Nr. 45 ✶ Sommer 2019 ✶ www.linksfraktion.de Zeitung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Wie fair, wie gleichwertig, wie respekt voll gehen Deutschland Ost und West miteinander um? Im Jahr 30 des Mauerfalls schauen wir auf Renten. Auf Lebensverhältnisse. Auf Kinder, die in Ost und West in Armut leben. Und auf die Treuhand! Unser Schwerpunkt in dieser Klar
Wer kündigt, riskiert den Frieden Lange hatte er gehalten: Der Vertrag zwischen den USA und Russland. Keiner sollte mehr den anderen mit atomaren Mittelstreckenwaffen bedrohen. Sie weder produzieren noch testen. Besiegelt wurde das vor mehr als 30 Jahren. Damals zwischen Gorbatschow und Reagan. Das war ein Geschenk für den Frieden. Für alle in Europa, auch für Deutschland.
Jetzt ist dieser Frieden in Gefahr. US-Präsident Trump kündigte den INF-Vertrag – mit ausdrücklicher Unterstützung der NATO-Staaten. Russlands Präsident Putin zog nach. Europa droht wieder zu einem potenziellen atomaren Schlachtfeld zu werden. Was sollte die Bundesregierung tun? Klar befragt dazu Harald Kujat, den ExVorsitzenden des NATOMilitärausschusses.
Mehr auf Seite 12
Kulturtipp
Ostfrauen – waren sie nun emanzipiert oder nicht? Über kaum ein Thema wurde so heftig gestritten wie darüber. Ein Eulenspiegel-Buch klärt auf. Tolle Fotos, tolle Fakten, tolle Geschichten. Mehr auf Seite 10
Uneigennützig und zuverlässig, nach Treu und Gewissen … … soll ein Treuhänder arbeiten. Er hat die Pflicht, eine Gefährdung oder Veruntreuung zu vermeiden. Dazu nach bestem Gewissen, Wissen und transparent zu arbeiten. Was aber hat die Treuhand 1990 daraus gemacht? Wie hat die Bundesregierung sie kontrolliert? Die erste Treuhand – von der Modrow-
Regierung und dem Runden Tisch im März 1990 ins Leben gerufen – sollte durch den Erhalt des Volkseigentums und die Zulassung anderer Eigentumsformen absichern, dass die Leute im Osten weiterarbeiten können. Dieser Auftrag spielte schon wenige Tage danach unter der De-Maizière-Regierung
keine Rolle mehr. Es wurde im Eiltempo privatisiert, verkauft, verschleudert, und Menschen wurden in die Arbeitslosigkeit geschickt. Jetzt, fast 30 Jahre später, sind alle Treuhand-Akten zugänglich. Wir wollen Einsicht und bestehen auf einen Untersuchungsausschuss. Mehr auf Seite 8 und 9