Ausgabe Nr. 06 / Juni 2014, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00
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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN
LEBENSZIEL FRÜHPENSION? Tirol überaltert: Das Dilemma des demographischen Wandels. KAMMER-KAMPF
Der Zank zwischen Wirtschafts- und Arbeiterkammer.
INVESTIEREN IN INNOVATION Am Anfang war die Idee ...
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KENNEN SIE MYTHEN ÜBER HADERER ODER DENKMÄLER FÜR ZAUDERER? Eben. Ewig Unentschlossene schreiben nun mal keine Geschichte. Also haben sich „die wilden kaiser“ vor fünf Jahren aufgemacht, mit ihren Kunden das schillernd bunte Reich von Marketing und Werbung zu stürmen, in neue Gefilde vorzudringen und in jedem Fall Geschichten zu schreiben. Storytelling, wie es im Fachjargon heißt. Oder Herzen erobern, wie es Agenturgründer Günther Eder nennt. // Text: Barbara Wildauer, Fotos: die wilden kaiser
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ir trafen Günther Eder zum Gespräch über Image, Werbung und das Zusammenspiel von Kreativität und Effizienz. ECO.NOVA: Der Name Ihrer Agentur weckt einige Assoziationen welche hatten Sie bei der Gründung im Sinn? GÜNTHER EDER: Nun, man möchte meinen, dass einzig die berühmte Bergkette der Namensgeber war, zumal ja auch unser Agentursitz in Oberndorf bei Kitzbühel vor der Kulisse des Wilden Kaisers liegt. Aber nein, wir haben nach einem eingängigen, wirkungsvollen Namen gesucht, der in erster Linie unsere Philosophie auf den Punkt bringt: jede gestellte Aufgabe strategisch optimal zu lösen, dabei aber mit der Leitidee und einer ungewöhnlichen Kreation originell aufzufallen – also die goldene Mitte zwischen „wild“ und „kaiserlich“ zu finden. Aus unserer Sicht essenzielle Werte für gute Kommunikation.
WER SICH VOLLENDS ZUFRIEDEN GIBT, KOMMT NICHT MEHR WEITER.
Günther Eder, Geschäftsführer und Wilder Kaiser
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Also Imagefeldzüge führen, Kunden erobern und Umsätze erbeuten? Nein, im Gegenteil. Wir sind eine Agentur für strategische Markenführung, Werbung und PR und bieten die gesamte Bandbreite in Sachen Kommunikation. Wir reißen nicht das Schwert in die Luft oder schlagen uns kämpferisch brüllend auf die Brust, um die Menschen dann unserer Botschaft zu unterwerfen. Natürlich soll Werbung am Ende Erfolge bringen. Aber die Zeiten, in denen man nur oft und laut genug zu schreien brauchte, um zu überzeugen, sind vorbei. Heute ist der Weg weitaus feinsinniger und er führt mit viel Balance und Geschick über die Herzen in die Köpfe. Man muss die Menschen berühren, um sie für eine Sache zu gewinnen, anstatt sie zu überrennen.
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Wie würden Sie also einen „Wilden Kaiser“ charakterisieren? Er vereint Gegensätze. Im Grunde geht es darum, dass wir in unserer Agentur und vor allem in der Arbeit für unsere Kunden einerseits mutige, starke, ungezähmte, aber auch mal romantische Lösungen finden. Aber immer leidenschaftlich bei der Sache und voller Begeisterung, um andere anzustecken. Was ist das Wichtigste beim Werben? Werben heißt Aufmerksamkeit erregen – und zwar indem man echt und sich selbst treu bleibt. Love Brands sind immer Love Storys. Und für echte Liebe sind Wahrheit und Authentizität unerlässlich. What you see is what you get. Lügen kommen im heutigen Informationszeitalter schnell ans Tageslicht. Und ein Imageschaden ist nur schwer wieder auszubügeln bzw. bleibt immer ein schaler Beigeschmack. Wie macht man also Werbung schmackhaft? Die wichtigsten Zutaten sind Gehirnschmalz und viel Gefühl. Heutzutage geht es hauptsächlich darum, dem Konsumenten einen emotionalen Mehrwert zu bieten. Ein Markenimage zu kreieren, das ihn begeistert und mit dem er sich identifizieren kann. Die meisten Produkte und Dienstleistungen verfügen über nahezu identische USPs, da wird die Entscheidung meist auf emotionaler Ebene getroffen. Und wie äußert sich dieser Anspruch für Ihre Kunden? Mein Team und ich sehen uns nie wirklich am Ziel. Wer sich vollends zufrieden gibt, kommt nicht mehr weiter. Unser Anspruch ist stets, jede gestellte Aufgabe strategisch passend zu lösen, dabei aber mit der Leitidee und einer ungewöhnlichen Kreation positiv aufzufallen. Gibt es bei den Wilden Kaisern Branchenschwerpunkte? Nein. Unsere Kunden kommen aus den verschiedensten Bereichen. Ein Großteil der Aufträge bezieht sich auf klassische Werbung – von Logo und CI über eingängige Radiospots bis hin zu Onlineaktivitäten, oder kurz gesagt: der medienübergreifenden Kampagne. Zudem unterstützen wir vermehrt in der strategischen Beratung, wobei es nicht nur um Werbestrategien geht, sondern auch verstärkt um Markenführung und Markteintrittsstrategien. Unser geografisches Ausbreitungsgebiet ist dabei nicht auf Tirol beschränkt, wir sind großflächiger unterwegs.
Hat sich Werbung verändert? Werbung ist seit einigen Jahren stark im Wandel. Ich bin seit 1991 in der Branche tätig, in Tirol, in München, habe an verschiedenen großen Etats gearbeitet und stelle viele Veränderungen fest. Werbung ist ein Dialog geworden, der schon aufgrund der technischen Möglichkeiten sehr vielfältig und komplex funktioniert. Das fängt damit an, dass wir unseren Kunden heute nicht nur dabei helfen, in eine echte Beziehung mit ihren Konsumenten zu treten, sondern auch in Bezug auf die Medien für diesen Dialog die richtige Auswahl zu treffen. Die Herausforderung heute ist, viel vernetzter zu denken. Die Transparenz im digitalen Zeitalter ist enorm, daher müssen wir aus der Marke und dem Produkt heraus eine rundum authentische Geschichte erzählen. Was ist Ihre Aufgabe in der Agentur? Ich kümmere mich hauptsächlich um die Konzeption und die wirtschaftliche Seite. Um Qualität nicht nur zu halten, sondern ständig auszubauen, ist es notwendig, immer wieder die Grenzen auszuloten und neu zu definieren. Dabei trauen wir uns oftmals neue Pfade zu beschreiten. Wer das nicht wagt, wird es schwer haben, etwas wirklich Neues und Ungesehenes zu schaffen. Gibt es in der Welt der Werbung noch Neuerungen oder war alles schon mal da? Es gibt jeden Tag etwas Neues in der Werbung. Allein im digitalen Bereich flattert uns fast täglich ein neuer Trend um die Ohren, den wir einfangen und im Sinne unserer Kunden prüfen. Die Vernetzung finde ich extrem spannend. Allein was Onlinewerbung an Chancen bietet, ist auch für mich immer wieder erstaunlich. Hier
sind wir für unsere Kunden Sparringpartner und Thinktank zugleich, wobei wir ständig schauen, welche Neuheiten für welchen Kunden Sinn machen und effizient sind. Passen Kreativität und Effizienz überhaupt zusammen? Tja, auch hier gilt es, beides in perfekten Einklang zu bringen. Ich bin der kreative Kopf, aber auch der Zahlenmensch in der Agentur, doch letztlich stelle ich nur Arbeiten vor, hinter denen wir zu 100 Prozent stehen. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der Branche? Das Thema Wirtschaftlichkeit ist allgegenwärtig. Aber genau dafür sind wir ja da und als gute Dienstleister stellen wir uns dem natürlich gern. Die Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit ist immer das Vertrauen. Das gilt heute und wird auch in Zukunft gelten, in Richtung unserer Kunden ebenso wie in Richtung Markt. Wenn uns der Kunde nicht glaubt, dass wir das Beste für ihn erreichen wollen, wird Erfolg von vornherein schwierig. Die Werbebranche ist und bleibt eine Branche der Menschen, in der Emotion, Vertrauen, Begeisterung, aber eben auch Freiheit und manchmal Wildheit die zentrale Rolle spielen.
DIE WILDEN KAISER
Strategische Markenführung, Werbung, PR Pass-Thurn-Straße 23 / ArcheNEO 1b 6372 Oberndorf/Kitzbühel Tel.: 05356/73412 www.diewildenkaiser.com
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