierte Galvanoindustrie nur metallische Artikel veredeln kann, kann mit der von Creartec entwickelten Oxidationstechnik jedes Material, gleich ob aus Pappe, Holz, Ton, Keramik, Porzellan, Gips, Zement, Beton, Eisen, Kupfer, Bronze, Aluminium, Kunststoff, Glas etc. in seinem Aussehen so verfremdet und verändert werden, dass daraus eine wertvolle Antiquität oder ein kostbares Souvenir entsteht, ein neu inszeniertes Erinnerungsstück aus einer längst vergangenen Epoche. Die Wirkung dieser überarbeiteten Teile ist deshalb auch noch interessanter. Hervorgerufen durch den Antikteach: verrostet, verwittert, mit Grünspan überzogen, was darauf hindeutet, dass dieser Gegenstand durch den jahrelangen Gebrauch bei Wind und Wetter sein Aussehen so verändert hat. Zurückgeblieben sind deshalb
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Und wenn Sie jetzt Utensilien suchen, die sich zum Verändern eignen, werden Sie innerhalb weniger Minuten eine Handvoll davon finden. Was Sie davon verwenden wollen, muss nicht unbedingt hässlich oder so supermodern aussehen, dass diese Teile fast schon unschön wirken. Es können auch Objekte mit kleinen oder grösseren Schönheitsfehlern sein. Verwenden Sie auch Möbel- und Einrichtungsgegenstände, die beschädigt oder mit kleinen „Macken“ behaftet sind. Durch das Auftragen der metallischen Basisschicht, können Unebenheiten, Risse und Löcher so nebenbei mit ausgefüllt und beseitigt werden. Oft ist es aber so, dass diese Fehlstellen hinterher gar nicht mehr auffallen, weil es einfach dazu gehört, dass ein verrostetes Lampengestell auch Dellen hat.
So unterschiedlich die Endergebnisse dieser Oxidations sind, so unterschiedlich ist auch das Anwenden. Während Sie für den Rosteffekt am besten Gegenstände auswählen, die Flächen zeigen, z. B. Wandbilder, Coullagen, Türen, Hinweisschilder, Blumenkübel, Regenfässer, Handwägen, Pumpen, Fahrzeuge etc., überziehen Sie kleine und grosse Teile mit der grünlichen Bronze, dem rötlichen Dukatengold oder dem klassischen Kupfer. Dafür eignen sich auch Skulpturen, Reliefs, Objekte mit einer ornamentalen Reliefstruktur, also Gegenstände, bei denen es wichtig ist, dass die darauf erkennbaren Strukturen auch weiterhin gut sichtbar bleiben. Dazu ein Beispiele: Kinderspielzeuge werden so hergestellt, dass sie mit wenigen Details auskommen müssen, damit sie so gestaltet sind, dass ein Kind sich beim Spielen damit nicht verletzten kann. Könnten Sie sich vorstellen, ein solches Automodell in die beste Vitrine ins Wohnzimmer zu stellen? Vermutlich nicht. Wir sagen, Sie werden es tun, denn mit dieser Oxidationstechnik entwickeln Sie daraus einen echten „Hingucker“, ein sehr interessantes Dekorationsstück.
Beim Bearbeiten dieser Artikel ist eines wichtig: Sie müssen die Wirkung von zwei total unterschiedlichen Dekorationseffekten berücksichtigen. Während alles das, was Sie rostig gestalten, rustikal, teilweise auch schmutzig und deshalb nicht „anfassbar“ aussieht, erzielen Sie mit dem Grünspaneffekt meistens das Gegenteil. Damit werden Objekte verziert, die alt aussehen (es evtl. auch sind) und durch diese Behandlung wertvoll wurden, deshalb meistens auch den Mittelpunkt einer kostbaren Dekoration erbringen.
1.
Eisengrund haftet nicht auf Kunststoff deshalb, werden alle Fahrzeugteile zuerst mit Universal-Haftgrund dünn eingestrichen. Universal-Haftgrund trocknet innerhalb von 20 – 30 Minuten. Danach folgt sofort das Auftragen vom Eisengrund, der zuerst auch nur mit einem Pinsel in dünner Schicht aufgrundiert wird.
2.
Ein Plastikauto – erhältlich in jedem Spielwarengeschäft, wird in seine Einzelteile zerlegt.
10 Minuten später wird der Eisengrund dann dicker, als flächige Beschichtung, wahlweise mit einem Pinsel oder Holzspatel darauf verteilt.
Entstanden ist ein kostbares Modell, dass so viel Faszination verbreitet, deshalb auch auf dem Schreibtisch, im Wohnzimmerregal etc. einen Ehrenplatz bekommt.
Ungefähr eine Stunde später ist der Eisengrund bereits so fest aufgetrocknet, dass jetzt das Überstreichen mit dem ausgewählten Oxidationsmittel erfolgen kann. Dafür sollte ein breiter, weicher Pinsel verwendet werden, mit dem die Oxidationsflüssigkeit überall gleichmässig dünn aufgetragen werden kann. 3.
Damit die Oxidation wirkungsvoll ablaufen kann, sollten die damit beschichteten Teile in einem gut belüfteten Raum aufbewahrt werden. Planen Sie eine Oxidationszeit von ungefährt 8 – 10 Stunden ein, damit Sie danach alles in einem wirkungsvollen Rosteffekt vorfinden.
4.
Danach beginnt der Zusammenbau des Fahrzeugs. Das zu einem „Rostauto“ verwandelte Modell ist fertig. Sieht es nicht wundervoll aus? Nichts ist mehr daran erkennbar, dass es aus Kunststoff besteht. Es sieht jetzt wirklich so echt alt aus, als wäre es vor langer, langer Zeit einmal aus Metall hergestellt worden.
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Und die Technik – oder besser gesagt Chemie, die dafür gebraucht wird? Creartec hat ein wirkungsvolles Verfahren entwickelt, mit dem zunächst das Herstellen einer metallischen Oberfläche aus Eisen, Bronze oder Kupfer gemacht wird. Danach folgt das Oxidieren und im Anschluss daran das Konservieren, was dafür sorgt, dass die alt und rostig oder mit Grünspan überzogenen Gegenstände ihr einzigartiges Aussehen behalten und sich dieses nicht mehr verändert. Für das Kennenlernen und Ausprobieren dieser Oxidationstechnik gibt es drei unterschiedlich zusammengestellte Beginner-Sets, die alles enthalten, was Sie dafür brauchen: Art. 18 581.33 Metallgrund gold – mit Grünspaneffekt Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Metallgrund gold 125 ml 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung 18 586.27 Eisengrund – Rost (mittel-rotbraun) Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Eisengrund 125 ml (ca. 250 g) 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung 18 586.51 Eisengrund - Rost (ocker-rotbraun) Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Eisengrund 125 ml (ca. 250 g) 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung Das in den Packungen enthaltene Material ermöglicht ein sofortiges Beginnen. Alles andere, was evtl. zusätzlich noch gebraucht wird, finden Sie in Ihrem Hobbyareal, Ihrer Werkstatt oder im Studio und kann sofort verwendet werden, z. B. Pinsel, Spatel, Spachtel, Metallschwamm etc.
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Das Oxidationssystem
Für diese raffinierte Gestaltungstechnik benötigen Sie nur wenig Zubehör:
Universal-Haftgrund wird in klassischen Grundierungsfarben geliefert:
Universal-Haftgrund
Metall- und Eisengrund sind auf wässriger Basis, lösungsmittelfrei aufgebaut. Deshalb haften sie nicht auf jedem Untergrund, weshalb Gegenstände aus Glas, Porzellan, Roh- und lasierter Keramik, lackierte Holzflächen, Kunststoff, synth. Textilien und Styropor vorher mit dieser Haftgrundierung vorbehandelt werden müssen.
56 rotbraun
72 grau
99 farblos
78 schwarz
99 farblos
Der wässrige Grundlack wird dünn aufgestrichen und trocknet innerhalb von 30 bis 40 Minuten fest auf. Er ist wasser- und korrosionsfest und wurde so modifiziert, dass er sich sowohl mit glatten wie auch mit strukturierten Flächen fest und sicher verbindet, gleichzeitig eine gute Anhaftung für den Eisen- und Metallgrund, sowie auch für alle anderen Farben, Lacke, Spachtelmassen etc. bietet. 71 801 Universal-Haftgrund 71 802 Universal-Haftgrund 71 803 Universal-Haftgrund
125 ml 250 ml 500 ml
Kunststoffdose Kunststoffdose Kunststoffdose
Gesso
Damit der Eisen- oder Metallgrund auch auf textile Untergründe, z. B. Leinwände, Textilkulissen Keilrahmen etc. aufgetragen werden kann, werden diese Bildträger vorher mit dem licht- und alterungsbeständigen Gesso sorgfältig eingestrichen. Durch den einmaligen Aufstrich entsteht ein gleichmässiger, flexibler Malgrund. Die Trocknungszeit ist abhängig von dem Beschichtungsgrund und der aufgetragenen Schichthöhe und beträgt ungefähr 2–3 Stunden. 78 136 Gesso 78 137 Gesso 78 138 Gesso
225 g 500 g 1000 g
Kunststoffdose Kunststoffdose Kunststoffeimer
Farben:
Giessmassen-Malgrund
Transparente, auf wässriger Basis hergestellte Grundierung, die bevorzugt für das gleichmässige Verschliessen offenporiger Flächen, z. B. auf Stein, Beton, Gips, keramischen Giessmassen, Poroton, Rohkeramik, etc. verwendet wird. Giessmassen-Malgrund wird nur einmal, mit einem Pinsel aufgetragen, gleichmässig dünn verteilt und trocknet dann transparent und nicht sichtbar auf. Materialverbrauch: ca. 80–90 g/m2 – was abhängig von der Saugfähigkeit des Untergrundes ist. 56 801 Giessmassen-Malgrund 56 802 Giessmassen-Malgrund
100 ml 250 ml
Kunststoffflasche Kunststoffflasche
5
68 weiss
Eisengrund
Um auf den unterschiedlichsten Gegenständen einen authentischen Rosteffekt aufbringen zu können, müssen die Teile zuerst mit Eisengrund, einer mit feinem Eisenpulver vermischten Basisdispersion gleichmässig eingestrichen werden. Eisengrund haftet auf nahezu allen rauen, saugfähigen Untergründen. Sollen damit auch glatte Oberflächen, die nicht saugfähig sind, behandelt werden, müssen die zuerst mit Universal-Haftgrund (71 791) vorbehandelt werden. Danach folgt das dünne Vorgrundieren mit Eisengrund, wobei die Oberfläche mit einem weichen Pinsel nur mit einer geringen Materialmenge bedeckt wird und innerhalb weniger Minuten trocknet. Die vorgrundierte Fläche wird danach erneut, diesmal mit einer gleichmässig dicken Materialschicht bedeckt, was mit einem Pinsel, bzw. bei ebenen Flächen auch mit einem Holzspatel gemacht werden kann. Nach dem festen Auftrocknen – was ca. 60 – 80 Minuten dauert, wird der Gegenstand mit einem Oxidationsmedium sorgfältig eingestrichen. Die Oxidation zeigt sich danach sofort mit einer beginnenden leichten Braunfärbung, die abhängig von dem jeweils verwendeten Oxidationsmedium ist. Dafür stehen sechs verschiedene Oxidationsmittel zu Verfügung mit denen Rosteffekte von einem ockerfarbigen Gelb-, einem Rost- bis Rotbraun bis hin zu einem rustikalen Dunkelbraun mit schwarzen Flecken gemacht werden können. Ausserdem ist es möglich, die so angefertige Oxidationsfläche im Anschluss daran insgesamt oder teilweise mit anderen Oxidationsmedien nachzuarbeiten. Dadurch entsteht eine mehrfarbige Oxidationsfläche, bei der es auch möglich ist, sie zusätzlich noch mit Grünspan zu überziehen. Materialverbrauch: 75 – 90 g/qm – abhängig von der aufgetragenen Schichtdicke. 18 501 18 502 18 503 18 504
Eisengrund 125 ml = 250 g Eisengrund 250 ml = 550 g - 600 g Eisengrund 500 ml = 1000 g - 1100 g Eisengrund 1000 ml = 2150 g - 2250 g
Kunststoffdose Kunststoffdose Kunststoffdose Kunststoffdose
Eisenpulver
Super feines Eisenpulver mit einer Teilchengrösse von ca. 140 my. Eignet sich hervorragend als Ergänzungsmaterial für das Herstellen rostartiger Oberflächen. Es kann zusätzlich in den Eisengrund mit eingemischt werden, beispielsweise um diesen dickflüssiger zu machen, was beim Anfertigen rustikaler Oberflächen diese noch wirkungsvoller aussehen lässt. 18 516 Eisenpulver 18 517 Eisenpulver
350 g 800 g
Kunststoffdose Kunststoffdose
Schlagmetall und Blattgoldfolien
Die mit einer Anlegemilch (Metallicoll 77 822) auf Gegenstände aus Karton, Holz, keramische Giessmassen, Keramik, Porzellan, Glas, Metall, Kunststoff, Leder etc. aufgeklebten Schlagmetall- oder Blattgoldfolien können selbstverständlich auch oxidiert werden. Das geschieht durch das direkte Aufpinseln des Oxidationsmediums. 77 822 Anlegemilch (Metallicoll) 77 823 Anlegemilch (Metallicoll) 42 901 Blattmetall gold 14 x 7 cm 42 901 Blattmetall kupfer 14 x 7 cm
50 g 250 g
Kunststoffdose Kunststoffdose SB-Set (25 Stück) SB-Set (25 Stück)
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Metallgrund
Metallgrund gibt es in drei
Der mit feinem pulverförmigen Edelmetall vermischte Metallgrund (Gold, Metallicfarbtönen: Dukatengold und Kupfer) wird mit einem Pinsel gleichmässig dick auf den Untergrund aufgetragen und muss dann ungefähr 60–80 Minuten trocknen. Da die Anhaftung dieser Spezialdispersion nicht auf allen Flächen gleich gut erfolgt, sollten glatte Untergründe (Glas, Metall, Kunst83 84 85 stoff) vorher mit Universal-Haftgrund (71 801) vorbehandelt werden. gold dukatengold kupfer Erst danach folgt das Aufstreichen des Metallgrundes. Im Gegensatz Materialverbrauch: ca. 70 – 80 g/m2 zum Eisengrund ist hier kein weiteres Vorgrundieren erforderlich, da der Metallgrund sofort in der gewünschten Schichtdicke gleichmässig aufgestrichen werden kann. Das ist vorteilhaft, weil nur eine dünne Materialschicht entsteht. Das Überstreichen mit dem Oxidationsmedium kann sofort nach dem Auftrocknen, allerdings auch noch ca. 8 Tagen danach erfolgen. Die dadurch inszenierte Verfärbung (Oxidation) erfolgt innerhalb der folgenden acht Stunden, während das Oxidationsmittel auf dem Objekt trocknet. 18 251 Metallgrund 18 252 Metallgrund
125 ml 250 ml
Kunststoffdose Kunststoffdose
Oxidationsmedium
Nach dem Auftragen des Oxidationsmediums auf eine Metallfläche beginnt die Oxidation sofort, und bewirkt eine succ. Verfärbung der metallischen Oberfläche. Während der Eisengrund mit den unterschiedlichen Oxidationsmitteln eine ocker- bis rotbraune, fast schwarze Verfärbung bekommt und dabei die Struktur von Rost zeigt, verursachen die gleichen Oxidationsmittel nach dem Auftragen auf den Metallgrund eine patinaartige Verfräbung, die von ockerbraun bis zu den unterschiedlichsten Grünund Blautönen reicht. Deshalb ist die Doppelfunktion dieser Oxidtionsmittel praktisch und vorteilhaft, weil sie jeweils auf dem Eisen- und Metallgrund für unterschiedliche Verfärbungen sorgen. Die Oxidationsmittel wurden deshalb so entwickelt, dass damit auch alle anderen Metallflächen, angefangen vom rohem Eisen bis hin zum Messing, Bronze, Kupfer perfekt oxidiert werden können. Dabei konzentriert sich die Metallfärbung nicht nur auf die in diesem Programm angebotenen Metallgründe, sondern auch auf entsprechende Metallfolien, wie Schlag- und Blattmetall, selbstklebende Kupfer- und Messingbänder, wie sie beispielsweise in der TiffanyTechnik verwendet werden. Ausserdem auch auf alle Gegenstände, die aus diesen Metallen hergestellt wurden. Die für das Patinieren benötigten Oxidationsmittel bewirken auf den verschiedenen Metallen unterschiedliche Verfärbungen. Dabei eignen sich davon die meisten sowohl für den Eisen- wie auch für den Metallgrund, was durch die Angabe der erzielbaren Oxidationsfarbe auf den Produkten vermerkt ist. Auf jeder mit einem Oxidationsmittel befüllten Flasche ist genau die mögliche Farbgebung, für Rost und Grünspan vermerkt und farblich gekennzeichnet.
Oxidationseffekt: Mit Farbwirkung auf: Metallgrund grünspan pastellgrün türkisgrün, weissgrün patinabraun patinagrün
Eisengrund dunkelbraun rotbraun rustikalbraun ocker-braun mittel-/rotbraun rotbraun-schwarz
18 606 Oxidationsmedium 18 607 Oxidationsmedium
Artikel-Nr. : 18 606.15 18 606.19 18 606.21 18 606.23 18 606.27 18 606.29 125 ml 250 ml
Kunststoffdose Kunststoffdose
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Wetterschutz-Imprägnierung (farblos-matt)
Der nach modernsten Gesichtspunkten hergestellte lösungsmittelfreie Transparentlack wird zum Überstreichen von Gegenständen aus papierartigen Werkstoffen, Holz, Metall, keramischen Giessmassen, Stein, Keramik, Gips etc. verwendet. Er eignet sich hervorragend für das schützende Überlackieren der mit Rost-, Grünspan- oder anderen Effekten oxidierten Gegenstände, die dadurch ein mattes Aussehen erhalten. Der Lack eignet sich auch für Gegenstände, die im Aussenbereich verwendet werden. Materialverbrauch: 60 – 80 g/qm 69 876 Wetterschutz-Imprägnierung 100 ml 69 877 Wetterschutz-Imprägnierung 250 ml 69 878 Wetterschutz-Imprägnierung 1 l
Kunststoffflasche Kunststoffflasche Kunststoffflasche
Metallschutz-/Zaponlack
Für das schützende Überziehen der oxidierten Metallschichten eignet sich dieser Lack besonders gut, zumal er speziell als Metallschutzlack entwickelt wurde. Er wird allseitig, dünnschichtig auf die fertigen Gegenstände aufgestrichen und trocknet innerhalb von 2–3 Stunden mit einem gleichmässigen – nicht sichtbarem Oberflächenfilm auf. (Lösungsmittelhaltig) Glanzgrade:
98 farblos seidenmatt
99 farblos glänzend
Materialverbrauch: 80 – 100 g/m2. 70 086 Metallschutz-Zaponlack 70 087 Metallschutz-Zaponlack 70 088 Metallschutz-Zaponlack
60 ml 125 ml 500 ml
Glasflasche Blechdose Blechdose
UV-Überzugslack
Hochwertiger, lösungsmittelhaltiger, farbloser 2-Komponentenlack, der sich gut für das flächige Überziehen von Gegenständen eignet, die im Aussenbereich aufgestellt oder verwendet werden sollen. Der im Lack enthalte UV-Lichtschutz schützt vor dem Ausblassen der Farben durch UV-/ Sonnenstrahlen, verhindert gleichzeitig das Gelbwerden des Lackes, sodass eine langanhaltende, wetter- und witterungsbeständige Schutzwirkung gegeben ist. Glanzgrade:
98 farblos seidenmatt
99 farblos glänzend
Materialverbrauch: 120 – 140 g/m2. Der Lack wird als Lacksystem verpackt und enthält: Packungsinhalt: I Überzugslack Glas 60 ml Härter Glas 60 ml Lack-Verdünner Flasche 20 ml Mischbecher 30 ml 2 Stück Rührspatel 2 Stück Verarbeitungsanleitung 1 Stück
II III Glas 100 ml Dose 250 ml Glas 100 ml Dose 250 ml Flasche 50 ml Flasche 50 ml 2 Stück 2 Stück 2 Stück 2 Stück 1 Stück 1 Stück
70 096 UV-Überzugslack farblos I 70 097 UV-Überzugslack farblos II 70 098 UV-Überzugslack farblos III
140 ml Packung 250 ml Packung 550 ml Packung
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Kaltglasur
Besonders für die mit Metallgrund oxidierten Dekorations- und Gebrauchsgegenstände, z. B. Vasen, Dosen, Reliefs, Skulpturen etc. bietet sich ein wirkungsvoller Oberflächenschutz in Form einer hochglänzenden Lasur an, die diesen Fertigteilen das Aussehen kostbarer Porzellanteile verleiht. Kaltglasur ist ein 2-Komponentenmaterial, vollkommen transparent, lösungsmittelfrei und wird im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Die Glasur erhärtet innerhalb von 10 – 12 Stunden und überzieht die Fertigteile mit einer abriebfesten, brillanten Glasur, die die Wertigkeit dieser Produkte erheblich steigert. Kaltglasur wird in einem Set geliefert und enthält: je 1 Flasche Kaltglasurharz- und härter 2 Mischbecher 2 Rührstäbe 1 Verarbeitungsanleitung 50 100 Kaltglasur-Packung I 50 101 Kaltglasur-Packung II 50 102 Kaltglasur-Packung II
100 ml 200 ml 500 ml
SB-Set SB-Set Packung
Kaltglasur „UV“
Alternativ gibt es diese Glasur auch mit einem UV-Schutz, der für alle Gegenstände, die im Aussenbereich aufgestellt werden sollen, wichtig ist: 50 096 Kaltglasur-Packung I „UV“ 50 098 Kaltglasur-Packung II “UV” 50 098 Kaltglasur-Packung III “UV”
100 ml 200 ml 1000 ml
SB-Set SB-Set Packung
Antioxidationsmittel
Dieses siliconhaltige Schutzfinish wird mit einem Pinsel, Schwamm oder weichem Tuch als dünner Schutzfilm auf Metallgegenstände aufgetragen. Ungefähr 2–3 Stunden später wird es mit einem weichen Tuch sorgfältig nachpoliert. Dadurch entsteht ein Oxidationsschutz, der alle 3–4 Monate erneuert werden sollte. Das Antioxidationsmittel schützt die Gegenstände vor Feuchtigkeit, Witterungs- oder Umwelteinflüsse und die damit verbundene gleichbleibende Farbgebung. Durch das Auftragen entsteht eine seidenmatt glänzende, natürlich wirkende Oberfläche. 18 251 Antioxidationsmittel 18 358 Antioxidations-Spray
50 ml 300 ml
Glasflasche Spraydose
Sicherheitshinweise für Oxidationsmedien
Im Gegensatz zur kommerziellen Oxidationschemie werden für das Verfärben im künstlerischen Anwendungsbereich chemische Oxidationsmittel verwendet, deren Gefährlichkeit als gering eingestuft wurde. Selbstverständlich sind alle Produkte mit den erforderlichen Gefahrensymbolen gekennzeichnet und mit Sicherheitshinweisen beschriftet, die beachtet und eingehalten werden müssen.
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Biologischer Pinselreiniger Das auf wässriger Basis einer Zucker-Ester-Mischung - lösungsmittelfrei – aufgebaute Reinigungsmittel entfernt mühelos aus Pinseln die darin enthaltenen Lacke, Farbrückstände und Leimreste, die nach dem Lösen mit Wasser ausgewaschen (entfernt) werden. Dieser Pinselreiniger wird aufgrund seiner anwendungsfreundlichen, schadstofffreien Zusammensetzung bevorzugt in Kindergärten, Schulen und Rehazentren verwendet. 75 686 Biologischer Pinselreiniger 75 687 Biologischer Pinselreiniger
100 ml 250 ml
Kunststoffflasche Kunststoffflasche
Weiteres Zubehör: Für das professionelle Arbeiten mit diesen Produkten empfehlen wir ausserdem folgende Werkzeuge und Hilfsmittel, die meistens bereits vorhanden sind: • • • • • • • • • •
Spachtel Zahnspachtel (Paletta) Stahlwolle (00 und 000) Drahtbürste Harte und weiche Bürste Stupfpinsel Schwamm zum Stupfen und Wischen Schutzhandschuhe Schutzschürze Schutzbrille
Für das Nachbehandeln der Fertigteile benötigen Sie: • Edelstahl-Schwamm • Weicher oder harter Borstenpinsel
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…und so wird’s gemacht:
Bedecken Sie die Arbeitsfläche mit einer Folie, auf die Sie mehrere Lagen Zeitungspapier legen. Das ist wichtig, damit verschüttetes Material von dem Papier sofort aufgesogen wird.
Schutzmassnahmen
Achten Sie darauf, dass der Arbeitsraum gut belüftet ist. Besonders während der Zeit, in der die Oxidationsmittel verarbeitet werden, bzw. trocknen (reagieren). Dabei kann auch mal ein leicht säuerlicher Geruch entstehen, der durch die Zufuhr frischer Luft schnell wieder verfliegt. Auch deshalb ist der erwähnte Luftaustausch wichtig, weil durch die verstärkte Sauerstoffzufuhr die chemische Reaktion, also das Oxidieren der Metalloberfläche schneller und wirkungsvoller verläuft. Obwohl Sie mit nahezu ungefährlichen, schwach
schadstoffhaltigen Chemikalien arbeiten, sollten Sie trotzdem alle üblichen, beim Verarbeiten chemischer Produkte, empfohlenen Schutzmassnahmen, beachten und befolgen. Dazu gehört das Benutzen von Einweghandschuhen, einer Schutzschürze und die Verwendung einer Schutzbrille beim Auftragen der Metallgrün und dem Verarbeiten der Oxidiermittel. Und weil Sie hier mit chemischen Flüssigkeiten experimentieren, sollten Sie während dieser Zeit nicht essen oder rauchen! Achten Sie ausserdem darauf, dass nichts auf die Kleidung kommt, da sich beispielsweise der darin eingetrocknete Eisengrund nur schwer entfernen lässt und rostet. Beachten Sie auch, dass diese Arbeiten nicht von Kindern gemacht werden dürfen. Jugendliche ab 10 Jahren können damit unter Aufsicht und Anleitung von Eltern oder Erziehungsberechtigten arbeiten, z. B. in der Schule, Jugendgruppe oder in der Lehrwerkstatt.
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viele kleine Klumpen, die Sie mühevoll aus der aufgetragenen Beschichtung entfernen müssen. Für das reliefartige Gestalten eignen sich Keilrahmen, die zuvor mit Gesso (78 136) vorbehandelt wurden, besonders gut. Nach dem Anfertigen des Bildmotivs mit den unterschiedlichen Spachtelmassen folgt nach dem vollständigen Trocknen das Auftragen von Metalloder Eisengrund, bzw. später auch das der Oxidationsmittel. Ebenfalls für das Anfertigen reliefartiger Wandbilder, Dekore und plastischer Skulpturen ist das Verarbeiten der keramischen Giessmassen, z. B. Artestone (56 011) in entsprechenden Kunststoff- oder Siliconformen. Auch hier werden die vollständig ausgehärteten Formteile zuerst mit Giessmassen-Malgrund (56 801) vorbehandelt und dann entschieden, ob sie ein rostiges oder grünspanartiges Aussehen erhalten sollen.
Lagerung der chemischen Spezialprodukte
Bewahren Sie die Oxidationsmittel so auf, dass sie in einem dunklen Raum (ohne Sonnenlicht), bei einer Temperatur zwischen 10 und 20 °C, nicht in der Nähe von Lebensmitteln oder chemischen Substanzen so gelagert werden, dass weder Kinder noch andere, unbefugte Personen damit in Kontakt kommen können. Achten Sie darauf, dass die Produktpackungen nicht umfallen oder auslaufen können. Die Materialien, die Sie im Moment nicht benötigen, müssen nach dem Gebrauch sofort wieder verschlossen und sicher aufbewahrt werden. Das ist auch deshalb wichtig, weil sie dann nicht mit der Luft (Sauerstoff) in Berührung kommen und deshalb länger gebrauchsfähig bleiben. Bei den Grosspackungen Eisen- und Metallgrund sollten Sie nach dem Entnehmen einer Teilmenge des Materials aus der Dose diese vor dem Verschliessen mit einem aufgeblasenen Luftballon so weit wie möglich ausfüllen. Dazu liegt diesen Packungen ein Luftballon bei, der aufgeblasen, verknotet und in die Dose eingepasst wird. Dadurch verhindert Sie, dass sich auf dem Metallgrund eine Hautkruste bildet. Der entsteht durch den sonst üblichen Luftkontakt was durch den Luftballon, bzw. den fehlenden Sauerstoff verhindert wird. Sollte sich trotzdem einmal eine solche Kruste auf der Materialoberfläche gebildet haben, wird die mit einem flachen Holzspatel vorsichtig abgehoben und entfernt. Sonst zerbricht die Kruste und Sie haben beim Verarbeiten des restlichen Materials darin
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Wird das Material in dem Gebinde nicht auf einmal verbraucht, verdunstet eine kleine Teilmenge des darin enthaltenen Wasser, es wird dickflüssiger. Geben Sie in diesem Fall zu dem Materialgrund eine kleine Wassermenge hinzu, die Sie sorgfältig darin einmischen. Wieviel Wasser Sie dafür benötigen, entscheiden Sie selbst, wenn Sie das Material verarbeiten. Wichtig ist, dass es gut streichfähig ist, d. h. es muss immer eine gewisse Menge Wasser enthalten.
Projektvorbereitung
Legen Sie den Gegenstand, den Sie bearbeiten wollen auf den Arbeitstisch. Reinigen Sie ihn, damit er frei von Schmutz, Staub, Fett, Rost und anderen Anhaftungen wie
alten Farben, Klebstoffen etc. ist. Er muss vollkommen trocken sein. Das ist auch bei neuen oder gebrauchten Artikeln wichtig. Manchmal ist es sogar vorteilhaft, wenn Sie sie vorher mit feiner Stahlwolle oder Schleifpapier (Körnung 120) etwas anschleifen, damit alte Farbanhaftungen etwas angeschliffen werden.
Verschiedene Effekte
Das Färben von Metallteilen oder den mit den metallischen Grundierungen überzogenen Gegenständen dient überwiegend dekorativen Zwecken. Daneben bewirkt eine solche Oberflächenbehandlung allerdings auch eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit, besonders bei den bereits erwähnten Metallteilen. Die folgende Weiterbehandlung dient dem Zweck, diese Gegenstände mit einem besonders hochwertigen Alterungs- oder Antikeffekt auszustatten. Dadurch wird nicht nur der Objektschutz verbessert, gleichzeitig erfolgt auch eine erhebliche Wertsteigerung des Gegenstandes. Deshalb wird diese Oxidationstechnik bevorzugt im Restaurationsbereich angewandt, weil hier
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mit relativ einfachen Mitteln einzigartige Oberflächeneffekte erzielt werden, die bisher nicht möglich oder nur durch die Verwendung anderer kostspieliger oder gefährlicher Chemikalien zu realisieren waren. Das Prinzip der chemischen Metallfärbung ist das Entstehen einer Metalloxidation, die durch Eintauchen, Aufstreichen oder Aufbürsten mit diesen Flüssigkeiten entsteht und danach durch den Kontakt mit dem Luftsauerstoff reaktiviert wird. Das Bearbeiten der Metallflächen erfolgt manuell und sollte nach empirischen Gesichtspunkten erfolgen. Die Verwendung der angebotenen Metallisierungs- und Oxidationsmittel garantiert keine speziellen Effekte und Farbergebnisse. Allerdings entstehen durch das manuelle Verarbeiten immer wieder beeindruckende Zufallseffekte, die von hässlich bis fantastisch schön reichen. Ursächlich liegt das daran, dass alles von den Arbeitsund Umgebungsbedingungen abhängig ist, also Faktoren wie Expositionszeit*, Auftragsdicke, Material-, Umgebungstemperatur und Bewegung.
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*Expositionszeit: Exposition ist die Summe aller Umgebungseinflüsse (biologische, chemische und physische), die auf einen Gegenstand innerhalb einer bestimmten Zeitspanne einwirken.
Aus alt mach neu: Ein jahrelang irgendwo im Keller abgestellter Keramikkrug wird durch das Auftragen von Metallgrund und dem nachfolgenden Oxidieren zu einem dekorativen Schmuckstück verwandelt.Ein Hingucker ganz besonderer Art!
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Während der Keilrahmen im oberen Bildbereich mit Acrylfarben bemalt wurde, wurde der untere Teil mit Eisengrund dickflächig belegt und strukturiert: eine beeindruckende plastisch wirksame Erscheinung – ein wertvolles „Original“.
Zusammengefasst: Dass, was Sie mit diesem Oxidationssystem erzielen, ist jeweils ein experimentelles Vorgehen, das ein individuelles, nicht vorbestimmbares, handwerkliches Ergebnis (Charakter = Effekt), inszeniert.
Unterschiedliche Metallgründe
Gold- und Dukatengold können mit einer goldbraunen Patina (18 806.23) gedunkelt, alternativ mit einem Grünschleier (18 606.29) oder einem zarten (18 607.19) bis intensiven Grün- (18 605.15) bzw. Blauspaneffekt (18 606.21) überzogen werden und erhalten dadurch ein wertvolleres, altes, antikes Aussehen. Die Oxidation beim Kupfer bezieht sich auf eine leichte Braunfärbung. Effektvoller ist allerdings der typische Grünspan. Beim Oxidieren entsteht am Anfang oftmals erst ein fantastisches Tiefblau, das sich während der weiteren Oxidation beim Trocknen in unterschiedliche Grün- und Blaugrüntöne verwandelt. Die Farbeffekte sind bei allen Metallgründen nahezu identisch, obwohl die endgültige Effektwirkung sich dennoch dadurch unterscheidet, dass auch der metallische Farbuntergrund bei der Entstehung des Farbeffekts eine wichtige Rolle spielt. Besonders dann, wenn reliefartige Gegenstände damit gestaltet werden und stellenweise der Metalluntergrund wieder zum Vorschein kommt.
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Eisengrund: Nach dem Auftragen dieses Materials und einer Mindesttrocknungszeit von 60 – 80 Minuten können Sie zwischen den unterschiedlichsten Oxidationsmitteln auswählen, welchen Rostfarbton der Gegenstand zukünftig haben soll: ein gelbliches Ockerbraun (18 606.23), Mittel-/Rotbraun (18 606.27), ein typisches Rotbraun (18 606.19), ein schönes Dunkelbraun (18 606.15) oder ein Rustikalbraun (18 606.21) oder den gleichen Effekt in einer Farbkombination, die sich zwischen einem dunklen Rotbraun und Schwarz (18 606.29) bewegt. Damit steht eine einzigartige Bandbreite an Rostfarbtönen zur Verfügung, die auch Sie begeistern wird. Teile mit Universal-Haftgrund vorbehandeln Nicht bei allen Objekten ist eine Grundierung erforderlich. Steinartige Untergründe, wie Zement, Gips und keramische Giessmassen sollten trotzdem zuerst mit Giessmassen-Malgrund (56 801.99) vorbehandelt, also einmal dünn überstrichen und versiegelt werden, damit die darin befindlichen kleinen Löcher (Fissuren) verschlossen werden und eine glatte Materialfläche zur Verfügung steht. Das bietet nicht nur ein besseres Anhaften des Metallgrundes an, dadurch wird auch weniger Material verbraucht. Textilartige Oberflächen wie Leinwand, Keilrahmen oder Kulissen, werden vorher mit Gesso (78 136) grundiert. Dadurch verbessert sich das Anhaften der Metallgründe, was auch bezweckt, dass sich diese dann leichter mit einer schönen gleichmässigen oder strukturierten Fläche darauf auftragen lassen.
Gegenstände aus Terracotta, Keramik, Porzellan, Glas, Metall, lackierte Teile, ausserdem Kunststoff- und Styroporartikel müssen vorher mit Universal-Haftgrund (71 801) vorbehandelt werden. Das sichert nicht nur ein gutes Anhaften, ermöglicht ausserdem auch die Verwendung für den Aussenbereich, da die „Metallflächen“ dann nicht so schnell korrodieren. (UniversalHaftgrund enthält einen UV- und Korrosionsschutz), ist ausserdem farbig, was beim Vorbehandeln gleich für einen passenden Untergrundfarbton sorgt.
… auch das ist möglich: Ein aus Artestone (56 011) in einer Form (Madonna mit Kind 58 209) gegossenes Wandrelief wurde nach dem Entformen mit Giessmassen-Malgrund vorbehandelt, gestrichen, dann mit Metallgrund gold eingestrichen und danach mit einem Oxidationsmedium nachgearbeitet. Nach dem Trocknen wurdes das jetzt mit Grünspan überzogene Relief mit Patinacreme rotbraun (75 501.56) vollständig eingestrichen und ca. 10 Minuten später mit einem weichen Tuch so nachpoliert, dass es dieses Aussehen erhielt.
Wichtigstes Merkmal dieser Grundierung: sie bewirkt ein gutes, gleichmässiges Auftragen auf glatten, sonst nicht anhaftungsfähigen Untergründen. Universal-Haftgrund ist in drei verschiedenen Farben erhältlich, die farblich passend zu den Metallgründen abgestimmt sind: • • •
rotbraun grau transparent
Rosteffekte, Gold- und Kupfer Silberfarbige Beschichtungen Neutrale Grundierung
Universal-Haftgrund trocknet abhängig von der Auftragsdicke, die möglichst dünn sein sollte und der Umgebungstemperatur innerhalb von 30 – 40 Minuten fest auf. Danach kann die Fläche sofort mit Eisen- oder Metallgrund überstrichen und weiter behandelt werden.
Beschichten der Gegenstände mit Metallgrund
Eisen- und Metallgrund sind spezielle, auf wässriger Basis hergestellte Metalldispersionen, die mit natürlichen Metallpulvern (Messing, Kupfer, Eisen) zubereitet wurden.
Verarbeitung der Metallgründe
Die gold- und kupferfarbigen Metallgründe lassen sich leicht und gleichmässig, wahlweise glatt oder dick auftragen und verteilen. Dadurch entsteht ein wirkungsvoller Metalluntergrund, der bei Bedarf, z. B. bei Reliefs an manchen Stellen auch so dünn gestaltet werden kann, dass wichtige Bildstrukturen nicht zugedeckt werden. Das Material bietet dadurch eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, die sich beispielsweise beim Beschichten eines aus keramischer Giessmasse (Artestone 56 011) gegossenen Reliefs vielfältig zeigen. Nach dem Giessen wird der Rohling mit Giessmassen-Malgrund (56 801) einmal dünn grundiert und nach dem Trocknen der Metallgrund gleichmässig darauf gebracht. Danach besteht die Möglichkeit, die metallisch erscheinende Oberfläche an bestimmten Stellen durch das Abreiben mit einem weichen Tuch
so zu verändern, dass hier wieder der weisse Materialuntergrund zum Vorschein kommt. Das könnte beispielsweise bei einem Madonnenrelief gut aussehen, wenn das in Falten gelegte Gewand neben dem Metallüberzug längliche weisse Freiflächen erhält. Es entsteht ein besonderer Kontrasteffekt, wenn das Relief beispielsweise nach dem Oxidieren einen zarten Grünspanüberzug zeigt, der durch weisse Bildfelder unterbrochen wird. Ein solches Bildelement könnte dann mit einem Glanzlack oder einer Lasur zusätzlich so bearbeitet werden, dass die Optik einer porzellanartigen Oberfläche entsteht und dieses Objekt dadurch natürlich und noch wertvoller erscheinen lässt. Das Gold, kombiniert mit dem Grünspan und dem porzellanartigen Weiss signalisiert hier einzigartige Kostbarkeit. Auch das ist nur ein Beispiel, dass zeigen soll, wie einfach es ist, durch kreative Veränderungen und Variationen immer wieder neue, total anders wirkende Effekte zu inszenieren. Achten Sie beim Auftragen des Metallgrundes darauf, dass dieser einmal in Längsdanach in der Querrichtung aufgestrichen wird. Es besteht auch die Möglichkeit, das Material mit einem Holzspatel auf ebenen, flächigen Untergründen zu verteilen (aufzutragen). Metallgrund ist so konzentriert, dass bereits ein einmaliger Auftrag für eine vollständige, wirkungsvolle Oberflächenoptik ausreicht. Das hat den Vorteil, dass Feinheiten in der Strukturoberfläche der Objekte nicht zu stark überdeckt werden und sie auch nach dem Auftragen des Oxidationsmediums noch gut erkennbar sind.
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Das zweimalige Auftragen vom Metallgrund kann aber trotzdem Vorteile bringen, besonders dann, wenn es sich um Gegenstände handelt, die stehend bearbeitet werden, beispielsweise Vasen, Skulpturen etc. Wenn der Metallgrund, wie empfohlen, nur einmal aufgestrichen wird, bildet sich eine dünne Metallschicht, die normalerweise für das nachfolgende Oxidieren ausreicht. Bei stehenden Objekten ist allerdings ein zweimaliges Überstreichen mit dem Metallgrund zu empfehlen. Dadurch entsteht eine dickere Metallschicht, die durch das folgende Überdecken mit dem Oxidationsmittel auch entsprechend stärker reagiert. Während bei einem flach auf dem Arbeitstisch liegenden Gegenstand das Oxidationsmittel intensiv darauf einwirken kann, fliesst es von der senkrecht stehenden ab. Es wird dann zwar nochmals überstrichen, hat aber trotzdem nicht die Kraft so intensiv auf die Metallfläche einzuwirken. Eine dickere Mietallschicht wirkt hier vergleichsweise wie ein Schwamm, nimmt also mehr davon auf, was auch eine intensivere Oxidationswirkung verursacht.
Verarbeitung vom Eisengrund
Da Rostflächen meistens nicht eine ebene Oberfläche zeigen, kann der Eisengrund auch mit einem Pinsel bewusst strukturiert aufgestrichen werden. Dadurch wird eine Grundstruktur gestaltet, die rostübliche, Unebenheiten aufweist. Dafür reicht meistens schon ein einmaliges Auftragen aus, um diesen Effekt hinzubekommen. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, auf eine vorbereitete Rostfläche noch eine zweite Schicht Eisengrund aufzutragen, weil sich das auch auf die Farbgebung des Rosts auswirkt. Anstelle einer einheitlichen Farbgebung kann auch eine leichte Marmorierung oder Mehrfarbigkeit entstehen. Dazu werden verschiedene Oxidationsmittel nebeneinander,
bzw. nach dem leichten Antrocknen, auch übereinander aufgetragen. Der dadurch entstehende Rost sieht schick aus, bietet sich deshalb zwischendurch auch zum Ausprobieren und Kennenlernen an. Diese Technik eignet sich auch beim Bearbeiten grosser Objekte, z. B. einem Kindertraktor, dessen Grundfarbe ocker ist, aber im Motorenbereich und bei dem nach oben herausgeführten Auspuff eine dunklere Rostschicht zeigt. Ein dünnflächiges Beschichten ist besonders bei Skulpturen und Reliefs wichtig. Hier muss sehr darauf geachtet werden, dass die Bildwirkung durch den Materialauftrag nicht zerstört oder beinträchtigt wird. Deshalb ist der Eisengrund nur für eine möglichst grob oder grossflächige Rostgestaltung zu empfehlen. Kleine Figuren oder filigran gearbeitete Oberflächen können damit überzogen werden, wenn auf die ursprüngliche Reliefstruktur verzichtet wird. Global gesehen eignet sich Eisengrund für flächige Objekte, bei denen es auf kleine verspielte Details oder Bildelemente nicht so ankommt, weil dafür das Ganze, eben die gekonnt dargestellte Rostwirkung, im Mittelpunkt steht. Der fertige Metallgrund benötigt für das vollständige Auftrocknen 60 bis 80 Minuten. Die Trocknungszeit ist abhängig von der Auftragsdicke und der Umgebungstemperatur. Während dieser Zeit bleibt der bereits etwas verfärbte Metallauftrag so erhalten, auch dann, wenn die Weiterbehandlung mit dem Oxidationsmedium erst einige Stunden später erfolgt. Es kann sein, dass die Fläche dann bereits leichte Rostansätze zeigt, was auf die Luftfeuchtigkeit, die auf den nassen Eisengrund einwirkt, zurückzuführen ist. Dieser Rost hat aber keinen Einfluss auf die eigentliche Verfärbung, die durch das Aufbringen des Oxidationsmediums bewusst angestossen wird. Auch das frühere oder spätere Auftragen des Oxidationsmediums hat keinen Einfluss auf das Aussehen des Rosteffekts. Die Oxidation sollte aber innerhalb von zwei bis drei Tagen erfolgen. Objekte, die bis dahin nicht weiter behandelt wurden, können aber nochmals einen dünnen Überzug mit Eisengrund erhalten und sollten dann innerhalb der genannten Zeitspanne weiterbehandelt werden. Der Gegenstand kann dadurch evtl. etwas dunkler werden, zeigt aber troztdem sein eigenes, unverfälschtes Rostdesign.
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Die fertigen, mit Rost überzogenen Artikel können zusätzlich noch einen leichten Grünspaneffekt erhalten. Das ist durch das nochmalige Überstreichen mit dem Oxidationsmedium (18 606.23) möglich. Wie schon erwähnt, besteht auch hier viel Spielraum für freies Experimentieren, was sinnvoll ist, weil dadurch einzigartige Oberflächeneffekte entstehen können. Die bilden sich oft zufällig, weil sie von den erwähnten Umgebungseinflüssen wie Zugluft, teilweise oder unregelmässige Wärmeeinwirkung, Oxidationsmittelauftrag mit einem Pinsel, Bürste oder Schwamm etc. so entstanden sind. Grundsätzlich gilt bei solchen Experimenten: immer vom hellen Untergrund zum dunklen hin arbeiten. Begonnen wird beispielsweise mit dem Oxidationsmittel für eine gelblich-braune Rostwirkung, um nach dem Trocknen darauf eine weitere Oxidation mit dem Produkt für für rötlich-braune oder dunkelbraunen Rost folgen zu lassen. Das ist wichtig: Zum Verarbeiten gehört neben der Erfahrung auch etwas Mut um etwas auszuprobieren oder mit den unterschiedlichen Oxidationsmitteln zu experimentieren.
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Oxidationseffekte
Dieses „Metallveredelungssystem“ wurde so konzipiert, dass der entwickelte Metalleffekt schnell, fest und weitgehend abriebfest auftrocknet und bei Bedarf noch mechanisch mit einem Schwamm oder einer Bürste nachbearbeitet und dadurch verändert werden kann. Das Oxidationsmedium könnte beim Auftragen auch auf den Untergrund aufgesprüht werden. Darauf sollte möglichst verzichtet werden. Der Sprühnebel verteilt sich in der Luft, legt sich evtl. auch auf andere, in der Nähe stehende Gegenstände, deren Aussehen möglicherweise dadurch unbeabsichtigt beeinträchtigt wird. Deshalb ist das traditionelle Auftragen der Oxidationsflüssigkeit mit einem Pinsel oder Schwamm die bessere und sichere Alternative. Das bietet ausserdem den Vorteil, dass diese Flüssigkeit so gezielt verteilt wird, dass es an einer Stelle dick, auf der anderen dünn verteilt werden kann, was ebenfalls zu unterschiedlichen Farbwirkungen führt. (Wichtig: unbedingt Schutzbrille und Schutzhandschuhe verwenden). Auch das ist möglich: das Oxidationsmittel muss nicht gleichmässig aufgetragen werden. Es kann auch mit einem Stupfpinsel auf verschiedene Stellen des Untergrundes schwach, auf andere stärker, aufgetupft werden. Eine weitere Möglichkeit, für andere Effekte!
2.
1. 2. 3.
Grundieren mit UniversalMalgrund. Metallgrund auftragen! Oxidierungsmedium auftragen - fertig!
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Senkrecht stehende Gegenstände oder Flächen werden von unten nach oben bearbeitet. Die abfliessende Oxidationsflüssigkeit wird zwischendurch mit einem Schwamm oder Pinsel aufgenommen und erneut aufgetragen. Selbstverständlich gibt es noch andere Gestaltungsideen. Das könnte entgegen dem ursprünglichen Hinweis dazu führen, doch einmal die erwähnte Sprühtechnik unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmassnahmen auch für andere Gegenstände anzuwenden, was sinnvoll sein kann, wenn die Beschichtungsfläche von zart bis sehr intensiv mit der Oxidationsflüssigkeit bedeckt werden soll. Eine weitere Möglichkeit bietet sich durch das Auftropfen an, wofür auch zwei oder drei unterschiedliche Oxidationsmedien so miteinander kombiniert werden können, dass die Tropfen unabhängig voneinander aufgebracht werden. Beim Grünspan entwickelt die Tuchmethode zusätzlich raffinierte Effekte. Dazu wird ein Baumwolltuch mit dem Oxidationsmittel intensiv getränkt und flach auf den Metallgrund gelegt. Die Oxidation konzentriert sich dadurch nur auf diesen speziellen Bereich, der so wirkungsvoll gestaltet werden kann. Bereits 15 Minuten später kann das Tuch ein Stück weiter, genauso aufgelegt werden. Zwischendurch wird es wieder mit dem Oxidationsmittel getränkt, damit konstant die gleiche Wirkung erzeilt wird. (Wichtig: bei dieser Arbeit Schutzhandschuhe tragen!)
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Manchmal zeigt sich die Verfärbung, die durch das Oxidationsmedium entstanden ist, sofort nach dem Auftragen, oftmals erst Stunden später, weshalb es wichtig ist, dass der bearbeitete Gegenstand bis zum vollständigen Trocknen unberührt liegen oder stehen bleibt. Der Trocknungsprozess sollte bei Raumtemperatur und guter Frischluftzufuhr erfolgen und beträgt ungefähr 8 – 10 Stunden. Lassen Sie die bearbeiteten Gegenstände in einem möglichst geschlossenen Raum (Fenster geschlossen) für weitere 24 Stunden trocknen. Dadurch vermeiden Sie, dass die Oxidation fortschreitet und sich das bisherige Farbdesign verändert. Das kann allerdings auch später noch passieren, weshalb es dann wichtig ist, dass der weitere Oxidationsverlauf gestoppt und beendet wird. Bevor es dazu kommt, sollten Sie Ihr fertiges Objekt genau betrachten. Wenn es Ihnen gefällt, können Sie es „versiegeln“. Sollte das Ergebnis nicht zufriedenstellend sein, können Sie die Oberfläche mit einem Schleifschwamm oder einer Bürste noch etwas nacharbeiten. Dazu wird der Schwamm/Bürste ins Wasser getaucht und die Objektoberfläche damit nass gemacht, danach an bestimmten Stellen oder auf der gesamten Fläche etwas abgeschliffen. Dabei werden auch evtl. Salzkristalle, die sich manchmal nach dem Trocknen bilden, entfernt. Durch das Abschleifen ist es möglich, die Farbgebung der Oxidationsfläche unregelmässig erscheinen zu lassen.
Nach dem Oxidieren…
Beobachten Sie den Gegenstand nach dem Auftragen des Oxidationsmittels. Das ist ebenfalls sehr wichtig, weil Sie so noch kleine Korrekturen machen können, um wirklich einzigartige Oxidationsergebnisse zu erzielen. Dazu ist es auch möglich, flächig abgegrenzte Formteile vollständig mit dem Oxidationsmittel zu befüllen und diese für fünf bis zehn Minuten voll darauf einwirken zu lassen. Damit die Oxidation nicht zu intensiv wird, wird die Oxidationsflüssigkeit danach wieder abgenommen, was wahlweise mit einer Pipette oder dem mehrmaligen Eintauchen eines Pinsels, der dann in einem Auffangbecher so ausgestrichen wird, dass er beim nächsten Eintauchen weiteres Material aufnimmt… Wichtig: Auch wenn viel vom Experimentieren gesprochen wurde, sollten Sie die unterschiedlichen Oxidationsmittel nicht miteinander vermischen. Dadurch kann es zu ungewollten chemischen Reaktionen kommen, wodurch die Flüssigkeiten miteinander aufschäumen, vergasen oder nicht kontrollierbar miteinander reagieren. Das wertvolle Oxidationsmedium kann dadurch auch verdorben werden!
Anstelle der matten oder glänzenden Lackschicht können Sie das fertige Objekt auch mit einem Antioxidationsmittel (Schlussfinish) überziehen. Die oxidierte Metallfläche wird dazu mit dem antikorrosiven SiliconÖl wirkungsvoll isoliert. Die damit behandelte Fläche wird nach einer Trocknungszeit von 2–3 Stunden mit einem weichen Wolltuch nachpoliert und zeigt dann ein seidenmattes Outfit. Damit dieser Effekt lange anhält, sollte diese Behandlung alle 3–4 Monate wiederholt werden. Das Antioxidationsmittel gibt es als Spray (18 258) oder in flüssiger Konsistenz (18 251). Es hat sich im Bereich der Tiffany-Technik seit vielen Jahren bestens als hochwertiger Oxidationsschutz bewährt. Damit werden die mit patinierten (oxidierten) Lötnähten verbundenen Glasoberflächen von Fenstern und Lampenschirmen mitsamt den dazu gehörigen Metallteilen konserviert und gepflegt. Das Produkt verhindert auch eine Korrosion, die diese kostbaren Gebrauchsoder Dekorationsstücke sonst zerstören könnte.
Schutzfinish
Nach der Endbehandlung muss der Gegenstand nochmals 24 Stunden nachtrocknen. Achten Sie darauf, dass das in einem trockenen, warmen Raum geschieht, damit die Oxidation nicht – beispielsweise durch Feuchtigkeitseinwirkung – erneut beginnt (nachoxidiert). Und weil Rost- und Grünspanflächen normalerweise immer matt aussehen, erfordert das als Schlussfinish einen vor der weiteren Oxidation schützenden, transparenten Mattlackauftrag. Dafür eignet sich die tuchmatt auftrocknende Wetterschutz-Imprägnierung (69 876), der matte Metallschutzlack (Zaponlack 70 086) oder der UV-Überzugslack (70 096.98) besonders gut. Bei Objekten, die durch das Auftragen von Metallgrund ein gold-, dukatengold-, oder kupferfarbiges Aussehen erhalten haben, können Sie entscheiden, ob Sie diese Oberflächengestaltung wünschen oder sie durch die nachfolgende Oxidation mit einem Grün- oder Blauspanüberzug verändern wollen. Auf jeden Fall müssen diese Teile danach auch noch mit den erwähnten Schutzlacken überarbeitet werden, wobei es objektabhängig interessant aussehen kann, wenn anstelle von dem Matt- ein Glanzlack verwendet wird. Die erwähnten Schutzlacke gibt es deshalb in beiden Glanzgraden. Zusätzlich könnte ein Überzug mit transparenter Kaltglasur (50 101) für einen ganz besonders raffinierten Glanzeffekt sorgen.
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Reinigung der Arbeitsgeräte
Eisen- und Metallgrund sind wie alle Oxidationsmittel auf wässriger Basis aufgebaut. Deshalb ist eine Reinigung der verwendeten Pinsel, Spachtel, Schwämme sowie aller anderen Werkzeuge, die hier verwendet werden mit normalem Leitungswasser möglich. Einzig der mit Zaponlack benetzte Pinsel muss mit dem biologischen Pinselreiniger (75 686) sorgfältig ausgewaschen werden. Der Lack ist lösungsmittelhaltig, weshalb er mit diesem speziellen Reiniger schnell und bequem in Ordnung gebracht werden kann. Zum Schluss wird der Pinsel nur noch mit Wasser ausgespült, wobei auch das wasserlösliche Reinigungsmittel daraus entfernt wird.
Reliefgestaltung
Plastische Wandbilder, die beispielsweise durch das Auftragen von Spachtelmassen auf Keilrahmen hergestellt werden, bieten durch das Oxidieren der Oberfläche vollkommen neue, total anders wirkende Effekte. Verständlich, dass die Kombination von Rost oder Grünspan mit herkömmlichen Farbaufträgen einen fantastischen Gestaltungsraum für künstlerisch hochwertige Kreationen bietet. Um beim Rost unterschiedliche Strukturen sichtbar zu machen, stehen für das Kombinieren verschiedene Oxidationsmedien zur Verfügung, wobei auch die Möglichkeit besteht, diese nacheinander zu verwenden. Dazu wird die bereits fertige, getrocknete Rostfläche nochmals mit einem anderen Oxidationsmittel überstrichen, was anders aussehende Effekte bringt. Damit zusätzliche Strukturen modelliert werden können, bietet sich das Aufstreuen oder Einarbeiten von feinem Eisenpulver (18 516) ebenfalls an. Während der Eisengrund und der damit verbundene Rosteffekt sich ausgezeichnet für das flächige Verarbeiten eignet, sollten fein strukturierte Oberflächen, die beispielsweise Gesichter oder andere bildtechnisch wichtige Bestandteile enthalten, bevorzugt mit dem feineren Metallgrund überzogen werden. Die gold- oder kupferfarbige Grundierung kann so dünnschichtig verarbeitet werden, dass auch feine Strukturen voll erhalten bleiben, was beim Eisengrund nicht immer der Fall ist. Skulpturen Dafür eignen sich beide Grundmassen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass kleine Figuren am besten mit dem Metallgrund überzogen werden, weil Feinheiten dann besser erkennbar bleiben. Grosse, besonders flächige Objekte eignen sich dafür besonders gut, wenn sie mit rustikalem Rosteffekt überzogen werden. Eine Möglichkeit, um zusätzliche Effekte zu erzielen, entsteht beim Grünspaneffekt, wenn beispielsweise die Ränder von bestimmten Bildteilen goldfarbig bleiben. Das widerspricht zwar der natürlichen Alterung, sieht aber oft einzigartig aus und unterstreicht so auch die Wertigkeit dieser Gegenstände.
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Auch die aus einer keramischen Giessmasse hergestellten Reliefs und Figuren profitieren im Aussehen davon, wenn beispielsweise die Falten der Kleidung zweifarbig gestaltet werden. Während von den erhabenen Stellen der Metallgrund teilweise oder vollständig abgewischt wird, verbleibt er in den Vertiefungen der Falten und wird so auch oxidiert. Dadurch entsteht eine fantastische Farbkombination, die zusätzlich durch das Durchschimmern vom Gold oder Kupfer der Metallgrundierung noch raffinierter aussieht. Bei diesem Farbenspiel muss man entscheiden, was schlussendlich matt oder glänzend überlackiert wird, weil auch dieser Glanz ein wichtiger Bestandteil dieses Kunstwerks sein kann. Zeitgemässes, schönes Accessoire entsteht bei der Verwendung von strukturieren Kacheln oder Wandplatten, die auch selbst aus keramischen Giessmassen hergestellt werden können. Durch das Auftragen unterschiedlicher Metallgründe wird die Basis für ein mehrfarbiges, stimmiges Oberflächenoutfit erzielt. Solche Dekorationen verbreiten ein modernes Ambiente und passen deshalb auch in modisch schick eingerichtete Wohnungen. Glasgefässe Wie schon erwähnt, können alle Gegenstände mit dem
Metall- und Eisengrund überzogen werden. Um allerdings eine gute und dauerhafte Anhaftung zu erzielen, sollten Teile aus Glas, glasierter Keramik, Kunststoff, ausserdem lackierte Artikel vorher mit Universal-Haftgrund (71 801) dünn vorgestrichen werden. Nach dem Trocknen kann sofort mit dem Beschichten mit dem Metall- oder Eisengrund begonnen werden. Diese Grundierungen haften auch auf Eisen. Trotzdem ist es vorteilhaft, auch solche Teile damit vorzustreichen. Universal-Haftgrund enthält einen UV-Schutz und ein Korrosionsmittel, was ein tatsächliches Rosten dieser Objekte verhindert. Deshalb empfiehlt sich diese Vorbehandlung besonders für solche Teile, die im Aussenbereich aufgestellt und Wind und Wetter ausgesetzt werden.
Kerzen
Rostige Kerzen sind z. Z. der Hit! Deshalb wurde die Grunddispersion auch so entwickelt, dass sie direkt auf die ölhaltige Wachsoberfläche der Kerze aufgetragen werden kann. Um dabei eine gute Anhaftung zu erhalten, wird die Kerze einmal dünn mit dem Eisengrund eingestrichen. Die Grundierung muss dann 10 bis 15 Minuten trocknen. Erst danach wird die Kerze mit diesem Material richtig beschichtet, was mit einem Pinsel oder flachem Holzspatel gemacht werden kann. Dabei ist es auch möglich besondere Strukturen zu gestalten.
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Für das Beschichten einer grösseren Anzahl von Kerzen ist auch das direkte Eintauchen in den Eisengrund möglich. Achten Sie darauf, dass die Kerze nur seitlich beschichtet wird. Nach dem Herausziehen der Kerze aus dem mit Eisengrund befüllten Behälter wird überschüssiges daran haftendes Material mit einem Holzspatel oder einem Pinsel abgestrichen. Nach dieser Vorbehandlung muss die Ummantelung auf den Kerzen ungefähr 60–80 Minuten trocknen. Danach folgt das Oxidieren, wobei es sinnvoll sein kann, wenn unterschiedliche Oxidationsmittel miteinander kombiniert, also nebeneinander, teilweise auch übereinander oder nacheinander aufgetragen werden. Dadurch entstehen Unikatkerzen, weil jede anders aussieht. Das Oxidieren geschieht hier ebenfalls durch einfaches Eintauchen in das Oxidationsmittel. Dabei kann eine Kerze zuerst einmal vollständig darin eingetaucht werden, um nach erfolgter Oxidation noch ein zweites Mal in eine andere Oxidationsflüssigkeit, beispielsweise nur bis zur Hälfte eingetaucht zu werden. Dann entsteht eine zweifarbige Rostkerze. Die Kerzenspitze darf nicht mit Eisengrund überzogen werden. Sonst legt sich der dünne Metallfilm über die Kerze und verhindert das Abbrennen. Das passiert bei der seitlich mit Eisengrund umhüllten Kerze nicht. Sie brennt ganz normal. Entwickelt eine herrliche Flamme und bewirkt, dass die sie umgebende Metallhülle allseitig succ. nach innen in die Kerze herabsackt. Dabei bildet sich ein ca. 5–8 mm (abhängig vom Kerzendurchmesser) breiter Rand, der tuchartig wirkt und der Kerze einen neuen, bisher nicht gekannten, ausserordentlich schönen und interessant aussehenden Gestaltungsrahmen gibt.
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Bei Kerzen mit einem Durchmesser von 30–50 mm verbrennt das Wachs in der Kerze, es entsteht eine rohrartige Ummantelung, die bedingt durch das unterschiedliche Auftragen des Metallgrundes ein ungewohntes Hindurchflimmern der Kerzenflamme zeigt, was ebenfalls interessant und nett aussieht. Da diese Hülse voll stehen bleibt, sollten dafür Kerzen bis zu einer Länge von max. 100 mm verwendet werden. Und noch ein weiterer, angenehmer Nebeneffekt zeigt sich: das Abbrennen einer Rostkerze dauert länger als bei einer normalen Kerze. Selbstverständlich können Sie anstelle von Eisengrund auch Metallgrund verwenden und Kerzen mit einer matten Grün- oder Blauspanumhüllung herstellen, wobei es auch hier viel Spielraum für eigenes Experimentieren gibt, um einzigartige Farbeffekte – angefangen von einem zarten Ockergrün bis hin zu einem kräftigen Blaugrün oder Weisgrün zu gestalten.
Shabby chick
Das ist das Zauberwort für das Hervorholen alter, schon lange nicht mehr gebrauchter Gegenstände. Irgendwo aufbewahrt im Keller, der Garage oder dem Dachboden, meistens schon fast vergessen. Alte Möbel, Uhren, Kinderspielzeuge, Kommoden, Bilder, Spiegel, Vasen etc. Sachen, die man irgendwann mal gern gesehen oder verwendet hat, deshalb sich davon nicht trennen konnte, weil zu viele Erinnerungen daran hängen. Jetzt gibt es eine gute Gelegenheit, sie neu zu verwenden. Dazu müssen sie meistens erst einmal entstaubt und gerinigt, oftmals auch repariert und ausgebessert werden. Und durch das Bemalen mit Farben, Beizen oder Auftragen von Patinen oder Reisslack entsteht ein neues Möbel- oder Dekorationsstück. Auch dafür bietet sich der Rost- oder Grünspaneffekt an. Die Teile erhalten damit ein total verändertes Aussehen, was dafür sorgt, dass das neue Outfit wieder so interessant und schön aussieht, dass man sie gerne zeigt. Unter zeigen soll hier das Ausstellen dieser antiken Kostbarkeiten im Garten, auf der Terrasse, im Flur oder einem anderen Raum, Kleinteile auch auf der Anrichte oder der guten Vitrine, verstanden werden.
…noch mehr zum Thema Rost:
Lassen Sie sich durch die Bilder in dieser kleinen Broschüre anregen, um auch ausgefallene Gegenstände rosten zu lassen. Holen Sie dazu den kleinen ausgedienten Kindertraktor aus dem Keller, entfernen Sie die Pedale und überstreichen ihn mit Eisengrund. Bald ist daraus ein einzigartiges Dekorationsstück geworden, dass sowohl im Garten oder auf der Terrasse für anerkennende Bewunderung der Betrachter sorgt. So oder ähnlich lassen sich viele alte, eigentlich ausgediente Gegenstände wieder verschönern und in den Mittelpunkt einer gekonnten Dekoration stellen.
Der aus Kunststoff hergestellte Tranktor wird mit UniversalHaftgrund vollständig eingestrichen. Danach folgt das Auftragen vom Eisengrund, wodurch er eine genaue Farbgebung erhält. 8 – 10 Stunden später folgt das Überstreichen mit dem ausgewählten Oxidationsmedium, das den Traktor einfarbig mit ockerfarbigem Rost überzieht. Einige Teile werden mit einem anderen Oxidationsmedium behandelt, um sie dunkler erscheinen zu lassen. Damit der Traktor witterungsbeständig im Garten aufgestellt werden kann, folgt noch ein matter Schutzlacküberzug.
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Verrückte Welt!
Früher wurde alles dafür getan, damit nichts rostet. Heute gehört ein rostiger Gartenzaun zum Feeling des guten Geschmacks. Andere Länder, andere Sitten. Um dieses Wohlbefinden zu bekommen, werden in Finnland Fahrräder gerostet. Das gleiche geschieht in Amerika mit alten Autos, Bussen und Traktoren. Bekannt ist der Rost aus Italien, wo selbst die Leitplanken an den Autobahnen dieses modische Outfit in vielfältigen Rostfarben präsentieren – gestern wie heute! Im Gegensatz zu dem bräunlichen Rost sehen die mit Grünspan belegten Laternen, Türen, Blumengefässe, Ziergitter an den Häusern, auch die Regenrinnen sehr schick aus. Das durch die Oxidation darauf gelangte Grün, Blau- oder Weissgrün gibt diesen Teilen ein schickes, meistens wertvoll erscheinendes Aussehen. Das Schöne daran, heute kann man jeden Gegenstand, gleich aus welchem Werkstoff er auch besteht, mit diesen Effekten überziehen und zeitgemäss gestalten. Dieses kleine Anleitungsheft verrät alles, was Sie dafür brauchen und wissen müssen. ...sieht aus wie ein verrosteter alter Blecheimer! Ist aber ein Jutesack, der in Stoff-Imprägnierfestiger (77 862) getränkt, danach modelliert und nach dem Trocknen fest und hart geworden ist. Was folgte war das Aufstreichen von Eisengrund und dem Oxidieren. Fertig ist ein wetter- und witterungstauglicher Blumenbehälter.
ISBN: 978-3-939903-26-0
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