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Test On-Wall-Lautsprecher Miller & Kreisel Movie 5.1 System
Surround-Set Miller & Kreisel Movie 5.1 System Mit Hang zur Kino-Atmosphäre
Das „Movie 5.1 System“ von Miller & Kreisel ist für die platzsparende Wandmontage prädestiniert.
In großen Kinosälen ist das Platzangebot groß, im heimischen Privatkino hingegen geht es mitunter relativ eng zu. Ist die verfügbare Stellfläche besonders rar gesät, rücken zwangsläufig Surround-Sets in den Fokus, die sich für die Wandmontage eignen. Das mit 1.500 Euro überaus attraktive „Movie 5.1 System“ von Miller & Kreisel ist ein solches Sextett, das durchaus an Platzbedarf spart, nicht aber am Klang.
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Die eigenen hohen und innovativen Ansprüche bei Miller & Kreisel sorgen bereits seit 1974 dafür, dass ihre Lautsprecher regelmäßig die Erwartungen übertreffen. Damals wurde das Unternehmen in Beverly Hills, Kalifornien gegründet. Zwei Jahre später kam bereits das weltweit erste Satelliten/Subwoofer-System namens „David & Goliath“ auf den Markt. Neben klassischen Boxen sind inzwischen auch Einbau-Lautsprecher zahlreich im Portfolio vertreten. Was sich daraus machen lässt, präsentiert der deutsche Vertrieb Audio Reference übrigens in Form eines Demo-Heimkinos mit 7.2-Setup in Hamburg.
Für die Qualität der M&K-Schallwandler spricht aber nicht nur die langjährige Erfahrung. Im Laufe der Zeit verhalfen die Setups diversen Hollywood-Produktionen zumindest indirekt zum Oscar für den besten Ton. Dazu zählen unter anderem „Der Herr der Ringe“, „Wall-E“ oder „Black Hawk Down“. Trotzdem gilt der Name „Miller & Kreisel“ insbesondere unter HeimkinoEinsteigern noch als Geheimtipp. Eine erstaunliche Unterschätzung, die mit dem „Movie 5.1 System“ endgültig korrigiert werden sollte. Schließlich sind M&K-Boxen mit Blockbuster-Sound bestens vertraut und können ihn folgerichtig auch in die heimischen vier Wände bringen.
Wie erwähnt ist das dortige Platzangebot allerdings häufig beschränkt und es braucht kompakte Surround-Sets wie das „Movie 5.1 System“. Die dafür benötigte Stellfläche ist quasi gleich null, da die fünf Satelliten bereits ab Werk mit Wandhalterungen ausgerüstet sind. Konkret handelt es sich dabei zunächst um drei Exemplare des LCR-Modells K50. Die Abkürzung LCR steht für „Left Center Right“ und besagt, dass dieser Lautsprecher alle drei Positionen der Frontbühne besetzen kann. Die Surround-Aufgaben hingegen übernimmt der Tripol-Lautsprecher K40T als Duo. Kraftvolle Unterstützung erhält das Quintett vom ebenfalls kompakten Subwoofer V8, den wir dieses Jahr bereits im Einzeltest begrüßen durften.
Das kompakte Surround-Set besteht aus den drei LCRLautsprechern K50, den beiden Surround-Speakern K40T und dem Subwoofer V8.
Dank der schlichten und geradlinigen Formensprache fügt sich auch der vergleichsweise kräftige Subwoofer hervorragend ins Ambiente ein. Die Trapezform der K40T sieht nicht nur gut aus, sie bringt zudem einen klanglichen Vorteil für den Surround-Sound mit.
Dank der integrierten Schlüssellochaufhängung und Abstandshaltern sind die Satelliten des „Movie 5.1 System“ schnell montiert.
Schlank und ganz gelassen
Mit seinen elf Kilogramm ist der V8 im Vergleich mit anderen Subwoofern zwar alles andere als ein Schwergewicht, hat klanglich allerdings einiges auf dem Kasten. Schließlich ist Miller & Kreisel nicht zufällig für imposante Tiefton-Darbietungen bekannt. Folgerichtig muss der V8 gar nicht optisch auf sich aufmerksam machen und sein schlichtes Gehäuse kommt ohne überflüssigen Schnickschnack aus. Geradlinige Formensprache, sorgfältig gerundete Ecken und Kanten und fertig ist der wohnraumtaugliche Bass-Spezialist. Farblich gibt es neben dem klassischen Mattschwarz sogar eine weiße Ausführung, die auch mit hellen Einrichtungsstilen harmoniert.
Dasselbe gilt für die Satelliten, die ebenfalls angenehm unaufdringlich und vor allem überaus schlank daherkommen. Selbst mit aufgesteckter Frontblende sind die K50 gerade einmal 8,5 Zentimeter „dick“ und stehen damit kaum mehr von der Wand ab als der ebenfalls dort montierte Flat-TV. Die zwei Tripol-Lautsprecher K40T ragen genauso wenig ins Zimmer, ihre Tiefe beläuft sich inklusive Abdeckung auf 12,2 Zentimeter. Dank ihrer trapezförmigen Grundfläche wirken die beiden SurroundSpeaker allerdings dennoch nicht unbedingt wuchtiger als ihre schlanken Mitspieler.
Neue Wege zum realistischen Klang
Die Trapezform der K40T bringt zudem einen klanglichen Vorteil mit. Die beiden seitlichen Treiber des Tripol-Modells strahlen aufgrund dieser Konstruktion im 45-Grad-Winkel ab. Dieses in diversen M&K-Serien bewährte Konzept bewirkt ein besonders diffuses Klangbild und damit einen höheren Surround-Effekt – der Schall ist schwerer zu orten und erzeugt dadurch eine sehr authentische Umgebungskulisse. Insbesondere Szenarien mit vielfältigen Hintergrundgeräuschen (zum Beispiel im Fußballstadion oder im Casino) gewinnen dadurch deutlich an Plastizität. Dafür verantwortlich sind zwei 2×3 Zoll große Breitband-Treiber mit einer Polymer-ummantelten Papiermembran. Sie unterstützen den Seidenhochtöner und den vier Zoll großen Fiberglas-Mitteltieftöner in der Front der Boxen.
Einheitliches Gesicht
Die beiden letztgenannten Treiber finden auch in der Schallwand der LCR-Boxen K50 ihren Platz. Wie das Tripol-Modell ist auch der vielseitige Front-Lautsprecher in geschlossener Bauweise konzipiert. Bassreflexöffnungen gibt es also nicht, daher ist die Wandmontage keine Herausforderung für den Kunden. Zu diesem Zweck sind die Boxen sogar bereits mit Schlüssellochhalterungen und Abstandshaltern versehen, die auch die Lautsprecherkabel vor Knicken und ähnlichen Beschädigungen schützen. Aufgenommen werden die Strippen von hochwertigen, vergoldeten Schraubklemmen, die sogar Bananenstecker aufnehmen können – in der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Aufgrund des ins Gehäuse eingebetteten Anschlussfelds sind die Klemmen leicht angewinkelt und auch ohne überdurchschnittliches Fingerspitzengefühl bequem erreichbar.
Feinabstimmung: Der V8 bietet diverse Optionen zur Klanganpassung. Die flache Bauform der K50-Frontlautsprecher sorgt für eine optisch angenehm unauffällige Erscheinung.
Kraftpaket im Tiefton-Segment
Noch deutlich mehr Freiraum bietet die Rückseite des Subwoofers. Im „Movie 5.1“-Set kommt das Modell V8 zum Einsatz, das zwei Paar Cinch-Anschlüsse anzubieten hat. Dabei handelt es sich sowohl um einen Eingang (auch per Mono-Kabel zu nutzen) als auch einen Output. Dazu gesellen sich drei Drehregler zur Feinjustierung von Trennfrequenz (Crossover), Phase und Lautstärke (Volume). Da es sich beim V8 um einen Aktiv-Subwoofer handelt, verfügt er auch über einen Stromanschluss und die Option, ihn automatisch einzuschalten, sobald ihm ein Signal zugespielt wird. Umgekehrt funktioniert das auch: Bei ausbleibendem Signal springt der Sub nach kurzer Wartezeit von allein in den Standby-Modus und der acht Zoll messende Tieftöner in seiner Front bekommt eine Pause.
Schlanke Boxen, dicker Klangteppich
Die hat sich der Subwoofer nach unserem Hörtest auch definitiv verdient. Dabei lassen wir es zunächst vergleichsweise ruhig angehen. Für den Anfang wollen wir die Surround-Qualitäten des „Movie 5.1 System“ auf die Probe stellen und tun dies mit dem Re-Live-Streaming eines NFL-Spiels. Die Green Bay Packers sind zu Gast im Arrowhead Stadium der Kansas City Chiefs und legen gleich im ersten Drive mit einem Touchdown vor. Die limitierten technischen Voraussetzungen der verfügbaren Tonspur schränken den Spielraum des M&K-Sets zwar noch ziemlich ein, dennoch deutet das Surround-System bereits an, was wir hier erwarten dürfen. Die beiden Kommentatoren und auch die hin und wieder geäußerten Erklärungen des Hauptschiedsrichters werden klar und deutlich vom Center wiedergegeben. Die Atmosphäre im Stadion muss dahinter etwas zurückstecken, macht sich allerdings auch schon gut bemerkbar. Selbst die zwischendurch eingeblendeten und meist eher nebensächlichen Statistiken der beiden Teams werden durch die musikalische Untermalung und den diesbezüglich sehr aktiven Subwoofer durchaus interessant.
Bei den positiven Ansätzen wollen wir es aber nicht belassen und so setzen wir den Hörtest später mit der Blu-ray „Sicario“ fort. Auch hier geht es uns erst einmal noch um die atmosphärischen Qualitäten. Reichlich Futter dafür bietet das Kapitel mit der Fahrt nach Juárez, die ausgiebig aus der Vogelperspektive eingeleitet wird. Packende Musik und das sich stetig steigernde Geräusch der sich nähernden Helikopter sorgt sofort für echtes Kino-Feeling. Der Subwoofer V8 liefert hier einen perfekten Klangteppich und ergänzt ihn nach und nach durch diverse Details, bis die Hubschrauber schließlich donnernd ins Blickfeld drängen.
Mit Geduld zum Spektakel
Damit aber nicht genug, wenig später kommt es zur berühmten Szene an der Grenze. Auch hier nimmt sich Regisseur Denis Villeneuve jede Menge Zeit, bis die Luft zum Zerreißen gespannt ist. Mitunter ist dabei bis auf das Bellen eines Hundes so gut wie nichts zu hören, was sich dank des M&K-Sets allerdings so natürlich anhört, dass man den kläffenden Vierbeiner direkt vor der Tür vermutet. Zum Glück ist das nicht der Fall, da in seiner unmittelbaren Nähe kurz darauf ein sehr kurzes, aber umso heftigeres Inferno losbricht. Das Einsatz-Team um Benicio del Toro und Jeffrey Donovan macht wie gehabt kurzen Prozess.
Gerade noch hat das Surround-System dem Center das Feld für die alles andere als freundliche Frage „¿Quiere morir?“ überlassen, nun knallt es auf allen Kanälen. Sekundenbruchteile zuvor hat eins der Gang-Mitglieder die Frage unmissverständlich durch eine unbedachte Bewegung beantwortet und sofort durchschlagen Kugeln die Fenster, Türen und Insassen eines roten Impala. Obwohl die M&K-Lautsprecher angesichts des Geschehens auf der Leinwand optisch inzwischen völlig in den Hintergrund gerückt sind, machen sie sich in diesem Moment in vollster Ausprägung bemerkbar. Die Soundeffekte klingen derart plastisch, dass man in dem Moment tatsächlich kaum zwischen virtueller und realer Geräuschkulisse unterscheiden kann – ein beeindruckendes und ob dieser klaren Trennung auch zugleich sehr beruhigendes Erlebnis. Die robusten und vergoldeten Schraubklemmen des „Movie 5.1 System“ nehmen sogar Bananenstecker auf.
Alles auf einmal, aber hervorragend strukturiert
Modell: Miller & Kreisel Movie 5.1 System
Weniger bedrohlich aber umso imposanter geht es anschließend beim finalen Testlauf zu. Hier haben wir uns einmal mehr für den ersten Teil der „John Wick“-Reihe entschieden, in dem ein ausgeprägter Wolkenbruch für eine wunderbare SurroundKulisse sorgt. Die Wetterlage dürfte den Lautsprecher angesichts ihrer Wurzeln in der kalifornischen Sonne zwar nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden sein, dennoch prasselt es nun akustisch rund um uns nieder, dass es eine wahre Freude ist. Beeindruckend ist dabei vor allem, dass der omnipräsente Regen weder den Soundtrack ins Abseits drängt noch die knappen Dialoge verschluckt. Wie zuvor leistet der Center auch hier ganze Arbeit und lässt uns sehr gut nachvollziehen, warum Wick und sein Kontrahent sich gerade nicht besonders gut leiden können. So viel sei verraten: Am schlechten Wetter liegt‘s nicht.
Fazit
Das „Movie 5.1 System“ von Miller & Kreisel liefert bei minimalem Platzbedarf hervorragenden Heimkino-Klang und ist überdies preislich äußerst attraktiv. Dadurch ist es nicht nur für Einsteiger eine echte Empfehlung. Insbesondere in seinem Spezialgebiet der Filmton-Wiedergabe spielt das kompakte Surround-Set ganz groß auf. Atmosphärische Kulissen beherrscht das mitreißende Sextett ebenso gut wie rasante Action-Szenen, stets gepaart mit einer kristallklaren Dialog-Wiedergabe. Die zusätzlich dank der klaren Ausrichtung auf die Wandmontage sehr unkomplizierte Installation dürfte dafür sorgen, dass Miller & Kreisel in Zukunft nicht nur in der US-amerikanischen Filmindustrie, sondern auch in deutschen Heimkinos den längst verdienten guten Ruf genießt. Produktkategorie: 5.1 Surround-Set
Preis: 1.499 Euro
Ausführung: Schwarz, Weiß
Vertrieb: Audio Reference, Hamburg
Tel.: 040 / 53320359 www.audio-reference.de
Produktdaten
Abmessungen (HBT): K50: 25 x 13 x 8,5 cm K40T: 19,5 x 20 x 12,2 cm V8: 34 x 26 x 29 cm Gewicht: K50: 2,0 kg K40T: 2,9 kg V8: 11 kg Prinzip/Bauweise: geschlossen Frequenzbereich: K50: 100 - 20.000 Hz K40T: 100 - 20.000 Hz V8: 30 - 200 Hz Trennfrequenz: K50: 1,8 Khz K40T: 2 kHz V8: 60 - 200 Hz (regelbar) Hochtöner: 1-Zoll, Seide (nur K40T/K50) Mitteltieftöner: 4-Zoll, Fiberglas (nur K40T/K50) Tieftöner: 8 Zoll (nur Subwoofer)
Benotung
Klang (60%): 87/90 DE N Praxis (20%): Ausstattung (20%): 87/90 87/90 HE M Gesamtnote: Klasse: 87/90 Oberklasse KINO Preis-/Leistung hervorragend Empfehlung